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27_Ausgabe 2004

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Vorwort<br />

Liebe Stadtbildleser,<br />

Urlaubszeit ist auch Lesezeit.<br />

Koffer packen und ab in den Urlaub! In diesen Stunden der<br />

Erholung darf die StadtBILDlektüre nicht fehlen.<br />

Wer nicht in den Urlaub fährt und zu Hause die schönen Stunden<br />

erleben will, dem ist ein Spaziergang bei schönem Wetter durch<br />

unsere historische Stadt zu empfehlen, um neue Eindrücke zu<br />

sammeln und viel Interessantes und Neues von Görlitz zu<br />

erfahren.<br />

So entdeckte unserer Redakteur bei einem solchen Spaziergang<br />

auf der Leipziger Straße an einer Villa eine Gedenktafel, durch<br />

die an die berühmte Görlitzer Kinderärztin Dr. med. Marie-Elise<br />

Kayser erinnert wird. Marie-Elise Kayser war die Begründerin<br />

der Frauenmilchsammelstellen.<br />

Liebe Leser,<br />

das StadtBILD will auch in den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n historische<br />

Persönlichkeiten vorstellen. Sie können dazu auch ihre Vorschläge<br />

und Hinweise per Post oder e-mail einbringen.<br />

Viele interessante Geschichten erwarten Sie in diesem Heft, u. a.<br />

beginnen wir mit der historischen Abhandlung über das Görlitzer<br />

Theater.<br />

Viel Spaß beim Lesen ihrer Urlaubslektüre wünscht die<br />

StadtBILD-Redaktion<br />

Carl-von-Ossietzky-Str. 45<br />

02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 40 13 37<br />

Fax: 0 35 81/ 40 13 41<br />

Neißstraße 20 • 02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 87 87 87<br />

Fax: 0 35 81/ 87 77 59<br />

http://www.stadtbild-verlag.de<br />

e-Mail:info@stadtbild-verlag.de<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dipl.Ing. E.Oertel<br />

Redaktion:<br />

Jenny Schreier<br />

Katja Baller<br />

Layout: Jenny Schreier<br />

Katja Baller<br />

Internet: Mario Förster<br />

Anzeigen verantwortlich:<br />

Dipl. Ing. E. Oertel<br />

Funk: 0174/ 31 93 525<br />

Druck:<br />

Druckerei Dünnbier<br />

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Auflage: 10.000 Stück<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Nachdruck von Anzeigen und<br />

Layouts nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

Alle Artikel sind urheberrechtlich<br />

geschützt. c Juli <strong>2004</strong><br />

1954 - <strong>2004</strong><br />

50 Jahre Tradition<br />

in Görlitz<br />

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4<br />

Görlitz-Stadt der Brücken Teil 1<br />

Görlitz-Stadt der Brücken Teil 1<br />

Brücken im alten Görlitz verbanden neue<br />

Stadtteile und zugleich das aufblühende<br />

Zentrum der preußischen Oberlausitz mit<br />

den Nachbarn in Schlesien, Brandenburg,<br />

Böhmen und Sachsen.<br />

Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts beherrschte<br />

die Neißebrücke unterhalb<br />

der Peterskirche den<br />

Blick auf die alte Stadt mit<br />

ihren Mauern, Toren und<br />

Türmen vom östlichen<br />

Flussufer her. Hier hinüber<br />

führte eine der bedeutendsten<br />

Handelsstraßen zwischen<br />

Ost und West. Sie war<br />

überdacht, wurde mehrmals beschädigt und<br />

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Marienplatz 2<br />

02826 Görlitz<br />

erneuert. Der Neubau nach den napoleonischen<br />

Kriegen war breiter und ohne Dach.<br />

Am östlichen Brückenzugang erhob sich<br />

die barocke Heilig-Geist-Kirche.<br />

Nach mehrfachen Beschädigun-gen der<br />

Holzbrücke, vor allem durch das<br />

Hochwasser 1897, entschloss sich die Stadt<br />

zum Bau einer Stahlbrücke wenige Meter<br />

südlich vom bisherigen Flussübergang.<br />

Dafür mussten am Westufer Gebäude der<br />

G e i ß - l e r s c h e n<br />

Tuchfabri-ken und<br />

am Ostufer die<br />

H e i l i g - G e i s t -<br />

Kirche und ein<br />

Wohnhaus von Jacob<br />

Böhme abgetragen<br />

werden. Die<br />

Die neue Altstadtbrücke um 1910<br />

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1907 fertiggestellt<br />

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wurde leider nur 38 Jahre alt. Der zwischen<br />

1844 und 1847 errichtete Neiße-Viadukt<br />

machte es möglich, Görlitz ab September<br />

1847 an das preußische und das sächsische<br />

Eisenbahnnetz anzuschließen.<br />

Hiesige Baufirmen schufen aus einheimischem<br />

Granit und Sandstein ein Jahrhundertwerk.<br />

Der kühne Bau zeugte weithin<br />

vom Leistungsvermögen der Stadt. Görlitz<br />

wurde zu einem der bedeutendsten Industriestandorte<br />

der preußischen Provinz<br />

Schlesien und zum Verkehrsknoten<br />

zwischen Frankfurt/Main und Breslau,<br />

Berlin und Zittau.<br />

5<br />

Bis heute blieb der Viadukt einprägsames<br />

Symbol wirtschaftlichen Fortschritts.<br />

Die neue Fußgängerbrücke beim Eisenbahn-Viadukt<br />

(1893) war vor allem Spaziergängern<br />

willkommen, die sich gern an den<br />

kurz zuvor mit Laubbäumen bepflanzten<br />

Ufern aufhielten. Da ließen sich<br />

Neiße-Fußgängerbrücke<br />

Eisenbahn-Viadukt


6<br />

Ufern aufhielten. Da ließen sich Ausflugsgaststätten<br />

an beiden Flussseiten leichter erreichen,<br />

so der Eiskeller und die Neißeinsel,<br />

das Jägerwäldchen und die Milchkuranstalt.<br />

Über die Brückengeländer blickte<br />

man gern hinunter auf Ruderkähne und<br />

Neißepartie mit Laufsteg und Viadukt<br />

Sportboote. Auch in den Wintermonaten genossen<br />

naturverbundene Städter einen Spaziergang<br />

auf schneebedeckten breiten Uferwegen.<br />

Auf der 1893 angelegten Fußgängerbrücke<br />

südlich des Eisenbahn-Viadukts überquerten<br />

sie die dünne Eisdecke der<br />

Neiße. Eltern zogen gern die<br />

Schlitten mit den Kindern durch<br />

die verschneite Flusslandschaft,<br />

fütterten Enten und wetteiferten<br />

mit den Sprösslingen im<br />

Schneeballweitwurf.<br />

Unter den über 300 Gaststätten<br />

um 1900 war das Lokal auf der<br />

Neißeinsel bei Einheimischen<br />

und Gästen besonders beliebt.<br />

Man erreichte es über einen hölzernen<br />

Steg vom Westufer und<br />

außerdem über eine Treppe von<br />

der Fußgängerbrücke beim Viadukt.<br />

Junge Paare zog es hierher<br />

zum Tanz. Familien mit Kindern<br />

hielten Ausschau nach Ruderkähnen<br />

und Faltbooten. In<br />

den 30er Jahren zauberte die<br />

elektrische Illumination abends<br />

eine festliche Stimmung.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Holzbrücke Neißeinsel<br />

Quelle: Dr. Ernst Kretzschmar<br />

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Die Geschichte der Freimaurer in Görlitz - Teil 3<br />

Die Geschichte der Freimaurer in Görlitz - Teil 3<br />

1862 wurden die Beschlüsse für den Erwerb<br />

eines Grundstückes (3.349 m²) und<br />

den Bau eines Logenhauses gefasst.<br />

Es wurden als Bausumme und für das<br />

Grundstück 18.000 Taler und für die Einrichtung<br />

2.000 Taler veranschlagt und auch<br />

verbraucht. Unter der Leitung des Logenmitgliedes<br />

Gustav Kiessler (Baumeister<br />

und Stadtrat von Görlitz) wurde eine Baukommission<br />

gebildet. Übrigens, Kiessler<br />

baute den Görlitzern das Stadttheater und<br />

den Eisenbahnviadukt über die Neiße. Auch<br />

beim Bau des Görlitzer Bahnhofes wirkte er<br />

mit.<br />

Am 17.04.1864 wurde durch den Großmeister<br />

der Großen Loge<br />

Royal York, Schnakenburg,<br />

in Gegenwart von<br />

mehr als 250 Brüdern<br />

aus Nah und Fern das<br />

Licht eingebracht und<br />

das 100-jährige Jubelfest<br />

des Bestehens der<br />

Loge gefeiert.<br />

1868 feierten die Görlitzer<br />

Freimaurer ein mit<br />

Sicherheit nicht so oft<br />

vorkommendes Maurerjubiläum.<br />

Dr. phil. Rudolph<br />

Flössel (emeri-<br />

7<br />

tierter Prediger aus Siegersdorf am Queiß),<br />

geboren 1783, beging sein 60-jähriges Fest<br />

der Aufnahme in den Bruderbund.<br />

Am Johannistag des Jahres 1872 kam es zu<br />

einer bedeutungsvollen Neuerung. Es wurde<br />

unter maßgeblichem Beitrag der Görlitzer<br />

Brüder durch die Große Loge Royal<br />

York eine längst fällige Statutenänderung<br />

vorgenommen. Diese betraf die Durchsetzung<br />

des Humanitätsprinzips und ermöglichte<br />

die Aufnahme nicht-christlicher Brüder<br />

in die Loge. Am 20.11.1872 wurde ein<br />

jüdischer Suchender Mitglied der Loge<br />

„Zur gekrönten Schlange".<br />

Die 70-er bis zum Ende der 80-er Jahre des<br />

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8<br />

19. Jahrhunderts waren die Jahre der Juristen<br />

unter den Stuhlmeistern. Unter Eduard<br />

Strützki (Königlicher Kreisrichter von Görlitz)<br />

und August Reimann (Landgerichtsdirektor)<br />

entwickelte sich die Loge auch in<br />

quantitativer Hinsicht außerordentlich gut.<br />

So war den Unterlagen für das Jahr 1877 die<br />

Mitgliederzahl von 197 zu entnehmen.<br />

Aber auch die folgende Zeit war für die Loge<br />

sehr erfolgreich. Fleißig arbeiteten die<br />

Schlangenbrüder. Es war keine Seltenheit,<br />

dass in einem Jahr 8 Suchende und mehr<br />

aufgenommen wurden. Damit stieg aber<br />

auch die finanzielle Kraft der Loge. Das hatte<br />

natürlich auch Auswirkungen auf die Stiftungen.<br />

In den Halbjahresberichten Ende<br />

des 19. Jahrhunderts ist zu lesen, dass aus<br />

der Armenkasse und aus der Witwen- und<br />

Waisenkasse halbjährlich stets mehr als<br />

2.000 Mark ausgezahlt wurden.<br />

Und man beschäftigte sich auch mit „großen"<br />

Problemen. So mahnten die 6 Kegelklubs<br />

unserer Loge dringendst an, dass die<br />

Kegelbahn im Keller des Logenhauses wieder<br />

in einen gebrauchsfähigen Zustand versetzt<br />

wird. „Probleme" gab es offensichtlich<br />

auch mit den aus heutiger Sicht beachtlichen<br />

Weinvorräten. 300 Flaschen waren als<br />

Vorrat zu wenig.<br />

Am 26.04.1914 wurde in Gegenwart von<br />

268 Brr. aus 17 Logen das 150. Stiftungsfest<br />

gefeiert. Nach der formellen Hammerübergabe<br />

an den Zugeordneten Großmeister der<br />

Großen Loge Royal York gab dieser dem<br />

Meister vom Stuhl Hugo Feustel den Auftrag,<br />

die Leitung der Festarbeit fortzusetzen.<br />

Die Zeit der Inflation hat die Loge relativ<br />

gut überstanden. Das wurde jedenfalls mit<br />

Stolz berichtet. 1928 waren in der Mitgliederliste<br />

290 Brr. aufgeführt.<br />

Am 29.06.1930 übernahm der Görlitzer<br />

Rechtsanwalt und Notar, Dr. Alwin Glätzner<br />

den ersten Hammer der Loge von Hugo<br />

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Feustel. Ahnte er damals schon, dass er für<br />

