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familie&co 02/2023

Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO. FAMILIE&CO ist die Zeitschrift für junge Familien mit Kindern bis 13 Jahre. Eltern können in FAMILIE&CO aus einem großen Fundus an Informationen und Service schöpfen, gestützt durch das Fachwissen anerkannter Experten. Kernthemen sind Erziehung und Entwicklung, Kindergarten und Schule, Gesundheit und Ernährung, Familienleben und Freizeit.

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FEBRUAR <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />

10<br />

Geheimtipps für<br />

eine gelungene<br />

Familienreise ans<br />

Mittelmeer<br />

ERNÄHRUNG<br />

Frühstück – so<br />

gelingt der Powerstart in<br />

einen neuen Tag<br />

KOMMUNIKATION<br />

Wie Familien die richtigen<br />

Worte füreinander finden<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Warum Stromsparen im<br />

Team so gut funktioniert – und<br />

sogar Spaß macht!<br />

ENTWICKLUNG<br />

Was die frühen, ganz<br />

besonderen Freundschaften<br />

in Kita & Co. auszeichnet<br />

GERECHT<br />

ERZIEHEN –<br />

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22<br />

01<br />

23<br />

4<br />

FAMILIEN-<br />

KOMMUNIKATION<br />

16<br />

ALLES ÜBER<br />

IMPFEN<br />

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Thema Familienleben,<br />

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Entwicklung, Schule und<br />

KiTa, Gesundheit sowie<br />

Ernährung u. v. m.<br />

Viel Spaß beim Lesen !<br />

Ihre<br />

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Inhalt<br />

IM FEBRUAR<br />

4 FAMILIEN-KOMMUNIKATION<br />

10 GESCHWISTERBEZIEHUNGEN<br />

16 ALLES ÜBER IMPFEN<br />

22 HALSSCHMERZEN<br />

26 KITA-FREUNDSCHAFTEN<br />

30 VERTRAUENSLEHRER<br />

34 DAS GUTE FRÜHSTÜCK<br />

38 ELTERN HAFTEN FÜR IHRE KINDER<br />

42 ENERGIESPAREN<br />

46 MITTELMEERURLAUB<br />

50 IMPRESSUM / E-PAPER-APP<br />

01 2<strong>02</strong>3 SPEZIAL Familienküche<br />

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Alle Rezepte für den<br />

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Familienküche<br />

Möhren-Kürbis-Stampf<br />

mit Hackbällchen<br />

Leicht & Lecker<br />

Familien-Snacks Für Ausflug, Schule und Geburtstag Lieblingsgerichte Die Top-15-Hits für<br />

Kids All in one Entspannt kochen, gesund genießen Clever mixen Gut & günstig für jeden Tag<br />

Ruck-zuck-Familien-Rezepte<br />

rund um den Thermomix®<br />

kreativ & fix mit meinem<br />

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• A l in One: Fix Gemixtes in der Light-Variante – mal mit, mal ohne Fleisch<br />

• Suppen & Eintöpfe: Soulfood, das nicht belastet • Low-Carb-Hits: geliebte<br />

Klassiker mit wenig Kohlenhydraten • Power für die Brotbox: gesunde Ideen<br />

für unterwegs • Kuchen und Desserts: Naschen ab sofort ausdrücklich erlaubt<br />

• Ratzfatz-Mix: Rezepte mit maximal 5 Zutaten • Jeden-Tag-Kracher: von Pasta<br />

bis Eintopf • Ab in den Ofen: Heiße Ideen fürs Blech • Low Carb: lecker & leicht<br />

• Flott aufgetischt für liebe Gäste und to le Feste • Schne l noch was Süßes –<br />

pfiffige Desserts und Turbo-Kuchen • A l in One: Noch einfacher geht’s nicht!<br />

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Gemüse der Saison • Low Carb für jeden Tag: wenig Kohlenhydrate, viel Geschmack<br />

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Fit in Rekordzeit • Sattmacher-Salate, die der ganzen Familie schmecken<br />

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• Mix-Express: Jeden-Tag-Rezepte von Pasta bis Eintopf • A l in One: Familienhits,<br />

ruckzuck • Fixe Low-Carb-Lieblinge, leicht und lecker • Einfach heiß:<br />

Schnele Köstlichkeiten aus dem Ofen • Clevere Meal-Prep-Ideen heute<br />

vorbereiten, morgen entspannt genießen • Ratzfatz-Kracher mit nur 5 Zutaten<br />

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22<br />

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Prep entspannt genießen • Leckerschmecker-Abend: Was Warmes, köstliches<br />

Brot & Aufstriche • Zum Vernaschen: Joghurt-Kuchen & Desserts für die Figur<br />

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Fondue Plätzchen backen 1 Teig – 4 Kekse Auf Vorrat Brötchen, Dressing, Pesto & mehr<br />

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REDET<br />

MITEINANDER!<br />

Ob per Textnachricht oder beim Pizza-Talk am<br />

Küchentisch: Gut geht’s der Familie immer dann,<br />

wenn die Kommunikation stimmt und wir<br />

die richtigen Worte füreinander finden<br />

4 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


<strong>02</strong>/23 familie&<strong>co</strong> 5<br />


familie&erziehung<br />

P<br />

apa, antworte doch mal, wenn<br />

ich dir eine Nachricht schicke“,<br />

forderte unsere 14-jährige Tochter<br />

neulich energisch. „Wieso, war doch<br />

alles klar. Warum soll ich dann zurückschreiben?“,<br />

entgegnete mein Mann.<br />

„Ja, aber wenn du mir ein kurzes Okay<br />

schickst, weiß ich, dass du Bescheid<br />

weißt“, fand wiederum unsere Tochter.<br />

Mein Mann gelobte Besserung. Unsere<br />

Tochter murmelte freundlich: „Geht<br />

doch!“<br />

Wie wir miteinander sprechen, das macht<br />

zu einem guten Teil die Familien identität<br />

aus, es stärkt das Wir-Gefühl und vermittelt<br />

Kindern einen bestimmten Blick<br />

auf die Welt, der die Familie zusammenschweißt.<br />

Kommunikation ist der Kitt im<br />

System Familie und der entscheidende<br />

Faktor in der Erziehung: Ein Lolli mehr<br />

oder weniger, der laute Indoorspielplatz<br />

statt des bildenden Museums – all das<br />

wirkt sich am Ende gar nicht so sehr auf<br />

die Entwicklung von Kindern aus. „Kommunikation,<br />

vor allem aber ermutigende<br />

Kommunikation ist alles“, meint auch<br />

Trudi Kühn, Mitbegründerin von „STEP –<br />

Das Elterntraining“ (instep-online.de).<br />

„Denn durch Liebe und respektvollen<br />

Umgang entsteht Bindung. Die Art und<br />

Weise, wie wir unseren Kindern zuhören,<br />

mit ihnen sprechen, prägt zutiefst ihr Bild<br />

von uns, aber auch das Bild, das sie von<br />

sich selbst entwickeln.“<br />

App oder Face book & Co. Kontakt. Eine<br />

„FIM“-Studie des Medienpädagogischen<br />

Forschungsverbundes Südwest<br />

ergab: 74 Prozent der befragten Eltern<br />

empfinden das Smartphone als wichtig<br />

bis sehr wichtig für die Organisation des<br />

Familienalltags, 62 Prozent kommunizieren<br />

zumindest gelegentlich per Textnachricht<br />

mit ihren Kindern.<br />

Aber was sagen diese Zahlen tatsächlich<br />

über das Miteinander in der Familie aus?<br />

„Man kann davon ausgehen, dass die<br />

digitalen Medien die Kommunikation in<br />

den allermeisten Familien verändert ha-<br />

Mehr Nähe durchs<br />

Smartphone?<br />

Immer mehr mischen sich jedoch unsere<br />

neuen Mitbewohner Handy, Tablet, etc. in<br />

das Miteinander ein. Absprachen werden<br />

per E-Mail getroffen. Nicht wenige Eltern<br />

halten mit ihren Kindern über Whatsben<br />

und weiter verändern werden. Der<br />

,Raum Familie‘ hat sich ausgeweitet. Neben<br />

einem ,realen‘ gibt es nun auch einen<br />

,virtuellen‘ Raum“, meint der Mainzer<br />

Medienpädagoge Stefan Aufenanger<br />

(siehe Interview Seite 7). „Die Kommunikation<br />

ist dadurch schneller geworden.<br />

Und es wird tatsächlich viel mehr kommuniziert.<br />

Aber ist der Austausch deshalb<br />

zwingend besser? Die ,Datenmenge‘ verrät<br />

nicht unbedingt etwas über die Qualität<br />

der Kommunikation.“<br />

Man muss genauer hinschauen: Die digitalen<br />

Medien können das Familienleben<br />

6 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


ereichern, das Miteinander erleichtern<br />

und tatsächlich Nähe schaffen – gerade<br />

in Zeiten der Mobilität. Via Skype, Face-<br />

Time oder mithilfe von Videokonferenzen<br />

können Daheimgebliebene Kontakt<br />

zu dem Familienmitglied halten, das an<br />

einem anderen Ort oder sogar in einem<br />

anderen Land arbeitet. Genauso aber<br />

können die stete Ablenkung durch die<br />

Geräte, die andauernde Verlockung,<br />

„nur mal kurz zu checken“, ob eine neue<br />

Nachricht gekommen ist, zu verführerisch<br />

sein – für Kinder und Eltern – und<br />

das Miteinander beeinträchtigen.<br />

Medien können<br />

das Familienleben<br />

bereichern, das<br />

Miteinander erleichtern –<br />

und durchaus auch mehr<br />

Nähe schaffen<br />

Leidige Diskussionen<br />

Dass beim Abendessen vier Menschen<br />

am Tisch sitzen und vier Smartphones<br />

neben den Tellern liegen, ist wahrlich<br />

kein Bild mehr aus einem Science-Fiction-Film.<br />

„Die digitalen Medien sind<br />

nicht gut oder schlecht. Es kommt darauf<br />

an, wie man sie nutzt“, sagt Aufenanger.<br />

Die täglichen Diskussionen, ob<br />

und wie lange die Kinder spielen oder<br />

chatten dürfen, sind zum Teil recht zermürbend<br />

– und auch das verändert das<br />

Familienleben.<br />

➼<br />

Ob „Clash of Clans“ oder YouTube-<br />

INTERVIEW<br />

„Kinder brauchen<br />

Freiräume“<br />

Der Medienpädagoge<br />

Prof. Stefan Aufenanger über<br />

elterliche Nachrichten-Fluten<br />

familie&<strong>co</strong>: WhatsApp,<br />

Insta & Co. – ein Segen für die<br />

Eltern-Kind-Beziehung?<br />

Stefan Aufenanger: Sagen wir mal<br />

so: Es gibt Vorteile, aber auch Risiken.<br />

Manchen Eltern fehlt das richtige<br />

Augenmaß. Sie nutzen WhatsApp<br />

und andere Dienste, um ihre Kinder<br />

rund um die Uhr zu kontrollieren. Wir<br />

hören häufig aus Schulen, dass Eltern<br />

gegen ein Handy- und Smartphone-<br />

Verbot protestieren, weil sie ständig<br />

mit ihren Kindern im Kontakt sein<br />

wollen. Während der Pause kommen<br />

dann Anrufe oder ein WA: „Hast du<br />

dein Schulbrot gegessen?“ Oder:<br />

„Wie ist die Klassenarbeit gelaufen?“<br />

Und wie wirkt sich das auf<br />

die Kinder aus?<br />

Mit ihrer Überwachung berauben Väter<br />

und Mütter ihren Nachwuchs um<br />

Erfahrungen, die dieser nur machen<br />

kann, wenn er nicht ständig über<br />

eine digitale Nabelschnur mit ihnen<br />

verbunden ist. Ein Beispiel: Ein Kind<br />

hat die Zeit beim Spielen vergessen,<br />

muss deshalb allein durch die Dämmerung<br />

nach Hause radeln und sagt<br />

sich: „Fühlt sich komisch an. Ach,<br />

ich schaffe das!“ Aber solche Könnenserfahrungen<br />

werden verhindert,<br />

wenn Papa oder Mama per WA den<br />

Standort erfragt, eingreift und alles<br />

Schwierige oder Beunruhigende aus<br />

dem Weg räumt, bevor das Kind überhaupt<br />

darüber nachdenken konnte.<br />

Dauerkontrollierte Kinder haben kaum<br />

Gelegenheiten, Situationen selbstständig<br />

einzuschätzen und auf diese Weise<br />

Risikokompetenz zu entwickeln.<br />

Wie reagieren Kinder darauf?<br />

Sie übernehmen zum Teil die elterliche<br />

Vorstellung, in einer sehr gefährlichen<br />

Welt zu leben. Oder sie suchen sich<br />

Bereiche, in denen sie, von ihren Eltern<br />

unbeobachtet, Erfahrungen sammeln<br />

können. Dazu passt der Trend, dass<br />

Kinder und Jugendliche Facebook<br />

verlassen, weil die Erwachsenen dort<br />

mehr und mehr unterwegs sind. Kinder<br />

und Jugendliche wollen und brauchen<br />

Räume für sich. In der analogen Welt<br />

genauso wie in der digitalen.


