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Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
da halten Sie es nun in der Hand, das<br />
neue StadtBild. Am äußeren Format hat<br />
sich nichts geändert, wohl aber an der<br />
Gestaltung und dem Erscheinungszeitraum.<br />
Ein Blick in die Seiten wird Sie<br />
davon überzeugen, dass niemand auf<br />
ihm liebgewordene Inhalte verzichten<br />
muss. Die Freunde historischer Streifzüge<br />
kommen weiterhin auf ihre Kosten.<br />
Aber, und das ist neu, viele künftige Beiträge<br />
werden jeweils zeitnah sein:<br />
Kommentare und Berichte zu aktuellen<br />
künstlerischen und kulturellen Ereignissen<br />
und ein Kulturkalender für den<br />
jeweils laufenden Monat. Damit ist auch<br />
bereits angedeutet, dass StadtBILD ab<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> monatlich erscheint.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> nun setzen wir Sie auf<br />
die Spur eines Görlitzer Malers der ersten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Otto<br />
Engelhardt-Kyffhäuser gehörte ähnlich<br />
wie Leni Riefenstahl oder Arno Breker zu<br />
den Künstlern, die sich in der Zeit des III.<br />
Reiches durch besondere Systemnähe<br />
auszeichneten. Während zuletzt genannte<br />
sich auch nach dem Krieg gewisser<br />
Beachtung und Aufmerksamkeit erfreuen<br />
konnten, geriet Engelhardt-Kyffhäuser<br />
(leider) in Vergessenheit.<br />
Zu erinnern ist in dieser <strong>Ausgabe</strong> auch an<br />
den 150. Todestag des Görlitzer Oberbürgermeisters<br />
Carl Gottlob Jochmann<br />
und die Fertigstellung des neuen Gebäudes<br />
des Gymnasium Augustum am<br />
Klosterplatz vor ebenfalls 150 Jahren.<br />
Auch ein Abschied steht auf der<br />
Tagesordnung: Peter Baumgardt, der<br />
Kulturhauptstadtmanager, wird in Kürze<br />
Görlitz verlassen. StadtBILD sagt auf die<br />
ihm eigene Weise Lebewohl.<br />
Wer etwas zum Schmunzeln braucht,<br />
kommt auch auf seine Kosten. Und im<br />
„Kulturmagazin“ finden Sie, wie bisher<br />
nur in „20!10“, alle wichtigen kulturellen<br />
Termine der nächsten vier Wochen.<br />
Eines noch, StadtBILD gibt es nicht mehr<br />
umsonst. Aber der "symbolische Euro"<br />
wird Sie hoffentlich nicht hindern, diesem<br />
Magazin die Treue zu halten. Für alle<br />
ganz treuen Leser aus Görlitz starten wir<br />
ab <strong>Oktober</strong> unsere Treueaktion...<br />
Jetzt aber wünsche ich Ihnen im Namen<br />
der Redaktion viel Vergnügen und Entspannung<br />
bei der Lektüre von StadtBild.<br />
Ihr<br />
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Einleitung<br />
3
Carl Gottlob Jochmann<br />
Oberbürgermeister Carl Gottlob Jochmann<br />
Er stand immer im Schatten seines<br />
berühmten Amtsvorgängers Gottlob<br />
Ludwig Demiani (1786-1846), der den<br />
Weg zum modernen Görlitz gewiesen<br />
hatte. Dennoch leistete Gottlob Jochmann<br />
(1799-1856) in nur zehn Jahren als<br />
Oberbürgermeister von Görlitz Bedeutendes,<br />
um in politisch unruhigen Zeiten<br />
die Stadt auf diesem Wege voranzubringen.<br />
Am 19. Mai <strong>2006</strong> versammelten<br />
sich noch nicht einmal zehn Vertreter der<br />
Stadtverwaltung und des kulturellen<br />
Lebens, kein leitender Repräsentant<br />
darunter, an Jochmanns Grab auf dem<br />
städtischen Friedhof. Es war eine sehr<br />
bescheidene Runde im Vergleich zur<br />
überwältigenden Teilnahme der Öffentlichkeit<br />
an Jochmanns Amtseinführung<br />
am 8.Juni 1847 oder an seiner Beisetzung<br />
am 22. Mai 1856.<br />
Carl Gottlob Jochmann wurde am<br />
11.März 1799 in Oberneundorf, Kreis<br />
Görlitz, als Sohn eines Bauernguts-Besitzers<br />
und Dorfrichters geboren. Seinen<br />
Bildungsweg begann er an der Dorfschule<br />
in Ludwigsdorf. Die Familie ermöglichte<br />
ihm die weitere Ausbildung am<br />
Carl Gottlob Jochmann (1799-1856)<br />
Gymnasium Augustum in Görlitz von<br />
1811 bis 1817. Nach dem Jura-Studium<br />
in Breslau und dem Einjährig-Freiwilligen-Dienst<br />
im dortigen Grenadier-Regiment<br />
Nr.11 arbeitete er an den Land- und<br />
Stadtgerichten Glogau, Liegnitz und Liebental.<br />
1829 folgte er dem Ruf an das<br />
Rathaus Liegnitz als Bürgermeister und<br />
Polizeidirigent.<br />
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4<br />
Jubiläum
Zum 150. 150. Todestag<br />
Todestag<br />
Theaterneubau am Demianiplatz, 1851<br />
Die Stadt war Sitz der Verwaltung des<br />
Regierungsbezirkes im westlichen<br />
Niederschlesien, bisher jedoch hinter<br />
den fortschrittlichen Zentren des Königreiches<br />
Preußen weit zurückgeblieben.<br />
Dem jungen und tatkräftigen Jochmann<br />
gelang es während seiner 17 Amtsjahre<br />
in Liegnitz, die Kommunalpolitik zu mo-<br />
dernisieren, vor allem in den Bereichen<br />
Verwaltung, Finanzen, Verkehr und<br />
Bildung. In Görlitz, der größten Stadt des<br />
Regierungsbezirkes, war man längst auf<br />
den fleißigen und durchsetzungsfähigen<br />
Kommunalbeamten aufmerksam geworden.<br />
Im Juli 1856 wählten ihn die<br />
Görlitzer Stadtverordneten als einen der<br />
Auf Schusters Rappen durch das historische Görlitz.<br />
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... aus Freude am Laufen<br />
Jubiläum<br />
5
Carl Gottlob Jochmann<br />
Oberbürgermeister Carl Gottlob Jochmann<br />
Neugestalteter Kaisertrutz als Hauptwache<br />
drei vorgeschriebenen Kandidaten für<br />
das Oberbürgermeisteramt, zum Bedauern<br />
der Liegnitzer. König Friedrich Wilhelm<br />
IV. ernannte ihn am 29.März 1847<br />
zum Oberbürgermeister. Bei dieser<br />
Gelegenheit wurde Görlitz offiziell in die<br />
Reihe der großen preußischen Städte<br />
erhoben. Das älteste akademisch<br />
gebildete Mitglied des Magistrats erhielt<br />
den Rang eines Bürgermeisters.<br />
In Görlitz galt Jochmann als "einer von<br />
uns". Man traute ihm zu, die Visionen<br />
Demianis mit Magistrat und Stadtverordneten,<br />
gestützt auf die Bürgerschaft,<br />
schrittweise umzusetzen. Für vernünftige<br />
Reformen aufgeschlossen, dem<br />
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6 Jubiläum
Zum 150. 150. Todestag<br />
Todestag<br />
Blick zur Jägerkaserne, die kurz nach der Amtszeit Jochmanns vollendet wurde.<br />
König nach seinem Amtseid treu ergeben,<br />
steuerte er die Stadt durch die aufgeregten<br />
Revolutionsjahre 1848/1849.<br />
Als Mitglied des Preußischen Herrenhauses<br />
genoss er das Vertrauen des<br />
Königs, doch lagen ihm wohl derlei<br />
repräsentative Aufgaben weniger.<br />
In Jochmanns Amtszeit fielen beacht-<br />
liche bauliche Veränderungen in der<br />
Stadt. So wurden die Hauptwache und<br />
das Salzhaus auf dem Obermarkt sowie<br />
die baufälligen Reste des alten Klosters<br />
abgerissen, der Großteil der Stadtverteidigungsanlagen<br />
abgetragen und der<br />
Obermarkt nach Norden (Fleischerstraße),<br />
Westen (Demianiplatz) und<br />
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Jubiläum 7
Carl Gottlob Jochmann<br />
Oberbürgermeister Carl Gottlob Jochmann<br />
Blick auf den Viadukt um 1865<br />
Süden (Klosterplatz) geöffnet. Ärger gab<br />
es mit dem Kriegsministerium in Berlin,<br />
weil die Görlitzer den weitgehenden Abbruch<br />
der Stadtmauern nicht vorher angekündigt<br />
und um Genehmigung nachgesucht<br />
hatten; immerhin lag Görlitz<br />
unweit der Grenzen zu Sachsen und<br />
Österreich-Ungarn, potentiellen Kriegsgegnern.<br />
Der spätere Bau der Jägerkaserne<br />
durch die Stadt war die Folge eines<br />
Gesprächs, zu dem Jochmann nach<br />
Berlin zitiert worden war.<br />
Unter den zu Jochmanns Amtszeit errichteten<br />
Bauten verdienen besonders<br />
erwähnt zu werden: Neiße-Viadukt und<br />
Bahnhof (1847), Nikolaischule (1849),<br />
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Jubiläum
Zum 150. 150. Todestag<br />
Todestag<br />
Hauptwache im Kaisertrutz<br />
(1850), Stadttheater (1851),<br />
die katholische Kirche Heilig<br />
Kreuz (1953), das Ständehaus<br />
