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20_Ausgabe Mai 2003

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Otto Strassburg und<br />

die Strassburgpassage<br />

Interview mit<br />

Peter Baumgardt<br />

Im Blickpunkt:<br />

Berzdorfer See<br />

Die Görlitzer<br />

Straßenbahn I


Hauskrankenpflege<br />

Seniorenbetreuung<br />

Claudia Stumm<br />

Fachspezifische Leistung:<br />

Enterale & Parenterale Ernährungsmethoden<br />

Aufgrund einer Krankheit (z.B.:mit<br />

Schluckstörungen, starker Gewichtsverlust<br />

und Bewußtseinstrübungen...) bei<br />

der eine normale, ausreichende Flüssigkeits-u./o.<br />

Nahrungsaufnahme nicht ausreichend<br />

ist, kann sich eine "künstliche<br />

Ernährung" notwendig machen.<br />

Spezielle Fachkräfte betreuen diese<br />

Patienten bzw. schulen die Pflegekräfte in<br />

der Anwendung der Methoden und<br />

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Vorwort<br />

Liebe StadtBILD - Leser,<br />

mit der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> <strong>20</strong> unseres Stadtjournals stellen wir<br />

weitere historische Themen zur Geschichte unserer Stadt vor.<br />

In guter Tradition können sich die Leser über viele interessante<br />

Details und auch Überraschendes zur Entwicklung von<br />

Görlitz und der Oberlausitz informieren. So birgt u.a. die<br />

Geschichte der Juden in der Oberlausitz viel Interessantes.<br />

Die Geschichte und die Entwicklung der Strassburgpassage<br />

und die Fortsetzung unserer Abhandlung zur Oberlausitzer<br />

Gedenkhalle (Ruhmeshalle) stehen weiterhin im Mittelpunkt<br />

der <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Gleichzeitig beginnen wir mit einer interessanten Serie zur<br />

Entstehung und Entwicklung der Görlitzer Straßenbahn, deren<br />

Geschichte sich über mehrere Folgen erstrecken wird.<br />

Der Bericht zur Berzdorfer Grube soll Auskunft über ihre<br />

Geschichte und ihre Zukunft als Naherholungsgebiet geben.<br />

Die Redaktion des StadtBILDes möchte sich bei den<br />

ehrenamtlichen Autoren an dieser Stelle bedanken und freut<br />

sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.<br />

Nun viel Spaß beim Lesen und besuchen Sie uns mal im<br />

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Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dipl.Ing. E.Oertel<br />

Redaktion:<br />

Karin Hennig<br />

Layout: Thomas Oertel<br />

Karin Hennig<br />

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Internet: Kerstin Jähne<br />

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StadtBILD Görlitz<br />

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Funk: 0174/ 31 93 525<br />

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Auflage: 10.000 Stück<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Nachdruck von Anzeigen und<br />

Layouts nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

Alle Artikel sind urheberrechtlich<br />

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4<br />

Die Chronik der Strassburg-Passage I<br />

Die Chronik der Strassburg-Passage I<br />

Im Jahre 1887 eröffnete der damals<br />

erst 25-jährige Otto Strassburg ein<br />

anfängliche bescheidenes Ladengeschäft<br />

in der Berliner Straße 7 u.a.<br />

mit den Worten: "indem ich mich<br />

meinem verehrten hiesigen, sowie<br />

auswärtigen Publikum angelegentlichst<br />

empfehle, sichere ich aufmerksame<br />

reelle Bedienung bei weitgehendster<br />

Coulanz zu." Niemand<br />

ahnte, welche Bedeutung das junge<br />

Unternehmen erlangen würde.<br />

Bild oben: Berliner Straße 7 (1887/89)<br />

Bild links: Berliner Straße 9 (1889/94)<br />

Schon nach einem reichlichen Jahr erwies<br />

sich dieses Lokal als zu klein, so dass die<br />

Firma in das in derselben Reihe liegende<br />

Haus Berliner Straße 9, wo drei Läden zu<br />

einem vereinigt wurden, übersiedelte. Aber<br />

auch hier mußte sehr bald die erste Etage für<br />

neuen Geschäftsraum mit einer Freitreppe<br />

integriert werden. Im Jahre 1894 verlegte<br />

die Firma ihr Unternehmen wieder in das<br />

inzwischen käuflich erworbene Grundstück<br />

Berliner Straße Nr. 7 zurück und vergrößerte<br />

ihre Geschäftsräume in den Jahren<br />

1896, 1898 sowie 1902 bis 1912 durch ganz<br />

bedeutende Um- und Erweiterungsbauten.


Um sich in der Ausdehnung nicht<br />

beschränkt zu sehen, erwarb die Firma<br />

im Jahre 1901 das rückwärtig angrenzende<br />

Grundstück Jakobstraße<br />

Nr. 35 den einstigen "Schwarzen<br />

Adler".<br />

Von ganz besonders einschneidender<br />

Bedeutung in der Chronik der Firma<br />

dürften die Jahre 1907 und 1908<br />

gewesen sein, als das Interesse für<br />

den Bau einer Passage in Verbindung<br />

mit einer wesentlichen Erweiterung<br />

der Geschäftsräume rege wurde.<br />

5<br />

Berliner Straße 7 (1894/98)<br />

Kurz vor dem Bau der Passage1905<br />

Dieses war im Sinne des öffentlichen<br />

Verkehrsinteresses ein lang gehegter<br />

Wunsch, um die Berliner Straße mit der<br />

Jakobstraße und dem Wilhelmsplatz zu<br />

verbinden.<br />

Im Herbst 1907 erwarb Otto Strassburg<br />

auch die Nachbargrundstücke Berliner<br />

Straße 8 und die Jakobstraße 34 und schon<br />

nach wenigen Tagen legte er in vertraulicher<br />

Konferenz Herrn Oberbürgermeister<br />

Snay die eigens gefertigten Passagepläne<br />

in flüchtigen Skizzen vor,<br />

worauf ihm weitesgehendes Entgegenkommen<br />

seitens des Magistrats zugesichert<br />

wurde.


6<br />

Im Dezember des gleichen Jahres<br />

annoncierte Otto Strassburg in den hiesigen<br />

Tageszeitungen und bot zahlreiche Verkaufsflächen<br />

in dem neuen Projekt an.<br />

Dies widerspiegelte, wie eindringlich sich<br />

Otto Strassburg mit dem Projekt beschäftigte,<br />

denn er versuchte vornehmlich hiesige<br />

Unternehmen zum Einzug zu gewinnen,<br />

denn nur ungern und in zweiter Linie<br />

sollten auswärtige Geschäfte in Betracht<br />

kommen.<br />

Doch bald war eines klar, vor ihm lag eine<br />

schwere Aufgabe, denn es galt mehrere<br />

Projekte in einem Gesamtkonzept zu<br />

vereinigen. Galt es doch eine mustergültige<br />

Schöpfung nicht nur der eigenen Geschäftsräume,<br />

sondern auch der in der Strassburg-<br />

Passage vertretenen Geschäfte, des Passage-Restaurants<br />

und -Cafés zu erreichen.<br />

Licht, Luft und Geräumigkeit durften<br />

nirgends fehlen, weil nach Ansicht des<br />

Begründers diese Faktoren zur Lebensfähigkeit<br />

seines Unternehmens von größter<br />

Wichtigkeit waren.<br />

Die Fassade des Erweiterungsbaues und<br />

Passagegrundstückes Berliner Straße 8<br />

hatte den gotischen Charakter der alten<br />

Fassade Berliner Straße 7 von Architekt<br />

Röhr erhalten, um die Einheitlichkeit und<br />

den monumentalen Eindruck der gesamten<br />

Front zu erzielen.<br />

Eingangsportal Strassburgpassage<br />

Das Eingangsportal der Strassburg-Passage<br />

wurde der Außenarchitektur angepasst. Die<br />

Handel und Industrie darstellenden Figuren<br />

wurden aus echtem Sandstein vom<br />

Bildhauer Armbruster (Dresden) hergestellt.<br />

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Die Strassburgpassage hat eine Länge von<br />

ca. 115 m und eine Breite von ca. 5 m.,<br />

wobei letztere sich bei einer Länge von ca.<br />

28 m auf ca. 7,50 m erweitert und einen ca.<br />

210 qm großen architektonisch<br />

interessant ausgestatteten Lichthof<br />

bildet.<br />

Die Lieferung des elektrischen<br />

Stromes zur Beleuchtung der<br />

Passage wurde durch die Stadt<br />

Görlitz übernommen.<br />

Am 13. Dezember 1908 wurde<br />

nach kaum sechsmonatiger fieberhafter<br />

Bauzeit, die Strassburg-<br />

Passage im Beisein aller Spitzen<br />

der Behörden feierlich eröffnet<br />

und konnte von nun bei Tag und<br />

Nacht genutzt werden.<br />

Linkerseits der Berliner Straße<br />

befand sich die 85 m lange Schaufensterfront<br />

sowie der zweite<br />

Haupteingang der Firma Otto<br />

Strassburg.<br />

Abgesehen von der außerordentlich<br />

günstigen Lage für den<br />

praktischen Durchgangsverkehr<br />

wurde die Strassburg-Passage in<br />

kürzester Zeit Anziehungs- und<br />

Treffpunkt für Görlitzer und viele<br />

Fremde, die sich dem grandiosen<br />

Bau nicht entziehen konnten.<br />

r.:Otto Strassburg<br />

u.:Die belebte<br />

Passage<br />

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8<br />

Das vornehm eingerichtete Passage-Café<br />

nebst Konditorei war mit einem Weinrestaurant<br />

verbunden und wurde Anfang<br />

1912 in der ersten Etage mit einem<br />

prächtigen Billard-Saal, einer<br />

Bar und einem Kasino mit<br />

zahlreichen Separées<br />

erweitert.<br />

Sieben wertvolle französische<br />

Billards hatten nun in<br />

dem langen nach der Jakobstraße<br />

zu gelegenen Saale<br />

Aufstellung gefunden. Die<br />

Separées waren in leuchtendem<br />

Rot gehalten.<br />

Auf der rechten Seite von der<br />

Berliner Straße befanden sich<br />

Verkaufsläden selbständiger<br />

gut renommierter Geschäfte<br />

verschiedener Branchen, die<br />

Eingänge zum Kinematographen-Theater<br />

(Kino) und<br />

Automaten-Restaurant, sowie<br />

eine Reihe von Ausstellungsschaufenstern<br />

und -kästen.<br />

Eine reizend wirkende Veranda<br />

befand sich am Ausgang des<br />

Lichthofes, ein lauschiges und<br />

interessantes Plätzchen für die<br />

Gäste des Passage-Restaurants<br />

und -Cafés.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Bild oben:Passage-Restaurant und -Café<br />

Bild unten: Billard-Saal<br />

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Die Ruhmeshalle - Dom Kultury Teil IV<br />

