FINE - Das Festivalmagazin
Magazin zum 26. Rheingau Gourmet & Wein Festival
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<strong>FINE</strong> TASTING | SPÄTBURGUNDER VOM KLOSTER EBERBACH<br />
38 | 1957 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 95 P<br />
SP Der jugendlichste Weine dieses Flights, nicht nur von der Farbe, die immer<br />
noch einen kräftigen Hauch von Rot zeigt. Sehr gereifte Noten sind mit einer<br />
reichhaltigen Cremigkeit und einer Ahnung von Jugendkraft auf der Zunge verbunden.<br />
Noch gesunde Tannine im langen feinherben Nachhall. 94 P<br />
SR Mittlere, frische Bernsteinfarbe. Reife, saftige, aber etwas wässerige Frucht.<br />
Am Gaumen ohne die Festigkeit der vorigen Weine, dennoch ein eleganter, feingliedriger,<br />
wenn auch eher kurzer Burgunder, der aufgrund seiner ehrlichen,<br />
unprätentiösen Art meine Sympathie hat.<br />
92 P<br />
39 | 1955 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 96 P<br />
SP Extrem intensive Fleischbrühenote mit vielen getrockneten Kräutern,<br />
vor allem Thymian. Konzentriert und komplex mit allem von Roten Johannisbeeren<br />
bis Sojasauce und Assamtee. Langer, leicht süßlicher Abgang, der den<br />
Wein erstaunlicherweise nur noch spannender macht.<br />
93 P<br />
SR Leuchtendes Rubin- bis Granatrot mit Orangereflexen. Mokka und Nougatpralinen<br />
in der Nase, dazu getrocknete Kirschen und balsamische Noten. Saftig,<br />
sehr fein und filigran im Mund, dabei mit enormer Intensität und Konzentration,<br />
die an (trockene) Beerenauslesen denken lässt. Herrliche Grapefruit- und<br />
Kumquatnote im Finale. Eleganter, klassischer Höllenberg aus einem offenbar<br />
großen Jahrgang.<br />
94 P<br />
40 | 1954 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 94 P<br />
SP Intensive balsamische Note im Duft. Kompakter Körper mit viel Drive und<br />
Finesse, der Nachhall wirkt sehr lang und recht mild trotz der noch vorhandenen<br />
Tannine. Ein höchst überraschender Wein für sein hohes Alter. 94 P<br />
SR Mittlere bis tiefe Bernsteinfarbe mit hellerem Rand. Konzentrierte, eher<br />
balsamische als fruchtige Nase. Im Mund etwas mager, mit festem, recht<br />
adstringierendem Tannin und ziemlich kurzem Finish. Tolle Reife, aber handwerklich<br />
nicht optimaler Pinot.<br />
89 P<br />
41 | 1953 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 99 P<br />
SP Ein sehr reichhaltiger und cremiger Wein mit enormer Tiefe und Finesse.<br />
Nahezu perfekte Harmonie trotz hohem Alkoholgehalt. Gigantische Konzentration<br />
und extrem feine »Süße«, die zusammen den Nachhall atemberaubend komplex<br />
machen. Wie kann das sein bei dem Alter? Es ist ein Wunder! 99 P<br />
SR Orange leuchtender Bernsteinton. Intensiv, warm, generös und balsamisch<br />
in der Nase. Dicht und komplex im Mund, enorm vital und kraftvoll, ist dies ein<br />
sehr reichhaltiger Pinot, der vielleicht nie wirklich trocken, aber mit Sicherheit<br />
schon immer groß war.<br />
94 P<br />
42 | 1952 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 95 P<br />
SP Noch sehr jugendlich für einen Spätburgunder dieses Alters. Viel Frucht,<br />
aber nicht ganz die Konzentration oder Tiefe der besten Weine. Wirkt in dieser<br />
erstaunlichen Gesellschaft ein bisschen kurz. Etwas herber Nachhall. 92 P<br />
SR Tiefes Rubinrot. Rauchige, herbstliche Noten, wieder balsamisch. Kraftvoller<br />
und eleganter, aber auch robuster Höllenberg mit anhaltender Festigkeit<br />
und klarem, trockenem, frischem Abgang.<br />
93 P<br />
43 | 1951 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 95 P<br />
SP Jugendlich mit ausgeprägten Tanninen und präsenter Roter Johannisbeerfrucht.<br />
Ziemlich kompakt mit viel Nerv und Energie für sein Alter. Vielleicht<br />
ist die Harmonie nicht ganz perfekt, aber der Wein gibt sehr viel her und hört<br />
hinten kaum auf.<br />
