WeltBlick 1/2023

Editorial
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
als unsere Kollegin Barbara Deml im März 2020 aus Taiwan zurückkehrte, war
sie begeistert und tief bewegt. Trotz aller Ungewissheit zu Beginn der Corona-
Pandemie war sie zu der Dienstreise aufgebrochen. Und hatte den Weltgebetstag
(damals von Frauen aus Simbabwe vorbereitet) in zwei kleinen indigenen Gemeinden
unserer taiwanischen Partnerkirche erleben dürfen. In beeindruckender Berglandschaft,
in einer Atmosphäre voller Wärme, Herzlichkeit und Wertschätzung.
»Und doch«, so schreibt sie, »war das ja nur ein erster Eindruck, ohne die tieferen
Zusammenhänge und die Geschichte wirklich verstehen zu können.«
In diesem Jahr nun haben Frauen aus Taiwan den Weltgebetstag vorbereitet. Sie
nehmen uns mit in ihr Land, das – obwohl immer wieder in den Schlagzeilen – oft
so unbekannt und fremdartig erscheint. Sie lassen uns teilhaben an ihren Erfahrungen,
berichten von ihrem Glauben, ihren Sorgen, ihren Hoffnungen. Und sie
hoffen, dass das Ereignis dazu beiträgt, dass mehr Menschen weltweit sich für ihre
Heimat interessieren.
So wie Hui-Wen Hsiao, die Künstlerin, die das Titelbild für den Weltgebetstag
geschaffen hat. Sie erzählt im Interview von ihrer multireligiösen Familie und von
der schwierigen politischen Situation Taiwans. Auch Shou-Hui Chung, Pfarrerin
der Presbyterian Church of Taiwan, die zurzeit in Berlin lebt und arbeitet, fühlt sich
als Botschafterin ihres Landes. Und sie findet deutliche Worte zur zurückliegenden
Diktatur der Kuomintang, zur Bedrohung durch China und zur wichtigen Rolle
ihrer Kirche für die indigene Bevölkerung Taiwans.
Starke Frauen, starke Geschichten. Genau richtig zum Weltgebetstag 2023.
Jutta Klimmt
leitet das Öffentlichkeitsreferat
des Berliner Missionswerkes.
Viel Freude beim Lesen!
Ihre
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