Die Ruhmeshalle - Dom Kultury Teil IV<br />

11<br />

Im Jahre 1912, also ein Jahrzehnt nach der<br />

Einweihung der Oberlausitzer Gedenkhalle<br />

mit Kaiser-Friedrich Museum, konnte Museumsdirektor<br />

Ludwig Feyerabend in einer<br />

Festschrift eindrucksvolle Arbeitsergebnisse<br />

vorstellen.<br />

Aus öffentlicher Hand gab es keine Mittel<br />

für Ankäufe. Schenkungen von Kunstwerken<br />

und auch namhafte Geldspenden und<br />

Stiftungen kamen vor allem von kunstsinnigen<br />

Bürgern und Vereinigungen der Stadt<br />

und der Landschaft.<br />

Luftaufnahme<br />

der<br />

Ruhmeshalle<br />

um 19<strong>20</strong><br />

Das 1903<br />

bis 1904 eingerichtete<br />

Kaiser-Friedrich-Museum<br />

umfaßte im Hauptgeschoß,<br />

im Obergeschoß und im Keller mehrere<br />

Säle und kleinere Ausstellungsräume.<br />

Es gliederte sich damals in sechs Abteilungen<br />

- die Gemäldegalerie, die Abteilungen<br />

für Heimatkunde und für die Kulturgeschichte<br />

der Oberlausitz, für Kunstgewerbe<br />

sowie für Ur- und Frühgeschichte<br />

und ein numismatisches Kabinett.<br />

(1904) sogar 93000 Besucher.<br />

In den Folgejahren bis zum I. Weltkrieg<br />

waren es jährlich rund 40000.<br />

Die Gedenkhalle im zentralen Bereich des<br />

Bauwerkes diente vornehmlich der vater-<br />

Das Interesse am neuen<br />

Museum zeigte sich bald in<br />

beachtlichen Besucherzahlen. Allein<br />

die Gedenkhalle zählte 1902 in den ersten<br />

Wochen nach der Eröffnung (28. November)<br />

über 6000 Gäste. Das Kaiser-Friedrich-<br />

Museum erzielte im Jahre seiner Eröffnung<br />

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12<br />

ländischen Erziehung. Besondere Aufmerksamkeit<br />

galt dabei Führungen für die<br />

Soldaten der Görlitzer Garnisionstruppen<br />

und für Schulklassen. Der Rückblick auf die<br />

Reichseinigung von 1871 galt als besonders<br />

geeignet, die Treue zur Hohenzollern-Monarchie<br />

auszuprägen.<br />

Einen wirkungsvollen Rahmen dafür boten<br />

die Marmorstandbilder der Kaiser Wilhelm<br />

I. und Friedrich III., sowie einiger Landesfürsten<br />

und des berühmten Dreigestirns<br />

Bismarck, Moltke und Roon.<br />

1935 wurde dann unterhalb<br />

der Galerien<br />

eine Sammlung zur<br />

Garnisionsgeschichte<br />

als “Neunzehner-Museum”<br />

hinzugefügt. Es<br />

erinnerte an die letzte<br />

königlich-preußische<br />

Garnison, das Infanterie-Regiment<br />

Nr. 19<br />

(1871-1919 Görlitz/<br />

Lauban).<br />

Die neue Wehrmacht-<br />

Garnison (1935-1945<br />

Infanterie-Regiment<br />

30 Görlitz/ Lauban)<br />

bekam hier ihre wehrpolitische<br />

Ausrichtung.<br />

Die “Ruhmeshalle” war die prächtige Kulisse<br />

für Aufmärsche und Kundgebungen<br />

vor ihrem Säulenportal oder auf dem<br />

Friedrichsplatz links neben dem Bauwerk.<br />

Hier erlebte man Militärparaden und den<br />

Großen Zapfenstreich am Regimentshaus<br />

ebenso wie den Vorbeimarsch an Kaiser<br />

Wilhelm II. (1902), die Wahlrede des<br />

NSDAP-Führers Adolf Hitler (1932) und<br />

die nationalsozialistischen <strong>Mai</strong>kundgebungen<br />

nach 1933.<br />

Die ständigen Ausstellungen und Sammlungen<br />

konnten unter<br />

den Direktoren<br />

Prof. Feyerabend,<br />

Prof.Dr. Polaczek,<br />

Dr. Gandert und Dr.<br />

Asche ständig erweitert<br />

werden.<br />

E i n h e i m i s c h e<br />

Künstler stellten<br />

sich in Sonderausstellungen<br />

vor, darunter<br />

Otto Engelhardt-Kyffhäuser,<br />

Johannes Wüsten,<br />

Arno Henschel,<br />

Dora Kolisch, Edmund<br />

Bautz und<br />

Walter Rhaue.<br />

Eingangsbereich der Ruhmeshalle<br />

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Der Kunstverein der Lausitz gestaltete Gemeinschaftsausstellungen<br />

seiner Mitglieder.<br />

Neue Erkenntnisse der Museumskunde<br />

führten zu moderneren Darbietungsformen.<br />

Ein Erweiterungsbau war im Gespräch,<br />

scheiterte jedoch an der Nachkriegsnot.<br />

Im Kaisertrutz öffnete 1932 das<br />

städtische Museum für Görlitzer Stadtgeschichte<br />

und für Ur- und Frühgeschichte<br />

der preußischen Oberlausitz.<br />

Der neue Name für beide Häuser<br />

“Städtische Kunstsammlungen” (1936)<br />

wurde programmatisch<br />

für das künftige<br />

Profil der örtlichen<br />

Museen.<br />

Im Rahmen des “totalen<br />

Krieges” schlossen<br />

auch die Görlitzer<br />

städtischen Museen<br />

1943.<br />

Nur 40 Jahre lang<br />

konnte die “Ruhmeshalle”<br />

ihrer ursprünglichen<br />

Bestimmung<br />

dienen.<br />

Wertvolle Bestände<br />

mußten ausgelagert<br />

werden, um sie vor der<br />

Vernichtung durch<br />

Bombenangriffe zu<br />

13<br />

sichern. Nur ein Bruchteil davon kehrte<br />

nach Görlitz zurück.<br />

Vieles wurde vermutlich während der<br />

Kampfhandlungen 1945 oder in den<br />

Nachkriegswirren vernichtet, anderes in<br />

polnische Sammlungen eingegliedert. Mit<br />

der Grenzziehung an Oder und Neiße durch<br />

die Siegermächte 1945 begann für das<br />

Museumsgebäude am Ostufer ein neuer -<br />

und der längere - Abschnitt seiner<br />

Geschichte.<br />

Text: Dr. Ernst Kretzschmar<br />

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14<br />

Interview Peter Baumgart<br />

Interview Peter Baumgardt<br />

Geschäftsführer für die Bewerbung von Görlitz als Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10<br />

Red.: Welche für Sie bedeutenden Daten<br />

würden Sie in einem kurzen Lebenslauf<br />

nennen?<br />

P.B.: Nun, als Fan von Thomas Mann, bin<br />

ich natürlich stolz auf meine Geburtsstadt<br />

Lübeck, in der ich meine Kindheit und<br />

Jugend verbrachte.<br />

Schon früh begann ich, mich für das<br />

Theaterspiel zu begeistern. Mit 15 gründete<br />

ich eine Theatergruppe. Die “Bretter, die<br />

die Welt bedeuten” ließen mich einfach<br />

nicht los - und mein ernsthafter Wunsch,<br />

Regie zu studieren, um später an einem<br />

Theater arbeiten zu können, wurde von<br />

meinen Eltern vorbehaltlos unterstützt,<br />

wofür ich ihnen sehr dankbar bin.<br />

Mein Regiestudium in Graz hatte ich mir<br />

allerdings anders vorgestellt - viel zu viel<br />

Theorie und weit entfernt von Theaterpraxis<br />

. Also wechselte ich nach Frankfurt,<br />

nahm dort Schauspielunterricht und studierte<br />

parallel dazu Geschichte, Germanistik<br />

und Politische Wissenschaften.<br />

An den Theatern in Darmstadt, Heidelberg<br />

und München sammelte ich nach Abschluss<br />

meines Studiums spannende Erfahrung als<br />

Schauspieler.<br />

Hollywood<br />

ist bei uns zu Gast.<br />

War die Bühnenerfahrung wichtig und gut<br />

für mich, so zog es mich jedoch zur Regie.<br />

Am Staatstheater am Gärtnerplatz in<br />

München, an dem ich insgesamt 13 Jahre in<br />

verschiedenen Positionen tätig war - vom<br />

Regieassistenten zum Spielleiter, vom 1.<br />

Regisseur bis zum Operndirektor-, eröffneten<br />

sich schließlich die Möglichkeiten zur<br />

Umsetzung meines Kindheitstraumes.<br />

1992 wurde ich als Intendant an die<br />

Städtischen Bühnen Augsburg berufen. Die<br />

Neustrukturierung dieses Hauses zu einem<br />

modernen Dreispartentheater mit einem<br />

zeitgemäßen Management, schloss ich bis<br />

1997 verantwortlich und erfolgreich ab.<br />

Mit der Vorbereitung - gemeinsam mit dem<br />

von mir sehr geschätzten und leider viel zu<br />

früh verstorbenen August Everding - und<br />

der Durchführung des Kulturprogramms<br />

des Deutschen Pavillons auf der EXPO<br />

<strong>20</strong>00, waren für mich wertvolle Erfahrungen<br />

in der Kulturvermittlung im Größenrahmen<br />

einer Weltausstellung verbunden,<br />

sowohl was die konzeptionelle Arbeit als<br />

auch die effiziente Organisation betraf.<br />

Letztendlich sind alle diese Berufsschritte,<br />

und jeder einzelne ist mir wichtig, in die<br />

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Erstellung des Nutzungskonzeptes für das<br />

Festspielhaus Hellerau - eine wunderbare<br />

Anlage - eingeflossen, das als "Forum zeitgenössischer<br />

Kunst und Kultur", nun eine<br />

Chance für die Zukunft hat.<br />

Red.: Sie sind seit Januar <strong>20</strong>03 in Görlitz,<br />

welche Eindrücke konnten Sie bisher von<br />

der Stadt sammeln?<br />

P.B.: Vor drei Jahren, anlässlich der<br />

Premiere von “Mottke, der Dieb” von<br />

Bernd Franke, war ich zum ersten Mal in<br />

Görlitz. Es war eine großartige Aufführung<br />

des hiesigen Theaters in Zusammenarbeit<br />

mit der Kunsthalle Bonn. Nach der Premiere<br />

- am späten Abend - spazierte ich, auf<br />

dem Rückweg zu meinem Hotel, vom<br />

Marienmarkt, zum Ober- und Untermarkt<br />

durch die Altstadt. Ich war von dieser Stadt<br />

begeistert: von ihrem historischen Ambiente<br />

und ihrem südländischen Flair.<br />

Und ich fasste den Entschluss, mich in<br />

Görlitz einzubringen … möglicherweise in<br />

Zusammenarbeit mit dem Theater?!<br />

Dann kam das Angebot, als Geschäftsführer<br />

für die Bewerbung der Stadt als<br />

Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 tätig zu werden.<br />

Ich bin nun seit Januar <strong>20</strong>03 in dieser Stadt.<br />

Seit meinem ersten Besuch hat sich vieles<br />

zum Positiven verändert, gerade im Be-<br />

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15<br />

reich Sanierung.<br />

Wenn ich jetzt mit offenen Augen durch die<br />

Altstadt gehe, dann begebe ich mich<br />

sinnbildlich auf eine Reise durch die Zeiten.<br />

Von der Spätgotik bis zum Jugendstil - alles<br />

kommt in geschlossenen Bauensembles<br />

zum Ausdruck. Ich persönlich mag diese<br />

Reise. aber glaube, diese Reise muss weitergehen<br />

bis hin zum großen Ziel - Kulturhauptstadt<br />

<strong>20</strong>10: Görlitz rückt damit ins<br />

Zentrum von Europa und ich meine das<br />

nicht nur regional, sondern vor allem<br />

mental.<br />

Diese Herausforderung und Aufgabe kann<br />

nur gelingen, wenn alle gesellschaftlichen<br />

Kräfte gebündelt werden und alle diesen<br />

Prozess unterstützen.<br />

Red.: Welche inhaltlichen Schwerpunkte<br />

sind im Konzept für die Bewerbung zur<br />

Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 enthalten?<br />

P.B. Zur Zeit bin ich dabei, umfassend zu<br />

analysieren, um dann einen Maßnahmekatalog<br />

in Form des Konzeptes zu erarbeiten.<br />

Ich habe bereits erwähnt, die Reise durch<br />

die Zeit muss weitergehen. Die zeitlichen<br />

Stationen dieser Reise müssen genau<br />

festgelegt werden.<br />

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16<br />

Es darf kein Stillstand eintreten. Dazu setze<br />

ich folgende wesentliche Prämissen:<br />

1. Die Stadt muss sich mit ihrem einmaligen<br />

historischen Bauensemble und ihrer günstigen<br />

geografischen Lage noch besser national<br />

und auch international auf Messen u.ä.<br />

Veranstaltungen präsentieren. Der Freistaat<br />

Sachsen hat sich bereits auf verschiedenen<br />

Messen international erfolgreich präsentiert.<br />

Städte wie Dresden, Meißen und<br />

Bautzen stehen im Mittelpunkt, Görlitz hat<br />

bei diesen Präsentationen bisher nur eine<br />

kleine Rolle gespielt. Das muss sich<br />

ändern!<br />

Auf der Internationalen Tourismusbörse (I.)<br />

in Berlin hatte Görlitz als Bewerber für die<br />

Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 einen Pavillon und<br />

zog viele Besucher an. Das sind erste<br />

positive Ansatzpunkte in dieser Richtung.<br />

Solche Aktivitäten wie “Görlitz sucht den<br />

Suppenstar” oder dass sich Hollywood die<br />

Görlitzer Altstadt als Drehort für die<br />

Außenaufnahmen gewählt hat, macht uns<br />

2. Das kulturelle Angebot muss erheblich<br />

erweitert werden. So fehlen z.B. geeignete<br />

Podien zur Darstellung und Auseinandersetzung<br />

mit der zeitgenössischen Kunst.<br />

Auch ein Museum für zeitgenössische<br />

Kunst sollte seinen Platz finden. Auf dem<br />

Wege zur Kulturhauptstadt ist diese Kultur<br />

und seine Kunstrichtung den Görlitzer<br />

-Anzeige-<br />

Bürgern und seinen Gästen besser zu<br />

vermitteln.<br />

3. Der binationale Charakter zwischen<br />

Görlitz und Zgorzelec, zwischen dem<br />

deutschen und polnischen Stadtteil, sollte<br />

weiter ausgeprägt werden. In diesem Sinne<br />

spielt der grenzüberschreitende Brückenpark<br />

eine wichtige Rolle. Hier könnte<br />

durchaus ein Kunst-, Kultur,- Kongress-<br />

und Medienzentrum entstehen.<br />

Der Brückenpark darf nicht nur eine Worthülse<br />

sein, sondern ist rundum mit Leben zu<br />

erfüllen. Im Mittelpunkt dabei muss von<br />

Anfang an die Sanierung der Görlitzer<br />

Stadthalle stehen. Hier sollte dazu nicht nur<br />

geredet, sondern auch gehandelt werden,<br />

indem ein sofortiges Maßnahmepaket<br />

geschnürt und verabschiedet, ein Ideenwettbewerb<br />

ausgeschrieben wird.<br />

4. Die Stadt für die Touristen attraktiver zu<br />

gestalten, setzt voraus, dass die Infrastruktur<br />

weiter entwickelt wird und für die<br />

Belebung der Stadt Sorge getragen wird.<br />

5. Und der wirtschaftliche Aufschwung ist<br />

mit dem Ziel verbunden Kulturhauptstadt<br />

<strong>20</strong>10 zu werden. Und so werde ich insbesondere<br />

mit den Vertretern des Einzelhandels,<br />

Mittelstandes und Tourismusvereins<br />

in den nächsten Monaten Gespräche<br />

darüber führen, wie diese Partner in das<br />

Konzept mit einbezogen werden können.<br />

Die Redaktion dankt für das Gespräch.


