kg - Ewald Dörken AG

kg - Ewald Dörken AG kg - Ewald Dörken AG

DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />

Technischer Ratgeber<br />

Ingenieur- und Tunnelbau


■ 2<br />

<strong>Dörken</strong> – Vorsprung<br />

durch Kompetenz.<br />

Seit über 100 Jahren.<br />

Planer und Anwender finden in diesem<br />

Technischen Ratgeber ein umfang reiches<br />

Sortiment für den Ingenieur- und Tunnelbau<br />

– maßgeschneidert für unterschiedlichste<br />

Einsatzziele und Anwendungsbereiche.<br />

Mit innovativen Ideen entwickelt<br />

und durch moderne Fertigungsanlagen<br />

hergestellt: Die hochwertigen Produkte<br />

der <strong>Dörken</strong> GmbH & Co. KG für den Grundmauerschutz,<br />

die Dränung und Abdichtung<br />

sind ein Maßstab für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Energieeinsparung.<br />

Für das Unternehmen aus<br />

dem westfälischen Herdecke ist es<br />

eine tägliche Verpflichtung, den<br />

Kunden eine hohe Produktqualität<br />

und individuelle Lösungen anzubieten.<br />

Diesem Anspruch wird <strong>Dörken</strong><br />

seit über 100 Jahren gerecht und ist<br />

deshalb stets ein leistungsstarker Partner<br />

für Planer, Handel und Handwerk.<br />

Ihr kurzer Draht zu uns<br />

Anwendungstechnik:<br />

Telefon 0 23 30/63-578<br />

Fax 0 23 30/63-463<br />

Verkauf:<br />

Telefon 0 23 30/63-0<br />

Fax 0 23 30/63-357<br />

E-Mail bvf@doerken.de<br />

Internet www.doerken.de


Inhaltsverzeichnis<br />

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Wasser – ein drückendes Problem 4<br />

DELTA®-Produkte für Tunnel- und Ingenieurbau 6<br />

Prüfverfahren nach EN 13252 8<br />

Ingenieurbau 10<br />

Durchlässiger Verbau 12<br />

Teildurchlässiger Verbau 15<br />

Weitere Anwendungen im Ingenieurbau 18<br />

Die Lösungen für durchlässigen und teildurchlässigen Verbau 20<br />

Die Leistungen der DELTA®-Noppenbahnen 22<br />

Tunnelbau 24<br />

Bergmännische Tunnelbauverfahren 26<br />

Die Lösung 30<br />

Gotthard-Basistunnel 31<br />

Eisenbahntunnel Soumagne 36<br />

Tunnelbau-Sanierung 40<br />

Offene Bauweise 42<br />

Verarbeitung 43<br />

Referenzen 44<br />

3 ■


■ 4<br />

Wasser –<br />

ein drückendes<br />

Problem<br />

Wasser, das als Niederschlag zu Boden fällt,<br />

sucht zielstrebig seinen Weg. Im Idealfall<br />

versickert es schnell und ohne Verzögerung,<br />

so dass kein Wasserdruck auf dem Bauwerk<br />

entsteht. Versickert das Niederschlagswasser<br />

jedoch nur langsam, dann wirkt – solange<br />

der Niederschlag anhält – Wasserdruck<br />

auf das Bauwerk ein. Ähnliches gilt, sobald<br />

versickertes Wasser unterirdisch in gut<br />

durchlässigen Erdschichten zum Bauwerk<br />

hin drängt. Beide Varianten kommen relativ<br />

häufig vor. Der „Härtefall“ tritt dann ein,<br />

wenn der Boden undurchlässig ist, so dass<br />

das Niederschlagswasser nicht versickern<br />

kann. In diesem Fall wird das Bauwerk durch<br />

dauernden Wasserdruck belastet.<br />

Diese drei Grade der Wasserbeanspruchung<br />

sind entscheidend für die Planung der<br />

Abdichtungs-, Drän- und Schutzmaßnahmen.<br />

Eine sorgfältige Untersuchung<br />

und Bewertung der tatsächlichen<br />

Bodenverhältnisse und aller anderen<br />

Einflussfaktoren, wie zum Beispiel der<br />

Geländeform, ist deshalb Grundlage eines<br />

jeden Bauvorhabens.<br />

Die anfallenden Wassermengen können<br />

je nach Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich<br />

sein. Steht ein Gebäude beispielsweise<br />

nicht auf ebenem Baugrund,<br />

sondern in einem Hang, dann ist vor der<br />

Bauwerkswand im Regelfall mit einem<br />

Wasserandrang von bis zu 0,3 l/s · m nach<br />

DIN 4095 zu rechnen. Diese Menge muss<br />

die Dränschicht mindestens ableiten<br />

können, wenn das Bauwerk sicher vor<br />

Feuchteschäden bewahrt werden soll.


Ein wirksamer Schutz vor Sickerwasser ist<br />

nicht nur deshalb essenziell, weil Wasser<br />

„einen spitzen Kopf“ hat, wie Baufach leute<br />

wissen. Bei der Herstellung von wasserundurchlässigem<br />

Beton hängen die Qualität<br />

und damit die Dichtigkeit des Betons entscheidend<br />

davon ab, dass der vorgegebene<br />

Wasser-Zement-Wert exakt eingehalten wird.<br />

Wenn andrängendes Wasser diesen Wert verändert,<br />

so wird der Beton wasserdurchlässig<br />

oder schlimmer noch: Eine Wasserader zieht<br />

sich durch den Querschnitt und eine punktuelle<br />

Leckstelle entsteht.<br />

Drückendes Wasser beansprucht aber auch<br />

die fertig gestellte Bauwerksabdichtung und<br />

gefährdet damit deren Funktionstüchtigkeit.<br />

Eine Wassersäule von mehreren Metern<br />

Höhe stellt zudem auch in statischer Hinsicht<br />

eine hohe Beanspruchung für das Bauwerk<br />

dar. Besonders kritisch wird dies, wenn<br />

Wasserdruck nur zonenweise auftritt, so dass<br />

asymmetrische Belastungen entstehen. Eine<br />

wirksame Dränung kann hier in vielen Fällen<br />

nachhelfen, so dass die Abdichtung deutlich<br />

einfacher herzustellen und damit weniger<br />

fehleranfällig ist.<br />

Aus diesen Gründen sollte Sickerwasser<br />

immer flächig abgeleitet werden.<br />

Kunststoffnoppenbahnen und Dränbahnen<br />

bewähren sich in diesen Fällen schon<br />

seit Jahrzehnten als druckbelastbare<br />

Sickerschicht und werden auch deshalb<br />

häufig eingesetzt, weil sie einfach und<br />

kostengünstig zu verlegen sind.<br />

5 ■


■ 6<br />

DELTA®-Produkte für Tunnel- und Ingenieurbau<br />

DELTA®-AT 1200<br />

DELTA®-MS 20<br />

DELTA®-PT<br />

DELTA®-AT 800<br />

DELTA®-MS<br />

Die Marke DELTA® bietet mit einer Vielzahl<br />

von Noppen- und Dränbahnen und dazu<br />

passendem Zubehör maßgeschneiderte<br />

Lösungen für zahlreiche Einsatzmöglichkeiten.<br />

DELTA®-Bahnen für Grundmauerschutz<br />

und Dränung eignen sich hervorragend<br />

für unterschiedlichste Hoch- und<br />

Tiefbauanwendungen.<br />

Hergestellt aus einem speziellen Polyethylen,<br />

bilden DELTA®-Noppenbahnen hoch<br />

effiziente Sicker- und Dränschichten. Sie<br />

zeichnen sich durch ihre besonders hohe<br />

Druckfestigkeit aus; ihre ausgezeichneten<br />

hydraulischen Eigenschaften kommen<br />

insbesondere unter schweren und dauerhaften<br />

Belastungen zum Tragen.<br />

DELTA®-Noppenbahnen mit aufgeschweißtem<br />

Gewebe werden als Putzträger für<br />

Spritzbeton und Mörtel verwendet. Ihre<br />

Noppenstruktur bildet dabei einen Hohlraum<br />

zur sicheren Ableitung von Wasser.


Das auf kaschierte Geotextil der mehrlagigen<br />

DELTA®-Dränbahnen filtert Schmutz partikel<br />

aus dem Sickerwasser, so dass die Dränschicht<br />

nicht verstopfen kann.<br />

Alle Bahnen sind gegen Salzlösungen,<br />

anorganische Säuren, Laugen und polare<br />

Lösemittel ebenso beständig wie gegen<br />

Mineralien und Huminsäuren, die<br />

natürlicher weise im Boden vorkommen,<br />

sowie gegen Bakterien, Pilze und Mikroorganismen.<br />

Die Noppenbahnen sind<br />

grundwasserneutral, laugen nicht aus<br />

und setzen keine schädlichen und/oder<br />

ökologisch bedenklichen Substanzen frei.<br />

Anwender sollten darauf achten, die<br />

Bahnen keiner dauerhaften UV-Strahlung<br />

auszusetzen.<br />

DELTA®-GEO-DRAIN TP 800<br />

DELTA®-NP DRAIN<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

DELTA®-NP DRAIN<br />

DELTA®-GEO-DRAIN 800 TP<br />

0799-CPD-13<br />

sind konform<br />

den Anforderungen<br />

der EN 13252<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

Die DELTA®-Dränbahnen mit integrier tem<br />

Geotextil – DELTA®-NP DRAIN, DELTA®-<br />

TERRAXX und DELTA®-GEO-DRAIN 800 TP –<br />

entsprechen den Anforderungen der<br />

EN 13252 (Zertifikat Nr. 0799-CPD-13).<br />

7 ■


■ 8<br />

Prüfverfahren nach EN 13252<br />

Die DIN EN 13252 benennt die geforderten<br />

Eigenschaften von Geotextilien und geo-<br />

textilverwandten Produkten, die in Drän an -<br />

lagen zum Einsatz kommen und dabei im<br />

Wesentlichen die Funktionen Filtern, Trennen<br />

und Dränen übernehmen. Zu diesen Eigen-<br />

Wasserdurchlässigkeit innerhalb der Ebene (Dränagekapazität)<br />

nach EN ISO 12958<br />

Der Wasserdurchfluss in der Ebene eines Geotextiles oder eines geotextilverwandten<br />

Produktes wird bei unterschiedlichen Normal druckspannungen,<br />

bei typischen hydraulischen Gefällen und mit definierten Kontaktoberflächen<br />

gemessen.<br />

schaften gehören die Wasserdurch lassfähigkeit<br />

innerhalb der Ebene, Beständigkeit des<br />

Materials, die Wasserdurch lässigkeit, das<br />

Durchschlag ver halten, die charakteristische<br />

Öffnungsweite und die Zugfestig keit. In der<br />

Norm werden keine Mindest anfor derungen<br />

an die Materialien definiert, sondern die<br />

Prüfmethoden für die Festlegung dieser<br />

Eigenschaften beschrieben und damit für<br />

alle EU-Länder vereinheitlicht.<br />

<strong>kg</strong><br />

Druckfestigkeit nach DIN EN ISO 604<br />

Der Probekörper wird parallel zu seiner Hauptachse mit konstanter<br />

Geschwindig keit gestaucht, bis er bricht oder die Längen ab nahme einen<br />

vorgegebenen Wert erreicht. Während dieses Vorgangs wird die Kraft, die<br />

von dem Probekörper getragen wird, gemessen.