familie&erziehung<br />

Laut einer „KIM“-Studie<br />

nutzen Mädchen<br />

das Smartphone<br />

häufiger als Jungs zum<br />

Verschicken von Textund<br />

Sprachnachrichten<br />

Sessions: Gibt es irgendwo ein Kind,<br />

das nach einer Stunde sagt: „Ach, nun<br />

reicht es für heute. Ich gehe raus und<br />

spiele!“? So ehrlich muss man sein: Das<br />

gelingt kaum einem Erwachsenen. Der<br />

Sog, immer noch einen Klick weiter zu<br />

surfen, ist enorm. „Man muss schon relativ<br />

früh damit beginnen, Regeln und<br />

Grenzen zu finden, Eltern trauen sich<br />

das manchmal nicht genug, aber wenn<br />

Kinder erst einmal älter sind, akzeptieren<br />

sie elterliche Einschränkungen kaum<br />

noch“, sagt Aufenanger und fügt hinzu:<br />

„Natürlich, die digitalen Medien machen<br />

es Eltern nicht leicht. Anders als<br />

beim Fernsehen gibt es online eben keinen<br />

Anfang und kein Ende.“<br />

Zu viel Sorgen sollte man sich dann<br />

aber auch nicht machen: Eine problematische<br />

Medienkarriere hat immer eine<br />

Vorgeschichte – und zwar in aller Regel<br />

offline. Bislang gibt es wenige Längsschnittstudien,<br />

die ein klares Bild über<br />

Ursachen und Wirkungen liefern, aber<br />

erste Befunde zeigen: Die Beziehungen<br />

innerhalb der Familie spielen eine bedeutsame<br />

Rolle, wie sich der Medienkonsum<br />

entwickelt. Positiv wirkt sich<br />

ein gutes Familienklima aus: Gespräche<br />

und die Fähigkeit, gemeinsam Schwierigkeiten<br />

zu bewältigen.<br />

Wichtig: In Kontakt bleiben<br />

Schon mit neun, zehn Jahren kommunizieren<br />

Kinder über diverse Kanäle mit<br />

ihren Freunden und Klassenkameraden.<br />

Eltern haben oft keinen Überblick mehr<br />

über die Aktivitäten ihrer Kinder – oder<br />

verstehen gar nicht, was da abläuft. Es ist<br />

nahezu unmöglich, immer zu wissen, was<br />

gerade <strong>co</strong>ol und in ist. Aber Eltern müssten<br />

nichts Unmögliches von sich verlangen,<br />

meint Aufenanger. Wichtiger sei<br />

die grundsätzliche Offenheit, ein wohlwollendes<br />

Interesse an dem Leben der<br />

Kinder, eine Gesprächskultur, die Kinder<br />

ermutigt, sich in kritischen Momenten an<br />

ihre Eltern zu wenden. „Müssen Kinder<br />

und Jugendliche hingegen damit rechnen,<br />

dass sie dann zu hören bekommen ,Das<br />

habe ich dir doch schon immer gesagt‘,<br />

geht die Chance verloren, miteinander im<br />

Gespräch zu bleiben“, so Aufenager.<br />

Wie gut die Kommunikation klappt<br />

– online wie offline –, hängt am Ende<br />

weniger von der Technikkompetenz der<br />

Eltern ab, sondern vielmehr von ihrer Fähigkeit,<br />

bedacht und einfühlsam mit ihren<br />

Kindern in Kontakt zu sein. Manches<br />

bleibt eben doch immer gleich.<br />

➼<br />

FOTOS: PHOTOSVIT, FIZKES (2): ISTOCK<br />

8 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


familie&erziehung<br />

Geschwister<br />

LIEBE<br />

Sie lieben sich – und sind oft ein Leben lang<br />

Konkurrenten. Was Geschwister voneinander lernen,<br />

ob es einen idealen Altersabstand gibt und warum<br />

Gleichbehandlung sogar ungerecht sein kann<br />

10 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


E<br />

ine kleine, gar nicht repräsentative<br />

Umfrage unter vier- bis<br />

zehnjährigen Nachbarskindern<br />

in unserem Mietshaus hat Folgendes ergeben:<br />

Ältere Schwestern können prima<br />

Haare flechten. Vierjährige Brüder sind<br />

keine guten Torwarte. Große Geschwister<br />

helfen einem, wenn andere Kinder<br />

blöd zu einem sind. Und man hat immer<br />

jemanden zum Spielen. Die Kinder fanden<br />

aber auch: Doof, dass man immer<br />

Kekse und die leckere Fleischwurst teilen<br />

muss. Und ein siebenjähriges Mädchen<br />

meinte: „Ich streite mich jeden Tag<br />

mit meinem Bruder. Und Mama sagt<br />

bloß: Vertragt euch wieder.“<br />

Mit Geschwis tern aufzuwachsen, ist in<br />

Deutschland immer noch der Normalfall:<br />

Von den ca. 13 Millionen minderjährigen<br />

Kindern in Deutschland haben<br />

knapp 50 Prozent eine Schwester oder<br />

einen Bruder, ca. ein Viertel haben zwei<br />

oder mehr Geschwister – so Zahlen des<br />

Statistischen Bundesamts aus den letzten<br />

Jahren.<br />

Ganz vertraut –<br />

und doch nicht ähnlich<br />

Sie kennen einander in- und auswendig.<br />

Sind oft die engsten Vertrauten. Trinken<br />

jahrelang den gleichen Apfelsaft<br />

und essen Fischstäbchen aus derselben<br />

Packung. Aber erstaunlicherweise heißt<br />

das nicht, dass Geschwister einander besonders<br />

ähnlich sind.<br />

Obwohl sie das Erbgut derselben Eltern<br />

in sich tragen, eine genetische Ähnlichkeit<br />

von etwa 50 Prozent haben und<br />

in derselben Umgebung aufgewachsen<br />

sind, unterscheiden Geschwister sich in<br />

ihren Persönlichkeitsmerkmalen und in<br />

ihrer Intelligenz zum Teil stärker voneinander<br />

als Menschen, die willkürlich<br />

ausgewählt und verglichen wurden.<br />

Diese Unterschiedlichkeit ist ein Grund<br />

mehr, warum Eltern ihre Kinder möglichst<br />

wenig aneinander messen sollten.<br />

Jedes der Geschwister hat seine eigenen<br />

Stärken und Schwächen und braucht<br />

individuelle Anerkennung oder eben<br />

Förderung. Gerade Geschwister mit geringem<br />

Altersabstand genießen es sehr,<br />

wenn sie Papa oder Mama gelegentlich<br />

für sich allein haben und sich alles nur<br />

um sie dreht. Seine Kinder stets nach<br />

dem gleichen Maßstab zu beurteilen,<br />

hieße, ihnen nicht gerecht zu werden –<br />

auch wenn’s gut gemeint ist. „Geschwister,<br />

die viel verglichen werden und miteinander<br />

ständig um die elterliche Liebe<br />

konkurrieren müssen, entwickeln eine<br />

besonders starke Rivalität und streiten<br />

meist mehr als andere“, sagt Carola<br />

Bindt, Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

in Hamburg. Auch Lehrer<br />

vergessen zuweilen, dass herausragende<br />

Talente eines Kindes nicht zwingend<br />

eine Familientugend sind, die auf alle<br />

Geschwister gleich verteilt ist. Eine<br />

meiner Schulkameradinnen litt jedenfalls<br />

darunter, dass unser Mathelehrer<br />

vor der ganzen Klasse von ihrer großen<br />

Schwester als „mathematisches Naturtalent“<br />

schwärmte – und erwartete von<br />

ihr wie selbstverständlich ähnliche Leistungen.<br />

Sie selbst kämpfte aber mit den<br />

binomischen Formeln genauso wie wir –<br />

und war stattdessen in Sport ein Ass.<br />

Geschwister lernen<br />

unentwegt voneinander<br />

Die Kinderzimmer von Bruder oder<br />

Schwester sind ein ideales Trainingslager<br />

für die Zukunft. Denn nicht mit den<br />

Eltern, sondern mit Bruder und/oder<br />

Schwester wird für spätere Freundschaften<br />

und Partnerschaften geübt. Streiten<br />

und Kompromisse schließen, das<br />

➼<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 11


familie&erziehung<br />

Freund, Konkurrent,<br />

Verbündeter<br />

Die Beziehung zu unseren<br />

Geschwistern verläuft typischerweise<br />

von der Kindheit<br />

bis zum Alter in drei Phasen<br />

Kindheit: Geschwister sind sehr<br />

stark aufeinander bezogen. Solange<br />

auch das ältere Kind noch nicht in<br />

Kita oder Schule geht, sind sie ständig<br />

zusammen und spielen meist<br />

auch sehr viel miteinander. Häufig<br />

sind sie aber auch wie „Hund und<br />

Katze“: Sie streiten und kämpfen<br />

um ihre Stellung in der Familie. Das<br />

kann gerade in den Vorschul- und<br />

Grundschuljahren eskalieren. In der<br />

Pubertät verbünden sich Geschwister<br />

dagegen oft gemeinsam gegen die<br />

Eltern.<br />

Frühes Erwachsenenalter:<br />

Wenn die Geschwister das Elternhaus<br />

verlassen, spielen sie füreinander<br />

häufig keine so große Rolle mehr.<br />

Zwischen 25 und 40 Jahren gründen<br />

viele eine eigene Familie und widmen<br />

sich ihrer Karriere. Es gibt mit<br />

den Geschwistern häufig nur noch<br />

ritualisierte Treffen etwa zu Geburtstagen<br />

und Jubiläen.<br />

Späteres Erwachsenenalter:<br />

Ist die eigene Familiengründung<br />

mehr oder weniger abgeschlossen,<br />

suchen Geschwister häufig wieder<br />

mehr die Nähe zueinander. Schließlich<br />

teilt man mit Geschwistern Erinnerungen<br />

an die Kindheit. Familiäre<br />

Gemeinsamkeiten bekommen wieder<br />

eine größere Bedeutung. Möglicherweise<br />

brechen aber auch schlummernde<br />

Rivalitäten im späteren<br />

Erwachsenenalter wieder hervor.<br />

andere Geschlecht kennenlernen, sich in<br />

Geduld und Verzicht üben – all dies tun<br />

Geschwister zwischen Lego und Puppenhäusern<br />

miteinander.<br />

Geschwister bewerten, vergleichen und<br />

kritisieren einander. Sie lernen, sich anzupassen,<br />

und wollen dabei doch ganz<br />

anders sein als der andere. „Diese Rivalität<br />

wirkt als Entwicklungsmotor.<br />

Eifersucht ist sozusagen Mörtel für die<br />

eigene Identität“, sagt der Psychologe<br />

Hartmut Kasten, der seit vielen Jahren<br />

über die Beziehung von Geschwis tern<br />

forscht. „Sie spornt zu Leistungen an<br />

und hilft, sich abzugrenzen“, so der ehemalige<br />

Experte vom Münchner Staatsinstitut<br />

für Frühpädagogik. Kinder mit<br />

Geschwistern lernen häufig eher, sich<br />

zu positionieren und ihr eigenes Ich zu<br />

erkennen.<br />

Eine Beziehung fürs Leben<br />

Schulkameraden und manche Freunde<br />

verlieren wir aus den Augen, von Partnern<br />

kann man sich trennen – die Beziehung<br />

zu unseren Geschwistern aber ist<br />

etwas Unauflösliches. Selbst nach dem<br />

ärgsten Streit hören sie nicht auf, Bruder<br />

oder Schwester zu sein. „Die Geschwisterbeziehung<br />

ist eine der wenigen Horizontalbeziehungen,<br />

auf die Menschen<br />

heute dauerhaft aufbauen können“,<br />

sagt Hartmut Kasten. Geschwis ter sind<br />

einander beständige Begleiter und können<br />

unter Umständen stabiler Halt in<br />

den Stürmen des Lebens sein. Ob die<br />

Beziehung tatsächlich gut ist und auch<br />

bleibt, haben die Eltern nicht allein in<br />

der Hand. Doch sie können einiges tun,<br />

um sie zu fördern. Was dabei unter anderem<br />

hilft:<br />

Familienrituale: Gemeinsames Wandern,<br />

Feiern oder Vorlesen stärkt das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

Vorbild sein: Wenn die Eltern ein liebevolles<br />

Verhältnis zueinander und zu<br />

ihren Geschwistern pflegen, färbt das<br />

oft – zumindest langfristig – auf die Kinder<br />

ab.<br />

Gemeinsame Projekte und Ziele:<br />

Wenn Geschwister zusammen Erfolgserlebnisse<br />

haben, erzeugt das eine<br />

enorme „Tiefenbindung“.<br />

Fairness: Gerechtigkeit walten lassen<br />

ohne gleichzumachen – das mindert<br />

übermäßige Rivalität.<br />

Nischen schaffen: Indem Eltern die Talente<br />

aller Kinder erkennen und fördern,<br />

ermöglichen sie ihnen, konkurrenzlos zu<br />

glänzen.<br />

Offenheit: Ein Kind ist vielleicht extrovertierter<br />

als das andere. Trotzdem ist es<br />

nicht sinnvoll, die Geschwister in Schubladen<br />

zu stecken, sondern stets offen gegenüber<br />

ihrer Entwicklung zu bleiben.<br />

Neid gehört dazu – und hilft<br />

Weihnachten war bei uns herrlich und<br />

schaurig zugleich. Da gab es den ge-<br />

12 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


schmückten Baum, das gute Essen und<br />

die bunten Päckchen. Aber auch die<br />

bange Frage: Was liegt für meinen Bruder<br />

auf dem Gabentisch? Haben unsere<br />

Eltern seine Wünsche mehr bedacht?<br />

Mich überfielen durchaus unschöne<br />

Gefühle wie Neid und Eifersucht. Das<br />

scheint gerade in unserer Wohlstandsgesellschaft,<br />

in der Kinder eher zu viel als<br />

zu wenig bekommen, im ersten Moment<br />

schwer verständlich, ist aber ein ganz<br />

normaler Vorgang. Fast alle Kinder fühlen<br />

sich gegenüber<br />

ihren Geschwistern benachteiligt. Und<br />

vermutlich hat diese Missgunst ihre<br />

Wurzeln in unserer Biologie.<br />

Rein biologisch ist sich jedes Kind selbst<br />

am nächsten und versucht daher, das<br />

größte Stück vom Kuchen zu ergattern.<br />

Die meis ten Eltern behaupten dagegen,<br />

dass ihnen ihre Kinder gleich lieb und<br />

teuer sind. Schließlich verbindet sie mit<br />

allen die gleiche genetische Nähe. Psychologen<br />

um Dr. Ralph Hertwig vom<br />

➼<br />

Max-Planck-Institut für Bildungsfor-<br />

FOTO: JOHNJOHNSON13, ISTOCK<br />

SCHLAUER<br />

TEDDY:<br />

wenn<br />

Weihnachtsgeschenke<br />

gefährlich<br />

werden<br />

Weihnachten ist vorbei und damit so manches Kinderzimmer<br />

digitaler als vorher – dank internetvernetzter<br />

Teddys, Puppen oder Roboter. Der Vorteil der sogenannten<br />

„Smart Toys“: Sie rufen Wissen aus dem Netz ab, sprechen<br />

mit den Kindern und fördern so spielerisches Lernen.<br />

Die Lebenswelt der Kleinen wird dadurch reicher und<br />

bunter. Die klugen Spielzeuge hätten aber auch Nachteile,<br />

warnt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen<br />

Kriminalprävention der Länder und des Bundes:<br />

„Smart Toys können zu Spionen im Kinderzimmer<br />

werden. Denn integrierte Mikrofone<br />

und Kameras greifen häufig Daten ab wie:<br />

den Namen des Kindes, seine Adresse,<br />

Gewohnheiten, Gespräche, Bildmaterial usw.“<br />

Kriminaldirektor Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der<br />

Länder und des Bundes<br />

Hacker, so Schmidt weiter, seien in der Lage, sich dieser<br />

Daten unbemerkt zu bemächtigen, zum Beispiel das<br />

spielende Kind heimlich zu beobachten. Die gestohlenen<br />

Daten können sogar zur Waffe werden, falls der Dieb sie<br />

veröffentlicht (sogenanntes „Doxing“), um die bespitzelte<br />

Familie zu erniedrigen, zu erpressen oder zu belästigen.<br />

Intelligente Spielzeuge kann man allerdings so schützen,<br />

dass digitalen Stalkern das Familienleben verborgen bleibt.<br />

FÜNF DATENSCHUTZ-TIPPS DES BUNDESAMTS FÜR<br />

SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNIK (BSI):<br />

1. SICHERN – Vergeben Sie vor der Nutzung des Spielzeugs<br />

ein neues Passwort<br />

2. MINIMIEREN – Überlegen Sie, ob alle voreingestellten<br />

Features eingeschaltet sein müssen<br />

3. AKTUALISIEREN – Installieren Sie regelmäßig die neuesten Updates<br />

4. ERKLÄREN – Beschreiben Sie dem Kind Nutzen und Risiken<br />

des Spielzeugs<br />

5. TESTEN – Testen Sie das Smart Toy vor Inbetriebnahme und<br />

schalten Sie es nach dem Spielen immer aus<br />

WEITERFÜHRENDE INFOS ZUM THEMA GIBT ES HIER:<br />

www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/<br />

detailansicht/spione-im-kinderzimmer-vernetztes-kinderspielzeug/


familie&erziehung<br />

INTERVIEW<br />

„Elternliebe verändert sich“<br />

Dr. Carola Bindt, Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und -psychotherapie am Universitätsklinikum Eppendorf<br />

in Hamburg, zum Thema ungleiche Elternliebe<br />

familie&<strong>co</strong>: Ist es normal, dass man seine<br />

Kinder nicht immer gleich liebt?<br />

Dr. Carola Bindt: Grundsätzlich ja. Es kommt durchaus vor,<br />

dass man sich einem Kind zeitweise näher fühlt. Solange es sich<br />

dabei nur um Phasen handelt, die sich im besten Falle zwischen<br />

den Geschwistern abwechseln, ist das in der Regel aber kein<br />

Problem. Das wird es erst, wenn daraus eine systematische und<br />

andauernde Bevorzugung eines Kindes wird.<br />

Welche Faktoren beeinflussen die elterliche Liebe?<br />

Das hat oft mehr mit den Eltern als mit den Kindern zu tun. Man<br />

findet in seinen Kindern Eigenschaften und Charakterzüge wieder,<br />

die man mehr oder weniger schätzt. Auch der Zeitpunkt der<br />

Entstehung spielt häufig eine Rolle. Wenn das Kind in einer glücklichen<br />

Phase der Beziehung geboren wurde, haben die Eltern –<br />

zumindest unbewusst – vermutlich positivere Gefühle für dieses<br />

Kind als für eines, das in einer weniger glücklichen Phase gezeugt<br />

wurde.<br />

Was bedeutet es für ein Kind, wenn es spürt: Meine<br />

Eltern mögen meinen Bruder/meine Schwester mehr<br />

als mich?<br />

Es ist eine ständige Frustration und führt zu starken Selbstzweifeln.<br />

Wie fühlt sich das bevorzugte Kind?<br />

Es ist keineswegs unbedingt in der besseren Situation. Die Anerkennung<br />

und große Zuneigung der Eltern steigern zwar das<br />

Selbst bewusstsein, aber so ein Kind muss manchmal auch einen<br />

großen Erwartungsdruck aushalten. Es hat dann weniger Spielraum,<br />

sich zu entfalten. Unter Umständen entwickelt es auch ein<br />

unrealistisches Selbstbild, will stets dominieren, ist leicht kränkbar<br />

und kann Niederlagen schwerer verkraften.<br />

Wie fühlen sich die Eltern dabei?<br />

Viele Eltern leiden darunter, wenn sie merken, dass sie eines ihrer<br />

Kinder bevorzugen. Sie haben den Anspruch, alle gleich zu lieben.<br />

Aber das lässt sich eben nicht immer vollständig umsetzen.<br />

Elternliebe ist nichts Statisches, das von Geburt an da ist und immer<br />

unverändert bleibt.<br />

Wie können Eltern mit ungleicher Liebe am<br />

besten umgehen?<br />

Sie können ihre Gefühle reflektieren, dem ferneren Kind viel Aufmerksamkeit<br />

