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Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 89

Liebe Leserin, lieber Leser, auch in diesem Jahr starten wir mit dem Thema „Schön Wohnen“ mit Anregungen für Ihr Zuhause, denn in diesen Zeiten bleiben wir gerne daheim und machen es uns gemütlich. Die Farbe des Jahres, von Pantone, Magenta, ist die Hyazinthe auf dem Titel. Innen feiern wir mit einem Möbelhersteller ein Jubiläum. Zeigen Ihnen, wie wichtig das richtige Licht ist und welche Trendwörter zum Thema Wohnen aktuell sind. Natürlich noch vieles mehr, mein Highlight: "Beame me up Scotty!!“ So cool kann ein Fahrstuhl sein. Geplaudert hat Karla Götz diesmal mit Ingmar Lähnemann, der in der Städtischen Galerie viele Aufgaben hat, nicht nur die als Kurator. Viele schöne Kulturevents warten auf sie, schöne Ausstellungen, auch in kleinen, aber feinen Galerien, wie bei Elke Kramer Vor dem Steintor, denn aktuell stellt sie eine meiner Lieblingskünstlerinnen vor: Veronika Dobers. Sehenswert! Natürlich kommt die Historie auch nicht zu kurz, das Leben des Bremer Schriftstellers Friedo Lampe, beschrieben von Guenter Rodewald. Viel Spaß beim Stöbern im neuen Schwachhauser und bleiben Sie gesund! Ihre Susanne Lolk

Liebe Leserin, lieber Leser,
auch in diesem Jahr starten wir mit dem Thema „Schön Wohnen“ mit Anregungen für Ihr Zuhause, denn in diesen Zeiten bleiben wir gerne daheim und machen es uns gemütlich.

Die Farbe des Jahres, von Pantone, Magenta, ist die Hyazinthe auf dem Titel. Innen feiern wir mit einem Möbelhersteller ein Jubiläum. Zeigen Ihnen, wie wichtig das richtige Licht ist und welche Trendwörter zum Thema Wohnen aktuell sind. Natürlich noch vieles mehr, mein Highlight: "Beame me up Scotty!!“ So cool kann ein Fahrstuhl sein.

Geplaudert hat Karla Götz diesmal mit Ingmar Lähnemann, der in der Städtischen Galerie viele Aufgaben hat, nicht nur die als Kurator.

Viele schöne Kulturevents warten auf sie, schöne Ausstellungen, auch in kleinen, aber feinen Galerien, wie bei Elke Kramer Vor dem Steintor, denn aktuell stellt sie eine meiner Lieblingskünstlerinnen vor: Veronika Dobers. Sehenswert!

Natürlich kommt die Historie auch nicht zu kurz, das Leben des Bremer Schriftstellers Friedo Lampe, beschrieben von Guenter Rodewald.

Viel Spaß beim Stöbern im neuen Schwachhauser und bleiben Sie gesund!

Ihre Susanne Lolk

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Kultur<br />

Theater<br />

Konzerte<br />

Ausstellungen<br />

Schön Wohnen<br />

Wohntrends 2023<br />

Plauderei<br />

Ingmar Lähnemann<br />

Historie<br />

Friedo Lampe<br />

Jubiläum<br />

Bremer Skiclub<br />

<strong>89</strong><br />

Februar / März 2023<br />

4,50 €<br />

1


1. Februar bis 7. Mai 2023<br />

BÜRGERPARK-


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

auch in diesem Jahr starten wir mit dem Thema<br />

„Schön Wohnen“ mit Anregungen <strong>für</strong> Ihr Zuhause,<br />

denn in diesen Zeiten bleiben wir gerne daheim und<br />

machen es uns gemütlich.<br />

Die Farbe des Jahres, von Pantone, Magenta, ist die<br />

Hyazinthe auf dem Titel. Innen feiern wir mit einem<br />

Möbelhersteller ein Jubiläum. Zeigen Ihnen, wie wichtig<br />

das richtige Licht ist und welche Trendwörter zum<br />

Thema Wohnen aktuell sind. Natürlich noch vieles<br />

mehr, mein Highlight: „Beam me up Scotty!!“ So cool<br />

kann ein Fahrstuhl sein.<br />

Geplaudert hat Karla Götz diesmal mit Ingmar Lähnemann,<br />

der in der Städtischen Galerie viele Aufgaben<br />

hat, nicht nur die als Kurator.<br />

Viele interessante Kulturevents warten auf sie, schöne<br />

Ausstellungen, auch in kleinen, aber feinen Galerien,<br />

wie bei Elke Kramer Vor dem Steintor, denn aktuell<br />

stellt sie eine meiner Lieblingskünstlerinnen vor: Veronika<br />

Dobers. Sehenswert!<br />

Natürlich kommt die Historie auch nicht zu kurz, das<br />

Leben des Bremer Schriftstellers Friedo Lampe, beschrieben<br />

von Guenter Rodewald.<br />

Viel Spaß beim Stöbern im neuen <strong>Schwachhauser</strong> und<br />

bleiben Sie gesund!<br />

Ihre Susanne Lolk<br />

Lars Besecke<br />

Beim Steinernen Kreuz 12A<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421/ 79 28 28 30<br />

Mit dem QR-Code<br />

zuhause online lesen<br />

und im Archiv stöbern!<br />

www.larswomen.de<br />

www.facebook.com/larswomen<br />

Instagram @lars_women<br />

3


<strong>89</strong> Inhalt ARCHITEKTINNEN<br />

12<br />

im Wilhelm-Wagenfeld-<br />

Haus<br />

06<br />

PLAUDEREI<br />

Ingmar Lähnemann<br />

Städtische Galerie<br />

44<br />

HISTORIE<br />

Friedo Lampe<br />

SCHÖN WOHNEN<br />

20 Trends und Trendwörter<br />

4


WIR<br />

STELLEN<br />

EIN!<br />

56<br />

JUBILÄUM<br />

100 Jahre<br />

Bremer Skiclub<br />

58<br />

KULTUR<br />

Theater Premieren<br />

Konzertvorschau<br />

Ausstellungen<br />

78<br />

UNTERHALTUNG<br />

Buchbesprechung<br />

Cartoon<br />

Kreuzworträtsel<br />

Für unsere Wohnungseigentumsverwaltung<br />

(WEG) suchen wir<br />

Verwalter/in – Buchhalter/in<br />

Sekretär/in – Bautechniker/in<br />

(m/w/d)<br />

Über Initiativbewerbungen freuen wir uns immer.<br />

Arbeiten bei Haus & Grund <strong>Bremen</strong>:<br />

n In der heutigen Arbeitswelt steht man<br />

täglich vor neuen Herausforderungen.<br />

Diesen stellen wir uns gerne – wächst man<br />

nicht zuletzt an gemeisterten Aufgaben.<br />

Als starkes Team können wir viel erreichen,<br />

wobei uns die Stärken jedes einzelnen<br />

Teammitgliedes erst zu diesem machen.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Wichtig ist uns eine gute Ausgewogenheit<br />

zwischen Arbeit und Privatleben. Diesem<br />

werden wir u.a. mit einer 37-Stunden-<br />

Woche (Vollzeit) gerecht, welche durch<br />

flexible Arbeitszeiten erbracht werden<br />

kann. Die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung<br />

und in vielen Bereichen die<br />

Möglichkeit, die Arbeit im Homeoffice zu<br />

erbringen, runden diese Ausgewogenheit<br />

ab. 30 Tage Urlaub, Sonderzahlungen und<br />

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind<br />

<strong>für</strong> uns selbstverständlich.<br />

Wir sind uns der Verantwortung <strong>für</strong> die<br />

Gesundheit unseres Teams bewusst und<br />

bieten daher ein betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />

Qualitrain, freie Getränke<br />

und letztendlich eine betriebliche Altersvorsorge<br />

an. Der Teamgeist wird in<br />

regelmäßig stattfindenden Team-Events<br />

gefördert.<br />

Wenn Sie in einem Umfeld arbeiten<br />

möchten, in dem eine moderne Unternehmensstruktur<br />

es ermöglicht, dass der<br />

Einzelne gesehen wird, freuen wir uns auf<br />

Ihre Bewerbung!<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie<br />

bitte per E-Mail an:<br />

carsten.gillert@hug-hb.de<br />

Haus & Grund <strong>Bremen</strong> GmbH<br />

Am Dobben 1-3, 28203 <strong>Bremen</strong><br />

Tel.: 0421 3680422 Carsten Gillert<br />

<strong>Bremen</strong> GmbH<br />

5


„Es geht um eine<br />

andere Perspektive“<br />

SERIE<br />

6<br />

Kurator und Leiter der Städtischen Galerie Ingmar Lähnemann bei der Vorbereitung der nächsten Ausstellung vor Werken von Vincent Kück.<br />

Foto: Konstantin Zigmann


Bremer Persönlichkeiten<br />

Ingmar Lähnemann,<br />

Leiter eines ungewöhnlichen Hauses<br />

Die Städtische Galerie am Peter-Zadek-Platz in der<br />

Neustadt empfängt uns mit kreativer und instandhalterischer<br />

Wuselei. Im Erdgeschoss baut eine Künstlerin<br />

ihre Installation auf. Im ersten Stock, den Besucherinnen<br />

und Besucher durch ein spektakuläres Ziegelsteintreppenhaus<br />

erreichen, überlegt der Künstler<br />

Vincent Kück gerade, wie er die Arbeiten ordnet, die er<br />

ausstellen will. Nebenan stehen schon eine Installation<br />

und eine halbe. Dazwischen cruisen Bauarbeiter<br />

mit rausgerupften Fensterrahmen. Sie sind mit Sanierungsarbeiten<br />

eine Etage darüber beschäftigt und<br />

rufen vor allem „Vorsicht“, wenn sie mit gesplitterten<br />

Brettern zum Lastenaufzug ziehen.<br />

Anja Wohlgemuth, <strong>für</strong> alles Organisatorische in der<br />

Galerie zuständig, bleibt ruhig und serviert erstmal<br />

Kaffee. Der Chef, um den es in dieser Plauderei geht,<br />

Ingmar Lähnemann, ist noch nicht da. Wir sitzen in<br />

einer Art Veranda, die in luftiger Höhe einen Überblick<br />

über den Platz, die Falschparker und den Eingang zur<br />

Schwankhalle erlaubt. Ein künstlerisches Carree, dessen<br />

himmelstrebender Mittelpunkt die Galerie ist. So<br />

ein Haus mit angebautem Turm suggeriert ja schon<br />

von vornherein, dass hier Leuchtturmprojekte erdacht<br />

und umgesetzt werden. „Vorsicht“, erklingt der bekannte<br />

Ruf des Bauarbeiters, der wieder jede Menge<br />

Altholz auf zwei Rädern vorbeirollt. Eigentlich gibt die<br />

Betonwand hinter uns Auskunft über das Ungewohnte.<br />

„Maintenance“, also „Instandhaltung“, ist da tief<br />

und gut lesbar eingeritzt. Wenig später erfahren wir<br />

von Ingmar Lähnemann, dass die Schrift das Überbleibsel<br />

einer künstlerischen Arbeit ist.<br />

Rebekka Kronsteiner, o.T. 2022, Stearin, Paraffin, Pigment, Alurahmen<br />

Foto: Lukas Klose<br />

7


Karla Götz mit Ingmar Lähnemann im Gespräch, oben die in Stein geritzte Remineszenz einer vergangenen Ausstellung „Maintenance“.<br />

Foto: Konstantin Zigmann<br />

Bauleiter, Hausmeister, Kurator und Leiter<br />

Er kommt und klärt erstmal was mit den Arbeitern.<br />

„Wir sind ein kleines Haus, da müssen wir Verschiedenes<br />

machen“, sagt der energiegeladene Mann und<br />

zählt augenzwinkernd seine Funktionen an diesem<br />

Tag auf: „Bauleiter, Hausmeister, Kurator und Leiter“.<br />

Die Galerie rüstet sich gerade <strong>für</strong> den 46. Förderpreis<br />

<strong>für</strong> Bildende Kunst, den der Senator <strong>für</strong> Kultur seit<br />

1977 jährlich vergibt. Eine regional besetzte Vorschlagkommission<br />

hat unter den 48 Bewerberinnen<br />

und Bewerbern 12 ausgewählt. Die dürfen jetzt die<br />

wundervollen Räume mit ihren Werken bespielen.<br />

Vom 12. Februar bis 9. April können Interessierte die<br />

Arbeiten der jungen Leute – keiner über 40 Jahre alt<br />

– ansehen. Zwischendrin bewertet eine überregional<br />

besetzte Jury die Kunstwerke und kürt die Siegerin<br />

oder den Sieger. 6000 Euro Preisgeld, 3000 Euro<br />

Katalogförderung und eine eigene Ausstellung sind<br />

ein sehr attraktiver Anreiz.<br />

„Es geht uns um eine andere Perspektive, wir wollen<br />

zeigen, wie leistungsfähig die Bremer Kunstszene ist“,<br />

unterstreicht Lähnemann. Er habe schon während<br />

seiner Tätigkeit in der Kunsthalle <strong>Bremen</strong>, damals<br />

gefördert von Wulf Herzogenrath, mit hiesigen Künstlerinnen<br />

und Künstlern gearbeitet. „Sie vertreten großartige<br />

Positionen und es macht wahnsinnigen Spaß,<br />

mit ihnen Projekte anzuschieben.“ In der Preiskommission<br />

werden unter anderen Michaela Melián, eine<br />

bekannte Künstlerin und Musikerin, Professorin an der<br />

Hochschule <strong>für</strong> Künste Hamburg, sowie Leitungen<br />

von Museen und Galerien von Münster über Kiel bis<br />

Kopenhagen urteilen.<br />

8<br />

Anne Moder , S4 / 6, Serie Staub 1, 2022, Automatische Zeichnung<br />

eines Saugroboters, Pigment auf Leinwand, Foto: Anne Moder<br />

„Der Raum reizt mich“<br />

Wir schauen mal um die Ecke bei Vincent Kück vorbei.<br />

Da<strong>für</strong> passieren wir seitlich eine Treppe aus poliertem


Hannah Wolf , Daddy, may I cum?, 2022, 2 Kanal Videoprojektion<br />

Videostill: Hannah Wolf<br />

schwarzem Glas, die aus dem Nichts kommt, abbricht<br />

und ins Nichts führt (na klar, Kunst). Der Ausstellungssaal<br />

ist wieder ganz anders als erwartet. Licht, hell,<br />

weiß, Industriearchitektur mit Säulen und einer geschwungenen<br />

Decke. „Der Raum reizt mich“, sagten<br />

Künstler und würden gern eine darauf abgestimmte<br />

Ausstellung kreieren, erläutert der Chef. Vincent Kück<br />

überlegt, was er wie hängt. Was ist der Titel des größten<br />

Bildes? „Moment, ich gebe kryptische Namen, da<br />

muss ich selbst erstmal nachschauen“, sagt der zurückhaltende<br />

junge Mann und zieht sein Smartphone<br />

unter dem Pullover hervor. „d.06 f“. Aha. Na dann,<br />

viel Glück.<br />

Verlässlich schöne und besondere<br />

Kindermode aus dem kaenguru in <strong>Bremen</strong><br />

kaenguru kinderkleidung<br />

Böttcherstraße 7<br />

28195 <strong>Bremen</strong><br />

Telefon 0421 - 32 70 70<br />

www.kaenguru-bremen.de<br />

„Ein Remmer Alt hätte ich jetzt gerne“<br />

Das Gebäude, in dem die Städtische Galerie <strong>Bremen</strong><br />

untergebracht ist, hat so ein vielgestaltiges Inneres,<br />

dass man wohl getrost von Eklektizismus sprechen<br />

kann. Im besten Sinne natürlich. „Hier waren die<br />

Gär-und Lagerräume der Brauerei Ludwig Wilhelm<br />

Remmer“, erläutert der Galerieleiter. „1917 ging das<br />

Traditionsunternehmen in Konkurs, Becks hat den<br />

Markennamen übernommen und bis 2000 Remmer<br />

Bier gebraut.“ Jetzt stoppt der vorbeieilende Bauarbeiter<br />

aber abrupt. „Ein Remmer Alt hätte ich jetzt gerne“,<br />

nimmt er am Gespräch teil. Und er weiß, dass der<br />

letzte Remmerkeller unter dem Astoria, einem damals<br />

bekannten Varieté in der Katharinenstraße, gewesen<br />

ist. So viel zur kommunikativen Atmosphäre in diesem<br />

ungewöhnlichen Haus.<br />

Dr. Ingmar Lähnemann ist seit neun Jahren dessen<br />

Kurator. Er ist 1974 in Sarstedt nahe Hildesheim geboren,<br />

hat in Freiburg, Madrid und Bonn Kunstgeschichte,<br />

Ethnografie und Spanisch studiert und wurde mit<br />

einer Arbeit über den irischen Konzeptkünstler Brian<br />

O‘ Doherty promoviert. Nach Stationen an der Kunst-<br />

9


David Hepp, o.T., 2021, Zaunelemente, Zement, Foto: David Hepp<br />

halle <strong>Bremen</strong> und am Edith-Russ-Haus <strong>für</strong> Medienkunst<br />

in Oldenburg wurde er 2014 Kurator der Städtischen<br />

Galerie und übernahm 2021 die Leitung. Der<br />

48-Jährige hat schon große Erfolge feiern können<br />

und noch viel vor.<br />

Maische, Kaffee und Schokolade<br />

„Mich ärgert, dass der Zugang zum Haus so schwierig<br />

ist“, sagt er. Besucherinnen und Besucher müssten<br />

klingeln, um reinzukommen. „Auf der anderen<br />

Seite, wo wir auf Deichhöhe sind, ist das Publikum<br />

viel besser zu erreichen.“ Beispiel: Die spektakuläre<br />

Ausstellung „Bike in Head“ vom Vorjahr. „2000 Besucherinnen<br />

und Besucher!“ freut sich Lähnemann.<br />

Über eine Rampe konnten die direkt vom Radweg am<br />

Werdersee in die Kunstpräsentation radeln. Offenbar<br />

ein Heidenspaß. Im Sommer 2021 haben sich zehn<br />

Bremer Ausstellungshäuser zu der auch überregional<br />

viel beachteten Ausstellung „Smell it!“ zusammengeschlossen.<br />

Die Idee kam aus der Städtischen Galerie.<br />

Lähnemann wohnt mit seiner Familie im Viertel. Jeden<br />

Morgen radelt er über die Wilhelm-Kaisen-Brücke<br />

zur Arbeit. „Je nach Windrichtung riecht das immer<br />

anders“, sagt er. „Mal nach Maische, mal nach Kaffee<br />

und bis zur Schließung der Fabrik auch nach Schokolade.“<br />

Da kam ihm die Idee zu der olfaktorischen<br />

Schau. Trotz Corona auch die ein Publikumsrenner.<br />

10<br />

Alex Beriault, All Matter breaks down under the right Pressure, 2022<br />

Film Stills, Foto: Alex Beriault<br />

Der Chef räumt auf<br />

Bis zum Sommer wird er noch zwei Ausstellungen<br />

gemeinsam mit seiner Kollegin organisieren, dann will<br />

der tatkräftige Chef eine besondere Herausforderung<br />

stemmen. „Die Städtische Galerie ist eines der größten<br />

Kunstmuseen in der Region“, sagt er. Im Depot im<br />

Keller lagerten 6000 Werke von Bremer Künstlerin-


Patrik Peljhan, Memory Blue, 2022, Einkanalvideo, Filmstill: Patrik Peljhan<br />

nen und Künstlern, vorrangig aus den Jahren 1984 bis<br />

2004. „Wir wissen zu wenig darüber. Ich bin Kunsthistoriker,<br />

ich will jetzt mal genau analysieren, was wir<br />

haben“, klingt es entschlossen und auch ein bisschen<br />

wie Aufräumen im Keller. „Überwiegend sind die Bilder<br />

nicht fotografiert, wir haben zu wenig Informationen<br />

über sie. Mit Digitalisierungsmitteln der Stadt können<br />

wir die lang anstehende Aufgabe endlich anpacken.“<br />

Ingmar Lähnemann wäre nicht der aktive Ausstellungsmacher,<br />

der er nun mal ist, wenn ihm auch dabei<br />

nichts Publikumswirksames einfiele. „Es wird eine öffentliche<br />

Inventur“, sagt er. „Ich muss noch ein Format<br />

entwickeln, wie das aussehen soll.“ Auf alle Fälle wird<br />

das Publikum nicht ausgeschlossen sein. Vielleicht<br />

immer neue Gemälde und Zeichnungen nach oben<br />

holen, an die Wand lehnen und auch öffentlich fotografieren?<br />

Na, ihm wird auch das gelingen.<br />

staedtischegalerie-bremen.de<br />

Text: Karla Götz<br />

Von Montags bis Freitags: 10-18 Uhr, Samstags: 10-16 Uhr. Am Wall 182. Wir freuen uns auf Sie!<br />

11


ARCHITEKTUR<br />

Claire Waffel „Wegen Umbau geöffnet, Konzeptskizze, Ausgangsfoto: Jens Weyers<br />

