142_Ausgabe Mai 2015
Klosterkirche Das Kriegerdenkmal – in Zittau Das geschändete Ehrenmal im Herbst 2014 seinem glatten Untergeschoß eine Reliefarbeit aufgestellt wurde. […] Der junge Zittauer Roland ist ein Werk Sascha Schneiders […] Der stattlichen Reihe seiner Werke hat er mit dem Ehrenmal für 242 ein neues, wohlgelungenes hinzugefügt – ein kostbares Geschenk begnadeten Künstlertums, das unserer Stadt für alle Zeiten zu hoher Zierde gereichen mag.“ Der Zittauer Kunstmäzen Franz Ulrich Apelt äußerte dazu: „Und so schuldet denn Zittau allen denen Dank, die ihm sein jüngstes und schönstes Denkmal schenkten. Den Toten und den Lebenden ist es geweiht: dem unsterblichen Gedächtnis an junges Heldentum, der bitteren Erinnerung an verschwendetes edelstes Blut.“ Finanziert wurde das Denkmal seinerzeit durch eine anzeige 26 Geschichte
an der Klosterkirche in Zittau in Zittau Spendensammlung, welche sogar viel mehr Geld als benötigt einbrachte. Das restliche Geld wurde zur Unterstützung von Kriegswaisen und –witwen verwendet. Sascha Schneider war während des Nationalsozialismus wegen seiner Homosexualität nicht geachtet. Sein Werk wurde nach seinem Tod im Jahr 1927 weitgehend vergessen, viele seiner Monumentalgemälde wurden während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Schneiders künstlerisches Überleben ist vor allem seiner Freundschaft mit dem Schriftsteller Karl May (1842-1912) zu verdanken. Aber auch die Wiederentdeckung der Kunst des Symbolismus in den vergangenen Jahren trug dazu bei. Das Denkmal für die gefallenen 242er in Zittau überstand alle Zeitläufte bis zum heutigen Tag. Wind und Wetter, Desinteresse und Vandalismus trugen dazu bei, dass es sich heute nicht mehr im besten Zustand befindet. Ende September letzten Jahres wurde auch dieses Denkmal durch Farbschmierereien gewissen- und geistloser Zeitgenossen geschändet. Dank einer Spendenaktion der Zittauer konnte es inzwischen wieder gesäubert werden. Das Denkmal war seinerzeit von den 242ern der Stadt und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Zittau zum Schutz übergeben worden. Beide hatten es mit entsprechenden Bekenntnissen übernommen. Auch wenn daraus heute vielleicht keine juristische Verbindlichkeit abzuleiten ist, eine moralische Verpflichtung ist es allemal! Es tut einer Stadt und ihren Bürgern gut, ihrer einstigen Mitbürger zu gedenken, die damals in gutem Glauben und vaterländischer Treue in den Kampf gezogen sind. Es waren unsere Großväter und Urgroßväter, wir brauchen uns ihrer nicht zu schämen. Gedenken wir ihrer und der leider allzu vielen Nachfolger und sorgen wir dafür, dass Derartiges heute und in Zukunft nicht mehr passiert! Uwe Kahl, Zittau Am Mittwoch, 17. Juni 2015, 17.00 Uhr hält Uwe Kahl, Dipl.-Bibliothekar(FH), in den Städtischen Museen Zittau einen Vortrag zum Thema „Sascha Schneider und sein Zittauer Kriegerdenkmal“. Alle Interessenten sind dazu herzlich eingeladen! anzeige Geschichte 27
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Das Kriegerdenkmal –<br />
in Zittau<br />
Das geschändete Ehrenmal im Herbst 2014<br />
seinem glatten Untergeschoß<br />
eine Reliefarbeit aufgestellt<br />
wurde. […] Der junge Zittauer<br />
Roland ist ein Werk Sascha<br />
Schneiders […] Der stattlichen<br />
Reihe seiner Werke hat<br />
er mit dem Ehrenmal für 242<br />
ein neues, wohlgelungenes<br />
hinzugefügt – ein kostbares<br />
Geschenk begnadeten<br />
Künstlertums, das unserer<br />
Stadt für alle Zeiten zu hoher<br />
Zierde gereichen mag.“ Der<br />
Zittauer Kunstmäzen Franz<br />
Ulrich Apelt äußerte dazu:<br />
„Und so schuldet denn Zittau<br />
allen denen Dank, die ihm<br />
sein jüngstes und schönstes<br />
Denkmal schenkten. Den<br />
Toten und den Lebenden ist<br />
es geweiht: dem unsterblichen<br />
Gedächtnis an junges<br />
Heldentum, der bitteren Erinnerung<br />
an verschwendetes<br />
edelstes Blut.“<br />
Finanziert wurde das Denkmal<br />
seinerzeit durch eine<br />
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