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FINE - Das Festivalmagazin

Magazin zum 26. Rheingau Gourmet & Wein Festival

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<strong>FINE</strong>TASTING|Stuart Pigott und Stephan Reinhardt verkosten<br />

103 Spätburgunder vom Kloster Eberbach<br />

FLIGHT 3<br />

aus den Jahren 1882 bis 2020<br />

[ Jury-Durchschnitt]<br />

23 | 1950 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 86 P<br />

SP Tiefe Bernsteinfarbe. Viel Karamell und etwas Waldhonig im Duft. Schmeckt<br />

aber, als wäre er einmal ein Rotwein gewesen, inzwischen vom Alter ausgezehrt<br />

und ins Herbe verschoben. Im Nachhall ziemlich säuerlich.<br />

80 P<br />

SR Dunkle Bernsteinfarbe, aber immer noch recht hell für Rotwein. Rein und<br />

raffniert in der Nase, mit balsamischen Fruchtaromen und Schiefer. Trocken<br />

und adstringierend am Gaumen – ein frischer, ziemlich strenger, dicht gewebter,<br />

dabei filigraner Burgunder mit eher kurzem, aber vitalem Abgang. 88 P<br />

24 | 1949 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 91 P<br />

SP Ziegelrot mit Bernstein am Rand des Glases. Hat noch eine gewisse Frucht<br />

beziehungsweise ein Aroma, das an getrocknete Preiselbeeren und Kirschen<br />

erinnert. Gute Substanz, aber etwas Maggi und eine recht säuerliche Note. Lang,<br />

aber nicht besonders komplex.<br />

86 P<br />

SR Reifes Rubinrot mit orangem Rand. Intensiv, sogar leicht reduktiv in der<br />

dichten, tiefen und reinen Nase. Im Mund generös, saftig, dabei engmaschig, mit<br />

festen Gerbstoffen. Recht süß von der Reife her, aber herb und trocken im Finish<br />

dank seriöser, nachhaltiger Struktur. Kraftvoll, dennoch elegant und pur. 92 P<br />

25 | 1948 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 89 P<br />

SP Tiefe Bernsteinfarbe mit einem Rotschimmer im Kern. Hier stehen eine<br />

kräftigte Karamellnote und ziemlich betonte Säure nebeneinander, was vorne<br />

recht harmonisch wirkt, sich aber hinten eher beißt. Schon sehr weit entwickelt.<br />

83 P<br />

SR Tiefe Zwiebelfarbe. Eingelegte Pflaumen in der warmen, eleganten,<br />

intensiven Nase. Fest, etwas adstringierend im Mund, zugleich sehr süß und<br />

recht balsamisch. Ein kraftvoll-rustikaler Höllenberg mit markanten Gerbstoffen<br />

zu einer eher filigranen natürlichen Struktur.<br />

90 P<br />

26 | 1947 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 94 P<br />

SP Seiner Farbe nach voll entwickelt, aber immer noch mit tiefem Rubinrot<br />

im Kern. Ziemlich süßlich im Duft mit vielen reifen roten und schwarzen<br />

Beeren. Reichhaltig und geschmeidig, die noch präsenten Tannine wunderbar<br />

im üppigen und »süßlichen« Körper eingebettet. Etwas Karamell und Malz<br />

im Finale, aber nach wie vor sehr viel positive Rotweinfrucht. Etwas Wärme<br />

vom Alkohol im Nachhall, aber dieser große Wein packt das mühelos. 95 P<br />

SR Tiefes Rubinrot mit orangefarbenem Rand. In der Nase die Würze von<br />

Portwein mit entsprechender Intensität und süßer Konzentration, dabei elegant<br />

und saftig, mit festen Gerbstoffen, medizinaler Bitterkeit und eher samtiger<br />

Textur. Tatsächlich Pinot Noir? Bei all dieser Kraft, massiven Intensität und<br />

Fleischigkeit? Ein in jedem Falle außergewöhnlicher, kraftvoller, von der Natur<br />

gemachter Rotwein, dem es etwas an Finesse fehlt.<br />

89 P<br />

27 | 1946 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 90 P<br />

SP Helles Ziegelrot. Feiner Duft nach getrockneten Kräutern und Herbstlaub.<br />

