OBERNEULAND_03_2023_ePaper_230223
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ÜBER 100 KRÄFTE IM EINSATZ<br />
DER EINSATZ DER<br />
FEUERWEHR<br />
Als im November die Dampfmühle<br />
brannte, kam auch die Freiwillige Feuerwehr<br />
Oberneuland zum Einsatz. Wie<br />
Hajo Kaemena, Mitglied der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Oberneuland, berichtete,<br />
wurde sowohl die Feuerwehr Bremen<br />
als auch die Oberneulander Ortswehr<br />
in der Mittagszeit benachrichtigt.<br />
Weil Kaemena das Gebäude und sein Inneres<br />
gut kennt, war ihm von Anfang an klar, dass es<br />
nicht zu retten war. Er hoffte aber, dass die<br />
Nebengebäude und Heizöltanks gerettet werden<br />
könnten. Als Erste war die Berufsfeuerwehr vor<br />
Ort und wurde von Alexander Diesendorf, Wehrführer<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Oberneuland,<br />
und Hajo Kaemena über das auf dem Grundstück<br />
liegende Gaslager informiert. Daraufhin<br />
wurde das Gelände weitläufig abgesperrt. Mehr<br />
als 100 Einsatzkräfte bekämpften den Brand.<br />
Nach dem eingegangenen Alarm dauerte es nur<br />
fünf Minuten, bis die Freiwillige Feuerwehr Oberneuland<br />
mit dem ersten Einsatzfahrzeug zur<br />
Dampfmühle fuhr. Mit zwei Löschfahrzeugen und<br />
dem Funkkommandowagen<br />
unterstützte Oberneuland den<br />
Großeinsatz der Bremer<br />
Feuerwehr. Der wurde aber<br />
durch Schaulustige, Gaffer<br />
und den sich aufbauenden<br />
Stau behindert, sodass<br />
Oberneulander Einsatzkräfte<br />
Probleme hatten, das Feuerwehrgerätehaus<br />
zu erreichen.<br />
Denn das müssen die Einsatzkräfte<br />
nach eingehendem<br />
Alarm immer zuerst zum<br />
Anlegen der Ausrüstung<br />
ansteuern. Parkmöglichkeiten<br />
standen den Oberneulander<br />
Einsatzkräften nur am Gemeindehaus und dem<br />
großen Edeka-Parkplatz zur Verfügung. Mit 22<br />
Einsatzkräften, zu denen vier Atemschutzträger<br />
zählen, beteiligte sich die Freiwillige Wehr an<br />
dem Großeinsatz. Die Feuerwehr schaffte es,<br />
den an der Dampfmühle stehenden kleinen<br />
Heizölwagen am brennenden Haus vorbeizuziehen<br />
und in Sicherheit zu bringen.<br />
Atemschutzträger brachen das Tor der Nebengebäude<br />
auf, um auch hier brennbares Material<br />
zu sichern. Nach gut einer Stunde war das<br />
Feuer unter Kontrolle, ein Übergreifen auf<br />
Schuppen und Lager im direkten Umfeld<br />
„Ich erinnere<br />
mich an keinen<br />
vergleichbaren<br />
Einsatz in<br />
Oberneuland.”<br />
Hajo Kaemena, seit 34 Jahren<br />
Mitglied der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Oberneuland<br />
konnte verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten<br />
zogen sich bis in den frühen Abend,<br />
flankiert in der stetigen Erkundung durch den<br />
Einsatz von Drohnen. Im Innenraum der<br />
Dampfmühle wurde gezielt Löschschaum<br />
eingesetzt. Nach dem Ablöschen letzter Glutnester<br />
rückte die Feuerwehr gegen 19.30 Uhr<br />
zunächst ab, musste aber bei mehreren<br />
Nachkontrollen in der Nacht und am folgenden<br />
Sonntag weitere kleinere Brandstellen<br />
löschen. Erst Sonntagnachmittag konnte<br />
„Feuer aus“ gemeldet werden.<br />
Mit heißem Kaffee und Würstchen sorgte die<br />
Küchenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Oberneuland unter Leitung von Florian Butsche<br />
für die Verpflegung der seit<br />
vielen Stunden den Brand<br />
löschenden Feuerwehrkollegen.<br />
Aufgrund der neuen Arbeitsschutzverordnung<br />
mussten<br />
die Feuerwehrleute nach<br />
Beendigung des Einsatzes<br />
noch vor Ort die durch Rauch<br />
u.ä. kontaminierte Kleidung<br />
wechseln. Auch nach dem<br />
Brand blieb die Absperrung<br />
zur Freihaltung der Wege<br />
für die Rettungsgeräte<br />
abgesperrt.<br />
Obwohl Hajo Kaemena seit 34 Jahren Mitglied<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Oberneuland ist,<br />
erinnert er keinen vergleichbaren Einsatz in<br />
Oberneuland. Bei der Brandlöschung des<br />
Großbrandes der Dampfmühle übernahm die<br />
Freiwillige Feuerwehr Oberneuland die Aufgabe,<br />
die Schlauchleitung am Hydranten zu<br />
legen und damit für die Wasserversorgung der<br />
Berufswehr zu sorgen, wie auch mit dem<br />
Oberneulander Fahrzeug den Druck für die<br />
Drehleiter zu erhöhen. „Zum Glück“, sagte<br />
Hajo Kaemena, „waren die Unterflurhydranten<br />
nicht zugeparkt.“ SvD<br />
Schulkinder sollten die Beeren sammeln.<br />
Sie bekamen zwanzig Pfennige für das Kilo.<br />
Den drei Sammlern in Bremen, die bis zum<br />
15. Oktober die größte Menge Mehlbeeren<br />
abliefern würden, wurde eine Prämie von<br />
100 Mark versprochen. Eine der Sammelstellen,<br />
die in dem Schreiben der Lebensmittelkommission<br />
genannt werden, ist<br />
D. Behrens, Mühle, Oberneuland.<br />
Am 4. Januar 1928 lieferte die Dampfmühle<br />
Oberneuland-Rockwinkel 32 Zentner<br />
Koks für 83,20 Mark an die Schule.<br />
Also wurde damals schon mit Kohlen<br />
gehandelt.<br />
Sophie Hollanders schreibt in ihrem<br />
Buch „Bilder aus alten Truhen“, dass die<br />
Bauern ihr Korn zum Mahlen herbrachten<br />
und dass die Mühle eigene Fuhrwerke<br />
beschäftigte, die seit etwa 1900 nicht nur<br />
Korn und Mehl, sondern auch Milchkannen<br />
transportierten. Auf den alten Bildern<br />
sieht man noch deutlich den Schornstein<br />
der Dampfmaschine hinter dem Haus.<br />
Im Band „Oberneuland“ über die Baudenkmale<br />
der Freien Hansestadt Bremen<br />
von 1984 berichtet Kurt Lammek, das<br />
Haus sei vom Mühlenbaumeister<br />
F. Grothmann (allerdings erst 1898) erbaut<br />
worden. Das Gebäude werde als Lager<br />
genutzt. Neben einer Abbildung folgt eine<br />
architektonische Beschreibung.<br />
Gelegentlich fanden in der Mühle<br />
Veranstaltungen statt. So im Jahr 1999 eine<br />
Kunst-Auktion und 2012 ein Rosen-<br />
Seminar. Hans-Hermann Behrens, der Urenkel<br />
des Firmengründers, starb im<br />
Annemarie Behrens und Matthias Klein.<br />
Sommer 2013 infolge eines Unfalls. Unterstützt<br />
von Michael Klein führt Annemarie<br />
Behrens seither das Unternehmen weiter.<br />
Das <strong>OBERNEULAND</strong> MAGAZIN war zwei Mal zu<br />
Besuch in der Dampfmühle: 1999 und<br />
2018. Was damals im Gebäude fotografiert<br />
wurde, ist heute unwiederbringlich verloren.<br />
Gern zeigen wir einige der Abbildungen<br />
zur Erinnerung noch einmal.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke, Repros: Thomas Rosema<br />
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