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Leseprobe "Der finale Weg"

Jede dieser zwölf Erzählungen ist ein Lockruf, sich auf das Unerklärliche einzulassen, fremdes Terrain zu betreten und Bedrohungen standzuhalten. Der Lohn ist ein wah-rer Hagelsturm an Beweisen für das Credo von Jorge Luis Borges: Nichts ist wie es scheint! Der finale Weg führt zu konkreten und metaphysischen Abgründen, vor denen der Leser seiner eigenen Seelenstärke überlassen bleibt. Alltägliche Situationen eskalie-ren ins Surreale, Dämonen lauern in fiktiven Unterwasserwelten, in Fragmenten des Vietnamkrieges, in Alpträumen und in den Seelen russischer Literaten auf einem To-tenschiff. Und allgegenwärtig verfolgt einen die Frage, wo sie eigentlich verläuft, die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn – und ob es sie überhaupt gibt. Eine Antwort darauf kann nicht gegeben, sie muss selbst erfahren werden. Der finale Weg liefert den nötigen Anreiz, sich an diese mentale Front vorzuwagen und jede Norma-lität anzuzweifeln. Link zum Buch bei AMAZON: https://www.amazon.de/dp/B08SH41XLN

Jede dieser zwölf Erzählungen ist ein Lockruf, sich auf das Unerklärliche einzulassen, fremdes Terrain zu betreten und Bedrohungen standzuhalten. Der Lohn ist ein wah-rer Hagelsturm an Beweisen für das Credo von Jorge Luis Borges: Nichts ist wie es scheint!
Der finale Weg führt zu konkreten und metaphysischen Abgründen, vor denen der Leser seiner eigenen Seelenstärke überlassen bleibt. Alltägliche Situationen eskalie-ren ins Surreale, Dämonen lauern in fiktiven Unterwasserwelten, in Fragmenten des Vietnamkrieges, in Alpträumen und in den Seelen russischer Literaten auf einem To-tenschiff. Und allgegenwärtig verfolgt einen die Frage, wo sie eigentlich verläuft, die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn – und ob es sie überhaupt gibt. Eine Antwort darauf kann nicht gegeben, sie muss selbst erfahren werden. Der finale Weg liefert den nötigen Anreiz, sich an diese mentale Front vorzuwagen und jede Norma-lität anzuzweifeln.

Link zum Buch bei AMAZON: https://www.amazon.de/dp/B08SH41XLN

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Sauerstofflaschen auf den Rücken zu schnallen, erzählte Charly, vor

etwa zwei Wochen wäre genau hier im Nadelöhr ein Tauchboot verunglückt.

Wrackteile wären erst nach Tagen angespült worden, an einem

weit entfernten Strand. Von den Tauchern und dem Bootsführer

fehlte jede Spur, es gäbe auch keine Hoffnung mehr. „Hier draußen

gibt es Haie und Muränen. Vielleicht findet ihr da unten ja noch Teile

der Ausrüstung, Knochen oder Zeug, das die Fische wieder ausgespuckt

haben.“

„Schluss damit!“ fuhr Uwe dazwischen. „Alles klar zum Abtauchen!

Klaus geht als Erster, dann einer nach dem anderen, ich als Letzter.

Wir treffen uns unten, viel Spaß! Masken auf und los!“

Cole zog sich die Brille übers Gesicht, biss auf Gummi, atmete Sauerstoff

und ließ sich rücklings über den Bootsrand kippen. Schnell zog

ihn sein Bleigürtel tief unter Wasser, er griff nach der abwärts führenden

Leine und folgte den Knoten nach unten, den anderen Körpern

hinterher. Doch kaum hatte er seinen Atemrhythmus gefunden,

kam ihm von unten etwas entgegen, ein Taucher, einer der Schüler,

der vermutlich Panik bekommen hatte und zurück an die Oberfläche

strampelte. Cole wich aus, wurde aber trotzdem von einer Flosse

an der Maske getroffen, Wasser drang ein, in Nase und Augen, und

er musste das Ding freiblasen. Leine loslassen, Rückenlage, Wasser

überall, dann blasen, bloß keine Panik. Es funktionierte, er konnte

wieder sehen, fand zur Leine zurück. Ohrenschmerzen mahnten zum

regelmäßigen Druckausgleich. Fähnchen an der Leine zeigten die Tiefe,

er war bei 15 Metern, allmählich wurde es dunkler, von unten stiegen

Luftblasen auf, dort mussten schon die anderen sein. Cole zog sich

weiter hinab, nächster Druckausgleich bei 20 Metern, immer noch

kein Grund in Sicht, nur Dunkelheit. Wie mochte es sich anfühlen, für

immer hier unten zu bleiben? Dann sah er die 25-Meter-Marke, unter

ihm zeichneten sich Konturen ab, manche davon bewegten sich.

Der Boden kam in Sicht, gar nicht so dunkel wie vermutet, da waren

Felsformationen, Turbulenzen in Richtung Riff. Und zur anderen Seite,

abfallend in noch größere Tiefen, Sand und einzelne Korallenstöcke

in grellen Farben. 30 Meter, Cole war unten, neben schwarzen

Fächerkorallen, die größer waren als er selbst, umgeben von einem

Schwarm bunter Fische, die ihn neugierig musterten. Er fühlte sich

augenblicklich wohl hier unten, fast heimisch. Abseits sammelten

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