Wasserdurchlässigkeit normal zur Ebene EN ISO 11058 (GT)<br />

Ein einlagiges, unbelastetes Geotextil oder geotextilverwandtes Produkt wird<br />

in einer Richtung normal zu seiner Ebene von Wasser durchströmt. Gemessen<br />

wird der Wasser durchfluss des zu prüfenden Materials.<br />

500<br />

EN 918<br />

Durchschlagverhalten (Kegelfallversuch) EN 918 (EN ISO 13433) (GT)<br />

Die Geotextilprobe wird horizontal zwischen zwei Stahlringe eingeklemmt. Ein<br />

definierter Kegel aus nichtrostendem Stahl wird aus einer Höhe von 500 mm<br />

mit der Spitze voraus auf das Zentrum der Probe fallen gelassen. Als Maß des<br />

Eindringens wird der Loch durchmesser durch Einsetzen eines spitzwinkligen<br />

Messkonus in das Loch gemessen.<br />

Öffnungsweite O 90 DIN EN ISO 12956 (GT)<br />

Diese Europäische Norm legt ein Verfahren für die Bestimmung der charakte -<br />

r istischen Öffnungsweite eines einlagigen Geotextiles oder geotextilverwandten<br />

Produktes nach dem Prinzip der Nass-Siebung fest. Ein abgestuftes<br />

Kornmaterial (üblicherweise Boden) wird unter Wasserzugabe durch eine<br />

unbelastete Einzel lage eines als Sieb verwendeten Geotextils oder geotextilverwandten<br />

Produktes hindurchgespült. Anschließend wird die Korngrößenverteilung<br />

bestimmt. Die charakteristische Öffnungs weite entspricht einer<br />

bestimmten Korn größe des durchgegangenen Materials.<br />

Zugfestigkeit nach EN ISO 10319 (GT)<br />

Diese Norm beschreibt ein Indexprüfver fahren zur Bestimmung der<br />

Zugfestigkeits eigenschaften von Geokunststoffen unter Verwendung eines<br />

breiten Streifens (200 mm Breite; 100 mm Länge). Es werden Span nungs-<br />

Dehnungskurven unter konstanter Lasterhöhung aufgenommen.<br />

9 ■


■ 10<br />

Ingenieurbau<br />

Sicherer Verbau<br />

von Baugruben<br />

Bei Neubaumaßnahmen im innerstädtischen<br />

Bereich ist in aller Regel zu wenig<br />

Platz für eine Abböschung der Baugrube<br />

vorhanden. Vor allem in den Bereichen, wo<br />

Baulücken geschlossen werden sollen und<br />

es deshalb auf jeden Zentimeter ankommt,<br />

wird die Baugrube mit einem Verbau vor<br />

dem Abrutschen des Erdreichs gesichert.<br />

Der Verbau muss dabei schnell und wirtschaftlich<br />

herzustellen, weitgehend wasserundurchlässig<br />

und – auch wegen einer<br />

möglichen Gefährdung der Nachbarbebauung<br />

– stabil und sicher sein. Aus diesen<br />

Sicherheitsgründen werden von der Bauaufsicht<br />

statische Berechnungen für die<br />

Baugrubenumschließung gefordert.<br />

Welche Art des Verbaus zum Einsatz<br />

kommt, ergibt sich aus einer Summe von<br />

ganz unterschiedlichen Rahmen bedingungen.<br />

Dabei kommt es auf die Bodenbeschaffenheit,<br />

den Erddruck oder den<br />

Grundwasserstand ebenso an wie auf die<br />

Belastungen der Baugrube durch an grenzende<br />

Bebauung, Verkehrsflüsse oder<br />

besondere klimatische Verhältnisse. Auch<br />

Störungen aus der Baugrube selbst und<br />

natürlich die Bau- und Betriebskosten der<br />

Verbaumaßnahme und der Wasser haltung<br />

sind weitere zu kalkulierende Kriterien.<br />

Bei den Verbau-Typen unterscheidet man<br />

zum einen nach zeitlich begrenzten und<br />

dauerhaften Maßnahmen und zum anderen<br />

nach relativ wasserdichten, nach teildurchlässigen,<br />

durch die Wasser gefiltert<br />

hindurch tritt, und nach durchlässigen, die<br />

Wasser ungefiltert durchlassen.<br />

Bei vielen Arten der Baugrubenumschließung<br />

ist eine leistungsfähige Flächendränung<br />

erforderlich. Denn das durch den<br />

Verbau drückende Sickerwasser belastet<br />

später die Bauwerksabdichtung und kann<br />

unter ungünstigen Bedingungen sogar zu<br />

einem statischen Problem werden. Wird der<br />

folgende Bauwerksteil aus WU-Beton<br />

erstellt, muss sichergestellt werden, dass<br />

kein Sickerwasser während des Betonier-<br />

und anschließenden Aushärte prozesses<br />

zum Beton gelangen kann.


Durchlässiger Verbau –<br />

Vertikalentwässerung mit Filterschicht.<br />

Teildurchlässiger Verbau<br />

Vertikalentwässerung ohne Filterschicht. 11 ■


■ 12<br />

Trägerbohlwände im Berliner Verbau<br />

Eine der gebräuchlichsten Techniken der<br />

Baugrubensicherung ist der Verbau mit<br />

Trägerbohlwänden. Bei diesem Verbau<br />

werden Bohlen, Kant- oder Rundhölzer,<br />

aber auch Stahlbetonfertigteile oder<br />

Kanaldielen zwischen in die Baugrube<br />

eingerammte Träger eingebaut. Als Tragglieder<br />

kommen Walzprofile, Stahlträger<br />

oder Bohrpfähle aus Stahlbeton bzw. unbewehrte<br />

Bohrpfähle mit verlorenem Mantelrohr<br />

in Frage. Je nach Tiefe der Baugrube<br />

muss die Trägerbohlwand mit Ankerlagen<br />

rückverankert werden. Die bekannteste<br />

Variante der Trägerbohlwände ist der klassische<br />

Berliner Verbau, dessen Name darauf<br />

beruht, dass diese Technik in den 1930er<br />

Jahren für den Bau der Berliner U-Bahn<br />

Durchlässiger<br />

entwickelt wurde. Hierbei wird der Boden<br />

zwischen den Rammträgern dem Aushub<br />

folgend von Hand ausgestochen und die<br />

auf Länge geschnittenen Bohlen hinter die<br />

Trägerflansche geschoben und durch Keile<br />

fest an das Erdreich angepresst. Der<br />

Berliner Verbau ist schon aus praktischen<br />

Gründen immer noch eine der verbreitesten<br />

Techniken der Baugrubenumschließung.<br />

Denn er ist in nahezu allen Bodenarten<br />

einsetzbar und erlaubt eine maximale<br />

Anpassung an Hindernisse wie Leitungen,<br />

Schächte oder alte Fundamente. Die Baugrubensohle<br />

muss allerdings für diese<br />

Verbauart oberhalb des Grundwasserspiegels<br />

liegen.<br />

Als Ausführungsvarianten dazu sind der<br />

Essener und der Hamburger Verbau<br />

gebräuchlich.<br />

Trägerbohlwände sind nicht wasserdicht,<br />

so dass ein flächiger Austritt von Sickerwasser<br />

aus dem Verbau die Regel ist. Dies<br />

gilt besonders beim Berliner Verbau, bei dem<br />

die Holzausfachung im Laufe der Jahre meist<br />

völlig verrottet. Dieses Sicker wasser kann<br />

mit einer Flächen dränung beispiels weise<br />

aus DELTA®-TERRAXX wirkungsvoll abgeleitet<br />

werden. Das Drän element benötigt<br />

zwingend ein Geotextil als Filter schicht, da<br />

das Sickerwasser Fest stoffe enthalten kann,<br />

die zum Verstopfen der Dränung führen.<br />

Berliner Verbau mit Holz. Berliner Verbau an Baugrube Volkswohlbund,<br />

Dortmund.


Verbau<br />

Durchlässiger Verbau im Querschnitt.<br />

DELTA®-NOPPENBAHNEN-PROFIL<br />

DELTA®-MS DÜBEL<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

z. B. WU-BETON<br />

DELTA®-MS als<br />

Sauberkeitsschicht<br />

13 ■


■ 14<br />

Durchlässiger Verbau<br />

Bohrpfahlwände als zuverlässige Stützung<br />

Zu den dauerhaften Abstützungsmethoden<br />

bei senkrechten Erdwänden gehören die<br />

Bohrpfahlwände. Bohrpfahlwände sind<br />

wesentlich biegesteifer als zum Beispiel<br />

Trägerbohlwände und werden deshalb<br />

auch dann eingesetzt, wenn der Verbau –<br />

zum Beispiel als Kellerwand – in das<br />

künftige Bauwerk integriert werden soll. Die<br />

nebeneinander stehenden Ortbetonpfähle<br />

entstehen dabei durch das Ausbetonieren<br />

von vorgebohrten Löchern. Diese Technik<br />

hat bei angrenzender Bebauung den<br />

Vorteil, dass die lärm- und erschütterungsintensiven<br />

Rammarbeiten unterbleiben.<br />

Bohrpfahlkonstruktionen sind – sofern sie<br />

nicht überschnitten ausgeführt werden –<br />

selten wasserdicht, so dass ein flächiger<br />

Austritt von Sickerwasser aus dem Verbau<br />

möglich ist. Dieses Sickerwasser leitet man<br />

über eine flächige Dränschicht, beispielsweise<br />

mittels DELTA®-TERRAXX ab, die mit<br />

dem Geotextil zur Bohrpfahlwand hin<br />

verlegt wird.<br />

Bohrpfahlwand vor Verlegung einer Dränschicht.<br />

DELTA®-TERRAXX im Einsatz an Bohrpfahlwand.