die nächsten 6 Jahrzehnte der letzte Meister<br />

vom Stuhl sein wird?<br />

Mit einer Verbots-Verfügung der Nazis<br />

wurden alle deutschen Freimaurer gezwungen,<br />

ihre Loge aufzulösen. Deshalb haben<br />

die Görlitzer Freimaurer beschlossen, ihr<br />

Grundstück zu verschenken.<br />

Unter dem Datum <strong>27</strong>.01.1932 ist die letzte<br />

Eintragung im Buch der Beschlüsse der<br />

Meisterschaft zu lesen. Es ging um die Herabsetzung<br />

des Armenbeitrages auf 20<br />

Pfennig. Mindestens die letzten 10 Seiten<br />

dieses Buches sind herausgetrennt worden.<br />

Am 05.04.1933 erfolgte der letzte Eintrag<br />

im Protokollbuch des Beamtenrates. Es<br />

wurde der Beschluss gefasst, das „Stiftungsfest<br />

am 23.04. und alle anderen Arbeiten<br />

zunächst ausfallen zu lassen" und das<br />

dem Logenhausverwalter Erich Spitzbarth<br />

für den entgangenen Lohn eine Entschädigung<br />

gezahlt wird.<br />

Im Anwesenheitsbuch ist unter dem 26.04.<br />

1933 vermerkt, dass 61 Mitglieder die letzte<br />

Logenversammlung durchführten.<br />

Am <strong>27</strong>.10.1934 wurde vor dem Görlitzer<br />

Notar Wedel zwischen dem Vorstand der<br />

Loge und dem Evangelischen Parochialverband<br />

Görlitz ein Vertrag geschlossen. Der §<br />

1 lautet: „Die Loge schenkt der Kirche ihr<br />

Grundstück Kahle 21 in Görlitz, die Kirche<br />

9<br />

nimmt diese Schenkung an." Am 04.10.<br />

1935 wird grundbuchmäßig die Auflassung<br />

erklärt.<br />

Nach 58 Jahren kam es wieder zu freimaurerischen<br />

Aktivitäten. Im Zusammenhang mit<br />

der Städtepartnerschaft Wiesbaden-Görlitz<br />

hielt im Dezember 1993 entsprechend eines<br />

Beschlusses der Wiesbadener Logen der damalige<br />

Meister vom Stuhl Loge „Plato zur<br />

beständigen Einigkeit", Horst Stange, in der<br />

Gaststätte „Zur Drehscheibe" einen Vortrag.<br />

Mit freimaurerischer Beständigkeit wurde<br />

von den Wiesbadener Freimaurern die Entfernung<br />

von 600 km zwischen Wiesbaden<br />

und Görlitz überwunden. Im Laufe der Jahre<br />

sind dann aus den ursprünglich maurerischen<br />

Kontakten teilweise herzliche persönliche<br />

und familiäre Verbindungen entstanden.<br />

Im September 1994 wurden in Wiesbaden<br />

die ersten 4 Görlitzer Suchenden in den<br />

Bund der Freimaurer aufgenommen.<br />

Im „Landhotel" von Markersdorf (dieses<br />

betrieb der Wiesbadener Freimaurer Bernhard<br />

v. Hüllesheim) erfolgte im Dezember<br />

1994 die Gründung des Vereins „Zur gekrönten<br />

Schlange".<br />

Fortsetzung folgt<br />

Quelle: Herr Wenske, Görlitzer Freimaurer-Loge<br />

“Zur gekrönten Schlange”<br />

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10<br />

Die Kapelle der Galgengasse von 1842<br />

Die Kapelle der Galgengasse von1842<br />

An dem steilen Ufer der Neiße unter der<br />

Rothenburger Straße, der ehemaligen Galgengasse,<br />

wo die Goldgrube lag, stand<br />

oberhalb der Straße unweit tiefer Stelle eine<br />

alte Kapelle. An sie knüpfen sich mehrere<br />

Sagen, von denen die folgende die<br />

bekannteste ist:<br />

Als Georg Emmerich aus dem heiligen<br />

Lande zurückkehrte, sandte er zwei seiner<br />

Diener voraus, seine Unterkunft<br />

in Görlitz zu melden. Einer der<br />

Diener war ein böser Mensch<br />

und fing mit dem andern, der die<br />

Kostbarkeiten seines Herren<br />

trug, Händel an. Da er aber nichts<br />

ausrichten konnte, ritt er nach<br />

Görlitz voraus, wo er sich vor<br />

dem Tore Gesicht und Hände<br />

zerkratzte, so das er aussah als<br />

sei er unter Mördern gewesen. In<br />

dieser Gestalt ging er zum<br />

Rathaus und gab an, der andere<br />

Diener habe seinen Herren<br />

geschlagen, er selbst sei von ihm<br />

blutig geschlagen und wie tot<br />

niedergefallen. Er habe sich<br />

jedoch wieder erholt und sei auf<br />

Umwegen in die Stadt gekommen.<br />

Auf diese Erzählung hin sandte<br />

der Rat Gerichtsdiener aus, die den unschuldigen<br />

Diener fingen und zur Stadt führten.<br />

Da er vor Gericht sehr erschrak und auch die<br />

Kleinodien bei sich hatte, glaubte man dem<br />

falschen Knechte und machte dem Unschuldigen<br />

kurzen Prozess, wonach er an dem<br />

Galgen hängen werden sollte. Am folgenden<br />

Tag wurde er früh morgens hinaus zum<br />

Galgen geführt.


Herr Emmerich war in dessen auch heran<br />

gekommen und als er auf die Höhe hinter<br />

Reichenbach kam, hörte er das Geläute der<br />

Görlitzer Glocken. Als er nun nach der<br />

Ursache fragte und die ganze Geschichte<br />

vernahm, gab er seinem Pferde die Sporen<br />

und jagte so schnell er konnte auf Görlitz<br />

zu. Auf der Galgengasse angekommen, wo<br />

heute die Kapelle steht, brach ihm sein<br />

Pferd unter dem Leibe zusammen. Der<br />

totgeglaubte Emmerich wurde erkannt, der<br />

unschuldige Diener, der den Strick schon<br />

um den Hals hatte, freigegeben und der<br />

falsche Ankläger statt seiner an den Galgen<br />

gehängt. Emmerich aber ließ an dieser<br />

Stelle eine Kapelle errichten, diese Geschichte<br />

auf Leinwand malen und in der<br />

Klosterkirche aufhängen. Das Bild war dort<br />

angeblich noch im Jahre 1832 zu sehen.<br />

Eine andere Sage erzählt von zwei Handwerksburschen<br />

aus Görlitz, der eine reich,<br />

der andere arm, aber beide gute Freunde,<br />

die auf Wanderschaft zogen. Nach vielen<br />

Jahren kam vom Rhein die Nachricht, das<br />

dort ein Handwerksbursche erschlagen sei,<br />

den die Beschreibung als den Reichen<br />

erkennen lies. Gleichzeitig sei ein anderer<br />

Görlitzer Handwerksbursche schnell fortgewandert.<br />

Auf diesen lenkte sich der<br />

Verdacht. Da dieser nun vorzeitig zurück<br />

13<br />

kam und auch die Uhr des Freundes bei sich<br />

trug, wurde er als dessen Mörder angesehen.<br />

Unter starker Folter wurde sodann von ihm<br />

ein Geständnis erpresst. Als der Verurteilte<br />

nun zur Richtstätte geführt wurde, kam auf<br />

eilendem Pferde der reiche Freund, der<br />

unterwegs die Kunde von dem Unglück<br />

gehört hatte, angesprengt und rettete so im<br />

letzten Augenblicke dem vermeintlichen<br />

Mörder vor dem Tode.<br />

Zur Erinnerung an diese Begebenheit und<br />

als Dankopfer für Gottes Fügung wurde<br />

dann diese Kapelle erichtete.<br />

Noch zwei weitere Bericht, der eine vom<br />

Jahre 1589, der andere vom Jahre 1671,<br />

geben andere Ursachen ihrer Errichtung an.<br />

Verschwunden ist jene alte Kapelle, als der<br />

Straßenbau das Gelände änderte.<br />

Die Kreuzigungsgruppe ist im Jahre 1852<br />

der Kapelle entnommen und in die Nische<br />

der Futtermauer unter dem Hause Rothenburger<br />

Straße 18 versetzt worden, die aber<br />

heute leider nicht mehr zu sehen ist.<br />

Quelle: Prof. Feyerabend<br />

Hier könnte die<br />

Stelle gewesen<br />

sein, wo sich einst<br />

die Kreuzigungsgruppe<br />

befand.<br />

OHG


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14<br />

Das Naturkundemuseum Teil 2<br />

Das Naturkundemuseum Teil 2<br />

Das neu erworbene Gebäude neben dem<br />

Reichenbacher Turm erhielt den Namen<br />

“Lenardhaus”. Die Naturforschende Gesellschaft<br />

nutzte den großen Saal für ihre<br />

Vorträge und weitere Räume für die Unterbringung<br />

von Teilen der Sammlung. Im Jahre<br />

1946 wurde das Haus in “Humboldthaus”<br />

umbenannt. Während<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

waren kaum Verluste<br />

zu beklagen und<br />

auch in den Wirren<br />

des Kriegsendes<br />

blieben<br />

glücklicherweise<br />

fast alle<br />

Sammlungen<br />

des Museums<br />

erhalten, da der<br />

sowjetische Kommandant<br />

der Stadt die<br />

Museumsgebäude von<br />

Soldaten überwachen ließ. Organisatorisch<br />

brachte das Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges jedoch grundlegende Veränderungen.<br />

Die Naturforschende Gesellschaft<br />

wurde aufgelöst und im Februar 1946 erhielt<br />

Otto Frömelt den Auftrag, die Interessen<br />

des Naturkundemuseums wahrzunehmen.<br />

Es bildete sich ein Kuratorium, das bis<br />

zur Übernahme des Gesellschaftseigentums<br />

durch die Stadt Görlitz die Geschicke des<br />

Museums lenkte. Im Jahre 1950 wurde Dr.<br />

Traugott Schulze als hauptamtlicher Direktor<br />

eingesetzt. Jetzt war der Fortbestand des<br />

Naturkundemuseums gesichert. Schulze<br />

nutzte seine politischen und wissenschaftlichen<br />

Kontakte, um die Aufnahme<br />

des Museums in<br />

die Liste der Museen<br />

des Staatssekretariats<br />

für das<br />

H o c h - u n d<br />

Fachschulwesen<br />

zu erreic<br />

h e n , w a s<br />

1953 gelang.<br />

Damit konnte<br />

die lange Tradition<br />

der naturwissenschaftlichen<br />

For-<br />

Ausstellungsraum<br />

schung am Museum wieder<br />

aufgenommen werden.<br />

Mit dem Umbau des Hauptgebäudes wurden<br />

1954 die Läden im Erdgeschoss entfernt<br />

und das gesamte Gebäude von nun an als<br />

Museum genutzt.<br />

Zwischen 1953 und 1959 wechselte die Leitung<br />

des Museums mehrfach. Mit der Übernahme<br />

des Direktorats durch Prof. Dr. Wolf-<br />

Das Hotel im Grünen<br />

Wir organisieren für Sie:<br />

• Seminare und Schulungen<br />

• Hochzeiten, Jubiläumsfeiern jeglicher Art<br />

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Sächsische Schweiz, nach Dresden,<br />

in den Spreewald oder ins Zittauer Gebirge.<br />

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sowie für sportliche Höhepunkte<br />

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15<br />

ram Dunger im Jahre 1959 entwickelte sich<br />

das Museum kontinuierlich zu einer international<br />

bedeutenden Forschungsstelle mit<br />

Spezialisierung auf die Bodenzoologie. Zur<br />

Unterbringung der wertvollen Sammlungen<br />

erwarb das Museum 1977 ein Gebäude<br />

hinter dem Humboldthaus, das heutige<br />

Reinhard-Peck-Haus. Im Zuge der Wiedervereinigung<br />

wurde das Museum im Februar<br />

1991 zum Landesmuseum des Freistaates<br />

Sachsen. Mit der Neueinrichtung der Bibliothek<br />

neben dem Hauptgebäude kam 1995<br />

ein weiteres Haus hinzu, das heute die<br />

größte naturwissenschaftliche Fachbiblio-<br />

Quelle: Staatliches Museum<br />

für Naturkunde Görlitz<br />

thek der Oberlausitz beherbergt. Seit Oktober<br />

1995 leitet Prof. Dr. Willi Xylander das<br />

Staatliche Museum für Naturkunde Görlitz.<br />

In den vergangenen Jahren profilierte sich<br />

das Museum zu einer modernen Forschungseinrichtung<br />

mit mehr als 80 Beschäftigten.<br />

Im Oktober 1999 kam das<br />

Wolfram-Dunger-Haus (Grüner Graben/<br />

Ecke Sonnenstraße) hinzu. Hier sind die bodenzoologischen<br />

und malakologischen<br />

Sammlungs- und Forschungsbereiche untergebracht.<br />

Das Naturkundemuseum am Marienplatz<br />

wurde von 1999 bis 2003 grundlegend<br />

saniert und ist seit November 2003 wieder<br />

für Besucher geöffnet.<br />

Fortsetzung folgt<br />

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Pionier des Fortschritts - Otto Müller (1829-1908)<br />

