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Leseprobe "Der finale Weg"

Jede dieser zwölf Erzählungen ist ein Lockruf, sich auf das Unerklärliche einzulassen, fremdes Terrain zu betreten und Bedrohungen standzuhalten. Der Lohn ist ein wah-rer Hagelsturm an Beweisen für das Credo von Jorge Luis Borges: Nichts ist wie es scheint! Der finale Weg führt zu konkreten und metaphysischen Abgründen, vor denen der Leser seiner eigenen Seelenstärke überlassen bleibt. Alltägliche Situationen eskalie-ren ins Surreale, Dämonen lauern in fiktiven Unterwasserwelten, in Fragmenten des Vietnamkrieges, in Alpträumen und in den Seelen russischer Literaten auf einem To-tenschiff. Und allgegenwärtig verfolgt einen die Frage, wo sie eigentlich verläuft, die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn – und ob es sie überhaupt gibt. Eine Antwort darauf kann nicht gegeben, sie muss selbst erfahren werden. Der finale Weg liefert den nötigen Anreiz, sich an diese mentale Front vorzuwagen und jede Norma-lität anzuzweifeln. Link zum Buch bei AMAZON: https://www.amazon.de/dp/B08SH41XLN

Jede dieser zwölf Erzählungen ist ein Lockruf, sich auf das Unerklärliche einzulassen, fremdes Terrain zu betreten und Bedrohungen standzuhalten. Der Lohn ist ein wah-rer Hagelsturm an Beweisen für das Credo von Jorge Luis Borges: Nichts ist wie es scheint!
Der finale Weg führt zu konkreten und metaphysischen Abgründen, vor denen der Leser seiner eigenen Seelenstärke überlassen bleibt. Alltägliche Situationen eskalie-ren ins Surreale, Dämonen lauern in fiktiven Unterwasserwelten, in Fragmenten des Vietnamkrieges, in Alpträumen und in den Seelen russischer Literaten auf einem To-tenschiff. Und allgegenwärtig verfolgt einen die Frage, wo sie eigentlich verläuft, die Grenze zwischen Normalität und Wahnsinn – und ob es sie überhaupt gibt. Eine Antwort darauf kann nicht gegeben, sie muss selbst erfahren werden. Der finale Weg liefert den nötigen Anreiz, sich an diese mentale Front vorzuwagen und jede Norma-lität anzuzweifeln.

Link zum Buch bei AMAZON: https://www.amazon.de/dp/B08SH41XLN

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und hektisch.

„ENTER CODE“ befahl ihm die Anzeige, und spontan tippte er

ein paar Zahlen ein, er konnte vier Stellen wählen. Cole wählte viermal

die Null, nichts geschah. Dann tippte er die Zahlen 1-2-3-4 ein,

auch nichts, in der umgekehrten Reihenfolge ebenfalls Fehlanzeige.

Nichts rührte sich, jede Taste erzeugte zwar einen Ton, aber nichts

geschah, die Anzeige leuchtete unbeeindruckt weiter. Cole wurde

wütend, versuchte andere Kombinationen, viermal die 1, viermal die

2 und so weiter, ohne Erfolg. Er donnerte auf das Display, drückte

mehrere Tasten gleichzeitig, willkürliche Kombinationen. Alles vergeblich,

bis auf die Tatsache, dass seine Atmung schwerer wurde. Er

verbrauchte zu viel Sauerstoff und realisierte, dass bald der Moment

kommen musste, in dem die Flasche leer wäre und er die Reserve

öffnen müsste, die genau bis zum Auftauchen reichen würde. Aber

er gab noch nicht auf. Cole drückte jetzt die Buchstabentasten, tippte

„H-E-L-P“ ein und „F-U-C-K“ und noch ein Dutzend Wörter mit vier

Buchstaben, die alle gleich sinnlos waren. Nur unterschiedlich helle

und dumpfe Töne erzeugte er damit, und Cole konnte beim besten

Willen kein System erkennen. Seine Sinne begannen zu schwinden,

er sah nicht mehr klar, schnappte nach Luft, wollte aber das Öffnen

der Reserve so lange wie möglich hinauszögern.

Dann wurde es kritisch, er drohte ohnmächtig zu werden, sein Gehirn

brauchte Sauerstoff. Im Gegensatz zu anderen Tauchern, die in

diesem Zustand schon nicht mehr denken konnten und ihre Reserve

glatt vergaßen (und ertranken), griff Cole in buchstäblich letzter Sekunde

nach dem Hahn und drehte das Ding bis zum Anschlag auf.

Er kam wieder zu sich, erkannte, was er hier tat, und musste sich

unbedingt entscheiden: Raus hier und hoch an die Oberfläche – oder

noch ein paar Versuche riskieren? Niemand konnte ihm helfen, die

anderen seiner Gruppe öffneten sicher auch gerade ihre Reserven

und begannen mit dem Auftauchen.

Cole tippte weiter Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben ein,

während ihm die Luft ausging, woran er nicht denken wollte. Doch

er spürte es. „ENTER CODE“ stand höhnisch auf dem Display. Und

bereits leicht benebelt dünkte Cole, man müsste vielleicht das Wort

„C-O-D-E“ eingeben. Er tat es, natürlich geschah nichts, aber er registrierte

beim Drücken drei dumpfe Töne und ein hohes Pfeifen.

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