null-emissions-gemeinden als strategische zielsetzung für eine ...
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Null-Emissions-Gemeinden <strong>als</strong> <strong>strategische</strong> Zielsetzung <strong>für</strong> <strong>eine</strong> nachhaltige Landnutzung<br />
Bei Nutzung der Terra Preta-Technologie in Verbindung mit dezentralisierter<br />
Abwasserbehandlung, werden Feststoffe aus dem Abwasser in ein nährstoffreiches,<br />
schwarzerdeähnliches Humussubstrat umgewandelt. Ressourcen aus dem Abwasser können<br />
somit landwirtschaftlich genutzt, und wertvolles Brauchwasser zur Bewässerung gewonnen<br />
werden. Diskontinuierliche Niederschläge und Vorsommertrockenheiten infolge des Klimawandels,<br />
werden die Nutzung von Brauch- und Regenwasser zukünftig auch wirtschaftlich attraktiv machen.<br />
Durch die voranschreitende Intensivierung der Landwirtschaft muss schon heute in erheblichem<br />
Maß Grundwasser gefördert werden, was hohe Kosten verursacht und sich negativ auf die<br />
Grundwasserneubildungsrate auswirkt.<br />
5.3.2.2 Stand der Terra Preta Technologie in Deutschland<br />
Terra Preta ist die Bezeichnung <strong>eine</strong>r schwarzen, aus dem Amazonasgebiet stammenden Erde,<br />
welche reich an Miner<strong>als</strong>toffen wie Phosphor, Kalzium, Zink, Mangan sowie Holzkohle ist. Sie<br />
wurde von den Europäern gegen Ende des 20. Jahrhunderts im heutigen Amazonasgebiet<br />
entdeckt. Zurückzuführen ist ihre Entstehung nach aktuellem Stand der Wissenschaft auf die<br />
Bewirtschaftungsweise der Urbevölkerung der Indios, die bereits vor mehreren Jahrtausenden<br />
verstanden haben, mittels intelligenter Nutzung von Ernteresten und Siedlungsabfällen,<br />
humusreiche und äußerst fruchtbare Schwarzerden herzustellen. Weltweit wird intensiv daran<br />
geforscht, die in Vergessenheit geratene Herstellungsweise der Terra Preta wieder zu entdecken<br />
und in <strong>eine</strong> moderne Nutzung zu überführen.<br />
An der Universität Bayreuth werden seit den 90er Jahren wissenschaftliche Untersuchungen an<br />
Terra Preta durchgeführt. Neben Alters- und Inhaltsbestimmung verschiedener Terra Preta Proben<br />
aus Amazonien wurde vor allem die Wirkungsweise und Funktion von Holzkohleanteilen in den<br />
Terra Preta Böden intensiv erforscht. Daraus hat sich <strong>eine</strong> internationale „Biokohle- (biochar)<br />
Initiative“ gegründet, die die Anwendung von Holzkohle zur Verbesserung von Böden bei<br />
gleichzeitiger klimaschutzwirksamer CO2-Sequestrierung <strong>als</strong> Konsequenz aus der Terra Preta<br />
Forschung voran treibt. Allerdings wird in den Veröffentlichungen immer wieder darauf<br />
hingewiesen, dass das Phänomen der Terra Preta noch nicht endgültig entschlüsselt ist. Seit 2005<br />
beschäftigt sich <strong>eine</strong> neue Expertengruppe in Deutschland mit der anwendungsorientierten<br />
Erforschung und Nutzung der Terra Preta, an der auch die areal maßgeblich beteiligt ist (siehe<br />
auch unter „bisherige Arbeiten“)<br />
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