schenken und versuchen, es immer wieder in einem<br />

neuen Licht zu sehen. Ganz wichtig ist es, im Alltag Gerechtigkeit<br />

walten zu lassen und eine offene Bevorzugung zu vermeiden.<br />

Und wenn Eltern das Gefühl haben, mit der Situation gar nicht<br />

klarzukommen, sollten sie sich in einer Beratung Hilfe holen.<br />

schung in Berlin haben herausbekommen,<br />

dass beide Parteien recht haben<br />

könnten. Denn im Lauf der Jahre summieren<br />

sich die Zuwendungen, welche<br />

die Kinder erhalten, nach ihrem Platz<br />

in der Geschwisterfolge. Das Ergebnis:<br />

Der „Kontostand“ der Kinder wächst<br />

verschieden hoch an. Erstgeborene müssen<br />

die ersten Jahre nicht teilen. Güns tig<br />

wird die Bilanz auch für die Allerjüngsten,<br />

aber erst am Ende ihrer Jugendzeit:<br />

Wenn die älteren Geschwister aus dem<br />

Haus sind, profitieren sie von den ungeteilten<br />

Ressourcen im Elternhaus. Rein<br />

rechnerisch ergibt sich also ein Nachteil<br />

für mittlere Kinder.<br />

Ausgleichende Gerechtigkeit<br />

Aber können Eltern etwas tun, um die<br />

absolute Gerechtigkeit herzustellen?<br />

Nein, denn die kann es nicht geben. Nur<br />

ein Kind kann das Älteste sein, nur eines<br />

das Jüngs te. Aber zum Glück gibt es ja<br />

so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.<br />

So müssen die Erstgeborenen das<br />

sogenannte Entthronungstrauma durchstehen,<br />

nicht mehr die Einzigen in Mamas<br />

und Papas Herzen zu sein, und von<br />

Stund an Zuwendung, Zeit und Zärtlichkeit<br />

mit einem schrumpeligen Wesen<br />

teilen, mit dem sich noch nicht mal viel<br />

anfangen lässt. Und der „Kleine“ zu<br />

sein, hat durchaus Vorteile: Die Eltern<br />

sind entspannter, erfahrener und geduldiger.<br />

Untersuchungen haben zwar ergeben,<br />

dass Eltern mit ihren zweitgeborenen<br />

Babys nicht mehr so viel sprechen<br />

wie mit dem ersten. Aber dafür quasseln<br />

die großen Brüder und Schwestern wie<br />

ein Wasserfall auf die Kleinen ein. Die<br />

Jüngeren profitieren aber nicht nur<br />

sprachlich von ihren älteren Geschwistern.<br />

Noch ein Grund, sie von Herzen zu<br />

lieben – auch wenn sie einem manchmal<br />

auf den Keks gehen. Aber so ist das nun<br />

mal unter Geschwistern!<br />

➼<br />

FOTOS: CHRISTINLOLA, LSOPHOTO: ISTOCK (2)<br />

14 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


Unsere Kids, unsere (digitale) Zukunft:<br />

Programmieren lernen leicht<br />

gemacht mit <strong>co</strong>dary<br />

Kinder sind heute Digital Natives, tippen und streamen ganz selbstverständlich<br />

auf ihren Geräten – aber wie <strong>co</strong>ol ist es bitte, Computer-Programme, Apps und<br />

Software-Services auch zu verstehen? Die Lernplattform „<strong>co</strong>dary“ verbindet<br />

das Spaßige mit dem Lehrreichen. Hier sind 5 Gründe, warum „<strong>co</strong>dary“ ein<br />

unschlagbares Hobby für Kids und Teenager von sieben bis 16 Jahre bietet:<br />

1Nie wieder Zoff um Screentime:<br />

Auf diese Computerzeit können sich Eltern und<br />

Kinder einigen: Die Bildschirmzeit mit „<strong>co</strong>dary“<br />

besteht nämlich aus digitalen Online-Programmierkursen,<br />

die spielerisch und zeitgemäß Fähigkeiten<br />

für die Zukunft nahebringen. In digitalen Gruppenkursen<br />

und Coding-Challenges wird erlernt, wie<br />

man programmiert. Bei so einer sinnvollen Nachmittagsbeschäftigung<br />

braucht es kein Handyverbot!<br />

3Spiel und Spaß stehen im<br />

Vordergrund: Anhand des beliebten<br />

Computerspiels Minecraft lernen die Kinder<br />

und Jugendlichen erste Schritte auf der<br />

großen digitalen Spielwiese − altersgerecht und<br />

spaßig vermittelt. Zusätzlich zum Live-Unterricht<br />

spielt die mobile App Lerninhalte und Coding<br />

Challenges individualisiert auf das Lerntempo der<br />

Nutzer:innen aus. Die Kurse vermitteln u. a. die<br />

Grundlagen der Programmiersprache Python<br />

und bieten erste kreative Einblicke in das<br />

Programmieren eigener Apps.<br />

Mehr Infos auf www.<strong>co</strong>dary.org<br />

Mit dem Gutschein-Code Familie20<br />

gibt es für Neukunden 20 Prozent<br />

Rabatt auf die erste Buchung.<br />

4Die Zukunft des Programmierens<br />

ist divers: Diversität und<br />

ein hoher Frauenanteil sind in der IT in<br />

Deutschland noch immer Fehlanzeige. Nur jede<br />

siebte Bewerbung für einen IT-Job kommt von einer<br />

Frau, nur 16% der IT-Fachkräfte sind weiblich.<br />

„<strong>co</strong>darys“ Mission ist es, jedem Kind in Europa die<br />

Chance zu geben, Programmieren zu lernen −<br />

unabhängig von Geschlecht und anderen Zuschreibungen.<br />

Die Lernplattform bricht mit dem Stereotyp<br />

des männlichen IT-Nerds und schafft neue Zugänge.<br />

2Coding ist ein Jobskill der<br />

Zukunft: Programmieren ist laut Weltwirtschaftsforum<br />

unter den Top 10 der beruflichen<br />

Fähigkeiten in 2<strong>02</strong>5 − doch insbesondere<br />

im Bereich der Digitalisierung haben Schulsysteme<br />

und staatliche Förderungsprogramme enormen<br />

Nachholbedarf. Da setzt die Lernplattform „<strong>co</strong>dary“<br />

an: IT-Fachleute sind gefragt − 2<strong>02</strong>0 gab‘s rund<br />

86.000 offene IT-Stellen. Der Nachwuchs kommt<br />

dank „<strong>co</strong>dary“.<br />

5Keine überteuerte<br />

Theorie-Ausbildung, sondern<br />

bezahlbare Praxis: Das Investment<br />

in die Zukunft des Kindes (und den Familienfrieden)<br />

lohnt sich. Eine Probestunde ist gratis,<br />

danach kostet der Kurs 60 Euro monatlich und ist<br />

jederzeit kündbar. Bei drei, sechs oder 12 Monatsabos<br />

werden die Angebote vergünstigt. Auch<br />

Förderungen sind möglich.


familie&gesundheit<br />

Kleiner<br />

PIKS mit<br />

großer Wirkung<br />

Gerade im Kindesalter werden viele Impfungen<br />

empfohlen, um den Nachwuchs vor riskanten Erkrankungen<br />

zu schützen. Was dabei im Körper passiert<br />

Und jetzt krieg ich mein Gummitier!“,<br />

ruft Karla und krempelt<br />

sich den Ärmel runter. Sie ist<br />

froh, dass sie wieder einmal eine Impfung<br />

hinter sich und eine Belohnung<br />

vor sich hat. Denn am Ende eines jeden<br />

Termins gibt es bei ihrem Kinderarzt ein<br />

Mini-Spielzeug. So ganz genau hat die<br />

Sechsjährige noch nicht verstanden, warum<br />

ab und zu ein Piks in ihren Oberarm<br />

nötig ist. Dass er ihr hilft, gesund<br />

zu bleiben, weiß sie aber schon. „Wieso<br />

kriege ich eigentlich immer Schnupfen,<br />

obwohl ich doch geimpft bin“, will Karla<br />

von ihrer Mutter wissen. Die lacht:<br />

„Impfen hilft nur gegen die schlimmen<br />

Krankheiten. Mit anderen Sachen wird<br />

dein Körper auch alleine fertig.“<br />

Tatsächlich sorgen unsere Abwehrkräfte<br />

dafür, dass wir von vielen Erregern, die<br />

unseren Körper angreifen könnten, gar<br />

nichts mitbekommen. Sind Haut und<br />

Schleimhäute intakt, scheitern Viren,<br />

Bakterien & Co. bereits an unseren „Außengrenzen“.<br />

Erst, wenn Erreger diese<br />

Barriere überwinden, gelangen sie ins<br />

Blut und beginnen dort, sich zu vermehren<br />

und Körperzellen anzugreifen. Was<br />

dann geschieht, ist von verschiedenen<br />

Faktoren abhängig. Zum einen hat jeder<br />

Erreger eine eigene Angriffstaktik. Zum<br />

anderen spielt es eine große Rolle, ob<br />

unser Körper ihn bereits kennt. Ist das<br />

nicht der Fall, kann er nur auf das „unspezifische“<br />

(angeborene) Immunsystem,<br />

zurückgreifen. Dies weiß sich zwar auch<br />

zu wehren, muss aber erst mal herausfinden,<br />

wie dem Angreifer beizukommen<br />

ist. Läuft alles gut, bildet es dann u. a.<br />

Antikörper, die auf dessen Vernichtung<br />

programmiert sind.<br />

Unsere Abwehr hat ein<br />

Gedächtnis<br />

Fortan ist der Erreger kein Unbekannter<br />

mehr: „Sogenannte Gedächtniszellen<br />

sorgen dafür, dass unser Körper sich den<br />

Erregertypus ,merkt‘. Dringt er erneut in<br />

den Körper ein, kurbeln sie umgehend<br />

die Produktion von Antikörpern an, ➼<br />

16 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 17


familie&gesundheit<br />

sodass man nur leicht oder gar nicht erkrankt“,<br />

erklärt Dr. Burkhard Lawrenz,<br />

Sprecher des Ausschusses Prävention<br />

beim Bundesverband der Kinder- und<br />

Jugendärzte (BVKJ). Vor allem Kinder<br />

durchleben diesen Prozess sehr häufig.<br />

Denn wenn nach den ersten Monaten<br />

der Nestschutz nachlässt, ist ihr Immunsystem<br />

noch ein unbeschriebenes Blatt.<br />

Erst, wenn sie viele Infektionen, z. B.<br />

grippale Infekte, durchgemacht haben,<br />

entwickeln sie ein wehrhaftes spezifisches<br />

(erworbenes) Immunsystem.<br />

Viele Erreger sind jedoch schlicht zu<br />

gefährlich, um Kinder einer Infektion<br />

damit auszusetzen. Das gilt z. B. für die<br />

Rotaviren, die bei Babys lebensbedrohliche<br />

Durchfallerkrankungen auslösen<br />

können. Auch die grippeartige Diphterie<br />

verläuft in fünf bis zehn Prozent der Fälle<br />

tödlich. Um Kinder davor zu schützen,<br />

werden sie so früh wie möglich dagegen<br />

geimpft. Dabei wird ihr Immunsystem<br />

mit einer harmlosen Variante des eigentlichen<br />

Erregers konfrontiert, sodass es<br />

daran „üben“ und sich eine Verteidigungsstrategie<br />

zurechtlegen kann.<br />

Zufällig entdeckt:<br />

der erste Impfstoff<br />

Dieses Grundprinzip erfand der englische<br />

Landarzt Edward Jenner im 18.<br />

Jahrhundert. Damals wüteten in seinem<br />

Umfeld die hochgefährlichen Pocken.<br />

Eine ähnlich verlaufende Infektion trat<br />

auch bei Kühen auf. Jenner beobachtete,<br />

dass Menschen sich durch engen<br />

Tierkontakt auch mit diesen Kuhpocken<br />

ansteckten – allerdings ohne<br />

schwer zu erkranken. Jenner beobachtete:<br />

Wer Kuhpocken gehabt hatte, war<br />

danach auch gegen die gefährliche Variante<br />

immun. Um den Zusammenhang<br />

zu beweisen, infizierte er Versuchspersonen<br />

gezielt mit Kuhpocken und zeig-<br />

te, dass sie dadurch vor „Menschenpocken“<br />

geschützt waren. So entwickelte<br />

er die allererste Impfung.<br />

Nach lat. „vaccinus“ – „von Kühen<br />

stammend“ werden Impfstoffe deshalb<br />

bis heute als „Vakzine“ bezeichnet,<br />

obwohl sie inzwischen natürlich im<br />

Labor entstehen. Erhalten geblieben<br />

sei jedoch das von Jenner entdeckte<br />

Prinzip, erklärt Dr. Burkhard Lawrenz:<br />

„Bei Viruskrankheiten wie Masern,<br />

Mumps oder Röteln gelingt eine Immunisierung,<br />

in dem man künstliche hergestellte,<br />

abgeschwächte Erreger spritzt<br />

– sogenannte Lebendimpfstoffe.“<br />

Gegen andere Infekte wie Polio oder<br />

Keuchhusten muss auf „Totimpfstoffe“<br />

zurückgriffen werden. Sie enthalten Erreger,<br />

die nicht mehr vermehrungsfähig<br />

sind – dem Immunsystem aber immer<br />

noch genug Informationen liefern, um<br />

sich gegen eine Infektion zu wappnen.<br />

Weil die Immunreaktion auf abgetötete<br />

Erreger weniger stark ausfällt, sind hier<br />

oft Auffrischimpfungen nötig. Auch die<br />

neuen mRNA-Impfstoffe gegen Corona<br />

enthalten keine lebensfähigen Erreger.<br />

Stattdessen machen sie unser Immun-<br />

18 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


system fit gegen die „Spike-Proteine“<br />

auf der Oberfläche des Coronavirus<br />

(Mehr dazu: siehe Kasten, rechts).<br />

Wie sicher ist der Piks?<br />

Klar ist: Die Wirkweise von Impfstoffen<br />

ist hochkomplex – und für medizinische<br />

Laien schwer zu verstehen.<br />

Manche Eltern haben deshalb Sorge,<br />

ob ihrem Kind die zahlreichen Immunisierungen,<br />

die der Impfkalender der<br />

Ständigen Impfkomission (STIKO)<br />

in jungen Jahren empfiehlt, schaden<br />

könnten. Dr. Lawrenz stellt klar: „Viele<br />

Eltern argumentieren, jede Krankheit<br />

sei ein gutes Training für das Immunsystem.<br />

Doch Impfungen werden nur<br />

dann entwickelt und empfohlen, wenn<br />

die Gefahr von Folgeschäden bei ➼<br />

Wie funktionieren<br />

mRNA-Impfstoffe?<br />

Anders als in klassischen Impfstoffen stecken in mRNA-Impfstoffen<br />

wie jenen von Biontech/Pfizer oder Moderna keine abgeschwächten<br />

Erreger. Stattdessen enthalten sie den Bauplan eines einzelnen,<br />

typischen Merkmals des Coronavirus – dem Spike-Protein. Dieses<br />

Eiweiß bildet auf der Virusoberfläche die typischen Stacheln,<br />

die es dem Erreger erst ermöglichen, in eine Zelle einzudringen.<br />

Durch die Impfung lernen Körperzellen, eben dieses Spike-Protein<br />

selbst herzustellen. Weil das Immunsystem es als fremd erkennt,<br />

beginnt es Antikörper dagegen herzustellen. Gedächtniszellen<br />

sorgen dafür, dass dieses Wissen bewahrt bleibt. Lässt diese<br />

Erinnerung nach, ist eine Auffrischungsimpfung nötig. Befürchtungen,<br />

die Impfung könne das Erbgut verändern, sind unbegründet.<br />

Denn die gespritzte mRNA ist ein Molekül, dass viel zu verschieden<br />

ist, um in die DNA unserer Zellen eingebaut zu werden. Sie wird<br />

vom Körper einfach abgebaut.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.kinderaerzte-im-netz.de<br />