Karikaturenwettbewerb im Studienkreis Görlitz<br />

Der Studienkreis hatte unter dem Motto<br />

“Anders - na und?” Junge Zeichentalente<br />

von 6 bis 22 Jahren aufgerufen, Intoleranz<br />

und Menschenverachtung in ihren verschiedenen<br />

Ausprägungen im Bild einzufangen.<br />

Eine Expertenjury hat die Bilder bewertet<br />

und die Preisträger prämiert.<br />

-Verlagssonderveröffentlichung-<br />

17<br />

Zeichnung: Kim Jatho<br />

10 Jahre (1. Preis Altersklasse 6-10)<br />

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Marienplatz 2<br />

02826 Görlitz<br />

Die Werke der ersten Preisträger sind noch<br />

bis zum 30. Juni <strong>20</strong>03 im Studienkreis<br />

Görlitz zu betrachten.<br />

Eltern, Schüler, Pädagogen oder auch ganze<br />

Klassen sind zu einem Ausstellungsbesuch<br />

in den Unterrichtsräumen, Marienplatz 2,<br />

herzlich eingeladen!<br />

Der Studienkreis kann seit Jahren mit<br />

seinen Karikaturwettbewerben gute Erfolge<br />

verzeichnen. Den Aufrufen zu den Thema<br />

“Schule” und “Sucht” waren bereits<br />

zahlreiche Teilnehmer gefolgt.<br />

Mit 8.322 Einsendungen kann auch der<br />

Wettbewerb “Anders - na und?” eine stolze<br />

Beteiligung vorweisen.<br />

Quelle: Studienkreis, Fotos: StadtBILD<br />

Jens Hoffmann<br />

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18<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Attraktivität des Wirtschaftsstandortes verbessern<br />

Die Region Görlitz / Niederschlesischer<br />

Oberlausitzkreis verfügt zweifellos über<br />

eine Vielzahl an zukunftsweisenden Potenzialen.<br />

Die daraus erkennbaren Entwicklungschancen<br />

erfordern jedoch geeignete<br />

Rahmenbedingungen und zielorientiertes<br />

Handeln. Die derzeitig in der Öffentlichkeit<br />

stark diskutierten Strukturschwächen<br />

wie die Bevölkerungs- und Arbeitsmarktentwicklung<br />

sollten deshalb die zweifelsohne<br />

vorhandenen Stärken mehr Aufmerksamkeit<br />

erhalten.<br />

Bevor die Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung<br />

des Wirtschaftsstandortes Aussagen<br />

gesprochen werden kann ist es wichtig,<br />

an Hand ausgewählter Wirtschaftsindikatoren<br />

Aussagen zur wirtschaftlichen<br />

Situation zu treffen. Zur besseren Bewertbarkeit<br />

werden die statistischen Werte unterschiedlicher<br />

Zeiträume sowie des<br />

Landes Sachsen gegenübergestellt.<br />

Grundsteuer A<br />

Görlitz<br />

1997 <strong>20</strong>01<br />

23<br />

42<br />

Sachsen<br />

1997 <strong>20</strong>01<br />

12.948<br />

13.462<br />

Ist-Aufkommen an<br />

Realsteuern (in 1000 €)<br />

Grundsteuer B<br />

Gewerbesteuer<br />

4.547<br />

4.693<br />

5.502<br />

4.276<br />

304.550<br />

492.114<br />

351.7<strong>20</strong><br />

576.690<br />

Gesamt<br />

9.263<br />

9.8<strong>20</strong><br />

809.612<br />

941.872<br />

1990<br />

1995<br />

<strong>20</strong>02<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Görlitz<br />

Sachsen<br />

76.035<br />

4.775.914<br />

67.980<br />

4.566.603<br />

59.809<br />

4.366.362<br />

Altersstruktur<br />

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Görlitz<br />

Sachsen<br />

1991<br />

unter 18 18 - 65<br />

16.250<br />

999.662<br />

46.006<br />

2.934.340<br />

Gemeinsam sind<br />

wir stark für die<br />

Belebung der<br />

Innenstadt<br />

über 65<br />

11.838<br />

744.875<br />

<strong>20</strong>01<br />

unter 18 18 - 65<br />

9.398<br />

695.437<br />

38.211<br />

2.843.283


-Verlagssonderveröffentlichung-<br />

19<br />

Beherbergungsgewerbe<br />

Görlitz<br />

Sachsen<br />

Görlitz<br />

Sachsen<br />

Betriebe<br />

Gästebetten durchschn. Auslastg.<br />

1995 <strong>20</strong>01 1995 <strong>20</strong>01 1995 <strong>20</strong>01<br />

9<br />

1.419<br />

Ankünfte<br />

23<br />

2.235<br />

30.754 54.909 64.410<br />

3.435.692 5.146.341 10.144.847<br />

505<br />

76.322<br />

937<br />

114.434<br />

37,0<br />

38,9<br />

30,6<br />

36,1<br />

Übernachtungen Aufenthaltsdauer(Tage)<br />

108.284<br />

14.537.775<br />

2,1 2,0<br />

3,0 2,8<br />

Gewerbean- und<br />

-abmeldungen<br />

Görlitz<br />

Anmeldg./Abmeldg.<br />

1996<br />

669<br />

625<br />

Anmeldg./Abmeldg.<br />

<strong>20</strong>01<br />

469<br />

637<br />

Anmeldg./Abmeldg.<br />

1.-3. Q. <strong>20</strong>02<br />

369<br />

394<br />

KB Dresden<br />

17.054<br />

13.465<br />

14.165<br />

13.650<br />

10.399<br />

9.986<br />

Schon diese Auswahl an Wirtschaftsindikatoren<br />

bestätigen eine Reihe bekannter -<br />

durch statistische Aussagen belegbare -<br />

Unterschiede zwischen der Stadt Görlitz<br />

und beispielsweise dem Kammerbezirk<br />

Dresden. In der Regel schneidet dabei die<br />

Stadt schlechter ab. Eine durch die IHK<br />

Dresden im Jahr <strong>20</strong>02 durchgeführte Gesamtbewertung<br />

der regionalen Rahmenbedingungen<br />

am Standort der Unternehmen<br />

bestätigen für die Region Niederschlesischer<br />

Oberlausitzkreis einschließlich<br />

der Stadt Görlitz mit einer "Durchschnittsnote"<br />

von 3,0 aus 22 Indikatoren<br />

die zweitschlechteste Benotung im Kammerbezirk<br />

Dresden. Dabei ist die durch die<br />

Unternehmer geprägte Beurteilung stark an<br />

das in der Öffentlichkeit geprägte Image<br />

des Standortes gebunden. Die Branchenstruktur<br />

in Görlitz ist dabei durch Unternehmen<br />

aus dem Groß- und Einzelhandel,<br />

der Dienstleistungen, dem Kreditund<br />

Versicherungsgewerbe, dem Gastgewerbe<br />

aber auch durch das produzierende<br />

Gewerbe und der Bauindustrie geprägt.<br />

Hohe Standortattraktivität spiegelt sich<br />

letztendlich in einer hohen Unternehmensgründungs-<br />

und Ansiedlungsrate und in einer<br />

hohen Kaufkraftbindung wider. Obwohl<br />

qualitative und quantitative Verbesserungen<br />

aus der Vergangenheit in den<br />

Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Gewerbeflächenangebot<br />

oder Medienerschliessung<br />

deutlich sichtbar sind, belasten<br />

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<strong>20</strong><br />

knappe Auftragsbestände im Bauwesen,<br />

Umsatzrückgänge im Groß- und Einzelhandel,<br />

nachlassende Auslastungsgrade im<br />

Beherbergungsgewerbe, wenig optimistische<br />

Prognosen in der Industrie und<br />

Dienstleistungen die konjunkturelle Situation.<br />

Wenn auch die Bundespolitik dringende<br />

Reformen im Steuerrecht, im Arbeitsrecht<br />

sowie der Sozialsysteme umsetzen<br />

muss, so kann und muss die Attraktivität<br />

des Standortes Görlitz verbessert<br />

werden, in dem die Kommune als Dienstleister<br />

für die Wirtschaft schnell und flexibel<br />

auf die Belange der ansässigen Unternehmen<br />

reagiert. Das Drehen an der kommunalen<br />

Steuer- und Gebührenschraube ist<br />

dabei das falsche Signal für die ortsansässigen<br />

Unternehmen und potenziellen Investoren.<br />

Die Unternehmen aller Branchen<br />

loten ihre Wachstumschancen ständig<br />

aus: die zunehmende Vorbereitung auf die<br />

EU-Osterweiterung bestimmen immer<br />

stärker die unternehmerischen Konzepte<br />

und Strategien.<br />

Die IHK Dresden unterstützt deshalb mit<br />

ihren Kontaktzentren für Sächsisch-Polnische<br />

und Sächsisch-Tschechische Wirtschaftskooperation<br />

aktiv die Wirtschaft der<br />

Region. Darüber hinaus gibt es Aktivitäten<br />

unserer Unternehmen insbesondere aus<br />

-Verlagssonderveröffentlichung-<br />

dem Tourismussektor und der Händler, im<br />

Dialog mit Stadtverwaltung die zweifelsohne<br />

vorhandene Attraktivität unserer<br />

schönen Stadt schnell und nachhaltig zu<br />

verbessern. Dabei vertreten die Unternehmer<br />

die Auffassung, dass der Tourismus<br />

eine Branche mit Wachstum - professionelle<br />

Vermarktung vorausgesetzt - sein<br />

kann. Ohne auf Einzelheiten eingehen zu<br />

können, kann dieser Prozess nur gelingen,<br />

wenn die Betroffenen gemeinsame touristische<br />

Konzepte entwickeln. Ein gut funktionierender<br />

Städtetourismus hat nicht nur<br />

positive wirtschaftliche Wirkungen auf die<br />

Tourismusbranche sondern auch auf den<br />

Handel. Dabei wird regionale Kaufkraft<br />

gebunden und überregionale Kaufkraft<br />

angelockt. Nachgewiesen ist, dass gerade<br />

weiche Standortfaktoren wie das Kulturund<br />

Freizeitangebot, die kulturhistorische<br />

und bauliche Attraktivität der Stadt große<br />

Bedeutung beigemessen werden. Einer<br />

Verflachung der Kulturszene und des Freizeitangebotes<br />

ist deshalb entgegenzuwirken.<br />

Wichtig ist, dass die dazu notwendigen<br />

Schritte von allen Beteiligten -<br />

Stadtverwaltung und Unternehmerschaft -<br />

schnell, verantwortungsbewusst, konzeptionell<br />

und lösungsorientiert erarbeitet<br />

und umgesetzt werden. Rainer Appelt,<br />

IHK Dresden, Geschäftsstellenleiter Görlitz


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Tradition verpflichtet!<br />

