20_Ausgabe Mai 2003
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Otto Strassburg und<br />
die Strassburgpassage<br />
Interview mit<br />
Peter Baumgardt<br />
Im Blickpunkt:<br />
Berzdorfer See<br />
Die Görlitzer<br />
Straßenbahn I
Hauskrankenpflege<br />
Seniorenbetreuung<br />
Claudia Stumm<br />
Fachspezifische Leistung:<br />
Enterale & Parenterale Ernährungsmethoden<br />
Aufgrund einer Krankheit (z.B.:mit<br />
Schluckstörungen, starker Gewichtsverlust<br />
und Bewußtseinstrübungen...) bei<br />
der eine normale, ausreichende Flüssigkeits-u./o.<br />
Nahrungsaufnahme nicht ausreichend<br />
ist, kann sich eine "künstliche<br />
Ernährung" notwendig machen.<br />
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Patienten bzw. schulen die Pflegekräfte in<br />
der Anwendung der Methoden und<br />
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regelmäßig ambulant im Haushalt oder im<br />
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Vorwort<br />
Liebe StadtBILD - Leser,<br />
mit der aktuellen <strong>Ausgabe</strong> <strong>20</strong> unseres Stadtjournals stellen wir<br />
weitere historische Themen zur Geschichte unserer Stadt vor.<br />
In guter Tradition können sich die Leser über viele interessante<br />
Details und auch Überraschendes zur Entwicklung von<br />
Görlitz und der Oberlausitz informieren. So birgt u.a. die<br />
Geschichte der Juden in der Oberlausitz viel Interessantes.<br />
Die Geschichte und die Entwicklung der Strassburgpassage<br />
und die Fortsetzung unserer Abhandlung zur Oberlausitzer<br />
Gedenkhalle (Ruhmeshalle) stehen weiterhin im Mittelpunkt<br />
der <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Gleichzeitig beginnen wir mit einer interessanten Serie zur<br />
Entstehung und Entwicklung der Görlitzer Straßenbahn, deren<br />
Geschichte sich über mehrere Folgen erstrecken wird.<br />
Der Bericht zur Berzdorfer Grube soll Auskunft über ihre<br />
Geschichte und ihre Zukunft als Naherholungsgebiet geben.<br />
Die Redaktion des StadtBILDes möchte sich bei den<br />
ehrenamtlichen Autoren an dieser Stelle bedanken und freut<br />
sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.<br />
Nun viel Spaß beim Lesen und besuchen Sie uns mal im<br />
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und Manuskripte wird keine<br />
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4<br />
Die Chronik der Strassburg-Passage I<br />
Die Chronik der Strassburg-Passage I<br />
Im Jahre 1887 eröffnete der damals<br />
erst 25-jährige Otto Strassburg ein<br />
anfängliche bescheidenes Ladengeschäft<br />
in der Berliner Straße 7 u.a.<br />
mit den Worten: "indem ich mich<br />
meinem verehrten hiesigen, sowie<br />
auswärtigen Publikum angelegentlichst<br />
empfehle, sichere ich aufmerksame<br />
reelle Bedienung bei weitgehendster<br />
Coulanz zu." Niemand<br />
ahnte, welche Bedeutung das junge<br />
Unternehmen erlangen würde.<br />
Bild oben: Berliner Straße 7 (1887/89)<br />
Bild links: Berliner Straße 9 (1889/94)<br />
Schon nach einem reichlichen Jahr erwies<br />
sich dieses Lokal als zu klein, so dass die<br />
Firma in das in derselben Reihe liegende<br />
Haus Berliner Straße 9, wo drei Läden zu<br />
einem vereinigt wurden, übersiedelte. Aber<br />
auch hier mußte sehr bald die erste Etage für<br />
neuen Geschäftsraum mit einer Freitreppe<br />
integriert werden. Im Jahre 1894 verlegte<br />
die Firma ihr Unternehmen wieder in das<br />
inzwischen käuflich erworbene Grundstück<br />
Berliner Straße Nr. 7 zurück und vergrößerte<br />
ihre Geschäftsräume in den Jahren<br />
1896, 1898 sowie 1902 bis 1912 durch ganz<br />
bedeutende Um- und Erweiterungsbauten.
Um sich in der Ausdehnung nicht<br />
beschränkt zu sehen, erwarb die Firma<br />
im Jahre 1901 das rückwärtig angrenzende<br />
Grundstück Jakobstraße<br />
Nr. 35 den einstigen "Schwarzen<br />
Adler".<br />
Von ganz besonders einschneidender<br />
Bedeutung in der Chronik der Firma<br />
dürften die Jahre 1907 und 1908<br />
gewesen sein, als das Interesse für<br />
den Bau einer Passage in Verbindung<br />
mit einer wesentlichen Erweiterung<br />
der Geschäftsräume rege wurde.<br />
5<br />
Berliner Straße 7 (1894/98)<br />
Kurz vor dem Bau der Passage1905<br />
Dieses war im Sinne des öffentlichen<br />
Verkehrsinteresses ein lang gehegter<br />
Wunsch, um die Berliner Straße mit der<br />
Jakobstraße und dem Wilhelmsplatz zu<br />
verbinden.<br />
Im Herbst 1907 erwarb Otto Strassburg<br />
auch die Nachbargrundstücke Berliner<br />
Straße 8 und die Jakobstraße 34 und schon<br />
nach wenigen Tagen legte er in vertraulicher<br />
Konferenz Herrn Oberbürgermeister<br />
Snay die eigens gefertigten Passagepläne<br />
in flüchtigen Skizzen vor,<br />
worauf ihm weitesgehendes Entgegenkommen<br />
seitens des Magistrats zugesichert<br />
wurde.
6<br />
Im Dezember des gleichen Jahres<br />
annoncierte Otto Strassburg in den hiesigen<br />
Tageszeitungen und bot zahlreiche Verkaufsflächen<br />
in dem neuen Projekt an.<br />
Dies widerspiegelte, wie eindringlich sich<br />
Otto Strassburg mit dem Projekt beschäftigte,<br />
denn er versuchte vornehmlich hiesige<br />
Unternehmen zum Einzug zu gewinnen,<br />
denn nur ungern und in zweiter Linie<br />
sollten auswärtige Geschäfte in Betracht<br />
kommen.<br />
Doch bald war eines klar, vor ihm lag eine<br />
schwere Aufgabe, denn es galt mehrere<br />
Projekte in einem Gesamtkonzept zu<br />
vereinigen. Galt es doch eine mustergültige<br />
Schöpfung nicht nur der eigenen Geschäftsräume,<br />
sondern auch der in der Strassburg-<br />
Passage vertretenen Geschäfte, des Passage-Restaurants<br />
und -Cafés zu erreichen.<br />
Licht, Luft und Geräumigkeit durften<br />
nirgends fehlen, weil nach Ansicht des<br />
Begründers diese Faktoren zur Lebensfähigkeit<br />
seines Unternehmens von größter<br />
Wichtigkeit waren.<br />
Die Fassade des Erweiterungsbaues und<br />
Passagegrundstückes Berliner Straße 8<br />
hatte den gotischen Charakter der alten<br />
Fassade Berliner Straße 7 von Architekt<br />
Röhr erhalten, um die Einheitlichkeit und<br />
den monumentalen Eindruck der gesamten<br />
Front zu erzielen.<br />
Eingangsportal Strassburgpassage<br />
Das Eingangsportal der Strassburg-Passage<br />
wurde der Außenarchitektur angepasst. Die<br />
Handel und Industrie darstellenden Figuren<br />
wurden aus echtem Sandstein vom<br />
Bildhauer Armbruster (Dresden) hergestellt.<br />
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Die Strassburgpassage hat eine Länge von<br />
ca. 115 m und eine Breite von ca. 5 m.,<br />
wobei letztere sich bei einer Länge von ca.<br />
28 m auf ca. 7,50 m erweitert und einen ca.<br />
210 qm großen architektonisch<br />
interessant ausgestatteten Lichthof<br />
bildet.<br />
Die Lieferung des elektrischen<br />
Stromes zur Beleuchtung der<br />
Passage wurde durch die Stadt<br />
Görlitz übernommen.<br />
Am 13. Dezember 1908 wurde<br />
nach kaum sechsmonatiger fieberhafter<br />
Bauzeit, die Strassburg-<br />
Passage im Beisein aller Spitzen<br />
der Behörden feierlich eröffnet<br />
und konnte von nun bei Tag und<br />
Nacht genutzt werden.<br />
Linkerseits der Berliner Straße<br />
befand sich die 85 m lange Schaufensterfront<br />
sowie der zweite<br />
Haupteingang der Firma Otto<br />
Strassburg.<br />
Abgesehen von der außerordentlich<br />
günstigen Lage für den<br />
praktischen Durchgangsverkehr<br />
wurde die Strassburg-Passage in<br />
kürzester Zeit Anziehungs- und<br />
Treffpunkt für Görlitzer und viele<br />
Fremde, die sich dem grandiosen<br />
Bau nicht entziehen konnten.<br />
r.:Otto Strassburg<br />
u.:Die belebte<br />
Passage<br />
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8<br />
Das vornehm eingerichtete Passage-Café<br />
nebst Konditorei war mit einem Weinrestaurant<br />
verbunden und wurde Anfang<br />
1912 in der ersten Etage mit einem<br />
prächtigen Billard-Saal, einer<br />
Bar und einem Kasino mit<br />
zahlreichen Separées<br />
erweitert.<br />
Sieben wertvolle französische<br />
Billards hatten nun in<br />
dem langen nach der Jakobstraße<br />
zu gelegenen Saale<br />
Aufstellung gefunden. Die<br />
Separées waren in leuchtendem<br />
Rot gehalten.<br />
Auf der rechten Seite von der<br />
Berliner Straße befanden sich<br />
Verkaufsläden selbständiger<br />
gut renommierter Geschäfte<br />
verschiedener Branchen, die<br />
Eingänge zum Kinematographen-Theater<br />
(Kino) und<br />
Automaten-Restaurant, sowie<br />
eine Reihe von Ausstellungsschaufenstern<br />
und -kästen.<br />
Eine reizend wirkende Veranda<br />
befand sich am Ausgang des<br />
Lichthofes, ein lauschiges und<br />
interessantes Plätzchen für die<br />
Gäste des Passage-Restaurants<br />
und -Cafés.<br />
Fortsetzung folgt.<br />
Bild oben:Passage-Restaurant und -Café<br />
Bild unten: Billard-Saal<br />
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Die Ruhmeshalle - Dom Kultury Teil IV<br />
Die Ruhmeshalle - Dom Kultury Teil IV<br />
11<br />
Im Jahre 1912, also ein Jahrzehnt nach der<br />
Einweihung der Oberlausitzer Gedenkhalle<br />
mit Kaiser-Friedrich Museum, konnte Museumsdirektor<br />
Ludwig Feyerabend in einer<br />
Festschrift eindrucksvolle Arbeitsergebnisse<br />
vorstellen.<br />
Aus öffentlicher Hand gab es keine Mittel<br />
für Ankäufe. Schenkungen von Kunstwerken<br />
und auch namhafte Geldspenden und<br />
Stiftungen kamen vor allem von kunstsinnigen<br />
Bürgern und Vereinigungen der Stadt<br />
und der Landschaft.<br />
Luftaufnahme<br />
der<br />
Ruhmeshalle<br />
um 19<strong>20</strong><br />
Das 1903<br />
bis 1904 eingerichtete<br />
Kaiser-Friedrich-Museum<br />
umfaßte im Hauptgeschoß,<br />
im Obergeschoß und im Keller mehrere<br />
Säle und kleinere Ausstellungsräume.<br />
Es gliederte sich damals in sechs Abteilungen<br />
- die Gemäldegalerie, die Abteilungen<br />
für Heimatkunde und für die Kulturgeschichte<br />
der Oberlausitz, für Kunstgewerbe<br />
sowie für Ur- und Frühgeschichte<br />
und ein numismatisches Kabinett.<br />
(1904) sogar 93000 Besucher.<br />
In den Folgejahren bis zum I. Weltkrieg<br />
waren es jährlich rund 40000.<br />
Die Gedenkhalle im zentralen Bereich des<br />
Bauwerkes diente vornehmlich der vater-<br />
Das Interesse am neuen<br />
Museum zeigte sich bald in<br />
beachtlichen Besucherzahlen. Allein<br />
die Gedenkhalle zählte 1902 in den ersten<br />
Wochen nach der Eröffnung (28. November)<br />
über 6000 Gäste. Das Kaiser-Friedrich-<br />
Museum erzielte im Jahre seiner Eröffnung<br />
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12<br />
ländischen Erziehung. Besondere Aufmerksamkeit<br />
galt dabei Führungen für die<br />
Soldaten der Görlitzer Garnisionstruppen<br />
und für Schulklassen. Der Rückblick auf die<br />
Reichseinigung von 1871 galt als besonders<br />
geeignet, die Treue zur Hohenzollern-Monarchie<br />
auszuprägen.<br />
Einen wirkungsvollen Rahmen dafür boten<br />
die Marmorstandbilder der Kaiser Wilhelm<br />
I. und Friedrich III., sowie einiger Landesfürsten<br />
und des berühmten Dreigestirns<br />
Bismarck, Moltke und Roon.<br />