Pionier des Fortschritts - Otto Müller (1829-1908)<br />

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Der Name Otto Müller verbindet sich mit<br />

der bisher bedeutendsten Blütezeit der<br />

Stadt Görlitz im späten 19. und frühen 20.<br />

Jahr-hundert. Vor 175 Jahren, am 3. Juni<br />

1829, wurde Otto Müller in Chemnitz<br />

geboren. Seine Lehrzeit führte ihn nach<br />

Halle. 1852 gründete er seine Firma in<br />

Chemnitz. Er spezialisierte sich auf die<br />

Herstellung von Schirmseide (Gloria-Seide<br />

aus Kammgarn und Seide) und von<br />

Futterstoffen. Das Un-ternehmen gehörte<br />

bald zu den führenden dieser Branche in<br />

Europa und exportierte in alle Weltteile.<br />

1866 entstand die Weberei in Seidenberg,<br />

1873 folgte dort eine Färberei. 1880 kam<br />

eine Weberei in Ebersdorf in Böhmen<br />

hinzu, die 1892 um eine Färberei ergänzt<br />

wurde.<br />

1880 übersiedelte die Familie Müller nach<br />

Görlitz, Schützenstraße 7. Kontor und<br />

Lager kamen ebenfalls hierher, und<br />

1889 wurde links neben dem<br />

Wohnhaus das neue Geschäfts- und<br />

Lagerhaus in Betrieb genommen.<br />

1883 wurde Otto Müller<br />

preußischer Staatsbürger. In<br />

diesen Jahrzehnten stür-mischen<br />

wirtschaftlichen Auf-schwungs<br />

war Otto Müller eine der<br />

bedeutendsten und erfolgreichsten<br />

Unternehmerpersön-lichkeiten in<br />

Görlitz. Aus der glücklichen Ehe mit<br />

Elisabeth Wagner (1838-1913) gingen fünf<br />

Söhne und drei Töchter hervor.<br />

Leben<br />

wie<br />

Gott<br />

in<br />

Sachsen.<br />

Otto Müller


der Firma, Otto jun. in Görlitz, Richard in<br />

Seidenberg.<br />

Otto Müller war nicht nur angesehener<br />

Unternehmer und vorbildlicher Familienvater.<br />

Er übernahm auch zahlreiche Ehrenämter,<br />

um sich für das Vaterland, für die<br />

Stadt und für seine Berufskollegen<br />

einzusetzen. Bereits 1883 war er Mitglied<br />

der Handelskammer. 1886 berief man ihn in<br />

das Komitee der Schlesischen Musikfeste.<br />

1889 wählten ihn seine Mitbürger in das<br />

Stadtverordneten-Kollegium, dem er 18<br />

Jahre lang angehörte. 1901 erhielt er das<br />

Amt eines Handelsrichters. Seine Verdienste<br />

um das Gemeinwohl fanden vielseitige<br />

Anerkennung. Der Ernennung zum<br />

Kommerzienrat 1893 folgte 1902 die<br />

Verleihung des Titels Geheimer Kommerzienrat.<br />

Roter-Adler-Orden IV. Klasse<br />

Stadtbibliothek Jochmannstr. um 1925<br />

17<br />

Lesesaal der Stadtbibliothek<br />

(1905) und Wilhelm-Orden (1906) waren<br />

die höchsten Ehrungen durch Kaiser und<br />

König Wilhelm II.. Ebenfalls 1906 wählten<br />

ihn die Stadtverordneten zum Ehrenbürger<br />

der Stadt Görlitz, und 1907 folgte die Straßenbenennung<br />

Otto-Müller-Straße, die zwischen<br />

der Struvestraße und dem Firmensitz<br />

und Wohnhaus des Geehrten lag. Einen beträchtlichen<br />

Teil seines Vermögens stiftete<br />

Otto Müller für kulturelle und soziale Vorhaben<br />

in der Stadt. Zeugnisse dieser Wohltätigkeit<br />

blieben bis heute sichtbar und<br />

wirksam. Durch Stiftungen förderte er den<br />

Bau der Lutherkirche und die Ausstattung<br />

des Kaiser-Friedrich-Museums (Ruhmeshalle).<br />

Für die städtischen Parkanlagen<br />

kaufte er den Südpark (heute zwischen<br />

Louis-Braille-Straße und Feuerlöschgerätewerk),<br />

der später seinen Namen erhielt.<br />

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18<br />

Vor allem mit den Stiftungen für Bau und<br />

Ausstattung der Städtischen Volksbücherei<br />

und Lesehalle an der Jochmannstraße<br />

(heute Stadtbibliothek), eingeweiht 1907,<br />

errichtete er sich ein bleibendes Denkmal.<br />

Nach seinem Wunsch sollte damit vor allem<br />

den Industriearbeitern, den bürgerlichen<br />

Mittelschichten und der Jugend der Zugang<br />

zu guter Literatur erleichtert werden. Noch<br />

heute findet dieser formschöne und zweckmäßige<br />

Jugendstilbau seine Bewunderer.<br />

Mit weiteren Zuwendungen unterstützte<br />

Otto Müller notleidende Kaufmannswitwen,<br />

Ferienkolonien armer Kinder, das<br />

Frauenheim sowie den Gustav-Adolf-<br />

Verein, den Verein der Musikfreude und den<br />

Kunstverein der Lausitz. Seine Mitarbeit,<br />

zumeist in leitenden Positionen, widmete er<br />

dem Militärverein, dem Verband reisender<br />

Kaufleute, dem Kunstverein und dem<br />

Kunstgewerbeverein, dem Verkehrsverein<br />

(Ehrenvorsitzender) und dem Schwimmverein<br />

1906. Als glaubenstreuer evangelischer<br />

Christ wirkte er im Gustav-Adolf-<br />

Verein und im Vorstand des Bezirksvereins<br />

Frauenkirche. Otto Müller starb am<br />

26.April 1908 in Görlitz. Sein Grab findet<br />

man auf dem städtischen Friedhof, Spuren<br />

seines Wirkens jedoch überall in unserem<br />

Alltag. Es war ein Leben aller Ehren wert.<br />

Dr .Ernst Kretzschmar<br />

Grabanlage von Otto Müller<br />

auf dem Städtischen Friedhof


Bruno Willenberg<br />

Bruno Willenberg<br />

Der letzte schlesische Blasebalgbauer in Görlitz<br />

geb. 18.11.1872, gest. 18.07.1945<br />

“<br />

Oberlausitzer Tagespost”<br />

vom 25./<br />

26. Februar 1939:<br />

“Frischer Ledergeruch umfing den Besucher,<br />

der die saubere Werkstatt des Blasebalgbauers<br />

betrat. Allerhand Werkzeug lag<br />

auf den Tischen oder hing an den Wänden.<br />

Der alte Meister legte gerade einen fertigen<br />

Blasebalg aus den Händen, als wir eintraten.<br />

“Was wollen Sie denn?” meinte er, wobei<br />

ein wehmütiger Zug über sein Gesicht<br />

glitt, “das ist doch ein sterbendes Handwerk.<br />

Vor Jahren gab es in Breslau noch einen<br />

Blasebalgbauer, aber jetzt bin ich in<br />

Schlesien der einzige.” Wieviel Blasebalgbauer<br />

es noch in Deutschland gibt, konnte<br />

er nicht sagen; aber mehr wie ein halbes<br />

Dutzend sind es bestimmt nicht. Wie so viele<br />

Handwerke, vererbte sich auch das handwerkliche<br />

Herstellen von Blasebälgen innerhalb<br />

der Familie fort. So hatte schon der<br />

Vater des letzten Blasebalgbauers, der in<br />

der Nikolaistraße seine Werkstatt hat, dieses<br />

Handwerk ausgeübt. Ist denn das Blasebalgbauen<br />

überhaupt als selbständiges<br />

Handwerk zu werten? Diese Frage könnte<br />

19<br />

b e i m L a i e n<br />

auftauchen, nicht<br />

aber bei dem, der<br />

sich einmal der Mühe unterzogen hat, einen<br />

Blasebalg-bauer bei seiner Arbeit zu<br />

besuchen.<br />

Unser Meister fertigt die Blasebälge - es<br />

handelt sich zumeist um Tretbeläge für<br />

Goldarbeiter und Zahntechniker - aus rohem<br />

Material selbst an. Aus dem Holz<br />

schneidet er sich die passenden Bretter zurecht,<br />

aus dem rohen Eisen schmiedet und<br />

feilt er die Scharniere und Beschläge. Es ist<br />

also nicht so, wie man vielleicht denken<br />

könnte, dass der Blasebalgbauer die einzelnen<br />

hierzu erforderlichen Bestandteile bezieht<br />

und sie dann nur zusammensetzt. Eine<br />

ganz besondere Behandlung macht der eigentliche<br />

Balg, das Leder durch. Aus einem<br />

Stück Kernleder werden zunächst die erforderlichen<br />

Teile geschnitten. Das Zurichten<br />

dieser Teile erfordert besondere Sorgfalt.<br />

Sie müssen fest und doch weich sein, damit<br />

sie sich beim Auf- und Zugehen des Blasebalges<br />

in die richtigen Falten legen. Ehe sich<br />

nun dieses kernfeste Leder den vorgeschriebenen<br />

Falten fügt, muss es gewaltig in<br />

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20<br />

innen gehenden Falten sich nach außen<br />

drücken. Der Balg besteht aus einem einzigen<br />

Lederstück und ist nicht aus einzelnen<br />

Teilen in den Falten zusammengefügt. So<br />

ein Blasebalg ähnelt bekanntlich einer<br />

Ziehharmonika. Bei seiner Benutzung weiten<br />

sich die Falten und legen sich wieder zusammen.<br />

Es sind schon so viele Handwerke<br />

der Entwicklung zum Opfer gefallen.<br />

Auch das des Blasebalgbauers<br />

Nikolaistr. 3<br />

wird mit der jetzigen Generation aussterben.<br />

Es lernt niemand mehr dieses Handwerk.<br />

Wozu auch? Es werden ja keine Blasebälge<br />

mehr gebraucht mit Ausnahme der<br />

Tretbälge, die unser Meister noch anfertigt.<br />

Und auch hier ist es eine Frage der Zeit, ob<br />

nicht die Entwicklung auch die letzten der<br />

sich noch im Gebrauch<br />

befindlichen Bälge übrigmacht.<br />

Ja, das war<br />

noch eine gute Zeit für<br />

das Handwerk, in der<br />

eine Schmiede ohne<br />

den bekannten großen<br />

Blasebalg nicht denkbar<br />

war. Wenn auch die<br />

Schmiede sich noch des<br />

alten vorhandenen Blasebalges<br />

bedienen, so<br />

wird sich heute kein<br />

Schmied mehr einen<br />

neuen Blasebalg bauen<br />

lassen, denn wie überall, erfolgt auch hier<br />

das Anblasen des Feuers elektrisch oder auf<br />

andere mechanische Art und Weise. Auch<br />

die Blasebälge, die früher in den Buchdrukkereien<br />

zum Ausblasen der Setzkästen verwendet<br />

wurden, sind längst überholt. So ist<br />

heute von dem vielseitigen Handwerkszweig<br />

des Blasebalgbauers nur ein winziger<br />

Teil übriggeblieben. Und dieser letzte Teil


ist kaum imstande, seinen Mann zu ernähren.<br />

Man kann es verstehen, dass es einen<br />

alten Meister, der sein Handwerk liebt, traurig<br />

stimmt, wenn er sieht, dass Technik und<br />

Erfindung seinen Beruf zernagen. Aber wir<br />

stehen nun einmal mit beiden Füßen in der<br />

Welt und wissen, dass Entwicklung Fortschritt<br />

bedeutet. So bedauerlich es auch ist,<br />

dass das Lebenslicht des Blasebalgbauerhandwerks<br />

nur noch ganz leise aufflackert<br />

