139_Ausgabe Februar 2015
Museum Verschwundene Bauten Niesky in Niesky – Der alte Nieskyer Betsaal, Abriss 1875 Historische Fotos aus der Sammlung von Hubert Teuchner Der Nieskyer Hubert Teuchner sammelt seit vielen Jahren Fotos von Ortsansichten von Niesky und dokumentiert selbst mit seinem Fotoapparat Veränderungen im Stadtbild. In Zusammenarbeit mit dem Museum entstand nun eine historische Fotoausstellung, die längst aus dem Stadtbild verschwundene Bauten wieder aufleben lässt. Im Gegensatz zu den meisten Orten der Oberlausitz ist Niesky als Planstadt angelegt worden. Die Planung lag in den Händen des Gutsherrn von Trebus, Siegmund August von Gersdorf. anzeige 24 Geschichte
Museum Bis 15.03.2015 im Niesky Museum Niesky Selbst Mitglied der Brüdergemeine, stellte er den böhmischen Glaubensflüchtlingen nicht nur das Land zur Verfügung, als begabter Baumeister sorgte er gleichzeitig für die planmäßige Gestaltung des neuen Ortes. Als späterer Generalbaumeister der Brüderunität gab er den Architekturstil vieler Herrnhuter Siedlungen weltweit vor. Nachfolgende Generationen haben sich mehr oder weniger an seine Vorgaben gehalten. • Verschwundene Bauten nach der Wiedervereinigung bis heute Das Verschwinden von Bauten zieht sich durch 272 Jahre Nieskyer Geschichte. Bereits die Grundsteinlegung war mit einem Abriss verbunden. Für die planmäßige Gestaltung des zentralen Platzes stand das alte Trebuser Vorwerk „im Wege“, wurde abgerissen und als „Neuer Hof“ in Neuhof wieder aufgebaut. Die Architektur im Ortsbild von Niesky ist historisch gewachsen. Jede Generation leistete ihren Beitrag, riss Gebäude ab und baute neue auf. In allen Epochen geschah dies entsprechend dem jeweiligen Zeitgeschmack und den Bedürfnissen und Anforderungen. Für die Ausstellung wurde das Verschwinden Nieskyer Bauten in vier Zeitepochen gegliedert: • Verschwundene Bauten seit der Ortsgründung bis 1944 • Verschwundene Bauten durch Kriegszerstörung • Verschwundene Bauten während der DDR-Zeit Meist wurde mit dem Abriss eines alten Gebäudes Baufreiheit für neue, größere und modernere Häuser geschaffen. Die Fachwerkhäuser aus der Gründungszeit mussten im 19. Jahrhundert massiven Wohn- und Geschäftsbauten weichen. Der Abriss des Alten Betsaals ist aus heutiger Sicht bedauerlich. Siegmund August von Gersdorf schuf ihn 1756 als Prototyp für alle Herrnhuter Kirchsäle. Da er zu klein geworden war, riss man ihn 1875 nach Fertigstellung der neuen Kirche einfach ab. Schmerzliche Verluste an historischer anzeige Geschichte 25
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Museum<br />
Bis 15.03.<strong>2015</strong> im<br />
Niesky<br />
Museum Niesky<br />
Selbst Mitglied der Brüdergemeine,<br />
stellte er den böhmischen Glaubensflüchtlingen<br />
nicht nur das Land zur Verfügung,<br />
als begabter Baumeister sorgte<br />
er gleichzeitig für die planmäßige Gestaltung<br />
des neuen Ortes. Als späterer<br />
Generalbaumeister der Brüderunität gab<br />
er den Architekturstil vieler Herrnhuter<br />
Siedlungen weltweit vor. Nachfolgende<br />
Generationen haben sich mehr oder weniger<br />
an seine Vorgaben gehalten.<br />
• Verschwundene Bauten nach der<br />
Wiedervereinigung bis heute<br />
Das Verschwinden von Bauten zieht sich<br />
durch 272 Jahre Nieskyer Geschichte.<br />
Bereits die Grundsteinlegung war mit<br />
einem Abriss verbunden. Für die planmäßige<br />
Gestaltung des zentralen Platzes<br />
stand das alte Trebuser Vorwerk „im<br />
Wege“, wurde abgerissen und als „Neuer<br />
Hof“ in Neuhof wieder aufgebaut.<br />
Die Architektur im Ortsbild von Niesky<br />
ist historisch gewachsen. Jede Generation<br />
leistete ihren Beitrag, riss Gebäude<br />
ab und baute neue auf. In allen Epochen<br />
geschah dies entsprechend dem jeweiligen<br />
Zeitgeschmack und den Bedürfnissen<br />
und Anforderungen. Für die Ausstellung<br />
wurde das Verschwinden Nieskyer<br />
Bauten in vier Zeitepochen gegliedert:<br />
• Verschwundene Bauten seit der Ortsgründung<br />
bis 1944<br />
• Verschwundene Bauten durch Kriegszerstörung<br />
• Verschwundene Bauten während der<br />
DDR-Zeit<br />
Meist wurde mit dem Abriss eines alten<br />
Gebäudes Baufreiheit für neue, größere<br />
und modernere Häuser geschaffen. Die<br />
Fachwerkhäuser aus der Gründungszeit<br />
mussten im 19. Jahrhundert massiven<br />
Wohn- und Geschäftsbauten weichen.<br />
Der Abriss des Alten Betsaals ist aus<br />
heutiger Sicht bedauerlich. Siegmund<br />
August von Gersdorf schuf ihn 1756 als<br />
Prototyp für alle Herrnhuter Kirchsäle.<br />
Da er zu klein geworden war, riss man<br />
ihn 1875 nach Fertigstellung der neuen<br />
Kirche einfach ab.<br />
Schmerzliche Verluste an historischer<br />
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