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />

So fing alles an. Man schrieb das Jahr 1954.<br />

Nicht vergessen waren die Kriegsgeschehnisse,<br />

die die Menschen beschäftigten.<br />

Mit dem Wiederaufbau begann sich<br />

das Leben wieder zu normalisieren - es<br />

sollte vorwärts gehen.<br />

In dieser Zeit erließ die damalige DDR-Regierung<br />

die "Verordnung über die weitere<br />

Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

der Arbeiter und der Rechte der<br />

Gewerkschaften" (Gbl. Nr. 129 11.12.<br />

1953) mit der Festlegung "4. Entsprechend<br />

den Wünschen und Bedürfnissen der Arbeiter<br />

ist es erforderlich, Arbeiterwohnungsgenossenschaften<br />

(AWG) zu bilden<br />

und sie durch staatliche Hilfe zu fördern".<br />

Am 4. Juli 1954 erfolgte die Gründungsveranstaltung<br />

in der Kantine, Werk I des<br />

VEB Waggonbau Görlitz. Als Trägerbetriebe<br />

wurden festgelegt:<br />

VEB Waggonbau Görlitz<br />

VEB Feinoptik Görlitz<br />

VEB Bau (K) Görlitz<br />

Bei der ersten Mitgliederversammlung am<br />

12.07.1954 im Görlitzer Maschinenbau<br />

waren es bereits 16 Genossenschaftsmitglieder<br />

und 35 Interessenten. Es wird<br />

der Name Arbeiterwohnungsbaugenossen-<br />

23<br />

schaft "Solidarität" beschlossen.<br />

Der Finanzierungsplan für die ersten 12<br />

Wohnungseinheiten wurde vorgelegt und<br />

beschlossen. Je Genossenschafter waren<br />

2.500,00 Mark finanzieller Anteil, für<br />

1.000,00 Mark Eigenleistungen sowie<br />

400,00 Mark Unterstützung durch die Trägerbetriebe<br />

zu erbringen.<br />

Als Baugelände erhält die AWG an der<br />

Johanna-Dreyer-Straße eine Fläche zugeteilt.<br />

Am 15. August 1954 wurde auf dieser<br />

Baustelle der erste Spatenstich vorgenommen.<br />

Nach Fertigstellung des ersten Wohnblocks<br />

mit 12 Wohnungseinheiten wird dieser<br />

im August 1955 zur öffentlichen<br />

Besichtigung freigegeben.<br />

Die feierliche<br />

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24<br />

Die interessierten Bürger konnten sich von<br />

der Qualität und der Ausrüstung der 3-<br />

Raum-Wohnungen überzeugen. Die Mitgliederzahl<br />

stieg daraufhin sprunghaft an.<br />

In der Zwischenzeit gründeten sich in Görlitz<br />

3 weitere AWG'en. Um das Baugeschehen<br />

noch effektiver zu gestalten, finden<br />

sich am 07.11.1958 die Vorstände der Görlitzer<br />

Genossenschaften zusammen und<br />

bilden die Arbeitsgemeinschaft "Einheit".<br />

In den kommenden Jahren erfolgte die Erschließung<br />

weiterer Wohngebiete wie z.B.<br />

in Rauschwalde und in Weinhübel, wo die<br />

ersten Häuser 1972 mit Fernheizung und<br />

Gasdurchlauferhitzern entstanden. Im Jahr<br />

1977 entstand in Görlitz-Königshufen mit<br />

rund 6 000 WE das bisher größte Wohngebiet.<br />

Am 31.12.1988 zählt die AWG<br />

"Solidarität" 5916 WE (davon 4482 WE<br />

fernwärmeversorgt).<br />

Mit der Wende und dem Einigungsvertrag<br />

wird das Genossenschaftsgesetz wirksam.<br />

Über die Vertreterwahl am 16.12.1990<br />

wählten unsere Mitglieder aus ihrer Mitte<br />

erstmalig 64 Vertreter und 30 Ersatzvertreter.<br />

Diese beschlossen am 18.12.1990<br />

eine neue Satzung und gaben unserer<br />

Genossenschaft den Namen "Wohnungsgenossenschaft<br />

Görlitz eG".<br />

Ab dem 40. Jahrestag ihres Bestehens hatte<br />

sich das Team der WGG eG den Slogan<br />

"Wir für Sie" auf ihre Fahne geschrieben.<br />

Um den Anforderungen eines modernen<br />

Wohnungsunternehmen gerecht zu werden,<br />

wurde ein Geschäftsneubau erforderlich.<br />

Mit den Beschlüssen der Vertreterversammlung<br />

vom Dezember 1997 sowie<br />

Dezember <strong>20</strong>00 gaben die Vertreter grünes<br />

Licht für den Neubau eines Wohn-, Gewerbe-<br />

und Geschäftshauses.<br />

Der Neubau am Biesnitzer Fußweg 870 hatte<br />

verschiedene Gründe. So war die bisher<br />

genutzte Baracke nicht mehr zeitgemäß<br />

und entsprach in keiner Weise den Anforderungen<br />

an ein modernes Unternehmen<br />

der Wohnungs- und Immobilienbranche.<br />

Rund zehn Jahre nach der Wende war es<br />

Zeit für eine Veränderung, um den Wünschen<br />

unserer Genossenschafter gerecht zu<br />

werden und natürlich auch Neukunden zu<br />

gewinnen.<br />

Auf dem traditionsreichen Standort der<br />

Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />

wurden die alten Gebäude des ehemaligen<br />

Ecke-Guts abgerissen, da diese nicht mehr<br />

in das Umfeld der schönen sanierten Häuser<br />

passten. So wurde auch mit dem Neubau ein<br />

kleines Stück Stadtentwicklung umgesetzt.<br />

Auch wurde durch den Neubau die<br />

langfristige Möglichkeit geschaffen, den<br />

jungen Menschen unserer Stadt einen<br />

Ausbildungsplatz anbieten zu können.<br />

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Damit leistet auch die Wohnungsgenossenschaft<br />

Görlitz eG ihren Beitrag, die<br />

Abwanderung unserer jungen Menschen in<br />

andere Regionen zu stoppen. Darüber<br />

hinaus werden auch Umschülern für ihre<br />

praktische Ausbildung Plätze zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Ab dem 23. Januar <strong>20</strong>03 präsentiert sich die<br />

WGG eG unter einem neuen Logo, welches<br />

durch die im Hintergrund dargestellte<br />

Landeskrone, als Wahrzeichen der Stadt<br />

Görlitz, die Verbundenheit unserer Genossenschaft<br />

mit der Region aufzeigt.<br />

.<br />

25<br />

Übergang zwischen dem nördlichen Anfang<br />

der 60er Jahre in traditioneller Bauweise<br />

erstellten Bebauung am Biesnitzer<br />

Fußweg und den Kleingärten des “Biesnitzer<br />

Grundes” im Süden, wobei er sich<br />

mit seiner Höhe und seiner Dachausbildung<br />

auf erstere bezieht.<br />

Das Gelände fällt von Norden nach Süden<br />

ab und eröffnet einen wunderbaren Blick<br />

auf die Landeskrone.<br />

Das Gebäude ist über den Biesnitzer<br />

Fußweg zu erreichen und empfängt den Besucher<br />

mit seiner repräsentativen Eingangsfassade,<br />

die in einem zurückgesetzten, voll<br />

verglasten Dachgeschoß mit dem davor<br />

liegenden Balkon endet.<br />

Der Baukörper des neuen Büro- und Wohngebäudes,<br />

der sich aus einem Keller-, einem<br />

Erd-, einem Obergeschoß und einem<br />

Dachgeschoß zusammensetzt, bildet den<br />

Blick auf das repräsentative<br />

Firmengebäude der WGG eG<br />

in Görlitz - Rauschwalde<br />

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26<br />

Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften II<br />

Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften II<br />

Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften<br />

- diesen Namen trägt die Bibliothek<br />

erst seit dem Jahre 1951. In jenem Jahr<br />

wurden in Görlitz zwei alte und bedeutende<br />

Bibliotheksbestände vereinigt. Der eine<br />

und ältere Teil war die sogenannte Milichsche<br />

Stadt- und Gymnasialbibliothek. Der<br />

jüngere, aber vom Umfang her bedeutendere<br />

war die Büchersammlung der Oberlausitzischen<br />

Gesellschaft<br />

der Wissenschaften<br />

(siehe StadtBILD 19).<br />

Die Milichsche Bibliothek<br />

geht auf eine<br />

Stiftung des Schweidnitzer<br />

Juristen Johann<br />

Gottlieb Milich (1678-<br />

1726) zugunsten der<br />

Stadt Görlitz zurück.<br />

Milich hatte ihr im Jahre<br />

1726 seine Sammlung<br />

von ca. 7000 Bänden, <strong>20</strong>0 Handschriften<br />

und 500 Münzen nebst einer Anzahl<br />

Kuriositäten und Merkwürdigkeiten<br />

hinterlassen und testamentarisch die<br />

Bedingung gestellt, dass die Sammlungen<br />

für jedermann zur öffentlichen Benutzung<br />

zur Verfügung zu stehen haben. Nach der<br />

Vereinigung der Bestände der Oberlau-<br />

sitzischen Gesellschaft mit denen der<br />

Gymnasialbibliothek, die ihrerseits bereits<br />

Bücher der alten Klosterbibliothek in sich<br />

aufgenommen hatte, waren nun in dieser<br />

ersten öffentlichen städtischen Bibliothek<br />

die wichtigsten erhaltenen Görlitzer<br />

Buchbestände seit dem 14. Jahrhundert<br />

zusammengetragen worden.<br />

Bedeutsame Quellen des Zugangs waren für<br />

sie neben den Übernahmen<br />

von Nach-lässen<br />

im vergangenen<br />

Jahrhundert auch der<br />

1826 einsetzende wissenschaftliche<br />

Schriftentausch.<br />

Mit dem 1821 erstmals<br />

erschienenen "Neuen<br />

Lausitzischen Magazin"<br />

verfügte die Oberlausitzische<br />

Gesellschaft<br />

der Wissenschaften über ein eigenes<br />

Periodikum, das bis 1942 in 117 Bänden<br />

erschien und seit 1998 in neuen Folgen<br />

herausgegeben wird.<br />

Die 1942 während des zweiten Weltkrieges<br />

erfolgten Verlagerungen der wertvollsten<br />

und wichtigsten Stücke der Bibliothek,<br />

unter anderem die Handschriften zur


lausitzischen Geschichte, die Inkunabeln<br />

und wertvolle Drucke des Barock, und die<br />

daraus resultierenden Verluste haben ihren<br />

Bestand zwar empfindlich geschmälert,<br />

dennoch bietet die Milichsche Sammlung<br />

auch heute noch einen ganz hervorragenden<br />

Bestand vor allem an theologischen,<br />

historischen und juristischen Werken des<br />

16. - 19. Jahrhunderts.<br />

1945 beendete ein Befehl der Sowjetischen<br />

Militäradministration in Deutschland auch<br />

die Tätigkeit der Oberlausitzischen Gesellschaft<br />

der Wissenschaften. 1950 ging ihr<br />

Eigentum statutengemäß in den Besitz der<br />

Stadt Görlitz über. Diese gestaltete das<br />

Haus und die Sammlungen der Gesellschaft<br />

zu einem Museum um und fügte die Bücher<br />

der Milichschen Bibliothek der Bibliothek<br />

als Sonderbestand bei, wonach diese 195l<br />

als die "Oberlausitzische Bibliothek der<br />

Wissenschaften" - eine öffentlich zugängliche,<br />

wissenschaftliche Spezialbibliothek<br />

in kommunaler Trägerschaft - eröffnet<br />

wurde.<br />

Die politischen gesellschaftlichen Umbrüche<br />

des Jahres 1989 haben in der Arbeit<br />

der Oberlausitzischen Bibliothek keine<br />

"Wende" herbeiführen müssen – eine<br />

sachliche, den historischen Gegebenheiten<br />

Rechnung tragende Arbeit mit den Beständen<br />

war auch zu DDR-Zeiten möglich.<br />

Es sind vor allem zwei Themengebiete, die<br />

27<br />

Aufgaben und Arbeitsalltag der Oberlausitzischen<br />

Bibliothek der Wissenschaften<br />

damals wie heute dominieren:<br />

Zum einen die Weiterführung der traditionsreichen<br />

regionalgeschichtlichen Sammlung<br />

als Basis besonders für regionale<br />

Forschung; und zweitens die Pflege und<br />

Erschließung des wertvollen historischen<br />

Altbestandes für die nationale und<br />

internationale Forschung. Vor allem in den<br />

letzten Jahren wurden die Lücken im<br />

Bestand an Literatur zu Niederschlesien<br />

geschlossen.<br />

Die Grenze zwischen Deutschland und<br />

Polen entlang der Neiße, die auch die<br />

historische Landschaft teilt, gab Anlaß,<br />

auch die relevante polnische Literatur<br />

einzubeziehen. Dadurch erfolgt eine<br />

zunehmende Inanspruchnahme der Bibliothek<br />

durch regionalgeschichtlich interessierte<br />

polnische Leser.<br />

Das älteste Werk im Bestand der OLB ist ein<br />

handschriftlicher Kodex aus dem 11. Jahrhundert:<br />

Gaius Sallustius Crispus: De<br />

coniuratione catiliniae / De bello jugurthinum.<br />

Das Exemplar ist auf 45 Bl. Pergament<br />

von einer Hand in deutlicher, sehr sauberer<br />

Schrift geschrieben, zahlreiche Glossen<br />

verschiedener Schreiber sind zwischen den<br />

Zeilen und an den Blatträndern eingefügt.<br />

Quelle: Oberlausitzer Bibliothek der Wissen-<br />

schaften Fortsetzung folgt.