und kurz vor dem<br />

Verlöschen steht, so<br />

sind sentimentale<br />

A n w a n d l u n g e n<br />

nicht am Platze. Wir<br />

alle müssen lernen,<br />

immer und immer.<br />

Die Zeit, in der wir<br />

leben, erfordert es.<br />

Auch unser Blasebalgbauer<br />

hätte gern<br />

umgelernt. Aber wenn man stark auf die<br />

Siebzig zugeht, ist ein Umlernen schlecht<br />

möglich. Wir wünschen ihm, dass es ihm<br />

vergönnt sein möge, als der Letzte seines<br />

Berufs in unserer Heimatprovinz noch viele<br />

Jahre in seiner stillen Werkstatt sein ihm<br />

lieb gewordenes Handwerk auszuüben.”<br />

Seine Befürchtungen, dass sein Handwerk<br />

aussterben wird und das die diversen Blase-<br />

21<br />

Handwerk und der Industrie verschwinden<br />

und durch elektrisch betriebene Gebläse ersetzt<br />

werden, bestätigt sich zunächst nicht.<br />

Bruno Willenbergs Neffe, Walter Schulz,<br />

damals wohnhaft in Leipzig, übernimmt<br />

von 1945 bis 1947 die Firma und die Geschäftsleitung,<br />

bis er sie am 14.07.1947 an<br />

Klara Willenberg, Bruno Willenbergs Ehefrau,<br />

übergibt. Sie führt das Geschäft bis<br />

1948 - wie aus der aufgefundenen Korrespondenz<br />

zu entnehmen<br />

war. So konnte<br />

eine umfangreiche<br />

Adressenliste zus<br />

a m m e n g e s t e l l t<br />

werden von Werken,<br />

Firmen und Betrieben,<br />

von Genossenschaften<br />

und Personen,<br />

mit denen die<br />

Bruno und Klara Willenberg<br />

Willenbergs in Verbindung<br />

standen. Nachfragen nach verschiedenen<br />

Blasebalgtypen, zahlreiche<br />

Aufträge, die Probleme der Nachkriegszeit,<br />

wie Materialsorgen, Materialbeschaffung<br />

und Zuteilungsschwierigkeiten bilden den<br />

Inhalt der aufgefundenen Schreiben. Ab<br />

1948 gibt es keine weiteren Informationen<br />

über die Firma Bruno Willenberg und Nachfolgerbälge<br />

durch den Fortschritt völlig aus dem Quelle: Zirkel Görlitzer Heimatforscher e. V.<br />

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22<br />

Biographie von Gisela Welp<br />

Biographie von Gisela Welp<br />

Gisela Welp ist in Görlitz geboren und trat<br />

auf verschiedene Weise in die Öffentlichkeit<br />

- mit Federzeichnungen aus ihrer Heimat<br />

und der weiten Welt, mit Aquarellen,<br />

mit Batik-Arbeiten sowie Farb-Dia-Serien<br />

und Vorträgen.<br />

Schon im Gymnasium wandte sie sich mit<br />

besonderer Vorliebe der Natur, vor allem<br />

der Botanik und der Malerei zu. Sie hatte<br />

das besondere Glück, die Kunsterzieher<br />

Otto Engelhardt-Kyffhäuser und Herbert<br />

von Hoerner zu haben, die ihre Liebe zur<br />

Malerei weckten. 1946 wurde sie von den<br />

polnischen Autoritäten ausgewiesen, und<br />

es verschlug sie nach Schleswig-Holstein.<br />

Durch ihre Heirat kam sie 1954 nach Recklinghausen,<br />

das ihr zur zweiten Heimat wurde,<br />

und wo sie sich sehr wohl fühlt.<br />

Ihr stetes Anliegen ist es, auch den Recklinghäuser<br />

Bürgern die Schönheit ihrer Heimat<br />

näher zu bringen. Ein Bewunderer ihrer<br />

Kunst sagt: “Es sind Klänge der Sehnsucht,<br />

und die Bilder drücken die Liebe zur Heimat<br />

aus.”<br />

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23<br />

schen Osten aus. Neben ihren heimatlichen<br />

Bildern locken immer wieder Motive aus<br />

fernen Ländern, die sie auch gern bereist.<br />

Anlässlich ihrer Bilderausstellung in Recklinghausen<br />

konnte man den versuchten und<br />

geglückten Brückenschlag von der angestammten<br />

zur neuen Heimat erkennen.<br />

Reichenbacher Wehrturm, 1376<br />

Trotz ihrer Familie, 3 Söhne, und vieler Ehrenämter<br />

- sie reichen vom Vorsitz des<br />

Recklinghäuser Schlesier-Vereins bis hin<br />

zur Bezirksvorsitzenden von Münster -<br />

bleibt ihr noch Zeit für kleine schriftstellerische<br />

Arbeiten. Sie sucht und findet kulturelle<br />

und historische Parallelen von der Heimat<br />

bis hin nach Recklinghausen. U. a. arbeitete<br />

sie aus dem Vestischen Archiv die<br />

interessanten geschichtlichen Beziehungen<br />

zwischen Recklinghausen und dem deut<br />

Christuskirche in Recklinghausen<br />

Geschenkkarten der Federzeichnungen in<br />

Postkartengröße und Aquarelle sowie<br />

dieses Büchlein sind bei der Künstlerin erhältlich.<br />

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24<br />

Görlitz schreibt Friedensfahrtgeschichte II<br />

Görlitz schreibt Friedensfahrtgeschichte II<br />

Im ersten Teil unserer Görlitzer Friedensfahrtgeschichte<br />

endeten wir mit dem Sieg fahrer zum Duschen in das Freisebad und<br />

Transport mit Pendelbussen für die Renn-<br />

der Radsportlegende Täve Schur, 1956. danach ins Hotel.<br />

Weitere Etappensieger in Görlitz: Zum Abendessen ging es erneut mit Pendelbussen<br />

in die Stadthalle.<br />

•1957 Butzen/Belgien<br />

•1958 + 1963 Kapitonow/UdSSR Kurzfristig wurde Görlitz in die 57. Internationale<br />

Friedensfahrt mit einbezogen. Am<br />

•1971 Czechowski/Polen<br />

•1973 Thomas Huschke/DDR<br />

12. Mai <strong>2004</strong> war unsere Stadt Startort zur<br />

Um im Organisationsbüro die notwendigen fünften Etappe nach Wroclaw/Polen. Die<br />

Vorbereitungen zu den Rennen mit zu Stadt Görlitz hatte ohne zu zögern ihre Unterstützung<br />

zugesagt. Ursprünglich, sollten<br />

treffen, wurde unter anderem auch ich vom<br />

Görlitzer Maschinenbau entsprechend von die Radsportler in Bischofswerda starten.<br />

der Arbeit freigestellt.<br />

1973 war Görlitz letztmals Etappenziel und<br />

danach lediglich Durchfahrtsort, so auch im<br />

Jahre 2000 mit Etappenziel in Zgorzelec,wo<br />

sich Danilo Hondo/Team Telekom<br />

bare Friedens-<br />

Unverwechsel-<br />

den Tagessieg holte.<br />

fahrt: 1957 in<br />

Das Görlitz als Etappenort nicht mehr<br />

Görlitz lieh sich<br />

berücksichtigt wurde, hatte nicht an den<br />

der Däne Martin<br />

Zuschauern gelegen. Selbst als das Ziel<br />

Paulsen nach<br />

vom Obermarkt in das Stadion der Freundschaft<br />

verlegt wurde, war die Begeisterung<br />

zerhand das Rad<br />

einer Panne kur-<br />

sehr groß. Die Rennfahrer waren noch nicht<br />

einer Zuschauerin<br />

und fuhr<br />

einmal gestartet, da war das Stadion bereits<br />

voll besetzt. Auch die Hotels wurden<br />

damit über die<br />

regelrecht umlagert und man bekommt heut<br />

Ziellinie<br />

noch eine Gänsehaut, wenn man in den<br />

Erinnerungen schwelgt.<br />

Viel zu zeitaufwendig und stressig ging der<br />

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Aufgrund von Bauarbeiten wäre die Tagesstrecke<br />

auf rund <strong>27</strong>0 km ange-wach-sen.<br />

Der Ehrenstart wurde auf dem Obermarkt<br />

vollzogen und 200m vor dem Grenzübergang<br />

zu Polen erfolgte der “Scharfe Start”.<br />

Aber die Tradition des Radsportes ist äusserst<br />

vielschichtig. So trugen die Post-Radsportler<br />

in diesem Jahr am 20.Juni <strong>2004</strong> das<br />

69. tradtionelle Radrennen “Rund um die<br />

Landeskrone” aus.<br />

Ein Vereinsmitglied der Postsportler, der<br />

sehbehinderte Görlitzer Bernd Helwig will<br />

in diesem Jahr bei den Paralympics in Athen<br />

starten.<br />

In den Disziplinen 200-Meter-Sprint, 1000-<br />

Meter-Einzelzeit-fahren<br />

und 4000-Meter-<br />

Verfolgung brachte<br />

dieses “Blinde Verständnis”<br />

die Deutschen<br />

Vizemeistertitel.<br />

Der Lohn dieses<br />

überraschenden Erfolges:<br />

die Nominierung<br />

für die Nationalmannschaft<br />

und damit auch<br />

die Welttitelkämpfe.<br />

Vorausschauend auf<br />

das Jahr 2005 stehen<br />

zwei Jubiläen bevor:<br />

100 Jahre Radsport<br />

i<br />

25<br />

n Görlitz und die 70. Austragung “Rund<br />

um die Landeskrone”mit Durchführung<br />

einer Deutschen Meisterschaft.<br />

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sowie Friedensfahrt in Görlitz unterstützen?<br />

-Ende-<br />

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26<br />

100 Jahre Fechten in Görlitz - Teil 2<br />

100 Jahre Fechten in Görlitz - Teil 2<br />

Als sich 1920 ein neuer Fechtkreis mit den<br />

Fechtern “Lamprecht” aus Magdeburg und<br />

“Heinrich” aus Mittweida bildete, ging es<br />

wieder voran.<br />

Lamprecht übernahm die Florettabteilung,<br />

Heinrich den leichten und den schweren Säbel.<br />

1921 nahmen die Görlitzer Fechter<br />

erstmals an einem Turnier teil. Es gab eine<br />

herbe Pleite und man merkte, das man noch<br />

viel üben müsste. Aus diesem Grund nahm<br />

man Kontakt nach Bautzen und Dresden<br />

auf, um gemeinsam zu Fechten. Das harte<br />

Der ATB 1847<br />

Görlitz stellte<br />

e i n e M a n n -<br />

schaft, die sich<br />

Training lohnte sich. 1924 errang Heinrich<br />

im Sonnwend- Waffengang in Dresden den<br />

ersten Sieg für einen Görlitzer Fechter.<br />

Durch verschiedene Turnierteilnahmen und<br />

spezielle Kurse verbesserte sich die Technik<br />

der Abteilung und brachte neue Anregungen.<br />

Das Jahr 1926 brachte Differenzen mit der<br />

Kreisleitung, und so durften die Görlitzer<br />

Fechter ein Jahr lang an keinem Görlitzer<br />

Turnier teilnehmen. Diese Zeit nutzte man<br />

zur Weiterbildung. 19<strong>27</strong> bis 1928 erkämpfte<br />

sich die Fechtabteilung<br />

die<br />

führende Stellung<br />

in Schlesien.<br />

Sie setzten<br />

ihren Siegeszug<br />

um 1930 in der<br />

Region weiter<br />

fort. 1935 wurde<br />

um den Wanderpreis<br />

des<br />

TCG - Breslau<br />

gefochten.<br />

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is ins Finale kämpfte und dort den Sieg gegen<br />