Teildurchlässiger Verbau<br />

Trägerbohlwände mit Spritzbeton<br />

Eine spezielle Variante der Trägerbohlwände<br />

ist der sogenannte Essener Verbau, der<br />

bei leicht geneigtem Verbau mit Böschung<br />

und Rückverankerung Anwendung findet.<br />

Die Böschung wird dabei alle 1,50 bis<br />

2,00 m durch senkrechte Träger gesichert.<br />

Die Zwischenräume werden zunächst mit<br />

Maschendraht oder Rippenstreckmetall<br />

und Baustahlgewebe überdeckt und dann<br />

mit Spritzbeton gegen Erosion geschützt.<br />

Auch beim Berliner Verbau wird teilweise<br />

mit Spritzbeton gearbeitet, um den Verbau<br />

zu stabilisieren.<br />

Essener Verbau mit Noppenbahn.<br />

Durch den Spritzbeton erreicht man u. a.,<br />

dass der Verbau weitgehend dicht ist und<br />

Wasser nur in „gefilterter“ Form durchtreten<br />

kann. Ein Geotextil als Filterschicht ist nicht<br />

notwendig.<br />

Das Sickerwasser, das durch den Verbau<br />

durchdringt, kann mittels Noppenbahnen<br />

wie DELTA®-MS 20 oder DELTA®-MS<br />

wirkungsvoll abgeleitet werden.<br />

15 ■


Schlitzwände als Bestandteil eines Bauwerks<br />

Weitgehend wasserdicht sind die Schlitzwände.<br />

Sie entstehen durch das Ausbetonieren<br />

eines 0,40 bis 1,20 Meter breiten<br />

und bis zu 40 Meter tiefen Grabens, der<br />

durch spezielle Schlitzwandgreifer ausgehoben<br />

wird. Zur Stabilisierung des Schlitzes<br />

wird eine stützende Flüssigkeit (in der Regel<br />

eine Bentonit-Suspension, eine Mischung<br />

aus Bentonit und Wasser) in den Schlitz<br />

ein gefüllt. Nach Einbringen des Bewehrungskorbes<br />

wird unter gleichzeitigem Verdrängen<br />

der Stützflüssigkeit der Beton eingebracht.<br />

Bei der Herstellung unterscheidet man das<br />

kontinuierliche Aneinanderreihen der<br />

Lamellen und das Pilgerschrittverfahren,<br />

bei dem zunächst immer eine dazwischen<br />

liegende Lamelle ausgelassen wird.<br />

Bei dieser Variante sind die Wände häufig<br />

Bestandteil des zukünftigen Bauwerks. Wie<br />

bei allen Ortbetonwänden kann es hier im<br />

Bereich von Arbeitsfugen, auch bei kleinen<br />

Rissen, zu einem punktuellen Austritt von<br />

Sickerwasser kommen.<br />

Sickerwasser kann mittels Noppenbahnen<br />

wie DELTA®-MS 20 oder DELTA®- MS<br />

abgeleitet werden. Ein zusätzliches<br />

Geotextil ist hier nicht erforderlich, da die<br />

Schlitzwand als Filterschicht wirkt.<br />

■ 16<br />

Beispiel aus Duisburg mit Schlitzwand-Anwendung.<br />

Teildurchlässiger<br />

Beispiel Bauprojekt an der Donau (Ungarn) mit DELTA®-MS.<br />

Schlitzwand mit Noppenbahn.


Verbau<br />

DELTA®-MS<br />

als Sauberkeitsschicht<br />

DELTA®-NOPPENBAHNEN-PROFIL<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

DELTA®-MS DÜBEL<br />

z. B. WU-BETON<br />

DELTA®-MS 20<br />

Teildurchlässiger Verbau im Querschnitt. 17 ■


Weitere Anwendungen<br />

Zuverlässiger Schutz von Stützmauern<br />

Zum Abfangen und Sichern von Geländesprüngen,<br />

an denen eine freie Böschung<br />

nicht möglich ist, wird eine Stützwand oder<br />

-mauer erforderlich.<br />

Man findet sie – häufig auch in Form einer<br />

Winkelstützwand – zum Beispiel bei Einschnitten<br />

in Bahntrassen, bei Tunneln,<br />

Brücken, Uferstraßen oder Zufahrten zu<br />

Tiefgaragen. Da sie meist einseitig belastet<br />

sind, werden sie auf Biegung beansprucht.<br />

Schon bei geringen Höhen muss damit<br />

gerechnet werden, dass Wasserdruck die<br />

Standsicherheit des Bauwerks gefährdet.<br />

Eine flächige Dränung beispielsweise<br />

mittels DELTA®-TERRAXX, bestehend aus<br />

einer Noppenbahn und einem aufkaschierten<br />

Vlies, welches das Erdreich abhält, aber<br />

Wasser durchlässt, kann dem wirksam<br />

gegensteuern.<br />

■ 18 Teildurchlässiger/nicht durchlässiger Verbau.<br />

DELTA®-TERRAXX sorgt für Standsicherheit.


im Ingenieurbau<br />

Sichere Entlastung von Brückenwiderlagern<br />

Brückenwiderlager haben die Aufgabe, die<br />

senkrechten und horizontalen Kräfte, her -<br />

vorgerufen durch Eigengewicht und Verkehrslast<br />

sowie durch Brems- und Windkräfte,<br />

aus dem Brückenüberbau in den<br />

Baugrund abzuleiten. Durch die Aufnahme<br />

des Erddrucks sichert das Widerlager den<br />

Erddamm in seiner Lage.<br />

Ein Brückenwiderlager besteht aus dem<br />

Fundament und den Widerlagerwänden<br />

sowie einer Auflagefläche für das Brücken-<br />

lager. Diese müssen so beschaffen sein,<br />

dass sie Bewegungen und Verdrehungen<br />

aus Verkehr, Temperaturunterschieden,<br />

Erdbeben, Vorspannung, Schwinden und<br />

Kriechen etc. ermöglichen.<br />

Eine rückseitige Dränschicht am Brückenwiderlager,<br />

die man beispielsweise mit<br />

der vlieskaschierten Noppenbahn DELTA®-<br />

TERRAXX erstellen kann, ist zwingend<br />

erforderlich, da ansonsten möglicher<br />

Wasserdruck die Standsicherheit des<br />

Widerlagers beeinträchtigen kann. In<br />

Deutschland schreibt die Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen mit einer Richtzeichnung<br />

(WAS 7) die Verwendung von leistungsfähigen<br />

Dränschichten hinter Brückenwiderlagern<br />

vor, um diese von Druckwasser<br />

zu entlasten.<br />

Brückenwiderlager: Gut geschützt gegen Wasserdruck. 19 ■


■ 20<br />

für durchlässigen Verbau und Erdreich<br />

Wenn bei Stützwänden und Brückenwiderlagern,<br />

bei Bohrpfahlwänden und speziell<br />

beim Berliner Verbau eine Flächendränung<br />

vorgesehen ist, sollte eine leistungsfähige<br />

Dränbahn verwendet werden, wie sie auch<br />

nach DIN 4095 im unmittelbar erdberührten<br />

Bereich gefordert wird.<br />

Das bedeutet: Es muss eine Filterschicht<br />

vorhanden sein, die verhindert, dass<br />

Bodenpartikel, die durch Fugen im Verbau<br />

hindurchgetragen werden, die Sickerschicht<br />

zuschlämmen.<br />

Die optimale Problemlösung hierfür ist<br />

DELTA®-TERRAXX in ihrer Doppelfunktion<br />

als Filter- und Sickerschicht. Das aufka-<br />

Eigenschaften DELTA®-GEO-DRAIN TP 800 DELTA®-TERRAXX DELTA®-NP DRAIN<br />

Noppenbahn HDPE braun HDPE silber HDPE braun<br />

Filtervlies PP grau PP grau PP grau<br />

Noppenhöhe 9 mm 9 mm 8 mm<br />

Druckfestigkeit Kurzzeit 650 kN/m 2 400 kN/m 2 150 kN/m 2<br />

Druckfestigkeit Dauerlast 200 kN/m 2 90 kN/m 2 70 kN/m 2<br />

Zugfestigkeit 6,0 kN/m 2 6,0 kN/m 2 6,0 kN/m 2<br />

Öffnungsweite O90 150 µm 150 µm 110 µm<br />

Durchschlagverhalten 40 mm 40 mm 40 mm<br />

Einbautiefe 20 m 10 m 7 m<br />

Dränagekapazität in l/s · m i=1<br />

schierte Filtervlies zeigt dabei zur wasserführenden<br />

Schicht. Durch den verklebten<br />

Überlappungsbereich kann beim Betonieren<br />

kein Zementleim in die Sickerschicht eindringen<br />

und diese verstopfen. Aufgrund der<br />

diagonalen Anordnung der Noppen kann<br />

DELTA®-TERRAXX die Formen von Bohrpfahlwänden<br />

sehr gut nachbilden.<br />

Auch DELTA®-GEO-DRAIN TP 800 und<br />

DELTA®-NP DRAIN sind vlieskaschierte<br />

Noppenbahnen, die für diese Anwendungen<br />

geeignet sind.<br />

Das durch den Verbau oder Erdreich sickernde<br />

Wasser wird durch das Vlies gefiltert und<br />

von der Noppenbahn flächig abgeleitet.<br />

Die Lösung<br />

Ohne Auflast 3,5 3,5 2,25<br />

Bei 20 kN/m 2 3,2 3,1 2,06


für teildurchlässigen Verbau<br />

Auf einer Schlitzwand oder einem Verbau<br />

aus Spritzbeton erfüllen die „nackten“<br />

Noppenbahnen vom Typ DELTA®-MS 20<br />

oder DELTA®-MS sicher ihre Funktion.<br />

Die Bahnen werden dabei horizontal oder<br />

vertikal als verlorene Schalung zwischen<br />

Spritzbeton-Verbau bzw. Schlitzwand und<br />

Beton-Bauwerkswand mit den Noppen zum<br />

Verbau eingesetzt.<br />

Eigenschaften DELTA®-MS 20 DELTA®-MS<br />

Noppenbahn HDPE braun HDPE braun<br />

Noppenhöhe 20 mm 8 mm<br />

Druckfestigkeit Kurzzeit 200 kN/m 2 250 kN/m 2<br />

Druckfestigkeit Dauerlast 70 kN/m 2 90 kN/m 2<br />

Dränagekapazität in l/s · m i=1<br />

Der Spritzbeton wirkt als Filter und hält die<br />

Sickerschicht frei von Erdpartikeln. Diese<br />

Vorgehensweise ermöglicht es, anfallendes<br />

Wasser bereits in der Bauphase kontrolliert<br />

ab- bzw. umzuleiten, um den Abbindeprozess<br />

speziell bei WU-Beton nicht zu<br />

behindern. Bei fertig gestellten Bauwerken<br />

wird anfallendes Wasser druckentspannt<br />

abgeleitet.<br />

Ohne Auflast 10,0 2,25<br />

Bei 20 kN/m 2 8,40 2,06<br />

21 ■


■ 22<br />

Druckstabilität unter Kurzzeitlast<br />

Wie bei allen modernen Dränsystemen wird<br />

die Dränagekapazitat der DELTA®-Noppenbahnen<br />

durch Druckbelastungen am jeweiligen<br />

Einsatzort beeinflusst. Unter Druck<br />

erfahren alle Dränmaterialien eine mehr<br />

oder weniger große Stauchung. Die im<br />

praktischen Einsatz von Noppenbahnen<br />

relevanten Druckbelastungen resultieren<br />

einerseits aus Kurzzeitdruckbelastungen<br />

(z. B. unter Einwirkung von Schalungsdruck)<br />

und andererseits aus Dauerlasten (z. B.<br />

Erddruck).<br />

Beispiel:<br />

Bei einer kurzzeitigen Druckbelastung von<br />

250 kN/m 2 (entspricht einer Last von<br />

25 t/m 2 ) wird DELTA®-TERRAXX um 15 %<br />

gestaucht.<br />

Schalungsdruck/Noppenbahn<br />

als verlorene Schalung<br />

Häufig werden Noppenbahnen als verlorene<br />

Schalung verwendet, es wird also direkt<br />

gegen die Bahn betoniert.<br />

Der Frischbetondruck, der im Wesentlichen<br />

von der Konsistenz des Betons und der<br />

Steiggeschwindigkeit beim Betonieren<br />

bestimmt wird, ist näherungsweise hydrostatisch.<br />

Durch die Begrenzung der<br />

Steiggeschwindigkeit beim Betonieren<br />

lässt sich auch der maximale Betondruck<br />

begrenzen. Der Betonierdruck wirkt nur<br />

kurzzeitig, bis der Beton abgebunden hat.<br />

Beispiel:<br />

Ein Beton der Konsistenzklasse F2, der mit<br />

einer Steiggeschwindigkeit von 5 m/h eingebaut<br />

wird, verursacht einen Schalungsdruck<br />

von ca. 60 kN/m 2 . Das Wasserableitver<br />

mögen von DELTA®-MS 20 beträgt unter<br />

diesen Bedingungen ca. 9,4 l/s · m.<br />

Die Leistungen der<br />

Kraft in kN/m2<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0<br />

0<br />

F1<br />

F2<br />

F3<br />

DELTA®-GEO-DRAIN TP 800<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

DELTA®-NP DRAIN<br />

DELTA®-MS 20<br />

DELTA®-MS<br />

5<br />

Druckfestigkeit Kurzzeitlast<br />

10<br />

15<br />

Deformation in %<br />

Schalungsdruck nach DIN 18218 (tE=5h)<br />

kN/m2<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Steiggeschwindigkeit vb (m/h)<br />