28<br />

Der Oberlausitzer Sechsstädtebund Teil 3<br />

Der Oberlausitzer Sechsstädtebund Teil 3<br />

Dagegen hat der Sechsstädtbund der Oberlausitz<br />

sich zu einem staatlichen Gebilde<br />

ausgewachsen, das fast alle Verhältnisse<br />

des Landes und seiner Teile in Fürsorge<br />

nahm und durchdrang. Es ist durchaus<br />

wahrscheinlich, dass schon vor 1346 die<br />

Oberlausitzschen Städte zusammengewirkt<br />

haben.<br />

Dazu trieb im Lande der Sinn für Ordnung<br />

und das Streben, die Straßen zu sichern,<br />

ohne solchen Bedingungen ein städtisches<br />

Gemeinwesen nicht gedeihen kann. Auch<br />

mögen die Versippungen, die einzelne<br />

führende Geschlechter mit denen der<br />

Nachbarstädte eingingen, sich darauf ausgewirkt<br />

haben. So zogen denn auch, wie<br />

der Zittauer Chronist schreibt, die Zittauer<br />

schon 1337 “mit andern Städten” aus und<br />

gewannen das Haus Tollenstein.<br />

Ursprünglich war der Sechsstädtebund bei<br />

Gerichtsverfahren eine lose Einigung, ohne<br />

einer Bundesverfassung, es gab nur einen<br />

Vertrag zum gemeinsamen Vorgehen<br />

gegen Freveltäter. Jede Stadt stellt der<br />

andern eine Urkunde aus.<br />

So finden sich im Görlitzer Ratsarchiv 4<br />

Urkunden, die bis auf die Namen der<br />

Aussteller und die Besiegelung gleich<br />

sind: Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz<br />

stellten sie aus und hingen ihre Stadtsiegel<br />

daran, die Bautzener Ausfertigung fehlt.<br />

Der Kern der Vereinbarung beinhaltet, dass<br />

die Sechsstädte ihre Gerichtsverfahren zu<br />

einem gemeinschaftlichen Gerichtshof ausgestalten.<br />

Zuerst erwähnt man in der Urkunde die<br />

gerichtlichen kriminellen Maßnahmen<br />

jeder einzelnen Stadt. - Wenn ein Mann um<br />

Mord, Brand, Diebstahl, Raub und andere<br />

bösen Sachen beschuldigt wird und kann<br />

des Verbrechens nicht überführt werden, so<br />

soll der Fall den anderen Städten gemeldet<br />

werden. Findet sich dann ein zweiter Ankläger,<br />

ohne das wieder kein Strafurteil gefällt<br />

werden kann, setzt man davon abermals die<br />

anderen Städte in Kenntnis. Erhebt endlich<br />

ein dritter die Klage in demselben Gericht,<br />

so ist die Stadt dargetan. - Ebenso verläuft<br />

der Prozeß, wenn die Klagen in drei verschiedenen<br />

Städten von drei verschiedenen<br />

Personen eingebracht werden. Sodann:"Die<br />

Acht und Verfestung, die in einer Stadt ausgesprochen<br />

wird, soll auch für alle anderen<br />

Städte gelten". Schließlich: Verfolgt eine<br />

Stadt jemanden, der bei den erwähnten<br />

Verbrechen auf frischer Tat betroffen ist,<br />

und flüchtet sich der Verbrecher in ein festes<br />

Haus, wo man ihn “haust und hoft”,<br />

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so sollen die anderen Städte verbunden<br />

sein, aufs “beste als sie können oder<br />

mögen”, zu helfen. Wahrscheinlich ging<br />

die Anregung zu diesem Bündnis von Karl<br />

dem IV. aus, der in den letzten Jahren der<br />

Regierung seines Vaters bestimmend<br />

eingriff.<br />

Die Vereinbarung wurde sodann am 29.<br />

November 1350 in Bautzen diesmal<br />

mit Geheiße und Rate des<br />

derzeitigen Landvogtes Benes<br />

von Chusnik und auf eine Zeit<br />

von 3 Jahren und 5 Monaten,<br />

sonst aber in demselben Wortlaut<br />

erneuert.<br />

29<br />

Und 1436 zeigen sich Spuren von einer<br />

Erneuerung der “Einung alter Ordnung”.<br />

Erst am 2. September 1355 findet die Vereinigung<br />

der Sechsstädte durch den Landesherrn<br />

einen öffentlichen Ausdruck, in<br />

dem Karl der IV. eine gemeinsame Verordnung<br />

an Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban,<br />

und Kamenz richtet, und in demselben Monate<br />

am 26. September 1355 verlieh<br />

der Kaiser dem Sechsstädtebund<br />

eine überaus große Machtbefugnis.<br />

Er setzte ihn zum Hüter des<br />

Rechtes und Gesetzes der Ordnung<br />

und des Friedens im ganzen<br />

Lande ein,<br />

Die<br />

Wappen<br />

der Städte,<br />

die zum<br />

Sechsstädtebund<br />

gehören<br />

Löbau<br />

als<br />

Mittelpunkt<br />

der<br />

Oberlausitz<br />

Mit dem Denkmalschutz eng verbunden!


30<br />

Er machte die Bürger dem Adel gegenüber<br />

zu Klägern, Richtern und Vollstreckern in<br />

einer Person. Freilich “sollten nur<br />

schädliche Höfe und Fürsten, welche<br />

kundlich beschuldigt würden böser<br />

Sachen”, dieser Acht unterliegen. “Kaiser<br />

Karl hat uns zusammengeführt und<br />

geordnet”, konnten so 1422 die Zittauer<br />

mit vollstem Rechte den Görlitzern<br />

schreiben. So war denn das peinliche<br />

Gericht und die strengste Anwendung der<br />

Justiz gegen Frevel, durch den<br />

Landesherren dem Sechsstädtebunde in die<br />

Hand gelegt. Um dieses Vorrecht zu<br />

handhaben, um den Frieden und die<br />

Sicherheit des Landes und vornehmlich der<br />

Landesstraßen zu gewährleisten, erfolgten<br />

dann auch fast wöchentlich Zusammenkünfte.<br />

Diese wurden gewöhnlich in<br />

Löbau, dem Mittelpunkt der Oberlausitz,<br />

gehalten. Es ist dann nur ein kleiner Schritt,<br />

wenn die Sechsstädte auf ihren Tagungen<br />

ihren Rah-men zogen und im Verein mit<br />

dem anderen Stande des Landes, den<br />

Edelleuten, eine einheitliche politische<br />

Stellung nahmen und ihren kräftigen<br />

Ausdruck nach außen gaben, ebenso nahe<br />

lag es, innere Verhältnisse von Land und<br />

Stadt in Für-sorge zu ziehen. Das zeigt sich<br />

schon in den Berichten des Zittauer<br />

C h r o n i s t e n J o h a n n v o n G u b e n<br />

vornehmlich bei Ereignissen in den<br />

sechziger Jahren des Jahrhunderts. Ebenso<br />

fand nach derselben Quelle schon bei einer<br />

Geldauflage “der Städte diesseits des<br />

Gebirges” eine bestimmte Verteilung<br />

(Quote) statt. Auch an Störungen der<br />

Eintracht hat es schon in den frühesten<br />

Zeiten nicht gefehlt, so 1368. Zu der Zeit,<br />

wo die Görlitzer Ratsrechnungen als<br />

Quelle einsetzten (1375), steht der Bund in<br />

höchster Blüte, am meisten gewann durch<br />

ihn das wirschaftlich kräftige und<br />

zielbewußt politisch tätige Görlitz.<br />

auch die Fragen der Politik des Landes in ENDE Quelle: Prof. Jecht<br />

Auszug aus<br />

der<br />

Gründungsurkunde<br />

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Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil 3<br />

Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil 3<br />

Wiederholt wird um 1500 das Haus "uffm<br />

creuzew beym Federmargte", das Jorge,<br />

dem Maler, gehörte, erwähnt. Es handelt<br />

sich dabei um das Haus Weberstraße 4, das<br />

seit mindestens 1695 ununterbrochen ein<br />

Bäckerhaus ist. In seiner Geschichte der<br />

Stadt Görlitz hat Prof. Jecht seine Besitzer<br />

aufgezählt; 1695 Balthasar Bartzsch, von<br />

1700 bis 1775 die Bäckerfamilie Hoppe,<br />

danach Karl August Süßemilch, später<br />

1836 der Bäcker Conrad und danach die<br />

Bäcker Ritter, Heinke<br />

und Kunz.<br />

31<br />

In der Mitte des 16. Jahrhunderts, im Jahre<br />

1552, erhält das Handwerk der Bäcker und<br />

Gesellen eine neue Satzung, sie erwähnt<br />

erstmals die Herberge der Bäcker. Wie alle<br />

Zünfte im mittelalterlichen Görlitz hatte<br />

auch das Gewerk der Bäcker seine eigene<br />

Herberge. Die Knechte des Handwerks waren<br />

verpflichtet, alle vier Wochen dort zusammen<br />

zu kommen und je drei Pfennig zu<br />

hinter legen. Am Sonntag, während der<br />

Kirchzeit, war der Besuch der Herberge untersagt.<br />

Anlässlich der Neueinrichtung der Herberge<br />

wurde den Bäckerknechten das Recht<br />

zugesprochen, sich ebenso wie die Meister<br />

eine Lade anzuschaffen. Einen Schlüssel<br />

davon sollten die Altknechte und einen die<br />

Meister in Verwahrung haben. Dadurch<br />

wurde zum Ausdruck gebracht, dass die<br />

Knechte ihre Versammlungen nur in Gegenwart<br />

von zwei Meistern des Handwerks<br />

abhalten durften. Mit außerordentlicher<br />

Strenge wurde auf die genaue Durchführung<br />

der Bestimmungen geachtet. Das Öffnen<br />

der Lade zeigte den Beginn der Sitzung<br />

an. Unentschuldigtes Fehlen bei den Zusammenkünften<br />

wurde geahndet. Ungebührliches<br />

Verhalten, Beiseitebringen von<br />

Bier während der Zecherei und Schlägereien<br />

wurden ebenfalls bestraft.<br />

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32<br />

Die harten Strafbestimmungen verraten,<br />

dass man auf Zucht und Ordnung im Handwerk<br />

ganz besonderen Wert legte.<br />

Die Einschreibgebühr für den ausgelernten<br />

Bäckerknecht betrug 2 Groschen. Nach<br />

vierzehntägiger Arbeitszeit mußte auch der<br />

fremde Knecht seine Gebühr hinterlegen.<br />

Das Trinken in der Herberge war ebenso<br />

wie das Spielen ein Kündigungsgrund.<br />

Ohne alle Widerrede gehörte es zu den<br />

Pflichten eines Görlitzer Bäckerknechtes,<br />

das Vieh zu warten. Wie angenehm diese<br />

Beschäftigung bei der Schweinehaltung<br />

der Görlitzer Bäcker war, kann man sich<br />

auch ohne blühende Fantasie sehr leicht<br />

vorstellen. (Ist es da ein Wunder, dass man<br />

sich die Arbeit nach Möglichkeit erleichterte<br />

und den Schweinemist ganz einfach<br />

mit kühnem Schwung vor die Häuser auf<br />

die Straße warf?).<br />

Beim Ableben eines Knechtes oder eines<br />

Lehrlings waren die Knechte verpflichtet,<br />

die Leiche zu Grabe zu tragen. Auch beim<br />

Tod eines Meisters oder einer Meisterin<br />

galt diese Verpflichtung.<br />

Etwa gleichzeitig mit dem Erlass dieser<br />

Satzungen wurde seitens des Landesherrn<br />

der freie Fleisch- und Brotmarkt genehmigt,<br />

durch den die Platzbäcker (Landbäcker)<br />

das Recht erhielten, an bestimmten<br />

Wochentagen ihre Erzeugnisse auf dem<br />

Görlitzer Markt zu verkaufen. Während ihnen<br />

so der Handel mit Brot an gewöhnlichen<br />

Markttagen gestattet war, durfte jedoch<br />

Weißgebäck nur vor den Festtagen<br />

und anlässlich der Jahrmärkte nach der<br />

Stadt gebracht werden.<br />

Bei der Durchführung dieser Bestimmungen<br />

ergaben sich aber bald eine Reihe<br />

von Nachteilen für das heimische Bäckerhandwerk.<br />

Durch Erweiterung seiner<br />

Satzungen suchte es die Konkurrenz auszuschalten.<br />

Die Artikel der Gebräuche und Gewohnheiten<br />

der gemeinen Zeche der<br />

Bäcker zu Görlitz vom 22. Januar 1568<br />

bringen deshalb genaue Vorschriften über<br />

die Erlangung des Meisterrechts, die<br />

Lehrlingshaltung und so weiter, um<br />

unsaubere Elemente vom Handwerk fern zu<br />

halten. Absatz 3 dieser Artikel regelte die<br />

Einstellung von Lehrlingen: "Wenn einer<br />

das Handwerk zu lernen begehret, soll er<br />

rechter, guter, deutscher und unversprochener<br />

Art sein, eine Urkunde seiner ehelichen<br />

Geburt bringen und mit seinem<br />

Meister zum gewöhnlichen Quartal kommen.<br />

Im Beisein sämtlicher Meister soll er<br />

aufgenommen und verpflichtet werden,<br />

zwei Jahre zu lernen".<br />

Fortsetzung folgt<br />

Quelle: Ratsarchiv<br />

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Pizza - ein genialer Einfall und seine Erfolgsstory<br />