Architektur <strong>für</strong> Alle?!<br />

Emanzipatorische Bewegungen<br />

in Planung und Raum<br />

Auftakt der Ausstellung bildet die künstlerische Intervention von<br />

Claire Waffel aus Berlin. Mit ihrer Arbeit „Wegen Umbau geöffnet“<br />

fordert die Künstlerin die Besucher:innen gleich zu Beginn auf, sich<br />

kritisch mit dem Titelthema auseinanderzusetzen. Fragen von Zugängigkeit<br />

zu Gebäuden und vermeintlich öffentlichen Orten stehen<br />

hier zur Disposition.<br />

Wer kann Institutionen wie ein Museum beispielsweise<br />

barrierefrei betreten, wer darf sie betreten? Grundidee<br />

der Arbeit war, alle Besucher:innen über den Seitengang<br />

zu leiten, damit alle den gleichen Weg in das<br />

Haus haben. Da<strong>für</strong> sollte das Hauptportal eingerüstet<br />

und geschlossen werden. Den Aushandlungsprozess<br />

mit der Museumsdirektion dokumentierte die Künst-<br />

lerin und stellt sie <strong>für</strong> die Besucher:innen zur Schau.<br />

Hindernisse, Zugeständnisse, Denkweisen oder auch<br />

gesellschaftliche Diskurse über Raumaneignung bekommen<br />

auf diese Weise eine Sichtbarkeit. Die künstlerische<br />

Intervention spiegelt Struktur und Systeme in<br />

(Bau-) Projekten sehr gut wider.<br />

12


Danach richtet sich der<br />

Blick auf Architektinnen,<br />

die in den 1950er<br />

Jahren in <strong>Bremen</strong> gewirkt<br />

haben. Es waren<br />

nur wenige: Lore Krajewski,<br />

Heidi Breyer-<br />

Starke, Inge Sommer<br />

oder Maria Alexandra<br />

Mahlberg Tippel sind<br />

vier von ihnen. Ihre Vitae<br />

zeugen davon, mit<br />

welchen Widrigkeiten<br />

sie in einer männerdominierten<br />

Arbeitswelt<br />

konfrontiert waren. Spätestens mit der Heirat konnten<br />

die Frauen ihre Arbeit nicht mehr in dem Maße ausführen,<br />

wie sie wollten – hatten sie oder auch ihre<br />

Männer doch mit Ressentiments in der beruflichen<br />

Welt zu rechnen. „Was sich zeigt ist, dass sich die<br />

Frauen auch in diesem Jahrzehnt bereits stark untereinander<br />

vernetzten. Und sich mit Fragen, nicht nur<br />

nach ästhetischem Wohnraum und Häusern beschäftigten,<br />

sondern sich mit Fragen von unterschiedlichen<br />

Ansprüchen von Raum auseinandersetzten“, kommentiert<br />

Insa Meyer, Co-Kuratorin der Ausstellung,<br />

Blick in die Ausstellung: Videodokumenation von Janika Wetzig und<br />

Plakate des Vereins „belladonna“ der 1980er und 1990er Jahre.<br />

diesen Abschnitt.<br />

Angekommen in den<br />

1970er und 1980er<br />

Jahren werden die<br />

Forderungen in der Gesellschaft<br />

nach Gleichberechtigung<br />

immer<br />

lauter. So auch im Feld<br />

der Architektur.<br />

In <strong>Bremen</strong> bildet sich<br />

die „FOPA—Feministische<br />

Organisation<br />

Planerinnen und Architektinnen“.<br />

Mit dem<br />

Ruf nach veränderten Sichtweisen in der Planungskultur<br />

entwickelt die Organisation Konzepte, in denen<br />

Wohnraum möglichst vielen unterschiedlichen Ansprüchen<br />

gerecht wird. Jüngst ist ihre Arbeit mit dem<br />

Bremer Baukulturpreis gewürdigt worden. Das Qualifizierungsprojekt<br />

„Frauenstadthaus“ brachte Anfang<br />

der 1990er Jahre Frauen aus der Planung zusammen.<br />

Eine Gruppe von Frauen ersteigerte ein sanierungsbedürftiges<br />

Gebäude bestehend aus Bauhandwerkerinnen<br />

und Architektinnen. Sie nahmen sich des Hauses<br />

an und schufen ein Ort von Frauen <strong>für</strong> Frauen. Bis<br />

• 5 Zimmer<br />

• 165 m² Wohnfläche<br />

• Photovoltaik<br />

• Wärmepumpe<br />

• Große Gärten<br />

EFFIZIENZ-<br />

HAUS<br />

T. 0421 - 32 00 13<br />

info@rausch-hausbau.de<br />

www.rausch-wohnbau.de<br />

13


Porträt-Illustrationen der interviewten Bremer Frauen im Feld von Architektur.<br />

heute sind hier unterschiedliche Dienstleistungen von<br />

Psychotherapie, Rechtsberatung bis zu einem Tanzstudio<br />

angesiedelt.<br />

Folgt die Besucher:in dem Rundgang weiter, gibt es<br />

Porträts von 28 Frauen aus dem Feld von Architektur.<br />

Hochbauarchitektinnen, Landschaftsarchitektinnen,<br />

Stadtplanerinnen und Innenarchitektinnen sind hier<br />

von vier Künstlerinnen illustriert. Alle Frauen standen<br />

Rede und Antwort in Interviews. Die Ausstellungskurator:innen<br />

sammelten ihre Aussagen zu Berufswegen,<br />

festgehalten sind sie in einer großen Wandgrafik.<br />

Einige der Aussagen, die die Frauen erfahren haben,<br />

sind sehr diskriminierend. Sie sind nicht nur zu lesen,<br />

sondern auch in einer Installation zu hören. „Unsere<br />

Sexismusdusche, wie wir sie intern nennen, konfrontiert<br />

die Menschen mit diesen Aussagen. Teilweise<br />

sind sie länger als zwei Jahrzehnte her und dennoch<br />

verstörend“, weiß Co-Kuratorin Frederieke Schons zu<br />

berichten.<br />

Der letzte Raum der Ausstellung repräsentiert das<br />

Heute. Hier werden vielfältige Fragen aufgeworfen.<br />

Wer hat ein Recht auf Teilhabe? Wer entscheidet,<br />

welche Räume angeeignet werden können? Welche<br />

Interventionen, Netzwerke oder Kollektive brechen mit<br />

den gewohnten Mustern und Denken von und über<br />

Architektur und letztendlich von Gesellschaft? In diesem<br />

letzten Teil der Ausstellung befindet sich der „Koski-Mat“,<br />

eine Art Snackautomat, konzipiert <strong>für</strong> einen<br />

geplanten feministischen Kiosk. Die Zusammenarbeit<br />

mit „Sisterhood – Girls Go Graffiti“ verschafft zudem<br />

Frauen und FLINTA Personen aus der Graffitiszene<br />

Sichtbarkeit. Außerdem erwarten die Besucherinnen<br />

und Besucher eine VR-Installation mit virtuellem<br />

Rundgang durch <strong>Bremen</strong> sowie Frauen- und queere<br />

Stadtpläne.<br />

„Wir bieten ein sehr buntes Fenster in die Zukunft und<br />

wollen alle Frauen und Menschen, damals wie heute,<br />

empowern. Der öffentliche Raum ist öffentlich, er ist<br />

Grundrecht. Deshalb dürfen wir niemanden ausschließen“,<br />

erklärt Co-Kuratorin Céline Schmidt-Hamburger.<br />

TERMIN<br />

Architektur <strong>für</strong> Alle?!<br />

Emanzipatorische Bewegungen<br />

in Planung und Raum<br />

bis 12. März 2023<br />

Wilhelm Wagenfeld Haus<br />

Am Wall 209 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

wilhelm-wagenfeld-stiftung.de<br />

14


EDITION 22<br />

DESIGN<br />

Blick in den Showroom<br />

Fedelhören 81<br />

Designklassiker <strong>für</strong>s Leben<br />

Benjamin Kirchner<br />

und Laurenz Jansen<br />

Seit November 2022 betreiben Benjamin Kirchner<br />

(44 Jahre) und Laurenz Jansen (22 Jahre) ein Ladengeschäft<br />

und Showroom im Fedelhören <strong>für</strong> ausgewählte<br />

Vintage Designklassiker.<br />

Zwischen bekannteren Klassikern von Eames, Le Corbusier<br />

und Arne Jacobsen etc. finden Sie hier auch<br />

Raritäten wie z.B. das Schlauchregal von Reinhard<br />

Müller. Zu dem Designer pflegen Jansen und Kirchner<br />

einen persönlichen Kontakt.<br />

Zeitlose Klassiker bei EDITION 22<br />

Die Objekte werden mit besonderer Sorgfalt deutschlandweit<br />

ausgesucht. Viele dieser Möbel haben ihren<br />

Ursprung im letzten Jahrhundert und werden bis<br />

heute produziert. Ein Zeichen <strong>für</strong> zeitloses Design.<br />

Ein Besuch bei EDITION 22 lohnt sich!<br />

Der Store im Fedelhören 96<br />

EDITION 22<br />

Store: Fedelhören 96<br />

Showroom: Fedelhören 81<br />

28203 <strong>Bremen</strong> I T 0421 <strong>89</strong>80 7933<br />

edition22.de I Instagram: edition_22_bremen<br />

15


MEHR LICHT<br />

SCHÖN WOHNEN<br />

Eine sichere Umgebung dank<br />

zuverlässiger Außenbeleuchtung<br />

rund ums Haus<br />

16<br />

Stolpergefahren im Garten werden durch eine gute Ausleuchtung gebannt.<br />

Alle Fotos: djd/Paulmann Licht


Außenbeleuchtung sorgt <strong>für</strong> mehr Sicherheit.<br />

(djd). Sehen und gesehen werden, so lautet nicht nur<br />

im Straßenverkehr die Faustformel <strong>für</strong> mehr Sicherheit.<br />

Auch auf privaten Einfahrten und Gartenwegen<br />

sowie vor dem Hauseingang beugt eine sorgfältig<br />

geplante Beleuchtung möglichen Unfallgefahren<br />

vor. Hauseigentümer sind schon aufgrund ihrer Verkehrssicherungspflicht<br />

dazu aufgefordert, <strong>für</strong> gutes<br />

Licht im Außenbereich zu sorgen.<br />

Stolpergefahren vermeiden<br />

Ein übermäßig hoher Energieverbrauch ist dabei<br />

nicht zu be<strong>für</strong>chten, denn heutige LED-Modelle sind<br />

besonders langlebig und sparsam im Verbrauch. Solarleuchten<br />

wiederum versorgen sich selbst mit der<br />

benötigten Energie. Empfehlenswert sind zudem Sensorleuchten<br />

in Verbindung mit einem Bewegungsmelder.<br />

So lässt sich Energie sparen. Von der gewonnenen<br />

Sicherheit profitieren die Bewohner selbst sowie<br />

gleichermaßen Gäste. Ungebetene Gäste hingegen<br />

wie Einbrecher, die lieber im Dunklen bleiben, werden<br />

durch helles Licht erfahrungsgemäß abgeschreckt. Die<br />

Ausleuchtung empfiehlt sich nicht nur <strong>für</strong> den Hauseingang<br />

sowie angrenzende Wege, sondern ebenso<br />

auf der Rückseite des Eigenheims <strong>für</strong> die Terrasse<br />

und Gartenwege. In vielen Kommunen wie Berlin oder<br />

Hamburg ist zudem vorgeschrieben, dass die Hausnummer<br />

beleuchtet sein muss. Welche Vorgaben gelten,<br />

erfahren Hausbesitzer bei der Verwaltung vor Ort.<br />

Einfach planen und installieren<br />

Da die Außenbeleuchtung allen Launen der Witterung<br />

ausgesetzt ist, muss sie wetterfest sein. Für den Einsatz<br />

im Freien empfiehlt sich da<strong>für</strong> die Verwendung<br />

von strahlwassergeschützten Produkten, zu erkennen<br />

an der Schutzklasse „IP67“. Für eine unkomplizierte<br />

Installation eignen sich Niedrigvoltsysteme, die Heimwerker<br />

selbst verlegen können, wie zum Beispiel die<br />

sogenannten Plug & Shine-Systeme von Paulmann:<br />

Sie lassen sich einfach in Betrieb nehmen und ebenso<br />

unkompliziert wieder versetzen, zum Beispiel wenn<br />

Eine gute Ausleuchtung unter dem Carport bewährt sich.<br />

Gartenwege neu angelegt werden. Sie sind unter anderem<br />

als Pollerleuchten <strong>für</strong> Wege erhältlich oder als<br />

LED-Stripes, die stimmungsvolle Akzente im Garten<br />

sowie an der Hausfassade schaffen. Mit Erdspießen<br />

wiederum lassen sich Bäume, Blumen oder Büsche<br />

abseits des Gartenwegs ins passende Licht tauchen.<br />

Unter paulmann.de gibt es mehr Details dazu sowie<br />

viele weitere Tipps zur Planung der Außenbeleuchtung.<br />

Mit Park+Light-Systemen, oftmals mit Solarbetrieb,<br />

lässt sich auch dort <strong>für</strong> helle Verhältnisse sorgen,<br />

ohne dass erst aufwendige Stromleitungen verlegt<br />

und verbuddelt werden müssten.<br />

Brendel-Anzeige-11.10-Final 03.11.2010 10:31 Uhr Seite 1<br />

Brendel<br />

Farbe.<br />

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Schöne Räume<br />

Schönheit.<br />

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Probedruck<br />

17


Den Energieverbrauch<br />

eindämmen<br />

SCHÖN WOHNEN<br />

Eine aktuelle Studie zeigt: Wärmedämmung rechnet sich jetzt noch schneller.<br />

Foto: djd/Qualitätsgedämmt/Getty Images/yunava1<br />

Energetisches Modernisieren<br />

bringt schnellen und<br />

dauerhaften Spareffekt<br />

(djd). Zu einem besseren Klimaschutz kann jeder<br />

durch einen bewussten und sparsamen Umgang<br />

mit Energie einen Beitrag leisten - angefangen im<br />

eigenen Zuhause. Allein das Heizen ist <strong>für</strong> zwei Drittel<br />

der Kohlendioxid-Emissionen im Wohnbereich<br />

verantwortlich, zitiert Statista aus Erhebungen des<br />

Statistischen Bundesamtes. Umso schwerer wiegt<br />

es, dass in älteren, ungedämmten Gebäuden ein großer<br />

Teil der Wärmeenergie ungenutzt nach außen<br />

verloren geht. Eine energetische Sanierung rechnet<br />

sich somit <strong>für</strong> die Umwelt und <strong>für</strong> Hauseigentümer<br />

gleichermaßen. Denn angesichts hoher Energiepreise<br />

auf der einen und staatlicher Fördergelder auf der<br />

anderen Seite macht sich die Investition noch schneller<br />

bezahlt als gedacht.<br />

18


Energetische Fassadendämmung kann wieder staatlich gefördert werden, Foto: pixabay, pexels.com<br />

Staatliche Förderung nutzen<br />

Während zwischenzeitliche Förderstopps und leere<br />

Töpfe im Neubaubereich <strong>für</strong> Verwirrung sorgen, ist die<br />

staatliche Unterstützung <strong>für</strong> eine Sanierung gesichert.<br />

Aus der Bundesförderung <strong>für</strong> effiziente Gebäude werden<br />

bis zu 25 Prozent der Investitionen übernommen,<br />

alternativ können Hauseigentümer auch steuerliche<br />

Vorteile, verteilt auf drei Jahre, in Anspruch nehmen.<br />

Zusätzliche Anreize sind aufgrund der geplanten<br />

neuen EU-Gebäude-Richtlinie zu erwarten. Wer das<br />

Zuhause modernisieren möchte, findet in Energieberatern<br />

kompetente Ansprechpartner.<br />

Sie können eine Bestandsanalyse vornehmen, die<br />

ebenfalls staatlich gefördert wird. Unter dämmenlohnt-sich.de<br />

etwa gibt es viele weitere Informationen<br />

dazu sowie die Möglichkeit, Ansprechpartner vor Ort<br />

zu finden. Die Fassadendämmung steht auf der Liste<br />

der von den Fachleuten empfohlenen Sanierungsschritte<br />

meist an erster Stelle, da sie besonders wirksam<br />

sofort und dauerhaft den Heizenergieverbrauch<br />

reduziert. Davon profitieren die Bewohner bereits in<br />

der nächsten Heizsaison. Ein weiterer Aspekt: Ohne<br />

eine fachgerechte Dämmung tragen alle folgenden<br />

Maßnahmen nicht effektiv zum Energiesparen bei.<br />

Energetische Sanierung rechnet sich fast immer<br />

Aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten und<br />

zusätzlicher Effekte wie der CO2-Steuer amortisiert<br />

sich eine energetische Sanierung älterer selbst genutzter<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser noch schneller.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag<br />

des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) und<br />

der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz<br />

(DENEFF). Eigenheime der Baujahre 1919 bis<br />

1978 wurden dazu hinsichtlich ihres Energiebedarfs<br />

und der erzielbaren Einsparungen nach einer Dämmung<br />

analysiert. Auch <strong>für</strong> Vermieter ist eine Sanierung<br />

interessant, da Mieter beginnend ab 2023 die<br />

Kohlendioxid-Kosten anschließend zum großen Teil<br />

selbst zu tragen haben. Zudem steigert die Maßnahme<br />

den Wert des Gebäudes.<br />

Lutz Krumbach<br />

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Kaminfeuer<br />

wohlige Wärme<br />

gemütliche<br />

Atmosphäre<br />

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19


Schön Wohnen<br />

WOHNTRENDS<br />

Natürlicher Luxus mit wertigen Holzmöbeln, Foto: Zen-Chung, Pexels<br />

20


Neue Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen werden mit<br />

kreativen Trendwörtern – auf Deutsch, Englisch oder in einer neuen Art der<br />

Zusammensetzung – greifbar gemacht. Als Indikatoren <strong>für</strong> sich wandelnde<br />

Bedürfnisse regen die Begriffe den Austausch an und helfen uns dabei, uns<br />

in einer sich ständig wandelnden Welt zurechtzufinden. Spielerisch und mit<br />

Humor werden neue Entwicklungen so in Worte gefasst.<br />

Backyard Revolution<br />

Viele Einfamilienhäuser sind nicht darauf ausgelegt,<br />

dass eine oder sogar mehrere Personen gleichzeitig<br />

im Homeofficearbeiten können. Die Lösung: Gartenhäuschen<br />

der neuen Art! Das kann eine Fertigeinheit<br />

sein, eine kleine Hütte, ein Wohnwagen, ein Nebengebäude<br />

oder ein umgebauter Schuppen. Damit wird<br />

günstig zusätzlicher Raum geschaffen, im besten<br />

Fall, ohne eine Baugenehmigung zu benötigen. Waren<br />

diese zusätzlichen Räume Lebensretter während<br />

der Pandemie, so werden die Neo-Gartenhäuser<br />

inzwischen <strong>für</strong> verschiedenste Zwecke genutzt. Ob<br />

als Rückzugsort, Hinterhof-Büro oder Platz <strong>für</strong> generationsübergreifendes<br />

Wohnen, wenn Oma, Opa<br />

oder das Bumerang-Kind plötzlich (wieder) einziehen<br />

– das Gartenhäuschen hat Konjunktur und kann <strong>für</strong><br />

Freizeit- oder Arbeitszwecke sogar untervermietet<br />

werden. Vorzugsweise modular und nachhaltig gebaut,<br />

glänzen die neuen Gartenhäuschen mit flexiblen<br />

Nutzungsoptionen.<br />

form29 <strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 1 D-28203 <strong>Bremen</strong> Tel 0421 347 95 35 www.form29.com info@form29.com<br />

Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 11 – 14h und 16 – 19h Samstag von 11 – 15h<br />

21


Coastal Granny<br />

Wenn Sie sich zu alt <strong>für</strong> den „Cottagecore“-Trend<br />

fühlen, der vor allem von Teenagern und jungen<br />

Erwachsen in Form eines idealisierten dörflichen<br />

Chics ausgelebt wird, dann werden Sie sich sicher<br />

über die „Coastal Granny“-Ästhetik freuen: einfaches,<br />

entspanntes und doch makelloses Design mit vielen<br />

neutralen Farben, Leinen und maritimen Accessoires.<br />

Denken Sie an Diane Keaton oder Meryl Streep, die in<br />

ihrem Garten ein paar reife Tomaten pflückt, um damit<br />

in der lichtdurchfluteten, taubenblauen Küche mit<br />

Rattanmöbeln und Tellern aus der lokalen Töpferei ein<br />

leichtes Mittagessen vorzubereiten. Ja, es klingt wie<br />

ein Traum – aber wie bei allen Trends steckt auch hier<br />

ein Fünkchen Wahrheit, was unter anderem an der<br />

Beliebtheit des TikTok-Hashtags #coastalgrandmother<br />

erkennbar ist.<br />

Demenzgerechtes Wohnen<br />

Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft<br />

steigt auch der Bedarf an demenzgerechten Wohnungen,<br />

wie die britische Regierung in einem Bericht<br />

beschreibt. Mit architektonischen Maßnahmen und<br />

praktischem Design, natürlichem Lichteinfall, das<br />

Depressionen entgegenwirken kann, und biophilen<br />

Costal Granny, aufgeräumt, shabby, maritim, Foto: Maria Orlova, pexels.com<br />

Elementen wie Pflanzen ist es demenzerkrankten<br />

Menschen möglich, länger eigenständig zu wohnen.<br />

Darüber hinaus können strategisch wichtige Orientierungspunkte<br />

sinnvoll eingesetzt werden, um die<br />

Navigation und Orientierung bei nachlassender Kognition<br />

zu erleichtern. Auffällige Gemälde oder ein bunter<br />

Blumentopf im Innenraum oder Bäume und Bänke im<br />

Außenbereich sind intuitive Wegweiser. Übliche Symbole,<br />

wie das grüne Ausgangsschild in öffentlichen<br />

Räumen, können <strong>für</strong> Menschen mit Demenz dagegen<br />

eher verwirrend sein.<br />

Dramatic Irony<br />

Der schöne Ausdruck „Dramatic Irony“ stammt aus<br />

einem Newsletter von Tablet Hotels und beschreibt<br />

das eklektische und unkonventionelle Design, das<br />

sich zunehmend und vor allem in englischen Hotels<br />

und Gasthäusern findet. Die Einrichtung ist eine Mischung<br />

aus alten und neuen Möbeln, spektakulären<br />

Statement-Tapeten mit großflächigen Mustern und<br />

ausgefallenen, unkonventionellen und künstlerischen<br />

Accessoires – voller Humor und mit unvergesslichem<br />

Stil. Dramatic Irony steht <strong>für</strong> ein einzigartiges Erlebnis<br />

und bündelt viele Einrichtungstrends, die zu beobachten<br />

sind.<br />

22


Anzeige<br />

Beratung, Service, Technik auf höchstem Niveau<br />

Unser Showroom, Am Wall 153-156<br />

Hochgenuss <strong>für</strong><br />

Augen und Ohren<br />

Text: Susanne Lolk, Foto: Bungalski<br />

Zu den erstklassigen Unterhaltungsprodukten von<br />

Bang & Olufsen, Metz, Loewe, Sonoro und unseren<br />

anderen Produkten gehören nicht nur technische<br />

Meisterleistung sondern auch beste Beratung und<br />

der Installationsservice vor Ort.<br />

Aus den Lautsprechern erklingt ein Sound, der<br />

keinen Vergleich mit einem modernen Kinosaal<br />

scheuen muss, das Bild auf dem Fernseher ist gestochen<br />

scharf und die Bedienung dieses Heimkino-<br />

Erlebnisses ist ein Kinderspiel: Ein Wunschtraum in<br />

den eigenen vier Wänden? Auf keinen Fall. Mit der<br />

richtigen Beratung, hochwertigen Geräten und ausgewiesenen<br />

Experten kann jede Wohnung in eine<br />

perfekte Multimedia-Landschaft verwandelt werden.<br />

Die fachkundigen Berater gehen zu 100 Prozent auf<br />

die Wünsche der Kunden ein. Das ist Teil der mehr<br />

als 40-jährigen Firmen-Philosophie. Denn jeder<br />

Mensch hat andere Vorlieben, andere Wünsche und<br />

ein anderes Budget.<br />

In Sachen Service bietet die Firma Bungalski zusätzlich<br />

weitere Highlights an. So kann der Kunde bei<br />

Neukauf sein Altgerät nach einer Wert-Schätzung<br />

zu einem fairen Preis in Zahlung geben. Ein Anruf<br />

genügt und die Experten kommen auch zum Kunden.<br />

So einfach kann der Tausch Alt gegen Neu sein.<br />

Übrigens: Die Bungalski-Filiale in <strong>Bremen</strong> am<br />

Wall kann ohne Probleme mit dem Auto erreicht<br />

werden. Direkt vor dem Geschäft sind Parkplätze<br />

vorhanden, sodass es ohne Probleme möglich ist,<br />

sich im Showroom von den Angeboten inspirieren<br />

zu lassen.<br />

F. Bungalski GmbH in <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 153-156 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 32 55 00- 0 I M 0152 22 67 653<br />

F. Bungalski GmbH in Verden<br />

Große Straße 117 · 27283 Verden<br />

T 04231 3 08-0 I M 0172 38 60 334<br />

bungalski.com


Fashion Hospitality<br />

Letztes Jahr gab es den Netflix- und Vogue-Effekt<br />

– nun erleben wir die Fashion Hospitality: Bulgari besitzt<br />

weltweit mehrere Hotels, Gucci betreibt Osterias<br />

in Seoul, Florenz, Beverly Hills und Tokio, und auch<br />

Breitling hat ein Restaurant in der südkoreanischen<br />

Hauptstadt eröffnet. Offensichtlich spricht die Verbindung<br />

von Luxusmode und Essen Kunden an. Es<br />

ist eine interessante Herausforderung <strong>für</strong> Architektinnen<br />

und Designer, eine Marke im Gourmet-Erlebnis<br />

widerzuspiegeln – etwas, das in Zukunft auch auf<br />

Möbel- und Designmarken übergreifen könnte. Die<br />

Möglichkeiten sind endlos: von einer Boffi Coffee Bar<br />

über ein SieMatic Sushi Restaurant bis hin zu einer<br />

Vitra Vinothek.<br />

Feng Shui 2.0<br />

Was ist eigentlich aus Feng Shui geworden? Trends<br />

kommen und gehen, aber sie entwickeln sich auch<br />

weiter, werden umgestaltet, neu gebrandet oder umbenannt.<br />

Eine interessante Weiterentwicklung von<br />

Feng Shui ist der Japandi-Stil (Scandi trifft Japan),<br />

wo Minimalismus auf warmes, strukturiertes Holz<br />

trifft. Eine Entwicklung, die Feng Shui mit westlicher<br />

Architektur verbindet, kommt von Innenarchitektin<br />

Teppich, das Gestaltungselement zum Mitnehmen, Foto: Element Digital, pexels.com<br />

und Feng Shui Meisterin Kathrin Schmack, die eine<br />

subtile Balance zwischen Ruhe und Bewegung, Licht<br />

und Schatten, Körper und Leere anstrebt. Schmack ist<br />

überzeugt davon, dass jeder Ort seine Eigenart hat,<br />

aus der das Potenzial <strong>für</strong> Wachstum entsteht. In ihren<br />

Workshops möchte sie Architektinnen und Dekorateuren<br />

helfen, die Kluft zwischen östlicher und westlicher<br />

Designphilosophie zu überbrücken.<br />

Floordrobe<br />

Während Haute Tapete neue Designs an unsere<br />

Wände bringt, steht auch ein umfassendes Umstyling<br />

unter unseren Füßen an. Immer mehr Menschen investieren<br />

in einen Statement-Teppich – oder wie ich<br />

es nenne: „Floordrobe” (Garderobe <strong>für</strong> den Boden).<br />

Das sind längst nicht mehr nur Perserteppiche, sondern<br />

Designerteppiche wie von The Rug Company<br />

oder Teppiche mit Nachhaltigkeitsfaktor von vegan<br />

bis zu recyceltem Ozeanplastik. Teppiche sind ein<br />

auffälliges Designelement, können flexibel eingesetzt<br />

werden und sind beim Umzug leicht zu transportieren.<br />

Die Sorgfalt, Liebe und Investitionen, die heute in die<br />

Floordrobe gesteckt werden, sind so groß, dass man<br />

sie fast als carPETS bezeichnen könnte.<br />

24


Greenterior im Arbeitsalltag, Pflanzen fördern die Konzentration, Foto: Wong, unsplash.com<br />

