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asphalt 01/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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74<br />

Technik<br />

Shell Bitumen ist der weltweit größte internationale Bitumen-Vermarkter.<br />

rung der Verfahrensweisen ist es nicht möglich, den neuen Grenzwert<br />

einzuhalten.“ Dies könne beispielsweise durch eine Kombination von<br />

Asphaltgranulat-Management mit Produkten zur Temperaturabsenkung<br />

erreicht werden. Im Rahmen der Powering-Progress-Strategie unterstützt<br />

Shell seine Kunden dabei, Straßenbauprojekte nachhaltiger zu<br />

gestalten. In diesem Zuge ermöglichen sogenannte Low-Temperature-<br />

(LT-)Bitumen eine signifikante Absenkung der Misch- sowie Einbautemperatur<br />

von Asphalt und damit einen verringerten Ressourceneinsatz.<br />

So kann eine Absenkung der Temperatur um 10–12 °C bereits etwa eine<br />

Halbierung der Dämpfe und Aerosole bewirken. Eine um 20–30 °C reduzierte<br />

Temperatur hat das Potenzial, diese sogar um 75 % zu mindern.<br />

Etablierte Prozesse hinterfragen<br />

Mit diesen Low-Temperature-Bitumen wurden im vergangenen Jahr<br />

mehrere Pilotprojekte erfolgreich durchgeführt. So konnte beispielsweise<br />

die Asphaltbinder- und Asphaltdeckschicht einer Landesstraße in<br />

Westfalen mit Shell Cariphalte 25/55-55 LT bei 130–140 °C anstatt den<br />

üblichen 160 °C eingebaut werden. In einem ähnlichen Projekt bei der<br />

Erneuerung einer Bundesstraße erfolgte der Einbau bei etwa 130 °C – und<br />

lag damit deutlich unterhalb der in den ZTV Asphalt festgelegten Untergrenze<br />

von mindestens 150 °C für polymermodifizierte Bitumen. Das<br />

Projekt zeigt auf, dass unter Verwendung innovativer Technologien etablierte<br />

Standards infrage gestellt werden können. Die notwendige rechtliche<br />

Grundlage für Tests dieser Bitumensorte wurde durch ein Allgemeines<br />

Rundschreiben des Verkehrsministeriums gelegt, in dem die Bedingungen<br />

und Richtwerte für die Durchführung von Erprobungsstrecken<br />

mit temperaturreduziertem Walz<strong>asphalt</strong> festgesteckt wurden. Hierfür ist<br />

vor allem eine enge Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer<br />

eine Grundvoraussetzung.<br />

Entscheidend war hier unter anderem, dass Shell Cariphalte LT die<br />

gleichen Anforderungen wie das herkömmliche Bindemittel erfüllt und<br />

somit den europäischen Normen für Bitumen entspricht. Denn alle Straßenbaumaßnahmen,<br />

einschließlich der LT-Bauweisen, sind vor allem<br />

dann nachhaltig, wenn die Lebensdauer des Straßenbelags erhalten oder<br />

idealerweise sogar erhöht wird. Verringern nachhaltigere Komponenten<br />

hingegen die Qualität der Fahrbahn, muss diese frühzeitig ausgebaut<br />

werden – die damit in Gang gesetzte Neuproduktion macht den gewonnenen<br />

Nachhaltigkeitseffekt zunichte.<br />

Integrative Lösungen zielführend<br />

Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und ökologischer<br />

Anforderungen an den Straßenbau ist der Bedarf nach klimaschonenderen<br />

Bindemitteln unübersehbar. Die aufgeführten Pilotprojekte zeigen,<br />

dass vor allem eine Kombination bestehender wirksamer Maßnahmen<br />

zielführend ist, um auf diesem Wege schnelle Fortschritte zu erreichen<br />

und gleichzeitig zukünftige staatliche Grenzwerte einhalten zu können.<br />

Der Einsatz temperaturreduzierter Bitumensorten kann einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Emissionsreduktion leisten.<br />

Gleichzeitig ist jetzt ein noch größerer Fokus auf die Erforschung und<br />

Entwicklung ressourcen- und klimaschonenderer Straßenbeläge erforderlich.<br />

Beispielsweise ist langfristig auch die Anwendung polymermodifizierter<br />

Bitumen in Tragschichten denkbar, sobald die gewonnene<br />

Ressourceneffizienz und die prognostizierte Lebensdauer anfängliche<br />

Mehrkosten übertreffen. Derartige Projekte stehen häufig unter dem<br />

Prinzip Trial-and-Error – eine größere Experimentierfreude im Straßenbau<br />

ist in diesem Sinne wünschenswert und lässt mittelfristig weitere<br />

Fortschritte erwarten.<br />

Zur Beratung für ganzheitliche Lösungen finden Sie das Team von<br />

Shell Construction & Road auf den Asphalttagen in Berchtesgaden an<br />

Stand B<strong>01</strong>.<br />

Kontakt: www.shell.de/geschaeftskunden/sektoren/construction-road.html<br />

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