20<br />

25<br />

DELTA®-MS<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

DELTA®-NP DRAIN<br />

DELTA®-MS 20<br />

Dränagekapazität [l/s · m]<br />

30


DELTA®-Noppenbahnen<br />

Druckstabilität unter Dauerlast<br />

Dauerlast-Einbautiefe<br />

Der dauernd auf ein Bauwerk und damit<br />

auch auf verbaute Noppen- und<br />

Dränbahnen einwirkende Erddruck ist<br />

von der Einbautiefe abhängig.<br />

Die angegebenen Werte für die Dränagekapazitat<br />

basieren auf Dauerlastversuchen<br />

und geben den Zustand der Bahnen nach<br />

extrapolierter 50-jähriger Einbaudauer<br />

wieder.<br />

Beispiel:<br />

DELTA®-TERRAXX weist bei einer Einbautiefe<br />

von 3 m eine Wasserableitkapazität<br />

von 2,8 l/s · m auf.<br />

Dauerlast-Dränagekapazität<br />

Von einem unabhängigen Prüfinstitut<br />

wurde bei DELTA®-TERRAXX untersucht, wie<br />

das Zeitstandsverhalten unter einer Dauerlast<br />

von 20 kN/m 2 die Dränagekapazitat<br />

verändert. Die Messungen wurden über<br />

eine Belastungszeit von einem Jahr durchgeführt<br />

und auf 50 Jahre (1.000.000 h)<br />

extrapoliert.<br />

Das Ergebnis:<br />

DELTA®-TERRAXX bietet größtmögliche<br />

Sicherheit. Die braune Kurve zeigt die<br />

Dränagekapazität an, die blaue die<br />

Deformation. Beides ist in Abhängigkeit<br />

von der Belastungszeit dargestellt.<br />

Dränagekapazität [ l/m · s ]<br />

Stauchung [ % ]<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

50 3,5<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

0,01<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Dauerlast DELTA®-TERRAXX bei 20 kPa Au�ast vertikal<br />

0,1<br />

4<br />

Dränagekapazität und Einbautiefe<br />

5<br />

1<br />

6 7 8 9<br />

10<br />

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

Einbautiefe [ m ]<br />

Deformation<br />

Dränagekapazität<br />

0<br />

100 1000 10000 100000 1000000<br />

Belastungszeit [ h ]<br />

DELTA®-GEO-DRAIN T 800<br />

DELTA®-TERRAXX<br />

DELTA®-NP DRAIN<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

Dränagekapazität [ l/s · m ]<br />

23 ■


■ 24<br />

Tunnelbau<br />

Königsdisziplin<br />

am Berg


Der Tunnelbau macht sich die Jahr tausende<br />

alten Erkenntnisse des Bergbaus zu Nutze,<br />

bei dem Stollen vorgetrieben und mit<br />

Stempel und Verbau gesichert werden.<br />

Auch Techniken aus dem Bau von Tonnengewölben<br />

kommen hier zum Einsatz.<br />

Voraussetzung eines Tunnelbauvorhabens<br />

ist die genaue Kenntnis der geologischen<br />

Beschaffenheit, der Festigkeit des Gebirges<br />

sowie der Gesteinsschichtung und -zusammensetzung<br />

und ihres Verlaufs. Auch die<br />

Wasserführung der Gesteins schichten, die<br />

auftretenden Drücke und die bodenmechanische<br />

Analyse sind von entscheidender<br />

Bedeutung. Im „Entwurfsquer schnitt“<br />

werden die Umgrenzung des lichten<br />

Raumes, die Stärke der Auskleidung, die<br />

Abdichtung, die Wasserführung und die<br />

Belüftung beschrieben.<br />

Ein Tunnel besteht in der Regel aus zwei in-<br />

einander liegenden Röhren, der Außen- und<br />

Innenschale. Je nach Gebirgs- und Wasserverhältnissen<br />

und Beschaffenheit der Außen-<br />

schale kann sowohl das Tunnel ge wölbe als<br />

auch die Tunnelsohle durch Kluften- und<br />

Schichtenwasser, bei geringer Überdeckung<br />

des Bauwerks auch durch sickerndes Oberflächenwasser<br />

belastet werden.<br />

Wichtige Begriffe im Tunnelbau:<br />

Kalotte: Oberes Drittel des Tunnelquerschnitts<br />

Strosse: Unterer Teil des Tunnelquerschnitts<br />

Hier sind dann wirksame Entwässerungsmaß<br />

nahmen sowohl in der Bauphase als<br />

auch für den Endzustand von größter<br />

Bedeutung. Die langfristige Standsicherheit<br />

und dauer hafte Nutzbarkeit eines Tunnels<br />

hängen entscheidend davon ab, ob die<br />

Innenschale und die Sohle zuverlässig vor<br />

einem Wasser eintritt sowie nachfolgenden<br />

Frostschäden geschützt werden. Aggressi ves<br />

Bergwasser kann den Auskleidungs beton<br />

oder die Bewehrung angreifen und zerstören.<br />

Das zwischen der Tunnelinnenschale und<br />

der Außenschale anfallende Oberflächen-<br />

und Schichtenwasser muss sowohl in den<br />

Bereichen der Firste und Ulmen als auch im<br />

Bereich der Tunnelsohle flächenhaft erfasst<br />

und über geeignete Drän- und Sickerschichten<br />

kontrolliert abgeleitet werden.<br />

Eine leistungsfähige Dränung als Element<br />

eines Abdichtungssystems ermöglicht es,<br />

insbesondere bei aggressiven Bergwässern,<br />

kosteneffiziente und nicht druckwasserhaltende<br />

Abdichtungssysteme einzusetzen.<br />

Liegt der Tunnel über dem Grundwasserspiegel<br />

und das Bergwasser enthält keine<br />

aggressiven Bestandteile, kann das<br />

an fallende Sicker- oder Kluftwasser durch<br />

die Dränung- und Abdichtungsschicht im<br />

Firste- und im Ulmenbereich zu den seitlichen<br />

Fußpunkten abgeleitet werden. Der<br />

Tunnel benötigt dabei keine Abdichtung<br />

oder Dränung in der Tunnelsohle; man<br />

spricht deshalb vom „Regenschirmprinzip“.<br />

Rundumlaufende Abdichtungen werden<br />

i. d. R. doppellagig ausgeführt.<br />

Für rationelle Tunnelbauverfahren unter<br />

Einsatz von WU-Beton ist eine schützende<br />

Dränung während der Bauphase besonders<br />

ratsam, da der Beton während des Abbindeprozesses<br />

weder mit Sickerwasser in Kontakt<br />

kommen noch hydrostatisch belastet werden<br />

darf.<br />

Noppen- und Dränbahnen für den Tunnelbau<br />

werden oft kundenspezifisch ent wickelt<br />

und unterliegen zum Teil extrem aufwendigen<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen.<br />

Die Standard-Dränbahnen für den Tunnelbau<br />

sind die Noppenbahnen DELTA®-<br />

MS 20 und DELTA®-MS. Die Noppenbahnen<br />

DELTA®-AT 800 und DELTA®-AT 1200 sind<br />

speziell entwickelte Hochleistungs-<br />

Drän bahnen, die zum Beispiel im Gotthard-<br />

Alpen basistunnel eingesetzt werden.<br />

Bei der Montage wird die Noppenbahn<br />

zwangsläufig perforiert. Dies hat jedoch<br />

keine Nachteile, da nicht die Noppenbahn,<br />

sondern die Beton-Innenschale (aus wasserundurchlässigem<br />

Beton) oder eine zu sätzlich<br />

montierte Kunststoff-Dichtungs bahn<br />

die Wasserdichtig keit gewährleisten muss.<br />

Aufgabe der Kunst stoff-Noppen bahn ist es,<br />

die Abdichtung als Sickerschicht zu entlasten,<br />

indem das eindringende Wasser<br />

druckentspannt abgeleitet wird.<br />

Bauweisen und Vortrieb<br />

Im Tunnelbau wird grundsätzlich zwischen<br />

der offene Bauweise, dem „cut and cover-<br />

Verfahren“ und der bergmännischen,<br />

geschlossenen Bauweise unterschieden,<br />

bei der der Tunnel von einem oder beiden<br />

Endpunkten her vorangetrieben wird.<br />

Firste: Decke des Tunnels<br />

Ulme: Seitenwand des Tunnels<br />

Sohle: Boden des Tunnels 25 ■


■ 26<br />

Geschlossene Bauweise mit Tübbingen<br />

Beim Vollausbruch wird mit Schildvortriebs-<br />

oder Tunnelbohrmaschinen (TBM) gearbeitet.<br />

Dabei sind aus maschinentechnischen<br />

Gründen nur kreisförmige Querschnitte<br />

möglich. Der Vollausbruch ist gebirgsschonend<br />

und hat meist kürzere Bauzeiten<br />

zur Folge als der Teilausbruch. Er verlangt<br />

jedoch einen höheren baubetrieblichen<br />

Aufwand und wird bei schwierigen Gebirgsverhältnissen<br />

selten angewandt, da man<br />

nicht flexibel genug auf unvorhergesehene<br />

Gebirgsverhältnisse reagieren kann.<br />

Bergmännische<br />

Tübbinge<br />

Ein Tübbing ist ein vorgefertigtes Betonsegment<br />

für Versteifungen im Tunnelbau.<br />

In aller Regel bilden dabei sieben Segmente<br />

einen vollständigen Ring. Der Tunnel setzt<br />

sich aus der Summe der Ringe zusammen.<br />

Die Tübbinge werden von der Tunnelbohrmaschine<br />

verlegt, die sich zum Erreichen<br />

des Vortriebs an den Rändern der bereits<br />

verlegten Tübbinge abstützt.<br />

Tübbing-Tunnel im Querschnitt: ① Theoret. Ausbruch ② Ringspaltverpressung ③ Tübbinge<br />

④ Dränbahn ⑤ Abdichtungslage ⑥ Innenschale ⑦ Linienentwässerung.<br />

Zur Abdichtung von Tübbingfugen verwendet<br />

man Dichtungsbänder, z. B. aus<br />

Neopren. Trotzdem sind Tübbinge nicht<br />

immer wirklich wasserdicht. Vor allem in<br />

der Fuge zwischen zwei Tübbingen bzw. im<br />

Bereich von Rissen in den Fertigteilen im<br />

Randbereich der Fugen können Undichtigkeiten<br />

entstehen. Daher ist auch hier der<br />

Einsatz einer Dränbahn empfehlenswert.<br />

Die Bahnen werden oft vollflächig, seltener<br />

auch nach Bedarf verlegt.<br />

7 Tübbinge bilden einen Ring.<br />

Undichtheiten vor Einsatz einer Dränbahn.