1935 wurde dann unterhalb<br />
der Galerien<br />
eine Sammlung zur<br />
Garnisionsgeschichte<br />
als “Neunzehner-Museum”<br />
hinzugefügt. Es<br />
erinnerte an die letzte<br />
königlich-preußische<br />
Garnison, das Infanterie-Regiment<br />
Nr. 19<br />
(1871-1919 Görlitz/<br />
Lauban).<br />
Die neue Wehrmacht-<br />
Garnison (1935-1945<br />
Infanterie-Regiment<br />
30 Görlitz/ Lauban)<br />
bekam hier ihre wehrpolitische<br />
Ausrichtung.<br />
Die “Ruhmeshalle” war die prächtige Kulisse<br />
für Aufmärsche und Kundgebungen<br />
vor ihrem Säulenportal oder auf dem<br />
Friedrichsplatz links neben dem Bauwerk.<br />
Hier erlebte man Militärparaden und den<br />
Großen Zapfenstreich am Regimentshaus<br />
ebenso wie den Vorbeimarsch an Kaiser<br />
Wilhelm II. (1902), die Wahlrede des<br />
NSDAP-Führers Adolf Hitler (1932) und<br />
die nationalsozialistischen <strong>Mai</strong>kundgebungen<br />
nach 1933.<br />
Die ständigen Ausstellungen und Sammlungen<br />
konnten unter<br />
den Direktoren<br />
Prof. Feyerabend,<br />
Prof.Dr. Polaczek,<br />
Dr. Gandert und Dr.<br />
Asche ständig erweitert<br />
werden.<br />
E i n h e i m i s c h e<br />
Künstler stellten<br />
sich in Sonderausstellungen<br />
vor, darunter<br />
Otto Engelhardt-Kyffhäuser,<br />
Johannes Wüsten,<br />
Arno Henschel,<br />
Dora Kolisch, Edmund<br />
Bautz und<br />
Walter Rhaue.<br />
Eingangsbereich der Ruhmeshalle<br />
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Der Kunstverein der Lausitz gestaltete Gemeinschaftsausstellungen<br />
seiner Mitglieder.<br />
Neue Erkenntnisse der Museumskunde<br />
führten zu moderneren Darbietungsformen.<br />
Ein Erweiterungsbau war im Gespräch,<br />
scheiterte jedoch an der Nachkriegsnot.<br />
Im Kaisertrutz öffnete 1932 das<br />
städtische Museum für Görlitzer Stadtgeschichte<br />
und für Ur- und Frühgeschichte<br />
der preußischen Oberlausitz.<br />
Der neue Name für beide Häuser<br />
“Städtische Kunstsammlungen” (1936)<br />
wurde programmatisch<br />
für das künftige<br />
Profil der örtlichen<br />
Museen.<br />
Im Rahmen des “totalen<br />
Krieges” schlossen<br />
auch die Görlitzer<br />
städtischen Museen<br />
1943.<br />
Nur 40 Jahre lang<br />
konnte die “Ruhmeshalle”<br />
ihrer ursprünglichen<br />
Bestimmung<br />
dienen.<br />
Wertvolle Bestände<br />
mußten ausgelagert<br />
werden, um sie vor der<br />
Vernichtung durch<br />
Bombenangriffe zu<br />
13<br />
sichern. Nur ein Bruchteil davon kehrte<br />
nach Görlitz zurück.<br />
Vieles wurde vermutlich während der<br />
Kampfhandlungen 1945 oder in den<br />
Nachkriegswirren vernichtet, anderes in<br />
polnische Sammlungen eingegliedert. Mit<br />
der Grenzziehung an Oder und Neiße durch<br />
die Siegermächte 1945 begann für das<br />
Museumsgebäude am Ostufer ein neuer -<br />
und der längere - Abschnitt seiner<br />
Geschichte.<br />
Text: Dr. Ernst Kretzschmar<br />
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14<br />
Interview Peter Baumgart<br />
Interview Peter Baumgardt<br />
Geschäftsführer für die Bewerbung von Görlitz als Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10<br />
Red.: Welche für Sie bedeutenden Daten<br />
würden Sie in einem kurzen Lebenslauf<br />
nennen?<br />
P.B.: Nun, als Fan von Thomas Mann, bin<br />
ich natürlich stolz auf meine Geburtsstadt<br />
Lübeck, in der ich meine Kindheit und<br />
Jugend verbrachte.<br />
Schon früh begann ich, mich für das<br />
Theaterspiel zu begeistern. Mit 15 gründete<br />
ich eine Theatergruppe. Die “Bretter, die<br />
die Welt bedeuten” ließen mich einfach<br />
nicht los - und mein ernsthafter Wunsch,<br />
Regie zu studieren, um später an einem<br />
Theater arbeiten zu können, wurde von<br />
meinen Eltern vorbehaltlos unterstützt,<br />
wofür ich ihnen sehr dankbar bin.<br />
Mein Regiestudium in Graz hatte ich mir<br />
allerdings anders vorgestellt - viel zu viel<br />
Theorie und weit entfernt von Theaterpraxis<br />
. Also wechselte ich nach Frankfurt,<br />
nahm dort Schauspielunterricht und studierte<br />
parallel dazu Geschichte, Germanistik<br />
und Politische Wissenschaften.<br />
An den Theatern in Darmstadt, Heidelberg<br />
und München sammelte ich nach Abschluss<br />
meines Studiums spannende Erfahrung als<br />
Schauspieler.<br />
Hollywood<br />
ist bei uns zu Gast.<br />
War die Bühnenerfahrung wichtig und gut<br />
für mich, so zog es mich jedoch zur Regie.<br />
Am Staatstheater am Gärtnerplatz in<br />
München, an dem ich insgesamt 13 Jahre in<br />
verschiedenen Positionen tätig war - vom<br />
Regieassistenten zum Spielleiter, vom 1.<br />
Regisseur bis zum Operndirektor-, eröffneten<br />
sich schließlich die Möglichkeiten zur<br />
Umsetzung meines Kindheitstraumes.<br />
1992 wurde ich als Intendant an die<br />
Städtischen Bühnen Augsburg berufen. Die<br />
Neustrukturierung dieses Hauses zu einem<br />
modernen Dreispartentheater mit einem<br />
zeitgemäßen Management, schloss ich bis<br />
1997 verantwortlich und erfolgreich ab.<br />
Mit der Vorbereitung - gemeinsam mit dem<br />
von mir sehr geschätzten und leider viel zu<br />
früh verstorbenen August Everding - und<br />
der Durchführung des Kulturprogramms<br />
des Deutschen Pavillons auf der EXPO<br />
<strong>20</strong>00, waren für mich wertvolle Erfahrungen<br />
in der Kulturvermittlung im Größenrahmen<br />
einer Weltausstellung verbunden,<br />
sowohl was die konzeptionelle Arbeit als<br />
auch die effiziente Organisation betraf.<br />
Letztendlich sind alle diese Berufsschritte,<br />
und jeder einzelne ist mir wichtig, in die<br />
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Erstellung des Nutzungskonzeptes für das<br />
Festspielhaus Hellerau - eine wunderbare<br />
Anlage - eingeflossen, das als "Forum zeitgenössischer<br />
Kunst und Kultur", nun eine<br />
Chance für die Zukunft hat.<br />
Red.: Sie sind seit Januar <strong>20</strong>03 in Görlitz,<br />
welche Eindrücke konnten Sie bisher von<br />
der Stadt sammeln?<br />
P.B.: Vor drei Jahren, anlässlich der<br />
Premiere von “Mottke, der Dieb” von<br />
Bernd Franke, war ich zum ersten Mal in<br />
Görlitz. Es war eine großartige Aufführung<br />
des hiesigen Theaters in Zusammenarbeit<br />
mit der Kunsthalle Bonn. Nach der Premiere<br />
- am späten Abend - spazierte ich, auf<br />
dem Rückweg zu meinem Hotel, vom<br />
Marienmarkt, zum Ober- und Untermarkt<br />
durch die Altstadt. Ich war von dieser Stadt<br />
begeistert: von ihrem historischen Ambiente<br />
und ihrem südländischen Flair.<br />
Und ich fasste den Entschluss, mich in<br />
Görlitz einzubringen … möglicherweise in<br />
Zusammenarbeit mit dem Theater?!<br />
Dann kam das Angebot, als Geschäftsführer<br />
für die Bewerbung der Stadt als<br />
Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 tätig zu werden.<br />
Ich bin nun seit Januar <strong>20</strong>03 in dieser Stadt.<br />
Seit meinem ersten Besuch hat sich vieles<br />
zum Positiven verändert, gerade im Be-<br />
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15<br />
reich Sanierung.<br />
Wenn ich jetzt mit offenen Augen durch die<br />
Altstadt gehe, dann begebe ich mich<br />
sinnbildlich auf eine Reise durch die Zeiten.<br />
Von der Spätgotik bis zum Jugendstil - alles<br />
kommt in geschlossenen Bauensembles<br />
zum Ausdruck. Ich persönlich mag diese<br />
Reise. aber glaube, diese Reise muss weitergehen<br />
bis hin zum großen Ziel - Kulturhauptstadt<br />
<strong>20</strong>10: Görlitz rückt damit ins<br />
Zentrum von Europa und ich meine das<br />
nicht nur regional, sondern vor allem<br />
mental.<br />
Diese Herausforderung und Aufgabe kann<br />
nur gelingen, wenn alle gesellschaftlichen<br />
Kräfte gebündelt werden und alle diesen<br />
Prozess unterstützen.<br />
Red.: Welche inhaltlichen Schwerpunkte<br />
sind im Konzept für die Bewerbung zur<br />
Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 enthalten?<br />
P.B. Zur Zeit bin ich dabei, umfassend zu<br />
analysieren, um dann einen Maßnahmekatalog<br />
in Form des Konzeptes zu erarbeiten.<br />
Ich habe bereits erwähnt, die Reise durch<br />
die Zeit muss weitergehen. Die zeitlichen<br />
Stationen dieser Reise müssen genau<br />
festgelegt werden.<br />
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Es darf kein Stillstand eintreten. Dazu setze<br />
ich folgende wesentliche Prämissen:<br />
1. Die Stadt muss sich mit ihrem einmaligen<br />
historischen Bauensemble und ihrer günstigen<br />
geografischen Lage noch besser national<br />
und auch international auf Messen u.ä.<br />
Veranstaltungen präsentieren. Der Freistaat<br />
Sachsen hat sich bereits auf verschiedenen<br />
Messen international erfolgreich präsentiert.<br />
Städte wie Dresden, Meißen und<br />
Bautzen stehen im Mittelpunkt, Görlitz hat<br />
bei diesen Präsentationen bisher nur eine<br />
kleine Rolle gespielt. Das muss sich<br />
ändern!<br />
Auf der Internationalen Tourismusbörse (I.)<br />
in Berlin hatte Görlitz als Bewerber für die<br />
Kulturhauptstadt <strong>20</strong>10 einen Pavillon und<br />
zog viele Besucher an. Das sind erste<br />
positive Ansatzpunkte in dieser Richtung.<br />
Solche Aktivitäten wie “Görlitz sucht den<br />
Suppenstar” oder dass sich Hollywood die<br />
Görlitzer Altstadt als Drehort für die<br />
Außenaufnahmen gewählt hat, macht uns<br />
2. Das kulturelle Angebot muss erheblich<br />
erweitert werden. So fehlen z.B. geeignete<br />
Podien zur Darstellung und Auseinandersetzung<br />
mit der zeitgenössischen Kunst.<br />
Auch ein Museum für zeitgenössische<br />
Kunst sollte seinen Platz finden. Auf dem<br />
Wege zur Kulturhauptstadt ist diese Kultur<br />
und seine Kunstrichtung den Görlitzer<br />
-Anzeige-<br />
Bürgern und seinen Gästen besser zu<br />
vermitteln.<br />
3. Der binationale Charakter zwischen<br />
Görlitz und Zgorzelec, zwischen dem<br />
deutschen und polnischen Stadtteil, sollte<br />
weiter ausgeprägt werden. In diesem Sinne<br />
spielt der grenzüberschreitende Brückenpark<br />
eine wichtige Rolle. Hier könnte<br />
durchaus ein Kunst-, Kultur,- Kongress-<br />
und Medienzentrum entstehen.<br />
Der Brückenpark darf nicht nur eine Worthülse<br />
sein, sondern ist rundum mit Leben zu<br />
erfüllen. Im Mittelpunkt dabei muss von<br />
Anfang an die Sanierung der Görlitzer<br />
Stadthalle stehen. Hier sollte dazu nicht nur<br />
geredet, sondern auch gehandelt werden,<br />
indem ein sofortiges Maßnahmepaket<br />
geschnürt und verabschiedet, ein Ideenwettbewerb<br />
ausgeschrieben wird.<br />
4. Die Stadt für die Touristen attraktiver zu<br />
gestalten, setzt voraus, dass die Infrastruktur<br />
weiter entwickelt wird und für die<br />
Belebung der Stadt Sorge getragen wird.<br />
5. Und der wirtschaftliche Aufschwung ist<br />
mit dem Ziel verbunden Kulturhauptstadt<br />
<strong>20</strong>10 zu werden. Und so werde ich insbesondere<br />
mit den Vertretern des Einzelhandels,<br />
Mittelstandes und Tourismusvereins<br />
in den nächsten Monaten Gespräche<br />
darüber führen, wie diese Partner in das<br />
Konzept mit einbezogen werden können.<br />
Die Redaktion dankt für das Gespräch.