Pizza - ein genialer Einfall und seine Erfolgsstory<br />

33<br />

Pizza - allein das Wort lässt uns Wasser im<br />

Mund zusammenlaufen. Dieser runde<br />

Schatz aus Italien, dieses große Meisterwerk<br />

italienischer Küche, ist rund um den<br />

Globus in aller Munde. Für sie lassen die<br />

Japaner ihre Sushi stehen, die Amerikaner<br />

ihre Burger und wir unsere Bockwurst. Die<br />

Pizza ist Kult, ein köstlich duftender Bestseller,<br />

ein Gaumen kitzelndes Symbol für<br />

den Stiefel auf der Europakarte - und ihre<br />

Erfolgsstory ist einzigartig.<br />

gewürzt wie die Pasta, sie müssen nur viel<br />

dickflüssiger sein, und das wird durch<br />

Hinzufügung der nahrhaften Mozarella<br />

erreicht.<br />

Rund und voll ist der Geschmack.<br />

Der Siegeszug beginnt 1770 in Neapel - wo<br />

auch sonst?<br />

Alle Wünsche deckt die Pizza ab, die der<br />

breiten Kundschaft und die der Wirte.<br />

Sie beginnt in der zweiten Hälfte des<br />

18. Jahrhunderts. Schauplatz:<br />

Süditalien. Bittere Armut. Der<br />

größte Teil der Bevölkerung<br />

hält sich mit Gelegenheitsarbeiten<br />

mehr schlecht als<br />

recht am kargen Leben.<br />

Feste Arbeitszeiten fehlen,<br />

die Essenspausen sind<br />

sehr kurz und der knurrende<br />

Magen verlangt<br />

nach einer warmen Mahlzeit.<br />

Preiswert soll sie sein<br />

und schnell zu essen. Die<br />

Pizza ist die Lösung.<br />

Der geniale Einfall: Ein<br />

dünner Fladenteig wird<br />

mit denselben Soßen<br />

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34<br />

Das Erfolgsrezept:<br />

1. Für die Herstellung der Pizza braucht<br />

man nur einen Backofen aus ein paar<br />

Ziegelsteinen zu bauen, z. B. in der eigenen<br />

Wohnung, die damit gleichzeitig auch zum<br />

Laden wird.<br />

2. Die zu Vierteln zusammengefaltete<br />

Pizza ist praktisch, sie bleibt im Inneren<br />

lange warm und lässt sich ohne Mühe aus<br />

der Hand verzehren. Teller sind kein<br />

Thema, so entfällt auch das Spülen.<br />

Ebenfalls ein Spareffekt, denn Wasser ist in<br />

Süditalien ein kostbar knappes Gut.<br />

3. Das Belegen der Pizza setzt der Fantasie<br />

des Pizzabäckers wenig Grenzen - Abwechslung<br />

ist garantiert.<br />

Zu Ende des 19. Jahrhunderts erweist sich<br />

die Königin von Savoyen als fantastische<br />

Werbestrategin der Pizza, da sie bei einem<br />

Abendessen die Teig-Delikatesse verlangt,<br />

mit großem Vergnügen verspeist und dadurch<br />

das runde Stück Italiens über die<br />

Landesgrenzen hinaus bekannt macht.<br />

Die Italiener danken's ihr und benennen<br />

nach der Königin die heute weltweit beliebteste<br />

Pizzasorte "Pizza Margherita". Mit<br />

den Wellen italienischer arbeitssuchender<br />

Auswanderer kommt die Pizza, als Erinnerung<br />

an die alte Heimat, in die USA und<br />

erobert in Kürze die Neue Welt. 1895 wird<br />

in New York die erste Pizzeria eröffnet.<br />

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges<br />

verteilen sich die italienischen Auswanderer<br />

auf dem ganzen Globus und mit<br />

ihnen geht auch die Pizza auf Reisen. Kein<br />

Gericht ist populärer als der delikate runde<br />

Schatz, keins bietet auf der Skala der<br />

Genüsse dem Gaumen so viel Abwechslung,<br />

keins ist außerdem so reizvoll für das<br />

Auge und bietet zudem noch dem Körper,<br />

ergänzt mit etwas Salat und Obst, eine gut<br />

ausgewogene Menge aller notwendigen<br />

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Aus der Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Teil I<br />

Wie fast überall in Deutschland begann die<br />

Story auch in Görlitz mit einer Pferdebahn,<br />

zu der erste gedankliche Vorstellungen bis<br />

in das Jahr 1872 zurückreichen, ehe es<br />

1881 zum Vertragsabschluß zwischen der<br />

Görlitzer Stadtverwaltung, dem Ingenieur<br />

Paul Konzuczek und dem Berliner Bankier<br />

Moritz Goldstein<br />

über deren Err<br />

i c h t u n g u n d<br />

Betrieb kam. Aus<br />

heutiger Sicht gilt<br />

dieses Dokument<br />

als Geburtsurkunde<br />

der Görlitzer<br />

Straßenbahn.<br />

Bevor am<br />

25.05.1882 der<br />

erste Streckenabschnitt<br />

mit<br />

einer Länge von<br />

3,2 km auf der<br />

normalspurigen<br />

Bahn zwischen<br />

Nikolaigraben<br />

u n d B a h n h o f<br />

eröffnet werden<br />

konnte, wurde<br />

alte Görlitzer Pferdebahn um 1881<br />

37<br />

eiligst eine Polizeiverordnung erarbeitet<br />

und am 24.04.1882 veröffentlicht. Immerhin<br />

musste der Betrieb einer solchen Bahn<br />

in Preußen seine Ordnung haben. Der ersten<br />

Linie folgte bereits am 04.06.1882 eine<br />

weitere zwischen Kaisertrutz - Obermarkt -<br />

Klosterplatz - Bismarkstraße - Mühlweg -<br />

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38<br />

Moltkestraße - Blockhausstraße - Bahnhofstraße<br />

zum Bahnhof, die noch im selben<br />

Monat eine Verlängerung auf 3,7 km bis<br />

zum Schützenhaus erfuhr (wobei der<br />

zuletzt genannte Abschnitt im Winter<br />

1882/83 zeitweilig nur an Sonntagen<br />

befahren worden ist). Ab dem<br />

12.05.1883 ging ein<br />

ca.400 m langes<br />

Teilstück vom<br />

O b e r m a r k t<br />

d u r c h d i e<br />

Brüderstraße<br />

bis vor<br />

den Ratskeller<br />

am<br />

alten Rathaus<br />

ohne<br />

das die Zeile<br />

u m f a h r e n<br />

wurde, ans Netz,<br />

während gleichzeitig<br />

der öffentliche<br />

Verkehr im Teilabschnitt<br />

Nikolaigraben - Jägerkaserne<br />

endete. Schließlich folgte als letzte Netzerweiterung<br />

vor der Elektrifizierung der<br />

Lückenschluß im Verlauf Kaisertrutz -<br />

Bautzner Straße - Landeskronstraße - Leipziger<br />

Straße - Salomonstraße - Bahnhof an<br />

die Linie Kaisertrutz - Bahnhof zur Ringbahnlinie<br />

bei gleichzeitiger völliger Aufgabe<br />

des gesamten Streckenabschnittes<br />

zwischen Nikolaigraben und Kaisertrutz<br />

(einschließlich der alten Wagenremise),<br />

womit das Netz mit 6,9 km bei einer Gleislänge<br />

von 7,4 km seine bis dahin größte<br />

Ausdehnung erreichte. Es<br />

bestanden die Linien I<br />

Ringbahn, II Untermarkt<br />

- Obermarkt<br />

- Steinstraße<br />

- Marienplatz<br />

-<br />

Postplatz -<br />

B a h n h o f<br />

u n d I I I<br />

Bahnhof -<br />

Schützenh<br />

a u s . I m<br />

G e s c h ä f t s -<br />

jahr 1893/94<br />

wurden 730.000,<br />

e i n J a h r s p ä t e r<br />

734.000 Personen befördert.<br />

Die einfache Fahrt kostete<br />

10 Pfennig, für Sonderleistungen wie den<br />

Theaterschlußverkehr verlangte man den<br />

doppelten Fahrpreis. Einige Besonderheiten<br />

gilt es zum damaligen Netz<br />

hervorzuheben. Der Postplatz verfügte<br />

vorhandenen Stadtplanauszügen zufolge<br />

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1890 über eine Komplettumfahrung der<br />

Grünanlagen vor dem Postamt, weshalb davon<br />

ausgegangen<br />

werden kann, dass<br />

h i e r s e i n e r z e i t<br />

Richtungsverkehr<br />

bestanden hat. In<br />

der Steinstraße war<br />

39<br />

von Anfang an ein zweigleisiges Stück für<br />

Begegnungen ausgeführt. Der Jakobusberg<br />

hinter dem Jakobstunnel ist in der Pferdebahnzeit<br />

links umfahren worden. Die<br />

Gleisführung vor dem Bahnhof sowie an<br />

der Einmündung vom Obermarkt in die<br />

Steinstraße ist mit dem Wirksamwerden<br />

von Streckenänderungen mehrfach umgebaut<br />

worden. Interessant erscheint der<br />

langgezogene Bogen im Gleisabschnitt<br />

etwa in Höhe des heutigen Bahnpostamtes<br />

beginnend bis zum Bahnhofseingang, den<br />

ein Stadtplan von<br />

1890 zeigt.<br />

Sicherlich handelte<br />

es sich um eine Ausweiche,<br />

zumal hier<br />

in jener Zeit Züge<br />

durchfuhren und andere<br />

endeten bzw. in<br />

den genau gegenüber<br />

neu errichteten<br />

Betriebsbahnhof,<br />

von dem sich Fragmente<br />

bis heute erhalten<br />

haben, einoder<br />

ausrückten.<br />

Quelle:<br />

Andreas Riedel,<br />

Wiesbaden<br />

Der Treff für Fans, ehemalige<br />

und heutige Mitarbeiter der<br />

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40<br />

Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil I<br />

Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil I<br />

In dieser und den nächsten fünf <strong>Ausgabe</strong>n<br />

werden wir, das "Xenos-Projekt -Jüdisches<br />

Leben in der Lausitz", über das Leben der<br />

jüdischen Gemeinde in Görlitz berichten. In<br />

diesem Artikel möchten wir zunächst auf<br />

die ersten Zeugnisse jüdischen Lebens in<br />

der Stadt eingehen, um in den nachfolgenden<br />

tiefer auf einzelne Gegebenheiten<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Bereits im frühen 14. Jahrhundert gab es für<br />