an der Promenade (1854), das<br />
Blockhaus zum Schutze des<br />
Viadukts und das Postamt<br />
(1855). Die Einweihung des<br />
neuen Gebäudes für seine alte<br />
Schule, das Gymnasium Augustum<br />
am Klosterplatz, konnte<br />
Jochmann nicht mehr erleben.<br />
Er starb am 19.Mai 1856<br />
in Görlitz an Lungenentzündung.<br />
Nicht weit vom Grabe Demianis<br />
wurde er auf dem neuen städtischen<br />
Friedhof beigesetzt. Seine letzte Ruhestätte<br />
trägt - wie das Grab von Demiani -<br />
einen mächtigen Steinwürfel mit seinem<br />
Namen. Aus den Ehen mit Pauline Stillert<br />
und mit Auguste Harnwolff hinterließ er<br />
fünf Söhne und zwei Töchter. Seine<br />
Witwe zog mit den Kindern nach Liegnitz<br />
zurück.<br />
Nachfahren leben auch noch in der Stadt<br />
Görlitz. Die nach Jochmann benannte<br />
Das Görlitzer Blockhaus um 1865<br />
Straße zwischen Krölstraße und Landeskronstraße<br />
entstand lange nach seinem<br />
Tode, jedoch in dem Gründerzeitviertel,<br />
für das er wesentliche kommunalpolitische<br />
Vorarbeit geleistet hatte.<br />
Auf seinen Namen anspielend, schrieb<br />
man damals, er habe das Joch mannhaft<br />
getragen, dass ihm sein hohes Amt vor<br />
der Mitwelt und vor der Nachwelt aufgebürdet<br />
hatte. Wohl dem, über den<br />
Gleiches gesagt werden kann!<br />
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Jubiläum<br />
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9
Der Nikolaiturm<br />
Dass auch die älteste Görlitzer Stadtanlage<br />
schon befestigt war, unterliegt<br />
keinem Zweifel. Sie wird kaum anders als<br />
durch Erdwerke und Palisaden ausgeführt<br />
gewesen sein.<br />
Eine Verstärkung dürfte nach Abschluß<br />
des Sechsstädtebundes im Jahre 1346<br />
erfolgt sein, der sich nachdrücklich gegen<br />
das Raubritterwesen richtete, ganz<br />
besonders aber nach Einführung des<br />
Schießpulvers, das die Görlitzer seit etwa<br />
1394 benutzten, und als Schutz gegen<br />
die furchtbaren Angriffe der Hussiten.<br />
Der Dreißigjährige Krieg, der der Stadt<br />
Görlitz viel Ungemach, namentlich durch<br />
die Belagerung von 1641 brachte, und<br />
die Wiederherstellung der durch die<br />
Kriegswirren entstandenen Schäden sind<br />
der Ausgangspunkt für die Befestigungsanlagen,<br />
die dann im wesentlichen<br />
bis etwa 18<strong>40</strong> bestanden haben.<br />
Eine doppelte, selten dreifache Mauer<br />
zog sich um die ganze Stadt. Die innere<br />
war sehr stark, hatte einen von Turm zu<br />
Turm laufenden überdachten Wehrgang<br />
und Schießscharten. Die äußere, die den<br />
Wallgraben und Zwinger, den man früher<br />
Nikolaiturm mit Brunnen um 1910<br />
auch Parchen nannte, abschloß, hatte<br />
keinen Wehrgang, wohl aber zum Teil<br />
Schießscharten, und sie war auch noch<br />
außerordentlich hoch.<br />
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10 Serie
Turmgeschichten Teil I<br />
Teil I<br />
Der Gesamtumfang der Stadtmauer<br />
betrug 2.460 Meter. Die Verteidigungsfähigkeit<br />
der Mauer wurde, abgesehen<br />
von den auch als Wache und Auslug<br />
wichtigen Türmen, durch Basteien und<br />
Rondelle erhöht, von denen die ersteren<br />
viereckig, die letzteren rund waren.<br />
Beide hatten mehrere Stockwerke mit<br />
Schießscharten, um nach jeder Richtung<br />
hin den sich annähernden Feind unter<br />
wirksames Feuer nehmen zu können. In<br />
der Zeit zwischen 1641 und 1763 hatte<br />
die Görlitzer Stadtmauer 13 Basteien und<br />
19 Türme. 1476 sollen nur 21 Basteien<br />
und Türme mit einer täglichen Wache<br />
von 355 Mann unter 33 Hauptleuten, vorhanden<br />
gewesen sein. Siebzehn<br />
Büchsenmacher, 33 Handbüchsen und<br />
68 größere und kleinere Geschütze<br />
standen für die Verteidigung zur<br />
Verfügung. Alle Basteien und Türme<br />
hatten bestimmte Namen.<br />
Vom Nikolaiturm soll hier die Rede sein.<br />
Früher gehörte zu diesem Turm auch das<br />
gleichnamige Tor. Vom Nikolaitor, dem<br />
zweitältesten der Stadt, steht heute nur<br />
noch, seiner Mauern beraubt, der Turm,<br />
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Serie<br />
der kahl, wie eine dicke Röhre ‘gen<br />
Himmel ragt. Das Tor wurde bereits auf<br />
den ersten Blättern des alten Görlitzer<br />
Stadtbuches aus dem Jahre 1305<br />
erwähnt, ja die Sage behauptet, es sei<br />
von Herzog Sobieslaus 1131 erbaut<br />
worden. Nach alten Bildern und Plänen<br />
zu urteilen, war es ein dreifaches,<br />
überaus starkes Tor.<br />
Jüdenring mit Nikolaiturm um 1920<br />
Das erste Tor führte von der Nikolaistraße<br />
durch die innere Stadtmauer, das<br />
zweite, das durch ein starkes Fallgatter<br />
bewehrt war, durch die Außenmauer des<br />
Zwingers, während das dritte Tor, das<br />
sich unter dem Torhause öffnete, an den<br />
Graben und die Zugmauer stieß.<br />
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11
Der Nikolaiturm<br />
Wenn die Zugmauer<br />
aufgezogen war,<br />
war das Tor völlig<br />
verdeckt.<br />
1<strong>40</strong>0 wurde ein<br />
neues Torhaus, an<br />
dem früher seit<br />
1399 Halseisen befestigt<br />
waren, geschaffen.<br />
In dieser<br />
Gestalt stand es<br />
wohl bis zum Brand<br />
im Jahr 1456, der<br />
das Tor auch bis zu<br />
den Umfassungsmauern zerstörte.<br />
Schon im folgenden Jahr wurde es in der<br />
früheren Festigkeit aufgebaut. Trotz<br />
manchen Wetterschlages und mancher<br />
Veränderung hielt es so viele, lange<br />
Jahre. Auch in Friedenszeiten war es<br />
bewacht. 1539 wurde auf dem Turm ein<br />
Wächter, der die Zeit anschlug, eingesetzt.<br />
Ein solcher wurde 1586 bei seinem<br />
Tun vom Blitz erschlagen. Bis 1752 ging<br />
man, außerhalb des Turmes, über die<br />
Stadtmauer auf einer Treppe, hinauf zum<br />
Turmstübchen. Erst danach wurde unten<br />
Blick zum Nikolaiturm mit Peterskirche im Hintergrund, um 1910<br />
am Boden eine Tür als Zugang eingebrochen.<br />
In früheren Jahren hatte der<br />
Nikolaiturm eine gotische Spitze und<br />
auch mehr Zierat. Heute wird er oben nur<br />
von zwei Gurtgesimsen umzogen, und er<br />
trägt auch eine barocke Haube. 1848<br />
wurden die Toranlagen beseitigt,<br />
seitdem steht nur noch der Nikolaiturm<br />
selbst mit seinen am Fuße 2,86 Meter<br />
dicken Mauern. Im <strong>Oktober</strong> 1904<br />
schaffte die Stadt Görlitz die Türmerstellen<br />
ab. Das Läuten der Glocken<br />
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12 Serie
Turmgeschichten Teil I<br />
Teil I<br />
Der Nikolaigraben mit Zwingermauer und Nikolaiturm um 1920<br />
Auch die Namen der zahllosen Türmer,<br />
die zum Wohl der Stadt Zeit und Feuer<br />
anzeigten, sind längst vergessen. In<br />
vielen freiwilligen Arbeitsstunden wurde<br />
der Nikolaiturm von 1971 bis 1980<br />
instandgesetzt und beherbergt heute,<br />
neben vielen anderen Exponaten, ein<br />
nachgestaltetes Türmerstübchen. Auch<br />
eine Turmbesteigung ist möglich.<br />
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der Nikolaiturm eine kleine Görlitzer<br />
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13
Gymnasium<br />
150 Jahre neues Schulgebäude<br />
Augustum<br />
In den handschriftlichen Primanerannalen<br />
des Gymnasium Augustum Gorlicense<br />
stellte sich die Einweihungsfeier<br />
des neuen Schulgebäudes am 15. <strong>Oktober</strong><br />
1856, Königs Geburtstag, recht prosaisch<br />
dar. Man klagte darüber, dass es<br />
bei dem Feste "so lumpig zuging, daß<br />
den Schülern nicht einmal ein Glas Bier<br />
gewährt wurde". Alle Schüler kamen um<br />
8 Uhr zum Gottesdienst zusammen.<br />
"Darauf eilte jeder nach Hause, um<br />
schnell einige Bissen hinunterzuwürgen,<br />
damit die zarte Konstitution der Görlitzer<br />
Gymnasiasten nicht den Einflüssen eines<br />
dreistündigen Stehens und der aufreibenden<br />
Marter von 6 Reden hintereinander<br />
erliege." Der Bericht schließt: "Nun<br />
danket alle Gott, daß dieses Schwitzbad<br />