93 P<br />
FLIGHT 8<br />
SR Gebackene und eingelegte Pflaumen sowie gelbe Früchte im Bukett. Sehr<br />
fest, mit Mokka und nussigen Aromen. Angenehm bitter und adstringierend im<br />
lang anhaltenden Finish. Ein grandioser, kraftvoller und engmaschiger Wein.<br />
93 P<br />
68 | 1931 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 94 P<br />
SP Leuchtende Bernsteinfarbe mit roten Reflexen. Tiefer, komplexer Duft<br />
nach Melasse, altem Balsamessig und trockenem Waldboden. Seidig und<br />
filigran trotz seiner eindeutig herben Art. Schon sehr gereift, trotzdem noch<br />
viel Konzentration und feiner Charakter im Kern des Geschmacks. Langes<br />
und elegantes Finale.<br />
91 P<br />
SR Reife, aber stabile Bernsteinfarbe mit lindgrünen Reflexen. Faszinierend<br />
klares gereiftes Bukett, rein und elegant. Am Gaumen kraftvoll, dicht und intensiv,<br />
dennoch filigran und mit stimulierender Finesse im langen, leicht salzigen Finish.<br />
Konzentrierte Aromen gelber Früchte, jedoch ohne marmeladige Süße, ausgesprochen<br />
feines Tannin. Ein ganz starker Höllenberg aus der Spätphase der<br />
Weimarer Republik.<br />
93 P<br />
69 | 1930 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 91 P<br />
SP Die Farbe liegt im Niemandsland zwischen Ziegelrot und dunklem Bernstein.<br />
Recht malzig und etwas ausgezehrt im Geschmack, aber mit immer noch<br />
gesunden Tanninen, die den Geschmack tragen, vor allem im recht komplexen<br />
Nachhall.<br />
90 P<br />
SR Heller bis mittlerer Bernsteinton. Paradoxerweise recht reduktive Nase<br />
mit jodigen Noten von eingelegten Beeren, dazu balsamische Töne. Im Mund<br />
klar und frisch, weniger konzentriert als der 1931er, aber mit sehr festen Gerbstoffen,<br />
die eine gewisse Adstringenz im Finish ergeben. Recht eng und eingesperrt,<br />
das dürfte sich auch nicht mehr ändern – der Wein ist so alt wie »Aufstieg<br />
und Fall der Stadt Mahagonny« von Bert Brecht und Kurt Weill. 88 P<br />
70 | 1929 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 95 P<br />
SP Ziegelrot, das am Rande des Glases ins Bräunliche changiert. Trockener<br />
Waldboden im Duft mit etwas Roten Johannisbeeren und einem Hauch von<br />
Malz. Schmeckt für den hohen Reifegrad erstaunlich kräftig und vital. Langes<br />
samtiges Finale, das noch ziemlich lebendig wirkt.<br />
92 P<br />
SR Dunkel rubinrot mit Bernsteinreflexen. Tiefe, leicht karamellige und<br />
balsamische Nase, bemerkenswert elegant und dicht. Seidig und füllig im<br />
Mund, ein kraftvoller, griffger Höllenberg mit feinkörnigen Gerbstoffen und<br />
anhaltender Spannung. Etwas bitter im Nachklang, dies aber vor allem durch<br />
stimulierende Grapefruit- und Kumquatnoten.<br />
93 P<br />
71 | 1928 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken –<br />
SP Recht helles, ins Orange neigendes Ziegelrot. Starker Korkgeschmack. –<br />
SR Der Wein hatte leider einen Korkfehler. Die güldene Rubinfarbe und die<br />
Blume hinter dem TCA-Ton ließen einen transparenten, eher schlanken und<br />
filigranen Höllenberg erahnen. –<br />
72 | 1926 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 94 P<br />
SP Lebendiges Ziegelrot mit orangem Rand. Noch eine ausgeprägte Johannisbeernote,<br />
die durch vielschichtige herbstliche Aromen ergänzt wird. Die großzügigen,<br />
aber feinen Tannine verleihen dem Wein Kraft und Länge. Im komplexen<br />
Finale ist er seinem Alter zum Trotz noch erstaunlich vital.<br />
95 P<br />
SR Recht dunkles Rubinrot. Erdige, balsamische und welke florale Noten in der<br />
kühlen, doch intensiven Nase, die ansonsten statt an frisches Obst eher an Zersetzungsprozesse<br />
denken lässt. Im Mund saftig, rund und generös, ist dies ein<br />
seidiger, stimulierend salziger, in den Gerbstoffen aber adstringierender Höllenberg,<br />
