14.02.2023 Aufrufe

KVWL kompakt + praxis intern Februar 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Praxiszukunftsgesetz:<br />

Denn nach Corona ist vor der Pandemie<br />

D<br />

ie Corona-Pandemie läuft<br />

aus. Immer mehr Schutzmaßnahmen<br />

werden gelockert<br />

oder ganz eingestellt.<br />

In den meisten Lebensbereichen<br />

können wir uns inzwischen wieder<br />

ohne Masken begegnen - endlich!<br />

Wir haben an dieser Stelle die ambulante<br />

Versorgung häufiger als Bollwerk<br />

bezeichnet, das die Kliniken<br />

vor Überlastung schützt. Zu Recht,<br />

wie uns die Statistiker, aber auch<br />

Kolleginnen und Kollegen aus den<br />

Krankenhäusern bestätigt haben.<br />

Damit soll es aber auch gut sein mit<br />

dem sektoralen Denken. Denn die<br />

Corona-Pandemie hat uns allen eine<br />

Menge Hausaufgaben hinterlassen.<br />

Angefangen bei der Erkenntnis, dass<br />

ein leistungsfähiges und krisenfestes<br />

Gesundheitssystem Reserven<br />

braucht. Leere Betten, Stationen auf<br />

Stand-by und personelle Ressourcen:<br />

Was der strenge Kaufmann als<br />

„totes Kapital“ betrachtet und die<br />

Politik als „Verhandlungsmasse“,<br />

sind aus unserer Sicht das Netz<br />

und der doppelte Boden unseres<br />

Gesundheitssystems. Die ambulante<br />

sowie die stationäre Versorgung<br />

und - das hat die Corona-Pandemie<br />

ebenfalls deutlich gemacht - auch<br />

der Öffentliche Gesundheitsdienst<br />

müssen unbedingt nachhaltig finanziert<br />

sein!<br />

Niemand wird in der Lage sein,<br />

kurzfristig gut qualifiziertes Fachpersonal<br />

in ausreichender Zahl aus<br />

dem Hut zu zaubern. Auch dieses<br />

Problem betrifft alle Versorgungsbereiche.<br />

Aus unserer Sicht birgt<br />

die konsequente Digitalisierung<br />

jedoch ein großes Potenzial, die begrenzten<br />

Ressourcen effizient einzusetzen.<br />

Es kann nicht sein, dass<br />

privat initiierte Messengergruppen<br />

und ein Heer analoger Faxgeräte<br />

das kommunikative Gerüst der Pandemie-Bekämpfung<br />

sind. Oder etwas<br />

ketzerisch ausgedrückt: Hätte<br />

der Bundesdatenschützer während<br />

der Pandemie genauer hingeschaut,<br />

wäre sie vermutlich noch nicht vorbei!<br />

Wir müssen Dinge ändern und dort,<br />

wo gute Ansätze existieren, schneller<br />

und mutiger werden! Wir haben<br />

immer betont - und wiederholen es<br />

gerne: Westfalen-Lippe ist offen für<br />

smarte Technologien und digitale<br />

Lösungen! Daher gehen wir jetzt<br />

den nächsten Schritt und bilden so<br />

genannte Digi-Managerinnen aus<br />

(s. S. 6). Expertinnen und Experten<br />

für digitale Anwendungen gehören<br />

in jede Praxis! Dabei denken wir das<br />

Thema konsequent aus der Perspektive<br />

des Praxisteams. Was nützt?<br />

Was ist sicher? Wie kann ich Anwendungen<br />

justieren, damit sie für<br />

meine Praxis mit ihren individuellen<br />

Anforderungen den bestmöglichen<br />

Nutzen bringen? Mit dieser Initiative<br />

setzen wir unsere Digitalstrategie<br />

konsequent fort.<br />

Eine Pandemie ist etwas Außergewöhnliches<br />

und ja - etwas sehr Seltenes.<br />

Nach unserer Überzeugung<br />

helfen gute, sichere digitale Strukturen<br />

jedoch immer, im Not- wie<br />

im Normalfall! Wir liefern die Ideen<br />

dazu und auch die Praxen, um etwas<br />

unter Realbedingungen zu testen.<br />

Für die ausreichende Finanzierung<br />

ist ganz klar die Politik zuständig.<br />

Deshalb fordern wir ein Praxiszukunftsgesetz,<br />

das seinen Namen<br />

verdient!<br />

2/<strong>2023</strong><br />

3<br />

Dr. med. Volker Schrage,<br />

stellv. Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. med. Dirk Spelmeyer,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Thomas Müller,<br />

Vorstand

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!