und diese wirkliche Tortur zu Ende war."<br />
Neubau des Gymnasiums um 1865<br />
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Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />
14<br />
Jubiläum
150 Das Gymnasium Jahre Augustum<br />
- 1856-<strong>2006</strong><br />
Aus Schülersicht war das baugeschichtliche<br />
Ereignis vor nunmehr 150 Jahren<br />
von mäßigem Interesse. Weniger bekannt<br />
ist wohl, dass dem Neubau ein<br />
langjähriger Streit zwischen der Görlitzer<br />
Stadtverwaltung und staatlichen Baubehörden<br />
vorausgegangen war. Maßgebliche<br />
Autoritäten des preußischen<br />
Bauwesens (Schinkel, Soller, Quast und<br />
Stüler) hielten die alte Klosteranlage, die<br />
seit 1565 als Schule gedient hatte, für<br />
weitgehend erhaltenswert. Schinkel<br />
machte sich 1837 vor Ort ein Bild vom<br />
Zustand der Baulichkeiten, nachdem die<br />
Verwaltung unter Demiani mit einem<br />
teilweisen Abbruch vollendete Tatsachen<br />
geschaffen hatte. 1844 besah sich auch<br />
der sachkundige König Friedrich Wilhelm<br />
IV. das alte Klostergelände. 1837 setzte<br />
sich der Geheime Oberregierungsrat von<br />
Tzschoppe, ein gebürtiger Görlitzer, im<br />
Sinne Schinkels ein und sagte einen<br />
Verlust für das Stadtbild voraus, "wenn<br />
der neuerungssüchtige Rat unter der<br />
Führung Demianis ein altes Baudenkmal<br />
nach dem anderen beseitige und so auch<br />
das Kloster niederreißen wolle".<br />
Doch schritt der Verfall, von der Stadt<br />
stillschweigend hingenommen, rasch<br />
fort. 1848 wurden die Klostermauern<br />
niedergelegt. Als südlich vom Kloster der<br />
alte Marstall 1853 eingestürzt war, folgte<br />
rasch der lange verzögerte Abbruch der<br />
restlichen Klostergebäude. Nun war Platz<br />
für den gewünschten Neubau. Der unter<br />
Demiani eingeleitete und unter Jochmann<br />
vorangetriebene temporeiche<br />
Modernisierungsschub im Görlitz jener<br />
Jahre setzte sich über alle Warnungen<br />
der Denkmalschützer hinweg.<br />
Der 1856 vollendete Neubau erwies sich<br />
dennoch als eine bemerkenswerte Verschmelzung<br />
von Traditionellem und Zeitgemäßem.<br />
Hinweise auf die gotischen<br />
Vorgängerbauten finden sich reichlich.<br />
Der vorgezogene Mittelbau der Hauptfassade<br />
mit dem Portal und den drei<br />
Aulafenstern, die über zwei Stockwerke<br />
reichen, betont die Vertikale. Gotische<br />
Schmuckelemente unterstützen diesen<br />
Eindruck - die Spitzgiebel (Wimperge)<br />
über Portal, Aulafenstern und Dachbodenfenstern,<br />
die Spitztürmchen (Fialen)<br />
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Jubiläum<br />
15
Gymnasium<br />
150 Jahre neues Schulgebäude<br />
Augustum<br />
Aquarell Albin Kühn, 1895 - Gymnasium Augustum<br />
an den Gebäudeecken und neben den<br />
Giebeln, reich verziert mit Krabben und<br />
bekrönt von Kreuzblumen, das Kreuz<br />
über dem und der böhmische Löwe<br />
(Stadtwappen) am mittleren Giebel,<br />
Spitzbogenfenster an Aula, Dach und<br />
Turm. Gewölbte Gänge und steinerne<br />
Geländer im Inneren folgten diesem<br />
Leitbild ebenso wie der burgartige<br />
Eckturm.<br />
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Jubiläum
150 Das Gymnasium Jahre Augustum<br />
- 1856-<strong>2006</strong><br />
Die Bruchsteinfassade aus einheimischem<br />
Granit folgt dem Zeitgeschmack<br />
(Viadukt, Ständehaus, Blockhaus,<br />
Kirche Heilig Kreuz, Jägerkaserne,<br />
Zollhäuser). Andererseits schuf der Neubau<br />
ausgezeichnete Bedingungen für<br />
den Unterricht. Helle und geräumige<br />
Klassenzimmer, modern ausgestattete<br />
Fachräume, Turnhalle und Sternwarte<br />
waren auf der Höhe der Zeit. Die Aula mit<br />
der Empore und den Rektorenbildnissen<br />
war ein würdevoller Rahmen für Gemeinschaftserlebnisse<br />
wie Morgenandachten,<br />
Gedächtnisfeiern, Konzerte und Theaterspiel.<br />
Für den 1855 angelegten Klosterplatz<br />
war damit ein optischer Mittelpunkt<br />
entstanden, der von der Schützenstraße<br />
her die gesamte Klosterstraße entlang zu<br />
sehen war. (1871 wurde der Abschnitt<br />
zwischen Schützenstraße und Elisabethstraße<br />
in Bismarckstraße umbenannt.)<br />
Schülergruppe<br />
mit<br />
Schulfahne<br />
Fotografie<br />
1865<br />
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Andreas Zimmer<br />
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Jubiläum 17
Gymnasium<br />
150 Jahre neues Schulgebäude<br />
Augustum<br />
Auch das heikle<br />
Problem, wie sich<br />
der Schulneubau<br />
m i t d e r a l t e n<br />
Klosterkirche (Dreifaltigkeitskirche)<br />
z u s a m m e n f ü g t ,<br />
war gut gelöst.<br />
Höhe und Fluchten<br />
der Fassaden<br />
nahmen aufeinander<br />
Rücksicht. Hofeinfahrt<br />
und Schulhof<br />
trennten und<br />
verbanden z u -<br />
gleich. Diese Harmonie<br />
gewann noch dadurch, dass der<br />
Putz von der Kirche entfernt und die<br />
Natursteinfassaden freigelegt wurden.<br />
Die ausladenden, wuchtigen Steinflächen<br />
weckten Ehrfurcht vor der gemeinsamen<br />
Geschichte von Kirche und<br />
Schule. Die bedeutende Tradition<br />
manifestierte sich in diesem Gebäudekomplex<br />
als ein Denkmal voller Leben.<br />
Hier feierte die heutige Schülergeneration<br />
mit den Ehemaligen im Juni <strong>2006</strong><br />
Schulportal Gymnasium Augustum, 1904<br />
Wie fragwürdig und lächerlich wirken da<br />
alle überflüssigen Betriebsamkeiten, den<br />
1993 zurückgewonnenen Namen Gymnasium<br />
Augustum zu verstümmeln oder<br />
gar - wie schon 1948 - ganz zu tilgen. All<br />
diese wurzellosen Wichtigtuer und<br />
Ignoranten, die den verwaltungsden<br />
150. Geburtstag ihres Schulhauses,<br />
fröhlicher wahrscheinlich als die Jungen<br />
von 1856.<br />
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18<br />
Jubiläum
150 Das Gymnasium Jahre Augustum<br />
- 1856-<strong>2006</strong><br />
technisch zusammengelegten<br />
Gymnasien in einer scheindemokratischen<br />
Ideenbörse<br />
einen neuen Namen verpassen<br />
wollten (auch der Name eines<br />
amerikanischen Schriftstellers<br />
sollte dem Vernehmen nach von<br />
Neubürgern durchgedrückt werden)<br />
- sie sollten sich schämen.<br />
Die modische Geschichtslosigkeit<br />
der Globalisierer hat in<br />
Görlitz nichts zu suchen. Namen<br />
wie Kaisertrutz, Heiliges Grab,<br />
Schönhof und Gymnasium<br />
Augustum stehen hier nicht zur<br />
Disposition. Darüber wachen<br />
heimattreue Bürger, alte wie<br />
neue, denen abendländische<br />
Kultur kein unverbindliches<br />
Schlagwort ist.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
1905 bekam der Klosterplatz einen<br />
zweiten Zierbrunnen, der sich<br />
stilistisch dem Schulgebäude<br />
zuordnete.<br />
Ansichtskarte um 1910<br />
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Montag- Freitag: 8.00- 18.30 Uhr<br />
Sonnabend: 9.00- 13.00 Uhr<br />
Jubiläum<br />
19
Denkmaltag<br />
Nachtrag zum Tag des offenen Denkmals<br />
Wir lieben sie ja über alles, die Tage der<br />
offenen Türen, geben sie uns doch die<br />
Möglichkeit, unser aller heimlichen<br />
Leidenschaft, der Neugier, ungehemmt<br />
freien Lauf zu lassen. Nun ist Neugier ja<br />
im großen und ganzen nichts Ehrenrühriges<br />
und rangiert auf der Bestsellerliste<br />
der Suchterkrankungen irgendwo<br />
zwischen Heimlich - Nacktbilder - Angucken<br />
und dem Schnüffeln an der Kaffeedose.<br />
Freilich kann man es auch bei<br />
diesem Hobby zu weit treiben. Doch die<br />
Gesundheitsschädigungen sind in den<br />
meisten Fällen rein äußerlicher Natur<br />
und durch das Auflegen von Eisbeuteln<br />
oder Anlegen von Verbänden in überschaubarem<br />
Zeitraum zu beheben. Für<br />
alle, die es nicht begriffen haben, wer<br />
seine Nase all zu tief in anderer Leute<br />
Angelegenheiten steckt, braucht nicht zu<br />
jammern, wenn sie beim Herausziehen<br />
blutet. Natürlich gibt es Berufsstände,<br />
die sich quasi die Neugier zum Erwerbszweck<br />
gemacht haben.<br />