den ATB - Breslau einfuhr. Heinrich,<br />

John und Hartwig waren die drei Fechter,<br />

welche wieder einmal bewiesen, das der<br />

Görlitzer Fechtsport boomte.<br />

In den darauf folgenden Jahren wurde der<br />

ATB 1847 weiter ausgebaut und stand nun<br />

vor seiner schwierigsten Aufgabe, den Erhalt<br />

des Vereins. Nach verlorenem Krieg<br />

beschlossen die Besatzungsmächte 1945<br />

den Fechtsport zu verbieten, da es den Deutschen<br />

nicht mehr erlaubt wurde, Waffen zu<br />

besitzen bzw. zu gebrauchen. Leider fiel<br />

auch der Fechtsport unter diese Regelung.<br />

Der Verein wurde aufgelöst.<br />

1953 wurde das Gesetz des Waffenverbots<br />

von der Sowjetischen Besatzungsmacht<br />

aufgehoben und so war es Heinrich<br />

möglich, den Verein unter dem Namen FSG<br />

Aufbau Görlitz (Fachschulsportgemeinschaft<br />

der Baufachschule Görlitz) neu zu<br />

gründen. In den 50ér Jahren fanden etliche<br />

Meisterschaften auf Bezirksebene aber<br />

auch DDR Meisterschaften statt.<br />

1955 übernahm Herr Heinrich die<br />

Sektionsleitung des Vereins. Weiterhin<br />

wurde 1955 der Verein in die BSG<br />

(Betriebssportgemeinschaft) Aufbau Mitte<br />

umgewandelt. Am 12.03 1958 verstarb der<br />

Urvater des Vereins Herr Heinrich. Seine<br />

Frau übernahm für kurze Zeit die Sektions-<br />

<strong>27</strong><br />

leitung. Ab 1953 , wurde in verschiedenen<br />

Turnhallen der Stadt trainiert. Von 1953 bis<br />

1967 im Tivoli. 1968 wurde das TZ Fechten<br />

gegründet. Dieses Trainingszentrum war<br />

ein Bestandteil des Leistungssportes der<br />

DDR für Kinder und Jugendliche. Mit der<br />

Gründung des TZ zog die Fechtabteilung in<br />

die Aula der damaligen Lessingschule auf<br />

der Carl-von-Ossietzky Straße.<br />

Anschließend, von 1975 bis 1981 in der<br />

Volltuchhalle und ab dem Jahr 1981 bis zum<br />

heutigen Tag zog der Verein nach Königshufen<br />

in die Turnhalle der heutigen 11.<br />

Grundschule.<br />

1978 fanden in der Stadthalle die DDR - Juniorenmeisterschaften<br />

statt, welche großen<br />

Zulauf hatten.<br />

Endlich war der Görlitzer Fechtsport wieder<br />

das, was er vor dem Krieg einmal war. Ein<br />

Verein, der trotz schlimmer Niederlagen<br />

und dem drohenden Aus immer wieder zu<br />

neuem Leben erwachte. Erfolge ließen<br />

nicht auf sich warten. Die Görlitzer Fechter<br />

belegten regelmäßig vordere Plätze bei den<br />

Turnieren im damaligen Bezirk Dresden<br />

und bei den DDR - Meisterschaften. Die<br />

Delegierung von Sportlern zur Kinder - und<br />

Jugendsportschule Dresden gehörte ebenfalls<br />

dazu. -Ende-<br />

Quelle: Fechtsportverein Görlitz e.V.


28<br />

Im Blickpunkt: Friedrich Naumann<br />

Im Blickpunkt: Friedrich Naumann<br />

Schulleiter am Gymnasium Annenschule<br />

Red.: Welche für sie wichtige Daten würden<br />

Sie in einem kurzen Lebenslauf nennen?<br />

F. N.: Ich wurde 1955 in Herrnhut geboren<br />

und besuchte dann die Schule in meinem<br />

Wohnort Großhennersdorf. Mein Abitur<br />

legte ich in Zittau ab. Nach dem Grundwehrdienst<br />

ging ich zum Studium nach<br />

Dresden an die Pädagogische Hochschule,<br />

an der ich 1980 mein Diplom im Fach Mathematik<br />

geschrieben habe. Somit besitze<br />

ich die Lehrbefähigung für Mathematik und<br />

Physik. Im selben Jahr begann ich an der<br />

damaligen Polytechnischen Oberschule<br />

Herrnhut meine Arbeit als Lehrer. Bis 1990<br />

war ich auch als Klassenlehrer eingesetzt.<br />

Nach der Wende fungierte ich 1 Jahr als<br />

stellvertretender Schulleiter. Anschließend<br />

bewarb ich mich an dem neu gegründeten<br />

Gymnasium in Herrnhut als Schulleiter.<br />

Dieses leitete ich von 1992 bis 2003. Seit<br />

August letzten Jahres bin ich Schulleiter am<br />

Gymnasium Annenschule und soll dann<br />

auch das Gymnasium übernehmen, welches<br />

nach der Fusion der beiden Gymnasium<br />

Augustum und Annenschule entsteht.<br />

Privat zu sagen wäre noch, dass ich seit<br />

1978 verheiratet bin und 3 Kinder habe.<br />

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Das<br />

Familienhotel<br />

im Herzen der<br />

Görlitzer Altstadt<br />

Red.: Welche Eindrücke haben Sie von der<br />

Zusammenarbeit zwischen polnischen<br />

und deutschen Schülern? Sehen sie Probleme<br />

dieser Zusammenarbeit, z. B. die<br />

Sprachbarriere?<br />

F. N.: Meiner Meinung nach ist die Zusammenarbeit<br />

zwischen polnischen und deutschen<br />

Schülern abhängig davon, wie lange<br />

man sich kennt. Besonders deutlich wird<br />

dies, wenn ich in die binationalen Klassen<br />

hineinschaue. Auch in den 11. und 12. Klassen,<br />

wo polnische Schüler integriert sind, ist<br />

dies festzustellen. Zu Beginn des Schuljahres,<br />

wenn neue Schüler hinzukommen, ist<br />

die Gruppenbildung deutlich zu erkennen.<br />

Die Kinder und Jugendlichen finden sich<br />

entsprechend ihrer Nationalität zusammen<br />

und sprechen vorerst wenig miteinander<br />

über die nationalen Grenzen hinaus. Mit zunehmender<br />

Zeit lernen sie sich natürlich<br />

besser kennen. Ich habe eigentlich das Gefühl,<br />

dass es z. B. in den 12. Klassen zwischen<br />

den polnischen und deutschen Schülern<br />

sehr harmonisch zugeht, so dass man<br />

kaum spürt, wer welcher Nationalität angehört.<br />

So wird mit dem besser Kennenlernen<br />

und dem Bilden von Freundschaften die Zusammenarbeit<br />

auch wesentlich besser. Wo-


ei natürlich auch das eine oder andere oft<br />

auf der Strecke bleibt, weil sowohl die deutschen<br />

und natürlich auch die polnischen<br />

Schüler an Schulzeiten gebunden sind. Zumal<br />

die Kommunikation zwischen den<br />

Schülern im Unterricht natürlich unerwünscht<br />

ist, beschränkt sich die Zeit der tatsächlichen<br />

Zusammenarbeit auf die Pausen<br />

bzw. vor und nach dem Unterricht.<br />

Wenn sich die Schüler wieder in ihren Heimatorten<br />

befinden, entsteht gewissermaßen<br />

eine räumliche Barriere, die oft nur mit Hilfe<br />

der Eltern überwindbar ist. Ein Problem<br />

der Zusammenarbeit ist natürlich die<br />

Sprachbarriere. Die Sprache ist ein sehr<br />

wichtiges Mittel der Kommunikation,<br />

schließlich ist es nicht möglich zusammen<br />

zu arbeiten, wenn man nicht miteinander<br />

sprechen kann.<br />

Red.: Welche Erfahrungen haben sie mit<br />

polnischen Lehrern gemacht?<br />

F. N.: Ich habe bisher nur gute Erfahrungen<br />

mit polnischen Lehrern gemacht. Sie geben<br />

sich große Mühe mit dem etwas anderen<br />

Schulsystem klarzukommen, sich zu integrieren,<br />

Aufgaben im Kollegium wahrzunehmen<br />

und engagieren sich auch für die<br />

Schüler. Auf Grund der Besonderheit des<br />

binationalen Bildungsganges wird von den<br />

Lehrern viel mehr Engagement als üblich<br />

abverlangt. Es sind eine Reihe von zusätzli-<br />

29<br />

chen Materialen zu beschaffen. Für das<br />

Funktionieren des Schulbetriebes ist es auch<br />

sehr wichtig, dass man Kollegen hat, die<br />

sich im Schulbetrieb gut genug auskennen,<br />

um besonders zwischen den polnischen<br />

Eltern und der Schule vermitteln um Probleme<br />

deutlich machen zu können. Meiner<br />

Meinung nach wird diese ganze komplexe<br />

Aufgaben von den Kollegen sehr gut und<br />

engagiert wahrgenommen.<br />

Red.: Ist für Sie die Kulturhauptstadt<br />

2010 zu werden erreichbar?<br />

F. N.: Ich denke, wenn die finanziellen<br />

Probleme von Görlitz gelöst werden können,<br />

ist mit dem Engagement der Bürgerschaft<br />

und vieler Institutionen bis hin zur<br />

Stadtverwaltung, der Titel Kulturhauptstadt<br />

2010 ein erreichbares Ziel.<br />

Das Interview führten Anne Vater und Sabrina Cichy,<br />

Schülerinnen des Annengymnasiums<br />

Annengymnasium<br />

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30<br />

Geschichte des Görlitzer Theaters<br />

Geschichte des Görlitzer Theaters<br />

Am 2. Oktober 1851 hob sich im neu errichteten<br />

Stadttheater erstmals der Vorhang vor<br />

dem Festpublikum. Im Jahr 2001 feierte das<br />

Theater 150-jähriges Jubiläum.<br />

1849 kamen konkrete Vorschläge für den<br />

Neubau eines Theaters im Magistrat und in<br />

der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion.<br />

Allerdings war dem die Schließung<br />

der alten Bühne im Hof des “vollbierigen<br />

Brauhofes mit Brau- und Schankgerechtigkeit”<br />

Neißstraße 26 vorausgegangen.<br />

Die theaterfreudige Bürgerschaft von<br />

Görlitz hatte<br />

sich 1820 in<br />

diesem Haus<br />

einen Theatersaal<br />

eingerichtet,<br />

der mit<br />

Rücksicht auf<br />

die Sicherheit<br />

der Besucher<br />

und Darsteller<br />

jedoch 1847<br />

g e s c h l o s s e n<br />

werden musste. In den folgenden Wintern<br />

wurde der Verlust des Theaters besonders<br />

fühlbar. Die Stadt zählte damals rund<br />

18.900 Einwohner und war durch Kabinettsbefehl<br />

in die Reihe der “großen Städte”<br />

erhoben worden. Andere Provinzstädte be-<br />

saßen schon längst ihr Theater. So machte<br />

Stadtrat Köhler 1849 mit Finanzplan und<br />

Architektenentwurf einen Vorschlag zum<br />

Bau eines eigenen Stadttheaters in der<br />

Stadtverordnetenversammlung. Langwierige<br />

Finanzierungsdiskussionen ließen die<br />

Vermutung aufkommen, dass es wohl mit<br />

dem Bau des Theaters doch nichts werden<br />

würde. Anfang des Jahres 1850 wurden<br />

neue Baupläne auf den Tisch des Rates gelegt.<br />

Im März 1850 wurde das Projekt von<br />

“Herrn Maurermeister Kießler” angenommen.<br />

Alte Ansicht des Stadttheaters (Bühnenseite) Als Baugelände<br />

bot sich der seit<br />

1846 Demianiplatz<br />

genannte<br />

Rademarkt vor<br />

der niedergerissenen<br />

westlichen<br />

Stadtmauer<br />

an. Am 1. Juni<br />

1850 wurde<br />

der Grundstein<br />

gelegt, am 2. Juli des Folgejahres das Gebäude<br />

an die Stadt Görlitz, die forthin Eigentümerin<br />

sein sollte, übergeben und am 2.<br />

Oktober 1851 das Theater feierlich eröffnet.<br />

Also wurde nicht 150 Jahre “Theater Görlitz”<br />

gefeiert, sondern der 150. Geburtstag<br />

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des Gebäudes. Görlitzer Theatergeschichte<br />