Juden die Möglichkeit, in Görlitz zu leben,<br />

besonders für jene, die sich auf kaufmännische<br />

Tätigkeiten konzentrierten bzw.<br />

konzentrieren mussten. Denn Görlitz war<br />

durch seine günstige Lage zu östlichen<br />

Märkten, die Via Regia und die Privilegien<br />

bezüglich des Waids der Haupthandelsplatz<br />

der Oberlausitz. Vielleicht waren Juden bereits<br />

an der Stadtbesiedelung Anfang des<br />

12. Jahrhunderts beteiligt. Im Magdeburger<br />

Recht, das Görlitz 1303 erhielt, wurde<br />

einiges zur Behandlung von Juden<br />

festgelegt. Auch im ältesten Görlitzer Stadtbuch<br />

von 1305 -1416 finden sich Hinweise<br />

auf jüdische Bewohner. 1329 wurde den<br />

Görlitzer Juden mit einer Urkunde der<br />

Schutz König Johanns von Böhmen versprochen.<br />

Und 1344 wurde eine Judenschule<br />

registriert, in deren Zusammenhang<br />

auch 1346 der Gemeindevorsteher Ickel<br />

und der erste jüdische Schulmeister Salman<br />

erwähnt werden. Außerdem gab es bereits<br />

Bruderschaften, die sich ähnlich wie die<br />

spätere Chewra Kadischa (so genannte "heilige<br />

Gesellschaft"; die jüdische Gemeindeorganisation,<br />

die sich der Versorgung der<br />

Verstorbenen annimmt), um Kranke und<br />

Sterbende kümmerten und Toten die letzte<br />

Ehre erwiesen.<br />

1350 brach in ganz Deutschland die Pest<br />

aus. Man beschuldigte die Juden, die<br />

Brunnen vergiftet zu haben und sie wurden<br />

aus Görlitz sowie aus vielen anderen<br />

Städten vertrieben.<br />

Ab 1384 gab es dann wieder die<br />

Möglichkeit für jüdische Menschen, sich in<br />

Görlitz anzusiedeln und Häuser zu erwerben.<br />

Bereits 1388 kaufte die Gemeinde ein<br />

Grundstück für den Bau der Synagoge.<br />

Unterstützung erhielten sie von dem wahrscheinlich<br />

judenfreundlichsten Mann dieser<br />

Zeit, dem Landvogt Benesch von Dubna.<br />

Die Situation der Juden verschlechterte sich<br />

schlagartig, als Benesch 1389 sein Amt<br />

ablegen musste. Um die Juden aus der Stadt<br />

vertreiben zu können, wurden zwei Urkunden<br />

verfasst. Die erste Urkunde befasste<br />

sich mit dem Verbot für Juden, ab dem 1.<br />

<strong>Mai</strong> 1389 in und um Görlitz wohnen zu<br />

dürfen.<br />

OHG


In der zweiten Urkunde vom 9. August<br />

1389 wurde dem Stadtrat das Recht erteilt,<br />

die Synagoge auf der Langenstraße<br />

abzureißen und auf ihr eine Kapelle zu<br />

errichten. Des Weiteren wurde der Judenfriedhof<br />

dem Rat als Geschenk dargereicht.<br />

Doch die Juden wehrten sich mit Klageschriften<br />

und einige siedelten sich wieder in<br />

Görlitz an.<br />

Ab dem 13. September 1395 gab es zwei<br />

weitere Urkunden die den Juden zum<br />

Nachteil wurden. In diesen Urkunden<br />

wurde es dem Stadtrat ermöglicht, Juden<br />

aus der Stadt und der Umgebung zu<br />

verweisen und ihnen die Rückkehr zu ver-<br />

wehren. Des Weiteren konnten<br />

sie jegliche Sicherheitsmaßregeln<br />

gegen Juden treffen,<br />

die für Stadt und Land<br />

erforderlich waren. Ebenso<br />

konnte der Stadtrat nun<br />

selbst entscheiden, ob er jüdische<br />

Bürger ausweisen<br />

wollte oder sie unter bestimmten<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

in der Stadt leben<br />

ließ. Konnten Juden in der<br />

Stadt Görlitz leben, wurde<br />

von ihnen eine Judensteuer<br />

im Voraus gefordert. Auch<br />

wurde in der zweiten<br />

W O H N U N G S B A U<br />

G E S E L L S C H A F T<br />

G Ö R L I T Z M B H<br />

41<br />

Urkunde vermerkt, dass anstelle der<br />

Synagoge eine Kirche errichtet werden<br />

durfte.<br />

450 Jahre lang gab es für Juden keine<br />

Möglichkeit sich in Görlitz anzusiedeln. Es<br />

gibt zwar immer wieder Hinweise, dass<br />

Juden durch Görlitz reisten und mit den hier<br />

ansässigen Händlern Geschäfte machten<br />

oder bei ihnen Schulden hatten. Jedoch das<br />

Anrecht auf Grundbesitz, Beteiligung an<br />

örtlichen Geschäften oder die Ansiedlung in<br />

Görlitz blieben ihnen verwehrt.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Quelle: Ratsarchiv, Otto Roland<br />

Ephraimsche Villa, Besitz des jüdischen königlichen<br />

Kommerzienrates Lesser Ephraim<br />

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ansässigen Planungsbüros, Entscheidungsträgern<br />

unserer Heimatstadt, der<br />

Görlitzer Gleis- und Tiefbau GmbH und<br />

dem BAUHERREN-ZENTRUM wurde<br />

der ursprünglich mit 280 Wohneinheiten<br />

rechtskräftige Bebauungsplan in einem aufwendigen<br />

Änderungsverfahren drastisch<br />

geändert:<br />

84 Parzellen - der Charakter “Eigenheim<br />

und Garten” fügt sich harmonisch in die<br />

umgebende Bebauung ein.<br />

Keine Reihenhäuser oder mehrgeschossige<br />

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Eigentumswohnungen werden den Blick<br />

auf die Landeskrone versperren.<br />

Der Grundstückserwerb ist außerdem nicht<br />

an einen Bauträger/Hausbaufirma gebunden!<br />

Die Erschliessung des ersten Abschnittes<br />

(ca. 2/3 der Gesamtfläche) ist wie mit der<br />

Stadt Görlitz vereinbart, fertig gestellt<br />

worden. Mit dem Bau der Straßen und der<br />

Verlegung der Medien wurden die Voraussetzungen<br />

für eine sofortige Bebauung<br />

geschaffen.<br />

Richtfest im Wohnpark<br />

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Bis zu einer endgültigen Übergabe des 1. Abschnittes<br />

an die Stadt Görlitz sind die zukünftigen<br />

Eigentümer der Grundstücke durch eine<br />

Bankbürgschaft für die noch zu erbringenden<br />

Restleistungen abgesichert. Weitere Vorteile<br />

sind die bereits amtlich vermessenen<br />

Grundstücke (Einzelgrundbücher) und die<br />

Möglichkeit einen Bauantrag im einfachen<br />

Anzeigeverfahren stellen zu können.<br />

Die Zufahrt erfolgt zur Zeit über den bereits<br />

ausgebauten Holunderweg.<br />

Der spätere Ausbau über den Goldregenweg<br />

zur Königshainer Straße sorgt ebenfalls für<br />

eine Verkehrsentlastung.<br />

Fußläufige Anbindungen zum Fliederweg<br />

und zur Straßenbahnendhaltestelle Landeskrone<br />

sind auch vorgesehen.<br />

Dieser Standort am Fuße der Landeskrone ist<br />

nicht vergleichbar mit anderen Projekten.<br />

Hier wurde schon in der Planungsphase<br />

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Wert auf eine hohe Lebensqualität<br />

für die zukünftigen Bewohner gelegt.<br />

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wird in den nächsten Monaten der<br />

Wohnpark Biesnitz wachsen.<br />

Gott schütze das ehrbare Handwerk<br />

Der Bebauungsplan ermöglicht die Errichtung<br />

von individuellen Eigenheimen<br />

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44<br />

Der StadtBILD Gesundheitsratgeber II<br />

Der StadtBILD Gesundheitsratgeber II<br />

Lebensmittel Nr.1 - Trinkwasser - Pur, wie aus der Natur<br />

Die Bereitstellung von gutem Trinkwasser<br />

ist ein Hauptproblem der heutigen Zeit.<br />

Mittlerweile gelangen hunderttausende<br />

chemische Verbindungen in unsere Umwelt.<br />

Von den verwendeten Substanzen wirken<br />

mehr als 280 nachweisbar krebserregend.<br />

In unserem Leitungswasser wurden bis zu<br />

300 verschiedene Pestizid- und Fungizidrückstände<br />

gefunden. Bis 1992 wurden per<br />

Gesetz nur 63 dieser bekannten Substanzen<br />

analysiert, obwohl bekannt war, dass es<br />

mehr als 300 Formen gibt. Als in den letzten<br />

Jahren maßgebliche Grenzwerte überschritten<br />

wurden, hat der Gesetzgeber<br />

einfach die Grenze nach oben gesetzt und<br />

die Zahl, der zu untersuchenden Substanzen,<br />

auf 18 reduziert.<br />

Wußten Sie...<br />

• dass nur große Wasserwerke in<br />

Deutschland das Wasser auf bis zu 100<br />

Inhaltsstoffen testen ?<br />

• dass laut Deutscher Trinkwasserverordnung<br />

nur 33 Stoffe mit einzuhaltenden<br />

Grenzwerten versehen sind ?<br />

• dass die deutsche Mineralwasserverordnung<br />

nur 10 Stoffe mit einem<br />

NOTRUF<br />

0171/ 7 42 08 67<br />

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Grenzwert berücksichtigt ?<br />

• dass somit manches Mineralwasser<br />

keine Zulassung als Trinkwasser gemäß der<br />

deutschen Trinkwasserverordnung erhalten<br />

würde ?<br />

• dass alle Stoffwechselvorgänge in<br />

unserem Körper nur mit Hilfe von Wasser<br />

ablaufen können ?<br />

• dass die in Mineralwässern gelösten<br />

Mineralsalze anorganischer Natur sind und<br />

somit für den menschlichen Organismus so<br />

gut wie nicht biologisch verwertbar sind ?<br />

• dass im Gegenteil diese anorganischen<br />

Mineralstoffe sich im Gewebe ablagern und<br />

im Verlaufe von Jahren Verursacher vieler<br />

uns bekannter und dem Alter zugeordneten<br />

Krankheiten werden ?<br />

• dass immer mehr Studien von Ärzten<br />

und Forschern bekannt werden, die<br />

darlegen, dass unbelastetes mineralarmes<br />

Quellwasser optimal die Aufgabe des Wassers<br />

in unserem Körper (Reinigung, Entschlackung,<br />

Entgiftung) erfüllt.<br />

• dass Mineralien in normalen, natürlichem<br />

Wasser viel zu grobteilig und ohne<br />

Lebenskraft sind. Sie sind von anorganischer<br />

Qualität und für die Bedürfnisse der<br />

Zelle ungeeignet.<br />

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Es erfolgt eine Ablagerung, hauptsächlich<br />

in den Venen, Arterien, Muskeln und<br />

Gelenken.<br />

Mineralien, die unsere gesunde Körperzelle<br />

für Aufbauzwecke benötigt, kommen aus<br />

natürlicher roher Nahrung, wie Gemüse,<br />

Salate, Früchte, Kräuter, Nüsse und Samen,<br />

die in der freien Natur Sonnenenergie<br />

aufgenommen haben.<br />

45<br />

Wasser - Quell<br />

des Lebens !<br />

Wußten Sie ...<br />

• dass sich Kalk nicht nur in unserer<br />

Kaffe- und Waschmaschine absetzt, sondern<br />

auch in gleichem Maße in den Gefäßen<br />

und dem Gewebe Ihres Körpers?<br />

• dass immer mehr Schadstoffe<br />

kaum noch noch von den<br />

Wasserwerken gefiltert werden<br />

können, wie z.B. Hormone<br />

und Medikamentenrückstände<br />

?<br />

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46<br />

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Wußten Sie ...<br />

• dass Trinkwasseraufbereitungsunternehmen<br />

theoretisch reines Wasser<br />

liefern könnten?<br />

Doch der Verbraucher benötigt höchstens<br />

2% als Lebensmittel, die restlichen 98 % für<br />

Dusche, WC, Waschmaschine, Autowäsche,<br />

Garten u.ä..<br />

Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter<br />

reines Wasser !<br />

Damit ist wirklich Kohlensäure freies<br />

Wasser gemeint, nicht Kaffee, Wein, Bier<br />

oder Limonade.<br />

Das können Sie natürlich auch trinken, aber<br />

zusätzlich zu den täglichen 2 Litern reines<br />

Wasser. Je weniger Inhaltsstoffe, auch<br />

Mineralien, das Wasser enthält, desto<br />

besser für den Organismus.<br />

Wie funktioniert das Molekularfiltersystem<br />

?<br />

Das Molekularfiltersystem basiert auf<br />

einem natürlichen Vorgang (Osmose), der<br />

ständig im Inneren unseres Körpers<br />

stattfindet.<br />

Beim Molekularfiltersystem wird Wasser<br />

gegen eine synthetische Membrane gepresst,<br />

welche die Wassermoleküle durchlässt,<br />

die Verunreinigungen einschließlich<br />

kleinster Substanzen wie Viren und Bakterien<br />

jedoch zurückhält. Selbst radioaktive<br />

Partikel werden herausgefiltert und<br />

weggespült. Auf der einen Seite der Membrane<br />

sammelt sich daher nur sauberes<br />

Wasser. Die Verunreinigungen verbleiben<br />

nicht im System sondern werden in den<br />

Abfluss geleitet.<br />

Wasserdruck<br />

Hier nur noch einige heute bekannter<br />

Folgen der Dehydratisierung und Übermineralisierung<br />

:<br />

• Bluthochdruck • diverse Allergien •<br />

Migräne • Rheumatische Arthritis •<br />

Arteriosklerose etc.<br />

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Wasser mit<br />

unerwünschten<br />

Begleitstoffen<br />

Membrane<br />

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Die Wassersportfreunde der “ISG Hagenwerder”<br />

und die Abteilung Segeln des polnischen<br />

Klubs in Turow am ”Witka-See”<br />

haben sich für die nächsten Jahre eine enge<br />

Zusammenarbeit vorgenommen. Im Hinblick<br />

auf die Gestaltung der immer besseren<br />

gemeinsamen Bedingungen, die sich<br />

auch mit der Flutung des “Berzdorfer<br />

Sees” und der Inbetriebnahme des neuen<br />

Hafengeländes wird sich die Zusammen-<br />

Berzdorfer-und Witka-See<br />

Zwei Seen - ein Gedanke<br />

47<br />

arbeit mit unseren polnischen Sportkameraden<br />

deutlich verbessern. Begünstigt durch<br />

den bevorstehenden Beitritt Polens zur<br />

Europäischen Gemeinschaft und der<br />

Schaffung des neuen Grenzüberganges in<br />

Hagenwerder wird sich der Gedanke unserer<br />

gemeinsamen Arbeit auch zwischen den<br />

deutschen und polnischen Sportkameraden<br />

weiter vertiefen.<br />

Badehafen am<br />

Witka Stausee<br />

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Montag Ruhetag<br />

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48<br />

Am 10. <strong>Mai</strong> <strong>20</strong>03 wird dazu eine gemeinsame<br />

