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OBERNEULAND_03_2023_ePaper_230223

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KOMPAKT<br />

DEICHHÖRNCHEN &<br />

TEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Wer glaubt, dass die intelligentesten Wesen auf der<br />

Welt Delphine, Menschen oder Mäuse sind, der liegt<br />

fast richtig. Die Eichhörnchen sind’s. Und wie alle diese<br />

Nager, so geben auch Deichi und Teichi den Menschen<br />

das Gefühl, überlegen zu sein.<br />

Nachmacher & Vormacher<br />

A: Wann ist eigentlich Frühlingsanfang?<br />

B: Na, wenn er anfängt, der Frühling.<br />

A: Nein, ich mein, wann genau, an welchem Tag.<br />

B: Im Menschenkalender steht 20. März.<br />

A: Und im Eichhörnchenkalender?<br />

B: Steht nichts.<br />

A: Wieso nicht?<br />

B: Weil es keinen Eichhörnchenkalender gibt.<br />

A: Weshalb nicht?<br />

B: Weil wir die Jahreszeiten im Blut haben.<br />

A: Alle?<br />

B: Nein, nur Frühling und Herbst.<br />

A: Echt?<br />

B: Nein, Quatsch. Wir haben alle Jahreszeiten im Blut.<br />

A: Und wenn wir kein Blut hätten?<br />

B: Dann haben wir insgesamt andere Probleme.<br />

A: Alle Jahreszeiten. Also auch die fünfte und die<br />

sechste?<br />

B: Was meinst Du?<br />

A: Freimarkt und Osterwiese.<br />

B: Das sind nicht wirklich Jahreszeiten. Das ist so’n<br />

Menschending.<br />

A: Karussells, Achterbahnen, gebrannte Mandeln?<br />

B: Ja, aber das haben die alles bei uns abgeguckt. Die<br />

wollten auch hüpfen, springen, sich drehen, Nussiges<br />

essen. Und weil kein Mensch sich so in den<br />

Bäumen bewegen kann wie wir, haben sie diese komischen<br />

Schleuder- und Schwingdingsis erfunden.<br />

A: Ich bin echt errascht und überstaunt.<br />

B: Erstaunt und überrascht.<br />

A: Das auch.<br />

B: Eigentlich haben die Menschen immer und alles bei<br />

uns abgeguckt.<br />

A: Prepper zum Beispiel, die alles Mögliche einlagern,<br />

die haben bei unserem Nüssesammeln abgeguckt.<br />

B: Ja, aber die verstecken ihr Futter nicht.<br />

A: Kommt noch. So weit sind die noch nicht.<br />

B: Menschen sind Nachmacher, was?<br />

A: Ja, und Eichhörnchen sind Vormacher. Deren Häuser<br />

zum Beispiel sind nichts als Kobel, nur weniger<br />

zweckmäßig.<br />

B: Aber die Menschen haben ja wohl nicht alles von uns!<br />

A: Doch. Sag irgendwas. Mit dem Wingsuit vom Hochhaus<br />

springen und fliegen.<br />

B: Das können wir auch. Ohne Hilfsmittel. Unser<br />

Gewicht ist gering. Die Schwerkraft zieht uns nach<br />

unten, aber unser Luftwiderstand ist groß.<br />

A: Boh! Woher weißt Du das alles?<br />

B: Aus dem Fernsehen der Menschen.<br />

A: Aber die Glotze – das haben ja wohl die Menschen<br />

erfunden.<br />

B: Fernsehen? Tzzz! Wir können viel ferner sehen.<br />

AKTION IM EV. KINDERGARTEN <strong>OBERNEULAND</strong><br />

Sensibilisierung für<br />

Mediengebrauch<br />

Die erste von sechs Aktionswochen zum Thema Medien startete im Januar im<br />

Evangelischen Kindergarten Oberneuland. Ziel des von HKK und dem Verein für<br />

Medien- und Kulturpädagogik „Blickwechsel“ gemeinsam entwickelten Präventionsprogramm<br />

„Medien-Fit“ war eine niedrigschwellige Förderung der Medienkompetenz<br />

von Kindern und Erwachsenen.<br />

Die Idee, Vorschulkinder im Umgang mit Medien zu stärken und spielerisch und<br />

kritisch Medienkompetenz zu entwickeln, stieß bei Susanne Böhncke, Leiterin der<br />

Evangelischen Kita Oberneuland, auf großes Interesse. Seit zwei Jahren nimmt die<br />

Kita bereits am 5-Säulen-Modell der HKK, einer präventiven Unterstützung durch<br />

Ernährungs-, Bewegungs- und Gesundheitsangebote für Kita und Schule, teil. Das<br />

Präventionsprogramm Medien-Fit ist ein Baustein davon und leistet einen Beitrag<br />

zur Gesundheitsförderung von Kindern, Eltern und Kitateam. „Es ist ein Superprogramm,<br />

weil alle etwas davon haben“, so Susanne Böhncke. Vor einiger Zeit startete<br />

die Kita die Einführung der „famly-app“, bei der die Nutzung von Tablets in den<br />

Gruppen eingeführt wurde. Seitdem dient die App dem gruppeninternen Austausch<br />

und der Kommunikation mit den Eltern. „Das kommt sehr gut an“, so Böhnckes Fazit.<br />

Bunte Tablets standen für die Kinder bereit. Silvia Kazmierczak stand als Erzieherin Stefanie Wulf und<br />

Christina Bachmann (v.li.) zur Seite.<br />

Während der Aktionswoche griffen die Medienpädagoginnen Stefanie Wulf und<br />

Christina Bachmann, Verein Blickwechsel, in Gesprächen und Spielen Medienerlebnisse<br />

der Kinder auf. Ihr erklärtes Ziel war es, Kindern einen Blickwechsel auf Medien<br />

und Medienerlebnisse zu vermitteln. Dabei ging es darum, den reinen Mediumkonsum<br />

zu reduzieren und die Fähigkeit des kreativen Einsatzes von Medien zu erlernen.<br />

Gearbeitet wurde dazu in zwei Oberneulander Kitagruppen mit Beamer und<br />

Tablets. Am zweiten Tag lernten die Vorschulkinder, in die Rolle ihrer Medienidole<br />

zu schlüpfen und sie sprechen zu lassen.<br />

Über allem stand die Frage, wie der Umgang mit Medien in der Kita, aber auch in<br />

der Familie gelebt werden soll. Mit dem Projekt hat die Oberneulander Kita die<br />

Grundlagen gelegt, für den Mediengebrauch zu sensibilisieren. Es sei der Erwerb von<br />

Kompetenz im Kleinen, sagte Stefanie Wulf, mit dem Ziel, digitale Medien als Werkzeug<br />

zu nutzen. Dazu führten Wulf und Bachmann die Anwendung von „Chatter-<br />

Pix“, einer App, die Fotos und eigene Zeichnungen zum Leben erweckt, vor.<br />

Der erste Tag zum Thema Medien startete im evangelischen Kindergarten Oberneuland<br />

mit einer Fortbildung für das Kitateam.<br />

An die Aktionswoche schließt sich eine halbjährige Coaching-Phase durch die<br />

Medienpädagogen des Verein Blickwechsel an zur Beratung und Begleitung der Verankerung<br />

von Medienbildung im pädagogischen Alltag. SvD<br />

16 <strong>OBERNEULAND</strong>

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