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142_Ausgabe Mai 2015

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an der Klosterkirche in Zittau<br />

in Zittau<br />

Spendensammlung, welche sogar viel<br />

mehr Geld als benötigt einbrachte. Das<br />

restliche Geld wurde zur Unterstützung<br />

von Kriegswaisen und –witwen verwendet.<br />

Sascha Schneider war während des Nationalsozialismus<br />

wegen seiner Homosexualität<br />

nicht geachtet. Sein Werk wurde<br />

nach seinem Tod im Jahr 1927 weitgehend<br />

vergessen, viele seiner Monumentalgemälde<br />

wurden während des Zweiten<br />

Weltkrieges zerstört. Schneiders künstlerisches<br />

Überleben ist vor allem seiner<br />

Freundschaft mit dem Schriftsteller Karl<br />

May (1842-1912) zu verdanken. Aber<br />

auch die Wiederentdeckung der Kunst<br />

des Symbolismus in den vergangenen<br />

Jahren trug dazu bei.<br />

Das Denkmal für die gefallenen 242er in<br />

Zittau überstand alle Zeitläufte bis zum<br />

heutigen Tag. Wind und Wetter, Desinteresse<br />

und Vandalismus trugen dazu bei,<br />

dass es sich heute nicht mehr im besten<br />

Zustand befindet. Ende September letzten<br />

Jahres wurde auch dieses Denkmal durch<br />

Farbschmierereien gewissen- und geistloser<br />

Zeitgenossen geschändet. Dank einer<br />

Spendenaktion der Zittauer konnte es inzwischen<br />

wieder gesäubert werden. Das<br />

Denkmal war seinerzeit von den 242ern<br />

der Stadt und der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirchgemeinde Zittau zum Schutz<br />

übergeben worden. Beide hatten es mit<br />

entsprechenden Bekenntnissen übernommen.<br />

Auch wenn daraus heute vielleicht<br />

keine juristische Verbindlichkeit abzuleiten<br />

ist, eine moralische Verpflichtung<br />

ist es allemal! Es tut einer Stadt und ihren<br />

Bürgern gut, ihrer einstigen Mitbürger zu<br />

gedenken, die damals in gutem Glauben<br />

und vaterländischer Treue in den Kampf<br />

gezogen sind. Es waren unsere Großväter<br />

und Urgroßväter, wir brauchen uns ihrer<br />

nicht zu schämen. Gedenken wir ihrer<br />

und der leider allzu vielen Nachfolger und<br />

sorgen wir dafür, dass Derartiges heute<br />

und in Zukunft nicht mehr passiert!<br />

Uwe Kahl, Zittau<br />

Am Mittwoch, 17. Juni <strong>2015</strong>, 17.00 Uhr hält Uwe<br />

Kahl, Dipl.-Bibliothekar(FH), in den Städtischen<br />

Museen Zittau einen Vortrag zum Thema „Sascha<br />

Schneider und sein Zittauer Kriegerdenkmal“.<br />

Alle Interessenten sind dazu herzlich eingeladen!<br />

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Geschichte<br />

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