OBERNEULAND_03_2023_ePaper_230223
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Ein bisschen Bautechnik<br />
Die genannten Blockstufen, also massive,<br />
monolithische Quader, die jeweils eine<br />
Stufe bilden, sind „die einfachste und haltbarste<br />
Methode, um Stufen zu bauen“, fasst<br />
es der Gartenplaner zusammen. Eine andere<br />
Art, Stufen auszubilden, ist die Kombination<br />
aus Tritt- und Setzstufen. Dabei setzt<br />
sich die eigentliche Stufe aus zwei Elementen<br />
zusammen: Ihre Auftrittsfläche wird auf<br />
einem senkrecht stehenden Element, der<br />
sogenannten Setzung, gelagert. Vorteil:<br />
Für die Ausführung der Treppe können die<br />
gleichen Platten wie für den Weg verwendet<br />
werden, sodass Weg und Treppe optisch<br />
nahtlos ineinander übergehen. Allerdings<br />
ist die Ausführung etwas anspruchsvoller<br />
und die Konstruktion nicht ganz so<br />
unverwüstlich wie bei einer Blockstufe.<br />
Auch das Drumherum<br />
ist wichtig<br />
In den allermeisten Fällen besteht eine<br />
Treppe nicht nur aus Stufen. Zu ihr<br />
gehören oft auch Wangen, also eine seitliche<br />
Konstruktion, in die die Stufen eingebettet<br />
sind, und je nach Länge der Treppe<br />
unterbricht das eine oder andere Podest<br />
die Stufenfolge. Beide Elemente können<br />
den Charakter einer Treppe maßgeblich<br />
mitprägen. Die Wangen grenzen die Treppe<br />
gegen das umgebende Terrain ab, verstärken<br />
also ihren architektonischen Charakter,<br />
können aber gleichzeitig auch ihre Einbindung<br />
in das Gesamtkonzept des Gartens<br />
vorantreiben.<br />
Podeste haben ebenso praktische wie<br />
ästhetische Funktionen: Sie ermöglichen<br />
Verschnaufpausen auf dem Weg nach<br />
oben, laden zum Innehalten und damit<br />
zum absichtsvollen Blick in den Garten ein.<br />
Idealerweise sind sie so dimensioniert, dass<br />
sie einen Wechsel des Antrittsbeins ermöglichen;<br />
bei längeren Treppenläufen sorgt<br />
das für weniger Ermüdung beim Aufstieg.<br />
Optisch sind Podeste willkommene Gliederungselemente,<br />
um den immer gleichen<br />
Rhythmus der Stufen zu unterbrechen.<br />
Außerdem erleichtern sie Richtungswechsel<br />
in der Wegführung.<br />
Unbedingt rechnen<br />
Was die Breite<br />
der Stufen angeht,<br />
kommt es sehr auf die<br />
Rolle an, die die jeweilige<br />
Treppe im Garten<br />
übernehmen soll.“<br />
Beim Thema Podest zeigt sich übrigens<br />
genau wie bei den Stufen, dass die ideale<br />
Treppe auch eine Sache von Mathematik<br />
ist. Wirkung und Komfort einer Treppe<br />
hängen maßgeblich von ihren Abmessungen<br />
ab: „Wenn das Gelände keine anderen<br />
Vorgaben macht, arbeiten wir mit Stufenhöhen<br />
von 14 bis 16 Zentimetern“, erklärt<br />
Andreas Leucht. Das ermöglicht einen angenehmen<br />
Aufstieg.“ Die ideale Tiefe einer<br />
Stufe ergibt sich laut Lehrbuch aus ihrer<br />
Höhe: Je niedriger die Stufe, desto tiefer<br />
sollte der Auftritt sein. Was die Breite der<br />
Stufen angeht, müssen die Planer wiederum<br />
sowohl funktionale als auch ästhetische<br />
Geschichtspunkte im Blick haben. „Hier<br />
kommt es sehr auf die Rolle an, die die<br />
jeweilige Treppe im Garten übernehmen<br />
soll“, fasst es der Gartenplaner zusammen.<br />
„Bildet sie einen ganz pragmatischen,<br />
unauffälligen und eher wenig genutzten<br />
Verbindungsweg, reicht es, sie gut schulterbreit<br />
auszuführen. Häufig genutzte oder im<br />
Zentrum der Aufmerksamkeit stehende<br />
Treppen sollten deutlich breiter sein. Je<br />
nach Breite können sie regelrecht opulent<br />
und enorm repräsentativ wirken, was sehr<br />
reizvoll sein kann.“<br />
Ob nun schmal oder breit, aus Naturstein<br />
oder Metall, gerade oder abgewinkelt:<br />
Treppen sind auf Grundstücken mit<br />
Gefälle ein nahezu unverzichtbares und auf<br />
jeden Fall beachtenswertes Gestaltungselement,<br />
über das man sich mal schreitend,<br />
mal springend, mal schlendernd durch den<br />
Garten bewegen kann.<br />
DIE EXPERTEN<br />
Gemeinsam führen Andreas<br />
Leucht, Torsten Koplin und Malte<br />
Leucht das Garten- und Landschaftsbauunternehmen<br />
Leucht<br />
Gärten aus Stuhr-Seckenhausen.<br />
Das Familienunternehmen ist Mitglied<br />
der Gärtner von Eden, eines<br />
genossenschaftlichen Zusammenschlusses<br />
von rund 50 Gartengestaltern<br />
in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz.<br />
Sie stehen für hochwertige<br />
Planung und Umsetzung im Bereich<br />
der Neu- und Umgestaltung<br />
von Privatgärten sowie für deren<br />
kompetente und nachhaltige<br />
Betreuung und Pflege.<br />
www.leucht-gaerten.de<br />
www.gaertner-von-eden.com