Wer merkt sich, welche Schlange klappert?<br />

Im Würfelspiel „Tempo, kleine Klapperschlange“ von Ravensburger kommt vorwärts, wer gut hinhört<br />

Stinktier Skippy fordert die Klapperschlangen zum fröhlichen Wettrennen auf.<br />

Auf der sandigen Piste kommen die Spieler aber nur vorwärts, wenn sie<br />

gut hinhören und richtig tippen: Welche Schlange klappert und welche nicht?<br />

Das müssen sich zwei bis vier Kinder gut merken, dann bekommen sie eine<br />

Karte und dürfen die Schlange vorwärts schieben. Auf ihrem neuen Platz wird<br />

sie einfach umgedreht – das heißt für alle gut aufpassen und sich einprägen,<br />

in welcher Klapperschlange die Kugeln rasseln und wann nicht... Sobald das<br />

Ziel bei den Kakteen errreicht ist, entscheidet die Zahl der Karten darüber,<br />

wer der wahre Gewinner des Wettrennens in der Wüste ist.<br />

„Tempo, kleine Klapperschlange!“ Ab 4 Jahren, Ravensburger, 25,99 Euro (UVP)<br />

www.ravensburger.de


familie&gesundheit<br />

Infekten das Risiko einer Impfung weit<br />

überwiegt.“<br />

Um sicher zu sein, dass keine schädlichen<br />

Nebenwirkungen übersehen<br />

werden, gebe es zahlreiche Studien,<br />

die nach statistischen Auffälligkeiten<br />

suchten, so der Experte: „Es gab z. B.<br />

Befürchtungen, die Mumps-Impfung<br />

könne Diabetes auslösen, da der Erreger<br />

zu einer leichten Entzündung der<br />

Bauchspeicheldrüse führt. Eine statistische<br />

Untersuchung bewies jedoch, dass<br />

ungeimpfte Kinder sogar ein größeres<br />

Risiko für Diabetes haben.“<br />

Dass Kinder sich, ebenso wie Erwachsene,<br />

direkt nach einer Impfung<br />

schlapp und kränklich fühlen können,<br />

sei kein Grund zur Sorge, so Dr. Lawrenz.<br />

Dies zeige im Gegenteil, dass das<br />

Immunsystem sich ins Zeug legt, um<br />

eine dauerhafte Abwehr gegen einen<br />

Erreger aufzubauen und die Kleinen in<br />

Zukunft gut geschützt sind.<br />

➼<br />

Nur keine Angst!<br />

Entspannt durch den Impftermin,<br />

so beruhigen Sie Ihr Kind<br />

• Eigene Ängste zugeben! Egal, um was es geht – Kinder spüren<br />

Ängste der Eltern und übernehmen sie. Hat Papa ein Problem<br />

mit Spritzen, geht lieber Mama mit zum Impftermin.<br />

• Kleinere Kinder fühlen sich am wohlsten, wenn Sie beim<br />

Impfen auf dem Schoß sitzen. Auch größere Kinder sollten aufrecht<br />

sitzen, da man sich im Liegen eher hilflos fühlt.<br />

• Ablenkung, bitte! Ob das Lieblingskuscheltier ein Lied singt<br />

oder auf Papas Handy ein Video läuft – Hauptsache, die Aufmerksamkeit<br />

richtet sich nicht zu sehr auf die Nadel.<br />

• Stillen oder Fläschchen geben, ist die optimale Beruhigung<br />

für Babys. Vor und nach der Impfung gegen Rotaviren sollten<br />

Säuglinge aber optimalerweise eine Stunde nüchtern bleiben.<br />

• Ablauf des Impfens vorher sachlich besprechen, ohne zu<br />

beschönigen: Der Piks kann kurz schmerzen, wirklich schlimm ist<br />

das aber nicht.<br />

• Ist das Kind besonders schmerzempfindlich, kann der<br />

Kinderarzt die Stelle vor dem Einstechen vereisen.<br />

FOTOS: ASTRID860, CHOREOGRAPH, YACOBCHUK: ISTOCK (3)<br />

20 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


VEGETARISCH FIT<br />

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Im Internet: vegetarischfit.de<br />

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familie&gesundheit<br />

Wenn es brennt<br />

UND KRATZT...<br />

Vor allem Kinder leiden häufig unter Halsschmerzen. Wann<br />

Eltern einen Arzt konsultieren sollten, warum Antibiotika nicht<br />

immer helfen und welche Hausmittel empfehlenswert sind<br />

O<br />

ft beginnt es ganz<br />

plötzlich: Wir fühlen<br />

ein Kitzeln und<br />

Brennen im Rachen, gleichzeitig<br />

fällt das Schlucken<br />

schwer – die klassischen Symptome<br />

einer Halsentzündung.<br />

Besonders Kinder sind sehr<br />

häufig, in der Regel mehrmals<br />

pro Jahr, davon betroffen. In<br />

70 Prozent der Fälle sind bei<br />

ihnen Viren an Halsschmerzen<br />

schuld. Denn oft sind die<br />

Schluckbeschwerden nur der<br />

Vorbote eines grippalen Infektes,<br />

sprich: einer ganz normalen<br />

(viralen) Erkältung.<br />

Meist erfolgt die Übertragung<br />

per Tröpfcheninfektion: Wir<br />

stecken wir uns an, indem wir<br />

die Erreger einatmen. Dabei<br />

landen sie zuerst im Hals,<br />

manchmal auch in der Nase<br />

– und verursachen dort die<br />

ersten Erkältungssymptome.<br />

Dann dauert es nicht lange,<br />

bis sich Schnupfen, Husten,<br />

Kopfweh und Fieber dazugesellen.<br />

Seltener kommt es vor, dass<br />

Halsweh durch Bakterien<br />

verursacht wird. Dies zeigt<br />

sich meist durch einen intensiveren<br />

Krankheitsverlauf:<br />

„Wenn die ganze Palette<br />

an grippalen Symptomen<br />

vorhanden ist und die Beschwerden<br />

sehr ausgeprägt<br />

sind, muss man auch an eine<br />

bakterielle Infektion denken“,<br />

sagt Hermann Josef<br />

Kahl vom Berufsverband<br />

der Kinder- und Jugendärzte<br />

(BvKJ). Ein weiterer Hin-<br />

Lieber zum Arzt?<br />

weis auf bakteriell-bedingte<br />

Halsschmerzen sind weiße<br />

Eiterstippchen auf den angeschwollenen<br />

Mandeln. In Extremfällen<br />

kann die Schwellung<br />

so stark sein, dass sich<br />

die Mandeln in der Mitte<br />

berühren. Solche „Kissing<br />

Tonsils“ – küssende Mandeln<br />

– können zu erheblichen<br />

Problemen beim Schlucken<br />

und Atmen führen, vor allem<br />

nachts.<br />

➼<br />

Bei einem unkompliziert verlaufenden viralen Infekt<br />

ist ein Besuch beim Kinderarzt nicht zwingend<br />

notwendig. Der Berufsverband der Kinder- und<br />

Jugendärzte rät allerdings dringend dazu, wenn …<br />

• hohes Fieber und Schüttelfrost auftreten<br />

• die Lymphkknoten vergrößert und schmerzhaft sind<br />

• das Schlucken schwerfällt<br />

• starke Hals, Kopf- oder Ohrenschmerzen<br />

dazukommen<br />

• das Kind sehr abgeschlagen ist<br />

• die Mandeln vereitert sind (weiße Stippchen)<br />

• zusätzlich Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten<br />

22 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 23


familie&gesundheit<br />

Überhaupt nicht<br />

von gestern:<br />

bewährte<br />

Hausmittel<br />

• Damit kleine Patienten sich bald<br />

besser fühlen, brauchen sie vor<br />

allem Ruhe und genug Zeit, sich zu<br />

erholen. Schicken Sie Ihr Kind also<br />

erst wieder in die Kita oder zur Schule,<br />

wenn es auch wirklich wieder fit ist.<br />

• Entscheidend ist, die Schleimhäute<br />

feucht zu halten – Experte H. Josef<br />

Kahl empfiehlt, viel zu lüften sowie<br />

Salbeitee zu trinken und damit zu<br />

gurgeln. Die Pflanze hat eine entzündungshemmende<br />

Wirkung. Einen besonders<br />

hohen Wirkstoffgehalt haben<br />

Arzneitees, beispielsweise „Salbei Tee“<br />

von Bad Heilbrunner.<br />

• Auch Lutschpastillen helfen, weil sie<br />

den Speichelfluss anregen. Wichtig<br />

ist, dass die Kinder bereits kontrolliert<br />

lutschen können. „isla junior Pastillen“<br />

von isla ® enthalten Wirkstoffe aus<br />

Isländisch Moos, dessen Schleimstoffe<br />

die gereizte Rachenschleimhaut<br />

beruhigen sollen. Die zuckerfreien<br />

„neo-angin Halstabletten Kirsche“ von<br />

Klosterfrau sollen kühlend und bakterienhemmend<br />

wirken.<br />

• Sehr gut helfen oft auch Halswickel –<br />

ob sie kalt oder warm angelegt werden,<br />

entscheidet das Befinden des Kindes.<br />

Entscheidend ist: Sie dürfen nicht<br />

als unangenehm empfunden werden.<br />

Gute Kombi: einen kalten Halswickel<br />

anlegen und warmen Tee dazu trinken.<br />

Bakterien oder Viren: Ein<br />

Abstrich bringt Klarheit<br />

Um mit Sicherheit zu unterscheiden,<br />

ob Viren oder Bakterien<br />

Ursache der Entzündung<br />

seien, brauche man Laborwerte,<br />

so der Kinder- und<br />

Jugendarzt: „Im Hals kann<br />

ein Abstrich gemacht werden.<br />

Ansonsten gibt eine Blutprobe<br />

Aufschluss über die Art der<br />

Erkrankung.“ Den Auslöser<br />

zu kennen ist wichtig, denn<br />

nur so kann die passende Behandlung<br />

eingeleitet werden.<br />

Bei Halsweh, das im Rahmen<br />

eines viralen Infekts auftritt,<br />

sollten Eltern auf die Selbstheilungskräfte<br />

des Kindes<br />

vertrauen, möglichst wenig<br />

Medikamente einsetzen und es<br />

zunächst mal mit bewährten<br />

Hausmitteln versuchen, so der<br />

Rat von Kinderarzt Dr. Kahl.<br />

Viele Tipps dazu finden Sie im<br />

Kasten links.<br />

Bei Streptokokken greift<br />

der Kinderarzt ein<br />

Sind Bakterien – in den meisten<br />

Fällen Streptokokken – die<br />

Verursacher, ist häufig eine<br />

Behandlung mit einem Antibiotikum<br />

angezeigt. Unbehandelt<br />

könnten die Erreger sonst<br />

im schlimmsten Fall Nieren,<br />

Gelenke und Herzklappen<br />

schädigen. Tritt die eitrige<br />

Mandelentzündung trotz Antibiotikagabe<br />

immer wieder<br />

FOTOS: KERKEZ, ZINKEVYCH: ISTOCK (2)<br />

24 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


INTERNET-TIPPS<br />

www.kinderaerzte-im-netz.de<br />

Auf der Service-Seite des Berufsverbands<br />

der Kinder- und Jugendärzte<br />

(BvKJ) finden Eltern in der<br />

Startleiste („Krankheiten“) einen<br />

Link zu allen Kinderkrankheiten<br />

von A–Z. Neben einer Erläuterung<br />

typischer Symptome finden Eltern<br />

auch Tipps zur Selbstbehandlung<br />

zu Hause.<br />

www.kindergesundheit-info.de<br />

Die Seite der Bundeszentrale für<br />

gesundheitliche Aufklärung (BZgA)<br />

bietet Eltern Informationen und<br />

Tipps rund um häufige Kinderkrankheiten.<br />

Dazu auf der Startseite<br />

„Krankes Kind“ anklicken.<br />

auf, wird der Kinderarzt eine<br />

Entfernung der Mandeln in<br />

Erwägung ziehen. Um die<br />

Symptome zu lindern, sind<br />

aber auch bei bakteriellen Infektionen<br />

zusätzlich Hausmittel<br />

sinnvoll.<br />

Eine spezielle und besonders<br />

ernstzunehmende Form der<br />

Streptokokken-Infektion<br />

ist Scharlach. Neben einem<br />

starken Krankheitsgefühl,<br />

oft auch mit Bauchweh, entwickeln<br />

sich in den ersten<br />

Tagen typische Symptome.<br />

Dazu gehören ein feuerroter<br />

Rachen und eine fleckige Färbung<br />

von Mundschleimhaut<br />

und Mandeln. Die Zunge hat<br />

zunächst einen weißen Belag,<br />

der nach drei bis vier Tagen<br />

abgestoßen wird, danach sieht<br />

sie himbeerrot aus. Zwischen<br />

Tag zwei und vier breitet sich<br />

der samtartige Scharlach-<br />

Ausschlag von der Leistengegend<br />

und den Innenseiten<br />

der Oberschenkel über den<br />

gesamten Körper aus, nur das<br />

Mund-Kinn-Dreieck bleibt<br />

ausgespart. Wichtig zu wissen:<br />

Scharlach ist sehr ansteckend<br />

– und bleibt es auch bis ca.<br />

24 Stunden nach der ersten<br />

Antibiotikagabe. Betroffene<br />

Kinder und (noch) gesunde<br />

Geschwister sollten daher erst<br />

wieder in Kita oder Schule<br />

gehen, wenn es der Arzt ausdrücklich<br />

erlaubt.<br />

➼<br />

So beugen Sie vor<br />

Grundsätzlich gilt: Angegriffene Schleimhäute sind<br />

anfälliger für das Eindringen von Krankheitserregern.<br />

Gerade in der kalten Jahreszeit gilt deshalb: Viel lüften,<br />

um trockene Heizungsluft „anzufeuchten“. Noch<br />

besser für das Immunsystem des Kindes ist regelmäßige<br />

Bewegung im Freien. Außerdem wichtig sind:<br />

ausreichend Schlaf, seelische Ausgeglichenheit<br />

und eine ausgewogene Ernährung. Besonders Vitamin<br />

C unterstützt die körpereigene Abwehr, einen<br />

hohen Gehalt haben z. B. Kiwis, Paprika und Brokkoli.<br />

„immunLoges Saft“ von Dr. Loges soll mit einem<br />

Spezial-Extrakt aus der Spirulina- Alge sowie besonderen<br />

Inhaltsstoffen aus Hiratake-Pilzen ebenfalls<br />

zu einer Stabilisierung des Immunsystems beitragen.<br />

Eltern sollten aber wissen: Eine hohe Anzahl von Infekten<br />

(zehn bis zwölf pro Jahr) im Kindesalter sind<br />

normal, sie „trainieren“ das kindliche Immunsystem.<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 25