Greenterior<br />

Das Interesse daran, mehr Natur in die Inneneinrichtung<br />

zu bringen, wächst so rasant, dass es da<strong>für</strong> nun<br />

einen eigenen Begriff gibt: Greenterior. Insbesondere<br />

bei der Bürogestaltung sind Greenterior-Designer<br />

künftig sehr gefragt. Die Designerin Miriam Köpf ist<br />

überzeugt von den Vorzügen, umgeben von Pflanzen<br />

zu arbeiten: „Oft geht der Wunsch von den Mitarbeitenden<br />

aus. Wie auch im privaten Bereich spielen<br />

Zimmerpflanzen in Büros eine zunehmend wichtige<br />

Rolle. Hinzu kommen Studien, die besagen, dass sie<br />

VOM 11.03. BIS 26.03.2022<br />

15 % PREISVORTEIL AUF VIELE<br />

MODELLE DER KOLLEKTION<br />

LE RENDEZ-VOUS<br />

LIGNE ROSET<br />

die Konzentration steigern. Sie schaffen ein gesundes<br />

Raumklima und dämpfen den Schall“. Es wird<br />

also höchste Zeit, sich von dem verstaubten und halb<br />

toten Ficus in der Ecke zu verabschieden und die Einrichtung<br />

grüner zu gestalten!<br />

Haute Tapete<br />

Der Markt <strong>für</strong> Tapeten durchlief einige Auf und Abs,<br />

seit kurzem erleben sie wieder einen Aufschwung –<br />

in der Pandemie haben sich Onlinesuchanfragen zu<br />

Tapeten um 50 Prozent erhöht. Kein Wunder: Die<br />

immergleichen vier Wände werden irgendwann langweilig.<br />

Dank günstigerer Produktionsmethoden und<br />

der Demokratisierung von Designs ist eine Tapete<br />

heutzutage kein Luxus mehr, auch wenn sie so aussieht:<br />

Feature Walls schmücken mit großen auffälligen<br />

Mustern verschiedenste Räume – oftmals inspiriert<br />

von den Looks auf Haute-Couture-Laufstegen. Dank<br />

dieser Haute Tapetes von Modehäusern wie Christian<br />

Lacroix und Versace können wir es uns jetzt leisten,<br />

einen Runway-Look zu tragen – zumindest an unseren<br />

Wänden.<br />

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Hybrid Hype<br />

Hybrid ist der neue Hype <strong>für</strong> die Gestaltung und Vermarktung<br />

vieler Projekte, von Hotels über Einkaufszentren<br />

bis zu Bürogebäuden. So befindet sich in den<br />

oberen beiden Stockwerken des IKEA Innenstadteinrichtungshauses<br />

am Wiener Westbahnhof das Hostel<br />

JO&JOE und bietet damit eine optimale Abstimmung<br />

unterschiedlicher Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten,<br />

die den aktuellen Zeitgeist trifft. Auch das<br />

ALEJA-Einkaufszentrum in Ljubljana stellt eine hybride,<br />

einladende Mischung vor: ein Sport- und Vergnügungszentrum<br />

auf dem Dach, Einkaufsmöglichkeiten<br />

auf den Etagen und Food-Courts im Eingangsbereich.<br />

In Zukunft kommt es beim Einkaufen auf eine zeit-<br />

26


Reinthalerstraße 17A . D-28213 <strong>Bremen</strong><br />

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Koffice, die Küche als zentrales Element im Büro, Foto:<br />

gemäße Mischung an, um Treffpunkte zu schaffen,<br />

an denen Nahversorgung, Gastronomie, Shopping,<br />

Freizeitaktivitäten, Arbeiten und Serviceeinrichtung<br />

vereint werden.<br />

Koffice<br />

In Anlehnung an die populäre Wortschöpfung Hoffice<br />

habe ich das Wort, wenn auch nicht den Trend, „Koffice”<br />

erfunden. Hier verschmelzen Küche und Büro<br />

miteinander. Die Idee ist es, die Küche an unseren<br />

Arbeitsplatz zu bringen, um eingerostete soziale Kommunikationsfähigkeiten<br />

aufzulockern und neue Bindungen<br />

zwischen Mitarbeitenden und dem Unternehmen<br />

aufzubauen. Galten früher Sitzsäcke, Rutschen<br />

und Schaukeln als Statussymbol des New-Work-<br />

Büros (und die es in einen Spielplatz <strong>für</strong> Erwachsene<br />

verwandelten), so suchen wir heute nach neuen, postpandemischen<br />

Werkzeugen <strong>für</strong> Konnektivität und Co-<br />

Kreation im Büro.<br />

Endlich gibt es Betten, die das Leben erleichtern und trotzdem schön aussehen.<br />

Wir haben das<br />

zukunftssichere Bett !<br />

Die Vorteile auf einem Blick:<br />

• Zeitloses Design in vielen Holz- und Polstervarianten<br />

• automatische Verstellmöglichkeiten<br />

• Matratzen individuell auf Körper und Rücken abgestimmt<br />

• zukunftssicher durch Funktionalität<br />

• Beratung auch zuhause in den eigenen vier Wänden<br />

• Integration ins eigene Bett möglich<br />

• Ergonomische, bequeme und individuelle Ein- und Ausstiegshöhe<br />

• Einzel- und Doppelbettlösungen möglich<br />

• Professionelle Handhabung, falls Sie fremde Hilfe benötigen<br />

Komfortables Aufstehen Problemlose Reinigung Sehr leichtes Bettenbeziehen<br />

Sprechen Sie mit den Experten: Rufen Sie uns an und vereinbaren<br />

einen Beratungstermin, gerne auch bei Ihnen zuhause.<br />

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Warme Umgebung als Rückzugsmöglichkeit, um den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, Foto: Rachel Claire, pexels.com<br />

Neuroästhetik<br />

Sicherlich haben viele von Ihnen von Neuroarchitektur<br />

gehört und von der Idee, dass Gebäude uns<br />

genauso formen wie wir sie formen. Die Theorie der<br />

Neuroästhetik besagt, dass wir Gebäude umso besser<br />

entwerfen und bauen können, je besser wir die neurologische<br />

Reaktion auf unsere Umgebung verstehen.<br />

Moderne Metropolen bieten allerdings oft nichts, was<br />

den Geist zur Ruhe kommen lässt. Psychologen und<br />

Stadtplanerinnen wollen das nun ändern – mit einfachen<br />

Tricks. Neben offenen, ruhigen und warmen<br />

Umgebungen mit Rückzugsmöglichkeiten oder der<br />

Verwendung natürlicher Elemente wie Pflanzen oder<br />

Wasserspiele löst auch die Übertragung von Mustern<br />

aus der Natur in städtische Kontexte Wohlbefinden<br />

aus. Fraktale, also die Abfolge von gleichartigen Mustern,<br />

die sich auf verschiedenen Ebenen wiederholen,<br />

vermitteln uns ein Gefühl von organisierter<br />

Komplexität und sind in der Natur häufig anzutreffen<br />

– man denke nur an einen Romanesco-Blumenkohl<br />

oder an Dinge wie Wolken, Bäume, Pflanzen, Wellen<br />

und Berge. Sie werden deshalb vermehrt in unsere<br />

gebaute Umgebung integriert.<br />

Probiotische Architektur<br />

Haben Sie schon einmal einen dieser lustigen kleinen<br />

Drinks probiert, die probiotischen Genuss und Balance<br />

<strong>für</strong> den Körper versprechen? Inzwischen gibt es auch<br />

probiotische Architektur – dank dem RIBA-ausgezeichneten<br />

Architekten Richard Beckett. Seine aktuelle<br />

Arbeit konzentriert sich auf das Mikrobiom in Innenräumen<br />

und das Potenzial <strong>für</strong> einen probiotischen<br />

Designansatz in der Architektur, bei dem nützliche<br />

Mikroben in Gebäuden und Baumaterialien kultiviert<br />

werden. Dadurch, dass wir so viel Zeit in Innenräumen<br />

verbringen, fehlt uns mikrobielle Vielfalt, was wiederum<br />

zu einer Vielzahl neuer chronischer Krankheiten<br />

führt. Eine Lösung, die Beckett vorschlägt, sind Badezimmerfliesen,<br />

die Sporen mit nützlichen Mikroben<br />

enthalten – das keramische Äquivalent zu Sauerkraut.<br />

Ein weiteres Beispiel probiotischer Architektur wurde<br />

im Alive-Pavillon von The Living auf der Architekturbiennale<br />

von Venedig 2021 ausgestellt, um zu zeigen,<br />

wie organische Materialien mit mikrobiellen Eigenschaften<br />

in der Architektur eingesetzt werden könnten,<br />

um eine gesündere Umgebung <strong>für</strong> die Menschen<br />

zu schaffen.<br />

28


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Möbel aus nachhaltigen Materialien, Foto: Max Vakhtbovych, pexels.com<br />

Responsible Desire<br />

Responsible Desire beschäftigt sich mit bewusstem<br />

und nachhaltigem Konsum und hat seine Ursprünge<br />

in der Positive-Luxury-Bewegung. Die britische Designerin<br />

Anya Hindmarch, die mit ihrer „I’m not a Plastic<br />

Bag (2007) und „I’m a Plastic Bag”, (aus recycelten<br />

Plastikflaschen, 2021) bekannt wurde, hat nun „Return<br />

to Nature“ vorgestellt, eine Zero-Waste-Ledertasche,<br />

die kompostierbar ist und innerhalb von 45 Tagen<br />

ökologisch abgebaut wird. MIO, ein Unternehmen<br />

<strong>für</strong> nachhaltiges Möbeldesign, verschreibt sich dem<br />

Leitprinzip von „Responsible Desire“: Kunden sollen<br />

nachhaltige Produkte aus echtem Verlangen und nicht<br />

aus Angst, Schuldgefühl oder Altruismus kaufen. Diese<br />

verantwortungsvolle Nachfrage wird letztendlich<br />

den kulturellen Wandel vorantreiben, der notwendig<br />

ist, um unseren Planeten wieder ins Gleichgewicht zu<br />

bringen.<br />

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Vertikale Villen, luxuriös über zwei Stockwerke mit großer Terrasse liegen im Trend, Foto: Jonathan Borba, pexels.com<br />

Vertical Villas<br />

Das städtische Leben in der Vertikalen hat <strong>für</strong> viele<br />

Menschen seinen Reiz verloren – möglicherweise ist<br />

die Ära der glänzenden Wolkenkratzer bald vorüber:<br />

2021 wurde der Bau von nur 24 Gebäuden mit 20<br />

oder mehr Stockwerken gestartet – ein Rückgang<br />

um fast die Hälfte gegenüber 2019. Wenn es jemals<br />

eine Zeit gab, in der sich Wolkenkratzer neu erfinden<br />

mussten, dann jetzt. Wir haben den Aufstieg<br />

des Vertical Village erlebt, typischerweise als eine<br />

Art gemeinschaftliche Wohnform, die die Werte und<br />

Prinzipien des Dorfes in der Stadt bewahrt. Der Trend<br />

zur Vertical Villa klingt ähnlich, doch es geht eher um<br />

Luxus und Status als um Community und Sharing. Da<br />

in vielen Städten kein Platz <strong>für</strong> den Bau von Villen ist,<br />

scheinen die Bauträger mit dem cleveren Branding<br />

von Hochhauswohnungen als vertikale Villen einen<br />

Marketing-Sweetspot getroffen zu haben.


32<br />

Das Gefühl von Individualität, Exklusivität und Abgeschiedenheit,<br />

das typisch <strong>für</strong> eine Villa ist, wird in den<br />

Vertical Villas mithilfe großzügiger umlaufender Terrassen,<br />

die unterschiedliche Ausblicke und Ausrichtungen<br />

sowie Lounge-Bereiche bieten, umgesetzt.<br />

Water Urbanism<br />

Während einige Städte wie Amsterdam bei Projekten<br />

wie „Schoonschip” mit schwimmenden Häusern<br />

planen, um auf den potenziellen Anstieg des Meeresspiegels<br />

zu reagieren, öffnen sich andere Städte<br />

wie Paris <strong>für</strong> alte Wasserwege. Vor Jahrzehnten oder<br />

sogar Jahrhunderten, in Zeiten des aufblühenden<br />

Wachstums, haben viele Städte vorhandene Wasserwege<br />

zugedeckt oder zugeschüttet. Heute, da wir die<br />

Vorteile des Lebens am oder auf dem Wasser entdecken,<br />

gewinnt Water Urbanism an Bedeutung – von<br />

der Regenwasserbewirtschaftung über die ikonische<br />

Umwandlung einer Autobahn in einen Kanal in Seoul<br />

bis hin zur Eröffnung von „Stränden” an den Flussufern<br />

in Wien und Paris. Der knapp vier Meter breite<br />

Fluss Bièvre in Paris, der 1912 wegen industrieller<br />

Verschmutzung versiegelt wurde, soll jetzt – was <strong>für</strong><br />

eine Wendung des Schicksals – im Kampf gegen den<br />

Klimawandel wieder geöffnet werden.<br />

Auch trockene Blätter können in Szene gesetzt werden, Foto: Ageng Pidaksa, pexels.com<br />

Woketel<br />

Das Woketel, eine kreative Wortschöpfung aus<br />

„woke” und Hotel, ist kein Hotel, in dem man nicht<br />

schlafen kann (woke im Sinne von wach), sondern ein<br />

politisch, ökologisch und sozial korrektes Hotel. Das<br />

room2 im trendigen Chiswick im Westen Londons ist<br />

laut eigenen Angaben das erste kohlenstoffneutrale<br />

Hotel weltweit. Die Wokeness des Hotels beginnt<br />

schon bei der Anreise: Es gibt keinen Parkplatz vor<br />

Ort, so werden die Gäste ermutigt, öffentliche Verkehrsmittel<br />

zu benutzen. Die 86 Zimmer sind mit getrockneten<br />

Blumen dekoriert, die Teppiche bestehen<br />

aus alten Fischernetzen, die Decken aus 80 Prozent<br />

recyceltem Garn. Die Duschen verbrauchen 40 Prozent<br />

weniger Wasser als durchschnittliche Duschen,<br />

sorgen aber mit Luftdruck <strong>für</strong> einen starken Wasserfluss.<br />

Alle Möbel stammen aus einem Umkreis von<br />

zehn Meilen, um den CO2-Ausstoß zu verringern und<br />

sind aus natürlichen, recycelten oder wiederverwerteten<br />

Materialien hergestellt. Jedes verbrauchte Watt<br />

kommt aus erneuerbaren Energiequellen und auf<br />

dem Dach befinden sich Solarpaneele – daneben drei<br />

Bienenstöcke, aus denen der hoteleigene Honig gewonnen<br />

wird. Also Bambuszahnbürste einpacken und<br />

los geht’s!<br />

Die Entwicklungen und Trends aus der Wohn-, Bau-, Architektur- und<br />

Design-Branche kompakt zusammengefasst in treffende Wortkreationen.<br />

Ein Auszug aus dem Home Report 2023 von Oona Horx-Strathern.<br />

Quelle: Zukunftsinstitut.de


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EINFACH SCHÖN – UND SO SCHÖN<br />

EINFACH. IT‘S ELEMENTS!<br />

RUNDUM-SORGLOS-BETREUUNG IM TEAM MIT DEM FACHHANDWERK<br />

UND MEHR ALS 40 MARKEN HERSTELLERN / AUSSTELLUNGEN IN<br />

BREMEN, STUHR, OLDENBURG, BREMERHAVEN UND WALSRODE<br />

Barrierefreiheit und Komfort im<br />

pflegegerechten Bad<br />

Auch auf kleiner Fläche realisiert ELEMENTS<br />

funktionale Design-Lösungen – <strong>für</strong> ein selbstbestimmtes<br />

Leben in den eigenen vier<br />

Wänden. Rund 4,1 Millionen Menschen in<br />

Deutschland sind laut Statistischem Bundesamt<br />

pflegebedürftig. Etwa 80 Prozent<br />

davon benötigen aufgrund gesundheitlicher<br />

Beeinträchtigungen dauerhafte<br />

Unterstützung und werden zuhause versorgt.<br />

Und dort rückt ein Raum in den Fokus:<br />

das Bad. „Ein selbstbestimmtes Leben<br />

lässt sich, solange dies möglich ist, am<br />

besten im gewohnten privaten Umfeld<br />

führen. Da die Lebenserwartung steigt,<br />

gewinnt die heimische Pflege an Bedeutung<br />

– und damit auch das eigene Bad, das<br />

pflegegerecht und barrierefrei konzipiert<br />

sein sollte“, sagt Rita Janssen, Ausstellungsleiterin<br />

der ELEMENTS-Badausstellungen<br />

in Stuhr.<br />

Kleine Flächen werden zur Herausforderung<br />

Millionen Bäder in Deutschland sind jedoch<br />

mit einer Fläche von nicht einmal fünf oder<br />

sechs Quadratmetern zu klein, um etwa<br />

einer benötigten Pflegekraft oder häuslichen<br />

Assistenz ausreichend Platz zu bieten,<br />

wenn die eigene alleinige Körperhygiene<br />

aufgrund motorischer Einschränkungen<br />

nicht mehr möglich ist. Die gute Nachricht:<br />

Auch <strong>für</strong> diese kleinen Grundrisse planen<br />

die Expertinnen und Experten von ELEMENTS<br />

pflegegerechte Lösungen, die höchst funktional<br />

sind, in puncto Komfort und Design<br />

überzeugen und alle Sinne ansprechen –<br />

damit man sich zuhause möglichst lange<br />

gut aufgehoben fühlt. Damit übernimmt<br />

ELEMENTS eine Vorreiterrolle. Im Schulterschluss<br />

und unter Federführung des ZVSHK,<br />

dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima,<br />

wurden entsprechende Standards entwickelt,<br />

die es Fachhandwerkern, Architekten<br />

und Wohnberatern künftig erleichtern,<br />

3D-Badplaner und Video-Beratung<br />

Da<strong>für</strong> ist ELEMENTS wie gemacht. Im<br />

einladenden Ambiente arbeiten Fachhandwerker<br />

und Badverkäufer Hand in<br />

Hand mit viel Herz und Leidenschaft, von<br />

der ersten Planungsidee bis zur finalen<br />

Badübergabe. Wer sich vorab ein Bild<br />

vom künftigen Bad machen möchte: Die<br />

Website www.elements-show.de ist<br />

mit digitalen Features vom 3D-Badplaner<br />

bis zur exklusiven Video-Beratung eine<br />

Top-Anlaufstelle. Nicht grundlos wird<br />

ELEMENTS von Deutschlands Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern regelmäßig im<br />

größten Service-Ranking hierzulande<br />

zum „Besten Badausstatter“ gewählt.<br />

Viele wissen: Der einfachste Weg zum<br />

neuen Bad beginnt mit ELEMENTS.<br />

pflegegerechte Bäder bei kleinen Grundrissen<br />

zu realisieren. Zu den ELEMENTS-Ausstattungsoptionen,<br />

die das Leben und die<br />

Pflege erleichtern, gehören beispielsweise<br />

bodengleiche Duschen, unterstützende Haltegriffe,<br />

unterfahrbare Waschbecken oder<br />

auch das Dusch-WC, das gerade bei körperlichen<br />

Beeinträchtigungen die Hygiene vereinfacht.<br />

Der einfachste Weg zum pflegegerechten<br />

Bad führt über ELEMENTS.<br />

ELEMENTS-SHOW.DE


JUBILÄUM<br />

l‘histoire<br />

1973 Togo<br />

Das 1860 von Antoine Roset gegründete Unternehmen<br />

widmete sich zunächst der Herstellung von Griffen <strong>für</strong><br />

Sonnenschirme und von Spazierstöcken. Es folgte die<br />

Herstellung von Stühlen und später von Möbeln. In den<br />

Nachkriegsjahren wendet sich Jean Roset dem Objektbereich<br />

zu und entwickelt Möbelserien. In dieser Zeit<br />

entwirft Michel Ducaroy ein Möbelprogramm <strong>für</strong> junge<br />

Leute (chambre DN) sowie zahlreiche Sitzmöbel und<br />

Schränke <strong>für</strong> den Objektbereich.<br />

Die Zeit nach 1968 und die damit verbundene kreative<br />

Explosion der 70er veranlassen Jean Roset, den<br />

Fokus auf Wohnmöbel <strong>für</strong> den privaten Bereich neu<br />

auszurichten.<br />

Die Entwicklung neuer Materialien (Schaumstoffe,<br />

Watte, thermisch formbare Kunststoffe) treibt Jean<br />

Roset und Michel Ducaroy an, neue Fertigungstechniken<br />

zu entwickeln. Seine Berühmtheit verdankt Michel<br />

Ducaroy jedoch dem Modell Togo, dem „ Sitzkissen“,<br />

das 1973 auf der Pariser Haushaltswarenmesse vorgestellt<br />

wird. Er wird mit dem René-Gabriel-Preis ausgezeichnet.<br />

Togo, das Kult-Sitzmöbel der Siebziger, das seit seiner<br />

Markteinführung unangefochtene Erfolge feiert,<br />

gehört zu den Bestsellern. Bis heute wurden mehr als<br />

1.260.000 Exemplare von Togo in 72 Länder weltweit<br />

verkauft.<br />

34


Die Polsterung von Togo erfordert einzigartiges handwerkliches<br />

Können und ist nicht durch Maschinen zu ersetzen. Mit<br />

präzisen Handgriffen werden die berühmten Falten gestaltet,<br />

die jedem Togo seine Persönlichkeit verleihen. Die Elastizität<br />

des Schaumstoffs wird durch die Spannung der Polsterfäden<br />

und der Steppknöpfe dosiert, die in demselben Stoff oder Leder<br />

wie die Sitzfläche bezogen sind.<br />

la qualité<br />

35


ERÖFFNUNG<br />

le moderne<br />

2023 Togo<br />

2023 feiert Ligne Roset die 50-jährige Erfolgsgeschichte<br />

des Modelles Togo. Nach wie vor wird Togo<br />

ohne Unterbrechungen in den Werkstätten von<br />

Briord gefertigt, einem im Bugey gelegenen Dorf, an<br />

den Ausläufern des Juragebirges.<br />

Die Klarheit seiner Linienführung, seine architektonische<br />

und einhüllende Formgebung, seine organischen<br />

Rundungen verleihen ihm zeitlose Aktualität. Als<br />

Leichtgewicht lassen sich Sofa, Sessel, Eckteil und<br />

Hocker Togo im Handumdrehen umstellen. So<br />

ist der Klassiker auch heute noch stilgebend und<br />

anzutreffen im Foyer des Hotels „The Standard “<br />

in Hollywood wie auch im Pariser Stadtpalais von<br />

Lenny Kravitz.<br />

Feiern Sie mit uns<br />

und lassen Sie sich überraschen.<br />

ROSET MÖBEL GMBH · AM WALL 168 · 28195 BREMEN<br />

TEL.: 0421 32 39 32 · BREMEN@LIGNE-ROSET.DE<br />

Inh. Roset Möbel GmbH | Industriestraße 51 | 79194 Gundelfingen<br />

36


ERÖFFNUNG<br />

Die neuen Räumlichkeiten mit großem Parkplatz gleich am Haus in der Industriestraße 5<br />