Polizisten, Klofrauen, Staatsanwälte, unverheiratete<br />
alte Jungfern, Frisörinnen,<br />
alte Säcke am Stammtisch, und nicht zu<br />
vergessen, die Journalisten. Letzteren ist<br />
der Beruf zugleich auch das Berufsrisiko.<br />
Nehmen wir mal irgend eine alte Stadt, in<br />
deren Mitte ein besonders altes Rathaus<br />
steht, und nehmen wir, aus aktuellem<br />
Anlass, den Tag des offenen Denkmals,<br />
an just welchem besagtes Rathaus<br />
immer geschlossen bleibt, dann ist es nur<br />
logisch, dass der Journalist hellhörig,<br />
sprich, neugierig wird. Mit der Vermutung,<br />
dass die städtischen Bediensteten<br />
einfach nur zu faul sind, dem<br />
neugierigen Volke den Blick in die<br />
heiligen Hallen zu gewähren, macht er<br />
sich unter denen gewiss keine Freunde.<br />
Doch Feinde schafft er sich damit, zu<br />
mutmaßen, dass es die Leichen im Keller<br />
des Rathauses seien, die dessen Öffnung<br />
ungeraten erscheinen lassen. Schließlich<br />
könnte sie einer der Neugierigen entdecken,<br />
und, Gott verhüte, zählen und<br />
ans Tageslicht bringen.<br />
Doch ich komme ins Schwafeln, ist mir<br />
doch der Tag des offenen Denkmals persönlich<br />
wirklich sympathisch. Denn anders<br />
als am „Tag der offenen Sanierungstür“<br />
(welch unsäglicher Name, zumal die<br />
Türen immer zum Schluss saniert werden)<br />
bekommen die Neugierigen, ich<br />
zähle mich gern zu ihnen, das geboten,<br />
wonach ihnen das Herz steht.<br />
Zwar hatte ich das Gefühl, dass nicht gar<br />
so viele Häuser ihre Pforten geöffnet<br />
hatten, aber sei es drum, die, die zum<br />
Besuch einluden, hatten es in sich. Ich<br />
hatte mir in diesem Jahr in besonderer<br />
Weise die gründerzeitlichen Denkmale<br />
vorgenommen.<br />
Das unscheinbare Mietshaus in der<br />
Mittelstraße offenbarte einen wahren<br />
Schatz an historischer Ausmalung.<br />
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von Andreas Neumann-Nochten<br />
Nächste Station: das Fotografiemuseum<br />
an der Löbauer<br />
Straße. Hier kann sich der<br />
Interessierte an alten Görlitzer<br />
Ansichten satt sehen,<br />
und der praktisch Interessierte<br />
findet darüber hinaus<br />
alles, was das Herz begehrt<br />
an alten Kameras und historischer<br />
Fototechnik. Der liebevoll<br />
restaurierte Hinterhof<br />
gibt einen wunderbaren Eindruck<br />
wieder, wie vor einhundert<br />
Jahren produziert<br />
und gelebt wurde.<br />
Die kleine, frisch sanierte<br />
Kirche im Schatten von St.<br />
Jakobus, das Gotteshaus der<br />
„Altlutheraner“, im Äußeren<br />
neoromanisch anmutend,<br />
entpuppt sich im Innern als<br />
Kleinod jugendstilbeeinflußter<br />
Gestaltung.<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz,<br />
in Görlitz tut sich was, das<br />
beweist nicht zuletzt das<br />
Heft, welches die Denkmale<br />
auflistet. Der gleiche Pioniergeist,<br />
der einst Menschen<br />
dazu bewog, Neues zu<br />
schaffen, bewegt auch heute noch<br />
Menschen, sich der Erhaltung solchen<br />
Gutes zu widmen.<br />
Jammern wir nicht den staatlich<br />
zuerkannten Beihilfen nach, die Jahr um<br />
Jahr spärlicher fließen, sondern bemüßigen<br />
wir uns des Elans derer, die bereit<br />
sind, unter Zurückstellung eigenen<br />
Wohlbefindens „der Stadt Bestes“<br />
zu suchen. Die Bewahrung und Pflege<br />
des Ererbten ist der Grundstein<br />
zukünftigen Wohlstands.<br />
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21
Kunst-Kalender<br />
Otto Engelhardt-Kyffhäuser<br />
2007<br />
Wie so viele Persönlichkeiten, die für die<br />
Geschichte der Stadt Görlitz wichtig waren,<br />
kam Otto Engelhardt-Kyffhäuser von<br />
auswärts. Geboren wurde er am<br />
8.1.1884 im thüringischen Artern als<br />
Sohn eines Kaufmanns. Seine Studien in<br />
Kassel, Berlin und Weimar schloss er<br />
1907 als Kunsterzieher für höhere Schulen<br />
ab. Drei Jahre lang konnte er Kunstzentren<br />
in Europa bereisen und so Maßstäbe<br />
für sein eigenes Schaffen gewinnen.<br />
1910 wurde er Mitglied im<br />
Deutschen Künstlerbund und nahm auf<br />
Empfehlung von Max Liebermann den<br />
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Persönlichkeit
Kunst-Kalender Görlitzer Maler und Grafiker<br />
2007<br />
Künstlernamen Engelhardt-Kyffhäuser<br />
(Hinweis auf die Landschaft seiner Herkunft)<br />
an. In Burg bei Magdeburg begann<br />
er 1912 als Lehrer und Kunstmaler.<br />
Der Kriegsdienst als Soldat an der Westund<br />
Ostfront unterbrach seinen beruflichen<br />
Reifeprozess. Das Erlebnis des<br />
Kriegsalltags gab jedoch entscheidende<br />
Anstöße für seine künstlerische Entwicklung<br />
als "Görlitzer Maler zwischen<br />
den Weltkriegen". 1919 kam Otto Engelhardt-Kyffhäuser<br />
nach Görlitz, das bis<br />
1945 zu seiner neuen Heimat werden<br />
sollte.<br />
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23
Kunst-Kalender<br />
Otto Engelhardt-Kyffhäuser<br />
2007<br />
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Als Kunsterzieher an<br />
der Luisenschule am<br />
Wilhelmsplatz gehörte<br />
er bald zu den<br />
beliebtesten Lehrern.<br />
Im Kunstverein<br />
der Lausitz und in<br />
der Görlitzer Künstlerschaft<br />
war er bald<br />
eine der prägenden<br />
Persönlichkeiten des<br />
hiesigen Kunstlebens.<br />
Auch in der Oberlausitzischen<br />
Gesellschaft<br />
der Wissenschaften zu Görlitz und<br />
als Mitbegründer des Görlitzer Rotary-<br />
Clubs (1930) beteiligte er sich am regen<br />
geistigen Fortschreiten in diesem Kulturzentrum<br />
der preußischen Oberlausitz.<br />
Mit einer Vielzahl von Gemälden,<br />
Radierungen und Zeichnungen überlieferte<br />
er uns das Bild der Stadt und der<br />
Landschaft zwischen Isergebirge und<br />
Lausitzer Bergland. Die zwei Weltkriege,<br />
an denen er als Frontsoldat und dann als<br />
kriegsdienstverpflichteter Maler und<br />
Chronist teilnahm, rückten das Kriegsgeschehen<br />
in den Mittelpunkt seines<br />
Schaffens und bestimmten wesentlich<br />
das spätere offizielle Urteil über sein<br />
Werk. In seinen letzten Lebensjahren im<br />
westlichen Deutschland verarbeitete der<br />
Künstler Eindrücke in Rom, in Ägypten<br />
und im Ruhrgebiet, wo er Bergbau und<br />
Stahlindustrie als neue Motive entdeckte.<br />
Unter den politischen Bannflüchen<br />
der Besatzungszeit mit ihrer<br />
"Umerziehung" geriet sein Name ins<br />
Zwielicht. In der künstlerischen Selbstfindung<br />
der Nachkriegsjahre blieb für ihn<br />
kein Platz mehr. Fern von seiner Wahlheimat<br />
Görlitz starb Otto Engelhardt-<br />
Kyffhäuser am 7.6.1965 in Göttingen.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
Kalender 2007<br />
13 Ansichten von<br />
Otto Engelhardt-Kyffhäuser<br />
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24 Persönlichkeit
Schatzkammer des Wissens<br />
des Wissens<br />
Die 1907 eröffnete "Volksbücherei und<br />
Lesehalle" an der Jochmannstraße erwies<br />
sich nicht nur als ein schönes und<br />
zweckmäßiges Bauwerk. Das Gebäude<br />
diente als würdiges Gehäuse für die<br />
Büchersammlung. Im Unterschied zur<br />
Gymnasialbibliothek oder zu den Büchersammlungen<br />
der Oberlausitzischen<br />
Gesellschaft der Wissenschaften und der<br />
Naturforschenden Gesellschaft übernahm<br />
die städtische Bibliothek keine<br />
privaten Sammlungen unterschiedlicher<br />
Interessengebiete, sondern baute ihre<br />
Bestände durch Neuerwerbungen auf.<br />
Lesehalle, um 1910<br />
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100 Jahre<br />
25
100 Jahre Jahre Görlitzer Stadtbibliothek<br />
Der Erstbestand, finanziert mit Spendengeld<br />
des Stifters Otto Müller, umfasste<br />
1907 je 1200 schöngeistige Werke und<br />
Sachbücher. 1927 hatte sich die Sammlung<br />
auf 22000 Bände erhöht. 1982<br />
waren es fast 15<strong>40</strong>00 Bände, darunter<br />
36000 Bände der Kinderbibliothek.<br />
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Im Laufe der Jahrzehnte wandelten und<br />