familie&kita<br />

Du bist jetzt meine<br />

ALLERBESTE<br />

FREUNDIN<br />

Freundschaften unter Kindergartenkindern folgen<br />

eigenen Gesetzen. Was sie ausmacht, wie sie<br />

entstehen – und welche Rolle Eltern und Erzieher/<br />

innen dabei spielen<br />

D<br />

er David ist mein bester<br />

Freund“, erzählt mir mein<br />

Sohn Luis neulich auf dem<br />

Weg zum Kindergarten. Und als der<br />

Dreijährige seine Gruppe betritt, stürmt<br />

er sofort auf den Jungen zu. Noch am<br />

selben Tag, als ich ihn abhole, verkündet<br />

Luis dann verdrossen: „Der David ist gar<br />

nicht mein Freund. Mit dem spiele ich<br />

nie wieder!“ Aha, denke ich, die beiden<br />

haben gestritten. Doch ich bin mir sicher:<br />

Morgen sieht die Welt wieder anders<br />

aus. Denn Freundschaften unter Kindergartenkindern<br />

funktionieren eben so.<br />

Erste Freundschaftsbande<br />

Schon Babys und Kleinkinder spielen<br />

gerne in Gesellschaft Gleichaltriger. Engere<br />

Beziehungen zueinander entwickeln<br />

die Sprösslinge jedoch erst mit drei Jahren<br />

– also im klassischen Kindergartenalter.<br />

Denn erst jetzt sind sie sprachlich in<br />

der Lage, sich umfassend mit ihren<br />

Altersgenossen zu verständigen. Sie be­<br />

ginnen, Streitigkeiten zunehmend auch<br />

mit Worten auszufechten. Sie besprechen,<br />

wer im Spiel welche Rolle übernimmt,<br />

und treffen erste Verabredungen für den<br />

Nachmittag.<br />

Zunächst sind diese Bande allerdings<br />

noch recht kurzlebig und basieren auf<br />

einem anderen Verständnis von Freundschaft,<br />

als wir Erwachsene es haben. „Ein<br />

Freund, das ist für kleine Kinder jemand,<br />

mit dem sie häufig zu tun haben, der vielleicht<br />

in der Nähe wohnt oder mit dem<br />

sie heute gut gespielt haben“, weiß Prof.<br />

Dr. Maria von Salisch, Entwicklungspsychologin<br />

an der Leuphana-Universität<br />

Lüneburg. Was für Kinder also zunächst<br />

zählt, sind Verfügbarkeit und schöne<br />

Spielmomente, weniger die Persönlichkeit<br />

des Kameraden. Dementsprechend großzügig<br />

gehen Drei- bis Sechsjährige mit<br />

dem Wort Freundin/Freund auch noch<br />

um. Jeder, der spontan ihre Sympathie erweckt<br />

oder ihnen einen Vorteil verschafft,<br />

wird schon mal so bezeichnet: „Darf ➼<br />

26 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 27


familie&kita<br />

FREUNDE FINDEN<br />

Wie Eltern<br />

helfen können<br />

Kein Druck<br />

Nicht jedes Kind findet leicht<br />

Anschluss. Dann ist Ge duld<br />

gefragt. Schauen Sie genau<br />

hin: Leidet Ihr Kind – oder<br />

spielt es einfach gern alleine?<br />

Meist finden die Kleinen selbst<br />

zueinander. Wenn nicht:<br />

Sprechen Sie mit der Kita,<br />

ermuntern Sie Ihr Kind, geben<br />

Sie Hilfestellungen.<br />

Gelegenheit stiften<br />

Spielnachmittage zu Hause<br />

oder auf dem Spielplatz,<br />

gemeinsame Ausflüge oder<br />

ein Übernachtungsbesuch<br />

schweißen zusammen –<br />

ebenso der Sportverein.<br />

Auf Stärken setzen<br />

Vermitteln Sie Ihrem Kind: Du<br />

bist prima, wie du bist! Denn<br />

wer Selbstvertrauen hat, findet<br />

leichter Freunde. För dern Sie<br />

zudem seine Neigungen, geben<br />

Sie Anregungen für lustige<br />

Spiele. Kin der mit fantasievollen<br />

Ideen sind begehrt!<br />

ich einen Keks haben? Ich bin doch dein<br />

Freund!“ Genauso schnell, wie neue<br />

Freundschaften entstehen, werden sie<br />

aber auch wieder aufgelöst. „Freunde<br />

sind nett. Und ist jemand mal nicht nett,<br />

kann er logischerweise kein Freund sein.<br />

Doch was heute auseinander ist, ist morgen<br />

oft schon wieder zusammen“, erklärt<br />

Maria von Salisch. Die Entwicklungspsycho<br />

login weiß: Gerade junge Kinder sind<br />

Meister der Versöhnung.<br />

Wer spielt mit wem?<br />

Ein häufiges Hin und Her der Freunde ist<br />

bis zum Grundschulalter daher völlig<br />

normal. Nach und nach merken die Kleinen<br />

jedoch, dass sie mit einem oder mehreren<br />

Kindern besonders gern zusammen<br />

sind und suchen gezielt deren Nähe.<br />

Dabei halten sie sich bevorzugt an<br />

Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen.<br />

Manche Kindergartenneulinge suchen<br />

sich aber auch ältere Freunde, die sie mit<br />

dieser fremden Welt vertraut machen<br />

oder besonders gute Spielideen haben.<br />

Weniger kommt es anfangs auf das Geschlecht<br />

des Kameraden an. Doch das ändert<br />

sich mit der nahenden Einschulung.<br />

„Freundschaften zwischen Mädchen und<br />

Jungen werden seltener, weil sich mit dem<br />

zunehmenden Bewusstsein für das eigene<br />

Geschlecht auch die Spiel präferenzen unterschiedlich<br />

entwickeln“, sagt Maria von<br />

Salisch. Nach wie vor spielen Jungs oft<br />

lieber Fußball, die Mädchen tummeln sich<br />

in der Puppenecke.<br />

Training fürs Leben<br />

Die Freundschaft zu Gleichaltrigen ist<br />

wichtig, denn sie fördert die Persönlichkeitsentwicklung<br />

und das soziale Verhalten.<br />

„Eltern und Geschwister bekommt<br />

man sozusagen frei Haus. Freunde hingegen<br />

kann man verlieren. Deshalb muss<br />

FOTOS: SEVENTYFOUR, SHIRONOSOV: ISTOCK (2)<br />

28 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


man bei ihnen sein Bestes geben, etwa im<br />

Konfliktfall die eigenen Interessen hintenanstellen“,<br />

erläutert die Expertin.<br />

So lernen die Kleinen im täglichen Miteinander<br />

ganz nebenbei, was ihnen Eltern<br />

oft nur mühsam vermitteln: Teilen, aufeinander<br />

eingehen, gemeinsam nach Lösungen<br />

suchen, sich behaupten. Das verlangt<br />

einiges an Selbstständigkeit. Der<br />

Vergleich unter Freunden formt zudem<br />

das Selbstbild des Kindes: Wer läuft<br />

schneller? Wer kann besser malen? Nicht<br />

immer sind Eltern mit den Freunden ihrer<br />

Kinder einverstanden. „Ausgerechnet<br />

der“, denken manche, wenn der Nachwuchs<br />

ihnen einen ausgesprochenen<br />

Wildfang oder ein Kind anderer sozialer<br />

oder kultureller Herkunft als Lieblingskameraden<br />

präsentiert. „Dann sollte man<br />

ein weites Herz haben“, rät Maria von<br />

Salisch. Denn Kinder haben andere Maßstäbe<br />

und sollten selbst entscheiden dürfen,<br />

mit wem sie ihre Zeit verbringen.<br />

Schließlich müssen sie auch später mit<br />

den unterschiedlichsten Menschen klarkommen.<br />

Daher bereichern gerade<br />

Freundschaften unter gegensätzlichen<br />

Charakteren oft ungemein.<br />

Andersherum versuchen viele Eltern, ihr<br />

Kind mit dem von Freunden zu „verkuppeln“.<br />

„Das ist natürlich unbedenklich,<br />

klappt aber nicht immer“, so die Entwicklungspsychologin.<br />

Was aber, wenn<br />

der Spross keine Freunde findet? „Dann<br />

sollte man erst einmal abwarten und mit<br />

den Erziehern sprechen. Sie werden wissen,<br />

ob tatsächlich Hilfe nötig ist.“ Denn<br />

meist schaffen die Kleinen das ganz alleine<br />

(siehe Tipps S. 28).<br />

Freundschaft in der Krise<br />

Kommt es zum Streit oder zerbricht eine<br />

Freundschaft durch Umzug oder Einschulung,<br />

ist der Kummer der Kinder oft<br />

sehr groß. „Diese Trauer sollte man ernst<br />

nehmen und mit dem Kind darüber reden.<br />

Eltern können den weiteren Kontakt<br />

ja auch unterstützen, indem sie den<br />

Freund mal einladen oder bei Konflikten<br />

Lösungen aufzeigen, wie man sich wieder<br />

vertragen könnte“, rät Maria von Salisch.<br />

Sind gemeinsame Interessen vorhanden,<br />

ist das unbedingt einen Versuch<br />

wert. Ganz so locker, wie es scheint, sind<br />

Kinderfreundschaften nämlich oft nicht.<br />

„Wenn man sich streitet und trotzdem<br />

immer wieder zueinander findet, ist da<br />

eben Sympathie, die einen verbindet“,<br />

betont die Expertin. Und was im Sandkas<br />

ten beginnt, wird mitunter sogar zur<br />

Freundschaft fürs Leben.<br />

➼<br />

INTERVIEW<br />

„Wer passt zu mir?“<br />

Sandra Witte ist Psychologin und<br />

Leiterin der Kita St. Bruno II in Köln<br />

familie&<strong>co</strong>: Wie wichtig ist<br />

das betreute Umfeld, damit<br />

Kinderfreundschaften entstehen<br />

und sich festigen?<br />

Sandra Witte: Der Kindergarten bietet<br />

natürlich eine tolle Möglichkeit, viele<br />

Kinder gleichen Alters kennenzulernen<br />

– mehr als das zu Hause oder auf Spielplätzen<br />

der Fall wäre. Durch die stabilen<br />

Gruppen können die Kinder in Ruhe<br />

schauen: Wer passt zu mir? Mit wem<br />

möchte ich öfter spielen? Die Erzieher<br />

haben dabei die Aufgabe, die Kinder zu<br />

beobachten, ihnen erst einmal Zeit für<br />

eine Orientierung zu geben und für sie da<br />

zu sein, wenn sie Hilfe brauchen. Dann<br />

kann man Spiele initiieren – aber mit<br />

Vorsicht. Zu schnell sollte man nicht eingreifen.<br />

Denn nicht jedes Kind will gleich<br />

Freundschaften schließen. Manche sind<br />

sich auch erst mal selbst genug.<br />

Was kann Neulingen den<br />

Einstieg erleichtern?<br />

Schon bei der Anmeldung fragen wir<br />

nach bereits bestehenden Kontakten und<br />

berücksichtigen diese bei der Gruppenzusammensetzung.<br />

Auf jeden Fall sollten<br />

hier genügend gleichaltrige Kinder – auch<br />

gleichen Geschlechts – vorhanden sein.<br />

Gute Erfahrungen haben wir mit Patenschaften<br />

gemacht: Ein älteres Kind sucht<br />

sich einen Neuling aus, für den es Ansprechpartner<br />

auf Augenhöhe ist und<br />

morgens zum Beispiel einen Platz im Sitzkreis<br />

freihält. Dadurch sind die Kleinen<br />

gleich integriert.<br />

Kommt es oft vor, dass Eltern Sie<br />

ansprechen, weil sie sich sorgen,<br />

dass ihr Kind keine Freunde findet?<br />

Das kommt vor – und dann muss man<br />

gemeinsam nach Lösungen suchen. Kein<br />

Kind wird jedoch einfach so zum Außenseiter.<br />

Da würde man schon den Anfängen<br />

wehren. Die Eltern können das unterstützen,<br />

indem sie Verabredungen einleiten,<br />

andere Kinder nach Hause einladen. Oft ist<br />

es zudem so: Wenn sich die Eltern selber<br />

gut in den Kreis der Eltern einfügen, kommt<br />

auch das Kind in seiner Gruppe gut zurecht.<br />

Besteht jedoch bei den Eltern kaum<br />

Anschluss, hat es auch das Kind schwerer.<br />

Das muss man dann besprechen.<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 29