Mehr Raum <strong>für</strong> Qualität<br />

Meyer & Rojahn, <strong>Bremen</strong>s Küchenstudio und<br />

Miele Hausgeräte Spezialist ist umgezogen<br />

Eine der Musterküchen im<br />

Meyer & Rojahn Küchenstudio.<br />

Mitte Dezember war es soweit, der Umzug von der<br />

Friedrich-Ebert-Str. 26 in die Industriestr. 5 war geschafft!<br />

Eine Herkulesaufgabe in kurzer Zeit, noch vor<br />

Weihnachten, die hellen 400qm mit den vielen Geräten<br />

und den Musterküchen zu füllen. Auf der zweiten<br />

Ebene sind nun auch die Büros und eine Eventküche<br />

platziert. Auch ein begehbarer Hauswirtschaftsraum.<br />

Die Auswahl der Geräte scheint schier unbegrenzt zu<br />

sein, ohne dass alles vollgestellt wirkt, eher sehr übersichtlich,<br />

denn die digitalen Gerätefinder <strong>für</strong> u.a. Herde,<br />

Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner helfen<br />

während der persönlichen Beratung genau das Gerät<br />

zu finden, das <strong>für</strong> Ihren Haushalt benötigt wird.<br />

Bei Meyer & Rojahn finden Kunden seit über 40 Jahren<br />

alles, was Sie <strong>für</strong> Ihre Küche oder den Haus halt suchen.<br />

Als Miele Fach händ ler bietet Dirk Meyer mit seinem<br />

Team immer die aktu ell sten Geräte und Inno vatio nen<br />

der deut schen Quali täts marke Miele. Das Team wird regelmäßig<br />

geschult, um Ihnen Ihre Fragen zu den Funktionen<br />

und Beson der heiten kompe tent und zuver lässig<br />

38


Dirk Meyer<br />

Viel Platz <strong>für</strong> Mielegeräte und gute Beratung. Zusätzlich erläutern interaktive Videoscreens die Möglichkeiten und den Funktionsumfang der Geräte.<br />

beant worten zu können. Auch der hauseigene Kundendienst<br />

hilft schnell und un kom pli ziert bei Pro ble men.<br />

Im neuen Küchen studio entdecken Sie Ideen und Beispiele<br />

<strong>für</strong> Ihre neue Küche. Zahlreiche Muster küchen<br />

und Aus stel lungs küchen bieten Raum <strong>für</strong> Fan tasie<br />

und Träume. Von den Küchenherstellern Häcker und<br />

Ballerina können alle Modelle auch <strong>für</strong> Ihre Küchenräu-<br />

me perfekt angepasst werden. Die Planung vor Ort ist<br />

selbstverständlich und sehr wichtig.“Jeder Mensch ist<br />

anders und möchte seine Individualität zum Ausdruck<br />

bringen, auch in der eigenen Küche“ Meyer&Rojahn<br />

arbeitet mit vielen da<strong>für</strong> nötigen Gewerken zusammen,<br />

so können Sie rundum sorglos sein und erhalten am<br />

Ende die perfekte Küche <strong>für</strong> Ihre Ansprüche. Dirk Meyer,<br />

freut sich, Sie mit seinem Team in den neuen Räumlichkeiten<br />

an der Industriestraße 5 begrüßen zu dürfen!<br />

Schauen Sie mal rein!<br />

Text: Susanne Lolk<br />

Industriestraße 5<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

meyer-rojahn.de<br />

T 0421 533708<br />

Geöffnet<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr<br />

Sa 9-13 Uhr<br />

Küchenplanung, Umsetzung und Service durch das Miele Center<br />

39


Lichtplanung<br />

Lichtgerichte am Wall zeigt mehr Fläche und was<br />

Licht bedeutet! Der neue Showroom lädt Sie ein!<br />

ERWEITERUNG<br />

Wohlfühlinseln aus Licht<br />

40<br />

Intelligentes Licht kabellos verplant im ganzen Haus,<br />

das zeichnet Lichtgerichte aus.<br />

Bert Schweer lebt Licht! So ist der Eindruck, wenn<br />

man sich mit ihm über sein Konzept<br />

unterhält. Wie wichtig ist<br />

Licht in den privaten oder<br />

geschäftlichen Räumen,<br />

<strong>für</strong> einen selbst und<br />

alle, die Räume betreten<br />

und sich darin<br />

aufhalten wollen, oder<br />

müssen. Bert Schweer<br />

erklärt es so:<br />

Lichtberatung, -Planung und Umsetzung Bert Schweer und Nicole Schmidt<br />

„Die Aufgabe von<br />

Licht. Licht ist einfach<br />

mehr als hell machen,<br />

mehr als Lampe. Licht<br />

auf den Punkt zu bringen<br />

bedeutet, dass wir die Aufgabe<br />

kennen müssen. Geht es um das richtige Arbeitslicht<br />

und in welchen Arbeitsräumen? Geht es um das<br />

richtige Wohnlicht, welches manchmal ambient und<br />

manchmal ausreichend hell sein muss? Illuminieren wir<br />

Objekte oder die Architektur? Geht es um öffentliche<br />

Bereiche oder um den Denkmalschutz? Und auf der<br />

Freifläche im Garten geht es um einfach schön, oder<br />

um die Beleuchtung von Wegen und Plätzen?


Aus Laden wird Ladenzeile, Lichtgerichte erweitert sich und zeigt mehr gutes Licht.<br />

beleuchtet werden sollen/ können. Und wir sprechen<br />

über die unzähligen Möglichkeiten einer guten Beleuchtung<br />

und über die Leuchtenarten, wie Wand-/<br />

Decken-/ Einbauleuchten oder auch Lichtlinien u. v. m.<br />

„Welcher Leuchtaustritt wirkt eigentlich, wie?“ Dabei<br />

zeigen wir oft schon erste Lichterlebnisse live vor Ort,<br />

um ein gemeinsames Gefühl <strong>für</strong> Licht zu generieren.<br />

Und wenn wir dann Grundrisspläne und Fotos haben,<br />

dann geht es ins Detail. Wir entwickeln zur weiteren<br />

Abstimmung eine Visualisierung möglicher Leuchten<br />

und deren Positionen, die dann mit unseren Auftraggebern<br />

weiter abgestimmt wird.<br />

Eine kleine Küche mit stimmigem Licht<br />

im neuen Showroom.<br />

Struktur in Szene gesetzt, hier mit einer Leuchte von Occhio.<br />

Auf Basis der gemeinsamen finalen<br />

Abstimmung und anhand von<br />

Zeichnungen und Bildern steigen<br />

wir in die nächste Phase auf dem<br />

Weg zu gutem Licht ein: das<br />

Lichtkonzept / die Lichtplanung.<br />

Da<strong>für</strong> ist das persönliche Gespräch<br />

am Wichtigsten. Vorort, dort, wo Sie<br />

neues Licht wünschen!“<br />

Text: Susanne Lolk<br />

Als Lichtplaner interessieren wir uns <strong>für</strong> die Lichtaufgabe<br />

und <strong>für</strong> Ihren ganz persönlichen Anspruch.<br />

In der Beratungsphase, die zielführender Weise vor<br />

Ort stattfindet, entwickeln wir schon erste gemeinsame<br />

Ideen und wir sprechen über Machbarkeiten und<br />

Installationsaufwand. Durch unsere langjährige Erfahrung<br />

bei der Umsetzung von technischen Lösungen in<br />

Gebäuden finden wir zügig die Ansätze <strong>für</strong> gutes Licht.<br />

Wir messen die Räume und Flächen, um so die richtige<br />

Lichtmenge zu definieren. Wir machen uns ein Bild<br />

von Reflexionsflächen und von Bereichen, die nicht<br />

Lichtgerichte <strong>Bremen</strong><br />

Am Wall 162 - 163<br />

28195 <strong>Bremen</strong><br />

lichtgerichte.de<br />

T 0421 3308 6707<br />

Geöffnet<br />

Mittwoch 12-17Uhr<br />

Donnerstag 12-17 Uhr<br />

Freitag 12-17 Uhr<br />

Samstag 11-15 Uhr<br />

Montag und Dienstag<br />

nach Vereinbarung<br />

41


»Beam me up, Scotty«<br />

Hoch hinaus oder einfach in die nächste Etage<br />

SCHÖN WOHNEN<br />

Vakuumlift <strong>für</strong> 3 Stockwerke in einem Altbremer Haus, Parkstraße<br />

Ein Altbremer Haus ist etwas Wunderbares: eine<br />

schöne Fassade, ein großzügiges Treppenhaus, hohe<br />

Decken, elegante Räume, und es ist nach wie vor eine<br />

der beliebtesten Wohnformen in <strong>Bremen</strong>. Gerade <strong>für</strong><br />

Familien bietet das Altbremer Haus viel Platz und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Doch was passiert, wenn die<br />

Kinder aus dem Haus sind, die Eltern einen Unfall haben<br />

oder mit zunehmendem Alter nicht mehr Treppen<br />

steigen können? Schnell wird mit einem Treppenlift<br />

geliebeugelt, aber es geht auch schicker, mit einem<br />

pneumatischem Vakuum-Lift. Er ist frei stehend, sieht<br />

unglaublich elegant aus, lässt sich schnell installieren<br />

und nötigt Gäste zu erstaunten Ausrufen: „Was? Das<br />

ist ein Fahrstuhl? Glaube ich nicht.“<br />

Case Study Parkstraße<br />

In einem vier Parteien Altbremer Haus wohnt in der<br />

obersten Wohnung ein mittlerweile 90-jähriges Ehepaar,<br />

das nicht mehr in der Lage war die Treppen bis in<br />

den 4. Stock zu steigen. Der kleinste PVE 30 Vakuum-<br />

42


Lift passte perfekt in das Auge des Treppenhauses.<br />

Damit ist das Ehepaar wieder mobil und kann in ihrer<br />

Wohnung bleiben. Für das Haus in der Parkstraße ergaben<br />

sich also folgende Vorteile: Das liebe Ehepaar<br />

blieb der Hausgemeinschaft erhalten, Mobilität <strong>für</strong> alle<br />

Hausparteien, Aufwertung des Gebäudes und damit<br />

des Wertes der Wohnungen, elegantes unauffälliges<br />

Design, das sich gut in die vorhandene Optik einfügt<br />

und eine Fahrt mit schönem Panoramablick!<br />

Das Rohrpost-Prinzip<br />

Die Arbeitsweise des Vakuum-Lifts ist einfach wie genial.<br />

Die geschlossene Kabine wird mittels Unterdruck<br />

nach oben gesaugt. Das Absinken funktioniert durch<br />

das Öffnen eines Ventils. Ein Vakuum-Lift kann daher<br />

nicht fallen sondern senkt sich immer in der Geschwindigkeit,<br />

in der die Luft durch das geöffnete Ventil eingesogen<br />

werden kann. So ist der Vakuum-Lift sicher<br />

und komfortabel mit minimalem Energiebedarf und<br />

Wartungskosten.<br />

Den Vakuum-Lift gibt es in drei unterschiedlichen<br />

Größen und mit einer maximalen Förderhöhe von 15<br />

Metern. Der PVE 30 hat einen Außendurchmesser von<br />

nur 75 cm und eine Tragkraft von 159 kg, geeignet <strong>für</strong><br />

eine Person und den Einkauf mit der Kiste Wasser. Der<br />

PVE 37 hat einen Außendurchmesser von 93,3 cm<br />

und kann 205 kg, also zwei Personen befördern. Das<br />

größte Modell ist der PVE 52, der mit einem Durchmesser<br />

von 131,6 cm drei Personen, aber auch einen<br />

Rollstuhl transportieren kann. Alle Lifte sind mit 24 Volt<br />

Kabinenstrom ausgerüstet, haben automatisches Licht,<br />

Edelstahl-Bedienelemente, Telefon und Belüftung.<br />

Selbstverständlich kann ein Vakuum-Lift auch in der<br />

Wohnung ein Stockwerk mit dem nächsten verbinden,<br />

selbstverständlich auch in einem neuen Gebäude.<br />

Beratung und Infos:<br />

ISA GmbH HomeLift Partner<br />

Konstantin Zigmann<br />

T 0421 49 17 33 51<br />

homelift.isa-net.de<br />

43


Ins Verderben<br />

gelaufen<br />

HISTORIE<br />

44<br />

Friedo Lampe auf dem Darß, im<br />

Hintergrund die Fischländer Kirche


Das Leben des Bremer Autors Friedo Lampe<br />

Darin, sich finstere bis düstere Szenen auszudenken<br />

und auch, sie niederzuschreiben, war er geübt und<br />

erprobt. Aber hätte seine Phantasie gereicht, sich die<br />

Situation vorzustellen, der er am eigenen Leib in der<br />

Nacht vom 2. Mai 1945 gegen 2 Uhr nachts ausgesetzt<br />

war? Es waren im wahrsten Sinne des Wortes<br />

die letzten Tage, fast Stunden konnte man bereits<br />

sagen, des Weltkrieges angebrochen. Berlin hatte<br />

an diesem Tag bereits die Waffen gestreckt. Und<br />

obschon vielleicht gerade eben diese letzten verwirrenden<br />

Kriegstage noch voller Gefahren gewesen<br />

sein müssen, so erleichtert waren womöglich schon<br />

manche Menschen, angesichts der unter Umständen<br />

schon als utopisch erscheinenden Aussicht, dass das<br />

Ende dieses furchtbaren Krieges tatsächlich in greifbarer<br />

Nähe liegen könnte. So dass die Stimmung trotz<br />

allem fast euphorisch war, eben weil man begann zu<br />

ahnen, dass dieser grausige Krieg und all das Unheil,<br />

das er über das Land und die Menschen gebracht<br />

hatte, kurz vor seinem Ende stand. Und Leichtsinnigkeit<br />

um sich griff? Denn wie konnte jemand, der den<br />

Abend bis spät noch mit engen Freunden zusammen<br />

gesessen hatte, sich dem gemeinsamen Aufbruch<br />

und Gang aus dem Haus der Freunde zu sich nach<br />

Hause leichtfertig nicht anschließen, sondern vorzog,<br />

sich allein auf den Weg zu machen. Vielleicht tat das<br />

Wetter das Seine: man berichtet, es sei eine bereits<br />

milde frühlingshafte Mainacht gewesen, wenn auch<br />

mit leichtem Regen. So lief der einsame Mann in sein<br />

Unglück: auf dem Rückweg hielt ihn eine Patrouille<br />

der Roten Armee an und womöglich ließen Missverständnisse<br />

die Situation eskalieren, und so endete<br />

das fatale Treffen damit, dass die Soldaten den Mann<br />

erschossen.<br />

Es handelte sich um ihn: den Bremer Autor, Lektor<br />

und Bibliothekar Friedo Lampe, der dort in der kleinen<br />

Gemeinde von seinerzeit 10.000 Einwohnern im<br />

Hause seiner guten Freundin und von ihm lektorierten<br />

Schriftstellerin Ilse Molzahn (1<strong>89</strong>5-1981) untergekommen<br />

war. In deren Haus war Platz, weil ihre zwei vorher<br />

dort noch wohnenden Söhne Michael (*1920) und<br />

Ernst-Uriel (*1924) als Soldaten im Krieg waren. Beide<br />

kamen nie wieder aus dem Krieg nach Hause, der eine<br />

fiel, der andere blieb vermisst.<br />

Hüneke &Jahns OHG<br />

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Bremerhaven: A27 /Abfahrt Universität<br />

Osnabrück /Hannover: A1 /Abfahrt Hemelingen<br />

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Stern: Linie 6/8<br />

Hollerallee (Stern): Linie 24<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr.(Hollerallee): Linie 1/4/5<br />

Hollerallee 45 ·28209 <strong>Bremen</strong><br />

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45


Die Familie Lampe (v. l.) Friedo, sein Bruder Georg, seine Eltern<br />

Moritz Christian Friedrich Lampe, der aber zeitlebens<br />

nur Friedo genannt wurde und wohl auch nur so<br />

genannt werden wollte, war am 4. Dezember 1<strong>89</strong>9<br />

in <strong>Bremen</strong> als das jüngere der zwei Kinder des Versicherungskaufmanns<br />

Johann Friedrich August Lampe<br />

(1859-1944) und seiner Frau Anna Rebecka Margareta<br />

Lampe (geb. Bollmann; 1874-1934) geboren worden.<br />

Sein Bruder Georg war zweieinhalb Jahre vorher,<br />

am 18. Juni 1<strong>89</strong>7 auf die Welt gekommen, gestorben<br />

dieser am 25.10.1980.<br />

Die Familie lebte damals in der Bülowstraße 12 in einem<br />

durchaus angesehenen neuerbauten Viertel der<br />

Stadt, unmittelbar auf der anderen Seite des Wallgrabens,<br />

in Höhe des Stephanitors im sogenannten Mug-<br />

genburg-Quartier. Friedrich Lampe war ein ausgesprochen<br />

erfolgreicher Kaufmann, wie überhaupt die<br />

Stadt <strong>Bremen</strong> in diesen Jahren ihre Blütezeit erlebte.<br />

Vor allem die Häfen brachten prallen Wohlstand in die<br />

Stadt, ihre Einwohnerzahl verdoppelte sich allein vom<br />

Ende des 19. Jahrhunderts in den darauffolgenden<br />

zehn Jahren! Später zieht die Familie noch einmal um<br />

in die Altonaer Straße, bleibt dabei aber im gleichen<br />

Quartier.<br />

Jedenfalls meinte es das Glück und ganz sicher auch<br />

das kaufmännische Geschick mit den Geschäften von<br />

Friedos Vater gut. 1906 hatte er sich mit seinem Kollegen<br />

Friedrich Wilhelm Schierenbeck (1870 – 1932)<br />

zusammengetan und die Seeassekuranz Lampe &<br />

Authentisch bleiben –<br />

bis zuletzt.<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Alles geregelt.<br />

Familienbetrieb seit 1903<br />

Tel. 0421 45 14 53<br />

<strong>Bremen</strong>-Hemelingen<br />

<strong>Bremen</strong>-Osterholz<br />

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46


Man kann wohl sagen, dass Friedo in glücklichen Verhältnissen<br />

in einer intakten Familie aufwuchs, wenn<br />

seine Kindheit nicht durch eine schwere Krankheit<br />

markiert worden wäre. Denn im Alter von knappen<br />

sechs Jahren wurde ihm eine Knochentuberkulose<br />

diagnostiziert, eine damals gerade bei Kindern und<br />

Jugendlichen nicht seltene Erkrankung, die nicht leicht<br />

und wenn ja, nur durch eine langwierige und lange<br />

dauernde, dazu sehr teure Ruhe- und Helioherapie<br />

heilbar war.<br />

Bülowplatz, Ecke Rosenkranz, gegenüber lag die Bülowstraße<br />

Schierenbeck gegründet, die übrigens bis heute in Gestalt<br />

des 1998 erfolgten Zusammenschlusses mit dem<br />

ebenfalls inhabergeführten Versicherungsunternehmen<br />

Buse & Schwartze als Lampe Schwartze Group<br />

mit Sitz in <strong>Bremen</strong> an der Herrlichkeit weiter existiert<br />

und als einer der großen Marktführer unter den Versicherungsunternehmen<br />

gilt.<br />

So wuchs Friedo in eine gutbürgerliche Familie hinein,<br />

die sich im Laufe der Jahre bald auch zum Kreis<br />

der großbürgerlichen Gesellschaft der Stadt zählen<br />

konnte, mit Personal im Haus, auch Friedo wurde von<br />

einem Kindermädchen betreut. Der gesellschaftliche<br />

Aufstieg manifestierte sich noch einmal deutlich mit<br />

dem „großen“ Umzug der Familie an den Osterdeich<br />

im Sommer 1916.<br />

Man bezog das geräumige Haus mit der Nummer 86,<br />

drei Häuser entfernt von der Ecke Celler Strasse, mit<br />

damals noch freiem Blick auf die Weser, den Weserbogen<br />

und die Pauliner Marsch. Das Weser-Stadion<br />

gab es damals zwar auch schon, aber erst in den 20er<br />

Jahren entstand dort die erste fest gemauerte Tribüne<br />

mit Umkleideräumen und sogar einem Restaurant.<br />

Aus dem Fenster seines Jugendzimmers konnte Friedo<br />

den Bootshafen des Segelvereins Weser einsehen<br />

und auch das heute noch als öffentliches Lokal existierende<br />

Bootshaus stand dort bereits seit 1913.<br />

Zu diesem Zweck wurde der kleine Friedo im November<br />

1905, nur ein paar Tage vor seinem sechsten<br />

Geburtstag, in das Kindersanatorium des Dr. Paul<br />

Schlickhorst (1870-1938) auf Norderney geschickt,<br />

wo er – ganz auf den genauen Tag kann es nicht rekonstruiert<br />

werden – mindestens bis Ende Oktober,<br />

ganz sicher höchstens aber bis zum Frühjahr 1908<br />

verbleiben musste. Denn im April 1908 wurde Friedo<br />

dann auch endlich eingeschult. Während der Zeit auf<br />

der Insel durfte Friedo kein einziges Mal das Festland<br />

betreten und auch Besuche der Familie gab es nur<br />

sehr vereinzelt, der Vater setzte hin und wieder mal<br />

von Norddeich über, seine Mutter kein einziges Mal,<br />

Bruder Georg durfte ihn öfter besuchen. Das Gute:<br />

Friedo konnte von der Krankheit geheilt werden, aller-<br />

Wir sind Ihnen<br />

immer nah.<br />

BERATUNG & BESTELLUNG<br />

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Das Kindersanatorium des Dr. Schlichthorst auf Norderney<br />

dings blieb ihm als lebenslanges Handicap, das seinen<br />

„Gang fortan ein wenig schleppend und unbeholfen,<br />

bzw. tapsig wie ein Bär erscheinen ließ. An ausgedehnten<br />

Spaziergängen und Wandertouren hinderte“<br />

ihn das aber nicht.<br />

Die Kindheit in dem lebendigen Hafenviertel <strong>Bremen</strong>s,<br />

scheint Friedo sehr geliebt zu haben, es klingt immer<br />

wieder durch die Zeugnisse aus der Zeit heraus, dass<br />

es wohl so gewesen sein muss. Dass von diesen<br />

Vierteln <strong>Bremen</strong>s durch die schweren und dauernden<br />

Bombardements in den letzten Kriegsjahren nichts<br />

geblieben ist, ist uns Heutigen schmerzlich bewusst,<br />

hat aber selbst Friedo Lampe noch selbst erleben<br />

müssen. So schrieb er an seinen Freund Johannes<br />

Pfeiffer am 25. Juni 1943 nach einem Besuch bei<br />

seinem damals 83-jährigen Vater: „<strong>Bremen</strong> sieht<br />

scheusslich aus, fast in jeder Strasse traurige Ruinen,<br />

das alte <strong>Bremen</strong> geht langsam kaputt. Dauernd Alarm,<br />

auch am Tage. Ein paar mal sass ich im Bunker. Sehr<br />

bedrückend und auch nicht ganz sicher.“<br />

Was wüssten wir ohne Dierking, König<br />

und Ehrsam Lampe?<br />

Eine einem Porträtierten gerecht werdende Biografie<br />

zu ermitteln und sie dann in Worte zu fassen bedeutet<br />

niemals eine leichte Aufgabe und erschwert sich<br />

speziell, wenn die Quellenlage eingeschränkt oder die<br />

wichtigen Zeugnisse womöglich vernichtet wurden.<br />

Die Situation, Lampe betreffend, hat zweierlei Tücken:<br />

denn die dokumentarische Lage über sein Leben ist<br />

nicht sehr umfangreich und nur mühsam zusammenzutragen.<br />

Denn seine eigene Hinterlassenschaft war<br />

sehr armselig, als er 1945 starb, denn im November<br />

1943 war seine Berliner Wohnung in der Neuen Fürstenberger<br />

Straße durch einen Bombenabwurf zerstört<br />

worden und ausgebrannt. Bis auf 150 gerettete<br />

Exemplare gingen seine beeindruckende, als einzigartig<br />

beschriebene umfangreiche Bibliothek und seine<br />

komplette mit aller Welt auf geradezu leidenschaftliche<br />

Art betriebene Korrespondenz damit ebenfalls<br />

verloren, und ihm blieb mehr oder weniger nichts als<br />

das, was er am Leibe trug und vor seiner ausgebrannten<br />

Wohnung stand.<br />

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48


„Der ganze Westen brannte. Durch brennende Strassen kam ich schliesslich<br />

zu meiner Wohnung, die schon lichterloh brannte. Wenn ich da<br />

gewesen wäre, hätte ich noch mehr retten können, so haben die Leute<br />

ein paar Möbel herausgeholt, an denen mir wenig liegt und die mich jetzt<br />

nur belasten. Da stand ich nun auf der Strasse und sah meine Wohnung<br />

brennen, neben mir im Regen die Möbel. Alles ist verbrannt, meine Bücher,<br />

mein Flügel, Zeug und Geschirr, alles. Nur ein Koffer Wäsche ist gerettet,<br />

drei Anzüge und die 150 Bücher, die in Grünheide lagen“ schreibt<br />

er an seinen Freund Johannes Pfeiffer.<br />

Trotz dieser dünnen Faktenlage wollte eine solche Biografie über den<br />

Bremer Dichter bereits der Autor, Übersetzer und Herausgeber Jürgen<br />

Dierking (1946-2016) schreiben. Er starb aber unerwartet zu Beginn seiner<br />

Arbeit an dem Manuskript. Umso dankbarer darf man dem ebenfalls<br />

in <strong>Bremen</strong> geborenen Johann-Günther König sein, dass er sich des angefangenen<br />