Vorn noch etwas Frucht, aber dann recht säuerlich im langen herben Nachhall.<br />

Luftkontakt macht den Wein zunehmend harmonisch.<br />

85 P<br />

SR Reifes, dunkles Rubinrot mit orangen Tönen. Leicht animalisch im Bukett –<br />

Wildleberpastete, Preiselbeeren, balsamische Noten. Seidig, frisch und wiederum<br />

leicht animalisch sowie adstringierend im Finish, ist dies ein eleganter, feinsaftiger<br />

und süßlicher, eher filigraner und finessenreicher Höllenberg mit angenehmen<br />

Bitternoten von Grapefruit und Kumquat im Abgang. Deutlich mehr Pinot-<br />

Charakter als beim vorigen Wein!<br />

91 P<br />

28 | 1945 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 94 P<br />

SP Ein sehr gereifter Rotwein, der farblich gerade noch als solcher zu erkennen<br />

ist. Dennoch recht harmonisch und lebendig, mit zartherben Tanninen im Kern<br />

und einem langen seidigen Nachhall.<br />

92 P<br />

SR Fast bräunliches Rubinrot mit orangen Reflexen. Sehr reife, elegante und<br />

süße, geschmeidige Frucht mit festen Tanninen, Kumquatnoten und vitalem,<br />

herbem Abgang. Kein Hedonist, vielmehr gedankenschwer und seriös. 92 P<br />

29 | 1944 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 87 P<br />

SP Bernsteinfarbe mit einem Rotschimmer. Etwas stechend grünlich in Nase<br />

und Geschmack. Gerade noch als solider Pinot Noir zu erkennen. Zumindest<br />

etwas Wärme hinten, die sich den noch vorhandenen Tanninen verdankt. 82 P<br />

SR Diese Notiz beruht auf einem Fingerhut voll Wein, fast bernsteinfarben,<br />

aber eher hell. Alte, eher schon olle Nase. Im Mund dann seidig, frisch, filigran<br />

und elegant, aber schwachbrüstig, ohne innere Substanz und Komplexität. In<br />

Ehren ergrauter Höllenberg aus kleinem Jahrgang.<br />

87 P<br />

30 | 1943 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 90 P<br />

SP Tiefe Bernsteinfarbe mit Rotschimmer im Kern. Wieder Fleischbrühe im<br />

Duft, aber kaum noch Frucht. Relativ rund und warm durch die soliden Tannine,<br />

aber die Frucht schaff es nur noch knapp, die aufzufangen. Dafür ist der Nachhall<br />

überraschend harmonisch.<br />

86 P<br />

SR Kastanienfarben mit orangen Reflexen. Intensive, recht feurige Nase mit<br />

angenehmen Madeira- und Portnoten. Seidig, intensiv, dicht und engmaschig<br />

am Gaumen, mit fester Struktur und unglaublicher Länge. Balsamische Noten.<br />

Etwas rustikal vielleicht, aber persönlichkeitsstark.<br />

90 P<br />

31 | 1942 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 90 P<br />

SP Tiefes Ziegelrot mit einem Hauch von Braun. Viel Fleischbrühecharakter<br />

und eine gewisse Fülle, aber etwas herb und kantig auf der Zunge. Recht<br />

harmonisch im Nachhall. Wahrscheinlich wird er von dem Hauch Süße am<br />

Leben gehalten.<br />

84 P<br />

SR Tiefes Granat- bis Rubinrot, zum Rand heller. Tiefe, elegante Nase, regennasser<br />

Stein. Dicht und engmaschig, vital und enorm salzig, doch nicht ganz<br />

rund im Mund. Pur und intensiv, aber im Finish etwas trocknend. Eher robust,<br />

aber noch immer vital, mit der delikaten Konzentration einer Beerenauslese<br />

ohne deren Süße.<br />

92 P<br />

32 | 1940 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder trocken 87 P<br />