erweiterten sich die Angebotsformen der<br />
Bibliothek, die 1964 den Namen "Stadtbibliothek"<br />
annahm. Der große Lesesaal<br />
im 2. Stock mit seinem reichen Angebot<br />
an Zeitschriften und Nachschlagewerken<br />
war insbesondere bei Schülern, Studierenden<br />
und Senioren beliebt und erinnerte<br />
an die fast gleichzeitig eröffnete<br />
Deutsche Bücherei in Leipzig. Die Ausleihe<br />
erfolgte an einer Theke im 1. Stock,<br />
wo sich die Leser über Kataloge über die<br />
Bestände informieren konnten. Nach<br />
dem 2. Weltkrieg eröffneten nach und<br />
nach sieben Zweigstellen im gesamten<br />
Stadtgebiet, darunter die Musikbibliothek<br />
Peterstraße 8 und die Kinderbibliothek,<br />
Jakobstraße 5, Ausleihstellen in<br />
den Neubaugebieten sowie (gemeinsam<br />
• Fassadengestaltung<br />
• Tapezierarbeiten<br />
• Dämmung<br />
Porträtrelief Otto Müller um 1910<br />
mit den Gewerkschaften) in 35 Betrieben.<br />
Über die Fernleihe konnten insbesondere<br />
wissenschaftlich tätige Görlitzer<br />
Literatur unkompliziert bekommen.<br />
Sogar die Kinderbibliothek besass zeit-<br />
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26 100 Jahre
Schatzkammer des Wissens<br />
des Wissens<br />
weise fünf Ausleihmöglichkeiten.<br />
1961<br />
wurde leider der<br />
große Lesesaal in die<br />
damals begrüßte<br />
Freihandausleihe<br />
umgewandelt und<br />
damit als Baudenkmal<br />
verunstaltet. Zu<br />
den Büchern und<br />
Zeitschriften traten<br />
alsbald Tonträger<br />
und in letzter Zeit<br />
elektronische Medien.<br />
Dennoch behielt<br />
das Buch für<br />
Bildung und Freizeitkultur immer noch<br />
einen hohen Stellenwert. Neue Formen<br />
der Literaturvermittlung (Lesungen, Vorträge,<br />
Konzerte, szenisches Spiel, Rezitatoren-<br />
und Vorleserwettbewerb), insbesondere<br />
für Kinder und Senioren,<br />
bereicherten das Bibliotheksangebot.<br />
Vor 100 Jahren betonten Kommunalpolitiker<br />
und Förderer ihre Absicht, mit<br />
der öffentlichen städtischen Bibliothek<br />
Lesesaal Stadtbibliothek um 1910, Fotografie Scholz<br />
sozial ausgleichend zu wirken, vor allem<br />
angesichts der Wahlerfolge der Sozialdemokratie.<br />
Fabrikarbeiter und Angestellte,<br />
bürgerliche Mittelschichten und<br />
Akademiker sollten als eine kulturelle<br />
Interessengemeinschaft zusammengeführt<br />
werden. Das erwies sich spätestens<br />
1918 als Illusion. Dennoch erkannten<br />
auch die nachfolgenden<br />
politischen Systeme die Literaturpropaganda<br />
als Mittel ideologischer Ausrich-<br />
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100 Jahre<br />
27
100 Jahre Jahre Görlitzer Stadtbibliothek<br />
tung. Es ist ein einfältiges<br />
Märchen,<br />
dass es in diesen<br />
100 Jahren irgendwann<br />
Informationsfreiheit<br />
für die Leser<br />
der Bibliothek gegeben<br />
hat. Politische<br />
Parteien und<br />
ihre kommunalen<br />
Interessenvertreter<br />
sorgten immer dafür,<br />
dass ihre Ziele<br />
auch über das Buch<br />
an die Bevölkerung<br />
Ausleihe Stadtbibliothek, 1927<br />
herangetragen wurden<br />
und dass die aus ihrer Sicht schädliche<br />
Literatur nicht mehr öffentlich zu-<br />
es überhaupt wollten, nicht frei über ihr<br />
Bibliotheksleitungen konnten, soweit sie<br />
gänglich war. Sogar der private Besitz Ausleihangebot entscheiden. Die erhaltenen<br />
Aussonderungslisten der Be-<br />
unerwünschter oder verbotener Literatur<br />
hatte polizeiliche oder juristische Repressalien<br />
zur Folge. Jedem politischen sucht und fachlichen Unbedarftheit aus<br />
satzungsmächte 1945 sind in ihrer Rach-<br />
Machtwechsel folgten in der städtischen heutiger Sicht grotesk, aber sie folgten<br />
Bibliothek rigorose Aussonderungsaktionen<br />
(1918, 1933, 1945, 1990). mit der die Deutschen ihre kulturelle und<br />
den Grundsätzen der "Umerziehung",<br />
Diese Eingriffe waren formal rechtens, geschichtliche Identität verlieren sollten.<br />
weil öffentliche Mittel im Spiel waren. Die Das Bücherangebot wurde erst breiter<br />
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28<br />
100 Jahre
Schatzkammer des Wissens<br />
des Wissens<br />
und ausgewogener,<br />
wenn die Umbrüche weiter<br />
zurücklagen.<br />
Nach jedem Umsturz<br />
folgten neue Aussonderung,<br />
Zensur und Bevormundung.<br />
So war der<br />
anspruchsvolle Leser genötigt,<br />
sich Literatur<br />
privat zu beschaffen, oft<br />
heimlich und mitunter<br />
auf abenteuerlichen Wegen.<br />
Freihandausleihe Stadtbibliothek 1992<br />
Die Geschichte der Görlitzer Stadtbibliothek<br />
war im Guten wie im Fragwürdigen<br />
ein Teil und ein Spiegel der<br />
weltgeschichtlichen Entwicklungen. Um<br />
so mehr haben wir als dankbare Leser<br />
das Bedürfniss, zum 100. Geburtstag den<br />
städtischen und privaten Förderern, den<br />
Bibliothekaren (unter ihnen vielen<br />
Frauen) und Buchhändlern von früher<br />
und heute Dank zu sagen. Ihr Anteil am<br />
geistigen Fortschreiten der Stadt und<br />
ihrer Bevölkerung war beträchtlich. Der<br />
geplante Erweiterungsbau, hoffentlich<br />
behutsam abgestimmt auf den hochrangigen<br />
Altbau, wird für dieses Jahrhundert<br />
bessere Arbeitsbedingungen<br />
schaffen und sicherlich die Anzahl der<br />
Nutzer trotz rückläufiger Einwohnerzahl<br />
stabil halten können. Der schon heute<br />
beachtliche Anteil junger Leser stimmt<br />
froh und zuversichtlich. Mögen Sie - wie<br />
Zehntausende vor ihnen - mit Hilfe der<br />
Bibliothek an Sachkenntnis, Urteilsvermögen,<br />
Schönheitssinn und Lebensmut<br />
reicher werden!<br />
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100 Jahre<br />
29
Christoph<br />
Von der Entwicklung & Unmack<br />
des modernen -<br />
Holzbaus<br />
Niesky<br />
Die Stadt Niesky, 1742 als eine Siedlung<br />
der Herrnhuter Brüdergemeine planmäßig<br />
angelegt, gilt als „Wiege“ für die<br />
Industrialisierung des Holzhausbaus.<br />
Hier hatte bis 1945 Europas größte<br />
Holzhausfabrik, die Firma Christoph &<br />
Unmack AG, Niesky/OL ihren Sitz.<br />
Seit 1887 stellte sie ein breites Typenangebot<br />
von vorgefertigten Häusern und<br />
anderen ingenieurtechnischen Holzkonstruktionen<br />
her. So zählten zum Fertigungsprogramm<br />
neben Wohnhäusern<br />
auch Hotels, Kirchen, Kranken- und<br />
Genesungshäuser, Turnhallen, Schulen,<br />
Bahnhöfe, Funktürme, Industrie- und<br />
Flugzeughallen, die weltweit Absatz<br />
fanden. Die in den Hallen der Firma<br />
Christoph & Unmack standardisierten<br />
und in Serie gefertigten Bauteile konnten<br />
auf der Baustelle von ungelernten Arbeitern<br />
innerhalb weniger Tage aufgebaut<br />
und nach Fertigstellung sofort bezogen<br />
werden. Mit ihren Produkten nahm die<br />
Firma C&U eine Pionierrolle in der<br />
industriellen Vorfertigung im Bauwesen<br />
ein.<br />
Der Baustoff Holz hat den Menschen von<br />
Anbeginn zum fortdauernden Experimentieren<br />
herausgefordert. Das reichhaltige<br />
Vorkommen von Schrotholz-,<br />
Fachwerk- und Umgebindehäusern bis<br />
hin zum industriellen Fertighausbau spiegelt<br />
die Vielfalt des Holzhausbaus in der<br />
regionalen Architektur der Oberlausitz<br />
wider. Nachdem Holz über Jahrhunderte<br />
der Hauptbaustoff schlechthin war, hatte<br />
sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />
mit der Entwicklung neuer Baustoffe ein<br />
Wertewandel vollzogen. Steinbauten<br />
verdrängten den Holzhausbau und veränderten<br />
Bautraditionen und Bewertungsmaßstäbe.<br />
Bei der Entwicklung der Vorfertigung<br />
wurde Holz als Baustoff wieder interessant,<br />
der Antrieb dafür kam zunächst<br />
durch den Barackenbau. Der Bedarf an<br />
leichten, schnell montierbaren und<br />
transportablen Kriegs-, Lazarett- und<br />
Seuchenbaracken, Unterkunftsbaracken<br />
für große Baustellen sowie Tropenhäuser<br />
für die neuen Kolonien nahm nach 1870<br />
stetig zu. Im Jahre 1883 sorgte die<br />
Kopenhagener Firma Christoph &<br />