familie&schule<br />

VERTRAUENS-<br />

LEHRER<br />

Die Helfer der Schüler<br />

Lehrer, die sich um individuelle und soziale Probleme an<br />

Grundschulen kümmern, gibt es immer öfter. Sie leisten einen<br />

großen Beitrag zu einem positiven Schulklima<br />

Warum auch immer<br />

er seine Geschichte<br />

nur unter dem<br />

Kürzel „Herr W.“ ins Internet<br />

gestellt hat – klarer als er es<br />

tut, lassen sich die Gründe,<br />

warum jemand Vertrauenslehrer<br />

werden will, kaum<br />

schildern. Herr W. berichtet<br />

von seiner eigenen Schulzeit.<br />

Seine Eltern hatten wenig<br />

Geld und mussten sehr sparen.<br />

Dann kam der Tag, als er<br />

zum ersten Mal in der Kantine<br />

Essen kaufen sollte und<br />

dafür eigenes Geld mitbekam:<br />

„Da war ich echt stolz! Und<br />

dann kamen zwei große<br />

Jungs in der Pause auf mich<br />

zu und haben mir das Geld<br />

abgenommen. Ich habe mich<br />

total schlecht gefühlt. Nicht<br />

nur, weil ich kein Essen<br />

bekommen würde, sondern<br />

auch deswegen, weil wir<br />

ja sowieso kaum Geld<br />

hatten!“, erinnert sich Herr<br />

W. Damals kam ihm eine<br />

Lehrerin zu Hilfe: „Sie<br />

hat gemerkt, wie nieder-geschlagen<br />

ich war und hat<br />

mich danach gefragt. Ich<br />

habe ihr das anvertraut.“<br />

Die Lehrerin sprach mit den<br />

Jungs, die daraufhin das<br />

Geld zurückgaben und sich<br />

entschuldigten. „Ich war total<br />

dankbar! Damals habe<br />

ich mir geschworen, selbst<br />

einmal Vertrauenslehrer zu<br />

werden“, erzählt Herr W. ➼<br />

30 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


„In der Regel<br />

versuche ich, alle<br />

Parteien an einen<br />

Tisch zu bekommen“<br />

ANFORDERUNGSPROFIL<br />

Immer ein<br />

offenes Ohr<br />

Welche Eigenschaften<br />

und Fähigkeiten zeichnen<br />

einen guten Verbindungsbzw.<br />

Vertrauenslehrer aus?<br />

Er sollte …<br />

… bereit sein, Probleme<br />

und Konflikte auszuhalten<br />

und durchzustehen<br />

… flexibel und<br />

kompromissbereit sein<br />

… viel Spaß an der Arbeit<br />

mit Schülern haben<br />

… weder die Interessen<br />

der Schüler noch die der<br />

Lehrer bzw. der Schulleitung<br />

einseitig vertreten<br />

… falls notwendig, die<br />

Schweigepflicht einhalten<br />

… zur erhöhter Eigeninitiative<br />

bereit sein<br />

… den Beteiligten<br />

helfen, ihre Konflikte<br />

selbst beizulegen<br />

… in gutem Kontakt zu<br />

allen am Schulleben<br />

Beteiligten stehen<br />

… vertrauenerweckend<br />

und glaubwürdig sein<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 31


familie&schule<br />

Inzwischen haben auch<br />

die Grundschulen Bedarf<br />

Schülern helfen, wenn sie<br />

Probleme untereinander, mit<br />

Schule und Lernen oder im<br />

Elternhaus haben, das ist die<br />

Aufgabe von Vertrauenslehrern.<br />

Bis vor Kurzem wurden<br />

sie nur an weiterführenden<br />

Schulen, also im Sekundarbereich<br />

eingesetzt. Inzwischen<br />

gibt es sie immer öfter auch<br />

an Grundschulen. Sinnvoll<br />

ist dies vor allem dann, wenn<br />

die Grunschule, wie z. B. in<br />

Berlin und Brandenburg,<br />

sechs Jahre – also zwei Jahre<br />

länger als üblich – dauert.<br />

„Eine Lehrerin<br />

merkte, dass ich Hilfe<br />

brauche. Ich war ihr<br />

total dankbar!“<br />

Da mit der längeren Laufzeit<br />

vermehrt auch soziale Konflikte,<br />

Gewalt und Mobbing<br />

auftreten, wird der Ruf nach<br />

Vertrauenslehrern und Schulsozialarbeitern<br />

gerade im<br />

Primarschulbereich immer<br />

lauter.<br />

Gewählt wird der Vertrauenslehrer,<br />

der in manchen<br />

Bundesländern auch Verbindungslehrer<br />

heißt, meist vom<br />

Schülerrat oder der Klassensprecherversammlung<br />

– und<br />

zwar für jeweils ein oder<br />

zwei Jahre.<br />

Seine Aufgaben sind vielfältig:<br />

So ist er für die Beratung<br />

der Schülervertretung, z. B. in<br />

schulrechtlichen Angelegenheiten<br />

zuständig, unterstützt<br />

die Schüler beim Vorbereiten<br />

und Durchführen von Projekten<br />

und Veranstaltungen<br />

(z. B. Schulparty, Klassenausflug,<br />

Schülerzeitung), ist Bindeglied<br />

zwischen Ausschüssen,<br />

nimmt an Sitzungen des<br />

Schülerrates teil und berät<br />

Schüler bei individuellen<br />

Problemen mit Noten, anderen<br />

Lehrern oder bei privaten<br />

und sozialen Konflikten<br />

wie Stress im Elternhaus<br />

oder Mobbing.<br />

Außerdem vermittelt er bei<br />

Meinungsverschiedenheiten<br />

zwischen Schülern und Lehrern<br />

bzw. Schulleitung und<br />

organisiert im Bedarfsfall,<br />

z. B. bei Disziplinproblemen,<br />

professionelle Unterstützung<br />

durch Erziehungsberatungsstellen,<br />

Schulpsychologen<br />

oder Ärzte. Ein komplexes<br />

Aufgabenspektrum, für das<br />

FOTOS: LACHEEV, MANGOSTAR_STUDIO, BEAU LARK, ANTONIO_DIAZ: ALLE ISTOCK (4)<br />

32 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


Bald schon<br />

100 Möglichkeiten<br />

für Spielwaren und mehr!<br />

2.3.2<strong>02</strong>3<br />

Filiale in Schwandorf<br />

WIR FEIERN ALLE MIT<br />

Keine Filiale vor Ort?<br />

Uns gibt es auch rund um die Uhr auf ROFU.de<br />

der Betreffende spezielle Eigenschaften<br />

und Qualitäten<br />

mitbringen muss (siehe dazu<br />

auch den Kasten S. 31).<br />

An vielen Schulen hat es sich<br />

bewährt, gleichzeitig männliche<br />

und weibliche Vertrauenslehrer<br />

einzusetzen: „Die<br />

Mädchen wenden sich eher<br />

an die Kollegin, die Jungen<br />

suchen eher das Gespräch<br />

mit mir“, erklärt Frank Lindemann,<br />

der das Amt selbst<br />

bereits seit 20 Jahren ausübt.<br />

Meistens wird nach<br />

Sympathie gewählt<br />

Dass er diese Position schon<br />

so lange bekleidet, führt er<br />

darauf zurück, dass die<br />

Schüler ihre Wahl wohl nach<br />

Sympathiegesichtspunkten<br />

treffen. Dass er in den Augen<br />

ganzer Schülergenerationen<br />

einen guten Job macht, sich<br />

dies aber nicht als großes<br />

Verdienst<br />

anrechnet, verschafft ihm<br />

zusätzliche Beliebtheit.<br />

Fazit: Vertrauenslehrer übernehmen<br />

an der Schnittstelle<br />

Lehrer/Schüler/Eltern eine<br />

immer wichtigere Funktion.<br />

Sie können die Zusammenarbeit<br />

und das Schulklima<br />

deutlich verbessern.<br />

➼<br />

/www.rofu.de<br />

/rofukinderland<br />

/rofukinderland


familie&ernährung<br />

POWER<br />

START<br />

in einen neuen<br />

Tag<br />

Was wir morgens essen, ist entscheidend,<br />

denn damit liefern wir unserem Körper<br />

Energie für den Tag. Doch ein reichhaltiges<br />

Frühstück ist nicht nur wichtig<br />

für unsere Gesundheit, sondern auch<br />

für den Familienzusammenhalt –<br />

und unsere Psyche<br />

34 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


Rituale am<br />

Morgen schaffen<br />

Gemeinsam den Tisch decken Jeder weiß,<br />

was er zu tun hat, und hilft mit: Während Mama Tee<br />

und Kaffee kocht und Papa den Kühlschrank plündert,<br />

deckt der Nachwuchs den Tisch mit Besteck,<br />

Tellern und Tassen – und stellt am Sonntag vielleicht<br />

sogar ein selbst gemaltes Frühstücksbild dazu. Das Bild<br />

aber nur auf freiwilliger Basis …<br />

Kleiner, gemeinsamer Vers zum Einstieg Für kleinere<br />

Kinder toll: Wenn sich zu Beginn alle an den Händen fassen<br />

und gemeinsam einen kleinen Vers sprechen. Beispiel:<br />

„Wir reichen uns die Hände / nach guter alter Sitt’ / und<br />

wünschen uns zum Essen / recht guten Appetit!“<br />

Jeder kommt zu Wort und darf ausreden Das<br />

A und O am Frühstückstisch ist neben dem Essen die<br />

Kommunikation. Tipp: Reihum darf jeder sagen, was<br />

ihn an diesem Morgen bewegt und wo vielleicht der<br />

Schuh drückt. Dabei sollte keiner dem anderen ins<br />

Wort fallen – alle dürfen ausreden.<br />

Genug Zeit und keine Hektik Soll das<br />

Frühstück gemeinsam gelingen, muss genügend<br />

Zeit vorhanden sein: Also lieber<br />

etwas früher aufstehen!<br />

➼<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 35


familie&ernährung<br />

E<br />

in gesundes Frühstück<br />

bildet die<br />

Grundlage für einen<br />

guten Start in den Tag. Denn<br />

während wir schlafen, braucht<br />

unser Körper seine Energiereserven<br />

auf – wir müssen<br />

frühstücken, um wieder neue<br />

Kraft zu tanken und wichtige<br />

Nährstoffe und Vitamine aufzunehmen.<br />

Diese sorgen dafür,<br />

dass wir leistungsfähiger sind<br />

und uns besser konzentrieren<br />

können. Gerade Kinder brauchen<br />

diesen Energieschub für<br />

ihre körperliche Entwicklung.<br />

Gehen sie ohne Frühstück aus<br />

dem Haus, kann es zudem<br />

schnell passieren, dass sie in<br />

der Schule oder im Kindergarten<br />

unkonzentriert, gereizt<br />

und schlapp sind.<br />

Was gehört zu einem<br />

gesundes Frühstück?<br />

Im Idealfall besteht ein Frühstück<br />

aus vier Komponenten:<br />

Flüssigkeit (Kräuter- und<br />

Früchtetee oder Saftschorle),<br />

Getreideprodukte (Vollkornbrot,<br />

Müsli), fettarme Milchprodukte<br />

(Milch, Joghurt<br />

oder Käse) und Obst oder<br />

Gemüse. Vor allem Letzteres<br />

ist wichtig, betont die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) in ihrer Kampagne<br />

„5 am Tag“. Demnach<br />

sollte man drei Portionen<br />

Gemüse (400 g) und zwei<br />

Portionen Obst (250 g) am<br />

Tag zu sich nehmen. Das<br />

funktioniert am besten,<br />

wenn man bereits morgens<br />

damit beginnt. Statt zum<br />

Toast sollte man zum Vollkornbrot<br />

greifen: Es sättigt<br />

viel länger und enthält mehr<br />

Nähr- und Ballaststoffe als<br />

Weißmehlprodukte. Diplom-<br />

Oe<strong>co</strong>trophologin Isabelle<br />

Keller von der DGE weist<br />

auf den hohen Ballaststoffgehalt<br />

in Vollkornprodukten<br />

hin: „Wir empfehlen mindestens<br />

30 Gramm Ballaststoffe<br />

pro Tag für Erwachsene, und<br />

allein mit vier Scheiben Vollkornbrot<br />

liegt man schon<br />

bei dieser Tagesempfehlung.<br />

Man müsste fünfzehn Croissants<br />

essen, um dieselbe<br />

Menge an Ballaststoffen aufzunehmen.“<br />

Genuss darf sein!<br />

Viele frühstücken allerdings<br />

lieber süß: Ein Croissant mit<br />

Nuss-Nougat-Creme, Marmelade<br />

und süße Säfte sind<br />

für viele fester Bestandteil<br />

eines guten Starts in den Tag.<br />

Wer nicht auf diese Leckereien<br />

verzichten will, sollte<br />

versuchen, sie zumindest<br />

nicht jeden Tag zu essen.<br />

Aber ganz darauf verzichten<br />

muss man nicht, denn genießen<br />

gehört zum Leben dazu!<br />

FOTOS: EVGENYATAMANENKO, ARX0NT, JACOBLUND, INSIDE CREATIVE HOUSE: ISTOCK (4)<br />

36 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


Das bestätigt auch die DGE:<br />

„Die Kinder sollten lernen,<br />

dass das Frühstück schmecken<br />

und Lust machen soll,<br />

aber eben auch gesund sein<br />

sollte!“, sagt die Expertin<br />

Isabelle Keller.<br />

Mit Tricks zur<br />

gesunden Ernährung<br />

Beim gemeinsamen Frühstück<br />

mit den Kindern ist es<br />

einfacher, die Vorlieben für<br />

süße Leckereien abzulegen,<br />

erklärt Diplom-Psychologe<br />

Michael Thiel: „Gemeinsam<br />

frühstücken ist eine Winwin-Situation<br />

für alle: Die<br />

Erwachsenen verzichten mal<br />

auf das süße Essen und stellen<br />

Vollkornprodukte und<br />

Obst auf den Tisch. Die Kinder<br />

nehmen sich ein Vorbild<br />

an den Eltern. So nehmen alle,<br />

Eltern und Kinder, ein gesundes<br />

Frühstück zu sich, passen<br />

gegenseitig auf sich und ihre<br />

Ernährung auf.“<br />

Trotzdem ist es nicht immer<br />

so einfach, Kinder von einem<br />

gesunden Frühstück zu<br />

überzeugen. Die wenigsten<br />

freuen sich auf ein Vollkornbrot<br />

oder Kräuter-Aufstrich.<br />

Mit kleinen Tricks kann man<br />

es aber doch schaffen, die<br />

Kinder an ein gesundes Frühstück<br />

heranzuführen: Wenn<br />

sie selbst beim Vorbereiten<br />

mitmachen können, lassen<br />

sie sich am ehesten zu einer<br />

nahrhaften und gesunden<br />

Mahlzeit am Morgen überreden.<br />

Großen Spaß macht<br />

etwa das Backen von Vollkornbrötchen<br />

in der Muffinform<br />

– und etwas Besonderes<br />

ist es auch. Um Kinder an<br />

den Geschmack von Vollkorn<br />

zu gewöhnen, können Sie<br />

beim Backen etwa von Rührkuchen<br />

auch schrittweise das<br />

Mehl austauschen. Die Mehltype<br />

1050 enthält deutlich<br />

mehr nahrhafte Substanzen<br />

als die Type 405.<br />

Kleine Frühstücksmuffel<br />

an Bord holen<br />

Aber was tun, wenn das Kind<br />

morgens keine Lust auf Frühstück<br />

hat? Dann ist Kreativität<br />

gefragt: Schneiden Sie<br />

doch mal ein lustiges Gesicht<br />

in eine Gurkenscheibe oder<br />

dekorieren Sie Obst und Gemüse<br />

hübsch, schlägt Michael<br />

Thiel vor. „Die Regel ‚Mit Essen<br />

spielt man nicht‘ gilt hier<br />

nicht, denn man kann das<br />

Essen spielerisch sehr interessant<br />

und schmackhaft für<br />

Kinder gestalten, sodass auch<br />

aus einer Tomate ein kleines<br />

Kunstwerk wird.“ Denn<br />

nicht umsonst heißt es: Das<br />

Auge isst mit!<br />

Tipps für mehr Gelassenheit<br />

1 Bloß kein Stress! Das trifft in den<br />

meisten Familien vor allem fürs Frühstück zu – als Wunsch, der mit<br />

einer Portion Gelassenheit Wirklichkeit wird. 2 Lassen Sie schöne<br />

Musik laufen, die das Frühstück untermalt. Wie wär’s mit feinen<br />

Klängen von Mozart oder Vivaldi? Gerade kleine Kinder lieben Klassik.<br />

3 Wird was verschüttet? Geht was daneben? Dann tief durchatmen!<br />

Wer trotzdem gut gelaunt bleibt, hat den Tag als Freund an<br />

seiner Seite. 4 Fürs Frühstück gibt’s kein Drehbuch! Soll heißen:<br />

Ungeplante Späße und Blödeleien können ungemein beleben.<br />

5 Grund regel: Mit Humor geht’s besser!<br />

Frühstück verbindet<br />

und macht stark<br />

Studien haben gezeigt, dass<br />

man insbesondere beim gemeinsamen<br />

Essen eher zu<br />

gesünderen Nahrungsmitteln<br />

greift. Und das setzt sich fort:<br />

Gerade Kinder nehmen weniger<br />

Fast Food zu sich, wenn<br />

sie regelmäßig gemeinsam mit<br />

der Familie essen, erklärt Michael<br />

Thiel.<br />

Beim gemeinsamen Essen<br />

wird außerdem die Bindung<br />

zwischen Eltern und Kindern<br />

gestärkt. Im Tischgespräch<br />

tauscht man sich über Probleme<br />

und Sorgen aus und<br />

versucht, gemeinsam eine Lösung<br />

zu finden. Aber auch das<br />

kaum zielführende Herumalbern<br />

darf eben nicht fehlen.<br />

„Das miteinander Reden beim<br />

Frühstück stärkt nicht nur den<br />

Familienzusammenhalt, sondern<br />

auch die Psyche der Kinder<br />

und Erwachsenen“, betont<br />

der Diplom-Psychologe. Generell<br />

gilt beim gemeinsamen<br />

Essen: je öfter, desto besser!<br />

Wer regelmäßig mit der Familie<br />

frühstückt, geht tatsächlich<br />

besser gelaunt und motivierter<br />

aus dem Haus. Außerdem<br />

wird durch dieses Ritual die<br />

Zusammenarbeit im Team<br />

verbessert, erklärt Thiel. Beim<br />

gemeinsamen Essen lernen die<br />

Kinder nämlich Kommunikation<br />

und Empathie. Das setzt<br />

sich auch im Schulalltag fort.<br />

Grund genug also, sich ausreichend<br />

Zeit am Morgen einzuplannen,<br />

um gemeinsam und<br />

ganz entspannt mit der Familie<br />

in den neuen Tag zu starten<br />

zu können!<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 37<br />


familie&recht<br />

38 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


Eine Frage der<br />

Verantwortung<br />

Einen Augenblick nicht hingeschaut, und schon ist ein Malheur<br />

passiert. Doch wann verletzen Eltern ihre Aufsichtspflicht? Wie<br />

viel Kontrolle muss sein? Ein Schaden-Experte klärt auf<br />

M<br />

anchmal kann es<br />

ganz schnell gehen:<br />

Mit dem<br />

Fahrrad das Auto des Nachbarn<br />

gerammt, ein anderes<br />

Kind beim Spielen zu Fall gebracht,<br />

das Knie beim Toben<br />

auf einer Baustelle aufgeschürft<br />

oder einige Glasflaschen<br />

im Supermarkt umgestoßen.<br />

Im turbulenten<br />

Familienalltag ist es gar nicht<br />

so einfach, den Spagat zwischen<br />

Aufsichtspflicht und<br />

dem Recht der Kinder auf<br />

altersgerechte Entfaltung<br />

hinzubekommen. Aber:<br />

Haften Eltern tatsächlich in<br />

jedem Fall für ihre Kinder?<br />

Die Sache mit der<br />

Aufsichtspflicht<br />

Kinder sind neugierig, spontan<br />

und oftmals unberechenbar.<br />

Aufgabe der Eltern ist es<br />

deshalb, ihr Kind über alltägliche<br />

Gefahren aufzuklären<br />

und sicherzustellen, dass es<br />

diese Informationen weitestgehend<br />

verstanden hat. Das<br />

eigene Kind zu einem selbstständigen<br />

und verantwortungsbewussten<br />

Handeln zu<br />

erziehen bedeutet zugleich,<br />

ihm genügend Raum für eigene<br />

Erfahrungen und freie<br />

Entfaltung zu lassen (siehe<br />

auch Kasten S. 40).<br />

Es gibt keine Vorschrift,<br />

die festlegt, wie intensiv ein<br />

Kind beaufsichtigt werden<br />

muss. Der Umfang der Aufsicht<br />

liegt im Ermessen der<br />

Eltern. Es ist deren Aufgabe<br />

einzuschätzen, wie eigenständig<br />

und einsichtsfähig<br />

ihr Kind ist. Dabei können<br />

sie sich an bestimmten<br />

Punkten orientieren.<br />

In erster Linie sind Alter und<br />

Entwicklungsstand entscheidend.<br />

Auch der Erziehungshintergrund<br />

und die<br />

bisher gesammelten Erfahrungen<br />

des Kindes spielen<br />

eine Rolle. In der Regel gilt:<br />

Mit zunehmendem Alter und<br />

wachsender Selbstständigkeit<br />

sinkt der Umfang der Aufsicht.<br />

Doch lässt sich<br />

➼<br />

Wann muss mein<br />

Kind haften?<br />

Bis zum 7. Lebensjahr<br />

können Kinder aufgrund eines<br />

Schadens, den sie verursacht<br />

haben, nicht in Haftung genommen<br />

werden.<br />

Vom 7. bis 10. Lebensjahr<br />

ist die Haftung bei Unfällen in<br />

Verbindung mit einem Kraftfahrzeug<br />

oder einer Schienen- oder<br />

Schwebebahn ausgeschlossen,<br />

solange das Kind nicht vorsätzlich<br />

handelt. Im ruhenden Verkehr<br />

haften Kinder bereits ab dem<br />

siebten Lebensjahr.<br />

Vom 7. bis 18. Lebensjahr<br />

hängt es von der Einsichtsfähigkeit<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