der bei aller Kraft etwas belegt bleibt und nicht zu fliegen beginnt. 89 P<br />
73 | 1925 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Cabinet Natur trocken 95 P<br />
SP Tiefes Ziegelrot mit hellem Rand. Viel bittere Orangen im vollmundigen<br />
Geschmack. Tolles Spiel zwischen »süßlicher« Reife und den herb-zartbitteren<br />
Seiten des Weins, die dem Breitwand-Finale eine wunderbare Lebendigkeit<br />
verleihen.<br />
93 P<br />
SR Mittlere, vital gelb leuchtende Bernsteinfarbe. Gereiftes, wunderschön<br />
fruchtiges, aber auch balsamisches Bukett von gekochtem Steinobst, dazu<br />
Steinpilzsud und Schiefernoten. Seidige Finesse und Eleganz am Gaumen bei<br />
mittlerem Körper, gleichwohl intensiv, dicht und lang anhaltend mit tollem<br />
Tannin- und Säurenerv.<br />
93 P<br />
74 | 1921 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 98 P<br />
SP Sehr attraktives Granatrot. Ein bisschen zurückhaltend im Duft, aber hochkonzentriert<br />
und ausdrucksstark auf der Zunge. Tolle Harmonie von Reife und<br />
Feinheit. Großartige Tannine im atemberaubend langen und komplexen Nachhall,<br />
geprägt vor allem von getrockneten Gewürzen – er hört schier nicht auf!<br />
Mit etwas Luft im Glas entwickeln sich balsamische und herbstliche Aromen.<br />
Scheint fast schon unsterblich zu sein.<br />
96 P<br />
SR Dunkles, stabiles Rubinrot. Tiefe, dichte, würzige Aromen mit balsamischem<br />
Kern und eingelegten Früchten, auch Schiefernoten. Engmaschig und dicht,<br />
kraftvoll, energetisch und sehr lang, ist dies ein noch immer großartiger, sehr<br />
komplexer Höllenberg mit viel Spannung. 1921 war nicht nur für den Riesling<br />
einer der herausragenden Jahrgänge des vergangenen Jahrhunderts! 95 P<br />
75 | 1920 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 92 P<br />
SP Dieser kraftvolle, aber etwas ausgezehrte Wein wirkt in Farbe – Bernstein<br />
mit leichtem Rotschimmer –, Duft und Geschmack schon sehr weit entwickelt.<br />
Hinten stechen die Säure und die Gerbstoffe ein wenig, trotzdem viel Charakter,<br />
auch eine gute Länge.<br />
88 P<br />
SR Durchgängiger Ostwind von September bis November hatte die Trauben am<br />
Stock getrocknet, auch wenn sie noch nicht ganz reif waren. Enorm hohe Säuren<br />
charakterisieren daher alle Qualitäten des Jahrgangs, der vor der Abfüllung überdies<br />
durch viele Hände ging. Mittlere Bernsteinfarbe. Klare, feingliedrige Frucht<br />
mit steinigen Noten und einem gewissen welken Hauch, aber noch immer stabil.<br />
Schlank und eher mager am Gaumen, dabei fest und griffg. Leicht adstringierend<br />
im Abgang, dennoch mit Charakter und animierender Reinheit. 91 P<br />
76 | 1882 Assmannshäuser trocken 94 P<br />
SP Bernsteinfarbe mit roten Reflexen. Sehr weit gereift, aber immer noch als<br />
Pinot-Noir-Rotwein erkennbar. Mit etwas Luft entwickelt sich eine Note von<br />
kandierten Orangen. Hat trotz eines bitteren Hauchs über all die Jahrzehnte<br />
erstaunlich gut seine Harmonie bewahrt. Langes, fast seidiges Finale. 92 P<br />
SPÄTBURGUNDER VOM KLOSTER EBERBACH | <strong>FINE</strong> TASTING<br />
SR Aus dem Jahr, in dem der Müller-Thurgau gekreuzt wurde, das im Übrigen<br />
eher mager und sehr nass war. Glanzvolles dunkles Orange. Herrlich präzise,<br />
elegante und kühl-aromatische, sogar dichte, aber nicht süße Frucht – gelbes Steinobst,<br />
Karotten, eingelegter Ingwer. Seidig, elegant und filigran in der kristallinen<br />
Säure, mit festen, feinen Gerbstoffen und intensiver Frucht, die weder generös<br />
noch geizig, doch konzentriert ist. <strong>Das</strong> Finale wirkt frisch, pur und für immer<br />
vital. Ein toller Wein, der vor etwa 20 Jahren neu verkorkt wurde. 91 P<br />
74 <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN | TASTING TASTING | <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN<br />
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