OBERNEULAND_03_2023_ePaper_230223
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Warum in die Ferne schweifen…<br />
in der Nähe gibt es so viel zu entdecken!<br />
Alles für die kleine Auszeit<br />
zwischendurch, den Kurzurlaub am<br />
Wochenende. Entdecken Sie mit<br />
dem <strong>OBERNEULAND</strong> MAGAZIN die<br />
Lieblingsplätze in unserer Region!<br />
Der Weg ist in diesem Fall nicht das Ziel.<br />
Aber er führt uns zum Ziel. Also: Über die<br />
A28 geht es, wir nehmen die Ausfahrt<br />
Nummer 18 – Hude. Von hier aus fahren wir über die<br />
Vielstedter Straße bis „Am Forsthaus“. Hier liegt sie, die<br />
Revierförsterei Hasbruch der Landesforsten Niedersachsen<br />
(fürs Navi: Am Forsthaus 4, Hude). Und hier<br />
öffnet sie sich, die wunderbare Wald-Welt, in der wir<br />
heute ein wenig (oder auch ein wenig mehr, ganz nach<br />
Belieben) wandern werden. Der Hasbruch!<br />
Zwischen Delmenhorst und Oldenburg gelegen, ist<br />
der Hasbruch ein insgesamt etwa 630 Hektar großes<br />
historisches Laubwaldrevier. Das klingt zunächst recht<br />
profan – handelt es sich doch um eine Landschaft, die<br />
seit langer Zeit die Menschen anzieht. Und die wie ein<br />
Wald der Wunder so manches Geheimnis der Vergangenheit<br />
in sich birgt. Erholungssuchende, Wanderer<br />
und Waldforscher, Künstler und Lebenskünstler,<br />
Heimat- und Naturkundler – sie alle kommen wieder<br />
und wieder in den Hasbruch, um eine einmalig<br />
stimmungsvolle Waldlandschaft zu erleben, urwüchsige<br />
Kraft und rauschendes Laub. Der Hasbruch zählt zu<br />
den beliebtesten Wander-, Ausflugs- und Erholungszielen<br />
in der Region; und er gilt zugleich als europaweit<br />
bedeutendes Naturschutzgebiet.<br />
Zu den Attraktionen zählt ein Urwaldbereich im<br />
Herzen des Hasbruchs, ein historischer Kern, wenn<br />
man so will. Die nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten<br />
gebliebenen Urwaldflächen (Heuenbusch und<br />
Ein<br />
Erlebnis,<br />
das erdet<br />
und uns<br />
zeigt, wo<br />
auch wir<br />
verwurzelt<br />
sind – hier,<br />
im Norden.<br />
Die Revierförsterei Hasbruch der Landesforsten Niedersachsen ist Ausgangspunkt<br />
unserer Wanderung.<br />
Grüppenbührer Seite) sowie verschiedene Waldteile in<br />
der Gegend der Bachtäler von Brook- und Hohlbäke<br />
sind im Jahr 1989 zu einem 55,5 Hektar großen Naturschutzgebiet<br />
zusammengefasst worden; 39,3 Hektar davon<br />
bleiben als Naturwald vollkommen sich selbst<br />
überlassen. Hier existiert und wächst ein Waldökosystem<br />
gleichsam in buchstäblich freier Natur – ohne<br />
Eingriffe von Menschenhand. Reste uralter Eichen<br />
grüßen höchst stimmungsvoll aus der (Wald-)<br />
Vergangenheit.<br />
Eben diese Bereiche machen den Hasbruch zu einem<br />
spannenden Revier auch für Wissenschaftler und<br />
Naturschützer. Teile des Urwalds im Hasbruch sind seit<br />
mehr als 150 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden,<br />
das macht sie deutschlandweit zu einer Besonderheit<br />
unter den Naturflächen, denn etliche andere naturbelassene<br />
Flächen sind erst deutlich später aus der<br />
Bewirtschaftung herausgenommen worden. Im<br />
Hasbruch also hat das Ursprüngliche eine längere<br />
Tradition als andernorts. Und das ist hier gewissermaßen<br />
auf Schritt und Tritt zu spüren – natürlich.<br />
Auch der Name „Hasbruch” ist historisch gewachsen,<br />
er lässt die Lage des Eichen- und Hainbuchenwaldes in<br />
einer flachen und feuchten Landschaft anklingen.<br />
Fachleute führen „Hasbruch” auf ein indogermanisches<br />
Wort für „Wasser” zurück. „Brook” ist Bruch, das<br />
feuchte, sumpfige, moorige und saftige Land. In einer<br />
Urkunde Wildeshausens taucht der Hasbruch anno<br />
1420 als „Asebroc” auf.<br />
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