ab, ob sie für einen verursachten<br />

Schaden haften müssen. Entscheidende<br />

Frage: Waren sie<br />

sich ihrerer Verantwortlichkeit<br />

und dem Risiko eines möglichen<br />

Schadens bewusst?<br />

Ab dem 18. Lebensjahr<br />

haftet ein Jugendlicher in<br />

vollem Umfang für Schäden, die<br />

er schuldhaft verursacht hat.<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 39


familie&recht<br />

diese Faustregel problemlos<br />

auf verschiedene Alltagssituationen<br />

übertragen? Wann<br />

verletzen Eltern ihre Aufsichtspflicht?<br />

Im Folgenden<br />

beurteilt der Schaden-Experte<br />

der Badischen Versicherung,<br />

Günther Fröhlich, einige<br />

typische Situationen:<br />

Scherbenhaufen<br />

Im Supermarkt stößt der<br />

fünfjährige Daniel versehentlich<br />

einige Glasflaschen um.<br />

Er selbst haftet nicht, denn<br />

Kinder bis zum siebten Lebensjahr<br />

sind nicht deliktfähig.<br />

„Die Aufsichtspflicht der<br />

Eltern orientiert sich nach<br />

dem individuellen Entwicklungsstand<br />

des Kindes in<br />

Verbindung mit der Gefährlichkeit<br />

der Umgebung“, sagt<br />

der Fachmann. Waren gestapelte<br />

Flächen in Reichweite<br />

des Kindes die Regel bzw.<br />

leicht erkennbar? Oder war<br />

die Positionierung untypisch<br />

und überraschend? Weil ein<br />

Supermarkt eher für Erwachsene<br />

und nicht als „Kinderparadies“<br />

konzipiert ist, rät<br />

Fröhlich zur engeren Aufsicht.<br />

Eine Haftung wäre in<br />

diesem Fall nicht ausgeschlossen.<br />

Wildes Spielplatztreiben<br />

„Eine lückenlose Aufsicht ist<br />

auf dem Spielplatz sicher<br />

nicht erforderlich“, meint<br />

der Schaden-Experte. Wenn<br />

die siebenjährige Lina ein<br />

anderes Kind beim Spielen<br />

verletzt, hängt der Umfang<br />

der Aufsicht vielmehr davon<br />

ab, ob es zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits eine „Vorgeschichte“<br />

gibt: „Ist den Eltern<br />

beispielsweise bekannt,<br />

dass das eigene Kind in bestimmten<br />

Situationen impulsiv<br />

reagiert, ist mehr Aufsicht<br />

notwendig.“<br />

Auf Kollisionskurs<br />

Rammt der achtjährige Philipp<br />

mit seinem Fahrrad das<br />

parkende Auto des Nachbarn,<br />

kommt es darauf an,<br />

wie erfahren er mit dem Rad<br />

im öffentlichen Verkehrsraum<br />

ist. „Haftung der Eltern<br />

wegen Aufsichtspflichtverletzung<br />

tritt dann ein,<br />

wenn das Kind noch nicht sicher<br />

genug fahren kann.<br />

Vielleicht ist das Rad auch<br />

neu und die Eltern lassen ihr<br />

Kind trotz Unsicherheit allein<br />

auf die Straße.“ Wenn<br />

die Aufsichtspflicht erfüllt<br />

wurde, kann es sein, dass der<br />

Junge selbst haften muss. „Es<br />

kommt auf die Umstände des<br />

Einzelfalls an“, so der Sachverständige.<br />

§ 1626 BGB:<br />

Elterliche Sorge<br />

Abenteuer Baustelle<br />

Fremde Grundstücke und<br />

Baustellen haben eine magische<br />

Anziehungskraft auf<br />

kleine Abenteurer. Der gelbe<br />

Warnhinweis mit der Aufschrift<br />

„Eltern haften für<br />

ihre Kinder“ ist aber bedeutungslos,<br />

selbst wenn sich die<br />

zehnjährige Julia ihr Knie<br />

beim heimlichen Toben auf<br />

einer Baustelle aufschürft.<br />

Kein privates Schild kann<br />

das Bundesrecht ersetzen:<br />

(1) Die Eltern haben die Pflicht und das<br />

Recht, für das minderjährige Kind zu sorgen.<br />

(2) Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die<br />

Eltern das wachsende Bedürfnis des Kindes zu<br />

selbstständigem und verantwortungsbewussten<br />

Handeln. Sie besprechen mit dem<br />

Kind, soweit es nach dessen Entwicklungsstand angezeigt<br />

ist, Fragen der elterlichen Sorge und streben<br />

Einvernehmen an.<br />

„Einerseits muss die Baustelle<br />

ausreichend abgesichert<br />

sein, gerade auch gegenüber<br />

Kindern. Andererseits kann<br />

der Bauherr nicht alle Risiken<br />

verhindern – schon gar<br />

kein illegales Betreten“, sagt<br />

Fröhlich. In der Praxis seien<br />

Kinder bzw. Erwachsene<br />

meist selbst verantwortlich,<br />

Bauherren haften selten.<br />

„Richtet das Kind dort Schäden<br />

an, haftet es ab sieben<br />

Jahren je nach Einsichtsfähigkeit<br />

und/oder die Eltern je<br />

nach Aufsichtspflicht. Mit<br />

zehn Jahren ist ein Kind überwiegend<br />

selbst verantwortlich,<br />

weil es weiß, dass eine<br />

Baustelle kein Spielplatz ist.“<br />

Die wenigsten Situationen<br />

sind so eindeutig, dass sich<br />

ein Verantwortlicher problemlos<br />

identifizieren lässt.<br />

Fröhlichs abschließendes<br />

Urteil: „Schadensfälle sind<br />

rechtlich und tatsächlich ein<br />

sehr weites Feld!“<br />

➼<br />

FOTOS: DGLIMAGES, M-PRODUCTION: ISTOCK (2)<br />

40 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


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im Kino<br />

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Ratten, überall Ratten! Sie schlummern in Brot-<br />

Ratten, kästen, überall tanzen Ratten! auf Tischplatten Sie schlummern und klauen in Brot-<br />

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Memory mit all Deinen Lieblingscharakteren<br />

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Weitere Informationen finden Sie auf Seite 50. Stichwort: MAURICE<br />

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*Eine Barauszahlung oder Verrechnung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

*Eine Barauszahlung oder Verrechnung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


familie&zuhause<br />

STROMSPAREN<br />

Energie einzusparen ist nicht heute mehr als nur eine wirtschaftliche<br />

Entscheidung. Wie Eltern und Kinder ihren Haushalt gemeinsam<br />

nachhaltiger machen – und dabei voneinander lernen können<br />

Der Wasserkocher<br />

brodelt, dann<br />

springt „zack!“<br />

der Toaster hoch und das<br />

Radio spielt dazu. Ein Morgen<br />

ohne elektrische Geräte<br />

ist für uns kaum vorstellbar.<br />

Auch sonst gilt: So ziemlich<br />

egal, was wir tun, wir verbrauchen<br />

dabei Energie –<br />

woran uns steigende Strompreise<br />

regelmäßig erinnern.<br />

Doch natürlich ist Stromsparen<br />

vor allem deshalb angesagt,<br />

weil Groß und Klein<br />

längst verstanden haben, dass<br />

wir mit den Ressourcen unserer<br />

Erde pfleglicher umgehen<br />

müssen. Doch wo lauern im<br />

modernen Haushalt eigentlich<br />

die Verbrauchsfallen?<br />

Wie lässt sich durch kleine<br />

Verhaltensänderungen viel<br />

einsparen? Hier ein paar<br />

praktische Tipps, wie auch<br />

Kinder als kleine „Stromspardetektive“<br />

einbezogen<br />

werden können.<br />

Die größten<br />

Stromfresser<br />

Der Bundesverband der<br />

Energie- und Wasserwirt-<br />

schaft (BDEW) untersucht<br />

regelmäßig, wo im Haushalt<br />

der meiste Strom verbraucht<br />

wird. Jahrzehntelang lagen<br />

Kühl- und Gefriergeräte<br />

vorn, doch die werden immer<br />

sparsamer. Inzwischen seien<br />

Kommunikations- und Unterhaltungselektronik<br />

wichtigere<br />

Posten, erklärt Martin<br />

Brandis, Referent für Energieberatung<br />

beim Bundesverband<br />

der Verbraucherzentralen:<br />

„In vielen Haushalten<br />

sind Smartphone, PC & Co.<br />

Tag und Nacht an. Dabei<br />

verbrauchen sie nicht nur<br />

selbst unnötig Energie, sondern<br />

auch der Internetrouter,<br />

der durch sie permanent aktiviert<br />

wird.“ Und der sei oft<br />

ein extremer Verbraucher, für<br />

den es nicht einmal ein Energieeffizienzlabel<br />

gebe.<br />

Familienspartipp: Bei<br />

Nichtbenutzung alle PCs,<br />

Handys etc. ausschalten,<br />

dann ruht auch der Router.<br />

Energiespareinstellungen aktivieren,<br />

damit ungenutzte<br />

PCs sich selbst ausschalten!<br />

Kleine Spardetektive gehen<br />

mit einem Strommessgerät<br />

(ausleihbar bei Verbraucherzentralen)<br />

im Haushalt auf<br />

Jagd nach heimlichen Großverbrauchern.<br />

Handy-Ladekabel<br />

ausstecken<br />

Vor allem ältere Ladegeräte<br />

verbrauchen permanent<br />

Strom – selbst, wenn gar<br />

nichts damit aufgeladen<br />

wird. Grundsätzlich sollten<br />

Smartphones lieber ausgeschaltet<br />

als ständig nachgeladen<br />

werden, so Martin<br />

Brandis.<br />

Familienspartipp: Die Spardetektive<br />

suchen nach älteren<br />

Ladeinheiten, die in Steckdosen<br />

baumeln. Fühlen sie sich<br />

die warm an, obwohl nichts<br />

dranhängt, wird gerade<br />

Strom verschwendet.<br />

Sorglos Fernsehen?<br />

Seitdem Röhrenfernseher<br />

ausgestorben sind, sind TV-<br />

Geräte stromsparender geworden.<br />

Aber auch die ersten<br />

Flachbildschirme, vor allem<br />

Plasmafernseher, verbrauchen<br />

oft viel Energie. Beim ➼<br />

42 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />

Wer mit Deckel kocht, kann den


IM TEAM<br />

Energieverbauch um bis zu 65 % senken<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 43