fängt jedoch viel früher an und liest sich wie<br />

ein historischer Roman mit vielen schillernden<br />

Figuren, tragischen und komischen<br />

Episoden, Höhen und Tiefen, Glanzpunkten<br />

und Krisen. Ein Musentempel, der im<br />

Sinne der Aufklärung zur moralischen Anstalt<br />

wurde. Musische und theatralische<br />

Schaustellung gab es bereits vor Jahrhunderten.<br />

Vom Jahr 1442 stammt die wohl erste<br />

Kunde einer Theateraufführung, bei der<br />

es sich um ein Fastnachtspiel gehandelt haben<br />

soll. Auch Passionsspiele hatten im 14.<br />

und 15. Jahrhundert ihre Blütezeit. Bald<br />

wurden auch “Comoedien” auf dem Marktplatz<br />

wiedergegeben.<br />

Kirchenfeste, aber auch Hochzeiten<br />

angesehener Bürger wurden<br />

zum Anlass genommen, Theaterstücke<br />

aufzuführen. Der<br />

Saal des Salzhauses auf dem<br />

Obermarkt konnte auch für<br />

Theateraufführungen<br />

genutzt werden. Die<br />

T h e a t e r p r o g r a m m e<br />

zeigten Werke des schlesischen<br />

Barockdichters<br />

Andreas Gryphius ebenso<br />

wie Schauspiele von<br />

Gottsched, Gellert, Lessing<br />

und später Schiller.<br />

31<br />

1769 ging zum Beispiel Lessings “Minna<br />

von Barnhelm” über die Bretter des Görlitzer<br />

Salzhauses und im März 1823 wurde<br />

Webers “Freischütz” den Görlitzern geboten.<br />

Folgend war somit, dass sich die Görlitzer<br />

zunächst das Schauspielhaus in der<br />

Neißstraße bauten und nach dessen Schließung<br />

das Görlitzer Stadttheater. Es war offensichtlich<br />

nicht nur für die über 800 Besucher<br />

des Hauses, die am 2. Oktober 1851<br />

die Einweihungspremiere miterleben konnten,<br />

eine erhebende Situation und ein neues<br />

Lebensgefühl zu wissen, dass man<br />

Aktuelle Ansicht des Görlitzer Theaters<br />

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32<br />

nun über ein geräumiges und würdiges<br />

Stadttheater verfügte, das anreisenden<br />

Schauspielertruppen gute Auftrittsbedingungen<br />

bieten und einen amüsanten oder<br />

anregenden Theaterabend garantieren<br />

könnte.<br />

Bis in die 20er Jahre hinein war das Theater<br />

an einen privaten Unternehmer verpachtet,<br />

die damals übliche Form des Theaterbetrie-<br />

Deckenansicht<br />

bes. Dies änderte sich 1923, als die zunehmend<br />

schwierige wirtschaftliche Situation<br />

viele Theaterunternehmer an den Rand des<br />

Bankrotts trieb. Das Theater ist der Form<br />

nach in die städtische Verwaltung übergegangen,<br />

und der bisherige Pächter, Direktor<br />

Eberhardt, leitet es als städtischer Intendant.<br />

Im selben Jahr wurde dann auch der Umbau<br />

mit der Modernisierung des Bühnenhauses<br />

und der Erweiterung des Zuschauerraumes<br />

vorgenommen. Der geplante Bauabschnitt<br />

zum Anbau einer Seitenbühne und einer<br />

Probebühne konnte aufgrund der 1929 einsetzenden<br />

Weltwirtschaftskrise nicht verwirklicht<br />

werden.<br />

Nachdem das Theater 1933 von den Nationalsozialisten<br />

den “Ehrentitel” “Deutsches<br />

Grenzlandtheater erhalten hatte, gestaltete<br />

man es 1939 vollständig um.<br />

Auch während des 2. Weltkrieges spielte<br />

das Görlitzer Theater mit Volldampf weiter.<br />

In der 92. Spielzeit 1943/44 spielten 16<br />

Schauspieler, 15 Sänger, 21 Chormitglieder,<br />

8 Tänzer und 38 Orchestermusiker an 324<br />

Tagen insgesamt 419 Vorstellungen, davon<br />

auch einige in den Abstecherorten Lauban,<br />

Niesky, Weißwasser und Rothenburg. Kurze<br />

Zeit später wurde das Theater bis auf weiteres<br />

geschlossen. Das hieß Kriegseinsatz<br />

für die Künstler, Stellungsbau und Einsatz<br />

in der Industrie. Nur wenige Theater hatten<br />

den Krieg überstanden. Das Görlitzer Haus<br />

war einsatzbereit, und so konnte bereits am<br />

10. Juni 1945 das Theater seine Pforten wieder<br />

öffnen. In den folgenden Jahren hielt der<br />

Besucheransturm auf das Theater an und<br />

hatte Ende der 40er Jahre einen nicht zu<br />

übertreffenden Höchststand erreicht.<br />

Fortsetzung folgt Quelle: Theater Görlitz<br />

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Aus der Geschichte der Görlitzer Straßenbahnen<br />

Teil VI<br />

Außer den schon in der letzten <strong>Ausgabe</strong> erwähnten<br />

Verdunklungsmaßnahmen, gab es<br />

noch weitere Veränderungen. Die Innenlampen<br />

erhielten Blechschirme und die<br />

Nummernlaternen blau leuchtende Glühlampen.<br />

Auch die so genannten Kurvenlampen<br />

wurden verdunkelt, indem man die<br />

roten Birnen am oberen und unteren Rand<br />

dunkelgrün strich. So wurden sie bis zum<br />

Ausfall auch nach dem Krieg noch weiter<br />

verwendet.<br />

Der Betrieb der Görlitzer Straßenbahn endete<br />

mit dem 08.05.1945. An diesem Tag<br />

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33<br />

ßenbahnlinie nachgedacht wird.<br />

Mitte der 20er Jahre wich die grün/<br />

beigefarbene Lackierung an den<br />

Personenfahrzeugen<br />

einem einheitlich<br />

b e i g e f a r b e n e m ,<br />

beinahe gelbem Anstrich.<br />

Lediglich<br />

der bekannte<br />

Schriftzug unt<br />

e r h a l b d e r<br />

Scheuerleisten<br />

wurde noch eine<br />

zeitlang verwendet.<br />

In jerückten<br />

keine Fahrzeuge mehr aus. Auch<br />

wenn sich die Schäden an Fahrzeugen und<br />

Anlagen im Vergleich zu den meisten anderen<br />

deutschen Städten in Grenzen hielten,<br />

wirkten diese bei Kriegsende infolge mehrjähriger<br />

kriegsbedingter Vernachlässigung<br />

heruntergekommen. Letztendlich bedeutete<br />

der Verlust der Gebiete östlich der Neiße für<br />

die Streckenteile zwischen Stadthalle und<br />

Moys das Aus für noch immer unbestimmte<br />

Zeiten, auch wenn auf deutscher - wie auch<br />

polnischer Seite über eine<br />

grenzüberschreitende Stra-<br />

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34<br />

ner Zeit machte sich dringend eine Erneuerung<br />

des Wagenparks erforderlich. Mit<br />

den Aufträgen WA 10108, 10133, 10163<br />

und 10175 kam es zur Lieferung von insgesamt<br />

sechzehn zweiachsigen Triebwagen<br />

durch die WUMAG im Zeitraum vom<br />

09.02.1926 bis 08.08.1928 an die Görlitzer<br />

Straßenbahn zu einem Stückpreis von 11<br />

bis 20 Tausend Reichsmark pro Wagen je<br />

nach Ausstattung, die durchaus verschieden<br />

waren. Diese Fahrzeuge sind in die<br />

Nummern-reihen 33II-35II, 36II, 37, 38,<br />

28II-32II und 23II-<strong>27</strong>II in der Reihenfolge<br />

der Aufträge eingegliedert worden. Die<br />

beiden zuletzt gebauten Serien hatten ein<br />

kompakteres Fahrgestell, drei der 19<strong>27</strong><br />

gebauten Wagen verfügten über Plüschauflagen<br />

auf den Holzsitzen. Die fünf Triebwagen<br />

des Baujahres 1928 hatten drehbare<br />

Stirnfenster. Der Achsabstand betrug 2800<br />

mm bei einer Gesamtlänge von 9250 mm,<br />

den Antrieb besorgten zwei Fahrmotoren<br />

der AEG- Bauart USL 253a mit je 33,5 kW<br />

bei 780 Umdrehungen pro Minute. 20 Sitzund<br />

28 Stehplätze waren vorhanden. Die<br />

Fahrschalter vom Typ FB 3, Sp. 41 hatten<br />

ursprünglich ihre Nullstellung frontal in<br />

Fahrtrichtung, sind aber bis zum Kriegsende<br />

mit Ausnahme des Wagens 38 - bei dem<br />

dies erst mehrere Jahre danach erfolgte -<br />

den anderen Wagentypen angeglichen worden<br />

(Drehung um ca. 1/8 Runde nach links).<br />

Dieser Wagentyp, der in ähnlicher Bauweise<br />

in kleinen Serien auch für die Straßenbahn<br />

Frankfurt/Oder (hier auch als Anhänger)<br />

und die Kirnitzschtalbahn gebaut worden<br />

ist, wurde für die Görlitzer Straßenbahn<br />

in den folgenden fünf Jahrzehnten zu einer<br />

wahren Legende bis die letzten drei Vertreter<br />

von ihnen, die Nummern 23II, 25II und<br />

35II (letztere mit einem bereits 1925 gebauten<br />

Fahrgestell), am 06. Februar 1979<br />

aus dem Personenverkehr ausschieden. Dabei<br />

mussten sie sich in der Mehrzahl nur relativ<br />

geringfügige Umbauten gefallen lassen,<br />

u. a. 1933/34 den Einbau von einem<br />

mittig unter dem mittleren Stirnfenster angebrachtem<br />

Scheinwerfer, Ecklaterne für<br />

die Liniennummer und Schilderquader auf<br />

dem Dach über den Stirnseiten, Kletterpuffer<br />

sowie Albertkupplungen an den Wagenenden<br />

und natürlich Kurvenlampen an den<br />

Seitenwänden, die erst viele Jahre später als<br />

Blinker funktionierten. Nur kurze Zeit danach<br />

erhielten alle Wagen auch die bis zum<br />

Schluss vorhandenen Doppelschiebetüren<br />

an den Einstiegen anstelle der bis dahin vorhandenen<br />

Umsetztüren Dresdener Bauart.<br />

1928/29 sind insgesamt fünfzehn Triebwagen<br />

der Erstausstattung der Elektrischen<br />

(Bj. 1897/99) in eigener Werkstatt modernisiert<br />

worden und erhielten verlängerte (vor-<br />

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geschuhte) Fahrgestelle mit einem Achsabstand<br />

von nunmehr 1950 mm sowie Fahrmotoren<br />

der Bauart AEG U 104 (2x33 kW<br />

bei 620 Umdrehungen pro Minute). Zehn<br />

dieser in die Nummernreihe 8II bis 22II eingefügten<br />

Wagen erhielten 1935/36 neue<br />

Laufgestelle Nieskyer Bauart (was diesen<br />

die Bezeichnung C&U-Wagen einbrachte)<br />

und sind zu dieser Zeit ähnlich den WUM<br />

AG-Wagen umgebaut worden, auch wenn<br />

sie stets gedrungener und ein wenig unbeholfen<br />

wirkten und deshalb oft auch als<br />

“Puppenstuben” bezeichnet worden sind.<br />

Die übrigen fünf dienten kurze Zeit später<br />

(der Umbau zog sich infolge des Krieges<br />

bis 1944 hin) als Anhänger 41 III bis<br />

35<br />

45 III bis 1958 im Personenverkehr. Die<br />

Blender an den Stirnseiten unterhalb der<br />

Frontscheibe haben sie jedenfalls noch erhalten,<br />

erkennbar an der dafür erforderlichen<br />

Bohrung in den Stirnblechen, nunmehr<br />

lediglich durch ein Blech abgedeckt. Das<br />

blieb auch so bis zur Aussonderung dieser<br />

nicht sehr beliebten Anhänger.<br />

Die meisten der nicht modernisierten Wagen<br />

aus der Anfangszeit der elektrischen<br />

Straßenbahn wurden ab 1926 beginnend in<br />

Beiwagen umgebaut und ersetzten hier nach<br />

und nach die ehemaligen Pferdebahnanhänger.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Quelle: Andreas Riedel, Wiesbaden<br />

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Der StadtBILD-Gesundheitsratgeber<br />