Karikaturenwettbewerb im Studienkreis Görlitz<br />
Der Studienkreis hatte unter dem Motto<br />
“Anders - na und?” Junge Zeichentalente<br />
von 6 bis 22 Jahren aufgerufen, Intoleranz<br />
und Menschenverachtung in ihren verschiedenen<br />
Ausprägungen im Bild einzufangen.<br />
Eine Expertenjury hat die Bilder bewertet<br />
und die Preisträger prämiert.<br />
-Verlagssonderveröffentlichung-<br />
17<br />
Zeichnung: Kim Jatho<br />
10 Jahre (1. Preis Altersklasse 6-10)<br />
IMMOBILIENVERWALTUNG<br />
Marienplatz 2<br />
02826 Görlitz<br />
Die Werke der ersten Preisträger sind noch<br />
bis zum 30. Juni <strong>20</strong>03 im Studienkreis<br />
Görlitz zu betrachten.<br />
Eltern, Schüler, Pädagogen oder auch ganze<br />
Klassen sind zu einem Ausstellungsbesuch<br />
in den Unterrichtsräumen, Marienplatz 2,<br />
herzlich eingeladen!<br />
Der Studienkreis kann seit Jahren mit<br />
seinen Karikaturwettbewerben gute Erfolge<br />
verzeichnen. Den Aufrufen zu den Thema<br />
“Schule” und “Sucht” waren bereits<br />
zahlreiche Teilnehmer gefolgt.<br />
Mit 8.322 Einsendungen kann auch der<br />
Wettbewerb “Anders - na und?” eine stolze<br />
Beteiligung vorweisen.<br />
Quelle: Studienkreis, Fotos: StadtBILD<br />
Jens Hoffmann<br />
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18<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Attraktivität des Wirtschaftsstandortes verbessern<br />
Die Region Görlitz / Niederschlesischer<br />
Oberlausitzkreis verfügt zweifellos über<br />
eine Vielzahl an zukunftsweisenden Potenzialen.<br />
Die daraus erkennbaren Entwicklungschancen<br />
erfordern jedoch geeignete<br />
Rahmenbedingungen und zielorientiertes<br />
Handeln. Die derzeitig in der Öffentlichkeit<br />
stark diskutierten Strukturschwächen<br />
wie die Bevölkerungs- und Arbeitsmarktentwicklung<br />
sollten deshalb die zweifelsohne<br />
vorhandenen Stärken mehr Aufmerksamkeit<br />
erhalten.<br />
Bevor die Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung<br />
des Wirtschaftsstandortes Aussagen<br />
gesprochen werden kann ist es wichtig,<br />
an Hand ausgewählter Wirtschaftsindikatoren<br />
Aussagen zur wirtschaftlichen<br />
Situation zu treffen. Zur besseren Bewertbarkeit<br />
werden die statistischen Werte unterschiedlicher<br />
Zeiträume sowie des<br />
Landes Sachsen gegenübergestellt.<br />
Grundsteuer A<br />
Görlitz<br />
1997 <strong>20</strong>01<br />
23<br />
42<br />
Sachsen<br />
1997 <strong>20</strong>01<br />
12.948<br />
13.462<br />
Ist-Aufkommen an<br />
Realsteuern (in 1000 €)<br />
Grundsteuer B<br />
Gewerbesteuer<br />
4.547<br />
4.693<br />
5.502<br />
4.276<br />
304.550<br />
492.114<br />
351.7<strong>20</strong><br />
576.690<br />
Gesamt<br />
9.263<br />
9.8<strong>20</strong><br />
809.612<br />
941.872<br />
1990<br />
1995<br />
<strong>20</strong>02<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Görlitz<br />
Sachsen<br />
76.035<br />
4.775.914<br />
67.980<br />
4.566.603<br />
59.809<br />
4.366.362<br />
Altersstruktur<br />
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Görlitz<br />
Sachsen<br />
1991<br />
unter 18 18 - 65<br />
16.250<br />
999.662<br />
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Innenstadt<br />
über 65<br />
11.838<br />
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<strong>20</strong>01<br />
unter 18 18 - 65<br />
9.398<br />
695.437<br />
38.211<br />
2.843.283
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19<br />
Beherbergungsgewerbe<br />
Görlitz<br />
Sachsen<br />
Görlitz<br />
Sachsen<br />
Betriebe<br />
Gästebetten durchschn. Auslastg.<br />
1995 <strong>20</strong>01 1995 <strong>20</strong>01 1995 <strong>20</strong>01<br />
9<br />
1.419<br />
Ankünfte<br />
23<br />
2.235<br />
30.754 54.909 64.410<br />
3.435.692 5.146.341 10.144.847<br />
505<br />
76.322<br />
937<br />
114.434<br />
37,0<br />
38,9<br />
30,6<br />
36,1<br />
Übernachtungen Aufenthaltsdauer(Tage)<br />
108.284<br />
14.537.775<br />
2,1 2,0<br />
3,0 2,8<br />
Gewerbean- und<br />
-abmeldungen<br />
Görlitz<br />
Anmeldg./Abmeldg.<br />
1996<br />
669<br />
625<br />
Anmeldg./Abmeldg.<br />
<strong>20</strong>01<br />
469<br />
637<br />
Anmeldg./Abmeldg.<br />
1.-3. Q. <strong>20</strong>02<br />
369<br />
394<br />
KB Dresden<br />
17.054<br />
13.465<br />
14.165<br />
13.650<br />
10.399<br />
9.986<br />
Schon diese Auswahl an Wirtschaftsindikatoren<br />
bestätigen eine Reihe bekannter -<br />
durch statistische Aussagen belegbare -<br />
Unterschiede zwischen der Stadt Görlitz<br />
und beispielsweise dem Kammerbezirk<br />
Dresden. In der Regel schneidet dabei die<br />
Stadt schlechter ab. Eine durch die IHK<br />
Dresden im Jahr <strong>20</strong>02 durchgeführte Gesamtbewertung<br />
der regionalen Rahmenbedingungen<br />
am Standort der Unternehmen<br />
bestätigen für die Region Niederschlesischer<br />
Oberlausitzkreis einschließlich<br />
der Stadt Görlitz mit einer "Durchschnittsnote"<br />
von 3,0 aus 22 Indikatoren<br />
die zweitschlechteste Benotung im Kammerbezirk<br />
Dresden. Dabei ist die durch die<br />
Unternehmer geprägte Beurteilung stark an<br />
das in der Öffentlichkeit geprägte Image<br />
des Standortes gebunden. Die Branchenstruktur<br />
in Görlitz ist dabei durch Unternehmen<br />
aus dem Groß- und Einzelhandel,<br />
der Dienstleistungen, dem Kreditund<br />
Versicherungsgewerbe, dem Gastgewerbe<br />
aber auch durch das produzierende<br />
Gewerbe und der Bauindustrie geprägt.<br />
Hohe Standortattraktivität spiegelt sich<br />
letztendlich in einer hohen Unternehmensgründungs-<br />
und Ansiedlungsrate und in einer<br />
hohen Kaufkraftbindung wider. Obwohl<br />
qualitative und quantitative Verbesserungen<br />
aus der Vergangenheit in den<br />
Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Gewerbeflächenangebot<br />
oder Medienerschliessung<br />
deutlich sichtbar sind, belasten<br />
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<strong>20</strong><br />
knappe Auftragsbestände im Bauwesen,<br />
Umsatzrückgänge im Groß- und Einzelhandel,<br />
nachlassende Auslastungsgrade im<br />
Beherbergungsgewerbe, wenig optimistische<br />
Prognosen in der Industrie und<br />
Dienstleistungen die konjunkturelle Situation.<br />
Wenn auch die Bundespolitik dringende<br />
Reformen im Steuerrecht, im Arbeitsrecht<br />
sowie der Sozialsysteme umsetzen<br />
muss, so kann und muss die Attraktivität<br />
des Standortes Görlitz verbessert<br />
werden, in dem die Kommune als Dienstleister<br />
für die Wirtschaft schnell und flexibel<br />
auf die Belange der ansässigen Unternehmen<br />
reagiert. Das Drehen an der kommunalen<br />
Steuer- und Gebührenschraube ist<br />
dabei das falsche Signal für die ortsansässigen<br />
Unternehmen und potenziellen Investoren.<br />
Die Unternehmen aller Branchen<br />
loten ihre Wachstumschancen ständig<br />
aus: die zunehmende Vorbereitung auf die<br />
EU-Osterweiterung bestimmen immer<br />
stärker die unternehmerischen Konzepte<br />
und Strategien.<br />
Die IHK Dresden unterstützt deshalb mit<br />
ihren Kontaktzentren für Sächsisch-Polnische<br />
und Sächsisch-Tschechische Wirtschaftskooperation<br />
aktiv die Wirtschaft der<br />
Region. Darüber hinaus gibt es Aktivitäten<br />
unserer Unternehmen insbesondere aus<br />
-Verlagssonderveröffentlichung-<br />
dem Tourismussektor und der Händler, im<br />
Dialog mit Stadtverwaltung die zweifelsohne<br />
vorhandene Attraktivität unserer<br />
schönen Stadt schnell und nachhaltig zu<br />
verbessern. Dabei vertreten die Unternehmer<br />
die Auffassung, dass der Tourismus<br />
eine Branche mit Wachstum - professionelle<br />
Vermarktung vorausgesetzt - sein<br />
kann. Ohne auf Einzelheiten eingehen zu<br />
können, kann dieser Prozess nur gelingen,<br />
wenn die Betroffenen gemeinsame touristische<br />
Konzepte entwickeln. Ein gut funktionierender<br />
Städtetourismus hat nicht nur<br />
positive wirtschaftliche Wirkungen auf die<br />
Tourismusbranche sondern auch auf den<br />
Handel. Dabei wird regionale Kaufkraft<br />
gebunden und überregionale Kaufkraft<br />
angelockt. Nachgewiesen ist, dass gerade<br />
weiche Standortfaktoren wie das Kulturund<br />
Freizeitangebot, die kulturhistorische<br />
und bauliche Attraktivität der Stadt große<br />
Bedeutung beigemessen werden. Einer<br />
Verflachung der Kulturszene und des Freizeitangebotes<br />
ist deshalb entgegenzuwirken.<br />
Wichtig ist, dass die dazu notwendigen<br />
Schritte von allen Beteiligten -<br />
Stadtverwaltung und Unternehmerschaft -<br />
schnell, verantwortungsbewusst, konzeptionell<br />
und lösungsorientiert erarbeitet<br />
und umgesetzt werden. Rainer Appelt,<br />
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Tradition verpflichtet!<br />
Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />
So fing alles an. Man schrieb das Jahr 1954.<br />
Nicht vergessen waren die Kriegsgeschehnisse,<br />
die die Menschen beschäftigten.<br />
Mit dem Wiederaufbau begann sich<br />
das Leben wieder zu normalisieren - es<br />
sollte vorwärts gehen.<br />
In dieser Zeit erließ die damalige DDR-Regierung<br />
die "Verordnung über die weitere<br />
Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
der Arbeiter und der Rechte der<br />
Gewerkschaften" (Gbl. Nr. 129 11.12.<br />
1953) mit der Festlegung "4. Entsprechend<br />
den Wünschen und Bedürfnissen der Arbeiter<br />
ist es erforderlich, Arbeiterwohnungsgenossenschaften<br />
(AWG) zu bilden<br />
und sie durch staatliche Hilfe zu fördern".<br />
Am 4. Juli 1954 erfolgte die Gründungsveranstaltung<br />
in der Kantine, Werk I des<br />
VEB Waggonbau Görlitz. Als Trägerbetriebe<br />
wurden festgelegt:<br />
VEB Waggonbau Görlitz<br />
VEB Feinoptik Görlitz<br />
VEB Bau (K) Görlitz<br />
Bei der ersten Mitgliederversammlung am<br />
12.07.1954 im Görlitzer Maschinenbau<br />
waren es bereits 16 Genossenschaftsmitglieder<br />
und 35 Interessenten. Es wird<br />
der Name Arbeiterwohnungsbaugenossen-<br />
23<br />
schaft "Solidarität" beschlossen.<br />
Der Finanzierungsplan für die ersten 12<br />