Projekts seines Freundes und Kollegen Dierking angenommen<br />

hat. Mit ihm zusammen hatte er bereits sehr wertvolle Anstöße in der<br />

Wiederbelebung des Autors und seines Werks unternommen, u.a. mit<br />

der gemeinsamen Herausgabe des revidierten Gesamtwerks Lampes im<br />

Jahre 1986 im Reinbeker Rowohlt Verlag und 1995 mit der Gründung der<br />

Friedo-Lampe-Gesellschaft, die allerdings seit 2012 nicht mehr existiert.<br />

Wenn auch einiges an Dokumenten und Unikaten im Literaturarchiv<br />

Marbach gehütet wird, wird König dankbar gewesen sein, dass er bei<br />

seiner Arbeit auf die tiefgehend und sorgsam recherchierte zweibändige<br />

<strong>Ausgabe</strong> der existierenden Korrespondenz Lampes und diverser Dokumente<br />

aus dessen Leben und Arbeit als Autor und Lektor zurückgreifen<br />

konnte, die der Germanist und Autor Thomas Ehrsam 2018 herausgegeben<br />

hat (Wallstein Verlag, Göttingen).<br />

Eine weitere hilfreiche Konstellation bedeutete König bei der Arbeit aber<br />

dann auch, dass Königs Vater gut befreundet mit Friedos Bruder Georg<br />

war; so konnte wohl auch die eine oder andere intimere Information aus<br />

dem familiären Ambiente zu ihm gelangen, die andere Mitglieder der<br />

Lampe-Verwandtschaft vielleicht nicht so gerne an die Öffentlichkeit gelangen<br />

lassen wollten. Gewissermaßen ein Bremer „Lorca-Effekt“, in dessen<br />

Familie ebenfalls jahrzehntelang versucht wurde zu vertuschen, dass<br />

ihrem Federico die Jungs gefielen... Und diese Tatsache unterschlägt<br />

König in keinem Moment seiner Arbeit, und gibt diesem – natürlich auch<br />

zentralen – Punkt im Lampes Leben und Schaffen den verdienten und<br />

angemessenen Raum, im Gegenteil, er verschafft den von ihm Porträtierten<br />

die Gelegenheit zu einem posthumen Outing, das dem Autor in seiner<br />

Lebenszeit aus gesellschaftlichen, politischen und erst recht in den Nazijahren<br />

strafrechtlich bedrohlichen Zeiten unmöglich gewesen wäre.<br />

Anders als die Anderen<br />

So betitelt König das dritte Kapitel seiner Biografie und kommt damit früh<br />

in dem Buch auf eine, vielleicht die zentrale Lebensbedingung Lampes zu<br />

sprechen. Der erste Satz dieses Abschnitts heißt deshalb konsequenterweise<br />

und lässt keine Diskussionen zu: Friedo Lampe war homosexuell.<br />

Diese Eigenschaft hat der junge Friedo an sich in einer Zeit entdecken<br />

müssen (oder dürfen!), die Galaxien gesellschaftlicher Akzeptanz einer<br />

solchen sexuellen Orientierung entfernt war von dem, was heute in un-<br />

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49


seren Gesellschaften weitgehend möglich geworden<br />

ist, und hat fortan mit dieser Kondition beginnen müssen,<br />

leben zu lernen. Der junge Lampe muss seine<br />

Neigung sicher schon früh gespürt haben, denn aus<br />

den frühen, aber bereits erstaunlich reif verfassten<br />

Briefen, die er mit seinem fast gleichaltrigen Jugendfreund<br />

Walter Klemens Hegeler (1900-1981) wechselte,<br />

strömt eine bisweilen zärtliche, fast verliebte Innigkeit.<br />

Mit Walter besuchte er die Oberrealschule an der<br />

Dechanatstraße, später gingen sie dann zusammen<br />

sogar zum Studieren nach Heidelberg. Ob die beiden<br />

Freunde auch eine homoerotische Beziehung verband,<br />

darüber gibt es keine Fakten, wohl eher nicht.<br />

Die Überschrift, die König diesem Kapitel gibt, bezieht<br />

sich auf den 1919 von Richard Oswald gedrehten<br />

Stummfilm gleichen Titels, der unter der wissenschaftlichen<br />

Ratgeberschaft des Sexualforschers Dr.<br />

Magnus Hirschfeld entstand, dem Gründer der weltweit<br />

ersten 1918 in Berlin<br />

gegründeten Stiftung<br />

<strong>für</strong> Sexualforschung,<br />

die seinen Namen trug.<br />

Ob Lampe ihn gesehen<br />

hat, darüber gibt es kein<br />

Zeugnis. Aber der Verdacht<br />

liegt nahe.<br />

König schreibt aber<br />

dazu: „Es war der erste<br />

Streifen, der das Thema<br />

Homosexualität und den<br />

§ 175 offen und zudem<br />

kritisch behandelte. In<br />

die Kinos konnte der<br />

Film, der sich auch<br />

wegen einiger Proteste<br />

und Unruhen als<br />

Kassenschlager erwies,<br />

überhaupt nur deshalb<br />

kommen, weil es zu<br />

Beginn der Weimarer<br />

Republik – vom November<br />

1918 bis zum Mai<br />

Filmplakat „Anders als die Andern!“<br />

1920 – keine Filmzensur<br />

gab. Nachdem er im August 1920 rückwirkend verboten<br />

worden war, wurden alle Kopien vernichtet. Die<br />

spannende Frage, ob Friedo Lampe den Film gesehen<br />

hat, konnte ich aufgrund fehlender Zeitzeugenberichte<br />

und Briefe aus dem Zeitraum November 1918 bis Juni<br />

1920 nicht klären.“<br />

Dennoch gibt es immer wieder kleine Anhaltspunkte<br />

in Lampes Biographie, dass er neben der Tatsache,<br />

dass er seit den frühen 30er Jahren mit dem Maler<br />

Peter Voß (1911 – 1956) zusammenlebte, in seinen<br />

engeren Beziehungen zu seinen Freunden wohl auch<br />

immer schwule Vibrationen mitgeschwungen haben.<br />

Auch wenn König gerade die recht lange dauernde<br />

Verbindung von Lampe und Voß als Vater-Sohn-<br />

Beziehung interpretieren will, fehlt König da wohl das<br />

passende Einfühlungsvermögen, das bei ihm – traue<br />

ich mir zu behaupten – eher auf der hetero Seite zu<br />

vermuten ist.<br />

Es ist richtig, dass Lampe und Voß zwölf Lebensjahre<br />

trennen, das aber als „nur“ Vater-Sohn-Geschichte zu<br />

deklarieren, unterliegt wohl doch zu sehr einer heretosexuellen<br />

Sicht der Dinge. Solch große Altersunterschiede<br />

in homosexuellen Beziehungen sind übrigens<br />

gar nicht mal so selten – gerade bei länger dauernden<br />

und sowohl bei weiblichen wie männlichen Paaren.<br />

Da interpretiert der Autor und Verleger Detlef Grumbach<br />

auf der Homepage<br />

des sissy <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> den<br />

nicht-heterosexuellen Film<br />

des Salzgeber Vertriebs<br />

schon wesentlich detaillierter<br />

und spürt durchaus<br />

„verdächtige“ Stellen in<br />

Lampes Leben auf: sissymag.de/johann-guentherkoenig-friedo-lampe-einebiografie/<br />

Ein deutliches Indiz <strong>für</strong><br />

Lampes Homosexualität ist<br />

allerdings schon manifest:<br />

1943, so erzählt Karl-Heinz<br />

Henssel, damals als Lehrling<br />

ein Kollege Lampes<br />

im Rowohlt Verlag, gab es<br />

den Versuch eines Stricherjungen<br />

vom Bahnhof<br />

Zoo, Lampe zu erpressen.<br />

Natürlich hätte das in jenen<br />

Zeiten Furchtbares nach<br />

sich ziehen können, harte<br />

Haftstrafen mindestens,<br />

eher Arbeits- oder Konzentrationslager bis zur Ermordung<br />

ebenda. Der Arbeitskollege konnte Lampe aber<br />

mithilfe eines gut befreundeten Anwalts einen Erfolg<br />

der Erpressung abwenden. Was dazu genau geschehen<br />

musste, ist wohl nicht mehr zu ermitteln. War es<br />

eine Geldzahlung, einhergehend mit einer Erpressung<br />

vice versa? Solche Lösungen waren damals (sind es<br />

heute noch bisweilen) nicht die seltensten…<br />

50


Kaufmann wie der Vater werden?<br />

Das war wohl die Idee der Familie, nicht besonders<br />

originell in einer Bremer bürgerlichen Familie, in denen<br />

die Söhne in der Regel die gleichen Berufe in<br />

gewisser Weise kritiklos, in nicht zu wenigen Fällen<br />

auch aus Bequemlichkeit wie die Väter ergriffen, die<br />

Söhne der Anwälte wurden wieder welche, die der<br />

Ärzte ebenso, die der Kaufleute nicht anders, das war<br />

noch zu meiner Schulzeit so (Abi: 1969), wie mag<br />

es heute sein? So trat bereits ein paar Jahre Friedos<br />

Bruder Georg ins väterliche Kontor ein und blieb dabei.<br />

Und so versuchte sich auch Friedo selbst, hielt es aber<br />

nur wenige Zeit aus. Längst hatte er schon viel zu viel<br />

in anderen Büchern gelesen und entdeckt als in den<br />

Geschäftsjournalen einer Asseguranzagentur zu finden<br />

war. Schon als Schüler war er beinahe täglicher<br />

Stammkunde in <strong>Bremen</strong>s erstklassigen Buchhandlungen,<br />

G.A. von Halem, Franz Leuwer, Gustav Winter<br />

oder Johs. Storm.<br />

Sämtliche Klassiker hatte er bereits als junger Mann<br />

gelesen, nicht nur die deutschen, sondern ebenso die<br />

griechischen und römischen. Was sollte so ein Mann<br />

in einem Bremer Kaufmannskontor ausrichten? Das<br />

Elternhaus war liberal genug, ihrem Zweitgeborenen<br />

keine Steine in seine geisteswissenschaftlichen<br />

Wege zu legen, zumal die dynastische Kaufmannsgeschichte<br />

mit Bruder Georg gesichert schien. Auch<br />

hatte Friedo niemals während seiner Studien- noch in<br />

den beruflich eher kargeren Zeiten finanzielle Not. Er<br />

war so etwas wie ein stiller Teilhaber in der elterlichen<br />

Firma und durfte so wohl auch sein einigermaßen ihm<br />

angemessenes Leben führen, denn er lebte schon<br />

gerne auf größerem Fuß, ging mit Lust essen, trank<br />

gerne und viel und vergnügte sich durchaus an den<br />

Freuden des Nachtlebens, vor allem das Berlins, das<br />

er ab 1937 als neuer fester Bewohner der Hauptstadt<br />

genießen konnte.<br />

Er entschloss sich also, nach Heidelberg aufzubrechen,<br />

um dort im Sommersemester 1920 das Studium<br />

der Germanistik, Kunst und später das der Kunstgeschichte<br />

aufzunehmen. Nach acht Jahren kehrte er in<br />

seine Heimatstadt <strong>Bremen</strong> zurück, wo er auch wieder<br />

zur Familie am Osterdeich zog. Ab 1930 arbeitete er<br />

bei den Bremer Nachrichten und der Weserzeitung,<br />

vornehmlich in deren Feuilletons. Aus dieser Zeit<br />

stammt auch seine enge Freundschaft zu Wilhelm<br />

Heinrich, von sich selbst Wolf genannt, Hermann<br />

(1903-1980), seit 1926 als Sohn des Betreibers der<br />

1<strong>89</strong>7 Am Wall 163 von Johannes Storm gegründeten<br />

Buch- und Kunsthandlung Johs. Storm tätig und Wolfs<br />

Frau Anneliese Hermann (geb. Deters; 1904-1987).<br />

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1931 entstand seine erste Erzählung „Am dunklen<br />

Fluss“, die aber erst 1969 posthum, lange nach Lampes<br />

Tod, erstmalig erschien (in: Akzente 16, 1969).<br />

Aber er beendete auch seinen ersten Roman, der 1933<br />

im Rowohlt Verlag in Berlin erscheinen konnte – Ernst<br />

Rowohlt (1887-1960), ja auch in <strong>Bremen</strong> geboren.<br />

Bei dieser Publikation war Lampes Freund Hermann<br />

entscheidend behilflich, er hatte einen guten Draht<br />

zu Rowohlt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des<br />

Buches im Dezember waren die Nationalsozialisten<br />

seit Januar bereits an der Macht, so dauerte es kaum<br />

einen Monat, bis es beschlagnahmt wurde, Lampes<br />

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freizügige Szenen waren nicht erwünscht, wogegen<br />

es in den ersten Rezensionen bereits hoch gepriesen<br />

wurde. Der Kritiker Kurt Pinthus (1886-1975) schrieb:<br />

„Das ganze kleine Buch liest sich wie Gedichte in<br />

Prosa. […] Auch noch die hässlichsten Dinge, wie die<br />

Rattenplage oder der wüste Kampf eines entarteten<br />

Ringers in einem Biergartenvarieté sind hier ebenso zu<br />

zarter Musik geworden, wie die Gefühle der Einsamen<br />

in diesen Abendstunden und wie die Flötenmelodie<br />

eines abgeklärten Melancholikers, die das ganze Buch<br />

durchklingt.“ Aber gerade die lang ausgebreitete Szene<br />

zwischen den beiden Ringern bildete einen solch<br />

offensichtlich schwulen Auftritt, wie man es nicht gewohnt<br />

war und dass der die Zensoren auf die Palme<br />

gejagt haben müsste.<br />

Von 1931 bis 1932 hatte sich Lampe in Stettin zum<br />

Volksbibliothekar ausbilden lassen und seit dem März<br />

1932 arbeitet er in den Bücherhallen Hamburg. Am 1.<br />

Mai 1933 tritt er in die NSDAP ein. In dieser Zeit lernt<br />

er auch den jungen Maler und Graphiker Peter Voß<br />

(*1911) kennen, mit dem er bis zum November 1944<br />

zusammenlebte. Bis zum Juni 1937 war er in den<br />

Bücherhallen beschäftigt und dabei auch mitverantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Anschaffungen der Bücher <strong>für</strong> die Bibliotheken.<br />

Ob ihn bei der Kündigung die Versuchung<br />

lockt, mehr als Verleger, bzw. Lektor zu arbeiten oder<br />

ob es seine politische Unbequemlichkeit mit seinen<br />

Aufgaben des Zensierens, Ausmusterns, dem Verbieten<br />

von Literatur ausdrückt, darüber gibt es keine mir<br />

bekannten Zeugnisse. Ich neige zum Verdacht, dass<br />

es eine Mischung von beidem gewesen sein könnte.<br />

Das Thema des sogenannten „Inneren Exils“ stellt sich<br />

immer wieder.<br />

Jedenfalls zieht er im Sommer 1937 mit Peter Voß<br />

nach Berlin-Grünheide und wird Lektor im Rowohlt<br />

Verlag. Im Dezember des gleichen Jahres erscheint,<br />

ebenfalls bei Rowohlt, sein zweiter Roman „Septembergewitter“.<br />

Allerdings so knapp vor den Feiertagen,<br />

dass er im Weihnachtsgeschäft nicht mehr wahrgenommen<br />

wird und sich davon zu seinen Lebzeiten<br />

auch nicht mehr erholt. Er erscheint erst erstmals<br />

wieder im Jahre 1956, wieder bei Rowohlt, in einer<br />

Gesamtausgabe mit „Am Rande der Nacht“ und „Von<br />

Tür zu Tür“. Diesem Band mit Erzählungen war ein<br />

ebenso klägliches Schicksal wie der <strong>Ausgabe</strong> von „Am<br />

Rande…“ beschieden: gedruckt in 1943 <strong>für</strong> den Hamburger<br />

Verlag Goverts lag die gesamte <strong>Ausgabe</strong> bereit<br />

zur Auslieferung in der Druckerei in Leipzig, als diese<br />

bei einem Bombenangriff auf die Stadt am 4. Dezember<br />

total zerstört wurde und damit auch die gesamte<br />

Auflage des Bandes mit den „zehn Geschichten und<br />

einer“.<br />

Im Juli 1938 erhält Ernst Rowohlt Berufsverbot, der<br />

Verlag wird der Deutschen Verlagsanstalt (DVA) in<br />

Stuttgart unterstellt und Rowohlt emigriert nach Brasilien.<br />

Von dort kehrt er aber in den 40er Jahren zurück<br />

und tritt in die Wehrmacht ein und spielt in diesen<br />

52


Friedo Lampe und Peter Voß<br />

Im April 1945 kommt Ilse Molzahn mit drei Verwandten<br />

von Schlesien nach Kleinmachnow, fliehen sie<br />

aber wieder nach Wannsee, nachdem in dem Brandenburger<br />

Ort die Rote Armee einmarschiert war. Am<br />

2. Mai kehren wieder alle zu Fuß nach Kleinmachnow<br />

zurück, Friedo macht sich aber allein im Dunkeln auf<br />

den Weg.<br />

Titel „Am Rande der Nacht“, erschienen 1934, in englischer Übersetzung<br />

Jahren eine recht zweifelhafte Rolle (siehe DER SPIE-<br />

GEL 22/2008: Volker Hage, David Oels, Klaus Wiegrefe<br />

„Hauptmann der Propaganda“).<br />

Im Oktober zieht Lampe mit Voß in die Innenstadt von<br />

Berlin und arbeitet jetzt als Lektor <strong>für</strong> den Verlag H.<br />

Goverts, Hamburg. 1940 baut er mit seinem früheren<br />

Kollegen bei Rowohlt, Karl Heinz Henssel, dessen Verlag<br />

mit dem gleichen Namen auf. Er schreibt Rezensionen<br />

<strong>für</strong> verschiedene Publikationen. Jedoch in der<br />

Nacht vom 22. auf den 23. November 1943 ereignet<br />

sich die Zerstörung seiner Berliner Wohnung, all seiner<br />

Habe, vor allem seiner legendären Bibliothek, die<br />

er seit seinen Jugendjahren aufgebaut hat. Er kann<br />

zunächst bei einer Freundin in Zehlendorf unterkommen,<br />

kurz vor Weihnachten kann er, wieder mit Peter<br />

Voß, in das leerstehende Haus von Ilse Molzahn in<br />

Kleinmachnow einziehen, das wir bereits am Anfang<br />

dieses Artikels kennengelernt haben. Im Laufe des<br />

Jahres 1944 ziehen Lampes langjährige Freundin<br />

Gerda Goertz zu ihm und Peter Voß ins Haus von<br />

Kleinmachnow. Sie wird schwanger von Voß, die beiden<br />

heiraten und Lampe ist Trauzeuge.<br />

Lampes neuer Arbeitgeber wird der „Sonderdienst Seehaus“<br />

am Wannsee, eine Einrichtung des Deutschen<br />

Reichs, die ausländische Radiosendungen abhörte und<br />

auswertete. Sie war dem Auswärtigen Amt unterstellt,<br />

ab dem 22. Oktober 1941 parallel auch dem Reichsministerium<br />

<strong>für</strong> Volksaufklärung und Propaganda.<br />

Ohne direkte Tatzeugen<br />

Niemand hat wirklich sehen, hören oder erleben können,<br />

was sich dann am Ende des Lebens unseres<br />

Bremer Landsmanns in der Nacht des 2. Mai 1945<br />

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53


in dem Dorf bei Berlin abspielte. Es gab eine Augenzeugin,<br />

die das Ganze aus ihrem Fenster beobachten<br />

konnte, aber eben bei Nacht, die dazu ganz sicher kein<br />

Russisch verstand, um dem Disput zwischen Lampe<br />

und den Rotarmisten folgen zu können. Die Aussagen<br />

der Nachbarin wurde wiederum von Ilse Molzahn<br />

weitererzählt. So lassen wir doch einfach noch einmal<br />

Johann-Günther König den Vortritt und seine Version<br />

der Ereignisse vortragen, aus der man seine ganze<br />

Trauer über dieses trostlose Ende heraushören kann,<br />

der wir uns gerne anschließen mögen.<br />

<strong>Bremen</strong> hat Schulden bei Lampe<br />

<strong>Bremen</strong> schuldet aus vielerlei Sicht einem seiner vielleicht<br />

wichtigsten in <strong>Bremen</strong> geborenen und aufgewachsenen<br />

Autor des 20. Jahrhunderts, seinem Werk<br />

und seinem Schicksal mehr als eine Würdigung. Bislang<br />

hat es nicht zu mehr gereicht als eine nur knapp<br />

100 Meter lange Sackgasse, in der neun Vorstadtvillen<br />

stehen, im tiefen Oberneuland nach ihm zu benennen.<br />

Aber immerhin ist sie gesegnet mit dem schmeichelhaften<br />

Detail, dass man diese Gasse großzügig von<br />

dem fast 1 km langen Rilkeweg abzweigen lässt.<br />

Ein dem Rudolf-Alexander-Schröder-Preis ebenbürtiger<br />

internationaler Literaturpreis, der Lampes<br />

Namen trüge, würde sich bestens eignen, ihn zu<br />

würdigen, oder das Café nach ihm zu benennen, das<br />

im demnächst eröffnenden Literaturhaus <strong>Bremen</strong> in<br />

der Langenstraße entstehen soll, würde einem leidenschaftlichen<br />

Caféhaus-Besucher, wie Lampe es einer<br />

war, auch gut anstehen. Oder eine Friedo-Lampe-<br />

Stiftungsprofessor an der Universität <strong>Bremen</strong>, wie<br />

der Journalist Hendrik Werner bereits im April 2016<br />

in einem Artikel des Weser-Kurier propagierte, (Zitat:)<br />

„bei entsprechendem Engagement des Senators <strong>für</strong><br />

Kultur, des Fachbereichs Germanistik an der Uni <strong>Bremen</strong><br />

und anderer Literaturliebhaber“. Na, dann aber<br />

bitte sehr, nehmen wir ihn doch beim Wort! Denn wo<br />

arbeitet Dr. Werner heute? Als Referent beim Senator<br />

<strong>für</strong> Kultur <strong>Bremen</strong>!<br />

Text: Guenter G. Rodewald<br />

Fotos: Alle Fotos, wenn nicht anders vermerkt, mit<br />

freundlicher Genehmigung des Autors entnommen<br />

aus: Johann-Günther König, Friedo Lampe. Eine Biographie,<br />

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„SCHNEE GLÜCK“<br />

Der Bremer Ski-Club ist 100 Jahre alt geworden –<br />

Ein Gespräch mit der Vorsitzenden Ulrike Weiß<br />

Im Keller des Hauses von Ulrike Weiß in der <strong>Schwachhauser</strong> Klugkiststraße lagern 60 Paar Langlaufskier. Ulrike<br />