familie&zuhause<br />

INTERVIEW<br />

„Eltern und Kinder sollten sich<br />

als Partner und Team verstehen“<br />

In ihrem Buch „Einfach nachhaltig“ (Verbraucherzentrale,<br />

16,90 Euro), gibt Dr. Johanna Prinz Tipps<br />

für einen umweltbewussteren Alltag. Als „Naturvermittlerin“<br />

entwickelt die Biologin didaktische Konzepte<br />

für Kinder (www.naturvermittlung.de)<br />

Sparsam waschen<br />

Die meiste Energie verbrauchen<br />

Waschmaschinen beim<br />

Erwärmen des Wassers. Es<br />

lohnt sich also, mal vom<br />

gewohnten Standard abzuweichen<br />

und auszuprobieren,<br />

ob vielleicht eine niedrigere<br />

Gradzahl ausreicht.<br />

Aber: Maschine ab und zu<br />

bei höheren Temperaturen<br />

laufen lassen, um Keime<br />

abzutöten! Martin Brandis<br />

warnt allerdings: „Viele<br />

E<strong>co</strong>-60-Grad-Programme<br />

erhitzen das Wasser gar<br />

nicht auf 60 Grad. Sie sollen<br />

durch lange Laufzeiten so<br />

sauber waschen, als hätten<br />

sie diese Temperatur – eine<br />

Täuschung des Verbrauchers.“<br />

Viel einsparen kann<br />

man durch das Lufttrocknen<br />

der Wäsche. Vor allem die<br />

älteren Ablufttrockner sind<br />

Großverbraucher. Wer auf<br />

so ein Gerät nicht verzichten<br />

kann, sollte einen Wärmepumpentrockner<br />

anschaffen.<br />

Familienspartipp: Auch<br />

Geräte wie Wasch- oder<br />

Spülmaschine verbrauchen<br />

im Standby-Modus oft unbefamilie&<strong>co</strong>:<br />

Wie können<br />

wir unsere Kinder fürs<br />

Stromsparen begeistern?<br />

Dr. Johanna Prinz: Ich<br />

glaube, dass Kinder sehr<br />

sensibel für das Thema<br />

Umweltschutz sind, und<br />

das nicht erst seit „Fridays<br />

for Future“. Man<br />

kann sie also bei ihren<br />

eigenen Interessen abholen.<br />

Entscheidend ist,<br />

kindgerecht an das Thema<br />

heranzugehen. Das<br />

bedeutet, man sollte keinen<br />

Zwang oder Druck<br />

ausüben und vor allem<br />

keine Angst machen. Es<br />

ist belastend für Kinder,<br />

wenn sie denken: Wenn<br />

ich nichts unternehme,<br />

geht die Welt unter. Besser<br />

ist ihnen zu sagen:<br />

Niemand rettet die Welt<br />

allein. Aber alle gemeinsam<br />

können viel erreichen,<br />

sogar durch Kleinigkeiten.<br />

Wie packt man das<br />

Projekt am besten an?<br />

Wichtig für den Erfolg ist,<br />

dass man als Familien-<br />

Team loslegt. Dazu sollten<br />

alle zusammenkommen,<br />

gemeinsam Fakten nach-<br />

checken und dann realistisch<br />

überlegen: Welche<br />

Veränderungen im Alltag<br />

passen zu uns? Was ist<br />

für unsere Familie umsetzbar?<br />

Entscheidend<br />

dabei ist, dass Eltern und<br />

Kinder sich als Partner<br />

verstehen, die dasselbe<br />

Ziel verfolgen und dass<br />

jeder seine eigenen Stärken<br />

einbringen kann.<br />

Kinder sind also eine<br />

handfeste Hilfe?<br />

Kinder haben noch einen<br />

unverstellten Blick auf die<br />

Welt. Wenn sie hören, wie<br />

einfach man z.B. Strom<br />

sparen kann, fragen sie:<br />

Ja, warum machen wir<br />

das dann nicht einfach?<br />

Das kann für Erwachsene<br />

auch unbequem sein. Sie<br />

haben oft viele Routinen<br />

entwickelt und finden es<br />

gar nicht so leicht, sie abzulegen.<br />

Dieses „Umgewöhnen“<br />

fällt bei Kindern<br />

weg. Und: Eltern sollten<br />

sich nicht scheuen zuzugeben,<br />

wenn sie über<br />

manches selbst nicht<br />

genau Bescheid wissen,<br />

sondern gemeinsam mit<br />

ihren Kindern dazulernen!<br />

Neukauf bietet ein spezielles<br />

Energie-Label Orientierung –<br />

wenn man es zu lesen weiß:<br />

So erreichen etwa sehr große<br />

Fernseher oft eine ebenso<br />

gute Klasse wie ganz kleine,<br />

doch das täuscht. „Es gibt<br />

je nach Größe verschiedene<br />

Geräteklassen, nur innerhalb<br />

derer werden die Fernseher<br />

miteinander verglichen“,<br />

erklärt der Energieexperte.<br />

Eine weitere Falle: Die Angaben<br />

beziehen sich nur auf die<br />

Werkseinstellungen. Verändert<br />

man z. B. Helligkeit und<br />

Bildschärfe, kann sich der<br />

Verbrauch fix mal verdoppeln.<br />

Außerdem basieren die<br />

Zahlen auf der nicht immer<br />

realistischen Annahme, dass<br />

der Fernseher täglich „nur“<br />

vier Stunden läuft.<br />

Familienspartipp: „Herrenlos“<br />

vor sich hinlaufende<br />

Fernseher abschalten. Und:<br />

Wer fernsieht, legt Smartphone<br />

& Co. ausgeschaltet<br />

beiseite – auch die Großen!<br />

Glühbirnen<br />

austauschen!<br />

„Inzwischen nimmt der Anteil<br />

der Beleuchtung am Gesamtverbrauch<br />

immer weiter<br />

ab. Sind aber noch Halogenlampen<br />

oder alte Glühbirnen<br />

im Betrieb, schlagen die<br />

ganz ordentlich zu Buche“,<br />

so Martin Brandis. Da sich<br />

Energiesparbirnen wegen<br />

verschiedener Nachteile nicht<br />

durchsetzen konnten, sind<br />

nun verbrauchsarme LEDs<br />

das Leuchtmittel der Stunde.<br />

Familienspartipp: Die kleinen<br />

Detektive kontrollieren,<br />

wo noch alte Birnen im Einsatz<br />

sind. Am besten sofort<br />

austauschen!<br />

FOTOS: CUNAPLUS_M.FABA, BERITK: ISTOCK (2)<br />

44 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />

Kleine Verhaltensänderungen


NEUES LABEL –<br />

für mehr<br />

Durchblick<br />

merkt Strom. Kleine Spardetektive<br />

kontrollieren, ob die<br />

Geräte Wärme abgeben, also<br />

„heimlich“ aktiv sind. Eine<br />

Steckerleiste mit Schalter<br />

schafft Abhilfe.<br />

Energieeffiziente<br />

Küche<br />

Induktionsherde sind besonders<br />

sparsam im Stromverbrauch,<br />

aber teuer in<br />

der Anschaffung. Auch bei<br />

Elektroherden gibt es viel<br />

Sparpotenzial: Wer einen Deckel<br />

auf den Topf setzt, senkt<br />

den Verbrauch um bis zu 65<br />

Prozent. Platte rechtzeitig<br />

ausschalten, um Restwärme<br />

zu nutzen! Wer statt des E-<br />

Herds einen Wasserkocher<br />

benutzt, spart ca. ein Drittel<br />

der Energie. Der Backofen<br />

benötigt mit Umluft weniger<br />

Strom als mit Ober- und<br />

Unterhitze. Kühlschrank<br />

nicht ständig auflassen und<br />

keinesfalls heiße Speisen hineinstellen!<br />

Familienspartipp: Kleine<br />

Stromspardetektive messen<br />

die Temperatur in Kühlschrank<br />

und Gefriertruhe:<br />

Sieben bzw. -18 Grad sind<br />

ausreichend!<br />

Sauber radeln<br />

Einfach zu benutzen, aber<br />

unnötig sind batteriebetriebene<br />

Klemmlampen fürs<br />

Fahrrad. „Bei modernen<br />

Nabendynamos spürt man<br />

praktisch keinen Rollwiderstand<br />

– eine einmalige Investition,<br />

mit der man dauerhaft<br />

spart“, so Martin Brandis.<br />

Unser letzter Familienspartipp<br />

heißt deshalb: Die<br />

ganze Familie rüstet gemeinsam<br />

ältere Fahrräder nach!<br />

Jede Menge weitere Spartipps<br />

finden Familien unter<br />

www.verbraucherzentraleenergieberatung.de<br />

➼<br />

Seit März 2<strong>02</strong>1 gibt<br />

es für Spülmaschinen,<br />

Waschmaschinen, Trockner,<br />

Kühl- und Gefriergeräte<br />

sowie für Fernseher<br />

und Monitore ein neues<br />

Energieeffizienz-Label.<br />

Verwirrende Bezeichnungen<br />

wie „A++“ gehören<br />

damit der Vergangenheit<br />

an. Nun gibt es nur noch<br />

die Effizienzklassen A bis<br />

G – wobei kein aktuelles<br />

Gerät ein „A“ erreicht.<br />

Es ist also wieder Luft<br />

nach oben! Außerdem<br />

wurden Messverfahren<br />

angewandt, die das<br />

tatsächliche Nutzungsverhalten<br />

der Verbraucher<br />

deutlich realistischer<br />

berücksichtigen.<br />

erzielen große Wirkung<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 45


familie&reise<br />

FRANKREICH<br />

Languedoc mit Carcassonne<br />

46 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


10 TOP-<br />

GEHEIMTIPPS<br />

FÜR FAMILIEN<br />

AM MITTELMEER<br />

Viele unserer Lieblings-Reiseziele liegen am Mittelmeer. Millionen machen sich<br />

jedes Jahr an die Strände auf, und doch gibt es noch einige Insidertipps zu<br />

entdecken – von Kroatien bis Südfrankreich, von Italien bis Slowenien<br />

1<br />

FRANKREICH<br />

Languedoc mit<br />

Carcassonne<br />

Entdeckerparadies:<br />

Der Südwesten Frankreichs<br />

Languedoc und das benachbarte<br />

Roussillon sind vom Klima begünstigt:<br />

Oft herrscht noch bis in<br />

den Spätherbst Badewetter.<br />

Die Landschaft prägen spektakuläre<br />

Steilküsten, dazwischen<br />

Badebuchten und malerische<br />

Hafenstädtchen – keines schöner<br />

als Collioure kurz vor der spanischen<br />

Grenze, wo man auf dem<br />

Spuren berühmter Maler wie<br />

Henri Matisse wandeln und ihre<br />

Ansichten des Ortes mit der Realität<br />

vergleichen kann.<br />

Für Entdecker: Im Binnenland<br />

ist die befestigte mittelalterliche<br />

Altstadt von Carcassonne (Bild<br />

links) eines der schönsten Ausflugsziele.<br />

2 Côte Bleue<br />

FRANKREICH<br />

Die Côte d‘Azur kennt jeder. Aber kennen<br />

Sie auch die Côte Bleue?<br />

Der Küstenstrich zwischen Marseille im Osten und<br />

der Camargue im Westen ist die unbekannte Provence.<br />

Hier haben viele Franzosen ihr privates Feriendomizil;<br />

in den größeren Orten wie Carry-le-Rouet gibt<br />

es aber auch viele für jedermann buchbare Ferienhäuser<br />

und Hotels. Meer und Strand sind niemals weit weg.<br />

Wer dennoch Sehnsucht nach ein wenig Stadtleben<br />

bekommt, ist mit Zug und Auto schnell im turbulenten<br />

Marseille, Frankreichs zweitgrößter Stadt.<br />

Für Camping-Fans: Zahlreiche Campingplätze<br />

liegen in direkter Nähe familienfreundlicher<br />

Badestrände, etwa an der idyllischen<br />

Plage de St Croix in La Couronne.<br />

➼<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 47


familie&reise<br />

3<br />

SPANIEN<br />

Girona &<br />

Costa brava<br />

Wer Trubel sucht, ist in Barcelona gut<br />

bedient. Aber auch jenseits der katalanischen<br />

Metropole gibt es vieles zu entdecken<br />

Im Norden Kataloniens wartet mit der historischen Stadt<br />

Girona eine Reise in die Vergangenheit auf die Besucher.<br />

Östlich der Stadt liegen an diesem Abschnitt der Costa<br />

brava einige der schönsten (und am wenigsten überlaufenen)<br />

Badestrände wie die von Palamós und Estreta.<br />

Für Mittelalter-Fans: Barri Vell, die Altstadt von Girona,<br />

ist von der komplett erhaltenen Stadtmauer umgeben.<br />

Entlang der Stadtmauer führt ein archäologischer<br />

Pfad zu den vielen historischen Stätten.<br />

Sehenswert auch: die gotische Kathedrale<br />

der Stadt und die romanischen<br />

Bäder („Banys Àrabs“).<br />

5<br />

ITALIEN<br />

Riviera<br />

di Levante<br />

Zwischen Berg und Meer:<br />

die Mittelmeerküste von<br />

Genua bis zur Toskana<br />

Um die Hafenstadt La Spezia<br />

herum sind malerische alte<br />

Fischerdörfer, die längst vom<br />

Tourismus leben, wie an einer<br />

Perlenkette aufgereiht. Besonders<br />

sehenswert sind die (autofreien)<br />

fünf Orte der Cinque Terre;<br />

Monterosso ist der einzige Badeort<br />

darunter. Von Portovenere,<br />

etwas weiter nördlich gelegen,<br />

gibt es Bootsfahrten auf die<br />

vorgelagerte Insel Palmaria.<br />

Für Genießer: Nicht nur in den<br />

Cinque Terre kommen Genießer<br />

aller Altersstufen voll auf ihre<br />

Kosten – auswärts Essen mit<br />

Kindern ist hier unkompliziert.<br />

6<br />

KROATIEN<br />

Umag<br />

Klein und historisch – eine<br />

Perle an der Küste Istriens<br />

Umag im äußersten Nordwesten<br />

Kroatiens gelegen, hat auf<br />

kleinem Raum alles zu beiten:<br />

eine mittelalterliche Altstadt, den<br />

Erholungspark Humagum an<br />

der Uferpromenade mit vielen<br />

Freizeitmöglichkeiten, zahlreiche<br />

Strände in der Stadt und im Umland<br />

– und nebenbei noch eine<br />

der größten Tennisanlagen in<br />

ganz Kroatien. Der Hauptstrand<br />

Glavna fällt sanft ins kristallklare<br />

Meer ab – ideal für Familien mit<br />

kleinen Kindern.<br />

Für Hobbytaucher: Das Kap<br />

Monte Rosso gilt als eines der<br />

schönsten Tauchreviere des Landes.<br />

Erfahrene Taucher können<br />

sich bei den Wracks eines Handels-<br />

und eines Kriegsschiffes<br />

umsehen.<br />

4 Gardasee<br />

ITALIEN<br />

Der größte der oberitalienischen Seen<br />

ist natürlich ein bekanntes Reiseziel – aber<br />

kennen Sie ihn auch als Top-Surfrevier?<br />

Die Olivenhaine und Zypressen an den steilen Ufern<br />

des Gardasees lassen schon richtig südliches Lebensgefühl<br />

aufkommen. Hotels können in Orten wie Riva del<br />

Garda recht teuer sein; die vielen Campingplätze sind für<br />

Camper und Wohnmobil-Urlauber eine günstige Alternative.<br />

Für Sportbegeisterte: Besonders das nördliche Ende<br />

des Gardasees um den Ort Torbole, das schon zum<br />

Trentino gehört, zählt als hervorragendes Surf-Revier.<br />

Der Wind von den hohen Berghängen sorgt für<br />

eine ständige Brise und beste Verhältnisse<br />

zum Surfen für Könner und Anfänger.<br />

7<br />

SLOWENIEN<br />

Izola<br />

Zu Slowenien gehört nur ein kurzes<br />

Stück Adriaküste – dafür ein besonders<br />

schönes<br />

Izola hat seinen Namen vom italienischen Wort<br />

für Insel. Die Insel, auf der die Altstand liegt, ist lange<br />

schon mit dem Festland verbunden, aber das<br />

venezianische Erbe ist im romantischen Städtchen<br />

noch überall zu sehen – und prägt auch noch die<br />

regionale Küche.<br />

Für Nachwuchsforscher: Der archäologische<br />

Park Simonov zaliv in Izola beherbergt die<br />

Überreste einer alten Römervilla mit Hafen;<br />

und weitere Spuren des Altertums lassen<br />

sich im Sommer unter Wasser bei Tauchmissionen<br />

im sanft absinkenden<br />

Uferbereich entdecken.<br />

FOTOS: GEMADRUN, BICHO_RARO, DRAGONCELLO, MNSTUDIO, ZOOM-ZOOM: ISTOCK (5)<br />

48 familie&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3


➼<br />

10<br />

8<br />

SAN MARINO<br />

Das ist der Gipfel: Ein<br />

Kleinstaat hoch über der<br />

Adria Wer San Marino nur als<br />

Punktelieferant für die deutsche<br />

Fußball-Nationalmannschaft<br />

kennt, hat etwas verpasst.<br />

10 Kilometer landeinwärts vom<br />

Badeort Rimini liegt in den<br />

Bergen des Apennin einer der<br />

kleinsten unabhängigen Staaten<br />

der Welt. Die historische<br />

Altstadt mit ihren steilen Gassen<br />

muss man gesehen (und<br />

erwandert) haben – seit 2008<br />

gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Für Gipfelstürmer: Von der<br />

Ortschaft Borgo Maggiore führt<br />

eine Seilbahn hinauf in den<br />

Hauptort San Marino – eine<br />

Fahrt mit atemberaubenden<br />

Panoramablicken.<br />

9 Istrien mit Porec<br />

KROATIEN<br />

An der istrischen Küste hat man die<br />

Qual der Wahl zwischen lauter Stränden<br />

mit der „blauen Flagge“, dem internationalen<br />

Gütesiegel für Sicherheit und Sauberkeit<br />

Porec mit seiner Altstadt auf einer Landzunge, die sich<br />

weit ins Meer erstreckt, hat ein ganz besonderes Flair.<br />

Segler und Bootsurlauber finden in Porec zwei große<br />

Marinas; Taucher und Schnorchler werden u. a. in der<br />

Plava Laguna fündig.<br />

Für Wasserliebhaber: Der Aquapark Istralandia<br />

nördlich von Porec bietet abseits der Küste tolles<br />

Badevergnügen: Der riesige Wasserpark lockt mit<br />

einer Vielzahl von Innen- und Außenpools, bis<br />

zu 150 Meter lange Wasserrutschen und<br />

einem großen Wellenbecken.<br />

KROATIEN<br />

Rijeka<br />

Bezaubernd: das Tor zu<br />

den Inseln Kroatiens<br />

Viele passieren Rijeka auf dem<br />

Weg zu den nördlichen Inseln<br />

Kroatiens, ohne anzuhalten. Dabei<br />

hat die einstige österreichische<br />

Hafenstadt viel zu bieten<br />

– wie etwa eine Vorschau in die<br />

Inseln: Von der Brug Trsat über<br />

das Stadt hat man den besten<br />

Blick auf die Inseln in der Kvarner<br />

Bucht.<br />

Für Höhlenforscher: Auf<br />

der Insel Krk (die neuerdings<br />

gebührenfrei über die Autobrücke<br />

zu erreichen ist) gehört die<br />

Tropfsteinhöhle Biserujka zu den<br />

faszinierendsten Zielen – und sie<br />

ist nur einen Kilometer von der<br />

Küste entfernt.<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3 familie&<strong>co</strong> 49


Neue Deutsche Kindermusik<br />

Impressum<br />

familie&<strong>co</strong> erscheint 11x im Jahr<br />

bei IDS Information Display Services GmbH<br />

Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

E-Mail: service@familieund<strong>co</strong>.de<br />

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GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Peter Wolf<br />

VERLAGSLEITER<br />

Marko Petersen<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Hauke Johannsen<br />

CONTENT MANAGEMENT<br />

Textmanagement / Red.: Hauke Johannsen<br />

Rolf von der Reith, Susanne Merkwitz<br />

Advertorial Produktion: Heimfelder Textschmiede,<br />

Rolf von der Reith<br />

GESTALTUNG<br />

grafikDesign Willert, Layout: Christiane Willert<br />

Bildredaktion: Heidi Wohlgeboren, Christiane Willert<br />

HERSTELLUNG<br />

Andy Dreyer<br />

REPRO<br />

Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />

DIGITAL PUBLISHING<br />

E-Paper Publishing: Marko Petersen<br />

Red. Infoletter: Heimfelder Textschmiede, Rolf von der Reith<br />

Webdesign: MovisionDesign, Markus Oster<br />

Promotion Vermarktung: Marko Petersen<br />

familie&<strong>co</strong> wird vermarktet von der IDS Deutschland GmbH<br />

ANZEIGENVERMARKTUNG<br />

Marko Petersen (verantwortlich für Anzeigen)<br />

petersen@ids-deutschland.de<br />

AUFTRAGSABWICKLUNG<br />

Gabriele Simon, Marlen Husen<br />

FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN<br />

Susanne Weber<br />

Es gilt die gültige Preisliste „Media Set 2<strong>02</strong>3“<br />

DISTRIBUTION<br />

IDS Deutschland<br />

Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

DRUCK<br />

Walstead Starachowice Sp. z o.o.<br />

ul. Bema 2c, 27-200 Starachowice, Polen<br />

DRUCK DER PAPERBACK-BUCHAUSGABE,<br />

ISBN-NUMMER 978-3-949883-32-3<br />

CPI Druckdienstleistungen GmbH<br />

Ferdinand-Jühlke-Straße 7, 99095 Erfurt<br />

familie&<strong>co</strong> wird als Zeitschrift (Print)<br />

sowie digital (E-Paper) vertrieben<br />

baby&<strong>co</strong> ist das Elternmagazin von familie&<strong>co</strong><br />

Der Deutsche Spielzeugpreis wird alljährlich<br />

von familie&<strong>co</strong> als Medienpartner begleitet<br />

Landal ist Premium-Partner Reise<br />

von familie&<strong>co</strong><br />

IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland<br />

für Informationen im Gesundheitswesen.<br />

IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio.<br />

Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />

über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />

www.ids-deutschland.de<br />

℗ & © 2<strong>02</strong>2 Sony Music Entertainment Germany GmbH • Foto: Viktor Schanz<br />

Exklusiv im<br />

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