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Jahresrueckblick22

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Eine Besonderheit der Sinnesverarbeitung tritt häufig gemeinsam mit einer Diagnose im Autismus

Spektrum auf. Auffälligkeiten können sich hier beispielsweise in Stressreaktionen bei lauten Geräuschen

zeigen oder im aktiven Suchen nach Reizen wie zum Beispiel rhythmische Bewegungen.

Im Jahr 2022 waren 160 Kinder zur psychologischen Testdiagnostik hier. 63 Kinder und Jugendliche

wurden zur Autismusabklärung vorstellig. Die Nachfrage an Abklärungen im Bereich der Neurodiversität

bzw. von Autismusspektrum hat sich in den letzten zwei Jahren im Therapiezentrum demnach

verfünffacht. Grund des starken Anstieges an Abklärungen in diesem Bereich, dürfte die ausgebaute

Vernetzung zu fachlich spezialisierten Therapeut*innen und Einrichtungen sein. Für burgenländische

Familien wurde außerdem dieses Jahr ein Kostenzuschuss zur Diagnostik im Therapiezentrum

KINDER STÄRKEN vom „Verein Autismus Burgenland“, auf der Basis von Spendengeldern gewährt.

Grundsätzlich wird zur Abklärung von Autismus zunächst ein ausführliches Elterninterview durchgeführt

und anschließend eine detaillierte Verhaltensbeobachtung mit dem Kind bzw. Jugendlichen

vorgenommen. Viele der Eltern, die in diesem Bereich vorstellig wurden, kamen bereits mit einem

dahingehenden Verdacht. Das bedeutet, sie wurden bereits selbst oder durch außenstehende Personen

(Verwandte, Pädagog*innen und Ärzte) auf die Besonderheiten ihres Kindes aufmerksam gemacht.

Immer häufiger werden diesbezüglich auch Geschwisterkinder bzw. Eltern im Anschluss an die Diagnostik

ihres Kindes vorstellig, da Autismus durchaus deutlich familiär gehäuft auftritt.

Insgesamt zeichnete sich 2022 auch eine deutliche Zunahme an diagnostischen Abklärungen bei Mädchen

ab. Das Geschlechterverhältnis lag dieses Jahr erstmals bei 3:2 (Burschen:Mädchen). An zweiter

und dritter Stelle im Bereich der Diagnostik lagen heuer Entwicklungsabklärungen bzw. Schulreifetestungen

(auch zur Einleitung integrativer Stützmaßnahmen in Kindergarten und Schule) sowie

sozial-emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeiten und Traumafolgestörungen. Der Prozentsatz

an Kindern und Jugendlichen die zur Aufmerksamkeitstestung bzw. ADHS-Abklärung sowie im Bereich

der Angststörungen vorstellig wurden, ist verglichen zu den Vorjahren relativ gleichgeblieben.

Grundsätzlich wird und wurde auch 2022 sehr individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse des Kindes

und der jeweiligen Familie eingegangen und auch professionsübergreifend zusammengearbeitet.

Vernetzung fand sowohl engmaschig innerhalb des Therapiezentrums statt aber auch außerhalb

des Therapiezentrums. Hier agiert die zuständige Psychologin häufig als Drehscheibe zwischen allen

mit dem Kind oder Jugendlichen befassten Personen (Therapeuten/innen, Ärzten/Ärztinnen,

Pädagogen*innen) um ein vollständiges Bild und vernetztes Arbeiten ermöglichen zu können.

Wir freuen uns euch auch 20223 mit Rat und Tat begleiten zu dürfen!

Mag. Katrin Göschl, Familien-, Kinder- und Jugendpsychologin und

Mag. Marion Floh, Klinische- und Gesundheitspsychologin

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