Weiß ist seit 2003 Vorsitzende des Bremer Ski-Clubs (BSC). Zu den zahlreichen organisatorischen Aufgaben,<br />

die sie stemmt, gehört offenbar auch dieses Materiallager.<br />

Gründer voller Begeisterung<br />

„Die Skier werden an Mitglieder ausgegeben“, sagt die Vorsitzende, deren<br />

Gefragtheit mit dem 100-jährigen Jubiläum des Clubs noch weiter<br />

angestiegen ist. Interviews, Zeitungsartikel, Fernsehauftritt, großer Empfang<br />

in der Oberen Rathaushalle…Wie die alpine Sportart bereits 1922 in<br />

<strong>Bremen</strong> Fuß fassen konnte, ist eine wundersame Geschichte. Immerhin<br />

liegt der höchste Punkt der Hansestadt lediglich 32,5 Meter über dem<br />

Meeresspiegel. Hier ist also nichts alpin. Die tatkäftigen jungen Männer,<br />

die sich vor 100 Jahren im Restaurant „Hohenzollern“ an der Ostertorstraße<br />

(heutiges Amtsgericht) zusammensetzten, wollten dennoch<br />

diese gänzlich neue Sportart auch an der Weser in die Spur setzen.<br />

Voller Begeisterung gründeten sie den Bremer Ski-Club. Mag sein, dass<br />

sie von den ersten Skiliften im Schwarzwald gehört hatten oder einen<br />

der Filme über das rasante Glück auf zwei Brettern gesehen hatten, die<br />

1920 in die Kinos kamen.<br />

Ulrike Weiß mit einem historischen Skiplakat, das<br />

den Besucher gleich im Eingangsbereich begrüßt.<br />

Foto: Konstantin Zigmann<br />

„..wie Menschen von einem anderen Stern“<br />

Die Pioniere besorgten sich Skier, die damals ungefähr 2,30 Meter lang<br />

waren und hielten nach geeigneten Abfahrten Ausschau. Die fanden sie<br />

zunächst in Ritterhude. Ein Hügel auf einem Feld. Die Landwirte be-<br />

56


grüßten das mitnichten und klagten. Das Gericht wies<br />

den Einspruch allerdings zurück und betonte ausdrücklich,<br />

der winterliche Skilauf könne dem Boden und seiner<br />

Saat nur guttun. Ritterhude reichte bald nicht mehr.<br />

In den Uphuser Bergen bauten sich die Enthusiasten<br />

eine Sprungschanze und tasteten sich Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />

auf höhere Gipfel vor: Dammer Berge, Weserbergland,<br />

Harz. Zwei interessante Aussagen sind von einem<br />

ehemaligen Vorstandsmitglied überliefert: „Als wir das<br />

erste Mal mit unseren Skiern in der Stadt auftauchten,<br />

da blieben die Leute stehen und bestaunten uns wie<br />

Menschen von einem anderen Stern“. Zweitens die<br />

Tatsache, dass die tollkühnen Männer null Ahnung von<br />

der Technik hatten. „Wie ein Bogen zu fahren oder zu<br />

bremsen war, das wusste von uns damals noch keiner.“<br />

Mitglieder des Bremer Skiclubs auf dem Brocken 1929<br />

48 Fahrten in der aktuellen Saison<br />

Heute führen die Schneesportreisen des Bremer Ski-<br />

Clubs wesentlich weiter, und <strong>für</strong> die Technik sorgen<br />

zahlreiche Übungsleiter, die Prüfungen als DSV-<br />

Instructor beim Deutschen Skiverband abgelegt haben.<br />

„20 junge Leute wollen gerade diese Ausbildung machen“,<br />

berichtet Ulrike Weiß. Denn Nachwuchs ist auch<br />

bei diesem Verein ein Thema, wenngleich Sport da<br />

bessere Karten hat als manche andere Gemeinschaft.<br />

„Wir freuen uns, dass unsere vereinseigenen Übungsleiter<br />

Unterricht geben, das unterscheidet uns von<br />

kommerziellen Unternehmen“, unterstreicht die Vorsitzende.<br />

Wo können die Mitglieder des BSC das Glück im<br />

Schnee erleben? Die aktuelle Saison bietet 48 Fahrten<br />

an. Die Ziele liegen in Italien, Frankreich, Österreich, der<br />

Schweiz und Deutschland. Von Livigno über Les Crosets,<br />

Kitzbühel, St. Moritz bis zum Titisee/ Feldberg, um<br />

nur einige Destinationen zu nennen.<br />

Breit gefächerter Trockensport<br />

Nach dem Schnee ist vor dem Schnee, und so hat der<br />

Verein sein Sportangebot ständig erweitert. „Trockenskikurse,<br />

Inlineskaten, Wandern, Ballspiele und Radfahren“,<br />

zählt Ulrike Weiß auf. Für die Radtouren rund um<br />

Martina Ritscher<br />

Goldschmiedemeisterin<br />

Auf dem Alrusch 15 I 27751 Delmenhorst I 0171 9501055<br />

www.martina-ritscher.com<br />

<strong>Bremen</strong> interessiert sie sich sehr. Wenn die 63-Jährige<br />

Schulleiterin der Grundschule Rablinghausen dereinst<br />

in Pension geht, dann ist klar, dass sie sich anschließen<br />

wird. Wer das aktuelle BSC-Programmheft aufschlägt,<br />

ist erstaunt, wie viel mehr da noch angeboten wird.<br />

Fitness mit Musik, Gymnastik, Nordic Walking, Konditionstraining<br />

oder Inline-Hockey stehen auf dem Plan.<br />

Wunsch nach einem Winterurlaub<br />

Mit 3.300 Mitgliedern ist der Bremer Ski-Club einer der<br />

größten in Deutschland. „Jahrelang waren wir sogar<br />

der größte“, sagt die Vorsitzende. Allerdings hätten<br />

nun die Bayern die Nase vorn. Kunststück, wenn sich<br />

kleine Klubs unter dem Dach von Audi in Ingolstadt lose<br />

zusammenschließen, dann kommt schnell eine höhere<br />

Mitgliederzahl heraus. Aber um so ein Ranking geht es<br />

der Bremer Vorsitzenden gar nicht. „Ich will, dass unser<br />

Club lebendig bleibt, dass wir viele junge Leute gewinnen“,<br />

sagt sie. Besonders freut sie sich über Familien,<br />

die bevorzugt die Planneralm in Österreich ansteuern.<br />

Spiel, Spaß und Skiunterricht <strong>für</strong> den Nachwuchs stehen<br />

dann im Mittelpunkt. Die Schulleiterin würde sich<br />

<strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> gern einen Winterurlaub wünschen, so wie<br />

ihn die Hamburger haben. Muss ja nicht gleich zwei<br />

Wochen lang sein. „Wir hatten die Idee, die beiden<br />

Tage der Zeugnisferien zum Halbjahreswechsel um<br />

drei weitere Tage auszudehnen, schon wäre eine Woche<br />

Schneeurlaub möglich“, sagt sie. „Unsere Petition<br />

ist aber leider nicht durchgekommen.“<br />

Was liebt die Vorsitzende am Skisport am meisten?<br />

„Es ist das Schönste, in der Natur zu sein, die verschneiten<br />

Berge zu sehen, da geht einem das Herz<br />

auf“, schwärmt Ulrike Weiß.<br />

Text: Karla Götz<br />

Kontakt:<br />

Bremer Ski-Club<br />

Altenwall 24 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 7 36 10 · bremerskiclub.de<br />

57


Marc-André Hamelin, Foto: Canetty Clarke<br />

Die Bremer Philharmoniker<br />

Februar - April 2023<br />

Auszeit am Meer<br />

7. Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

So 26.2.2023, 11 Uhr / Mo 27.2.2023, 19:30 Uhr<br />

Man könnte es fast als Ironie der Geschichte auffassen,<br />

dass mit César Franck ausgerechnet ein Belgier<br />

eine der wohl bekanntesten Symphonien Frankreichs<br />

komponiert hat: Seine d-Moll Symphonie ist zu einem<br />

Schlüsselwerk der französischen Romantik geworden.<br />

„Welch herrlicher Wohlklang“, war er selbst ganz begeistert<br />

von seinem Werk. Zu Recht! Nicht weniger<br />

wohlklingend als Francks Symphonie sind die Werke<br />

von Dora Pejačević. Sie gehört zu einer Reihe von<br />

Komponistinnen, die erst in jüngster Zeit wiederentdeckt<br />

wurden. Ihre Vier Lieder <strong>für</strong> Sopran und Orchester<br />

sind so ausnehmend reizvoll, dass es ausgesprochen<br />

schade wäre, wenn sie dem Vergessen anheimfielen.<br />

Darum braucht man sich bei Claude Debussy<br />

wohl keine Sorgen zu machen. La Mer, seine impressionistische<br />

Darstellung des Meeres ist ein Gemälde<br />

in Tönen, das die Gewalt aber auch die Schönheit des<br />

Meeres subtil nachzeichnet. Zum Dahinschmelzen!<br />

Ivan Repušić, Dirigat<br />

Annika Schlicht, Mezzosopran<br />

Virtuose Superlative unter sich<br />

8. Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

Mo 20.3.2023, 19:30 Uhr / Di 21.3.2023, 19:30 Uhr<br />

Der frankokanadische Pianist und Komponist Marc-<br />

André Hamelin zählt zweifellos zu den Großen seiner<br />

Zunft. Als „Interpreten mit fast übermenschlichen<br />

technischen Fähigkeiten“ bezeichnete ihn einst die<br />

New York Times. Kein Repertoirestück ist ihm zu unbekannt,<br />

kein Werk zu schwer, als dass er es nicht<br />

spielen würde und könnte. Als Solist bewegt sich<br />

Hamelin eindeutig in der höchsten pianistischen Liga.<br />

Nun wird er sich gleich zwei symphonische Schwergewichte<br />

vorknöpfen: die beiden Klavierkonzerte<br />

von Johannes Brahms. Beide haben symphonische<br />

Ausmaße und zählen zu den anspruchsvollsten und<br />

längsten Stücken dieser Gattung. Da braucht man als<br />

Solist nicht nur eine profunde Technik, sondern auch<br />

eine ausgezeichnete Kondition. Und die hat Hamelin<br />

zweifellos.<br />

Andrew Gourlay, Dirigat<br />

Marc-André Hamelin, Klavier<br />

58


Inspirierende Urgesteine<br />

Ji Young Lim<br />

Foto: Jung Keunho<br />

9. Philharmonisches Konzert<br />

Die Glocke<br />

So 16.4.2023, 11 Uhr<br />

Mo 17.4.2023, 19:30 Uhr<br />

Beethoven kompakt, so könnte man<br />

Unsuk Chins Subito con forza beschreiben,<br />

denn das Werk der südkoreanischen<br />

Komponistin ist ein<br />

wilder Parforceritt durch das Werk des<br />

Bonner Meisters. Komponiert wurde<br />

es anlässlich der Feierlichkeiten zu<br />

Beethovens 250. Geburtstag, aber aktuell<br />

ist dieses ebenso wirkungsvolle<br />

wie spannende Werk immer. Genauso<br />

wie Brahms. Dessen Werke haben<br />

sich zu einem der Grundpfeiler des<br />

musikalischen Repertoires entwickelt<br />

– wie seinerzeit jene Beethovens.<br />

Das war <strong>für</strong> viele Komponisten<br />

der Post-Beethoven-Ära<br />

durchaus eine Belastung. Brahms<br />

brauchte Jahre, um sein Beethoven-Trauma<br />

zu überwinden. Doch<br />

glücklicherweise hat er es geschafft,<br />

so dass er so wunderbare<br />

Werke wie das Doppelkonzert op.<br />

102 und die vierte Symphonie geschaffen<br />

hat.<br />

Marko Letonja, Dirigat<br />

Ji Young Lim, Violine<br />

Taeguk Mun, Violoncello<br />

5nachsechs – Das Afterwork-Konzert<br />

Ein Festkonzert <strong>für</strong> alle!<br />

Die Glocke<br />

Eine gute Stunde Musik und Moderation,<br />

ohne Pause, kurzweilig,<br />

zwanglos, auf höchstem Niveau. Die<br />

Afterwork-Konzerte der Bremer Philharmoniker<br />

bieten großes Orchester,<br />

interessante Gäste und ein abwechslungsreiches<br />

Programm mit überraschenden<br />

Extras<br />

Mi 1.3.2023 / 18:05 / Die Glocke<br />

Meeresflüstern<br />

Jonathan Stockhammer, Dirigat<br />

Wolfgang Fink, Moderation<br />

Mi 22.3.2023 / 18:05 / Die Glocke<br />

Geheimnisvoller Frühling<br />

Andrew Gourlay, Dirigat<br />

Katrin Krämer, Moderation<br />

Jonathan Stockhammer<br />

Foto: Hiromi Hoshiko<br />

Marko Letonja, Foto: Rudolf Lörinc<br />

Karten unter:<br />

bremerphilharmoniker.de<br />

Ticket-Service in der Glocke<br />

Domsheide 6-8 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 33 66 99<br />

Nordwest-Ticket in allen angeschlossenen<br />

Vorverkaufsstellen<br />

T 0421 36 36 36<br />

59


Shai Maestro Foto: Gabriel Baharlia<br />

VERANSTALTUNGEN FEBRUAR / MÄRZ 2023<br />

sendesaal bremen<br />

Sonntag, 12. Februar 2023, 18 Uhr<br />

Bettina Pahn - Joachim Held - Frauke Hess<br />

Telemann und Jobst vom Brandt<br />

Historischer Trioklang, wie er feiner nicht sein könnte:<br />

Bettina Pahn (Sopran), Joachim Held (Laute) und<br />

Frauke Hess (Gambe) begegnen sich im besonderen<br />

Repertoire zwischen Renaissance und Barock. Neben<br />

der phantasievollen Barockmusik von Telemann, die<br />

in dieser intimen Besetzung erklingt, entdeckt das Trio<br />

einen Geheimtipp der Renaissancemusik: Jobst vom<br />

Brandt.<br />

Donnerstag, 16. Februar 2023, 20 Uhr<br />

Marie-Elisabeth Hecker & Martin Helmchen<br />

residenz@sendesaal<br />

Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen spielen<br />

im Rahmen einer CD-Produktion Sonaten <strong>für</strong> Cello und<br />

Klavier von russischen Komponisten. „Gerade in diesen<br />

Zeiten erscheint es uns wertvoll, uns an das wunderbare<br />

musikalische und menschliche Erbe der russischen<br />

Musik zu erinnern. Es erklingen in diesem Konzert drei<br />

sehr unterschiedliche Stücke aus der ersten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts.“ Tanja Tetzlaff/Florian Donderer.<br />

Samstag, 18. Februar 2023, 20 Uhr<br />

Damir Bacikin: Damir out loud<br />

Portraitkonzert<br />

Portraitkonzert eines Ausnahmetrompeters: Damir Bacikin,<br />

in Serbien geboren und nun in Berlin lebend, ist<br />

im Jazz, in Neuer Musik, in eigenen Kompositionen, in<br />

Klassik und Orchesterliteratur zuhause. Seit 2011 leitet<br />

Bacikin sein Ensemble „Damir Out Loud“, mit dem er<br />

am heutigen Abend spielt. Erstmals im Sendesaal, ist<br />

dieses Konzert ein persönliches Portrait dieses vielseitigen<br />

Musikers – moderiert von Mark Scheibe.<br />

Sonntag, 26. Februar 2023, 18 Uhr<br />

Jakob Bloch Jespersen & Sharon Prushansky<br />

Schubert: Winterreise<br />

Franz Schuberts Winterreise – eine Reise in die<br />

menschliche Seele, ihre Abgründe und Verzweiflung,<br />

aber auch Stärke und Mut. Die äußerst anrührende<br />

Version des dänischen Bass-Baritons Jakob Bloch<br />

Jespersen zieht einen von Anfang bis Ende in einen<br />

musikalisch-psychischen Bann. Unterstützt wird er dabei<br />

durch Sharon Prushansky am Klavier.<br />

60


Sonntag, 05. März 2023, 18 Uhr<br />

Esther Birringer<br />

klassik@sendesaal<br />

Die Pianistin Esther Birringer stellt ihr äußerst poetisches<br />

und stimmungsvolles Debussy-Album vor. Zu<br />

einem individuellen Porträt dieses einzigartigen Klangpoeten<br />

stellt sie den beiden bekannten Images-Zyklen<br />

eher selten zu hörende Werke wie die Ballade, das<br />

Nocturne und die brillanten Masques gegenüber. Auch<br />

das bekannte „Clair de lune“, die erste „Arabesque“<br />

und das exotische „L’Isle joyeuse“ spielt sie an diesem<br />

Abend.<br />

Mittwoch, 08. März 2023, 20 Uhr<br />

Preisträgerkonzert Jugend musiziert<br />

Musikschule <strong>Bremen</strong><br />

PreisträgerInnen des Bremer Landeswettbewerbes<br />

geben traditionell seit 1964 ein Konzert im Sendesaal.<br />

Da der Wettbewerb erst am 4. & 5.3.2023 stattfindet,<br />

werden die PreisträgerInnen und damit auch die teilnehmenden<br />

jungen KünstlerInnen und das Programm<br />

erst kurzfristig bekannt werden. Ergebnisse gibt es aktuell<br />

unter www.jugend-musiziert.org. Eine Veranstaltung<br />

der Musikschule <strong>Bremen</strong>.<br />

Freitag, 10. März 2023, 20 Uhr<br />

Time Is A Blind Guide<br />

openmusic@sendesaal<br />

Die Band Time is a Blind Guide des norwegischen<br />

Schlagzeugers Thomas Strønen ist ein echtes Kammermusik-Ensemble<br />

mit starkem eigenem Sound<br />

und treffsicheren Kompositionen. Die Band zeichnet<br />

Linien auf von traditioneller Folk-Musik bis zu zeitgenössischen<br />

Klängen, aufgeführt von einigen der besten<br />

Jazzmusiker Europas. Das Quintett verbindet ein<br />

Streichtrio, ein Piano-Trio und zuweilen ein Perkussions-Ensemble.<br />

Donnerstag, 16. März 2023, 20 Uhr<br />

Joolaee Trio<br />

openmusic@sendesaal<br />

Mit dem Trio Joolaee geht es auf eine weite musikalische<br />

Reise von Bach über Bartók bis zu eigenen Kompositionen:<br />

Schaghajegh Nosrati ist <strong>für</strong> ihre intensive<br />

Auseinandersetzung mit der Musik J.S. Bachs bekannt.<br />

Misagh Joolaee aus Mashad im Iran zählt zu den gefragtesten<br />

Kamancheh-Virtuosen seiner Generation,<br />

und Sebastian Flaigs Perkussions-Horizont reicht von<br />

orientalischer Musik über Jazz und Neuer bzw. Alter<br />

Musik bis zu Theaterkompositionen.<br />

Freitag, 17. März 2023, 20 Uhr<br />

Shai Maestro<br />

Farewell to Peter<br />

Zu einem besonderen Konzert kommt der phänomenale<br />

israelische Pianist Shai Maestro in den Sendesaal: er<br />

spielt auf Wunsch des bisherigen Künstlerischen Leiters<br />

Peter Schulze ein Solokonzert zu dessen Verabschiedung:<br />

„Der Auftritt seines Trios im Sendesaal im Mai<br />

2015 gehörte <strong>für</strong> mich zu den absolut schönsten und<br />

dichtesten Konzerten, die dieser Saal je erlebt hat. Seither<br />

war der begnadete israelische Pianist Shai Maestro<br />

mehrfach im Sendesaal. Dass er nun zu meinem Abschied<br />

ein Solokonzert gibt, ehrt und rührt mich sehr.“<br />

Samstag & Sonntag, 18. & 19. März 2023, 18 Uhr<br />

Camerata Instrumentale<br />

Musikschule <strong>Bremen</strong><br />

Das Sinfonieorchester Camerata Instrumentale, unter<br />

der Leitung von Jörg Assmann, präsentiert die Sinfonie<br />

Nr. 2 in F-Dur von Josef Bohuslav Foerster und<br />

das Konzert <strong>für</strong> Violoncello und Orchester op. 101 in D-<br />

Dur von Joseph Haydn. Zu Gast ist diesmal der Cellist<br />

Stephan Schrader. Er war stellvertretender Solocellist<br />

am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover, ehe<br />

er 1995 Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong> wurde. Eine Veranstaltung der Camerata Instrumentale.<br />

Freitag, 31. März 2023, 20 Uhr<br />

Richard Koch Quartett<br />

openmusic@sendesaal<br />

Der österreichische Trompeter Richard Koch kommt<br />

mit seinem Quartett mit dem neuen Programm FLUSS<br />

– voll warmer Klänge und einer großen Portion Soul.<br />

Ja, Kochs Musik hat Soul! Und jedes seiner musikalischen<br />

Themen klingt voller Demut und tiefer Dankbarkeit<br />

<strong>für</strong> das, was er <strong>für</strong> uns praktizieren darf: den Raum<br />

zum Fließen zu bringen. Und damit bringt er die Saiten<br />

unserer Seelen zum Schwingen.<br />

Sendesaal <strong>Bremen</strong><br />

Bürgermeister-Spitta-Allee 45<br />

28329 <strong>Bremen</strong><br />

AB 0421 33 00 57 67<br />

Kartenvorverkauf<br />

Nordwest-Ticket<br />

Martinistraße 43<br />

T 0421 36 3636<br />

nordwest-ticket.de<br />

Alle Veranstaltungen und Online-Ticketverkauf auf sendesaal-bremen.de<br />

61


PRUDENCIA, Foto: Marianne Menke<br />

Februar / März 2023<br />

bremer shakespeare company<br />

In dem preisgekrönten Stück „Der seltsame Fall der Prudencia Hart“ des schottischen<br />

Erfolgsautors David Greig erlebt die Titelfigur einen „Höllenritt“ von einem verschneiten<br />

schottischen Dorf in die Unterwelt und zurück und zugleich eine Reise in ihr eigenes Ich.<br />

Das Stück, das 2010 uraufgeführt wurde und seitdem im englischsprachigen Raum<br />

vielfach tourt und nachgespielt wird, hat die bremer shakespeare company im<br />

November 2022 als Deutsche Erstaufführung herausgebracht.!<br />

Das Theater wird zum schottischen Pub<br />

DER SELTSAME FALL DER PRUDENCIA HART<br />

Von David Greig. Deutschsprachige Erstaufführung.<br />

Übersetzung: Simon Elias, Patricia Benecke. Regie: Patricias Benecke. Bühne/Kostüme: Rike Schimitschek.<br />

Komposition: Simon Slater. Bühnenmusik: Karin Christoph. Mit: Simon Elias, Ulrike Knospe, Tim Lee,<br />

Sofie Miller, Petra-Janina Schultz.<br />

Dieses Tagungswochenende in einem völlig eingeschneiten<br />

Kaff an der schottischen Grenze wird die<br />

junge und etwas spröde Literaturwissenschaftlerin<br />

Prudencia Hart nicht so schnell vergessen: eitle Tagungsteilnehmer,<br />

öde Vorträge, und dazu das vernichtende<br />

Urteil ihres akademischen Konkurrenten<br />

Colin Mann über ihre Abhandlungen über romantische<br />

Grenzlandballaden: „Altmodisch und sentimental!“ Sie<br />

hasst diesen arroganten Macho, aber andererseits...<br />

Als dann auch noch die Wintersonnenwende-Party in<br />

der Kneipe aus dem Ruder läuft, beginnt <strong>für</strong> Prudencia<br />

ein – im wahrsten Sinne des Wortes - Höllentrip, der<br />

ihr bisheriges Leben gehörig auf den Kopf stellt und<br />

sie sich selbst – und Colin Mann – beginnt, in einem<br />

neuen Licht zu sehen.<br />

Sein Sie hautnah dabei in unserer „Theaterkneipe“.<br />

Kleine Überraschung: Sie dürfen es dann auch schneien<br />

lassen!<br />

TERMINE: 4.2., 17.2., 25.2., 10.3., 17.3., 8.4., 22.4. um<br />

19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz.<br />

62


Ein garstiges Märchen <strong>für</strong> Erwachsene nach Carlo Collodi<br />

PINOCCHIO<br />

Text, Spielfassung, Regie: Johanna Schall und Grit van Dyk.<br />

Eigentlich sollte das grobe Stück Holz ein Tischbein<br />

werden, aber schnitzt der alte Gepetto daraus eine Marionette,<br />

die ihn lieben und die ihm ein Zubrot verdienen<br />

soll. Doch Pinocchio, der kleine Holz-Junge, ist laut,<br />

übermütig und eigensinnig, aber er hat auch ein großes<br />

Herz, ist naiv und neugierig und rennt von einem Abenteuer<br />

ins nächste. Dabei hat er die besten Absichten: er<br />

möchte nämlich unbedingt ein braver Junge sein! Doch<br />

das ist schwerer als gedacht und jedes Mal, wenn er<br />

sich mit einer Lüge aus einer brenzligen Situation rettet,<br />

wird seine Nase länger und länger. Was muss er aufgeben,<br />

um ein „braver“ Junge zu werden? Nicht mehr wild<br />

und zutraulich, sondern angepasst und arbeitsam? Was<br />

kostet Pinocchio seine Menschwerdung und was müssen<br />

wir opfern, um so zu werden wie alle anderen? Wie<br />

lang sind unsere Nasen?<br />

PREMIERE: Fr 24.3. um 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Weitere Termine: shakespeare-company.com<br />

DIE KOMÖDIE DER IRRUNGEN<br />

Von William Shakespeare.<br />

Deutsch-türkische Koproduktion mit dem Tiyatro BeReZe<br />

Axel Hacke, Foto: Matthias Ziegler<br />

Antipholus von Ephesus und Antipholus von Syrakus<br />

sind Zwillinge, die schon in Kindertagen getrennt wurden.<br />

Beide haben einen Diener namens Dromio, auch<br />

diese sind getrennte Zwillinge – Zufall über Zufall! Als<br />

sich ihre Wege kreuzen, ist das Chaos unausweichlich.<br />

Ein Reigen von Verwechslungen stürzt sie in ein<br />

Wechselbad der Gefühle. Der Grat zwischen dem Absturz<br />

ins Tragische und kaum zu überbietender Situationskomik<br />

ist schmal.<br />

bremer shakespeare company<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Schulstr. 26<br />

28199 <strong>Bremen</strong><br />

Ein Abend mit Axel Hacke ist immer ein bisschen wie eine Wundertüte…<br />

AXEL HACKE LIEST UND ERZÄHLT<br />

Tickets<br />

Vorverkauf: Stadtbibliothek am Wall<br />

Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 12-16 Uhr<br />

T 0421 500 333 | Mo-Fr 15-18 Uhr<br />

Die türkisch-deutsche Zweisprachigkeit und die fantasievolle<br />

Inszenierung versprechen einen ungewöhnlichen<br />

Theaterabend. Physisch betontes Komödienspiel<br />

hält die Balance mit der Frage nach Identität und<br />

grenzüberschreitende Verständigung.<br />

PREMIERE: Fr 14.4. um 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz.<br />