Unmack für internationales Aufsehen.<br />
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30 Portrait
Pioniere Die Firma Christoph des & Holzhausbaus<br />
Unmack - Niesky<br />
Blockhaussiedlung in Dresden-Gruna<br />
Für ihre „Doecker-Baracke“ errang sie<br />
auf der Berliner Hygieneausstellung die<br />
Goldmedaille und zwei Jahre später den<br />
ersten Preis bei einem Wettbewerb für<br />
Lazarettbaracken in Antwerpen, veranstaltet<br />
vom Internationalen Komitee<br />
des Roten Kreuzes. Der dänische Offizier<br />
Johann Gerhard Clemens Doecker hatte<br />
unter dem Eindruck der riesigen Verluste<br />
im Krieg 1870/71 eine leichte, einfach zu<br />
montierende Lazarettbaracke entwickelt.<br />
Der Tischler Christian Ferdinand<br />
Christoph und der Architekt Christian<br />
Rudolf Unmack hatten 1882 das Patent<br />
erworben und Doeckers Erfindung zum<br />
wirtschaftlichen Erfolg geführt. Die<br />
Doecker-Baracke löste das Zelt bei<br />
Feldzügen ab. Auch die deutsche Reichsregierung<br />
zeigte Interesse an diesem<br />
vorgefertigten Wandplattensystem und<br />
erteilte Christoph & Unmack einen<br />
Großauftrag für 59 Lazarettbaracken für<br />
das preußische Kriegsministerium mit<br />
der Auflage, in Deutschland zu produzieren.<br />
Durch verwandtschaftliche Beziehungen<br />
wurde ein Teil der Baracken-<br />
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das Beste.<br />
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Portrait<br />
31
Christoph<br />
Von der Entwicklung & Unmack<br />
des modernen -<br />
Holzbaus<br />
Niesky<br />
fabrikation daraufhin von Kopenhagen<br />
nach Niesky verlegt, wo auf dem Gelände<br />
der bestehenden Maschinenfabrik<br />
Johann Ehregott Christoph 1887 sofort<br />
mit der Produktion begonnen werden<br />
konnte. Innerhalb von wenigen Jahren<br />
entwickelte sich Niesky zur Metropole<br />
des Holzhausbaus. Die Festschrift zum<br />
25. Betriebsjubiläum verwies bereits auf<br />
eine Mitarbeiterzahl von 500 Facharbeitern.<br />
Außerdem hatten sich verschiedene<br />
Zweigniederlassungen entwickelt.<br />
Die Angebotspalette wurde schon bald<br />
auf den zivilen Verwendungsbereich<br />
ausgedehnt.<br />
Dabei entwickelte die Firma ihre Bauten<br />
in drei verschiedenen Konstruktionsprinzipien<br />
der modernen Holzbauweisen:<br />
Tafelbau-, Blockbau- und Skelettbauweise.<br />
Die frühen Wohn- und Sozialbauten<br />
waren Tafelbauten verstärkter Bauart<br />
und wie Baracken zerlegbar und transportabel.<br />
Mit der Weiterentwicklung der<br />
Platten- bzw. Tafelbauweise wurde ein<br />
hoher Mechanisierungsgrad erzielt. Die<br />
genormten Wand-, Decken-, Boden-,<br />
Katholische Kirche aus Holz<br />
Dach-, Tür- und Fenstertafeln für<br />
Siedlungshäuser, Schulen, Turnhallen,<br />
Kindergärten u.a. konnten in den 1920er<br />
Jahren in großen Serien hergestellt<br />
werden.<br />
Ab 1911 entwickelte die Firma ein breitgefächertes<br />
Angebot an Bauten in Block-<br />
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32 Portrait
Pioniere Die Firma Christoph des & Holzhausbaus<br />
Unmack - Niesky<br />
bauweise, der solidesten Ausführung<br />
eines Holzhauses. Diese Häuser waren<br />
besonders als Ein- und Mehrfamilienhäuser<br />
und Villen sehr beliebt. Die nur 7<br />
cm dicken, glatt gehobelten und gespundeten<br />
Bohlen wurden auf der Baustelle<br />
von Fachkräften zusammengebaut.<br />
Neben den eher rustikal wirkenden<br />
„Nordischen Blockhäusern“ entstanden<br />
Bauten in der Formensprache der<br />
Moderne.<br />
Das dritte Konstruktionsprinzip, die Fachwerk-<br />
oder Skelettbauweise, entstand als<br />
Weiterentwicklung des traditionellen<br />
Fachwerkbaus. Statt komplizierten<br />
zimmermannstechnischen Konstruktionen<br />
wurde durch Nagelung eine neue<br />
Generation von Verbindungsmitteln<br />
angewandt, die maschinell erstellt und<br />
von ungelernten Arbeitern montiert<br />
werden konnte. Damit wurde eine Überbrückung<br />
großer Spannweiten möglich,<br />
und mehrgeschossige Bauaufgaben u. a.<br />
bei Kirchen, Jugendherbergen, Wohnhäusern,<br />
Büro- und Verwaltungsbauten<br />
konnten bewältigt werden.<br />
Den Höhepunkt seiner technischen<br />
Entwicklung und Verbreitung erreichte<br />
das vorgefertigte Holzhaus in der Zeit der<br />
Weimarer Republik. Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung führte zu einem Anstieg der<br />
Holzhausproduktion.<br />
Zahlreiche konstruktiv innovative Bauten<br />
entstanden, deren Gestaltungsprinzipien<br />
sich an den verschiedenen zeitgenössischen<br />
Formenvorstellungen orientierten.<br />
Auch die Firma Christoph & Unmack<br />
erweiterte ihre Hausabteilung und<br />
verstärkte die Werbung. Jährlich erschienen<br />
seitdem neu überarbeitete<br />
Musterhauskataloge in beträchtlicher<br />
Auflagenhöhe. Der Betrieb unterhielt ein<br />
werkseigenes Architekturbüro, das die<br />
meisten der angebotenen Haustypen<br />
konstruierte. Die Firmenleitung pflegte<br />
aber auch Kontakte zu den namhaften<br />
Architekten jener Zeit. In dieser Zeit entstanden<br />
auch die Musterhäuser und<br />
Werksiedlungen in Niesky, die noch heute<br />
das Bild der Stadt prägen.<br />
Eva-Maria Bergmann, Museum Niesky<br />
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portrait<br />
33
- Dachdeckerarbeiten aller Art<br />
- Dachklempnerarbeiten<br />
- Gerüstbau<br />
- Zimmermannsarbeiten<br />
- Schieferarbeiten<br />
- Kaminverschieferung<br />
- Fassadenverkleidung<br />
- Solartechnik<br />
- Thermokollekturen<br />
- Terrassenabdichtung<br />
- Terrassenbeläge<br />
- Flachdachabdichtung<br />
- Teichfolien<br />
- Gründächer<br />
- Dachreparaturen<br />
- Finanzierung<br />
- Lehrlingsausbildung
Verlagssonderveröffentlichung<br />
10 Jahre Walkowiak & Brendle<br />
Seit 1996 stehen die Namen Walkowiak<br />
und Brendle für preisbewußte, termingerechte<br />
Qualitätsarbeit rund um das<br />
Dach.<br />
Zahlreiche Häuser in und um Görlitz zeugen<br />
vom Handwerk der nun schon 20<br />
Mitarbeiter, die sich auf Dachdeckerarbeiten,<br />
Dachspenglerarbeiten, Zimmermannsarbeiten<br />
und vor allem kunstvolle<br />
Schieferarbeiten spezialisiert haben.<br />
Der Firmensitz im Görlitzer Stadtteil<br />
Rauschwalde bietet nicht nur Büro-und<br />
Werkstatträumen Platz.<br />
Vielmehr kann sich hier der Kunde einen<br />
Einblick über die breite Produkt-und<br />
Dienstleistungspalette der Firma Walkowiak<br />
und Brendle verschaffen.<br />
Auf den Ausstellungsflächen sind Muster<br />
von Dachziegel-und Dachsteineindeckungen,<br />
verschiedenster Schieferund<br />
Faserzementarbeiten bis zu Modellen<br />
von Dach(First)-Schmuck und<br />
Thermokollektoren zu bewundern.<br />
Ebenfalls zu besichtigen sind Varianten<br />
von Holztragewerken (Zimmermannsarbeiten).<br />
Besonders eindrucksvoll ist von der Araltankstelle<br />
das Schlesienwappen und das<br />
Görlitzwappen zu sehen, und dies zeigt,<br />
welche imposanten Gestaltungsmöglichkeiten<br />
mit der Schiefer-Faserzementplattentechnik<br />
möglich sind. Gerade dort<br />
kann man auch die persönliche Note des<br />
Unternehmens, die kunstvolle Einarbeitung<br />
von Motiven im Schieferstil, begutachten.<br />
Die Firma Walkowiak und Brendle<br />
zeichnet sich aber nicht nur durch Ideenreichtum<br />
rund um das Dach aus, sondern<br />
auch durch ein geschicktes Marketingkonzept.<br />
Welcher Bauherr kennt inzwischen<br />
nicht das Firmenlogo?<br />
Der Fakt, daß noch weitere Firmen auf<br />
dem Firmengelände ansässig wurden,<br />
macht dem Bauinterressierten die Wahl<br />
leichter. Auf der Reichenbacher Str. 95<br />
findet er nahezu alle Gewerke.<br />
Einen größeren Eindruck über die<br />
Produktpalette, über Referenzen und<br />
den schnellen Kontakt vermittelt das<br />
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35
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
Kaum einer der Heutigen weiß noch um<br />
die Tragödie des Pönfalls in der<br />
