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142_Ausgabe Mai 2015

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Klosterkirche<br />

Das Kriegerdenkmal –<br />

in Zittau<br />

Am Untergeschoss der altehrwürdigen<br />

Zittauer Klosterkirche befindet sich seit<br />

mehr als 92 Jahren ein Denkmal, mit welchem<br />

viele Einwohner und Besucher der<br />

Stadt nur wenig anfangen können. Stellt<br />

es einen Krieger, Engel oder Roland dar?<br />

Die Inschriften sind nicht mehr gut zu lesen<br />

und tragen so wenig zur Aufklärung<br />

bei. Auf der Vorderseite des Denkmalsockels<br />

kann man lesen: „Unseren gefallenen<br />

Kameraden. Reserve-Infanterie-Regiment<br />

242. 1914-1918“. Es handelt sich<br />

also um ein Kriegerdenkmal des Ersten<br />

Weltkrieges.<br />

Zittau und das Militär gehörten in der<br />

Vergangenheit zusammen, mit positiven<br />

wie negativen Folgen für die Stadt. Vor<br />

allem war das Königlich Sächsische 3.<br />

Infanterie-Regiment Nr. 102 mit Zittau<br />

verbunden. Im Jahr 1709 begründet, war<br />

es zunächst zeitweise hier stationiert. Seit<br />

1867 hatte das Regiment dauerhaft seinen<br />

Standort in Zittau. Im August 1914<br />

zogen die 102er in den Krieg, Weihnachten<br />

1918 waren die Überlebenden wieder<br />

zu Hause. Der Krieg war für Deutschland<br />

verloren, und der Standort Zittau wurde<br />

aufgelöst. Ein Denkmal für die Gefallenen<br />

des 102er Regimentes, geschaffen von<br />

dem Zittauer Architekten Richard Schiffner,<br />

wurde am 28. August 1921 vor der<br />

Bauschule eingeweiht.<br />

Das Königlich Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment<br />

Nr. 242 wurde nach Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges auf Befehl<br />

der deutschen Obersten Heeresleitung<br />

aufgestellt. Die Freiwilligen des 242er<br />

Regimentes kamen überwiegend aus der<br />

Oberlausitz. Mehr als 3.000 von ihnen verloren<br />

ihr Leben im Ersten Weltkrieg. Das<br />

Denkmal für die gefallenen Kameraden<br />

wurde auf Initiative ehemaliger Offiziere<br />

und Soldaten des Regiments geschaffen.<br />

Es zeigt einen aufrecht stehenden jungen<br />

Krieger, nur mit einem vorn offenen Mantel<br />

und einen Flügelhelm bekleidet, der<br />

sich auf sein Schwert stützt. Die künstlerische<br />

Gestaltung übernahm der seinerzeit<br />

bekannte Dresdner Maler und Bildhauer<br />

Sascha Schneider (1870-1927). Schneider,<br />

geboren in St. Petersburg, hatte an<br />

der Dresdner Kunstakademie studiert<br />

und war später Professor an der Großherzoglichen<br />

Kunstschule in Weimar. In<br />

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