Tunnelbauverfahren<br />

Praxisbeispiele<br />

Der Wesertunnel wurde im Jahre 2004<br />

fertig gestellt. Er ist 1,6 km lang und verbindet<br />

Bremerhaven mit Nordenham. Beide<br />

Röhren wurden mittels Tunnelbohrmaschine<br />

aus Tübbingen erstellt. Als zusätzliche<br />

Sicherungsmaßnahme wurden 100.000 t<br />

Gestein in die Weser gefüllt, um die Erd-<br />

schicht zwischen Fluss und Tunnel zu verfestigen.<br />

Der tiefste Punkt des Tunnels liegt<br />

40 m unter NN und 20 m unter der Weser.<br />

Im Ulmenbereich wurde zum Schutz der<br />

Tragekonstruktion aus Tübbingen ein<br />

zusätz licher Rammschutz aus Beton erstellt.<br />

Als verlorene Schalung zur Bildung einer<br />

Sicker schicht wurde zwischen Rammschutz<br />

und Tübbing eine Noppenbahn auf<br />

Basis von DELTA®-MS mit einer speziellen<br />

Rezeptur verwendet. Die Firste wurde mit<br />

Tunnelbauplatten verkleidet.<br />

Nach dem gleichen Konstruktionsprinzip<br />

wurde auch die Röhre 4 des Elbtunnels in<br />

Hamburg erstellt.<br />

Beispiel Wesertunnel (Bremerhaven) im Querschnitt:<br />

① Theoret. Ausbruch ② Ringspaltverpressung ③ Tübbinge ④ Dränbahn ⑥ Innenschale ⑥ a Innenschale ⑦ Linienentwässerung. 27 ■


■ 28<br />

Spritzbetonbauweise: Sicherheit im Gebirge<br />

Im Gebirge erfolgt der Ausbruch entweder<br />

traditionell durch Sprengvortrieb (Schießen)<br />

oder mittels Tunnelbohrmaschinen.<br />

Anschließend wird das gelöste Gestein auf<br />

Fördermittel geladen und abtransportiert.<br />

Beim modernen Vollausbau werden freigelegte<br />

Flächen durch Spritzbeton, Felsanker,<br />

Stahlbogen und andere Bauelemente gesichert.<br />

Durch Einsatz von vollautomatischen<br />

Großmaschinen kann die Auszimmerung<br />

entfallen. Diese Methode nennt man die<br />

Spritzbetonbauweise.<br />

Das wesentliche Konstruktionselement zur<br />

Sicherung des Gebirges ist der Spritzbeton in<br />

Verbindung mit Ankern, Bewehrungsmatten<br />

und Ausbaubögen. So wird eine hohlraumfreie<br />

kraftschlüssige Verbundkonstruktion<br />

zwischen Bauwerk und Gebirge erreicht und<br />

die Tragwirkung verbleibt hauptsächlich im<br />

Gebirge. Um Spannungskonzentrationen zu<br />

vermeiden, werden möglichst runde oder<br />

ovale Tunnelquerschnitte gewählt.<br />

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die<br />

Betriebssicherheit und Langlebigkeit eines<br />

Tunnels besteht darin, schädliches Bergwasser<br />

von der inneren Auskleidung und dem Verkehrsraum<br />

fernzuhalten. Leistungsfähige und<br />

langlebige Dränschichten sind hier deshalb<br />

besonders wichtig. Schwach bemessene<br />

Dränschichten – wie dicke Schutzvliese –<br />

können schon nach einem relativ kurzen<br />

Zeitraum versintern.<br />

Der Begriff „Sinter“ beschreibt dabei ein für<br />

jeden Tunnelbauer bekanntes Problem: Es<br />

handelt sich um die Ablagerung von kristallinem,<br />

mit Metalloxiden durchsetztem CaCO 3.<br />

Wo dieses wegen Abdampfens von Wasser,<br />

Temperatur- und Druckunterschieden sowie<br />

vorhandenen Kristallisationskeimen etc.<br />

nicht in Lösung bleibt, setzt es sich in der<br />

Dränschicht ab. DELTA®-Noppenbahnen<br />

bieten hier eine leistungsfähige Alternative:<br />

Mit ihrer Dränagekapazität von 2,25 l/s · m<br />

bis zu 10 l/s · m sind sie eine rationelle und<br />

zuverlässige Lösung für das dauerhafte<br />

Wassermanagement bei Tunnelbauprojekten<br />

aller Art.<br />

Bergmännische<br />

Bergwasserdränage im Tunnelbau<br />

① Theoret. Ausbruch ② Außenschale ④ Dränbahn ⑥ Innenschale WU-Beton<br />

⑦ Linienentwässerung.<br />

Beispiel 1: Bahntunnel mit Massefeder platte zur Schwingungsdämpfung und mit Abdichtung mittels<br />

WU-Beton. Bei der Verwendung von wasserundurchlässigem Beton dient die Noppenbahn als verlorene<br />

Schalung. Das Sickerwasser wird bereits während der Abbindephase ferngehalten.<br />

① Theoret. Ausbruch ② Außenschale ④ Dränbahn ⑤ Abdichtungslage ⑥ Innenschale<br />

⑦ Linienentwässerung.<br />

Beispiel 2: Straßentunnel mit Regen schirmabdichtung aus Kunststoff- Abdichtungsbahnen; Dränage<br />

mittels Noppenbahn, die das Sickerwasser zur Dränleitung am Fußpunkt ableitet; optimaler Schutz der<br />

Abdichtung (siehe Detail Fußpunkt).


Tunnelbauverfahren<br />

Mit den Noppen nach außen – also gegen<br />

den anstehenden Fels oder eine stabilisierende<br />

und filternde Spritzbetonschicht gerichtet<br />

– entsteht durch die Noppenstruktur<br />

ein durchgehendes Kanalsystem. Hier kann<br />

das aus dem Berg kommende Wasser ohne<br />

Behinderung zur Dränung abfliesen.<br />

Auf die Abdichtung aus Kunststoffbahnen,<br />

die durch Rondellen (siehe Detailausschnitt<br />

der Befestigung) direkt vor der Noppenbahn<br />

fixiert werden, wirkt von Anfang an<br />

kein drückendes Wasser.<br />

Untergrundbeschaffenheit der Außenschale<br />

aus Spritzbeton<br />

Der Untergrund muss so beschaffen sein,<br />

dass keine örtliche Überbeanspruchung<br />

von Noppenbahn u./o. Abdichtungsschicht<br />

auftreten kann.<br />

Ausrundungen von Unebenheiten beim<br />

Einsatz von Noppenbahnen haben ein<br />

Mindestmaß von 20 cm, das Verhältnis<br />

von Durchmesser zu Tiefe der Unebenheit<br />

darf ein Maß von 10:1 nicht unterschreiten.<br />

Überstehende scharfkantige Teile sind zu<br />

Beispiel 2: Detail Fußpunkt.<br />

① Theoret. Ausbruch ② Außenschale ④ Dränbahn ⑤ Abdichtungslage<br />

⑥ Innenschale ⑦ Linienentwässerung.<br />

Detailausschnitt der Befestigung mit Rondellen.<br />

b<br />

a<br />

a : b 3 : 1<br />

5 : 1 10 : 1<br />

entfernen. Spritzbeton Unebenheit.<br />

29 ■


■ 30<br />

Die Lösung<br />

Noppenbahnen im bergmännischen Tunnelbau<br />

Die Standard-Dränbahnen im Tunnelbau<br />

sind die Noppenbahnen DELTA®- MS 20<br />

und DELTA®-MS. Die Noppenbahnen DELTA®-<br />

AT 1200 und 800 sind speziell entwickelte<br />

Hochleistungs-Dränbahnen, die zum<br />

Beispiel im Gotthard-Alpenbasistunnel<br />

eingesetzt werden.<br />

DELTA®-AT 1200 und DELTA®-AT 800<br />

Diese Hochleistungs-Dränbahnen weisen extrem<br />

große Druckfestigkeiten auf und sind<br />

als Dränschicht mit einer Dränagekapazität<br />

von 3,5 l/s · m bei i=1 besonders für hoch<br />

belastete Bereiche geeignet. DELTA®-AT 800<br />

ist eine Variante der DELTA®-AT 1200 und<br />

wurde für Bereiche entwickelt, in denen die<br />

Anforderungen an die Druckfestigkeit<br />

geringer sind. Die Bahnen wurden auf eine<br />

Gebrauchsdauer von 100 Jahren dimensioniert<br />

und weisen – auch bei deutlich<br />

er höhten Temperaturen im Berg, siehe<br />

Gotthard-Tunnel – eine besondere chemische<br />

Beständigkeit auf. Selbst unter hohen<br />

Lasten von 20 Tonen/m 2 steht bei beiden<br />

Bahnen eine Dränagekapazität größer<br />

3 l/s · m zur Verfügung.<br />

DELTA®-MS 20 bietet gegenüber normalen<br />

Noppenbahnen ein Vielfaches an Dränagekapazitat<br />

und damit eine noch höhere Sicherheit.<br />

Die 20 mm hohe Hohlraumschicht<br />

mit einer Dränagekapazität von 10 l/s · m<br />

bei einem hydraulischen Gefälle von i = 1<br />

schafft Reserven für eine eventuelle Querschnittsverengung<br />

durch Versinterungen<br />

im Laufe der Jahre.<br />

Auch DELTA®-MS kann in Tunnelkonstruktionen<br />

mit geringerem Wasseranfall ein -<br />

gesetzt werden. Die 8 mm hohe Hohlraumschicht<br />

bietet eine Dränagekapazität von<br />

2,25 l/s · m bei i = 1.<br />

Eigenschaften DELTA®-AT 1200 DELTA®-AT 800 DELTA®-MS 20 DELTA®-MS<br />

Noppenbahn HDPE braun HDPE braun HDPE braun HDPE braun<br />

Noppenhöhe 9 mm 9 mm 20 mm 8 mm<br />

Druckfestigkeit Kurzzeit 950 kN/m 2 650 kN/m 2 200 kN/m 2 250 kN/m 2<br />

Druckfestigkeit Dauerlast mind. 200 kN/m 2 mind. 200 kN/m 2 70 kN/m 2 90 kN/m 2<br />