Wohnungseinheiten wurde vorgelegt und<br />
beschlossen. Je Genossenschafter waren<br />
2.500,00 Mark finanzieller Anteil, für<br />
1.000,00 Mark Eigenleistungen sowie<br />
400,00 Mark Unterstützung durch die Trägerbetriebe<br />
zu erbringen.<br />
Als Baugelände erhält die AWG an der<br />
Johanna-Dreyer-Straße eine Fläche zugeteilt.<br />
Am 15. August 1954 wurde auf dieser<br />
Baustelle der erste Spatenstich vorgenommen.<br />
Nach Fertigstellung des ersten Wohnblocks<br />
mit 12 Wohnungseinheiten wird dieser<br />
im August 1955 zur öffentlichen<br />
Besichtigung freigegeben.<br />
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24<br />
Die interessierten Bürger konnten sich von<br />
der Qualität und der Ausrüstung der 3-<br />
Raum-Wohnungen überzeugen. Die Mitgliederzahl<br />
stieg daraufhin sprunghaft an.<br />
In der Zwischenzeit gründeten sich in Görlitz<br />
3 weitere AWG'en. Um das Baugeschehen<br />
noch effektiver zu gestalten, finden<br />
sich am 07.11.1958 die Vorstände der Görlitzer<br />
Genossenschaften zusammen und<br />
bilden die Arbeitsgemeinschaft "Einheit".<br />
In den kommenden Jahren erfolgte die Erschließung<br />
weiterer Wohngebiete wie z.B.<br />
in Rauschwalde und in Weinhübel, wo die<br />
ersten Häuser 1972 mit Fernheizung und<br />
Gasdurchlauferhitzern entstanden. Im Jahr<br />
1977 entstand in Görlitz-Königshufen mit<br />
rund 6 000 WE das bisher größte Wohngebiet.<br />
Am 31.12.1988 zählt die AWG<br />
"Solidarität" 5916 WE (davon 4482 WE<br />
fernwärmeversorgt).<br />
Mit der Wende und dem Einigungsvertrag<br />
wird das Genossenschaftsgesetz wirksam.<br />
Über die Vertreterwahl am 16.12.1990<br />
wählten unsere Mitglieder aus ihrer Mitte<br />
erstmalig 64 Vertreter und 30 Ersatzvertreter.<br />
Diese beschlossen am 18.12.1990<br />
eine neue Satzung und gaben unserer<br />
Genossenschaft den Namen "Wohnungsgenossenschaft<br />
Görlitz eG".<br />
Ab dem 40. Jahrestag ihres Bestehens hatte<br />
sich das Team der WGG eG den Slogan<br />
"Wir für Sie" auf ihre Fahne geschrieben.<br />
Um den Anforderungen eines modernen<br />
Wohnungsunternehmen gerecht zu werden,<br />
wurde ein Geschäftsneubau erforderlich.<br />
Mit den Beschlüssen der Vertreterversammlung<br />
vom Dezember 1997 sowie<br />
Dezember <strong>20</strong>00 gaben die Vertreter grünes<br />
Licht für den Neubau eines Wohn-, Gewerbe-<br />
und Geschäftshauses.<br />
Der Neubau am Biesnitzer Fußweg 870 hatte<br />
verschiedene Gründe. So war die bisher<br />
genutzte Baracke nicht mehr zeitgemäß<br />
und entsprach in keiner Weise den Anforderungen<br />
an ein modernes Unternehmen<br />
der Wohnungs- und Immobilienbranche.<br />
Rund zehn Jahre nach der Wende war es<br />
Zeit für eine Veränderung, um den Wünschen<br />
unserer Genossenschafter gerecht zu<br />
werden und natürlich auch Neukunden zu<br />
gewinnen.<br />
Auf dem traditionsreichen Standort der<br />
Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />
wurden die alten Gebäude des ehemaligen<br />
Ecke-Guts abgerissen, da diese nicht mehr<br />
in das Umfeld der schönen sanierten Häuser<br />
passten. So wurde auch mit dem Neubau ein<br />
kleines Stück Stadtentwicklung umgesetzt.<br />
Auch wurde durch den Neubau die<br />
langfristige Möglichkeit geschaffen, den<br />
jungen Menschen unserer Stadt einen<br />
Ausbildungsplatz anbieten zu können.<br />
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Damit leistet auch die Wohnungsgenossenschaft<br />
Görlitz eG ihren Beitrag, die<br />
Abwanderung unserer jungen Menschen in<br />
andere Regionen zu stoppen. Darüber<br />
hinaus werden auch Umschülern für ihre<br />
praktische Ausbildung Plätze zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Ab dem 23. Januar <strong>20</strong>03 präsentiert sich die<br />
WGG eG unter einem neuen Logo, welches<br />
durch die im Hintergrund dargestellte<br />
Landeskrone, als Wahrzeichen der Stadt<br />
Görlitz, die Verbundenheit unserer Genossenschaft<br />
mit der Region aufzeigt.<br />
.<br />
25<br />
Übergang zwischen dem nördlichen Anfang<br />
der 60er Jahre in traditioneller Bauweise<br />
erstellten Bebauung am Biesnitzer<br />
Fußweg und den Kleingärten des “Biesnitzer<br />
Grundes” im Süden, wobei er sich<br />
mit seiner Höhe und seiner Dachausbildung<br />
auf erstere bezieht.<br />
Das Gelände fällt von Norden nach Süden<br />
ab und eröffnet einen wunderbaren Blick<br />
auf die Landeskrone.<br />
Das Gebäude ist über den Biesnitzer<br />
Fußweg zu erreichen und empfängt den Besucher<br />
mit seiner repräsentativen Eingangsfassade,<br />
die in einem zurückgesetzten, voll<br />
verglasten Dachgeschoß mit dem davor<br />
liegenden Balkon endet.<br />
Der Baukörper des neuen Büro- und Wohngebäudes,<br />
der sich aus einem Keller-, einem<br />
Erd-, einem Obergeschoß und einem<br />
Dachgeschoß zusammensetzt, bildet den<br />
Blick auf das repräsentative<br />
Firmengebäude der WGG eG<br />
in Görlitz - Rauschwalde<br />
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26<br />
Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften II<br />
Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften II<br />
Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften<br />
- diesen Namen trägt die Bibliothek<br />
erst seit dem Jahre 1951. In jenem Jahr<br />
wurden in Görlitz zwei alte und bedeutende<br />
Bibliotheksbestände vereinigt. Der eine<br />
und ältere Teil war die sogenannte Milichsche<br />
Stadt- und Gymnasialbibliothek. Der<br />
jüngere, aber vom Umfang her bedeutendere<br />
war die Büchersammlung der Oberlausitzischen<br />
Gesellschaft<br />
der Wissenschaften<br />
(siehe StadtBILD 19).<br />
Die Milichsche Bibliothek<br />
geht auf eine<br />
Stiftung des Schweidnitzer<br />
Juristen Johann<br />
Gottlieb Milich (1678-<br />
1726) zugunsten der<br />
Stadt Görlitz zurück.<br />
Milich hatte ihr im Jahre<br />
1726 seine Sammlung<br />
von ca. 7000 Bänden, <strong>20</strong>0 Handschriften<br />
und 500 Münzen nebst einer Anzahl<br />
Kuriositäten und Merkwürdigkeiten<br />
hinterlassen und testamentarisch die<br />
Bedingung gestellt, dass die Sammlungen<br />
für jedermann zur öffentlichen Benutzung<br />
zur Verfügung zu stehen haben. Nach der<br />
Vereinigung der Bestände der Oberlau-<br />
sitzischen Gesellschaft mit denen der<br />
Gymnasialbibliothek, die ihrerseits bereits<br />
Bücher der alten Klosterbibliothek in sich<br />
aufgenommen hatte, waren nun in dieser<br />
ersten öffentlichen städtischen Bibliothek<br />
die wichtigsten erhaltenen Görlitzer<br />
Buchbestände seit dem 14. Jahrhundert<br />
zusammengetragen worden.<br />
Bedeutsame Quellen des Zugangs waren für<br />
sie neben den Übernahmen<br />
von Nach-lässen<br />
im vergangenen<br />
Jahrhundert auch der<br />
1826 einsetzende wissenschaftliche<br />
Schriftentausch.<br />
Mit dem 1821 erstmals<br />
erschienenen "Neuen<br />
Lausitzischen Magazin"<br />
verfügte die Oberlausitzische<br />
Gesellschaft<br />
der Wissenschaften über ein eigenes<br />
Periodikum, das bis 1942 in 117 Bänden<br />
erschien und seit 1998 in neuen Folgen<br />
herausgegeben wird.<br />
Die 1942 während des zweiten Weltkrieges<br />
erfolgten Verlagerungen der wertvollsten<br />
und wichtigsten Stücke der Bibliothek,<br />
unter anderem die Handschriften zur
lausitzischen Geschichte, die Inkunabeln<br />
und wertvolle Drucke des Barock, und die<br />
daraus resultierenden Verluste haben ihren<br />
Bestand zwar empfindlich geschmälert,<br />
dennoch bietet die Milichsche Sammlung<br />
auch heute noch einen ganz hervorragenden<br />
Bestand vor allem an theologischen,<br />
historischen und juristischen Werken des<br />
16. - 19. Jahrhunderts.<br />
1945 beendete ein Befehl der Sowjetischen<br />
Militäradministration in Deutschland auch<br />
die Tätigkeit der Oberlausitzischen Gesellschaft<br />
der Wissenschaften. 1950 ging ihr<br />
Eigentum statutengemäß in den Besitz der<br />
Stadt Görlitz über. Diese gestaltete das<br />
Haus und die Sammlungen der Gesellschaft<br />
zu einem Museum um und fügte die Bücher<br />
der Milichschen Bibliothek der Bibliothek<br />
als Sonderbestand bei, wonach diese 195l<br />
als die "Oberlausitzische Bibliothek der<br />
Wissenschaften" - eine öffentlich zugängliche,<br />
wissenschaftliche Spezialbibliothek<br />
in kommunaler Trägerschaft - eröffnet<br />
wurde.<br />
Die politischen gesellschaftlichen Umbrüche<br />
des Jahres 1989 haben in der Arbeit<br />
der Oberlausitzischen Bibliothek keine<br />
"Wende" herbeiführen müssen – eine<br />
sachliche, den historischen Gegebenheiten<br />
Rechnung tragende Arbeit mit den Beständen<br />
war auch zu DDR-Zeiten möglich.<br />
Es sind vor allem zwei Themengebiete, die<br />
27<br />
Aufgaben und Arbeitsalltag der Oberlausitzischen<br />
Bibliothek der Wissenschaften<br />
damals wie heute dominieren:<br />
Zum einen die Weiterführung der traditionsreichen<br />
regionalgeschichtlichen Sammlung<br />
als Basis besonders für regionale<br />
Forschung; und zweitens die Pflege und<br />
Erschließung des wertvollen historischen<br />
Altbestandes für die nationale und<br />
internationale Forschung. Vor allem in den<br />
letzten Jahren wurden die Lücken im<br />
Bestand an Literatur zu Niederschlesien<br />
geschlossen.<br />
Die Grenze zwischen Deutschland und<br />
Polen entlang der Neiße, die auch die<br />
historische Landschaft teilt, gab Anlaß,<br />
auch die relevante polnische Literatur<br />
einzubeziehen. Dadurch erfolgt eine<br />
zunehmende Inanspruchnahme der Bibliothek<br />
durch regionalgeschichtlich interessierte<br />
polnische Leser.<br />
Das älteste Werk im Bestand der OLB ist ein<br />
handschriftlicher Kodex aus dem 11. Jahrhundert:<br />
Gaius Sallustius Crispus: De<br />
coniuratione catiliniae / De bello jugurthinum.<br />
Das Exemplar ist auf 45 Bl. Pergament<br />
von einer Hand in deutlicher, sehr sauberer<br />
Schrift geschrieben, zahlreiche Glossen<br />
verschiedener Schreiber sind zwischen den<br />
Zeilen und an den Blatträndern eingefügt.<br />
Quelle: Oberlausitzer Bibliothek der Wissen-<br />
schaften Fortsetzung folgt.
