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asphalt 01/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Schwerpunkt: Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

Betrachtung zur<br />

Erhöhung des Ausbau<strong>asphalt</strong>-Anteils<br />

bei Walz<strong>asphalt</strong> in<br />

der Schweiz<br />

Die Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong> bei der Asphaltmischgutherstellung<br />

ist in der Schweiz schon seit<br />

Jahrzehnten üblich. Da sich das Schwergewicht im Straßenbau<br />

immer mehr vom Neubau zur Erneuerung verschiebt<br />

und die Abfallverordnung in den nächsten Jahren<br />

weitere Einschränkungen für PAK-haltige Beläge vorsieht,<br />

muss auch weiterhin ein beträchtlicher Anteil des anfallenden<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>s entsorgt werden. Mit dem Ende September<br />

2022 in Kraft getretenen Nationalen Anhang zur<br />

EN 13108-1:2<strong>01</strong>6 werden die zulässigen Zugabemengen an<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> erhöht. Die vermehrte Verwendung von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> ist aus ökologischer Sicht zu begrüßen, die<br />

damit verbundenen technischen Probleme sind aber noch<br />

nicht in allen Teilen geklärt.<br />

Von Hansjörg Byland, dipl. Bauing. ETH<br />

Einleitung<br />

Entwicklung in der Schweiz<br />

Der Schlussbericht „Modellierung der Asphaltflüsse in der<br />

Schweiz“ [11] rechnet damit, dass der Anfall an Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

mit einem PAK-Gehalt < 250 ppm von ca. 2,4 Mio. t<br />

im Jahr 2020 auf ca. 2,7 Mio. t im Jahr 2035 ansteigt. Es<br />

wird erwartet, dass sich die jährliche Produktion von<br />

Asphaltmischgut im gleichen Zeitraum bei etwa 4,8 Mio.<br />

t einpendeln dürfte. Dabei wird bis 2035 mit einem jährlichen<br />

Überschuss von über 500.000 t Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

gerechnet, der abgelagert oder einer thermischen<br />

Behandlung unterzogen werden muss.<br />

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft drängt sich also eine<br />

Erhöhung der Zugabemengen von Ausbau<strong>asphalt</strong> auf.<br />

Mit dem kürzlich in Kraft getretenen Nationalen Anhang<br />

zu EN 13108-1:2<strong>01</strong>6 [1] werden die zulässigen Zugabemengen<br />

an Ausbau<strong>asphalt</strong> erhöht (vergl. Tabelle 1).<br />

Bereits im Jahr 2005 wurde in der Schweiz das Forschungspaket<br />

Recycling von Ausbau<strong>asphalt</strong> initiiert ([12],<br />

vergl. Ziffer 1.3), jedoch sind Erkenntnisse aus dem Forschungspaket<br />

im Nationalen Anhang zur SN EN 13108-8<br />

[3] wie auch im Nationalen Anhang zur SN EN 13108-1 [1]<br />

kaum eingeflossen. Im Gegensatz dazu werden in<br />

Deutschland als Grundlage für eine Erhöhung des Recyclinganteils<br />

zuerst umfangreiche Forschungen durchgeführt<br />

und eine Anpassung der Technischen Lieferbedingungen<br />

für Asphaltgranulat, TL AG-StB [17], und des<br />

Merkblatts für die Wiederverwendung von Asphalt M WA<br />

[18] vorgenommen.<br />

Verwertung von Ausbaustoffen mit einem<br />

PAK-Gehalt > 250 ppm<br />

In der Schweiz gilt ein Grenzwert für den PAK-Gehalt von<br />

250 mg/kg Trockensubstanz. Auch im kommenden Jahrzehnt<br />

wird mit einem Anfall von jährlich rund 0,5 Mio. t<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> mit einem höheren PAK-Gehalt gerechnet.<br />

Nach der Abfallverordnung VVEA [9] ist ab 2026 die<br />

Wiederverwertung und ab 2028 die Ablagerung dieser<br />

teerhaltigen Bauabfälle nicht mehr zulässig. Für PAK-haltige<br />

Ausbaustoffe wird demnach zukünftig eine thermische<br />

oder chemisch-physikalische Behandlung erforderlich<br />

sein.<br />

Thermische Behandlung<br />

Bei der thermischen Behandlung wird das Bindemittel bei<br />

Temperaturen von 850–1.000 °C verbrannt. Dafür geeignete<br />

Anlagen sind vorläufig nur in Holland vorhanden.<br />

Der bei der Behandlung anfallende Splitt wird aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht in die Schweiz zurückgeführt.<br />

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