Dränagekapazität in l/s · m i = 1<br />

Ohne Auflast 3,5 3,5 10,0 2,25<br />

Bei 20 kN/m 2 3,5 3,5 8,40 2,06<br />

Bei 200 kN/m 2 3,2 3,1 – –


Gotthard-<br />

Basistunnel<br />

31 ■


Bergmännischer<br />

Beispiel Großprojekt Gotthard-Basistunnel<br />

Die „Neue-Eisenbahn-Alpentransversale“<br />

(NEAT) ist eines der spektakulärsten Tunnelbauprojekte<br />

der Neuzeit, bei dem der mit<br />

57 Kilometern dann längste Tunnel der<br />

Welt entsteht: der Gotthard-Basistunnel. Er<br />

verbindet die Orte Erstfeld im Schweizer<br />

Kanton Uri und Bodio im Tessin und besteht<br />

aus zwei Röhren, die in etwa 40 Metern<br />

Abstand durch den Berg laufen. An zwei<br />

Nothaltestellen im Berg (Sedrun und Faido)<br />

können Personen bei Störfällen die Züge<br />

und den Tunnel verlassen.<br />

Auf der derzeit längsten Baustelle der Welt<br />

haben sich die vier Tunnelbohrmaschinen –<br />

jede 440 Meter (incl. Nachläufer) lang und<br />

9,58 Meter im Durchmesser – mit einem<br />

Vortrieb von 20 bis 25 Meter am Tag durch<br />

Die Ansicht im Gotthard-Tunnel mit verlegter DELTA®-AT 1200.<br />

■ 32<br />

den Berg gefressen. In manchen Teilabschnitten<br />

war der Einsatz der TBM nicht<br />

möglich, hier wurde dann gesprengt und<br />

dabei ein Vortrieb von sechs bis zehn Metern<br />

am Tag erreicht. Der Gotthard-Basis tunnel<br />

wird in Spritzbetonbauweise gebaut; dabei<br />

entsteht ein hohlraumfreier Verbund zwischen<br />

Tunnelbauwerk und Gebirge. Die<br />

Innenschale aus Beton ist dabei mindestens<br />

30 cm stark. Der Tunnel wird voraussichtlich<br />

im Dezember 2017 fertig gestellt sein.<br />

In Sachen Sicherheit werden bei diesem<br />

Projekt höchste Maßstäbe angelegt. Das<br />

gilt auch für die eingesetzten Materialien<br />

wie die Abdichtungs- und Dränbahnen.<br />

Da hier nur Systemlösungen zugelassen<br />

wurden, ging <strong>Dörken</strong> eine Systempartnerschaft<br />

mit einem Abdichtungsbahnenhersteller<br />

ein. Die gemeinsame Lösung wurde<br />

als Abdichtungssystem für den Gotthard-<br />

Tunnel von der AlpTransit Gotthard <strong>AG</strong><br />

zertifiziert und zugelassen. Die im Gotthard-<br />

Tunnel verwendeten Bahnen müssen<br />

dabei eine Lebensdauer von mindestens<br />

100 Jahren haben – das Ganze bei sehr<br />

ungünstigen Rahmenbe dingungen, denn<br />

das stellenweise hoch alkalische Sicker-<br />

und Kluftwasser ist durch geothermische<br />

Effekte bis zu 45 °C heiß.<br />

Für dieses Projekt wurde deshalb eine<br />

spezielle, in höchsten Maße chemisch<br />

stabilisierte Dränbahn entwickelt. DELTA®-<br />

AT 1200 ist dabei äußerst robust und stabil,<br />

Die Dränbahn vor der Spritzbeton-Innenschale.<br />

Die Bahnen sind zur Erstfixierung nur im<br />

Überlappungsbereich befestigt.


Tunnelbau<br />

mit einem Flächengewicht von 1.200 g/m 2<br />

und einer Druckfestigkeit von 950 kN/m 2 .<br />

Im Prozess der Entwicklung, Abstimmung<br />

und Modifizierung bis hin zu ihrer Zulassung<br />

durchlief die neue Noppenbahn ein sehr<br />

strenges Zulassungs- und Prüfungsverfahren.<br />

So wurden die Bahnen über 24 Monate<br />

gealtert. Dabei wurden sie in bis zu 70 °C<br />

heißem Wasser, in 50 °C heißer, 0,5%iger<br />

Schwefelsäure und in 70 °C heißem, mit<br />

Sauerstoff angereichertem Wasser gelagert<br />

und anschließend erneut getestet.<br />

Auch die Produktion der Bahnen erfüllt<br />

höchste Standards. Während der Fertigung<br />

werden regelmäßig Muster entnommen<br />

und mit einem Oxidation Induction Times<br />

(OIT) Test auf Einhaltung der festgelegten<br />

Rezeptur und Qualität geprüft. Zusätzlich<br />

werden im Auftrag des Schweizer Bauleitung<br />

regelmäßig Rollen der jeweiligen<br />

aktuellen Produktion entnommen und in<br />

akkredierten Schweizer Prüflaboren auf<br />

Einhaltung der technischen Daten überprüft.<br />

Erst nach Freigabe der Qualität<br />

dürfen die produzierten Chargen der<br />

Dränbahn auf der Gotthard-Tunnelbau stelle<br />

angeliefert werden.<br />

Seit 2009 wird auch eine weitere Hochleistungsdränbahn<br />

im Gotthard Tunnel<br />

eingesetzt. DELTA®-AT 800 ist eine etwas<br />

Zusätzliche Befestigung durch Rondellen, an die später die Abdichtungsschicht geschweißt wird.<br />

leichtere Variante der DELTA®-AT 1200<br />

und wurde für die Bereiche entwickelt,<br />

wo die Anforderungen an die Dränbahn<br />

etwas geringer sind. Die Bahn ist durch<br />

den Einsatz derselben hochwertigen<br />

Rezeptur ebenso langlebig, weist jedoch<br />

ein Flächengewicht von 800 g/m 2 und<br />

eine Druckfestigkeit von 650 kN/m 2 auf.<br />

Mit diesen Werten ist sie jedoch immer<br />

noch deutlich leistungsfähiger als normale<br />

Dränprodukte für den Tiefbau.<br />

Über 500.000 m 2 DELTA®-AT 1200 und<br />

350.000 m 2 DELTA®-AT 800 wurden bisher<br />

im Gotthard-Tunnel verbaut.<br />

Befestigung der Rondellen.<br />

Verlegung der Abdichtungsbahn.<br />

33 ■


■ 34<br />

Bergmännischer<br />

Beispiel Großprojekt Gotthard-Basistunnel<br />

Verschweißen der Abdichtungsbahn an die Rondelle. Befestigung direkt vom Montagewagen. Eine Schicht folgt der anderen.<br />

⑥<br />

②<br />

①<br />

③<br />

⑦<br />

⑤<br />

④<br />

⑧<br />

① Ausbruchsicherung<br />

② Dränbahn DELTA®-AT 1200<br />

③ Abdichtungsfolie<br />

④ Tunnelgewölbe (Innenschale)<br />

⑤ Sickergeröll<br />

⑥ Linienentwässerung<br />

⑦ Bergwasser-Sammelleitung<br />

⑧ Betonsohle


Tunnelbau<br />

Gotthard-Basistunnel im Querschnitt mit Dränbahn.<br />

① Theoret. Ausbruch ② Außenschale ④ Dränbahn ⑤ Abdichtungsfolie ⑥ Innenschale ⑦ Linienentwässerung. 35 ■


■ 36<br />

Eisenbahn-<br />

tunnel von<br />

Soumagne


Beispiel Eisenbahntunnel Soumagne<br />

Von Mai 2001 bis August 2005 entstand<br />

östlich von Lüttich der mit 6,4 km Gesamtlänge<br />

längste Eisenbahntunnel Belgiens.<br />

Der Ausbruchsquerschnitt wurde in drei<br />

Arbeitsgängen hergestellt: zuerst die<br />

Kalotte, dann die Strosse und zuletzt die<br />

Sohle. Der Ausbruch erfolgte im Sprengvortrieb.<br />

Die fertige Struktur des Tunnels besteht aus<br />

einer Außenschale aus Faserspritzbeton,<br />

die mit leichten Bewehrungsbögen verstärkt<br />

wird; nur in Ausnahmefällen kommen<br />

auch Bögen in verstärkter Ausführung<br />

zum Einsatz, die mit Ankern im Gebirge<br />

befestigt werden. Es folgen ein Drän- und<br />

DELTA®-MS 20 zur Sicherung der Tunnelsohle.<br />

Abdichtungssystem und eine Innen schale<br />

aus Ortbeton. Die Sohle wird in Arbeitsabschnitten<br />

von 22 Metern Länge aus<br />

Stahlbeton hergestellt.<br />

Damit das nachsickernde Bergwasser<br />

flächenhaft erfasst und zu einem Dränrohr<br />

am Fußpunkt der Tunnelwand abgeleitet<br />

werden kann, wurde DELTA®-MS direkt<br />

gegen die Spritzbetonschicht montiert.<br />

Die Noppenbahn soll verhindern, dass die<br />

eigentliche Tunnelabdichtung durch<br />

drückendes Wasser belastet wird. Darüber<br />

hinaus bietet sie auch einen mechanischen<br />

Schutz der empfindlichen Abdichtung auf<br />

teilweise extrem unebenem Untergrund,<br />

bei dem das Verhältnis von Durchmesser<br />

zu Höhe der Ausbrüche in einzelnen<br />

Bereichen 5 : 1 beträgt (siehe Seite 29).<br />

Um diese Unebenheiten nicht aufwendig<br />

ausgleichen zu müssen und gleichzeitig<br />

auch Spritzbeton zur Egalisierung des<br />

Untergrundes einzusparen, wurde die<br />

Kunststoffnoppenbahn auch als eine Art<br />

Auskleidung der einzelnen Mulden eingesetzt.<br />

Die Tunnelabdichtung kann anschließend<br />

rationell direkt auf der Noppenbahn<br />

aufliegend fixiert werden.<br />

DELTA®-MS wird verlegt.<br />

DELTA®-THENE T 300 für Überlappungen.<br />

37 ■


■ 38<br />

Bergmännischer<br />

Beispiel Eisenbahntunnel Soumagne<br />

Zur Sicherung der Tunnelsohle gegen von<br />

unten andrängendes Wasser wird die<br />

Noppenbahn DELTA®-MS 20 mit geringem<br />

Ge fälle zwischen Sohlgewölbe und Stahlbetoninnenschale<br />

verlegt. Sie erfasst damit<br />

im Schnitt bis zu 36.000 Liter pro Stunde<br />

und leitet es gezielt zur Dränung am Fußpunkt<br />

des Tunnels hin ab. Damit wird die<br />

hydrostatische Belastung in diesem Fall so<br />

stark vermindert, dass eine flachere Sohlplatte<br />

eingebaut werden konnte.<br />

Ein Detailpunkt war der Anschluss der<br />

horizontalen Sickerschicht an die Flächendränung<br />

des Tunnelgewölbes. Die beiden<br />

Noppen bahnen wurden in diesem kritischen<br />

Bereich doppellagig verlegt. Dabei<br />

wird zunächst die horizontale Sickerschicht<br />

am Tunnelgewölbe hochgeführt und die<br />

vertikale Flächendränung dann in einem<br />

breiten Streifen überlappt. Die Überlappungen<br />

der einzelnen Dränbahnen im Sohlbereich<br />

wurden mit 30 cm breiten Streifen<br />

Doppellagige Verlegung beim Anschluss. DELTA®-MS 20 am Boden, DELTA®-MS an der Wand.<br />

der kaltselbstklebenden Bitumenabdichtungsbahn<br />

DELTA®-THENE sicher verbunden<br />

und abgedichtet.<br />

180.000 m 2 DELTA®-MS und 70.000 m 2 der<br />

20 mm hohen Spezialnoppenbahn DELTA®-<br />

MS 20 wurden im Tunnel von Soumagne<br />

verbaut.