Weitere Termine: shakespeare-company.com<br />

Axel Hacke redet über das Leben, humorvoll, fantasievoll, lebensklug und<br />

engagiert. Er hat fast alles dabei, was er im Leben geschrieben hat: seine<br />

legendären Kolumnen aus dem <strong>Magazin</strong> der Süddeutschen Zeitung, das<br />

versponnene »Im Bann des Eichelhechts« und auch das allerneueste:<br />

»Ein Haus <strong>für</strong> viele Sommer«: Geschichten aus dem Leben eines Mannes,<br />

der mit seiner Familie alle Ferien in einem alten, geheimnisvollen Turm<br />

in einem italienischen Dorf verbringt. An diesem Abend ist alles drin: das<br />

Heitere, das Philosophische und das brüllend Lustige.<br />

TERMIN: Mo 20.2.um 19.30 Uhr<br />

Theater am Leibnizplatz<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

shakespeare-company.com<br />

63PREMIEREN ANKÜNDIGUNG


Szene aus: Die Zauberflöte.<br />

Dominic Große und Martin Baum<br />

Foto: Jörg Landsberg<br />

PREMIEREN FEBRUAR / MÄRZ 2023<br />

Das achte Leben (<strong>für</strong> Brilka)<br />

Premiere: Sa 11. Februar um 20 Uhr<br />

Weitere Termine: Do 16. Feb, 19 Uhr, Do 23. Feb, 19 Uhr,<br />

Mi 1. März, 19 Uhr, So 12. März 2023, 18 Uhr, Do 16. März 19 Uhr<br />

im Theater am Goetheplatz<br />

Schauspiel<br />

nach dem Roman von<br />

Nino Haratischwili<br />

Nino Haratischwili beginnt ihr fünf Generationen umspannendes<br />

Epos im Haus der wohlhabenden Schokoladenfabrikanten-Familie<br />

Jaschi in Tiflis im Jahre 1900, zur Zeit des russischen Zarenreiches.<br />

Den Töchtern Stasia und Christine scheinen alle Türen offen zu stehen,<br />

doch dann brechen Erster Weltkrieg und Russische Revolution in ihr Leben. Niza, die Urenkelin von Stasia,<br />

die nach Berlin auswandert, erzählt die große Familiengeschichte <strong>für</strong> ihre Nichte Brilka, in der Hoffnung, sie<br />

könnte die Gewaltmuster der Familie durchbrechen. In acht Kapiteln, benannt nach den jeweiligen Hauptpersonen<br />

– sieben Frauen und einem Mann –, entsteht ein Tableau, eine Kontinuität der Erfahrung bis zum Fall der<br />

Sowjetunion und hinein ins 21. Jahrhundert. „Das achte Leben“ ist eine Chronik der Umbrüche, Tragödien und<br />

Momente des Glücks, erzählt aus der Perspektive derer, die in den Geschichtsbüchern nicht zu finden sind.<br />

Regie: Alize Zandwijk<br />

64


Fabula<br />

Premiere: Fr 17. März um 20 Uhr<br />

Weitere Termine: So 19. März, 18.30 Uhr, So 26. März, 18.30 Uhr,<br />

im Kleinen Haus<br />

Tanz<br />

von Claire Croizé<br />

Unusual Symptoms<br />

Die Arbeiten der in Brüssel lebenden Choreografin Claire Croizé zeichnen<br />

sich aus durch ein komplexes Zusammenspiel von Bewegung und Musik.<br />

Für „Fabula“ arbeitet sie erstmals mit Unusual Symptoms und der belgischen<br />

Band Zwerm sowie der Drummerin Karen Willems zusammen.<br />

In einer Polyfonie der Stimmen erkunden acht Tänzer:innen und fünf Musiker:innen widersprüchliche Gefühle<br />

angesichts des Zustands der Welt. Wut und Verzweiflung, Freude und Lust verbinden sich in einer klang- und<br />

bildgewaltigen Choreografie zwischen Rock-Konzert und Oper. Der von Prog-Rock und Psychedelia beeinflusste<br />

Sound von Zwerms aktuellem Album „Great Expectations“ trifft auf Figuren der griechischen Mythologie<br />

und die Texte des italienischen Schriftstellers Cesare Pavese, denen Claire Croizé die individuelle Bewegungssprache<br />

der Tänzer:innen entgegensetzt.<br />

Choreografie: Claire Croizé<br />

Schauspiel<br />

nach dem Roman<br />

von Olga Grjasnowa<br />

Der Russe ist einer, der Birken liebt<br />

Premiere: Freitag, 31. März um 20 Uhr<br />

Weitere Termine: Sa 22. April, 20 Uhr, Mi 17. Mai, 20 Uhr<br />

im Kleinen Haus<br />

Mascha, die in den 1990er Jahren mit ihren Eltern aus Aserbaidschan<br />

nach Deutschland geflohen ist, erfährt früh, dass Sprache Macht bedeutet:<br />

In der Schule, auf Ämtern, im Alltag – und in der Liebe. Nun spricht<br />

Mascha fünf Sprachen fließend, lebt mit ihrem Freund Elias zusammen<br />

und plant ihre Karriere als Dolmetscherin bei den Vereinten Nationen, als Elias schwer erkrankt. Maschas mühsam<br />

errichtete Welt gerät ins Wanken. Die Suche nach ihrer Identität und nach einem Raum <strong>für</strong> ihre Trauer<br />

führt sie schließlich nach Israel, wo sie mit ihrer jüdischen Familie und politischen Konflikten konfrontiert wird,<br />

die eigene Erinnerungen an kriegerische Auseinandersetzungen hervorrufen. Olga Grjasnowas Roman erzählt<br />

bewegend und leicht die Geschichte einer jungen, traumatisierten Frau, die sprach- und grenzüberschreitend<br />

danach fragt, wie sich die Last der Vergangenheit und das Recht auf ein freies Leben vereinen lassen.<br />

Regie: Nina Mattenklotz<br />

Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 3653 0<br />

Kartenverkauf<br />

Kartenbüro Theater <strong>Bremen</strong><br />

Goetheplatz 1-3<br />

T 0421 3653333<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr<br />

Spielplan und Kartenverkauf<br />

theaterbremen.de<br />

Über die Vorstellung im<br />

Spielplan erreichen Sie das<br />

online Buchungsportal.<br />

65


Grafik: Kristin Niemann<br />

SPIELPLAN<br />

ORPHEUS IN DER<br />

UNTERWELT<br />

Opéra-bouffon von Jacques Offenbach<br />

Sa, 11.02., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

So, 19.02., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

Sa, 04.03., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Dass Pluto, der Gott der Unterwelt, die schöne Eurydike der Erde entlockt, ist ihrem Mann Orpheus gar nicht so<br />

unrecht. Fühlt er sich nämlich gekränkt durch ihre mangelnde Begeisterung <strong>für</strong> seinen Musikgenius. Die personifizierte<br />

Öffentliche Meinung erklärt Orpheus, dass er um seine widerrechtlich abhanden gekommene Frau zu<br />

kämpfen hat. Andernfalls würde sie seinen Stand und sein Berufsleben vernichten. So begibt sich Orpheus zum<br />

Olymp. Jupiter hat allerdings selbst Interesse an der Schönen und will mit ihr seine himmlische Vormachtstellung<br />

gegenüber der Unterwelt demonstrieren.<br />

Antiken heroischen Idealen steht eine dekadente Entladung bourgeoiser Gelüste entgegen. Es herrschen unbegrenzte<br />

Liebeslust, Trinkgelage und frivole Tänze mit dem wohl bekanntesten Cancan der Musikgeschichte. Und<br />

mit Hans Neblung kehrt in der Rolle des Styx ein legendärer Gast zurück ans Stadttheater Bremerhaven.<br />

Musikalische Leitung: Hartmut Brüsch // Regie: Isabel Hindersin<br />

66


MORD IM ORIENTEXPRESS<br />

von Agatha Christie<br />

Sa, 25.02., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

Fr, 10.03., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

So, 19.03., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Lauter Fremde in einem Zug, nach der ersten Nacht eine Leiche, und der Zug steckt im Schnee fest – der Mörder<br />

ist also noch an Bord. Das ist die Ausgangslage <strong>für</strong> einen der berühmtesten Agatha-Christie-Krimis. Meisterdetektiv<br />

Hercule Poirot hat nur wenig Zeit, den Fall zu lösen.<br />

Mit viel Liebe zum Detail, dramatischem Geschick und einem spöttisch-liebevollen Blick auf die Oberschicht der<br />

1930er Jahre hat Autor Ken Ludwig («Othello darf nicht platzen») den Roman <strong>für</strong> die Bühne bearbeitet. Eine<br />

aufwendige Bühne, historische Kostüme und eine dreiköpfige Jazz-Band sorgen <strong>für</strong> die passende 30er-Jahre-<br />

Atmosphäre.<br />

Regie: Andreas Kloos // Bühne: Sven Hansen<br />

Kostüme: Viola Schütze // Musikalische Leitung: Jan-Hendrik Ehlers<br />

//<br />

BALLET LATINO (UA)<br />

Tanzabend von Gustavo Ramírez Sansano,<br />

Annabelle López Ochoa und Alfonso Palencia<br />

Sa, 11.03., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

Sa, 18.03., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

So, 02.04., 15:00 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Tanz ist Rhythmus. Tanz ist Sinnlichkeit. Im Kontext zwischen Liebe, Freundschaft, Humor, Glückseligkeit, Leidenschaft<br />

und Verdrängung. Tanz ist Beziehung. Zu sich selbst und zu anderen. Immer im Austausch der Gefühle.<br />

Wie das richtige Leben. Ein Fest mit individuellen Handschriften, einzigartigen Räumen und immer neu<br />

entdeckten Bildern.<br />

Rumba, Flamenco, Zarzuela – die spanische und lateinamerikanische Musik ist so bunt und farbenfroh wie das<br />

Leben und im zweiten Ballettabend dieser Saison der perfekte Compañero <strong>für</strong> zeitgenössischen Tanz.<br />

Choreografie: Gustavo Ramírez Sansano, Annabelle López Ochoa und Alfonso Palencia<br />

//<br />

WERTHER<br />

Lyrisches Drama von Jules Massenet<br />

Sa, 25.03., 19:30 Uhr, Großes Haus (Premiere)<br />

Sa, 01.04., 19:30 Uhr, Großes Haus<br />

So, 23.04., 18:00 Uhr, Großes Haus<br />

weitere Termine unter: stadttheaterbremerhaven.de<br />

Werther liebt Charlotte. Am Totenbett ihrer Mutter hat Charlotte allerdings geschworen, ihren Verlobten Albert<br />

zum Mann zu nehmen. Daher weist sie Werthers Umwerben immer wieder zurück, innerlich zerrissen zwischen<br />

ihren wachsenden Gefühlen <strong>für</strong> ihn und dem Wort, das sie ihrer Mutter gab. Für Werther bricht eine Welt zusammen.<br />

Er verliert sich in existentiellen Fragen, bis er beschließt, sein Schicksal zu beenden. Er erschießt sich. Erst<br />

als Werther in ihren Armen stirbt, kann Charlotte seine Liebe erwidern.<br />

Jules Massenet überträgt die Extreme des wohl prominentesten Selbstmords der Literaturgeschichte in eine<br />

dramatisch zugespitzte Musik voll emotionaler Tiefenschärfe.<br />

Musikalische Leitung: Marc Niemann // Regie: Sam Brown<br />

Stadttheater Bremerhaven<br />

Theodor-Heuss-Platz<br />

27568 Bremerhaven<br />

Öffnungszeiten Theaterkasse<br />

Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

T 0471 49001<br />

Spielplan<br />

und Online-Kartenverkauf<br />

stadttheaterbremerhaven.de<br />

67


AUSSTELLUNG<br />

Farbenrausch der Azaleenblüte, Foto: botanika<br />

Dem Frühling auf der Spur<br />

Zur Blüte der Azaleen veranstaltet <strong>Bremen</strong>s große<br />

Entdeckerwelt eine Sonderausstellung mit Kamelien,<br />

Azaleen und weiteren Frühblühern. So können die<br />

Gäste in der Zeit vom 18. März bis zum 1. Mai 2023<br />

einen Farbenrausch aus Rot- und Rosatönen erleben.<br />

Im gleichen Zeitraum sind auch tierische Frühlingsboten<br />

in <strong>Bremen</strong>s großer Entdeckerwelt zu Gast: Unter<br />

dem Motto „Hallo Langohr“ geben Züchter aus der<br />

Region einen Einblick in die Vielfalt der Kaninchenrassen.<br />

Besonders auffällig sind die Unterschiede in<br />

Bezug auf Fellfarbe, Größe und Ohrenlänge.<br />

Wer schon in den nächsten Wochen in <strong>Bremen</strong>s grüner<br />

Entdeckerwelt vorbeischaut, kann den Frühling in<br />

vollen Zügen genießen: Im Tropenhaus flattern das<br />

ganze Jahr über hunderte Schmetterlinge von Blüte<br />

zu Blüte. Ab Mitte Februar zeigt sich der Japanische<br />

Garten besonders farbenfroh: Dieser als klassischer<br />

Zen-Garten angelegte Bereich mit einem großen Kiesbeet<br />

in der Mitte scheint aus seiner Meditation zu er-<br />

wachen und verwandelt sich in ein Meer aus bonbonfarbenen<br />

Blüten. Hier wetteifern Kamelien und indische<br />

Azaleen darum, welche das schönste Blütenkleid<br />

tragen. Zu letztgenannten zählt übrigens auch Rhododendron<br />

`Concinnnum’, eine Sorte, die bereits im Jahr<br />

1849 entstand und damit zu den ältesten Sorten der<br />

umfangreichen Bremer Azaleensammlung zählt.<br />

Auf den Spuren eines Botanikers, eines Pilgers oder<br />

eines Artenschützers die botanika erkunden – das<br />

wird künftig in <strong>Bremen</strong>s großer Entdeckerwelt möglich<br />

sein. Aktuell ist das Projekt „botanika digital“ in Planung,<br />

welches die asiatischen und tropischen Landschaften<br />

der botanika sowie das interaktive Entdeckerzentrum<br />

mit digitalen Erweiterungen verknüpft und<br />

so neue Ausstellungserlebnisse schafft.<br />

Weitere Informationen unter botanika-bremen.de<br />

68


AUSSTELLUNG<br />

Veronika Dobers, Beyond the Horizon II (Ausschnitt), 2022, Hinterglasmalerei, Foto: J. Weyers<br />

Veronika Dobers<br />

BEYOND THE HORIZON<br />

Die Künstlerin Veronika Dobers beschäftigt sich mit<br />

dem Denken an sich und den Bildern von der Welt,<br />

die es hervorruft. Ihre zwischen Zeichnung und Malerei<br />

changierenden Hinterglasmalereien zeigen oft<br />

Kombinationen von reduziert gezeichneten Elementen,<br />

wie Tropfen, Strohbündel oder Umrisse menschlicher<br />

Figuren, die sie zu rätselhaften Kombinationen<br />

zusammenfügt. Die Bilder entziehen sich trotz ihrer<br />

Klarheit und der begrenzten Anzahl von Objekten der<br />

schnellen Interpretation.<br />

Ausgangspunkt vieler Bilder sind einfache Landschaftsformen<br />

wie Hügel oder Berge, die sie mit einzelnen<br />

schwarzen Linien andeutet. Sie verwandeln<br />

die einfarbig hellblau, hellgrün oder weiß gehaltenen<br />

Farbflächen in einen weiten Raum. Über den Landschaftselementen<br />

schweben einfarbige, oder gezeichnete<br />

übergroße Formen, die nicht eindeutig zuzu-<br />

ordnen sind in dem, was sie zeigen sollen. Es können<br />

Bündel sein, gekreuzte oder gebogene Äste oder<br />

haufenartige Gebilde. Es gibt pechschwarze, amorphe<br />

Formen, die wie leere Sprechblasen zusammenhanglos<br />

im Bild hängen oder goldene Formen und balkenförmige<br />

Gebilde, die mit gerade Linien verbunden sind.<br />

Für Veronika Dobers sind diese Formen Repräsentationen<br />

grundlegenden menschlichen Handelns.<br />

TERMIN<br />

BEYOND THE HORIZON<br />

Veronika Dobers<br />

04. Februar bis 18. März 2023<br />

GALERIE KRAMER<br />

Vor dem Steintor 46 , 28203 <strong>Bremen</strong>,<br />

T 0170 38 38 009<br />

galeriekramer.de<br />

69


KUTAIBA MAMOU<br />

Obsession, Verletzbarkeit und die<br />

Schatten des Krieges<br />

AUSSTELLUNG<br />

HAUS DER SYRISCHEN KUNST<br />

70<br />

Das Haus der Syrischen Kunst in <strong>Bremen</strong> zeigt zum<br />

ersten Mal in Deutschland die Arbeiten von Kutaiba<br />

Mamou, eines jungen syrischen Künstlers, geboren<br />

1984 in Homs.<br />

Kutaibas kraftvolle farbige Zeichnungen auf Papier<br />

können in ihrer Bedeutung <strong>für</strong> seinen künstlerischen<br />

Werdegang kaum überschätzt werden. Seine Arbeiten<br />

sind berührend und schockierend zugleich. Bei<br />

seiner ersten künstlerischen Suche verfolgte Kutaiba<br />

zunächst eine sehr realistischen Malerei. Eine schwere<br />

Verwundung im Krieg änderte jedoch alles <strong>für</strong> ihn.<br />

Nach Koma, Lähmungen und einem vorübergehenden<br />

Gedächtnisverlust musste er lernen, mit links zu<br />

zeichnen. Er begann, sich die veränderte Welt mit<br />

Pinsel, Farben und Bleistift neu zu erschließen, sie zu<br />

hinterfragen und zu reflektieren. Dabei suchte Kutaiba<br />

Mamou in den Vorbildern der europäischen Moderne<br />

Bilderreihe: Kutaiba Mamou, o.T., 2019-21, Arbeiten auf Papier, Mischtechnik, 70 x 50 cm, Courtesy: the artist & Adonia Art Gallery


zwischen den zwei Weltkriegen nach möglichen<br />

Antworten und anderen künstlerischen Mitteln. Das<br />

obsessive Zeichnen wurde <strong>für</strong> ihn zu einem Ventil,<br />

einem Bedürfnis und einer Leidenschaft. Auf der Suche<br />

nach einer eigenen Bildsprache, die von der Zerbrechlichkeit<br />

des Menschen, seiner Seele und seines<br />

Körpers spricht, schreibt sich in seine Zeichnungen<br />

gleichzeitig die Ohnmacht ein, der menschlichen Tragödie<br />

in seinem Heimatland Syrien nichts entgegensetzen<br />

zu können, nichts als die Kunst.<br />

Kutaibas Arbeiten kommen auf den ersten Blick<br />

scheinbar krakelig, zeichenhaft, ja fast naiv anmutend<br />

daher. In seinem Repertoire greift er auf eine rudimentäre<br />

Formensprache zurück, die an Kinderzeichnungen<br />

erinnert. Sie ist das Grundgerüst jener wilden<br />

unter an die großen unhierarchischen Zeichnungen<br />

von Cy Twombly bis Basquiat erinnert. Aber auch eine<br />

gewisse Nähe zur Popart schwingt hier mit. Kutaiba<br />

arbeitet in unterschiedlichsten Mischtechniken und<br />

mengt seinen Arbeiten Sand und andere Materialien<br />

bei. Als Bildträger verwendet er Papier, Karton, Textilien.<br />

Nach einer Schulausbildung am Jesuitenkloster Saint<br />

John of Damascus in Homs und einem Studium der<br />

Betriebswirtschaftslehre an der Universität von Latakia<br />

begann Kutaiba erst 2016 in Damaskus am Art<br />

Institute Kunst zu studieren, nahm aber bereits seit<br />

2015 an verschiedenen Ausstellungen teil. 2021 organisierte<br />

die Adonia Art Gallery eine erste große Einzelausstellung<br />

im Opernhaus von Damaskus.<br />

Text: Frizzi Krella<br />

unkonventionellen jedoch bewusst gesetzten Kompositionen,<br />

die mit Zeichen und Kürzeln, Buchstaben<br />

und beigefügten Materialien angefüllt sind und immer<br />

komplexer werden. Das unmissverständliche Symbol<br />

des Kreuzes als einem Zeichen <strong>für</strong> Ewigkeit und<br />

Endlichkeit in einem kehrt im graphisch-malerischen<br />

Werk Kutaibas ebenso immer wieder wie das Motiv<br />

des Vogels als einem Sehnen nach Freiheit und Leben.<br />

In Kutaibas Formensprache fühlen wir uns mit-<br />

TERMIN<br />

Obsession, Verletzbarkeit und<br />

die Schatten des Krieges<br />

Bilder von KUTAIBA MAMOU<br />

03. März bis 27. Mai 2023<br />

TAKLA HAUS DER SYRISCHEN KUNST<br />

Wachtstraße 27-29 I Zugang Böttcherstraße/Hoetger-Hof<br />

I 28195 <strong>Bremen</strong><br />

takla-stiftung.org<br />

71


Auf Sicht<br />

AUSSTELLUNG<br />

Frank Suplie<br />

De Liefde, Kellogsblick<br />

Die Norddeutschen Realisten<br />

malen in <strong>Bremen</strong><br />

Eine Ausstellung zeitgleich im Hafenmuseum, Overbeck-Museum<br />

und Vegesacker Geschichtenhaus.<br />

In einer Zeit, deren Kunst geprägt ist von Digitalisierung,<br />

Verfremdung und Abstraktion, malen die Norddeutschen<br />

Realisten „auf Sicht“, das heißt: Sie malen,<br />

was sie sehen. Als Landschafts- und Freilichtmaler<br />

überführen sie eine längst verloren geglaubte Tradition<br />

in die Gegenwart und entwickeln sie weiter, in<br />

ihrem je eigenen Stil.<br />

Die Norddeutschen Realisten sind ein Zusammenschluss<br />

von Künstlerinnen und Künstlern, die sich in<br />

wechselnder Besetzung an unterschiedlichen Orten<br />

treffen, um draußen zu malen. Auf den Symposien<br />

entstehen immer neue Werkgruppen an spezifischen<br />

Orten, geprägt von Jahreszeit und Wetter. Bevorzugte<br />

Motive sind nordische Landschaften und maritime<br />

Themen. Seit 19<strong>89</strong> fanden etwa 50 Symposien im<br />

In- und Ausland statt. 2019 gewann die Gruppe den<br />

Publikumspreis der Nordart.<br />

72


Weiner, Morgenstimmung, Rhenus Weserport<br />

Auf Einladung des Overbeck-Museums malten Margreet<br />

Boonstra, Tobias Duwe, André Krigar, Meike Lipp,<br />

Mathias Meinel, Lars Möller, Frank Suplie, Till Warwas<br />

und Corinna Weiner im Juni und im September 2022<br />

in <strong>Bremen</strong> suchten sich ihre Malorte in der Überseestadt<br />

und im Hafenquartier, im Rathaus, in der Innenstadt,<br />

in Vegesack sowie auf dem Areal der Nordwolle.<br />

Die dabei entstandenen Bilder werden nun in den drei<br />

Bremer Ausstellungshäusern ausgestellt.<br />

TERMIN<br />

Auf Sicht<br />

Die Norddeutschen Realisten<br />

malen in <strong>Bremen</strong><br />

05. März bis 16. Juli 2023<br />

hafenmuseum-bremen.de<br />

overbeck-museum.de<br />

vegesacker-geschichtenhaus.de<br />

Familie Tielitz und Mitarbeiter in 5. Generation<br />

Laura und Henrick Tielitz<br />

Stephanie Drettmann und André Persy<br />

Friedhofstraße 19<br />

28213 <strong>Bremen</strong><br />

www.tielitz.de<br />

0421 - 20 22 30<br />

Tag & Nacht<br />

73


AUSSTELLUNG<br />

Records of Gravity<br />

Sturm auf das Kapitol<br />

74


Sarah Pschorn<br />

Sarah Pschorn, Pirates Gospel (Detail), 2021, Ton, Glasur, Platin, Lüster, Foto: Jakob Adolphi<br />

Die Ausstellung zeigt keramische Plastiken und Assemblagen<br />

der Leipziger Künstlerin Sarah Pschorn<br />

(geb. 19<strong>89</strong>). Die Bildhauerin schuf in den letzten zwei<br />

Jahren Keramikskulpturen und raumgreifende Installationen<br />

in Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Schwerkraft. Im Gerhard-Marcks-Haus entsteht eine<br />