SP Herbstlicher Duft mit etwas kandierter Orangenschale. Ziemlich herb im<br />

Geschmack, aber mit einer gewissen Süße, die manche disharmonischen Noten<br />

ausgleicht. Der Nachhall ist trotzdem recht sauer.<br />

83 P<br />

FLIGHT 4<br />

SR Grüner Spargel, Pilze, eher erdige Noten in der Nase. Puristischer, etwas<br />

magerer, aber vitaler und intensiver, im Abgang eher trocknender Burgunder<br />

aus einem anscheinend geizigen Jahrgang.<br />

87 P<br />

33 | 1963 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 96 P<br />

SP Recht helle Bernsteinfarbe. Ätherischer Duft nach Herbstlaub und Tarte<br />

Tatin. Elegant und seidig bis hinein in den sehr langen, komplexen Nachhall.<br />

Großartige Harmonie, die fast zeitlos wirkt!<br />

94 P<br />

SR Orangefarben. Reifes, aber pures und delikates Bukett mit Kumquat und<br />

balsamischen Noten sowie hocheleganter, perfekt gereifter Frucht. Am Gaumen<br />

kraftvoll und feingliedrig wie auch frisch: ein spektakulärer Burgunder aus früher<br />

Zeit, enorm vital und taktil, mit feiner Rasse und salziger Mineralität. 93 P<br />

34 | 1962 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 95 P<br />

SP Dunkle Bernsteinfarbe mit Rotschimmer im Kern. Etwas Maggi, aber auch<br />

Karamell, Sojasauce und Malz. Reichhaltig und cremig, dahinter immer noch<br />

gesunde Tannine und eine lebendige Säure.<br />

93 P<br />

SR Tief rubinrot mit bräunlich-gelben Reflexen. Balsamisches Bukett mit fast<br />

portweinartiger Frucht. Dicht, geschmeidig und bemerkenswert vital, ist dies<br />

ein reifer, generöser, dennoch leicht vegetabil wirkender Wein mit feinen, ein<br />

wenig adstringierenden Tanninen bei lebendig-konzentrierter, lang anhaltender<br />

Frucht. Spannender, warmer Jahrgang mit Frische und Finesse. 93 P<br />

35 | 1961 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 94 P<br />

SP Ziemlich gereift, auch in der Farbe, aber alles hängt noch sehr gut zusammen<br />

dank solider Tannine und einer Säure, die zwar präsent ist, aber nicht dominant.<br />

Ausgeprägte Mirin- und Karamellnoten.<br />

91 P<br />

SR Tief, intensiv, reif und süßlich im balsamischen Bukett. Im Mund dicht<br />

und kraftvoll, mit fast süßlicher, an Beerenauslesen erinnernder Textur und<br />

Konzentration. Ein weiterer recht großer Jahrgang.<br />

92+ P<br />

36 | 1959 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Cabinet Natur trocken 96 P<br />

SP Der feine Duft nach Crème Caramel zieht einen geradezu hinein in diesen<br />

wunderbar seidigen Wein jenseits aller konventionellen Kategorien. Langer<br />

und seidiger Nachhall mit beeindruckender Finesse für das hohe Alter. 94 P<br />

SR Reife, morbide, aber noch dichte Frucht mit Pflaumennoten. Konzentriert<br />

und sehr reich im Mund, entsprechende Gerbstoffe inbegriffen, ist dies ein<br />

opulenter, lang anhaltender, stets kraftvoller Höllenberg mit großer Länge.<br />

Erinnert entfernt an den 2003er, vielleicht auch an 2018 und 2020. 93+ P<br />

37 | 1958 Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder Natur trocken 98 P<br />

SP Es heißt immer, alte Pinots Noirs hätten eine feine »Süße«. <strong>Das</strong> stimmt<br />

nicht immer, aber dieser Wein zeigt sie wirklich, so seidig und elegant mit einer<br />

beeindruckenden Tiefe, dass er einen nicht loslassen will. Noch sehr konzentriert<br />

und raffniert im ewig langen finessenreichen Finale.<br />

97 P<br />

SPÄTBURGUNDER VOM KLOSTER EBERBACH | <strong>FINE</strong> TASTING<br />

SR Helles Rubin- bis Granatrot, fast bernsteinfarben. Delikate Frucht, feine<br />

Blättrigkeit und Schiefernote. Intensiv, aber pur und frisch, mit seidiger Eleganz,<br />

struktureller Festigkeit und großer Länge. Minzige Noten. Toller, perfekt zu<br />

trinkender Burgunder aus dem Höllenberg.<br />

94 P<br />

72 <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN | TASTING TASTING | <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN<br />

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