Tunnelbau<br />

Einsenbahntunnel Soumagne im Querschnitt<br />

① Theoret. Ausbruch ② Außenschale ④ Dränbahn ⑤ Abdichtungslage ⑥ Innenschale ⑦ Linienentwässerung.<br />

39 ■


■ 40<br />

Tunnelbau-<br />

Beispiel Eisenbahntunnel Nové Hamry<br />

Viele ältere Tunnel sind aufgrund ihres<br />

Bau körpers aus Mauerwerk, wegen einer<br />

unzulänglichen Abdichtung oder oft einfach<br />

auf grund ihres Alters undicht; im<br />

Winter können lange, gefährliche Eiszapfen<br />

entstehen. Die Gewölbe sind nicht nur<br />

nass; durch die Aus laugung der Mörtelfugen<br />

verlieren sie auch ihre Tragfähigkeit.<br />

Vor allem bei der Sanierung von Bahntunneln<br />

kann die Strecke jedoch häufig<br />

nicht blockiert werden. In diesem Fall muss<br />

der Tunnel abschnittweise teil demontiert<br />

und im Spritzbeton verfahren neu aufgebaut<br />

werden. Bei diesem Ver fahren besteht<br />

jedoch keine Möglichkeit einer vollflächigen<br />

Abdichtung des Gewölbes.<br />

Die Lösung für die Sanierung<br />

Wasserschäden können häufig nur mit<br />

einer nachträglich eingebauten Dränung<br />

wirksam beseitigt werden. Die Auskleidung<br />

des Tunnel gewölbes mit DELTA®-PT – einer<br />

Noppen bahn mit aufkaschiertem Putzträger<br />

gewe be – schafft bergseitig einen<br />

Hohlraum zur sicheren Ableitung des Kluft-<br />

und Schichten wassers. Das aufgeschweißte<br />

Kunststoff gitter gibt dem aufzutragenden<br />

Spritzbeton in der Verarbeitungsphase<br />

sicheren Halt.<br />

Eigenschaften DELTA®-PT<br />

Noppenbahn HDPE transluzent<br />

Filtervlies –<br />

Noppenhöhe 8 mm<br />

Druckfestigkeit Kurzzeit 70 kN/m 2<br />

Dränagekapazität in l/s · m i = 1<br />

Ohne Auflast 4,39<br />

Bei 20 kN/m 2 3,6<br />

Nachträgliche Dränung mit Noppenbahn DELTA®-PT.


