REGION ERLEBEN Der Name „Hasbruch” ist historisch gewachsen, er lässt die Lage des Eichen- und Hainbuchenwaldes in einer flachen und feuchten Landschaft anklingen. LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION: IM HASBRUCH Uralt-Eichen im Wald der Wunder 82 <strong>OBERNEULAND</strong>
Warum in die Ferne schweifen… in der Nähe gibt es so viel zu entdecken! Alles für die kleine Auszeit zwischendurch, den Kurzurlaub am Wochenende. Entdecken Sie mit dem <strong>OBERNEULAND</strong> MAGAZIN die Lieblingsplätze in unserer Region! Der Weg ist in diesem Fall nicht das Ziel. Aber er führt uns zum Ziel. Also: Über die A28 geht es, wir nehmen die Ausfahrt Nummer 18 – Hude. Von hier aus fahren wir über die Vielstedter Straße bis „Am Forsthaus“. Hier liegt sie, die Revierförsterei Hasbruch der Landesforsten Niedersachsen (fürs Navi: Am Forsthaus 4, Hude). Und hier öffnet sie sich, die wunderbare Wald-Welt, in der wir heute ein wenig (oder auch ein wenig mehr, ganz nach Belieben) wandern werden. Der Hasbruch! Zwischen Delmenhorst und Oldenburg gelegen, ist der Hasbruch ein insgesamt etwa 630 Hektar großes historisches Laubwaldrevier. Das klingt zunächst recht profan – handelt es sich doch um eine Landschaft, die seit langer Zeit die Menschen anzieht. Und die wie ein Wald der Wunder so manches Geheimnis der Vergangenheit in sich birgt. Erholungssuchende, Wanderer und Waldforscher, Künstler und Lebenskünstler, Heimat- und Naturkundler – sie alle kommen wieder und wieder in den Hasbruch, um eine einmalig stimmungsvolle Waldlandschaft zu erleben, urwüchsige Kraft und rauschendes Laub. Der Hasbruch zählt zu den beliebtesten Wander-, Ausflugs- und Erholungszielen in der Region; und er gilt zugleich als europaweit bedeutendes Naturschutzgebiet. Zu den Attraktionen zählt ein Urwaldbereich im Herzen des Hasbruchs, ein historischer Kern, wenn man so will. Die nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten gebliebenen Urwaldflächen (Heuenbusch und Ein Erlebnis, das erdet und uns zeigt, wo auch wir verwurzelt sind – hier, im Norden. Die Revierförsterei Hasbruch der Landesforsten Niedersachsen ist Ausgangspunkt unserer Wanderung. Grüppenbührer Seite) sowie verschiedene Waldteile in der Gegend der Bachtäler von Brook- und Hohlbäke sind im Jahr 1989 zu einem 55,5 Hektar großen Naturschutzgebiet zusammengefasst worden; 39,3 Hektar davon bleiben als Naturwald vollkommen sich selbst überlassen. Hier existiert und wächst ein Waldökosystem gleichsam in buchstäblich freier Natur – ohne Eingriffe von Menschenhand. Reste uralter Eichen grüßen höchst stimmungsvoll aus der (Wald-) Vergangenheit. Eben diese Bereiche machen den Hasbruch zu einem spannenden Revier auch für Wissenschaftler und Naturschützer. Teile des Urwalds im Hasbruch sind seit mehr als 150 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden, das macht sie deutschlandweit zu einer Besonderheit unter den Naturflächen, denn etliche andere naturbelassene Flächen sind erst deutlich später aus der Bewirtschaftung herausgenommen worden. Im Hasbruch also hat das Ursprüngliche eine längere Tradition als andernorts. Und das ist hier gewissermaßen auf Schritt und Tritt zu spüren – natürlich. Auch der Name „Hasbruch” ist historisch gewachsen, er lässt die Lage des Eichen- und Hainbuchenwaldes in einer flachen und feuchten Landschaft anklingen. Fachleute führen „Hasbruch” auf ein indogermanisches Wort für „Wasser” zurück. „Brook” ist Bruch, das feuchte, sumpfige, moorige und saftige Land. In einer Urkunde Wildeshausens taucht der Hasbruch anno 1420 als „Asebroc” auf. <strong>OBERNEULAND</strong> 83