Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 89

Karla Götz mit Ingmar Lähnemann im Gespräch, oben die in Stein geritzte Remineszenz einer vergangenen Ausstellung „Maintenance“.
Foto: Konstantin Zigmann
Bauleiter, Hausmeister, Kurator und Leiter
Er kommt und klärt erstmal was mit den Arbeitern.
„Wir sind ein kleines Haus, da müssen wir Verschiedenes
machen“, sagt der energiegeladene Mann und
zählt augenzwinkernd seine Funktionen an diesem
Tag auf: „Bauleiter, Hausmeister, Kurator und Leiter“.
Die Galerie rüstet sich gerade für den 46. Förderpreis
für Bildende Kunst, den der Senator für Kultur seit
1977 jährlich vergibt. Eine regional besetzte Vorschlagkommission
hat unter den 48 Bewerberinnen
und Bewerbern 12 ausgewählt. Die dürfen jetzt die
wundervollen Räume mit ihren Werken bespielen.
Vom 12. Februar bis 9. April können Interessierte die
Arbeiten der jungen Leute – keiner über 40 Jahre alt
– ansehen. Zwischendrin bewertet eine überregional
besetzte Jury die Kunstwerke und kürt die Siegerin
oder den Sieger. 6000 Euro Preisgeld, 3000 Euro
Katalogförderung und eine eigene Ausstellung sind
ein sehr attraktiver Anreiz.
„Es geht uns um eine andere Perspektive, wir wollen
zeigen, wie leistungsfähig die Bremer Kunstszene ist“,
unterstreicht Lähnemann. Er habe schon während
seiner Tätigkeit in der Kunsthalle Bremen, damals
gefördert von Wulf Herzogenrath, mit hiesigen Künstlerinnen
und Künstlern gearbeitet. „Sie vertreten großartige
Positionen und es macht wahnsinnigen Spaß,
mit ihnen Projekte anzuschieben.“ In der Preiskommission
werden unter anderen Michaela Melián, eine
bekannte Künstlerin und Musikerin, Professorin an der
Hochschule für Künste Hamburg, sowie Leitungen
von Museen und Galerien von Münster über Kiel bis
Kopenhagen urteilen.
8
Anne Moder , S4 / 6, Serie Staub 1, 2022, Automatische Zeichnung
eines Saugroboters, Pigment auf Leinwand, Foto: Anne Moder
„Der Raum reizt mich“
Wir schauen mal um die Ecke bei Vincent Kück vorbei.
Dafür passieren wir seitlich eine Treppe aus poliertem