Sanierung<br />

Der Eisenbahntunnel komplett mit verlegter DELTA®-PT.<br />

Praxisbeispiel<br />

Eisenbahntunnel Nové Hamry in<br />

Tschechien<br />

Der Tunnel Nové Hamry ist ein alter Eisenbahntunnel<br />

im Landkreis Karlsbad. Er wies<br />

etliche Leckagen auf, die insbesondere im<br />

Winter durch Eiszapfenbildung starke<br />

Probleme bereiteten. Bei der Sanierung<br />

des Tunnels sollte eine vollflächige Dränschicht<br />

eingebaut werden. Dafür wurde<br />

DELTA®-PT mit aufkaschiertem Putzträgergewebe<br />

am Tunnelgewölbe befestigt.<br />

Das Material fungiert dabei zum einen als<br />

leistungsfähige Dränung; zum anderen<br />

bietet es dem Spritz beton sicheren Halt.<br />

Die Bahnen wurden untereinander verschweißt<br />

und Durchdrin gungen zusätzlich<br />

abgedichtet. Anschließend wurde in zwei<br />

Arbeitsgängen die neue, be wehrte Innenschale<br />

aus Spritzbeton erstellt. 2100 m 2<br />

DELTA®-PT wurden im Tunnel Nové Hamry<br />

verarbeitet.<br />

Eine Nische im Tunnel während der Sanierung.<br />

Die neue bewehrte Innenschale aus Spritzbeton. 41 ■


■ 42<br />

Offene Bauweise<br />

Zwei Beispiele für Cut & Cover Tunnelbau<br />

Die offene Bauweise kommt dann zum Einsatz,<br />

wenn das Tunnelbauwerk nur eine<br />

geringe Überdeckung aufweist. Die Bau grube<br />

bleibt während der gesamten Bauzeit offen.<br />

Zur Baugrubensicherung werden dabei<br />

häufig Verbautechniken (siehe Seite 10 ff.)<br />

eingesetzt. Tunnelbauwerke, die als Strecke<br />

oder Portalbauwerk konstruiert wurden,<br />

sind immer einer Wasser be lastung ausgesetzt.<br />

Die vor Ort zur Verfü gung stehenden<br />

Verfüllmaterialien sind oft nur wenig sickerfähig<br />

und machen deshalb eine leistungsfähige<br />

Dränung zwingend erforderlich.<br />

Die Lösung für die offene Bauweise<br />

Das Schutz- und Dränsystem DELTA®-TERRAXX<br />

bietet mit seiner hohen Druck be lastbar keit<br />

die Gewähr, dass eine Druckwasserbelastung<br />

sicher vermieden wird. Es eignet sich deshalb<br />

besonders für Tunnel bauwerke, die im<br />

Cut & Cover Verfahren entstehen. Dies gilt<br />

auch bei einem aktiven Erddruck von bis zu<br />

90 kN/m 2 .<br />

Eigenschaften DELTA®-TERRAXX<br />

Noppenbahn HDPE silber<br />

Filtervlies PP grau<br />

Noppenhöhe 9 mm<br />

Druckfestigkeit Kurzzeit 400 kN/m 2<br />

Druckfestigkeit Dauerlast 90 kN/m 2<br />

Zugfestigkeit 6,0 kN/m 2<br />

Öffnungsweite O90 150 µm<br />

Durchschlagverhalten 40 mm<br />

Einbautiefe 10 m<br />

Praxisbeispiel Kemalpaşa Cut & Cover<br />

Eisenbahntunnel bei Izmir, Türkei<br />

In der Nähe von Izmir wird zurzeit eine neue<br />

27 km lange Eisenbahnverbindung gebaut.<br />

Zum Verlauf der Strecke gehören auch einige<br />

Tunnelbauwerke. Bei dem Kemalpaşa Tunnel<br />

wurde das „Cut & Cover Verfahren“ angewendet.<br />

Die Tunnelröhre aus bewehrtem Beton<br />

wurde mit einer Kunststoffdichtungsbahn<br />

abgedichtet. Zum Schutz dieser Abdichtung<br />

und zur Vermeidung von Druckwasserbelastung<br />

wurden 12.000 m 2 DELTA®-TERRAXX<br />

eingebaut. Die besondere Breite des<br />

Materials von 2,40 m erlaubte eine schnelle<br />

Verarbeitung; ihre hohe Druckfestigkeit<br />

bietet auch bei großen Überschüttungen<br />

hohe Sicherheit.<br />

Praxisbeispiel Föhrlibuck-Tunnel<br />

Am 200 m langen Schweizer Föhrlibuck-<br />

Tunnel in Wallisellen, der die Viadukte<br />

Neugut und Weidenholz verbindet, wurden<br />

über 6.000 m 2 DELTA®-Dränbahnen verarbeitet.<br />

Die hohe Druckfestigkeit ermöglichte<br />

es, den Tunnel 2,0 bis 3,5 m stark mit<br />

insgesamt 150.000 t Ausbruchmaterial<br />

abzudecken.<br />

Dränagekapazität in l/s · m i = 1<br />

Ohne Auflast 3,5<br />

Bei 20 kN/m 2 3,1


Verarbeitung<br />

Befestigungsmittel und die Verarbeitung<br />

Bei weichem Untergrund – z. B. bei frischem<br />

Spritz beton – sind Stahlnägel zu verwenden,<br />

die von Hand eingeschlagen werden können.<br />

Damit die Noppenbahn nicht ausreißt,<br />

müssen die Nägel entweder über einen<br />

Scheiben kopf verfügen oder durch Holzlatten<br />

hindurchgenagelt werden. Auch der<br />

DELTA®-MONT<strong>AG</strong>EKNOPF kann als Rondelle<br />

verwendet werden. Er verhindert das<br />

Aus reißen der Kunststoff bahn. Bei hartem<br />

Untergrund sind Setzbolzen zu verwenden.<br />

Schussgeräte von HILTI (Typ DX 36 M oder<br />

DX A41) oder SPIT (Typ SPIT P 60 mit angeschliffener<br />

Mündung) sind geeignet.<br />

Als Nägel können verwendet werden:<br />

(siehe Fig. 1)<br />

HILTI DNI 37 P8<br />

SPIT CR 9/40<br />

Um das Ausreißen der Noppenbahn und<br />

das Durchstanzen der Nägel zu verhindern,<br />

sind zusätzlich entweder der DELTA®-<br />

MONT<strong>AG</strong>E KNOPF oder Metall- oder Kunststoffrondelle<br />

einzusetzen. Sowohl von HILTI<br />

als auch von SPIT stehen Setzbolzen mit<br />

vormontierten Rondellen zur Verfügung.<br />

Diese Bolzen sind in der Anwendung einfacher<br />

und sollten bevorzugt werden.<br />

Die Typenbezeichnungen sind:<br />

(siehe Fig. 2)<br />

HILTI DNI 32 P8 S15<br />

HILTI X-DNH 37 P8 S15<br />

HILTI X-SW Durchmesser 30 mm<br />

SPIT C 9/40 R21<br />

Auf hartem Untergrund können anstelle<br />

von Setzbolzen auch Kunststoff-Tellerdübel<br />

verwendet werden.<br />

Geeignete Dübel sind:<br />

DELTA®-MS DÜBEL<br />

HILTI Typ IDP O/2<br />

SPIT Typ DSH 40<br />

FISCHER Typ DHK 40<br />

UPAT Typ IMD 8/30-40<br />

Befestigung DELTA®-Noppenbahnen<br />

Fig. 1 DELTA®-MS<br />

Außenschale<br />

Fig. 2 DELTA®-MS 20<br />

DELTA®-MS KNOPF<br />

Setzbolzen<br />

Hilti X-SW � 30 mm<br />

Setzbolzen<br />

z. B. Hilti DNI 37 P8<br />

od. Spit C 9/40<br />

Setzbolzen<br />

Hilti X-SW � 30 mm<br />

DELTA®-MS DÜBEL<br />

Setzbolzen<br />

z. B. Hilti DNH 37 P8 S15,<br />

Hilti DNI 32 P8 S15<br />

od. Spit C 9/40 R21<br />

43 ■


■ 44<br />

Referenzen<br />

Tunnelbauprojekte mit DELTA®-Noppenbahnen<br />

Objekt / Project<br />

U­Bahn Bauabschnitt U3/9,<br />

Wien<br />

Tunnel A 7 Füssen­Reute/<br />

Tirol<br />

Land /<br />

Country<br />

Ausführendes Unternehmen<br />

/ Contractor<br />

Menge / Quantity [m²] Jahr / Year Produkt / Product<br />

A Hofmann + Maculan 6.000 1985/1987 DELTA®-PT<br />

A 4.000 / 3.000 1997/1998 DELTA®-PT, DELTA®-MS<br />

Tunnel Soumagne B Tunnel Soumagne 89.000 2003/2004 DELTA®-MS 20<br />

Tunnel Soumagne B Tunnel Soumagne 180.000 2003/2004 DELTA®-MS 580<br />

Tunnel Soumagne B Tunnel Soumagne 8.300 lfm 2003/2004 DELTA®-THENE T300<br />

Hondrichtunnel, BE CH Gunimperm, Castione TI 13.000 1985 DELTA®-MS<br />

Föhrlibuck­Tunnel,<br />

Wallisellen<br />

CH<br />

Lerch <strong>AG</strong>, Spaltenstein <strong>AG</strong>,<br />

SNZ Ing.-Büro<br />

6.000 1986 DELTA®-DRAIN<br />

Wipkingertunnel, ZH CH Züblin/Brunner 8.000 1989 DELTA®-MS<br />

Zubringertunnel<br />

Sanierung Gotthard, UR<br />

Tunnel Gorgier<br />

Chez le Bart<br />

CH 5.000 1997 DELTA®-MS 20<br />

CH 6.000 1999 DELTA®-MS 20<br />

Tunnel Concise CH Gunimperm, Castione TI 13.800 1999 DELTA®-MS<br />

Lüsslingen, N 5 CH ARGE Lüthi, c/o Sarnafil 19.500 1999 DELTA®-MS<br />

Eindeckung Spitalhof, N 5 CH 4.300 1999 DELTA®-MS 20<br />

Tunnel Toira, TI CH Gunimperm, Castione TI 7.000 2000 DELTA®-MS<br />

Tunnel Uznach CH 2001 DELTA®-MS 20<br />

Lötschberg Basistunnel CH Satco, Mitholz 1.000 2001 DELTA®-MS 20 spez.<br />

Entlisberg­Tunnel, Zürich CH ISOTECH <strong>AG</strong>, Schlieren 2.000 2002 DELTA®-GEO-DRAIN TP<br />

Sanierung Sunnegg­Bahn,<br />

Zermatt<br />

Sicherheitsstollen,<br />

Gotschna<br />

Tunnel de la Perche<br />

et du Banné<br />

Bahn 2000, Gishubel<br />

Tagbautunnel<br />

CH U. Imboden, Zermatt 2.000 2005 DELTA®-PT<br />

CH ARGE ASGO 2.400 2005 DELTA®-MS 20<br />

CH<br />

CH<br />

CITP TSA Rupp & Partner,<br />

Giffers FR<br />

ARGE Gishubel,<br />

Herzogenbuchsee<br />

15.000 2001/2003 DELTA®-MS<br />

3.600 2002/2003 DELTA®-GEO-DRAIN TP<br />

Uetliberg­Tunnel, Zürich CH Sika-Bau <strong>AG</strong>, Zürich 15.000 2002/2003 DELTA®-MS 1200<br />

Metro Lausanne CH div. Unternehmen 6.500 2003-2006 DELTA®-MS 20<br />

Lötschberg Basistunnel<br />

Süd<br />

Tunnel du Mont Chomin<br />

A 114<br />

CH<br />

ARGE Ledit, Ferden,<br />

Goppenstein<br />

8.000 2004/2005 DELTA®-MS 20<br />

CH 2005 DELTA®-MS<br />

A4 Knonaueramt CH Tagbautunnel 8.000 2006 DELTA®-TERRAXX


Objekt / Project<br />

Land /<br />

Country<br />

Ausführendes Unternehmen<br />

/ Contractor<br />

Menge / Quantity [m²] Jahr / Year Produkt / Product<br />

Tunnel Moutier CH Marti Tunnelbau 30.000 2008 DELTA®-MS 1200<br />

Transjurane, N 16 CH Marti Tunnelbau 30.000 2003 DELTA®-MS 20<br />

Gotthard­Tunnel CH ATG Strabag 530.000 2006/2010 DELTA®-AT 1200<br />

Gotthard­Tunnel CH ATG Strabag 350.000 2009/2010 DELTA®-AT 800<br />

Tunnel Westtangente,<br />

Bochum<br />

U­Bahn, Baulos 10,<br />

Dortmund<br />

D Philipp Holzmann <strong>AG</strong> 1.400 1980 DELTA®-MS<br />

D Wiemer + Trachte 1984 DELTA®-MS<br />

Neckarstollen, Heilbronn D Wix + Liesenhoff 1986 DELTA®-PT<br />

Mündener­Tunnel,<br />

Hann. Münden<br />

Weltkugel­Tunnel,<br />

Melsungen<br />

U­Bahn, Mülheim D<br />

ICE Strecke<br />

München­Nürnberg<br />

D Bilfinger + Berger 1986 DELTA®-MS<br />

D Hochtief <strong>AG</strong> 1986 DELTA®-MS<br />

Hochtief / Holzmann /<br />

Wayss + Freytag / Thyssen<br />

Schachtbau<br />

3.000 1988 DELTA®-MS<br />

D Hoch-Tief / Kunz 5.000 2002 DELTA®-MS, DELTA®-MS 20<br />

Herrentunnel, Lübeck D ARGE Herrentunnel 15.000 2004 DELTA®-MS 1000 natur<br />

U­Bahn, Baulos D 4,<br />

Dortmund<br />

U­Bahn, Düsseldorf,<br />

Los 3.4 Kölner Str.;<br />

Los 3.5 Erkrather Str.<br />

D<br />

D<br />

Bilfinger + Berger<br />

Leonh. Moll<br />

Heitkamp / Hochtief /<br />

Bilfinger / Wayss + Freytag<br />

1.000 1982/1984 DELTA®-MS<br />

1990/1991 DELTA®-MS 20<br />

ARGE Nordrampe Elbtunnel D Wiemer + Trachte 3.000 1999/2000 DELTA®-MS 20<br />

ARGE Nordrampe Elbtunnel D Wiemer + Trachte 4.500 1999/2000 DELTA®-DRAIN<br />

Elbtunnel Hauptröhre D Dyckerhoff + Widmann 22.000 2000/2001 DELTA®-MS natur<br />

Autobahntunnel A 5,<br />

Alicante, Villafrangnez<br />

Tunnel (TGV Méditerranée)<br />

Tartaiguille<br />

Finiculaire Lyon­station<br />

Les Minimes<br />

E Dragados Y Construcciones 30.000 1988/1989 DELTA®-DRAIN<br />

F E.I. 4.000 1996/1997 DELTA®-MS<br />

F E.I. 1.000 1988 DELTA®-PT<br />

Tunnel des Chavants F E.I. 8.000 1989 DELTA®-MS<br />

Tunnel de L‘Épine F E.I. 10.000 1989 DELTA®-MS<br />

Tunnel TGV de Meyssies F E.I. 11.000 1990 DELTA®-MS<br />

Tunnel de Puymorens F Bauveg 12.000 1993 DELTA®-MS<br />

Tunnel de Chamoise A 40 F E.I. 13.000 1994 DELTA®-MS<br />

45 ■


■ 46<br />

Referenzen<br />

Tunnelbauprojekte mit DELTA®-Noppenbahnen<br />

Objekt / Project<br />

Tunnel Pas de Léscalette<br />

A 75<br />

Land /<br />

Country<br />

Ausführendes Unternehmen<br />

/ Contractor<br />

Menge / Quantity [m²] Jahr / Year Produkt / Product<br />

F E.I. 9.000 1994 DELTA®-MS<br />

Tunnel Mesnil le Roy A 14 F Sofrete 10.000 1994 DELTA®-MS<br />

BPNL Lyon Tunnel<br />

de la Duchere et de<br />

Rochecardon<br />

Puits ventilation­Tunnel<br />

Routier du Fréjus<br />

F G.I.E. Lyon Nord 11.000 1995 DELTA®-MS<br />

F Etandex 18.000 1996 DELTA®-MS<br />

Baillet­en­France (95) F E.I. GCC 4.000 1999 DELTA®-NP DRAIN<br />

Galerie du Pas de la<br />

Reyssolle (04)<br />

Tunnel<br />

San Quil co­RN 193 (20)<br />

F E.I. GCC 300 1999 DELTA®-MS 20<br />

F E.I. GCC 1.300 1999 DELTA®-MS<br />

Tunnel Saorge (06) F E.I. GCC 2.000 2000 DELTA®-MS<br />

Traversée souterraine de<br />

Toulon (83)<br />

F SLEG 3.000 2000 DELTA®-MS, DELTA®-MS 20<br />

Mont Blanc Tunnel F Freyssinet 4.000 2001 DELTA®-PT<br />

Traversée souterraine de<br />

Toulon (83)<br />

F Europroof 5.500/5.000 1996/1997 DELTA®-MS, DELTA®-MS 20<br />

Tunnel d‘Orelle A 43 F E.I.-Sofrete 19.000 1997/1998 DELTA®-MS<br />

Tunnel de Foix F E.I. 20.000 1997/1998<br />

Galerie du Cern ref. ATIC<br />

(01)<br />

Galerie du Cern ref. T.W.A<br />

(01)<br />

F E.I. GCC 30.000 2000/2001 DELTA®-MS<br />

F E.I. GCC 40.000 2000/2001 DELTA®-MS<br />

Galleria Bozano I Mahlchnet 3.500 2000 DELTA®-NP DRAIN<br />

Tunnel Gousselbierg Lux. Iraco 140.000 2002/2004 DELTA®-MS<br />

Cut & Cover Tunnel Izmir<br />

Devlet Demir Yollari<br />

Queens Tunnel,<br />

New York, NY<br />

Chatahouchee Tunnel,<br />

Atlanta, GA Phase 1<br />

Chatahouchee Tunnel,<br />

Atlanta, GA Phase 2<br />

Chatahouchee Tunnel,<br />

Atlanta Phase 3<br />

TR Acilim Insaat 12.000 2009 DELTA®-TERRAXX<br />

US Grow Perini Skanksa 6.000 2000 DELTA®-MS<br />

US Gilbert Healy 30.000 2002 DELTA®-MS<br />

US Nancy Creek Construction 50.000 2004 DELTA®-MS<br />

US Nancy Creek Construction 40.000 2006 DELTA®-MS


47 ■


<strong>Dörken</strong> GmbH & Co. KG<br />

Wetterstraße 58<br />

58313 Herdecke<br />

Tel.: 0 23 30/63-0<br />

Fax: 0 23 30/63-355<br />

bvf@doerken.de<br />

www.doerken.de<br />

Ein Unternehmen der <strong>Dörken</strong>-Gruppe<br />

DELTA®-Informationen<br />

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DELTA® ist ein eingetragenes Warenzeichen der <strong>Ewald</strong> <strong>Dörken</strong> <strong>AG</strong>, Herdecke.

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