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Essen wir uns krank? - Gesunde Ernährung -<br />

ein wichtiger Baustein für unsere Gesundheit Teil 2<br />

Aber was kann ich denn nun konkretes für<br />

meine Gesundheit tun?<br />

Beim Studium der verschiedensten Quellen<br />

kritallisieren sich drei Faktoren immer wieder<br />

heraus: die Entspannung, die Bewegung<br />

und die Ernährung. Das ist keine Erkenntnis<br />

der Neuzeit: bereits im Mittelalter<br />

kannte man Stress. Voltaire (1694 - 1778)<br />

formulierte es so: "In der ersten Hälfte unseres<br />

Lebens ruinieren wir unsere Gesundheit,<br />

um an Geld zu kommen. Und in der<br />

zweiten Hälfte geben wir das Geld dafür<br />

aus, um unsere Gesundheit wiederzuerlangen."<br />

Auch Pfarrer Sebastian Kneipp<br />

(1821-1897) stellte seine Heilmethoden auf<br />

fünf Säulen, wobei neben der Phyto - und<br />

der Hydrotherapie (die er von einem unserer<br />

schlesischen Landsleute, nämlich von<br />

Dr. Johann Siegmund Hahn, Practicus in<br />

Schweidnitz/Schlesien, heute Swidnica, ins<br />

bayerische Bad Wörishofen importiert hat)<br />

auch die Entspannung, die Bewegung und<br />

die Ernährung eine tragende Rolle spielen<br />

und noch heute in der nach ihm benannten<br />

Kneipp- Kur praktiziert werden. Heutzutage<br />

finden sich in zahlreichen Veröffentlichungen<br />

der allgemeinen und Fachpresse<br />

Gesundheit und Wellness für alt & jung<br />

• Gesichtsfaltenkorrektur<br />

• Cellulite - Kein Problem<br />

• Sauerstofftherapie<br />

• Ernährungsberatung für jedes Alter<br />

reichlich Hinweise, besonders auch auf die<br />

Rolle der Ernährung: Im Ernährungsbereich<br />

der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

2000 findet sich der Satz: "Ernährungsmitbedingte<br />

Krankheiten sind in einem Industrieland<br />

wie Deutschland eine Reihe<br />

chronischer Erkrankungen, die in Zusammenhang<br />

mit den ungünstigen Ernährungsgewohnheiten<br />

und einer unkritischen Auswahl<br />

von Lebensmitteln stehen. Die Beziehung<br />

zwischen bestimmten Kostformen<br />

und dem Auftreten von Herz- Kreislauf-<br />

Krankheiten, einigen häufigen Krebskrankheiten,<br />

Diabetes mellitus usw. sind in epidemiologischen<br />

Studien weltweit immer wieder<br />

belegt worden." Welche aktuelle Bedeutung<br />

diese Feststellung hat, zeigt eine Prognose<br />

über das Auftreten der Zuckerkrankheit.<br />

Diese besagt, dass im Jahre 2010 mit<br />

10Millionen Diabetikern in Deutschland<br />

gerechnet wird. Weiterhin wird festgestellt:<br />

“Wenn bei Prävention und Therapie des metabolischen<br />

Syndroms (zu dem u.a. der Diabetes<br />

mellitus gehört d. V.) keine deutlichen<br />

Fortschritte gemacht werden, steht zu befürchten,<br />

dass die jüngere Generation wegen<br />

ihrer Lebensgewohnheiten nicht mehr<br />

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Tel.: 03 58 1 / 40 34 47 • Fax: 03 58 1 / 41 30 00<br />

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Gibt es die Möglichkeit bei der Krankenkasse<br />

eine Haushaltshilfe zu beantragen.<br />

Danach können Versicherte, denen die<br />

Weiterführung des Haushaltes aus Krankheitsgründen<br />

nicht möglich ist, eine Haushaltshilfe<br />

erhalten, wenn im Haushalt ein<br />

Kind unter 12 Jahren lebt, und der Haushalt<br />

nicht von jemand anderem weitergeführt<br />

werden kann.<br />

Dauer und Umfang müssen mit der<br />

jeweiligen Krankenkasse abgesprochen<br />

werden, die Anträge gibt es bei der<br />

Krankenkasse.<br />

Wir informieren Sie gern über diese<br />

Möglichkeit; die Ihnen eine wirksame Hilfe<br />

sein kann und neben dem Haushalt auch<br />

die Kinderbetreuung sichert.


so alt werden kann, wie ihre Eltern” (aus:<br />

MMW - Forschr. Med. 20-<strong>2004</strong> 146.Jg.).<br />

In einer ganzheitsmedizinischen Darstellung<br />

wird die Krankheit als Spitze eines<br />

Eisberges gesehen, die aus dem Wasser<br />

schaut. Darunter jedoch sind eine Menge<br />

anderer Einflüsse verborgen: Belastungen,<br />

Mangelzustände, Umwelteinflüsse, Konstitutionen<br />

und Lebensweise. Und bei letzterer<br />

spielt eben auch neben<br />

Strahlung und Bewegung<br />

die Ernährung eine<br />

entscheidende Rolle. Vitamine,<br />

Obst, Gemüse,<br />

Fisch...Sie kennen sicher<br />

auch zahlreiche Darstellungen<br />

dazu: allen gemeinsam<br />

ist zunächst einmal<br />

reichlich Flüssigkeit,<br />

dazu viel Obst und Gemüse,<br />

Getreide, Brot. Etwas<br />

sparsamer sollten wir<br />

schon mit tierischen Fetten<br />

umgehen und erst<br />

recht mit Butter, Margarine,<br />

Zucker und Öl. Soweit<br />

die Theorie. Die Praxis<br />

sieht schon ganz anders<br />

aus. Wie wäre es denn mit einem Hot Dog<br />

z.B., natürlich mit Pommes und Ketchup.<br />

Und dazu eine Cola. Und zum Nachtisch<br />

39<br />

vielleicht noch ein Stück Schwarzwälder<br />

Kirschtorte. Dann tut Ihnen der Bauch weh?<br />

Und vielleicht auch noch nachts? Dann hätte<br />

vielleicht der Kollege vom kassenärztlichen<br />

Notdienst im Hausbesuch noch einen<br />

“Säureblocker” in seinem Bereitschaftskoffer,<br />

damit Sie ungestört mit einem kühlen<br />

Bierchen nachspülen können... Sie, lieber<br />

Leser sagen nun sicher: “Ich ernähre mich<br />

aber nicht so!” - dann sage<br />

ich nur herzlichen Glückwunsch!<br />

Gehen Sie aber<br />

mal auf einen Schulhof<br />

oder zu einem Volksfest,<br />

dann könnten Sie die Liste<br />

sogar noch erweitern!<br />

Und auch die Episode mit<br />

dem Notdienst soll schon<br />

vorgekommen sein ... Warum<br />

tun wir das? Wir essen<br />

heute in erster Linie,<br />

um uns schnell satt zu essen,<br />

nicht um uns gesund<br />

zu ernähren. Das heißt<br />

zum einen, wir nehmen<br />

uns zum Essen keine Zeit,<br />

denn wir leben in einer<br />

reizüberfluteten Gesellschaft,<br />

und dazu brauchen wir zum anderen<br />

hochkalorische “Snacks”, denn die machen<br />

uns schnell satt und zufrieden. Quelle: Dr. Tietz


40<br />

Als im Mai 1921 die Baude auf dem alten<br />

Hutberg abgerissen wurde, endete damit die<br />

nur 18 Jahre währende Geschichte dieses<br />

Ausflugslokals. Aus diesem Anlass soll an<br />

die Hutbergbaude erinnert werden. Auf seiner<br />

Versammlung in Barthels Restaurant<br />

am 30.3.1903 beschloss der Verein zur Verschönerung<br />

der Stadt Ostritz, auf dem von<br />

der Stadt Ostritz kurz vorher erworbenen<br />

Terrain auf dem alten Hutberg eine geräumige<br />

Baude aus Fachwerk zu errichten. Bereits<br />

2 Monate später, am <strong>27</strong>. Mai, erfolgte<br />

die feierliche Grundsteinlegung. Der Ostritzer<br />

Baumeister Robert Kamprad legte sich<br />

mit seinen Mitarbeitern sehr ins Zeug, und<br />

innerhalb von 9 Wochen nahm die Baude<br />

Die Hutbergbaude in Ostritz<br />

Die Hutbergbaude in Ostritz<br />

Gestalt an. Der weithin sichtbare Bau, mit<br />

zwei Türmen versehen, bot für über 100 Personen<br />

Raum und war ausreichend mit Buffet-<br />

und Küchenräumen versehen. Zur Finanzierung<br />

der veranschlagten Kosten von<br />

3500 RM wurden neben Eigenmitteln und<br />

Beträgen aus Überschüssen auch Aktien<br />

(Anteilscheine) zum Nennwert von 10 RM<br />

pro Stück ausgegeben. Mehr als 160 dieser<br />

Aktien wurden von Ostritzer Bürgern gezeichnet.<br />

Zur Auszahlung incl. Verzinsung<br />

wurden jährlich je nach Kassenlage des Vereins<br />

mehrere dieser Anteilscheine ausgelost,<br />

wobei manche Eigentümer bis nach<br />

dem 1. Weltkrieg warten mussten. Am<br />

Sonntag, den 2. August 1903, konnte die<br />

-Anzeige-


41<br />

neue Baude feierlich eingeweiht werden.<br />

Unter großer Beteiligung der Ostritzer<br />

übergab der Baumeister Kamprad die Baude<br />

an den Vorsitzenden des Verschönerungsvereins,<br />

Kaufmann Wittig. Anschließend<br />

vergnügten sich die Anwesenden bei<br />

Speis und Trank und den Belustigungen<br />

rund um die Baude, wie Scheibenschießen<br />

und einem Konzert der Schützenkapelle.<br />

Zur Bewirtschaftung verpachtete der Verein<br />

das neue Lokal. Erster Pächter wurde der<br />

Schützenhauspächter Hennig. Von April bis<br />

September war das Ausflugsziel für Besucher<br />

geöffnet, meist am Wochenende, bei<br />

schönem Wetter auch wochentags. Auch<br />

Silvesterfeiern fanden hier statt. Im Sommer<br />

1905 wurde das Haus durch Anlage eines<br />

Kellers mit darüber liegender Stube<br />

noch vergrößert. In den folgenden Jahren<br />

betrieben die Baude der Wirt vom Ratskeller<br />

Arthur Schröbler (1905 - 1908), der Inhaber<br />

von Stadt Dresden Karl Wolf (1909 -<br />

1911), Julius Neumann (1912 - 1916) und<br />

ab 1917 noch einmal Arthur Schröbler. Jedoch<br />

zeigte sich nach einigen guten Anfangsjahren,<br />

dass die Besucherzahl nicht<br />

den Vorstellungen entsprach. Dies schlug<br />

sich in den Pachtpreisen nieder, die hinter<br />

den Erwartungen zurückblieben. Es gab<br />

Jahre, in denen kein Gebot einging und erst<br />

durch Nachverhandlungen ein Pächter gefunden<br />

wurde. Die wirtschaftlich schwierigen<br />

Jahre des Ersten Weltkrieges taten ein<br />

übriges. Hinzu kam, dass Jugendliche und<br />

Angetrunkene immer wieder Einbrüche und<br />

Beschädigungen in der abgelegenen Baude<br />

verübten. Im Jahre 1918 beschloss der Verschönerungsverein,<br />

sein Sorgenkind zu verkaufen.<br />

Ein entsprechendes Angebot der<br />

Provinz Westpreußen, die am Hutberg mit<br />

dem Basaltabbau beginnen wollten, lag vor.<br />

Durch den nahen Steinbruch wäre die Nutzung<br />

ohnehin erschwert worden. Also<br />

stimmten die Vereinsmitglieder zu, ihre inzwischen<br />

zum Sorgenkind gewordene Baude<br />

für 5000 RM an die Provinz Westpreußen<br />

zu veräußern. Damit konnten die letzten Anteilscheine<br />

endlich zur Auszahlung gelangen.<br />

Der neue Besitzer nutzte das Gebäude<br />

fortan als Arbeiteraufenthaltsraum und<br />

Kantine. Das Engagement der Provinz<br />

Westpreußen war nur von kurzer Dauer,<br />

denn schon 2 Jahre später zog sie sich von<br />

dem Vorhaben zurück. Die nun leer stehende<br />

Baude kaufte der Gastwirt von Stadt<br />

Dresden, Karl Wolf, und begann im Frühjahr<br />

1921 mit dem Abriss. Das Material<br />

wurde für den Erweiterungsbau des Saales<br />

von Stadt Dresden verwendet. Damit war<br />

vor nunmehr 80 Jahren nach 18jährigem<br />

Bestand das Schicksal der Baude besiegelt.<br />

Quelle: Oberlausitzer Rundschau 1903 - 1921<br />

Mit dem Denkmalschutz eng verbunden!<br />

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42<br />

-Anzeige- Verlagssonderveröffentlichung -Anzeige-<br />

Hotel zum Firstenstein<br />

Das familien- und kinderfreundliche<br />

Hotel am Rande der Königshainer Berge<br />

Das Hotel befindet sich in einer landschaftlich<br />

reizvollen Gegend. Kennzeichnend<br />

sind dafür die Königshainer Berglandschaft<br />

und der üppige Nadel- und Laubwald. Der<br />

Hochstein und der Königsberg sind mit 411<br />

m die höchste Erhebung des kleinsten Gebirge<br />

Deutschlands.<br />

Bei klarem Wetter ist vom Hochstein ein<br />

weiter Ausblick<br />

bis ins Riesengebirge<br />

möglich.<br />

Seit September<br />

1992<br />

wurde ein Natur-<br />

und Steinbruchlehrpfad,<br />

der inmitten des<br />

hundertjährigen<br />

L a n d s c h a f t -<br />

schutzgebietes<br />

der Königshainer<br />

Berge liegt,<br />

angelegt. Charakteristisch sind dafür stillgelegte<br />

Steinbrüche, die entlang des Pfades<br />

liegen und Zeuge für die jahrhundertalte<br />

Geschichte der harten Steinbrucharbeit der<br />

Oberlausitz sind. Die Abtragung der damals<br />

zahlreichen Felsen begann schon im 16.<br />

Jahrhundert. Der Steinabbau im Firstensteinbruch<br />

wurde 1975/76 beendet.<br />

Eine weitere Besonderheit ist, das man neben<br />

der üblichen Tierwelt auch Mufflons<br />

beobachten kann. Diese wurden 1965 aus<br />

dem Ostharz zu uns übergesiedelt.<br />

Das Hotel zum Firstenstein hat eine lange<br />

historische Tradition.<br />

1896 er-<br />

Der Gasthof um 1900 unter<br />

Betreibung der Familie Mischke<br />

baute die Familie<br />

Mühle dieses<br />

Haus und betrieb<br />

es als Gasthaus.<br />

Um 1900<br />

war die Familie<br />

Mischke Eigentümer<br />

und Betreiber<br />

dieses<br />

Gasthofes. Die<br />

Besitzer wechselten<br />

ca. 10<br />

Mal. 1959 verkaufte der ehemalige Eigentümer<br />

und Betreiber Büchner die gastronomische<br />

Einrichtung an den Konsum. Mit dem<br />

neuen Eigentümer und Betreiber wurde die<br />

Gaststätte “Zum Firstenstein” umbenannt.