Stadtgeschichte. Die lateinische Wurzel<br />
dieses Begriffs, poena (deutsch: Peen,<br />
auch: Poen), klingt lediglich in einem<br />
selten gebrauchten Verb an: verpönen.<br />
Das wiederum bedeutet im eigentlichen<br />
Sinne: bei Strafe verbieten. Im 16. Jh.<br />
aber und später war “Poen” als<br />
juristischer Terminus für eine Strafe oder<br />
einen Straffall durchaus im Schwange.<br />
Der Pönfall beraubte Görlitz seiner politischen<br />
und wirtschaftlichen Macht und<br />
bedeutete für die Sechsstädte der Lausitz<br />
nach zweihundert Jahren das plötzliche<br />
Ende ihrer kraftvollen Herrschaft in<br />
der Lausitz. Wohl erholte sich die Stadt<br />
an der Neiße allmählich wieder von<br />
diesem katastrophalen Sturz. Nie wieder<br />
aber erreichte sie den beeindruckend<br />
glanzvollen Gipfel von einst, der ihr fast<br />
den Status einer Freien Reichsstadt<br />
eingebracht hatte. Im drangvollen Auf<br />
und Ab des damaligen Weltgeschehens<br />
jedoch dürfte der Pönfall wohl lediglich<br />
eine Fußnote gewesen sein. Die Görlitzer<br />
aber traf er mitten ins Herz.<br />
Siegel der<br />
Städte des<br />
Sechsstädte-<br />
Bundes<br />
links: Görlitz<br />
rechts: Bautzen<br />
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36 Serie
Fürsten 1. Teil - Fürsten und Könige<br />
Begonnen hatte alles mit<br />
dem Reichstag zu<br />
Worms von 1521, auf<br />
dem ein einsamer<br />
Mönch, Martin Luther,<br />
dem Gebot seines Gewissens<br />
folgte und den<br />
erwarteten Widerruf<br />
seiner Auffassungen<br />
über Glauben und Kirche<br />
vor Kaiser Karl V. verweigerte.<br />
Tapfer und mutig,<br />
anfangs in Latein, dann<br />
in Deutsch schloss er<br />
seine Darlegungen mit<br />
den Worten: “Es sei denn, dass ich durch<br />
das Zeugnis der Heiligen Schrift überwunden<br />
werde, so mag und will ich nicht<br />
widerrufen, weil wider das Gewissen zu<br />
handeln beschwerlich, unratsam und<br />
gefährlich ist. Gott helfe mir. Amen.” So<br />
seine Worte. Die Geschichtsschreibung<br />
aber wandelte sie schon bald in die<br />
bekanntere Aussage: “Hier stehe ich. Ich<br />
kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.”<br />
Zwar hielt der Herrscher fairerweise die<br />
Zusage des freien Geleits für den<br />
Reichstag zu Worms, April 1521<br />
Rebellen in der braunen Mönchskutte.<br />
Aber drei Wochen später machte er im<br />
Wormser Edikt deutlich, dass er mit allen<br />
Mitteln gewillt sei, die Einheit der Kirche<br />
zu erhalten. Deshalb verdammte er die<br />
Lehre Luthers und sprach die Reichsacht<br />
über ihn und seine Anhänger aus:” Wir<br />
gebieten euch allen, dass ihr den Martin<br />
Luther nicht hauset, hofet, atzet, tränket<br />
oder unterhaltet noch ihm mit Worten<br />
oder Werken heimlich noch öffentlich<br />
irgendwelche Hilfe leistet, sondern,<br />
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Serie<br />
37
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
wenn ihr seiner habhaft werdet, ihn<br />
gefangen nehmt und uns wohlbewahrt<br />
zusendet.”<br />
Der Kaiser hatte dabei auch einige<br />
Landesfürsten im Blick: den Kurfürsten<br />
Johann Friedrich von Sachsen vor allem<br />
und den Landgrafen Philipp von Hessen,<br />
dazu den Braunschweiger, ebenso nicht<br />
weniger als vierzehn der mehr als selbstbewussten<br />
Freien Reichsstädte.<br />
Durch militärische und politische<br />
Verwicklungen mit seinem Erzrivalen,<br />
Franz I. von Frankreich, vordem Mitbewerber<br />
um die Kaiserkrone, wurde er in<br />
dessen eigenem Land wie auch in Italien<br />
daran gehindert, sein Vorhaben mit den<br />
üblichen Mitteln der Gewalt in Deutschland<br />
durchzusetzen. Auch die eskalierende<br />
Türkengefahr erwies sich als hinderlich.<br />
Doch Karl V. ließ das von ihm erklärte<br />
Ziel zu keiner Zeit aus den Augen,<br />
obwohl er mehrfach durch seine<br />
Vertreter auf den unterschiedlichsten<br />
Reichstagen die ernstgemeinte Bereitschaft<br />
für eine denkbare friedliche<br />
Lösung signalisierte.<br />
Nachdem jedoch die kaiserlichen<br />
Martin Luther (Kupferstich von Lucas Cranach)<br />
Kommissäre 1529 in Speyer erklärt<br />
hatten, man werde nun endlich eine<br />
härtere Gangart bei der Verwirklichung<br />
des Wormser Edikts durchsetzen,<br />
protestierten die lutherisch gesinnten<br />
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OHG<br />
38<br />
Serie
Fürsten 1. Teil - Fürsten und Könige<br />
Landesfürsten ihrerseits zum ersten Male<br />
mit Nachdruck gegen die kaiserlichen<br />
Ansprüche. Durch diesen Protest tauchte<br />
erstmals in der deutschen Geschichtsschreibung<br />
der Begriff “Protestanten” für<br />
die Anhänger der lutherischen Lehre auf.<br />
Ein Jahr später, in Augsburg, unterbreiteten<br />
eben diese Protestanten den<br />
kaiserlichen Verhandlungsführern die<br />
“Confessio Augustana”, das Grundlagenpapier<br />
für die protestantische Marschrichtung,<br />
wesentlich gestaltet durch de<br />
als nachsichtig und vermittelnd geltenden<br />
Philipp Melanchthon, Luthers<br />
engsten Freund und Mitstreiter.<br />
Daraufhin verhärtete sich die Haltung<br />
Karls V. Die protestantischen Landesfürsten<br />
fürchteten in der Folge um ihre<br />
“Libertät”, das heißt um ihre Unabhängigkeit<br />
gegenüber den kaiserlichen<br />
Herrschaftsansprüchen. Sie begriffen,<br />
dass sie diese Unabhängigkeit notfalls<br />
würden mit Waffengewalt verteidigen<br />
müssen. So kam es 1531 zur Gründung<br />
des Schmalkaldischen Bundes - genannt<br />
nach jener kleinen (heute thüringischen)<br />
Stadt, die damals zum Territorium des<br />
Philipp Melanchthon (Kupferstich von A. Dürer)<br />
Landgrafen von Hessen gehörte.<br />
Wieder aber fand der Kaiser keine<br />
Möglichkeit, seine militärische Macht<br />
gegen die aufmüpfigen Landesfürsten<br />
einzusetzen. Ein riesiges Heer von<br />
250.000 Türken unter Suleiman dem<br />
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Serie 39
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
Prächtigen wälzte sich heran und band<br />
seine Kräfte. Zwar ging eine Schlacht um<br />
das heutige Budapest verloren, doch gab<br />
es beachtliche Siege im Mittelmeer. Dort<br />
heftete der Genueser Flottenchef Andrea<br />
Doria große Erfolge an die Segel der von<br />
ihm befehligten kaiserlichen Schiffe.<br />
Erst der Friedensschluss mit Franz I. im<br />
französischen Crépy (1544) und gewisse<br />
Verhandlungsergebnisse, die die Türken<br />
über längere Zeit hinhielten, ohne aber<br />
deren Ansprüche auf Mitteleuropa<br />
tatsächlich dauerhaft abzuwehren,<br />
schufen für Karl V. freie Bahn zu dem<br />
Versuch, die Wiederherstellung der alten<br />
kirchlichen Ordnung in Deutschland<br />
mehr als ein Vierteljahrhundert nach der<br />
Reformation durchzusetzen.<br />
Die Absichten des Regenten wurden<br />
gestärkt, als Moritz von Sachsen (nicht<br />
zu verwechseln mit dem Sohn Augusts<br />
des Starken, der später gleichen Rang<br />
und Namen trug), nach außen hin<br />
evangelisch, sich insgeheim auf die Seite<br />
des Kaisers stellte - eine der schillerndsten<br />
Persönlichkeiten der deutschen<br />
Geschichte. Möglich, dass er durch<br />
Moritz von Sachsen<br />
das Versprechen der sächsischen Kurwürde<br />
angelockt wurde, zudem auch<br />
durch die Aussicht auf die (finanziell<br />
einträgliche) Schutzherrschaft über die<br />
Bistümer Magdeburg und Halberstadt.<br />
Das hinderte ihn aber nicht, später noch<br />
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<strong>40</strong> Serie
1. Teil - Fürsten und Könige<br />
einmal die Seiten zu wechseln und<br />
wiederum zu den Lutherischen überzugehen.<br />
In der Geschichte erhielt er infolge<br />
seiner zwielichtigen, undurchschaubaren<br />
Haltung den verächtlichen Namen<br />
eines Judas von Meißen.<br />
Jedenfalls brachte der Sommer 1546 die<br />
Kriegserklärung Karls V. an den Schmalkaldischen<br />
Bund. Dessen führende Köpfe<br />
