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Null-Emissions-Gemeinden <strong>als</strong> <strong>strategische</strong> Zielsetzung <strong>für</strong> <strong>eine</strong> nachhaltige Landnutzung<br />

werden. Weiterhin hat das Ablaufwasser der Kläranlagen selbst im Winter noch <strong>eine</strong> Temperatur,<br />

die über der Gewässertemperatur liegt, was negative Folgen <strong>für</strong> die Tier- und Pflanzenwelt im<br />

Gewässer haben kann. Durch Einsatz von Wärmepumpen in Kläranlagen könnte die Temperatur<br />

gesenkt, und gleichzeitig bisher ungenutzte Energie gewonnen werden. Solche Anlagen sind<br />

jedoch bislang die Ausnahme. Ein ebenfalls nicht zu vernachlässigendes Problem sind Keime<br />

(Viren, Bakterien), hormonaktive Substanzen und Medikamentenrückstände, die sich mit heutigen<br />

Mitteln nicht vollständig aus dem Kläranlagenablauf entfernen lassen und die somit in die<br />

Gewässer gelangen.<br />

Die genannten Probleme machen es erforderlich, die derzeitige Abwasserbehandlung zu<br />

hinterfragen und neue Strategien zu entwickeln. Abwasserteilströme sollen bereits an der Quelle<br />

der Entstehung getrennt abgeleitet, behandelt und wiederverwertet werden. Nährstoffe im<br />

Abwasser - wie Phosphor und Stickstoff aus dem Urin - oder Feststoffe (Fäzes) können zur<br />

Düngung oder Verwertung in <strong>eine</strong>r Biogasanlage verwendet werden. Einige deutsche<br />

Universitäten, Forschungsinstitutionen und Unternehmen beschäftigen sich mit diesem Thema und<br />

entwickeln neue und Innovative Konzepte. Zu nennen sind unter anderem das Fraunhofer Institut<br />

mit dem DEUS21 Projekt, die TU Hamburg-Harburg, die RWTH Aachen, das IfaS am Campus<br />

Birkenfeld, das KOMPLETT-Projekt des BMBF und die TU-Kaiserslautern mit Tectraa. Bekannte<br />

Unternehmen, die sich mit der Thematik befassen sind Huber (Abwassertechnik) und Rödiger<br />

(Vakuumsanitärtechnik). Viele Erkenntnisse werden bereits seit einiger Zeit in Mustersiedlungen<br />

praktisch umgesetzt. Stichworte sind Vakuum-, Kompost- und NoMix-Toiletten (Urin und<br />

Fäzestrennung), wasserlose Urinale und Regenwasserverwertung 16 . Einen guten Überblick über<br />

den gegenwärtigen Stand der Technik bietet die Broschüre „Neuartige Sanitärsysteme“ (NASS)<br />

der deutschen Vereinigung <strong>für</strong> Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). Durch konsequente<br />

Anwendung dieser Techniken kann ein großer Teil des Trinkwassers eingespart und wertvolle<br />

Ressourcen <strong>eine</strong>r sinnvollen Nutzung zugeführt werden. 17<br />

Einen vielversprechenden Lösungsansatz bietet die Verknüpfung dezentralisierter, nachhaltiger<br />

Abwasserbehandlung mit nachhaltiger Landnutzung. Hier existieren bereits einige realisierte<br />

Projekte. Ein oft zitiertes Beispiel ist die Siedlung Flintenbreite in Lübeck, in der die<br />

Abwasserteilströme getrennt behandelt und verwertet werden 18 . Schwarzwasser wird hier<br />

zusammen mit Küchenabfällen in <strong>eine</strong>r Biogasanlage zu Biogas umgesetzt, welches dann in<br />

<strong>eine</strong>m BHKW verstromt wird. Grauwasser wird aufbereitet und <strong>als</strong> Brauchwasser<br />

wiederverwendet. Die Gärreste werden <strong>als</strong> Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Ähnliche<br />

Ansätze verfolgt das DEUS21 Projekt.<br />

16 Quelle: Berger & Lorenz-Ladener 2008<br />

17 Quelle: DWA 2008<br />

18 Quellen:http://www.deus21.de/; http://www.gtz.de/de/aktuell/8524.htm,,<br />

http://www.stoffstrom.org/institut/; http://tectraa.arubi.uni-kl.de/index.shtml,<br />

http://www.huber.de/de; http://www.roevac.de/page/de<br />

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