Märkisch-Oderland

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Hoppegarten: Zwischen Rennbahn und Drachenwippe
Der Name Hoppegarten weckt Assoziationen
an Pferde. Schließlich
erstreckt sich in der Gemeinde die
größte Rennbahn Deutschlands.
Hoppegarten nennt sich deshalb
seit 2018 ganz offiziell „Rennbahngemeinde“.
Doch der prägnante
Name stammt nicht etwa vom Reitsport,
hat nichts mit „Hoppe-Hoppe-Reiter“
zu tun, sondern verweist
auf das frühere Gelände – und das
war ein Hopfengarten unweit von
Dahlwitz. Seit 1868 finden auf der
Galopprennbahn hochdotierte Rennen
statt, die jährlich Zehntausende
Besucher anziehen. Doch auch
bei Festivals, Sommerfesten und
Konzerten ist das Gelände gut besucht.
Heute suchen die Gemeinde
und der Besitzer Gerhard Schöningh,
der die Rennbahn seit 2008
saniert, nach Lösungen, um das Gelände
auch wirtschaftlich weiter zu
entwickeln – und das denkmalgeschützte
Gelände dabei als Einheit
zu erhalten.
Die Rennbahn zog die Infrastruktur
nach sich: Der 1870 errichtete, inzwischen
sanierte Bahnhof bringt
immer noch Besucher wie Anwohner
schnell von und nach Berlin.
Unweit entwickelte sich rings um
das Rathaus das kommunale und
kulturelle Zentrum der Gemeinde.
Premiere der Konzertreihe
„Einfach Hören“ im Gemeindesaal
© Gemeinde Hoppegarten
Großes Saisonfinale 2022 auf der Trabrennbahn
Im Gemeindesaal organisiert die
Gruppe „mach-art“ unter dem Motto
„Einfach lesen!“, „Einfach sehen!“
und „Einfach hören!“ Abendveranstaltungen
mit Autoren, Filmemachern
und Pianisten. In der 2012 gegründeten
Rathaus Galerie werden
jährlich vier Ausstellungen in den
Kategorien Künstler der Region, Karikatur,
Nachlese zum Brandenburgischen
Kunstpreis und Fotografie
gezeigt. Auch das Haus der Generationen
ist ein beliebter Treffpunkt.
Die ursprünglichen Ortsteile wachsen
immer weiter zusammen – in
den letzten 20 Jahren wuchs die
Einwohnerzahl um ein Drittel. Heute
leben rund 18.500 Menschen
hier. Im kleinsten Ortsteil Münchehofe
ist der Reitsport nach wie vor
prägend. In Dahlwitz sorgt heute
die Lenné Oberschule für Belebung
– die dreizügige Oberschule
mit Grundschulteil besuchen über
700 Schülerinnen und Schüler. Auf
der anderen Straßenseite zieht das
sanierte Herrenhaus die Blicke auf
sich. Der Park, ein frühes Werk von
Gartenbaumeister Lenné, ist frei zugänglich.
Die rasanteste Entwicklung aber
hat sich in den letzten Jahren im
Ortsteil Hönow vollzogen – dem
einzigen Ort des Landkreises mit
U-Bahn-Anschluss. Während der
historische Ortskern entlang der
Weiherkette mit seinen Reiterhöfen
noch ein klassisches Angerdorf
geblieben ist, hat die Gemeinde in
Hönow-Süd kräftig investiert. So in
das moderne Ortsteilzentrum, das
die Bibliothek beherbergt, und in
© marcruehl.com
dessen Saal auch mal ein Ortsbeirat
als Sänger auftritt. Gegenüber
an der Brandenburgischen Straße
erwarten die neue Gebrüder-
Grimm-Grundschule und der Hort
Schatztruhe seit Ende 2019 über
500 Grundschülerinnen und -schüler
von Hönow. Insgesamt wurden
2022 fast 200 Kinder in den beiden
Schulen der Gemeinde eingeschult
– so viele wie noch nie. Auch an die
Jüngeren wird gedacht: So entsteht
auf dem Birkenplatz ein Gelände,
für das die Bezeichnung Spielplatz
deutlich untertrieben ist. Der Zauberwald
vereint ein Zauberschloss,
ein Trolldorf, einen Drachenfelsen
mit Seilbahn, eine Drachenwippe,
Feenschaukeln und ein Hexenhaus.
Während der Bauarbeiten wirkten
selbst die Bagger wie Spielgeräte.