Art visueller Parcours aus organischen Körpern in<br />

Form von Wippen, Haufen, Säulen, Faltungen, Wellen<br />

oder Wolken.<br />

Mit barocken Anspielungen, oder Elementen aus der<br />

Pop-Art und der Moderne spitzen die Arbeiten den<br />

Widerspruch zwischen Leichtigkeit und Schwere zu,<br />

widerlegen Erwartungen an die verwendeten Materialien<br />

und werfen Fragen von Zeitlichkeit auf: Flüchtigkeit,<br />

Dynamik und spontane plastische Gesten werden<br />

durch den Brennprozess eingefroren und verdichtet.<br />

Unter den Begriffen »Balance«, »Schwere«, »Paradies«<br />

und »Cloudy« werden in fünf Räumen Ansammlungen<br />

von Experimenten und Beobachtungen gezeigt.<br />

Bisweilen scheinen die irdischen Gesetze keine Rolle<br />

mehr zu spielen und fantastische Welten entstehen.<br />

.<br />

Sarah Pschorn, We Shall Sea I, 2021, Ton, Glasur, Lüster<br />

Foto: Jakob Adolphi<br />

TERMIN<br />

Sarah Pschorn<br />

Records of Gravity<br />

19. Februar bis 7. Mai 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

Stefan Saxen, Sturm auf das Kapitol (Detail), Relief, 2022, Obernkirchener Sandstein, Foto: Sandra Beckefeldt<br />

Stefan Saxen<br />

Der Steinbildhauer Stefan Saxen (geb. 1963) entwickelt<br />

die Inhalte seiner Arbeiten eher zufällig, oft sind<br />

es Fotos von Ereignissen, die auf ihn wirken und die<br />

er als Relief umsetzt. In seinem neusten Werk »Sturm<br />

auf das Kapitol« nimmt er sich der Geschehnisse des 6.<br />

Januars 2021 rund um den US-amerikanischen Regierungssitz<br />

in Washington D.C. an. Es war ein Angriff von<br />

Anhänger*innen des damals noch amtierenden, aber<br />

bereits abgewählten US-Präsidenten Donald Trump<br />

auf den Kongress der Vereinigten Staaten.<br />

Saxen interessierten die psychologischen Aspekte,<br />

wer waren die Täter*innen, wie funktionierten die<br />

Mitläufer*innen? Das Relief ist zweigeteilt. Im obe-<br />

Gerhard Marcks<br />

Auf dem Sportplatz<br />

Darstellung von Sporttreibenden. Im Mittelpunkt dabei<br />

steht die menschliche Bewegung.<br />

ren Bereich sieht man Donald Trump, der seine Anhängerschaft<br />

in Bewegung setzt, die in der unteren<br />

Hälfte als gesichtslose Masse bereitwillig zum Kapitol<br />

marschiert. Perspektivisch ungeordnet agieren Köpfe<br />

unterschiedlicher Größe und irritieren. Sie springen den<br />

Betrachter*innen frontal entgegen, sodass man die<br />

emotionale Wucht der Masse intensiv spürt.<br />

TERMIN<br />

TERMIN<br />

Stefan Saxen<br />

Sturm auf das Kapitol<br />

19. Februar bis 7. Mai 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

Gerhard Marcks<br />

Auf dem Sportplatz<br />

19. Februar bis 7. Mai 2023<br />

Gerhard-Marcks-Haus<br />

Am Wall 208, 28195 <strong>Bremen</strong><br />

marcks.de<br />

75


Verschleppt.<br />

Versklavt.<br />

Vergessen?<br />

AUSSTELLUNG<br />

Ausstellung zur Zwangsarbeit<br />

in <strong>Bremen</strong> 1939-1945<br />

Zwangsarbeit war eines der alltäglichsten und sichtbarsten<br />

Verbrechen im Nationalsozialismus. Etwa<br />

55.000 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen mussten<br />

zwischen 1939 und 1945 in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven<br />

arbeiten. Als Rüstungsstandort nahm <strong>Bremen</strong><br />

eine besondere Rolle ein. Viele Menschen waren in<br />

den Häfen und auf den Werften eingesetzt, unter<br />

anderem <strong>für</strong> den U-Boot-Bau. Hinzu kamen die Fahrzeug-,<br />

Luftfahrt- und Stahlindustrie, die Reichsbahn<br />

sowie zahlreiche städtische und private Betriebe,<br />

ebenso Bauernhöfe. Vor allem KZ-Häftlinge wurden<br />

auch zur lebensgefährlichen Trümmerbeseitigung<br />

befehligt.<br />

darunter neun Außenlager des KZ Neuengamme bei<br />

Hamburg. Mangelhafte Verpflegung und primitive Unterbringung,<br />

Krankheiten und Gewalt trugen zur hohen<br />

Anzahl von Todesfällen bei.<br />

Mit diesem jahrzehntelang verdrängten Kapitel deutscher<br />

Geschichte beschäftigt sich die Ausstellung<br />

„Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in<br />

<strong>Bremen</strong> 1939–1945“, die das Focke-Museum gemeinsam<br />

mit zahlreichen Aktiven der Zivilgesellschaft sowie<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konzipiert<br />

hat. Sie ist bis zum 30. Juni im Stadtlabor des Museums<br />

zu sehen.<br />

Neben den KZ-Häftlingen arbeiteten auch Kriegsgefangene<br />

aus den besetzten Ländern und zivile Arbeiter<br />

und Arbeiterinnen aus Ost und West zwangsweise in<br />

<strong>Bremen</strong>. Ein dichtes Netz von Lagern entstand, die der<br />

Zivilbevölkerung nicht entgangen sein konnten. Eines<br />

befand sich beispielsweise im Fedelhören, in der Nähe<br />

des heutigen Kennedy-Platzes. Im Laufe des Krieges<br />

bestanden im Bremer Raum mindestens 200 Lager,<br />

TERMIN<br />

Verschleppt. Versklavt. Vergessen?<br />

Zwangsarbeit in <strong>Bremen</strong> 1939-1945<br />

21. Februar bis 30. Juni 2023<br />

Focke Museum<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 240<br />

28213 <strong>Bremen</strong><br />

focke-museum.de<br />

76


ENTER!FOCKE<br />

Mehr als 200 Kinder und Jugendliche haben sich im Rahmen des Projektes<br />

ENTER!FOCKE von Quartier mit Original-Exponaten des Bremer Landesmuseums<br />

<strong>für</strong> Kunst und Kulturgeschichte auseinandergesetzt und zu<br />

eigenen Arbeiten anregen lassen. In Haus Riensberg lernten sie die Sammlungen<br />

zu Kunsthandwerk, Möbeln, Porträts und historischem Spielzeug<br />

kennen, im Eichenhof die Ausstellung zur Ur- und Frühgeschichte. Beteiligt<br />

waren Kinder und Jugendliche sowie eine generationenübergreifende<br />

Gruppe mit Senioren und Seniorinnen aus den Bremer Stadtteilen Hastedt,<br />

Huchting, Mitte, Neue Vahr, Sebaldsbrück und aus dem Schweizer Viertel.<br />

In 14 von Künstlerinnen und Künstlern geleiteten Werkstätten haben sie eigene<br />

Werke geschaffen, die nun bis zum 16. April 2023 in der Ausstellung<br />

neben den Originalen präsentiert werden. Eröffnet wird die Ausstellung<br />

am Dienstag, 7. Februar 2023, um 10.30 Uhr. Vorgestellt wird dann auch<br />

eine digitale Präsentation, die neben den Ergebnissen von ENTER!FOCKE<br />

auch die Arbeiten aus früheren Projekten im Overbeck-Museum und in der<br />

Weserburg vorstellt: enter-museum.de<br />

Neben beteiligen Kindern und Jugendlichen nehmen auch Kunstschaffende<br />

und Pädagogen und Pädagoginnen teil.<br />

TERMIN<br />

ENTER!FOCKE<br />

Ausstellungsprojekt von Kindern und Jugendlichen<br />

Eröffnung am 7. Februar um 10.30 Uhr<br />

Focke Museum<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 240<br />

28213 <strong>Bremen</strong><br />

focke-museum.de<br />

77


Die Liebe<br />

BUCHEMPFEHLUNG<br />

an miesen Tagen<br />

Foto: Min An, pexels<br />

Eine Buchbesprechung von Gretel Sattler<br />

Die Bücher „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“<br />

von Ewald Arenz sind nicht nur meine Lieblingsbücher,<br />

so ist die Neugierde auf ein neuen Roman von<br />

ihm immer groß. Es beschert einem dieses Buch auch<br />

wieder wunderbare Lesemomente.<br />

Für die große Liebe ist es nie zu spät! Oder doch? Clara<br />

und Elias treffen zufällig bei einer Hausbesichtigung<br />

aufeinander. Claras Mann ist vor ein paar Jahren verstorben<br />

und sie hat gerade ihren Job als Zeitungsfotografin<br />

verloren. So beschließt sie das gemeinsame<br />

Wochenendhaus zu verkaufen. Vera, Elias Freundin,<br />

hat sich aus einer Laune heraus als Kaufinteressentin<br />

ausgegeben und Elias begleitet seine Freundin bei der<br />

Hausbesichtigung.<br />

Schon bei ihrer ersten Begegnung werfen sich Clara<br />

und Elias verbal die Bälle zu und sind überrascht, dass<br />

sie auf einer Wellenlänge sind und den gleichen Sinn<br />

<strong>für</strong> Humor teilen. Elias ist Schauspieler mit einem Engagement<br />

am Theater. Anlässlich einer Theaterpremiere<br />

begegnen die beiden sich später zufällig wieder.<br />

Sie reden die ganze Nacht, kommen sich näher und<br />

werden ein Paar. Auf der einen Seite genießen sie ihre<br />

Zweisamkeit und ihre Verliebtheit. Auf der anderen<br />

Seite stellen beide ihre Liebe in Frage. Clara bezweifelt,<br />

dass die Liebe bei ihrem Altersunterschied, Elias ist fast<br />

vierzig, Clara fast fünfzig Jahre alt, überhaupt bestehen<br />

kann.<br />

Elias hat schon lange gespürt, dass er im Bezug auf<br />

Vera „im falschen Leben festhängt“ und trennt sich<br />

endgültig von ihr. Er fragt sich, ob man überhaupt noch<br />

bedingungslos lieben kann mit all den individuell gemachten<br />

Erfahrungen. Dann nimmt Clara einen lukrativen<br />

Job an, allerdings 600 km entfernt. Sie gibt ihrer<br />

Liebe zu Elias, ihrer gemeinsamen Zukunft keine Chance<br />

und trennt sich schließlich von Elias. Dieser ist völlig<br />

fassungslos, erkrankt schwer, und die Geschichte erfährt<br />

eine dramatische Wendung. Die Fragen bleiben:<br />

„Was hält eine Liebe aus?“ „Was ist wirklich wichtig in<br />

der Liebe und im Leben?“.<br />

Arenz ist ein berührender, dramatischer Roman gelungen.<br />

Eine fast kitschige Liebesgeschichte. Aber nur fast.<br />

Genau das Richtige in dieser, unserer Zeit.<br />

Ewald Arenz<br />

Die Liebe an miesen Tagen<br />

Dumont Verlag<br />

Gebunden 24 €<br />

Buchhandlung Sattler<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstr. 13 I 28203 <strong>Bremen</strong><br />

T 0421 72228 I buchhandlungsattler.de<br />

78


Cartoon von Til Mette<br />

Til Mette<br />

Cartoons <strong>für</strong> Freunde der Freiheit, der<br />

Demokratie und einer guten Flasche Wein<br />

CARLSEN Verlag<br />

Gebunden 16 €<br />

79


Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />

Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />

(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />

T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />

office@oaschwachhausen.bremen.de<br />

ORTSAMTSLEITER: Ralf Möller<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr<br />

nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 361-3063<br />

Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />

Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das Bürger-<br />

ServiceCenter, Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />

MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />

Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />

Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />

Aslan, Songül, SPD<br />

Benz, Miriam, CDU<br />

Brockmann, Jan SPD<br />

Dumas, Hela, CDU<br />

Dr. Christine Börner CDU<br />

Augis, Evelyne, GRÜNE<br />

Golinski, York, GRÜNE<br />

Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />

Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />

Hoffmann-Land, Antje GRÜNE<br />

Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />

Linnertz, Jörn, CDU<br />

Middendorf, Kay, CDU<br />

Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />

Schmidt, Maria, FDP<br />

Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />

Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />

Die öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen im Februar und März finden<br />

am 23.02.2023 und am 23.03.2023, jeweils um 19:30 Uhr im Vortragssaal des Focke-<br />

Museums statt.<br />

Aktuelle Details sowie die Tagesordnungen zu den Sitzungen können auch auf der<br />

Homepage des Ortsamtes www.ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de eingesehen<br />

werden.<br />

Impressum <strong>89</strong><br />

Herausgeberin und Chefredakteurin<br />

Verlag Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />

<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 47<br />

28211 <strong>Bremen</strong><br />

Online<br />

schwachhauser.de/ausgaben/<br />

facebook.com/schwachhauser.de/<br />

instagram.com/schwachhauser/<br />

Redaktionelle Mitarbeiter<br />

Karla Götz<br />

Susanne Lolk<br />

Guenter G. Rodewald<br />

Konstantin Zigmann<br />

Layout /Art Direction<br />

Konstantin Zigmann<br />

PR- und Anzeigenberatung<br />

Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />

lolk@schwachhauser.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Zweimonatlich<br />

<strong>Ausgabe</strong> 90<br />

April / Mai 2023<br />

Anzeigenschluss: 15. März 2023<br />

Erhältlich und zu lesen<br />

Erhältlich im Zeitschriftenhandel sowie<br />

bei Anzeigenkunden und zu lesen an über<br />

2000 Auslegestellen in Arztpraxen, bei<br />

Friseuren, in der Gastronomie und in<br />

Vereinen und Institutionen.<br />

Vertrieb<br />

Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />

Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />

Titelbild<br />

Viktoria Bzdyk<br />

pexels.com<br />

80


Nagetier<br />

in Süd-, ohne Wenn<br />

Mittelamerika<br />

und ...<br />

einfache<br />

Programmiersprache<br />

(EDV)<br />

Material<br />

<strong>für</strong> Intarsien,<br />

Furniere<br />

angloamerik.<br />

Längenmaß<br />

Schiffsraum<br />

1<br />

schweiz.<br />

Stadt<br />

am<br />

Rhein<br />

chem.<br />

Element<br />

gegossene<br />

Zahnfüllung<br />

25<br />

schwankend,<br />

unsicher<br />

Flachs<br />

Dringlichkeitsvermerk<br />

Pflegemittel<br />

bei<br />

trockener<br />

Haut<br />

seltsam<br />

16<br />

Schleimhautentzündung<br />

(Med.)<br />

birnenförmige<br />

Frucht<br />

von<br />

blasser<br />

rötlicher<br />

Farbe<br />

amerik.<br />

Revolver-<br />

Erfinder<br />

(Samuel) †<br />

4<br />

Kurzwort:<br />

Abonnement<br />

Schiffsladung<br />

Überziehungskredit<br />

(Kurzw.)<br />

28<br />

die<br />

Stadionwelle:<br />

La ...<br />

tierisches<br />

angebl.<br />

Schneemensch<br />

i.<br />

Plankton Himalaja<br />

ugs.: auf<br />

Wiedersehen!<br />

(engl.)<br />

anfangen<br />

Vorname überirdisches<br />

d. Schauspielers<br />

Brosnan Wesen<br />

kochsalzhaltige<br />

Quelle<br />

Körperflüssigkeit<br />

Kaufgeschäft<br />

18<br />

26<br />

Gerät<br />

zum<br />

Fächeln<br />

7<br />

24<br />

Patienteninformationssammlung<br />

Qualitätskontrolle<br />

Empfehlung<br />

Opfertisch<br />

„Gerstensaft“<br />

Ladentisch<br />

eh. Preis<br />

der Dt.<br />

Phono-<br />

Akademie<br />

2<br />

Geschirrstück<br />

schlechte<br />

Gegenleistung<br />

20<br />

Teil des<br />

Körpers<br />

22<br />

engl.:<br />

Gesundheit<br />

Preisvorschlag<br />

30<br />

bereitwillig<br />

Traggestell<br />

japan.<br />

Richtung<br />

des Buddhismus<br />

19<br />

10<br />

Schwertwal<br />

unbemanntes<br />

Luftfahrzeug<br />

unerbittlich,<br />

hart<br />

27<br />

3<br />

abwertend:<br />

schlechtes<br />

Getränk<br />

Kleider-,<br />

Mantelstoff<br />

Meeressäugetier<br />

unwirklich<br />

wüchsig<br />

Schwermetall<br />

hoch-<br />

11<br />

14<br />

Abendkleid<br />

12<br />

Gehirnstrommessung<br />

(Abk.)<br />

23<br />

Ballspielbegriff<br />

Laubbaum<br />

Flüssigkeitsaufnahme<br />

Vorname<br />

der Autorin<br />

Blyton<br />

† 1968<br />

8<br />

Tobsucht<br />

21<br />

Deichschleuse<br />

Modestil<br />

(engl.)<br />

Anfängerin<br />

auf<br />

einem<br />

Gebiet<br />

Haarwuchs<br />

im<br />

Gesicht<br />

Bew. e.<br />

österr.<br />

Bundeslandes<br />

29<br />

„Meister<br />

Lampe“<br />

9<br />

holziges<br />

Pflanzenorgan<br />

v. Stamm<br />

15<br />

Foto: Pixabay, Pexels.com<br />

Vulkan<br />

auf<br />

Sizilien<br />

31<br />

6<br />

Stierkämpfer<br />

fliederfarben<br />

niederl.<br />

Stargeiger<br />

(André)<br />

5<br />

griech.:<br />

groß<br />

17<br />

schmaler<br />

Durchlass<br />

gleichförmig<br />

aufsagen<br />

Flüssigkeitsbehälter<br />

besitzanzeigendes<br />

Fürwort<br />

13<br />

®<br />

svd1719-0123<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10 11 12<br />

13 14 15<br />

16 17 18 19 20 21 22<br />

23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 <strong>Bremen</strong> · Tel. (0421) 747 20<br />

81


Radfahren<br />

von Guenter G. Rodewald<br />

GEDÄCHTNISÜBUNGEN<br />

ange Zeit habe ich in einer Stadt gelebt, in der es bis<br />

L ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts nur mit Lebensmüdigkeit<br />

zu rechtfertigen war und hohe physische<br />

Kräfte notwendig waren, um sich mit einem Fahrrad im<br />

öffentlichen Straßenverkehr fortzubewegen. Lebensgefährlich,<br />

da der KFZ-Verkehr die Stadt in nahezu terroristischen<br />

Dimensionen dominierte. Ich rede von Barcelona,<br />

einer Stadt, in der aufgrund ihrer bergigen Lage ein Viertel<br />

ihrer Straßen erbarmungslos steile Steigungen aufweist,<br />

dazu konsequenterweise die gleiche Zahl an Abfahrten mit<br />

Gefällen im identischen, umgekehrten Prozentsatz.<br />

Heute rückt die Stadt am Mittelmeer im internationalen<br />

Ranking der fahrradfreundlichsten Städte der Welt kontinuierlich<br />

nach vorne, nach dem Copenhagenize-Index lag<br />

sie 2019 auf Platz 13, damit nur zwei Punkte hinter <strong>Bremen</strong>.<br />

Das verdankt sie der offensiv-effektiven ÖPNV-Politik der<br />

Bürgermeisterin Ada Colau, die ihre politische Sozialisation<br />

in der „ocupas“, der Barcelonenser Hausbesetzerbewegung,<br />

erfahren hat. Die Stadt ist nach wie vor durch den massenhaften<br />

Ansturm des Tourismus gebeutelt: 14 Mio. Urlauber<br />

besuchten im Rekordjahr 2019 die Gaudí-Metropole, vs.<br />

den 1,6 Mio. die Stadt bewohnenden Einwohnern.<br />

Als in <strong>Bremen</strong> sozialisierter Zweiradfahrer habe ich die klassische<br />

Karriere hinter mir, die in den fünfziger Jahren auf<br />

einem giftgrünen Tretroller mit imposant dicken Ballonreifen<br />

begann. Zu welchem Anlass er mir geschenkt wurde,<br />

erinnere ich nicht – war es zum Geburtstag oder zu Weihnachten?<br />

Geschenke in diesen Dimensionen gab es zu jener<br />

Zeit nicht „einfach so zwischendurch“, so wie ich nicht<br />

der erste Besitzer dieses Gefährts war, ebenso wenig meines<br />

dann erstes mit Pedalen und einer Kette angetriebenem<br />

26“-Vehikels, eben auch das eine 2nd-Hand-Akquisition.<br />

Unvergesslich sind die Fahrradausflüge mit der Familie in<br />

die Umgebung <strong>Bremen</strong>s. Ob in südliche Richtung bis nach<br />

Dünsen oder in nördliche bis nach Lesum; hin und retour<br />

aus Huckelriede waren das lange Touren und damals hatten<br />

die Räder – jeweils unsere – noch keine Gangschaltungen.<br />

Hinzuzufügen die regelmäßigen Ausfahrten zur Datscha<br />

von Tante Grete und Onkel Theo im Blockland, nur<br />

ein paar Fahrradlängen vor ‚Kuhsiel‘ gelegen.<br />

Ab 1960 fuhr ich mit dem Rad auch zu meiner Schule in<br />

der Dechanatstraße. Mein niedriges 26“-Rad war mittlerweile<br />

auf höhere 28“ „upgedated“, aber immer noch ohne<br />

Schaltung. Irgendwann gewöhnte ich mir das Fahrradfahren<br />

fast ganz ab, mich auf vier Rädern fortzubewegen<br />

schien mir attraktiver. Immerhin konnte ich mir bald mit<br />

meinem frisch erworbenen Führerschein meinen ersten<br />

eigenen PKW leisten, einen Lloyd 600 Alexander TS, die<br />

gab es damals günstig, es war einer aus der letzten Baureihe<br />

1960, ins Jahr darauf fiel Borgwards Ende.<br />

Anfang der 80er Jahre wurde ich rückfällig: ein Tou renrad<br />

der Marke „Nordwest“ – und! – mein erstes mit einer Torpedo-Schaltung.<br />

Mit ihm habe ich viele Kilometer zurückgelegt.<br />

Die größte Tour ging von der deutsch-polnischen<br />

Grenze Polens durch Pommern hoch nach Gdansk, durch<br />

Masuren an die russische Grenze und retour nach Warschau<br />

– um die 1.100 Kilometer. Eine unvergessliche Reise<br />

mit dem Zelt – noch zu Zeiten der Junta, wie eine Fahrt in<br />

die Vergangenheit, mit bewegenden Bekanntschaften und<br />

sehr viel Wodka.<br />

1985 also zogen wir in das einleitend geschilderte Barcelona.<br />

Das Nordwest-Fahrrad wurde auch nachgeholt, aber<br />

eigentlich wegen der beschriebenen Obstakel vor Ort nie<br />

genutzt. Es gab noch einen Wechsel auf ein 10-gängiges<br />

Gefährt aus der Produktion der baskischen Kooperative<br />

Orbea, aber auch das stand mehr, als dass es befahren wurde.<br />

Dreißig Jahre später zogen wir wieder zurück nach <strong>Bremen</strong>,<br />

unter anderem mit der Illusion, wieder viel Fahrrad<br />

fahren zu können.<br />

Stattdessen wurde ich krank, mit langen Monaten im Krankenhaus,<br />

danach im Rollstuhl, aber irgendjemand kam auf<br />

die segensreiche Idee, es gäbe doch auch Dreiräder. Großzügige<br />

Geber machten es möglich, mir das kostspielige<br />

Gefährt anzuschaffen, das mich seitdem mit guten 10.000<br />

gefahrenen Kilometern und elektromotorisch unterstützt<br />

durch <strong>Bremen</strong> und umzu begleitet. Dadurch habe ich –<br />

unersetzlich! – meine Mobilität und die Kommunikation<br />

mit meiner Umwelt wiedergewonnen.<br />

82


IHRE AUSSTELLUNG FÜR BAD,<br />

HEIZUNG UND ENERGIE<br />

RUND 250 X IN DEUTSCHLAND,<br />

AUCH IN IHRER NÄHE.<br />

ELEMENTS-SHOW.DE


Wir alle sind<br />

<strong>Bremen</strong>.<br />

Weil’s um mehr<br />

als Geld geht.<br />

Wir setzen uns <strong>für</strong> all das ein, was<br />

den Menschen, den Unternehmen<br />

und uns wichtig ist – mit Sicherheit.<br />

Damit <strong>Bremen</strong> eine l(i)ebenswerte<br />

Stadt bleibt.<br />

Stark. Fair. Hanseatisch.

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