Warum und weshalb, dazu gibt es zwei Versionen.<br />

Fürsten, Grafen und andere Adlige<br />

waren im Arbeiter- und Bauernstaat verpönt<br />

und waren Reaktionäre. Deshalb kam es zu<br />

dieser Umbenennung. Dazu gibt es aber<br />

noch eine andere Episode. Ein Malergehilfe<br />

der eine Werbeschrift an der Gaststätte anbrachte,<br />

machte aus Fürstenstein Firstenstein.<br />

1994 wurde die Familie Hauffe neuer Eigentümer<br />

und Betreiber. Nach der vollständigen<br />

Erneuerung des Saales wurde 1995<br />

das Hotel neugebaut. Das Hotel hat 23 moderne<br />

Gästezimmer und eine gemütliche<br />

Gaststätte mit Vereinszimmer. Die Gaumenfreunde<br />

erwarten sächsische<br />

und schlesische Spezialitäten.<br />

Für die Jüngsten<br />

gibt es einen Kinderspielplatz.<br />

Für den angenehmen<br />

Aufenthalt steht ein eigener<br />

Parkplatz und ein Biergarten<br />

im Grünen zur Verfügung.<br />

Große Beliebtheit bei den<br />

Gästen und Königshainer<br />

Einwohnern haben die monatlich<br />

stattfindenen literarischen<br />

Abende.<br />

Die Gruppe MTS, Jochen<br />

Petersdorf vom Eulenspiegel,<br />

Veronika Fischer und<br />

Berggasthof<br />

43<br />

Franziska Trögner u. v. a. traten hier auf und<br />

begeisterten das Publikum. Bekannte Persönlichkeiten<br />

wie u. a. Günther von Bismarck<br />

und Fußballstar Michael Ballack<br />

konnten als Gäste des Hauses begrüßt werden.<br />

Sebastian Hauffe, der 12jährige Sohn des<br />

Hoteliers, erinnert sich noch gern an Michael<br />

Ballack. Die Großeltern des Fußballstars<br />

feierten ihre Goldene Hochzeit im Hotel<br />

Firstenstein. Der absolute Höhepunkt für<br />

Sohn Sebastian war ein kleines Fußballmatch<br />

mit Michael Ballack im Hof des Hotels<br />

und das anschließende persönliche Autogramm.<br />

Aktuelle Ansicht des Hotels<br />

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Dorfstraße 146<br />

02829 Königshain<br />

Tel.: 03 58 26 / 60 116<br />

Fax: 03 58 26 / 60 114<br />

Inh. M.Mertsch/Hauffe GbR<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag<br />

Ruhetag<br />

täglich<br />

11 - 18 Uhr<br />

Familienfeiern<br />

nach<br />

Vereinbarung


44<br />

Das Revier Görlitz - Zittau nach der Braunkohle Teil III<br />

Das Revier Görlitz - Zittau nach der Braunkohle Teil III<br />

Eine kleine Ausstellung in der unteren Etage,<br />

gestaltet durch den Verein “Oberlausitzer<br />

Bergleute”, zeigt die Entwicklungsgeschichte<br />

des Hochbunkers. Eine Tasse Kaffee<br />

und ein Stückchen Kuchen runden den<br />

schönen Aufenthalt in dem historischen Gebäude<br />

ab. An der dem See abgewendeten<br />

Seite werfe ich noch schnell einen Blick auf<br />

die Bungalowsiedlung, die im Baustil der<br />

Oberlausitzer Umgebindehäuser gerade im<br />

Entstehen ist. Meine Fahrt geht weiter und<br />

ich nähere mich dem Schönauer-Berzdorfer<br />

Strand. Zuvor macht mich Xylit noch auf<br />

den FKK-Strand aufmerksam, den lasse ich<br />

mir nicht entgehen, denn eine Abkühlung<br />

habe ich verdient und ein Handtuch habe<br />

ich mir vorsorglich eingepackt. So erholt<br />

geht es auf die Berzdorfer Höhen zu, hier<br />

steigt der Radweg etwas an, da der Uferbereich<br />

dem Biosphärenreservat vorbehalten<br />

ist und dieses so umfahren wird. Unterwegs<br />

macht der golfspielende Xylit noch auf den<br />

18 Loch Golfplatz aufmerksam, den lasse<br />

ich aber heute noch aus. Das Biosphärenreservat<br />

ist für Naturfreunde ein einmaliges<br />

Erlebnis. Am Aussichtspunkt auf der “Loreley”<br />

mache ich Halt und informiere mich an<br />

den aufgestellten Tafeln über die hier vorkommende<br />

Vielfalt der Tier- und Pflanzen-<br />

welt. Viele Tiere haben sich wieder eingefunden<br />

und seltene Pflanzen genießen hier<br />

den Schutz der unberührten Natur. Wer die<br />

nötige Zeit und Ruhe mitbringt kann auch<br />

das eine oder andere selbst erspähen. Hier<br />

kann man die Seele so richtig baumeln lassen.<br />

Für mich geht es weiter, vorbei an Jauernick-Buschbach<br />

und Klein-Neundorf, am<br />

Ufer hoffen die Angler auf einen guten Fang<br />

oder versuchen es vom Boot aus. Oberhalb<br />

des Campingplatzes bleibe ich stehen und<br />

betrachte die herrliche Anlage, die mit allen<br />

Einrichtungen den gehobenen Ansprüchen<br />

gerecht wird und auf dem auch im Winter<br />

ein reges Treiben herrscht. Xylit macht<br />

mich auf die Möglichkeit aufmerksam, einen<br />

Abstecher auf die Nordhalde zu machen.<br />

Das Ausflugszentrum ist allemal einen<br />

Besuch wert. Neben einer gemütlichen<br />

Gaststätte mit einem schattigen Biergarten<br />

finden wir hier eine Pension und jede Menge<br />

Spiel- und Sportmöglichkeiten. Auch die<br />

Aussicht ins Reich des Rübezahl und das<br />

Zittauer Gebirge ist einen Abstecher wert.<br />

Ich bleibe aber unterhalb der Halde und radle<br />

durch den voll belegten Görlitzer Strand<br />

meinem Ausgangspunkt entgegen.<br />

Es war eine schöne immer wieder erlebnisreiche<br />

Runde die ich gedreht habe, keines-<br />

-Anzeige-<br />

ausitzer Rekord-Briketts<br />

1a - Ware


45<br />

falls war sie einsam, viele Wanderer, Skater,<br />

Radfahrer und auch Rollstuhlfahrer begleiten<br />

mit einem freundlichen Hallo meinen<br />

Weg. Reiter hoch zu Ross kreuzten auf gesonderten<br />

Reitwegen meinen Pfad. Ein bunt<br />

durcheinander gewürfeltes Völkchen hat<br />

sich den See erobert,<br />

bietet er doch für jeden<br />

etwas. Ich habe<br />

noch lange nicht alles<br />

entdeckt und hoffe,<br />

dass ich noch viele Tage<br />

und Jahre der Ruhe<br />

und Entspannung hier<br />

verbringen kann. Vor<br />

allem werde ich meinen<br />

Enkeln ein guter<br />

Geschichtenerzähler<br />

vor Ort sein. Vielen<br />

Menschen gibt der<br />

See wieder Arbeit und<br />

Brot, die mit ihrer<br />

Umsicht und Freundlichkeit<br />

die Besucher<br />

zum Wiederkommen<br />

einladen.<br />

Ein Traum, nur eine<br />

Vision? Ja noch ist es eine, bis zu ihrer Verwirklichung<br />

muss noch viel Wasser aus der<br />

Pließnitz und der Neiße in den Tagebau fließen<br />

ehe er zum See geworden ist. Aber das<br />

Erleben Sie den neuen Opel Vectra Caravan<br />

bei einer persönlichen Probefahrt!<br />

Wasser fließt ständig, in der Menge abhängig<br />

vom Wetter und der See wird voll und<br />

voller. Für alle Verantwortungsträger ist es<br />

höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen, die<br />

aus der Planungsphase eine Entstehungsphase<br />

werden lassen.<br />

Das heißt, wir brauchen eine Entwicklungsbzw.<br />

Betreibergesellschaft, die das Sagen<br />

hat und die notwendigen Investoren heranbringt,<br />

mit deren Hilfe und deren Geld das<br />

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028<strong>27</strong> Görlitz/OT Hagenwerder<br />

Tel. (03 58 22)6 00<br />

Telefax (03 58 22) 60 26<br />

Internet www.aco-live.de


46<br />

Erlebnis Berzdorfer See verwirklicht werden<br />

kann. Denn die Kassen der Kommunen<br />

sind den Anforderungen, die das Erlebnis<br />

Berzdorfer See an sie stellt, in der<br />

jetzigen Zeit nicht gewachsen.<br />

Bitte, Väter der<br />

Kommunen, handelt<br />

schnell und unbürokratisch<br />

über alles trennende<br />

hinweg.<br />

Der Verein “Oberlausitzer<br />

Bergleute” e. V. geht davon<br />

aus, dass der Name Berzdorfer<br />

See erhalten bleibt<br />

und wir werden alles in unserer<br />

Macht stehende tun,<br />

den Bekanntheitsgrad unseres<br />

Sees weiter zu erhöhen.<br />

Unser Maskottchen,<br />

der Xylit, von dem wir hoffen,<br />

dass er eines Tages<br />

auch das Maskottchen des<br />

Sees wird, soll uns dabei<br />

helfen, denn er ist ein<br />

Alleskönner.<br />

Heute noch Visionen,<br />

in fünf oder sechs Jahren<br />

werde ich wieder in Deutsch-<br />

Ossig stehen und werde mit dem<br />

Fahrrad auf Erkundung gehen und<br />

mich von der Wirklichkeit überzeu-<br />

gen. Ich bin mir sicher, dass wir dann auf<br />

unser Tourismus-, Naherholungs-<br />

und Feriengebiet<br />

stolz sein werden,<br />

obwohl es auch<br />

dann noch vieles zu verbessern<br />

geben wird.<br />

Am Ende sollen die Worte<br />

Johann Wolfgang von<br />

Goethe stehen:<br />

“Es tue ein jeder, auch der geringst,<br />

dasjenige, was er in seinem<br />

Kreise zur Förderung des<br />

Bergwerkes tun kann, so wird es<br />

gewiss gut stehen. ..... Die Stärke<br />

des Unternehmens sorgt für<br />

Bewegung und Nahrung und<br />

macht die Gegenden stärker.”<br />

Beziehen wir die Worte auch auf<br />

die Zeit nach dem Braunkohlenbergbau<br />

und handeln wir in<br />

diesem Sinne.<br />

Glückauf<br />

-Ende-<br />

Quelle: Verein “Oberlausitzer<br />

Bergleute” e. V.<br />

-Anzeige-<br />

An der B99 • 028<strong>27</strong> Görlitz OT Hagenwerder • Tel: 03 58 22 / 37 660

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