28<br />
Der Oberlausitzer Sechsstädtebund Teil 3<br />
Der Oberlausitzer Sechsstädtebund Teil 3<br />
Dagegen hat der Sechsstädtbund der Oberlausitz<br />
sich zu einem staatlichen Gebilde<br />
ausgewachsen, das fast alle Verhältnisse<br />
des Landes und seiner Teile in Fürsorge<br />
nahm und durchdrang. Es ist durchaus<br />
wahrscheinlich, dass schon vor 1346 die<br />
Oberlausitzschen Städte zusammengewirkt<br />
haben.<br />
Dazu trieb im Lande der Sinn für Ordnung<br />
und das Streben, die Straßen zu sichern,<br />
ohne solchen Bedingungen ein städtisches<br />
Gemeinwesen nicht gedeihen kann. Auch<br />
mögen die Versippungen, die einzelne<br />
führende Geschlechter mit denen der<br />
Nachbarstädte eingingen, sich darauf ausgewirkt<br />
haben. So zogen denn auch, wie<br />
der Zittauer Chronist schreibt, die Zittauer<br />
schon 1337 “mit andern Städten” aus und<br />
gewannen das Haus Tollenstein.<br />
Ursprünglich war der Sechsstädtebund bei<br />
Gerichtsverfahren eine lose Einigung, ohne<br />
einer Bundesverfassung, es gab nur einen<br />
Vertrag zum gemeinsamen Vorgehen<br />
gegen Freveltäter. Jede Stadt stellt der<br />
andern eine Urkunde aus.<br />
So finden sich im Görlitzer Ratsarchiv 4<br />
Urkunden, die bis auf die Namen der<br />
Aussteller und die Besiegelung gleich<br />
sind: Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz<br />
stellten sie aus und hingen ihre Stadtsiegel<br />
daran, die Bautzener Ausfertigung fehlt.<br />
Der Kern der Vereinbarung beinhaltet, dass<br />
die Sechsstädte ihre Gerichtsverfahren zu<br />
einem gemeinschaftlichen Gerichtshof ausgestalten.<br />
Zuerst erwähnt man in der Urkunde die<br />
gerichtlichen kriminellen Maßnahmen<br />
jeder einzelnen Stadt. - Wenn ein Mann um<br />
Mord, Brand, Diebstahl, Raub und andere<br />
bösen Sachen beschuldigt wird und kann<br />
des Verbrechens nicht überführt werden, so<br />
soll der Fall den anderen Städten gemeldet<br />
werden. Findet sich dann ein zweiter Ankläger,<br />
ohne das wieder kein Strafurteil gefällt<br />
werden kann, setzt man davon abermals die<br />
anderen Städte in Kenntnis. Erhebt endlich<br />
ein dritter die Klage in demselben Gericht,<br />
so ist die Stadt dargetan. - Ebenso verläuft<br />
der Prozeß, wenn die Klagen in drei verschiedenen<br />
Städten von drei verschiedenen<br />
Personen eingebracht werden. Sodann:"Die<br />
Acht und Verfestung, die in einer Stadt ausgesprochen<br />
wird, soll auch für alle anderen<br />
Städte gelten". Schließlich: Verfolgt eine<br />
Stadt jemanden, der bei den erwähnten<br />
Verbrechen auf frischer Tat betroffen ist,<br />
und flüchtet sich der Verbrecher in ein festes<br />
Haus, wo man ihn “haust und hoft”,<br />
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so sollen die anderen Städte verbunden<br />
sein, aufs “beste als sie können oder<br />
mögen”, zu helfen. Wahrscheinlich ging<br />
die Anregung zu diesem Bündnis von Karl<br />
dem IV. aus, der in den letzten Jahren der<br />
Regierung seines Vaters bestimmend<br />
eingriff.<br />
Die Vereinbarung wurde sodann am 29.<br />
November 1350 in Bautzen diesmal<br />
mit Geheiße und Rate des<br />
derzeitigen Landvogtes Benes<br />
von Chusnik und auf eine Zeit<br />
von 3 Jahren und 5 Monaten,<br />
sonst aber in demselben Wortlaut<br />
erneuert.<br />
29<br />
Und 1436 zeigen sich Spuren von einer<br />
Erneuerung der “Einung alter Ordnung”.<br />
Erst am 2. September 1355 findet die Vereinigung<br />
der Sechsstädte durch den Landesherrn<br />
einen öffentlichen Ausdruck, in<br />
dem Karl der IV. eine gemeinsame Verordnung<br />
an Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban,<br />
und Kamenz richtet, und in demselben Monate<br />
am 26. September 1355 verlieh<br />
der Kaiser dem Sechsstädtebund<br />
eine überaus große Machtbefugnis.<br />
Er setzte ihn zum Hüter des<br />
Rechtes und Gesetzes der Ordnung<br />
und des Friedens im ganzen<br />
Lande ein,<br />
Die<br />
Wappen<br />
der Städte,<br />
die zum<br />
Sechsstädtebund<br />
gehören<br />
Löbau<br />
als<br />
Mittelpunkt<br />
der<br />
Oberlausitz<br />
Mit dem Denkmalschutz eng verbunden!
30<br />
Er machte die Bürger dem Adel gegenüber<br />
zu Klägern, Richtern und Vollstreckern in<br />
einer Person. Freilich “sollten nur<br />
schädliche Höfe und Fürsten, welche<br />
kundlich beschuldigt würden böser<br />
Sachen”, dieser Acht unterliegen. “Kaiser<br />
Karl hat uns zusammengeführt und<br />
geordnet”, konnten so 1422 die Zittauer<br />
mit vollstem Rechte den Görlitzern<br />
schreiben. So war denn das peinliche<br />
Gericht und die strengste Anwendung der<br />
Justiz gegen Frevel, durch den<br />
Landesherren dem Sechsstädtebunde in die<br />
Hand gelegt. Um dieses Vorrecht zu<br />
handhaben, um den Frieden und die<br />
Sicherheit des Landes und vornehmlich der<br />
Landesstraßen zu gewährleisten, erfolgten<br />
dann auch fast wöchentlich Zusammenkünfte.<br />
Diese wurden gewöhnlich in<br />
Löbau, dem Mittelpunkt der Oberlausitz,<br />
gehalten. Es ist dann nur ein kleiner Schritt,<br />
wenn die Sechsstädte auf ihren Tagungen<br />
ihren Rah-men zogen und im Verein mit<br />
dem anderen Stande des Landes, den<br />
Edelleuten, eine einheitliche politische<br />
Stellung nahmen und ihren kräftigen<br />
Ausdruck nach außen gaben, ebenso nahe<br />
lag es, innere Verhältnisse von Land und<br />
Stadt in Für-sorge zu ziehen. Das zeigt sich<br />
schon in den Berichten des Zittauer<br />
C h r o n i s t e n J o h a n n v o n G u b e n<br />
vornehmlich bei Ereignissen in den<br />
sechziger Jahren des Jahrhunderts. Ebenso<br />
fand nach derselben Quelle schon bei einer<br />
Geldauflage “der Städte diesseits des<br />
Gebirges” eine bestimmte Verteilung<br />
(Quote) statt. Auch an Störungen der<br />
Eintracht hat es schon in den frühesten<br />
Zeiten nicht gefehlt, so 1368. Zu der Zeit,<br />
wo die Görlitzer Ratsrechnungen als<br />
Quelle einsetzten (1375), steht der Bund in<br />
höchster Blüte, am meisten gewann durch<br />
ihn das wirschaftlich kräftige und<br />
zielbewußt politisch tätige Görlitz.<br />
auch die Fragen der Politik des Landes in ENDE Quelle: Prof. Jecht<br />
Auszug aus<br />
der<br />
Gründungsurkunde<br />
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Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil 3<br />
Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil 3<br />
Wiederholt wird um 1500 das Haus "uffm<br />
creuzew beym Federmargte", das Jorge,<br />
dem Maler, gehörte, erwähnt. Es handelt<br />
sich dabei um das Haus Weberstraße 4, das<br />
seit mindestens 1695 ununterbrochen ein<br />
Bäckerhaus ist. In seiner Geschichte der<br />
Stadt Görlitz hat Prof. Jecht seine Besitzer<br />
aufgezählt; 1695 Balthasar Bartzsch, von<br />
1700 bis 1775 die Bäckerfamilie Hoppe,<br />
danach Karl August Süßemilch, später<br />
1836 der Bäcker Conrad und danach die<br />
Bäcker Ritter, Heinke<br />
und Kunz.<br />
31<br />
In der Mitte des 16. Jahrhunderts, im Jahre<br />
1552, erhält das Handwerk der Bäcker und<br />
Gesellen eine neue Satzung, sie erwähnt<br />
erstmals die Herberge der Bäcker. Wie alle<br />
Zünfte im mittelalterlichen Görlitz hatte<br />
auch das Gewerk der Bäcker seine eigene<br />
Herberge. Die Knechte des Handwerks waren<br />
verpflichtet, alle vier Wochen dort zusammen<br />
zu kommen und je drei Pfennig zu<br />
hinter legen. Am Sonntag, während der<br />
Kirchzeit, war der Besuch der Herberge untersagt.<br />
Anlässlich der Neueinrichtung der Herberge<br />
wurde den Bäckerknechten das Recht<br />
zugesprochen, sich ebenso wie die Meister<br />
eine Lade anzuschaffen. Einen Schlüssel<br />
davon sollten die Altknechte und einen die<br />
Meister in Verwahrung haben. Dadurch<br />
wurde zum Ausdruck gebracht, dass die<br />
Knechte ihre Versammlungen nur in Gegenwart<br />
von zwei Meistern des Handwerks<br />
abhalten durften. Mit außerordentlicher<br />
Strenge wurde auf die genaue Durchführung<br />
der Bestimmungen geachtet. Das Öffnen<br />
der Lade zeigte den Beginn der Sitzung<br />
an. Unentschuldigtes Fehlen bei den Zusammenkünften<br />
wurde geahndet. Ungebührliches<br />
Verhalten, Beiseitebringen von<br />
Bier während der Zecherei und Schlägereien<br />
wurden ebenfalls bestraft.<br />
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32<br />
Die harten Strafbestimmungen verraten,<br />
dass man auf Zucht und Ordnung im Handwerk<br />
ganz besonderen Wert legte.<br />
Die Einschreibgebühr für den ausgelernten<br />
Bäckerknecht betrug 2 Groschen. Nach<br />
vierzehntägiger Arbeitszeit mußte auch der<br />
fremde Knecht seine Gebühr hinterlegen.<br />
Das Trinken in der Herberge war ebenso<br />
wie das Spielen ein Kündigungsgrund.<br />
Ohne alle Widerrede gehörte es zu den<br />
Pflichten eines Görlitzer Bäckerknechtes,<br />
das Vieh zu warten. Wie angenehm diese<br />
Beschäftigung bei der Schweinehaltung<br />
der Görlitzer Bäcker war, kann man sich<br />
auch ohne blühende Fantasie sehr leicht<br />
vorstellen. (Ist es da ein Wunder, dass man<br />
sich die Arbeit nach Möglichkeit erleichterte<br />
und den Schweinemist ganz einfach<br />
mit kühnem Schwung vor die Häuser auf<br />
die Straße warf?).<br />
Beim Ableben eines Knechtes oder eines<br />
Lehrlings waren die Knechte verpflichtet,<br />
die Leiche zu Grabe zu tragen. Auch beim<br />
Tod eines Meisters oder einer Meisterin<br />
galt diese Verpflichtung.<br />
Etwa gleichzeitig mit dem Erlass dieser<br />
Satzungen wurde seitens des Landesherrn<br />
der freie Fleisch- und Brotmarkt genehmigt,<br />
durch den die Platzbäcker (Landbäcker)<br />
das Recht erhielten, an bestimmten<br />
Wochentagen ihre Erzeugnisse auf dem<br />
Görlitzer Markt zu verkaufen. Während ihnen<br />
so der Handel mit Brot an gewöhnlichen<br />
Markttagen gestattet war, durfte jedoch<br />
Weißgebäck nur vor den Festtagen<br />
und anlässlich der Jahrmärkte nach der<br />
Stadt gebracht werden.<br />
Bei der Durchführung dieser Bestimmungen<br />
ergaben sich aber bald eine Reihe<br />
von Nachteilen für das heimische Bäckerhandwerk.<br />