Vereinbarung am Witka-See unterzeichnet<br />

und dann geht es zum “Ansegeln”<br />

gemeinsam auf den See.<br />

Bezeichnend für die kommenden Jahre<br />

wird sein, dass auf einem Boot oft deutsche<br />

mit uns von April bis Juni <strong>20</strong>03 ein gemeinsames<br />

Ausbildungsprogramm absolvieren,<br />

bei dem theoretische Kenntnisse des<br />

polnischen Segelrechtes vermittelt werden<br />

und ca. 100 Stunden praktische Arbeit auf<br />

der Segeljolle auf dem Programm stehen.<br />

Gemeinsame Wettkämpfe, die Gestaltung<br />

einer Sonnenwendfeier, gegenseitige Besuche<br />

in Hagenwerder und am “Witka-<br />

Stausee” werden der Zusammenarbeit<br />

weitere Impulse geben. Die Einweihung<br />

des neuen Grenzüberganges<br />

wollen wir mit einem Treffen<br />

und polnische Sportkameraden<br />

gemeinsam segeln. Das wird auch<br />

dazu führen, sich noch besser kennen<br />

zu lernen und bestehende Sprachhindernisse<br />

zu beseitigen. Einen wichtigen<br />

Beitrag leisten auch die polnischen<br />

Sportkameraden, in dem sie gemeinsam<br />

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an der Brücke nutzen und anschließend mit<br />

einer Besichtigung des Hafengeländes am<br />

“Berzdorfer See” verbinden. Ein symbolischer<br />

Länderkampf im Kegeln soll diesen<br />

Tag beschließen.<br />

Die polnischen und deutschen Sportkameraden<br />

tragen dazu bei, dass die Bootsanlagen,<br />

Bootsstege und das Bootshaus am<br />

“Witka-Stausee” erweitert und erneuert<br />

werden.<br />

Bei Verschönerungsarbeiten wird gemeinsam<br />

Hand angelegt, damit sich alle Sportfreunde<br />

und ihre Gäste bei Spiel, Sport und<br />

Geselligkeit wohlfühlen.<br />

49<br />

Von Jahr zu Jahr, wenn der Pegelstand im<br />

“Berzdorfer See” steigt, rückt der Zeitpunkt<br />

näher, an dem das neue Hafengelände<br />

genutzt werden kann. Dann wird sich<br />

auch die Zusammenarbeit aller Wassersportfreunde,<br />

der ISG Hagenwerder, den<br />

Lausitzer Wassersportfreunden (Yachting<br />

Klub Zittau), der Tauchsportler, der Kanuund<br />

Kajakfreunde sowie des Wasserrettungsdienstes<br />

und nicht zuletzt der polnischen<br />

Sportkameraden bewähren.<br />

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50<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau I<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau I<br />

Erstmals urkundlich erwähnt<br />

wurde der Braunkohlenbergbau<br />

in der südlichen Oberlausitz<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts.<br />

Dort heißt es in einem<br />

Kurfürstlich-Sächsischen<br />

Mandat vom 2.August<br />

1728: “Da bekannt, dass der<br />

Turf und Steinkohle zur Ersparung<br />

des Holzes grosses<br />

beytragen und nicht nur<br />

ersterer in unterschiedlichen<br />

Orten des Markgrafenthums<br />

wirklich gestochen und<br />

zubereitet wird, sondern auch die<br />

Steinkohle durch bergverständige Leute...<br />

zu finden sein möchte, so sollen beide...<br />

aufgesucht werden.” Auf der Grundlage<br />

dieses Mandats wurde weiter gesucht und<br />

man fand auch. So können wir in den<br />

“Arbeiten einer vereinigten Gesellschaft in<br />

der Oberlausitz” aus den Jahren 1749/54<br />

nachlesen: “Zu Herwigsdorf, bey Zittau,<br />

findet man eine Art brennende Erde, so<br />

dem Turf gleichet, zu Tauchritz aber,<br />

zwischen Zittau und Görlitz, wird jetzo<br />

wirklich der beßte Turf gegraben, dergleich<br />

sich auch anderen Orten geäußert<br />

hat.”<br />

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Ab diesem Zeitpunkt verfolgen wir eine<br />

interessante und ereignisreiche Geschichte<br />

des Braunkohlenbergbaues in der Oberlausitz.<br />

Bevor wir diese Geschichte weiter verfolgen,<br />

wollen wir einen kurzen Abstecher in<br />

die Geschichte der Braunkohle selbst<br />

machen. Diese Geschichte ist wesentlich<br />

älter, sie beginnt vor über 30 Millionen<br />

Jahren. Wir sprechen hier von der Erdneuzeit<br />

mit ihrem Hauptabschnitt dem Tertiär,<br />

das auch als “Braunkohlenzeit” bezeichnet<br />

wird. Die Erdneuzeit prägt besonders mit<br />

dem tertiären Vulkanismus das heutige Bild<br />

der Südlausitz. Hiervon zeugen Basalt- und<br />

ausitzer Rekord-Briketts<br />

1a - Ware


Phonolithberge wie die Landeskrone, die<br />

Lausche oder der Kottmar. Im Zusammenhang<br />

hiermit entstanden aber auch Senken,<br />

in denen reiche, zeitweise subtropische<br />

Wälder gediehen, deren Reste mit Wasser<br />

überstaut wurden. Sie liegen uns heute als<br />

Braunkohlen des Berzdorfer- und Zittauer<br />

Beckens vor. Später begruben mehrfache<br />

Vorstöße skandinavischer Gletscher große<br />

Teile Mitteleuropas unter einer mächtigen<br />

Eisdecke. Nach deren Abschmelzen blieb<br />

der mitgeführte Gesteinsschutt zurück, der<br />

heute als Moränen weite Gebiete der Oberlausitz<br />

bedeckt. Auf dieser Grundlage,<br />

modifiziert durch Flussläufe und Windverfrachtungen<br />

(Löß) bildeten sich die heutige<br />

Landschaft und die Böden der Oberlausitz.<br />

Zu dieser Zeit gediehen in der Oberlausitz<br />

ausgedehnte Waldmoore, deren Reste uns<br />

als Braunkohlen erhalten sind und dem<br />

Tertiär den Namen “Braunkohlenzeit”<br />

gaben. Die Umwandlung der pflanzlichen<br />

Substanz in Kohle, die Inkohlung, erfordert<br />

das Zusammenwirken physikalischer,<br />

chemischer, biologischer und geologischer<br />

Prozesse. Geologisch ist sie an<br />

Beckenbildungen gebunden, die in der<br />

Oberlausitz tektonisch (z.B. Berzdorf und<br />

Zittau) oder durch Erosion (z.B. Wiesa bei<br />

Kamenz) entstanden. Die hierin abgelagerten,<br />

z.T. mächtigen Sedimente bestehen<br />

51<br />

neben den Braunkohleflözen aus Tonen,<br />

Schluffen und Kiesen. Die nähere Untersuchung<br />

der Oberlausitzer Braunkohlen<br />

zeigt, dass während des Tertiärs das Klima<br />

und damit die Waldvegetation mehrfach<br />

wechselte. Schon seit der Oberkreide entwickelten<br />

sich hier unter feuchtgemäßigtem<br />

Klima Wälder aus laubwerfenden Gehölzen<br />

und Nadelbäumen. Gleichzeitig wuchsen<br />

am Nordrand der Tethys immergrüne,<br />

artenreiche Lorbeerwälder. Die Befunde<br />

zeigen, dass in unserem Gebiet mehrfach der<br />

eine oder andere Florenbereich die Oberhand<br />

gewann, das Klima also zwischen etwa<br />

heutigen und mehr subtropischen Bedingungen<br />

schwankte. Mit dem Beginn der<br />

Erdneuzeit vollzieht sich auch die Herausbildung<br />

der uns heute vertrauten Tier- und<br />

Pflanzenwelt. Das trifft auf die Gattungen,<br />

z.T. sogar Arten der seit dem Erdaltertum<br />

vorhandenen Gliedertiere (z.B. Insekten)<br />

und der seit dem Erdmittelalter in Entwicklung<br />

befindlichen Vögel und Säugetiere<br />

zu. In der Flora sind es besonders die<br />

bedecktsamigen Pflanzen, die erstmalig in<br />

der obersten Unterkreide auftraten und seit<br />

dem Tertiär die Vegetation unserer Erde und<br />

- wie aktuelle Untersuchungen der Braunkohlenflora<br />

beweisen - auch der Oberlausitz<br />

bestimmten. (Wird fortgesetzt)<br />

Quelle: Verein "Oberlausitzer Bergleute" e.V.


52<br />

Apothekergeschichten Teil IV<br />

Apothekergeschichten Teil IV<br />

Das Kräuterwissen der Frauen ( Fortsetzung)<br />

Zur Stärkung von Psyche und Nerven hat<br />

sich Baldrian als pflanzliche Einschlafhilfe<br />

allererster Wahl erwiesen. Baldriantee beruhigt<br />

ohne zu betäuben, durch Zugabe von<br />

Hopfenzapfen kann seine Wirkung noch<br />

verstärkt werden. Das ätherische Öl von<br />

Lavendel beruhigt die Nerven und baut auf,<br />

wenn man abgespannt ist. Besonders<br />

wirkungsvoll ist Lavendelblütentee, wenn<br />

depressive Verspannungen zu Kopfschmerzen<br />

führen. Schlafstörungen gehören<br />

ebenfalls zum Krankheitsbild bei<br />

Depressionen. Hier hat sich Johanniskraut<br />

als beruhigend erwiesen.<br />

Bei Verletzungen und Entzündungen der<br />

Haut beschleunigt die Ringelblume, äußerlich<br />

angewendet die Wundheilung. Sie hilft<br />

auch bei Sonnenbrand und Akne. Bei der<br />

Behandlung von Neurodermitis kann Borretsch<br />

erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Umschläge oder Teeaufgüsse von Stiefmütterchen<br />

sind bei Milchschorf, Akne und<br />

Ekzemen hilfreich. Bei empfindlicher Haut<br />

kann Aloeöl aufgetragen werden.<br />

Bei der Therapie entzündlicher und bakterieller<br />

Erkrankungen der Harnwege<br />

gelten Birkenblättertee und Goldrutenkraut-Tee-<br />

als nierenanregend und werden<br />

zur Durchspülung empfohlen.<br />

Bei funktionellen Herzbeschwerden verbunden<br />

mit niedrigem Blutdruck haben sich<br />

durchblutungsfördernde Einreibungen mit<br />

Rosmarinöl bewährt. Weissdorn gilt als Allheilmittel<br />

bei Herzbeschwerden. So erweitert<br />

Weissdorntee die Gefäße zur<br />

besseren Durchblutung.<br />

Der Tee aus Mistelkraut ist bei leichten Formen<br />

von nervös bedingten Bluthochdruck<br />

zu empfehlen.<br />

Rosskastanie innerlich angewendet stärkt<br />

durchlässige Venenwände und vermindert<br />

die Gefahr von Venenentzündungen.<br />

Die Teufelskralle, beheimatet in den Savannen<br />

Südafrikas lindert bei Rheuma den<br />

Schmerz und fördert die Beweglichkeit der<br />

Gelenke.<br />

Extrakte aus der Weidenrinde bieten eine<br />

natürliche Alternative zu herkömmlichen<br />

Schmerzmitteln und können bei Rückenschmerzen<br />

und Rheuma lindernd wirken.<br />

Auch zur Hemmung von Entzündungen bei<br />

Arthrose wird der Extrakt der Weidenrinde<br />

zur Anwendung gebracht.<br />

Die Tipps wurden unter Nutzung diverser<br />

Quellen zusammengestellt<br />

Hirsch- Apotheke<br />

Apothekerin Angela Tirschler<br />

Postplatz 13<br />

02826 Görlitz<br />

Tel./ Fax (03581) 40 64 96<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag- Freitag:<br />

8.00- 18.30 Uhr<br />

Sonnabend:<br />

9.00- 13.00 Uhr

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