begingen sofort einen verhängnisvollen<br />
Fehler. Sie entschieden sich für eine<br />
defensive Hinhaltetaktik, anstatt ihr zahlenmäßig<br />
weit überlegenes Heer von<br />
57.000 Mann nach Süddeutschland zu<br />
werfen und dort den Kaiser zu einer<br />
Entscheidungsschlacht zu zwingen. Damit<br />
gaben sie das Gesetz des Handelns in<br />
unbedachtsamer Weise aus der Hand.<br />
Karl V. hingegen zog unter Führung des<br />
erfahrenen Herzogs von Alba in raschem<br />
Entschluss seine 25.000 Mann zusammen<br />
und setzte sie in Eilmärschen nach<br />
Norden in Bewegung - gegen Kursachsen,<br />
das Zentrum des Widerstandes.<br />
Am 24. April 1547 wurde der Schmalkaldische<br />
Krieg, wie man ihn fortan nannte,<br />
durch eine List der kaiserlichen Truppen<br />
Kaiser Karl V.<br />
gewonnen. Im Nebel des kühlen Frühlingsmorgens<br />
durchschwammen spanische<br />
Söldner bei Mühlberg die Elbe,<br />
das Kurzschwert zwischen den Zähnen,<br />
und ermöglichten mit Hilfe nachfolgender<br />
Boote die Landung von Elitesoldaten.<br />
Die “tercios” machten den letzten<br />
Widerstand der Protestanten nieder. Der<br />
Kurfürst und auch der Landgraf gerieten<br />
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Serie<br />
41
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
in die Gefangenschaft der Spanier.<br />
Auf dem “geharnischten Reichstag” zu<br />
Augsburg am 1. September 1547 trat<br />
Karl V., alle Abmachungen über jegliche<br />
Kleiderordnung bei solchen Anlässen<br />
bewusst missachtend, in voller Rüstung<br />
vor die Landesherren und teilte ihnen<br />
seine Forderungen zur Wiederherstellung<br />
der Einheit der Kirche mit. Aber die<br />
kaiserlichen Ansprüche stießen trotz aller<br />
Drohgebärden ins Leere. Die Bevölkerung<br />
boykottierte in den Gebieten der<br />
evangelischen Landesfürsten weithin<br />
den Besuch der Messe; zudem fehlte es<br />
inzwischen in ausreichender Zahl an<br />
katholischen Priestern.<br />
Nicht genug damit. Karl V. hatte eine<br />
weitere Niederlage einzustecken: Katholische<br />
wie evangelische Landesoberhäupter<br />
weigerten sich, die vom Kaiser<br />
angestrebte Vormachtstellung des<br />
Hauses Habsburg rechtlich festzuschreiben.<br />
Der Herrscher eines Weltreiches musste<br />
erkennen, dass sich der militärische Sieg<br />
von Mühlberg nicht zwangsläufig mit<br />
einem politischen Triumph auf dem<br />
Herzog von Alba<br />
Reichstag krönen ließ. Die Spaltung der<br />
Kirche war nach inzwischen drei Jahrzehnten<br />
nicht mehr rückgängig zu<br />
machen, am allerwenigsten durch ein<br />
Dekret. Zu tief schon saß das lutherische<br />
Denken in den Köpfen der Menschen - in<br />
den Hütten wie in den Palästen.<br />
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Serie
Fürsten 1. Teil - Fürsten und Könige<br />
Ankunft<br />
Karls V.<br />
vor einem<br />
der Reichstage<br />
Zeitgenössische<br />
Darstellung<br />
Nach mancher kriegerischen Auseinandersetzung<br />
in den Folgejahren fand<br />
die Entwicklung einen vorläufigen Abschluss<br />
im Augsburger Religionsfrieden<br />
von 1555. Nun galt der Satz: “Cuius regio<br />
- eius religio! “ Was so viel heißt wie: Wes<br />
das Land, des der Glaube - in heutiger<br />
Leseart: Von der Konfession des Landesherrn<br />
war abhängig, ob die Untertanen<br />
katholisch oder evangelisch zu sein hatten.<br />
Das war sicherlich keine überzeugende<br />
Lösung, doch ein erster Schritt auf<br />
dem Weg für einen später zu findenden<br />
Konsensus. Ganz unerwartet erwuchs<br />
den Fürsten, die im Schmalkaldischen<br />
Bund vereinigt waren, aus dem Debakel<br />
bei Mühlberg dennoch eine Stärkung:<br />
Der Kaiser hatte seine Machtansprüche<br />
gegenüber den Landeshäuptern nicht<br />
mit Gewalt durchsetzen können. Ihre<br />
Libertät blieb unangefochten wie eh und<br />
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43
Die Geschichte Görlitzer der Straßenbahn<br />
Zum Beginn der 80er Jahre zeigte sich<br />
der Betrieb bei der Görlitzer Straßenbahn<br />
weitgehend in gewohnter Weise. Es wurden<br />
die Linien 1 und 2 zwischen den Endpunkten<br />
Weinhübel - Rauschwalde bzw.<br />
Landeskrone - Virchowstraße gefahren.<br />
Zur Verfügung standen jeweils 22 Triebund<br />
Beiwagen unterschiedlicher Bauart<br />
der Typen Gotha und Reko, zwei Oldtimer<br />
(einer noch im Aufbau begriffen)<br />
sowie sechs Sonderfahrzeuge, von denen<br />
aber ein Teil nicht einsatzfähig war.<br />
Überhaupt musste sich die Görlitzer<br />
Straßenbahn viele Jahre mit einem extrem<br />
hohen Schadwagenbestand herumplagen.<br />
Das verwundert insofern nicht,<br />
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44<br />
Serie
Teil XVIII. -- Die 1980er 1980er Jahre<br />
Jahre<br />
als selbst die Gothawagen,<br />
die für einen Betriebseinsatz<br />
von etwa 20<br />
Jahren konzipiert waren,<br />
mittlerweile ein Durchschnittsalter<br />
von weit<br />
über 20 Jahren aufwiesen.<br />
Der Alltag war ausserdem<br />
von immer wieder<br />
wechselnden Baustellen<br />
im Gleisbereich<br />
geprägt. Besonders die<br />
Trassen außerhalb des<br />
Stadtzentrums auf der Linie 1 waren so<br />
marode, dass es heute wie ein Wunder<br />
erscheint, dass dort überhaupt noch<br />
gefahren werden konnte. Am Endpunkt<br />
Rauschwalde behinderten die Rangieranlagen<br />
zunehmend den Verkehr auf der<br />
viel befahrenen Bundesstraße 6 nach<br />
Dresden- obwohl bereits in den 1970er<br />
Jahren die Verlegung der Ausweiche von<br />
der Straßen- auf die Bürgersteigseite<br />
erfolgte. Diese Linie sollte das Ende des<br />
Jahrzehnts in der bestehenden Form<br />
auch nicht mehr erleben.<br />
1982<br />
Mit Wirkung vom 01.01.1982 wurden die<br />
Görlitzer Verkehrsbetriebe als Betriebsteil<br />
Nahverkehr dem VEB Kraftverkehr<br />
Görlitz zugeordnet und erhielten die Betriebsteilnummer<br />
51-503. Während an<br />
den Bussen nunmehr die Betriebsnummern<br />
nach und nach durch die angeschriebene<br />
Inventarnummer ersetzt<br />
wurden, behielten die Straßenbahnen -<br />
anders als in vielen anderen DDR-<br />
Städten - ihre Betriebsnummern weiterhin,<br />
bekamen aber zusätzlich die<br />
Inventarnummern und die Eigentumsbezeichnung<br />
angeschrieben, während der<br />
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45
Die Geschichte Görlitzer der Straßenbahn<br />
Schriftzug aus der erst<br />
1977 eingeführten Siebdruckschablone<br />
mit dem<br />
stilisierten Stadtwappen<br />
verschwand.<br />
1983<br />
scheidungen und Planungen noch nicht<br />
so weit vorangeschritten waren. Dies<br />
setzte sich mit der Sanierung der<br />
Bundesstraße 99 im Bereich der Zittauer<br />
Straße fort, in deren Mittellage auf<br />
Veranlassung der Görlitzer Straßenbahn<br />
- besonders auf Betreiben der Herren<br />
Bindig und Blasius - Raum für einen<br />
Gleiskörper gelassen wurde, der einige<br />
Jahre auf seine Inbetriebnahme warten<br />
musste. Vorerst wurden folgende Linien<br />
gefahren: 1 Rauschwalde- Goethestraße<br />
In Höhe der Haltestelle<br />
Goethestraße begann<br />
die Errichtung einer ostwärts<br />
gegen den Uhrzeigersinn<br />
zu befahrenden<br />
Gleisschleife - ein<br />
Vorbote der baldigen<br />
Stilllegung des Betriebes nach Weinhübel.<br />
Am 24.04.1982 endete der Betrieb<br />
von und nach Weinhübel zunächst am<br />
Straßenbahnhof, weil die Inbetriebnahme<br />
der Gleisschleife Goethestraße<br />
erst am 23.05.1982 erfolgen konnte.<br />
Kuriosum der kleinen Schleife ist die Tatsache,<br />
dass für die künftige Strecke nach<br />
Weinhübel bereits eine zusätzliche<br />
Weiche mit eingebaut worden ist. Man<br />
glaubte also nicht nur an die Wiederauferstehung<br />
der Trasse, sondern schuf<br />
bereits die dafür erforderlichen Grund-<br />
und 2 Landeskrone- Virchowstraße.<br />
lagen, obwohl die eigentlichen Ent- Andreas Riedel, Wiesbaden<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
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