Durch Erweiterung seiner<br />
Satzungen suchte es die Konkurrenz auszuschalten.<br />
Die Artikel der Gebräuche und Gewohnheiten<br />
der gemeinen Zeche der<br />
Bäcker zu Görlitz vom 22. Januar 1568<br />
bringen deshalb genaue Vorschriften über<br />
die Erlangung des Meisterrechts, die<br />
Lehrlingshaltung und so weiter, um<br />
unsaubere Elemente vom Handwerk fern zu<br />
halten. Absatz 3 dieser Artikel regelte die<br />
Einstellung von Lehrlingen: "Wenn einer<br />
das Handwerk zu lernen begehret, soll er<br />
rechter, guter, deutscher und unversprochener<br />
Art sein, eine Urkunde seiner ehelichen<br />
Geburt bringen und mit seinem<br />
Meister zum gewöhnlichen Quartal kommen.<br />
Im Beisein sämtlicher Meister soll er<br />
aufgenommen und verpflichtet werden,<br />
zwei Jahre zu lernen".<br />
Fortsetzung folgt<br />
Quelle: Ratsarchiv<br />
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Pizza - ein genialer Einfall und seine Erfolgsstory<br />
Pizza - ein genialer Einfall und seine Erfolgsstory<br />
33<br />
Pizza - allein das Wort lässt uns Wasser im<br />
Mund zusammenlaufen. Dieser runde<br />
Schatz aus Italien, dieses große Meisterwerk<br />
italienischer Küche, ist rund um den<br />
Globus in aller Munde. Für sie lassen die<br />
Japaner ihre Sushi stehen, die Amerikaner<br />
ihre Burger und wir unsere Bockwurst. Die<br />
Pizza ist Kult, ein köstlich duftender Bestseller,<br />
ein Gaumen kitzelndes Symbol für<br />
den Stiefel auf der Europakarte - und ihre<br />
Erfolgsstory ist einzigartig.<br />
gewürzt wie die Pasta, sie müssen nur viel<br />
dickflüssiger sein, und das wird durch<br />
Hinzufügung der nahrhaften Mozarella<br />
erreicht.<br />
Rund und voll ist der Geschmack.<br />
Der Siegeszug beginnt 1770 in Neapel - wo<br />
auch sonst?<br />
Alle Wünsche deckt die Pizza ab, die der<br />
breiten Kundschaft und die der Wirte.<br />
Sie beginnt in der zweiten Hälfte des<br />
18. Jahrhunderts. Schauplatz:<br />
Süditalien. Bittere Armut. Der<br />
größte Teil der Bevölkerung<br />
hält sich mit Gelegenheitsarbeiten<br />
mehr schlecht als<br />
recht am kargen Leben.<br />
Feste Arbeitszeiten fehlen,<br />
die Essenspausen sind<br />
sehr kurz und der knurrende<br />
Magen verlangt<br />
nach einer warmen Mahlzeit.<br />
Preiswert soll sie sein<br />
und schnell zu essen. Die<br />
Pizza ist die Lösung.<br />
Der geniale Einfall: Ein<br />
dünner Fladenteig wird<br />
mit denselben Soßen<br />
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34<br />
Das Erfolgsrezept:<br />
1. Für die Herstellung der Pizza braucht<br />
man nur einen Backofen aus ein paar<br />
Ziegelsteinen zu bauen, z. B. in der eigenen<br />
Wohnung, die damit gleichzeitig auch zum<br />
Laden wird.<br />
2. Die zu Vierteln zusammengefaltete<br />
Pizza ist praktisch, sie bleibt im Inneren<br />
lange warm und lässt sich ohne Mühe aus<br />
der Hand verzehren. Teller sind kein<br />
Thema, so entfällt auch das Spülen.<br />
Ebenfalls ein Spareffekt, denn Wasser ist in<br />
Süditalien ein kostbar knappes Gut.<br />
3. Das Belegen der Pizza setzt der Fantasie<br />
des Pizzabäckers wenig Grenzen - Abwechslung<br />
ist garantiert.<br />
Zu Ende des 19. Jahrhunderts erweist sich<br />
die Königin von Savoyen als fantastische<br />
Werbestrategin der Pizza, da sie bei einem<br />
Abendessen die Teig-Delikatesse verlangt,<br />
mit großem Vergnügen verspeist und dadurch<br />
das runde Stück Italiens über die<br />
Landesgrenzen hinaus bekannt macht.<br />
Die Italiener danken's ihr und benennen<br />
nach der Königin die heute weltweit beliebteste<br />
Pizzasorte "Pizza Margherita". Mit<br />
den Wellen italienischer arbeitssuchender<br />
Auswanderer kommt die Pizza, als Erinnerung<br />
an die alte Heimat, in die USA und<br />
erobert in Kürze die Neue Welt. 1895 wird<br />
in New York die erste Pizzeria eröffnet.<br />
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges<br />
verteilen sich die italienischen Auswanderer<br />
auf dem ganzen Globus und mit<br />
ihnen geht auch die Pizza auf Reisen. Kein<br />
Gericht ist populärer als der delikate runde<br />
Schatz, keins bietet auf der Skala der<br />
Genüsse dem Gaumen so viel Abwechslung,<br />
keins ist außerdem so reizvoll für das<br />
Auge und bietet zudem noch dem Körper,<br />
ergänzt mit etwas Salat und Obst, eine gut<br />
ausgewogene Menge aller notwendigen<br />
Nährstoffe.<br />
Taucht sie duftend aus dem Schlund des<br />
Ofens auf, kann man nur noch wünschen:<br />
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Aus der Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Teil I<br />
Wie fast überall in Deutschland begann die<br />
Story auch in Görlitz mit einer Pferdebahn,<br />
zu der erste gedankliche Vorstellungen bis<br />
in das Jahr 1872 zurückreichen, ehe es<br />
1881 zum Vertragsabschluß zwischen der<br />
Görlitzer Stadtverwaltung, dem Ingenieur<br />
Paul Konzuczek und dem Berliner Bankier<br />
Moritz Goldstein<br />
über deren Err<br />
i c h t u n g u n d<br />
Betrieb kam. Aus<br />
heutiger Sicht gilt<br />
dieses Dokument<br />
als Geburtsurkunde<br />
der Görlitzer<br />
Straßenbahn.<br />
Bevor am<br />
25.05.1882 der<br />
erste Streckenabschnitt<br />
mit<br />
einer Länge von<br />
3,2 km auf der<br />
normalspurigen<br />
Bahn zwischen<br />
Nikolaigraben<br />
u n d B a h n h o f<br />
eröffnet werden<br />
konnte, wurde<br />
alte Görlitzer Pferdebahn um 1881<br />
37<br />
eiligst eine Polizeiverordnung erarbeitet<br />
und am 24.04.1882 veröffentlicht. Immerhin<br />
musste der Betrieb einer solchen Bahn<br />
in Preußen seine Ordnung haben. Der ersten<br />
Linie folgte bereits am 04.06.1882 eine<br />
weitere zwischen Kaisertrutz - Obermarkt -<br />
Klosterplatz - Bismarkstraße - Mühlweg -<br />
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Tel.: 0 35 81/41 81 89 und im Görlitzer Handel
38<br />
Moltkestraße - Blockhausstraße - Bahnhofstraße<br />
zum Bahnhof, die noch im selben<br />
Monat eine Verlängerung auf 3,7 km bis<br />
zum Schützenhaus erfuhr (wobei der<br />
zuletzt genannte Abschnitt im Winter<br />
1882/83 zeitweilig nur an Sonntagen<br />
befahren worden ist). Ab dem<br />
12.05.1883 ging ein<br />
ca.400 m langes<br />
Teilstück vom<br />
O b e r m a r k t<br />
d u r c h d i e<br />
Brüderstraße<br />
bis vor<br />
den Ratskeller<br />
am<br />
alten Rathaus<br />
ohne<br />
das die Zeile<br />
u m f a h r e n<br />
wurde, ans Netz,<br />
während gleichzeitig<br />
der öffentliche<br />
Verkehr im Teilabschnitt<br />
Nikolaigraben - Jägerkaserne<br />
endete. Schließlich folgte als letzte Netzerweiterung<br />
vor der Elektrifizierung der<br />
Lückenschluß im Verlauf Kaisertrutz -<br />
Bautzner Straße - Landeskronstraße - Leipziger<br />
Straße - Salomonstraße - Bahnhof an<br />
die Linie Kaisertrutz - Bahnhof zur Ringbahnlinie<br />
bei gleichzeitiger völliger Aufgabe<br />
des gesamten Streckenabschnittes<br />
zwischen Nikolaigraben und Kaisertrutz<br />
(einschließlich der alten Wagenremise),<br />
womit das Netz mit 6,9 km bei einer Gleislänge<br />
von 7,4 km seine bis dahin größte<br />
Ausdehnung erreichte. Es<br />
bestanden die Linien I<br />
Ringbahn, II Untermarkt<br />
- Obermarkt<br />
- Steinstraße<br />
- Marienplatz<br />
-<br />
Postplatz -<br />
B a h n h o f<br />
u n d I I I<br />
Bahnhof -<br />
Schützenh<br />
a u s . I m<br />
G e s c h ä f t s -<br />
jahr 1893/94<br />
wurden 730.000,<br />
e i n J a h r s p ä t e r<br />
734.000 Personen befördert.<br />
Die einfache Fahrt kostete<br />
10 Pfennig, für Sonderleistungen wie den<br />
Theaterschlußverkehr verlangte man den<br />
doppelten Fahrpreis. Einige Besonderheiten<br />
gilt es zum damaligen Netz<br />
hervorzuheben. Der Postplatz verfügte<br />
vorhandenen Stadtplanauszügen zufolge<br />
Unsere Autos<br />
schreiben Geschichte<br />
1909 Suzuki Loom Works wird von Michio Suzuki in<br />
Hamatsu gegründet<br />
Hauptsitz: Hamatsu, Shizuoka, Japan<br />
<strong>20</strong>03 Seit 1955 hat Suzuki weltweit über 31. Mio<br />
Automobile verkauft<br />
Gewerbering 11 - 02828 Görlitz / Ebersbach<br />
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1890 über eine Komplettumfahrung der<br />
Grünanlagen vor dem Postamt, weshalb davon<br />
ausgegangen<br />
werden kann, dass<br />
h i e r s e i n e r z e i t<br />
Richtungsverkehr<br />
bestanden hat. In<br />
der Steinstraße war<br />
39<br />
von Anfang an ein zweigleisiges Stück für<br />
Begegnungen ausgeführt. Der Jakobusberg<br />
hinter dem Jakobstunnel ist in der Pferdebahnzeit<br />
links umfahren worden. Die<br />
Gleisführung vor dem Bahnhof sowie an<br />
der Einmündung vom Obermarkt in die<br />
Steinstraße ist mit dem Wirksamwerden<br />
von Streckenänderungen mehrfach umgebaut<br />
worden. Interessant erscheint der<br />
langgezogene Bogen im Gleisabschnitt<br />
etwa in Höhe des heutigen Bahnpostamtes<br />
beginnend bis zum Bahnhofseingang, den<br />
ein Stadtplan von<br />
1890 zeigt.<br />
Sicherlich handelte<br />
es sich um eine Ausweiche,<br />
zumal hier<br />
in jener Zeit Züge<br />
durchfuhren und andere<br />
endeten bzw. in<br />
den genau gegenüber<br />
neu errichteten<br />
Betriebsbahnhof,<br />
von dem sich Fragmente<br />
bis heute erhalten<br />
haben, einoder<br />
ausrückten.<br />
Quelle:<br />
Andreas Riedel,<br />
Wiesbaden<br />
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40<br />
Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil I<br />
Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil I<br />
In dieser und den nächsten fünf <strong>Ausgabe</strong>n<br />
werden wir, das "Xenos-Projekt -Jüdisches<br />
Leben in der Lausitz", über das Leben der<br />
jüdischen Gemeinde in Görlitz berichten. In<br />
diesem Artikel möchten wir zunächst auf<br />
die ersten Zeugnisse jüdischen Lebens in<br />
der Stadt eingehen, um in den nachfolgenden<br />
tiefer auf einzelne Gegebenheiten<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Bereits im frühen 14. Jahrhundert gab es für<br />
Juden die Möglichkeit, in Görlitz zu leben,<br />
besonders für jene, die sich auf kaufmännische<br />
Tätigkeiten konzentrierten bzw.<br />
konzentrieren mussten. Denn Görlitz war<br />
durch seine günstige Lage zu östlichen<br />
Märkten, die Via Regia und die Privilegien<br />
bezüglich des Waids der Haupthandelsplatz<br />
der Oberlausitz. Vielleicht waren Juden bereits<br />
an der Stadtbesiedelung Anfang des<br />
12. Jahrhunderts beteiligt. Im Magdeburger<br />
Recht, das Görlitz 1303 erhielt, wurde<br />
einiges zur Behandlung von Juden<br />
festgelegt. Auch im ältesten Görlitzer Stadtbuch<br />
von 1305 -1416 finden sich Hinweise<br />
auf jüdische Bewohner. 1329 wurde den<br />
Görlitzer Juden mit einer Urkunde der<br />
Schutz König Johanns von Böhmen versprochen.<br />
Und 1344 wurde eine Judenschule<br />
registriert, in deren Zusammenhang<br />
auch 1346 der Gemeindevorsteher Ickel<br />
und der erste jüdische Schulmeister Salman<br />
erwähnt werden. Außerdem gab es bereits<br />
Bruderschaften, die sich ähnlich wie die<br />
spätere Chewra Kadischa (so genannte "heilige<br />
Gesellschaft"; die jüdische Gemeindeorganisation,<br />
die sich der Versorgung der<br />
Verstorbenen annimmt), um Kranke und<br />
Sterbende kümmerten und Toten die letzte<br />
Ehre erwiesen.<br />
1350 brach in ganz Deutschland die Pest<br />
aus. Man beschuldigte die Juden, die<br />
Brunnen vergiftet zu haben und sie wurden<br />
aus Görlitz sowie aus vielen anderen<br />
Städten vertrieben.<br />
Ab 1384 gab es dann wieder die<br />
Möglichkeit für jüdische Menschen, sich in<br />
Görlitz anzusiedeln und Häuser zu erwerben.<br />
Bereits 1388 kaufte die Gemeinde ein<br />
Grundstück für den Bau der Synagoge.<br />
Unterstützung erhielten sie von dem wahrscheinlich<br />
judenfreundlichsten Mann dieser<br />
Zeit, dem Landvogt Benesch von Dubna.<br />
Die Situation der Juden verschlechterte sich<br />
schlagartig, als Benesch 1389 sein Amt<br />
ablegen musste. Um die Juden aus der Stadt<br />
vertreiben zu können, wurden zwei Urkunden<br />
verfasst. Die erste Urkunde befasste<br />
sich mit dem Verbot für Juden, ab dem 1.<br />
<strong>Mai</strong> 1389 in und um Görlitz wohnen zu<br />
dürfen.<br />
OHG
In der zweiten Urkunde vom 9. August<br />
1389 wurde dem Stadtrat das Recht erteilt,<br />
die Synagoge auf der Langenstraße<br />
abzureißen und auf ihr eine Kapelle zu<br />
errichten. Des Weiteren wurde der Judenfriedhof<br />
dem Rat als Geschenk dargereicht.<br />
Doch die Juden wehrten sich mit Klageschriften<br />
und einige siedelten sich wieder in<br />
Görlitz an.<br />
Ab dem 13. September 1395 gab es zwei<br />
weitere Urkunden die den Juden zum<br />
Nachteil wurden. In diesen Urkunden<br />
wurde es dem Stadtrat ermöglicht, Juden<br />
aus der Stadt und der Umgebung zu<br />
verweisen und ihnen die Rückkehr zu ver-<br />
wehren. Des Weiteren konnten<br />
sie jegliche Sicherheitsmaßregeln<br />
gegen Juden treffen,<br />
die für Stadt und Land<br />
erforderlich waren. Ebenso<br />
konnte der Stadtrat nun<br />
selbst entscheiden, ob er jüdische<br />
Bürger ausweisen<br />
wollte oder sie unter bestimmten<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
in der Stadt leben<br />
ließ. Konnten Juden in der<br />
Stadt Görlitz leben, wurde<br />
von ihnen eine Judensteuer<br />
im Voraus gefordert. Auch<br />
wurde in der zweiten<br />
W O H N U N G S B A U<br />
G E S E L L S C H A F T<br />
G Ö R L I T Z M B H<br />
41<br />
Urkunde vermerkt, dass anstelle der<br />
Synagoge eine Kirche errichtet werden<br />
durfte.<br />
450 Jahre lang gab es für Juden keine<br />
Möglichkeit sich in Görlitz anzusiedeln. Es<br />
gibt zwar immer wieder Hinweise, dass<br />
Juden durch Görlitz reisten und mit den hier<br />
ansässigen Händlern Geschäfte machten<br />
oder bei ihnen Schulden hatten. Jedoch das<br />
Anrecht auf Grundbesitz, Beteiligung an<br />
örtlichen Geschäften oder die Ansiedlung in<br />
Görlitz blieben ihnen verwehrt.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Quelle: Ratsarchiv, Otto Roland<br />
Ephraimsche Villa, Besitz des jüdischen königlichen<br />
Kommerzienrates Lesser Ephraim<br />
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(ca. 2/3 der Gesamtfläche) ist wie mit der<br />
Stadt Görlitz vereinbart, fertig gestellt<br />
worden. Mit dem Bau der Straßen und der<br />
Verlegung der Medien wurden die Voraussetzungen<br />
für eine sofortige Bebauung<br />
geschaffen.<br />
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Grundstücke (Einzelgrundbücher) und die<br />
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Anzeigeverfahren stellen zu können.<br />
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ausgebauten Holunderweg.<br />
Der spätere Ausbau über den Goldregenweg<br />
zur Königshainer Straße sorgt ebenfalls für<br />
eine Verkehrsentlastung.<br />
Fußläufige Anbindungen zum Fliederweg<br />
und zur Straßenbahnendhaltestelle Landeskrone<br />
sind auch vorgesehen.<br />
Dieser Standort am Fuße der Landeskrone ist<br />
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Hier wurde schon in der Planungsphase<br />
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Der StadtBILD Gesundheitsratgeber II<br />
Der StadtBILD Gesundheitsratgeber II<br />
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Die Bereitstellung von gutem Trinkwasser<br />
ist ein Hauptproblem der heutigen Zeit.<br />
Mittlerweile gelangen hunderttausende<br />
chemische Verbindungen in unsere Umwelt.<br />
Von den verwendeten Substanzen wirken<br />
mehr als 280 nachweisbar krebserregend.<br />
In unserem Leitungswasser wurden bis zu<br />
300 verschiedene Pestizid- und Fungizidrückstände<br />
gefunden. Bis 1992 wurden per<br />
Gesetz nur 63 dieser bekannten Substanzen<br />
analysiert, obwohl bekannt war, dass es<br />
mehr als 300 Formen gibt. Als in den letzten<br />
Jahren maßgebliche Grenzwerte überschritten<br />
wurden, hat der Gesetzgeber<br />
einfach die Grenze nach oben gesetzt und<br />
die Zahl, der zu untersuchenden Substanzen,<br />
auf 18 reduziert.<br />
Wußten Sie...<br />
• dass nur große Wasserwerke in<br />
Deutschland das Wasser auf bis zu 100<br />
Inhaltsstoffen testen ?<br />
• dass laut Deutscher Trinkwasserverordnung<br />
nur 33 Stoffe mit einzuhaltenden<br />
Grenzwerten versehen sind ?<br />
• dass die deutsche Mineralwasserverordnung<br />
nur 10 Stoffe mit einem<br />
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0171/ 7 42 08 67<br />
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Grenzwert berücksichtigt ?<br />
• dass somit manches Mineralwasser<br />
keine Zulassung als Trinkwasser gemäß der<br />
deutschen Trinkwasserverordnung erhalten<br />
würde ?<br />
• dass alle Stoffwechselvorgänge in<br />
unserem Körper nur mit Hilfe von Wasser<br />
ablaufen können ?<br />
• dass die in Mineralwässern gelösten<br />
Mineralsalze anorganischer Natur sind und<br />
somit für den menschlichen Organismus so<br />
gut wie nicht biologisch verwertbar sind ?<br />
• dass im Gegenteil diese anorganischen<br />
Mineralstoffe sich im Gewebe ablagern und<br />
im Verlaufe von Jahren Verursacher vieler<br />
uns bekannter und dem Alter zugeordneten<br />
Krankheiten werden ?<br />
• dass immer mehr Studien von Ärzten<br />
und Forschern bekannt werden, die<br />
darlegen, dass unbelastetes mineralarmes<br />
Quellwasser optimal die Aufgabe des Wassers<br />
in unserem Körper (Reinigung, Entschlackung,<br />
Entgiftung) erfüllt.<br />
• dass Mineralien in normalen, natürlichem<br />
Wasser viel zu grobteilig und ohne<br />
Lebenskraft sind. Sie sind von anorganischer<br />
Qualität und für die Bedürfnisse der<br />
Zelle ungeeignet.<br />
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in den Venen, Arterien, Muskeln und<br />
Gelenken.<br />
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für Aufbauzwecke benötigt, kommen aus<br />
natürlicher roher Nahrung, wie Gemüse,<br />
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Kaffe- und Waschmaschine absetzt, sondern<br />
auch in gleichem Maße in den Gefäßen<br />
und dem Gewebe Ihres Körpers?<br />
• dass immer mehr Schadstoffe<br />
kaum noch noch von den<br />
Wasserwerken gefiltert werden<br />
können, wie z.B. Hormone<br />
und Medikamentenrückstände<br />
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Wasser gemeint, nicht Kaffee, Wein, Bier<br />
oder Limonade.<br />
Das können Sie natürlich auch trinken, aber<br />
zusätzlich zu den täglichen 2 Litern reines<br />
Wasser. Je weniger Inhaltsstoffe, auch<br />
Mineralien, das Wasser enthält, desto<br />
besser für den Organismus.<br />
Wie funktioniert das Molekularfiltersystem<br />
?<br />
Das Molekularfiltersystem basiert auf<br />
einem natürlichen Vorgang (Osmose), der<br />
ständig im Inneren unseres Körpers<br />
stattfindet.<br />
Beim Molekularfiltersystem wird Wasser<br />
gegen eine synthetische Membrane gepresst,<br />
welche die Wassermoleküle durchlässt,<br />
die Verunreinigungen einschließlich<br />
kleinster Substanzen wie Viren und Bakterien<br />
jedoch zurückhält. Selbst radioaktive<br />
Partikel werden herausgefiltert und<br />
weggespült. Auf der einen Seite der Membrane<br />
sammelt sich daher nur sauberes<br />
Wasser. Die Verunreinigungen verbleiben<br />
nicht im System sondern werden in den<br />
Abfluss geleitet.<br />
Wasserdruck<br />
Hier nur noch einige heute bekannter<br />
Folgen der Dehydratisierung und Übermineralisierung<br />
:<br />
• Bluthochdruck • diverse Allergien •<br />
Migräne • Rheumatische Arthritis •<br />
Arteriosklerose etc.<br />
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Die Wassersportfreunde der “ISG Hagenwerder”<br />
und die Abteilung Segeln des polnischen<br />
Klubs in Turow am ”Witka-See”<br />
haben sich für die nächsten Jahre eine enge<br />
Zusammenarbeit vorgenommen. Im Hinblick<br />
auf die Gestaltung der immer besseren<br />
gemeinsamen Bedingungen, die sich<br />
auch mit der Flutung des “Berzdorfer<br />
Sees” und der Inbetriebnahme des neuen<br />
Hafengeländes wird sich die Zusammen-<br />
Berzdorfer-und Witka-See<br />
Zwei Seen - ein Gedanke<br />
47<br />
arbeit mit unseren polnischen Sportkameraden<br />
deutlich verbessern. Begünstigt durch<br />
den bevorstehenden Beitritt Polens zur<br />
Europäischen Gemeinschaft und der<br />
Schaffung des neuen Grenzüberganges in<br />
Hagenwerder wird sich der Gedanke unserer<br />
gemeinsamen Arbeit auch zwischen den<br />
deutschen und polnischen Sportkameraden<br />
weiter vertiefen.<br />
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Witka Stausee<br />
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48<br />
Am 10. <strong>Mai</strong> <strong>20</strong>03 wird dazu eine gemeinsame<br />
Vereinbarung am Witka-See unterzeichnet<br />
und dann geht es zum “Ansegeln”<br />
gemeinsam auf den See.<br />
Bezeichnend für die kommenden Jahre<br />
wird sein, dass auf einem Boot oft deutsche<br />
mit uns von April bis Juni <strong>20</strong>03 ein gemeinsames<br />
Ausbildungsprogramm absolvieren,<br />
bei dem theoretische Kenntnisse des<br />
polnischen Segelrechtes vermittelt werden<br />
und ca. 100 Stunden praktische Arbeit auf<br />
der Segeljolle auf dem Programm stehen.<br />
Gemeinsame Wettkämpfe, die Gestaltung<br />
einer Sonnenwendfeier, gegenseitige Besuche<br />
in Hagenwerder und am “Witka-<br />
Stausee” werden der Zusammenarbeit<br />
weitere Impulse geben. Die Einweihung<br />
des neuen Grenzüberganges<br />
wollen wir mit einem Treffen<br />
und polnische Sportkameraden<br />
gemeinsam segeln. Das wird auch<br />
dazu führen, sich noch besser kennen<br />
zu lernen und bestehende Sprachhindernisse<br />
zu beseitigen. Einen wichtigen<br />
Beitrag leisten auch die polnischen<br />
Sportkameraden, in dem sie gemeinsam<br />
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an der Brücke nutzen und anschließend mit<br />
einer Besichtigung des Hafengeländes am<br />
“Berzdorfer See” verbinden. Ein symbolischer<br />
Länderkampf im Kegeln soll diesen<br />
Tag beschließen.<br />
Die polnischen und deutschen Sportkameraden<br />
tragen dazu bei, dass die Bootsanlagen,<br />
Bootsstege und das Bootshaus am<br />
“Witka-Stausee” erweitert und erneuert<br />
werden.<br />
Bei Verschönerungsarbeiten wird gemeinsam<br />
Hand angelegt, damit sich alle Sportfreunde<br />
und ihre Gäste bei Spiel, Sport und<br />
Geselligkeit wohlfühlen.<br />
49<br />
Von Jahr zu Jahr, wenn der Pegelstand im<br />
“Berzdorfer See” steigt, rückt der Zeitpunkt<br />
näher, an dem das neue Hafengelände<br />
genutzt werden kann. Dann wird sich<br />
auch die Zusammenarbeit aller Wassersportfreunde,<br />
der ISG Hagenwerder, den<br />
Lausitzer Wassersportfreunden (Yachting<br />
Klub Zittau), der Tauchsportler, der Kanuund<br />
Kajakfreunde sowie des Wasserrettungsdienstes<br />
und nicht zuletzt der polnischen<br />
Sportkameraden bewähren.<br />
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50<br />
Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau I<br />
Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau I<br />
Erstmals urkundlich erwähnt<br />
wurde der Braunkohlenbergbau<br />
in der südlichen Oberlausitz<br />
Anfang des 18. Jahrhunderts.<br />
Dort heißt es in einem<br />
Kurfürstlich-Sächsischen<br />
Mandat vom 2.August<br />
1728: “Da bekannt, dass der<br />
Turf und Steinkohle zur Ersparung<br />
des Holzes grosses<br />
beytragen und nicht nur<br />
ersterer in unterschiedlichen<br />
Orten des Markgrafenthums<br />
wirklich gestochen und<br />
zubereitet wird, sondern auch die<br />
Steinkohle durch bergverständige Leute...<br />
zu finden sein möchte, so sollen beide...<br />
aufgesucht werden.” Auf der Grundlage<br />
dieses Mandats wurde weiter gesucht und<br />
man fand auch. So können wir in den<br />
“Arbeiten einer vereinigten Gesellschaft in<br />
der Oberlausitz” aus den Jahren 1749/54<br />
nachlesen: “Zu Herwigsdorf, bey Zittau,<br />
findet man eine Art brennende Erde, so<br />
dem Turf gleichet, zu Tauchritz aber,<br />
zwischen Zittau und Görlitz, wird jetzo<br />
wirklich der beßte Turf gegraben, dergleich<br />
sich auch anderen Orten geäußert<br />
hat.”<br />
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Ab diesem Zeitpunkt verfolgen wir eine<br />
interessante und ereignisreiche Geschichte<br />
des Braunkohlenbergbaues in der Oberlausitz.<br />
Bevor wir diese Geschichte weiter verfolgen,<br />
wollen wir einen kurzen Abstecher in<br />
die Geschichte der Braunkohle selbst<br />
machen. Diese Geschichte ist wesentlich<br />
älter, sie beginnt vor über 30 Millionen<br />
Jahren. Wir sprechen hier von der Erdneuzeit<br />
mit ihrem Hauptabschnitt dem Tertiär,<br />
das auch als “Braunkohlenzeit” bezeichnet<br />
wird. Die Erdneuzeit prägt besonders mit<br />
dem tertiären Vulkanismus das heutige Bild<br />
der Südlausitz. Hiervon zeugen Basalt- und<br />
ausitzer Rekord-Briketts<br />
1a - Ware
Phonolithberge wie die Landeskrone, die<br />
Lausche oder der Kottmar. Im Zusammenhang<br />
hiermit entstanden aber auch Senken,<br />
in denen reiche, zeitweise subtropische<br />
Wälder gediehen, deren Reste mit Wasser<br />
überstaut wurden. Sie liegen uns heute als<br />
Braunkohlen des Berzdorfer- und Zittauer<br />
Beckens vor. Später begruben mehrfache<br />
Vorstöße skandinavischer Gletscher große<br />
Teile Mitteleuropas unter einer mächtigen<br />
Eisdecke. Nach deren Abschmelzen blieb<br />
der mitgeführte Gesteinsschutt zurück, der<br />
heute als Moränen weite Gebiete der Oberlausitz<br />
bedeckt. Auf dieser Grundlage,<br />
modifiziert durch Flussläufe und Windverfrachtungen<br />
(Löß) bildeten sich die heutige<br />
Landschaft und die Böden der Oberlausitz.<br />
Zu dieser Zeit gediehen in der Oberlausitz<br />
ausgedehnte Waldmoore, deren Reste uns<br />
als Braunkohlen erhalten sind und dem<br />
Tertiär den Namen “Braunkohlenzeit”<br />
gaben. Die Umwandlung der pflanzlichen<br />
Substanz in Kohle, die Inkohlung, erfordert<br />
das Zusammenwirken physikalischer,<br />
chemischer, biologischer und geologischer<br />
Prozesse. Geologisch ist sie an<br />
Beckenbildungen gebunden, die in der<br />
Oberlausitz tektonisch (z.B. Berzdorf und<br />
Zittau) oder durch Erosion (z.B. Wiesa bei<br />
Kamenz) entstanden. Die hierin abgelagerten,<br />
z.T. mächtigen Sedimente bestehen<br />
51<br />
neben den Braunkohleflözen aus Tonen,<br />
Schluffen und Kiesen. Die nähere Untersuchung<br />
der Oberlausitzer Braunkohlen<br />
zeigt, dass während des Tertiärs das Klima<br />
und damit die Waldvegetation mehrfach<br />
wechselte. Schon seit der Oberkreide entwickelten<br />
sich hier unter feuchtgemäßigtem<br />
Klima Wälder aus laubwerfenden Gehölzen<br />
und Nadelbäumen. Gleichzeitig wuchsen<br />
am Nordrand der Tethys immergrüne,<br />
artenreiche Lorbeerwälder. Die Befunde<br />
zeigen, dass in unserem Gebiet mehrfach der<br />
eine oder andere Florenbereich die Oberhand<br />
gewann, das Klima also zwischen etwa<br />
heutigen und mehr subtropischen Bedingungen<br />
schwankte. Mit dem Beginn der<br />
Erdneuzeit vollzieht sich auch die Herausbildung<br />
der uns heute vertrauten Tier- und<br />
Pflanzenwelt. Das trifft auf die Gattungen,<br />
z.T. sogar Arten der seit dem Erdaltertum<br />
vorhandenen Gliedertiere (z.B. Insekten)<br />
und der seit dem Erdmittelalter in Entwicklung<br />
befindlichen Vögel und Säugetiere<br />
zu. In der Flora sind es besonders die<br />
bedecktsamigen Pflanzen, die erstmalig in<br />
der obersten Unterkreide auftraten und seit<br />
dem Tertiär die Vegetation unserer Erde und<br />
- wie aktuelle Untersuchungen der Braunkohlenflora<br />
beweisen - auch der Oberlausitz<br />
bestimmten. (Wird fortgesetzt)<br />
Quelle: Verein "Oberlausitzer Bergleute" e.V.
52<br />
Apothekergeschichten Teil IV<br />
Apothekergeschichten Teil IV<br />
Das Kräuterwissen der Frauen ( Fortsetzung)<br />
Zur Stärkung von Psyche und Nerven hat<br />
sich Baldrian als pflanzliche Einschlafhilfe<br />
allererster Wahl erwiesen. Baldriantee beruhigt<br />
ohne zu betäuben, durch Zugabe von<br />
Hopfenzapfen kann seine Wirkung noch<br />
verstärkt werden. Das ätherische Öl von<br />
Lavendel beruhigt die Nerven und baut auf,<br />
wenn man abgespannt ist. Besonders<br />
wirkungsvoll ist Lavendelblütentee, wenn<br />
depressive Verspannungen zu Kopfschmerzen<br />
führen. Schlafstörungen gehören<br />
ebenfalls zum Krankheitsbild bei<br />
Depressionen. Hier hat sich Johanniskraut<br />
als beruhigend erwiesen.<br />
Bei Verletzungen und Entzündungen der<br />
Haut beschleunigt die Ringelblume, äußerlich<br />
angewendet die Wundheilung. Sie hilft<br />
auch bei Sonnenbrand und Akne. Bei der<br />
Behandlung von Neurodermitis kann Borretsch<br />
erfolgreich eingesetzt werden.<br />
Umschläge oder Teeaufgüsse von Stiefmütterchen<br />
sind bei Milchschorf, Akne und<br />
Ekzemen hilfreich. Bei empfindlicher Haut<br />
kann Aloeöl aufgetragen werden.<br />
Bei der Therapie entzündlicher und bakterieller<br />
Erkrankungen der Harnwege<br />
gelten Birkenblättertee und Goldrutenkraut-Tee-<br />
als nierenanregend und werden<br />
zur Durchspülung empfohlen.<br />
Bei funktionellen Herzbeschwerden verbunden<br />
mit niedrigem Blutdruck haben sich<br />
durchblutungsfördernde Einreibungen mit<br />
Rosmarinöl bewährt. Weissdorn gilt als Allheilmittel<br />
bei Herzbeschwerden. So erweitert<br />
Weissdorntee die Gefäße zur<br />
besseren Durchblutung.<br />
Der Tee aus Mistelkraut ist bei leichten Formen<br />
von nervös bedingten Bluthochdruck<br />
zu empfehlen.<br />
Rosskastanie innerlich angewendet stärkt<br />
durchlässige Venenwände und vermindert<br />
die Gefahr von Venenentzündungen.<br />
Die Teufelskralle, beheimatet in den Savannen<br />
Südafrikas lindert bei Rheuma den<br />
Schmerz und fördert die Beweglichkeit der<br />
Gelenke.<br />
Extrakte aus der Weidenrinde bieten eine<br />
natürliche Alternative zu herkömmlichen<br />
Schmerzmitteln und können bei Rückenschmerzen<br />
und Rheuma lindernd wirken.<br />
Auch zur Hemmung von Entzündungen bei<br />
Arthrose wird der Extrakt der Weidenrinde<br />
zur Anwendung gebracht.<br />
Die Tipps wurden unter Nutzung diverser<br />
Quellen zusammengestellt<br />
Hirsch- Apotheke<br />
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