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1 - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Teil-Gutachten 1 / Nr. TPA/03/AS/2320/01-1<br />

Qualitätssichernde Bewertung einer Untersuchung von flugbetrieblichen Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit von Betriebsanlagen und den Arbeitsschutz der Firmen<br />

TICONA und InfraServ in Kelsterbach Seite 38 von 85<br />

(unrealistische) Möglichkeiten handelt, da beide Verschiebungen mit dem bebauten<br />

Umfeld nicht zu realisieren sind.<br />

Da auch bei einer im DOE-Standard realistischen differenzierten Vorgehensweise das<br />

Risiko für den Planfall nach Berechnungen des Gutachters nicht unter einen Absturz pro<br />

1.800 Jahre (vgl. Tabelle Anlage 10.2-6) möglich ist, hätten in einem zweiten Schritt<br />

alternative Berechnungsmethoden mindestens geprüft werden müssen.<br />

Daher ist als wesentlicher Kritikpunkt an der Vorgehensweise im Gutachten des RWTÜV<br />

festzustellen, dass der DOE-Standard zu konservativ angewendet wurde, ohne den im<br />

DOE-Standard vorgesehenen Detaillierungsgrad anzuwenden, der zu einer differenzierten<br />

Risikoermittlung führt. Die im DOE-Standard enthaltenen Hinweise, wie im Falle eines<br />

unzulässig hohen Risikowertes weiter zu verfahren ist, wurden nicht beachtet.<br />

Daher sind die im RWTÜV-Gutachten angegebenen Risikowerte insgesamt als zu hoch<br />

einzustufen.<br />

Alternative Berechnungen des Gutachters, die andere Methoden einbeziehen, sind im Teil-<br />

Gutachten 2 dokumentiert.<br />

3.3.2 Plausibilität der Ermittlung der Einwirkungsflächen<br />

Die Einwirkungsfläche ist die Fläche, die beim Primärereignis Flugzeugabsturz unmittelbar<br />

durch die mechanische Einwirkung des Flugzeugkörpers (kinetische Energie), durch<br />

freigesetztes Kerosin und Brand des Flugzeuges betroffen ist. Hierzu gehören die<br />

Auftrefffläche, die Streuzone bis zum Stillstand des Flugzeugs sowie der Bereich, in dem<br />

Flugzeugtrümmer gestreut werden können. Ausgehend vom Primärereignis können durch<br />

Aktivierung der stofflichen und verfahrenstechnischen Gefahrenpotenziale innerhalb der<br />

Einwirkungsfläche weitere Anlagenbereiche durch die Freisetzung von Gefahrstoffen,<br />

Hitzeeinwirkung, Druckwellen, Trümmerflug beeinträchtigt werden.<br />

Im RWTÜV-Gutachten wird ohne weitere Begründung und ohne die Berechnungsvorgaben<br />

im DOE-Standard zu beachten die Fläche von 1 Square-Mile angenommen.<br />

Nach dem DOE-Standard (vgl. Anlage 10.1.4) ist die Berechnung der effektiven<br />

Trefferfläche differenziert auf die Anlagenbereiche mit gefährlichem Stoffinhalt<br />

auszurichten. Im DOE-Standard ist die folgende Aussage enthalten:<br />

„Aufgrund des konservativen Grundansatzes muss bei der Anwendung des DOE-<br />

Standards mit Sorgfalt auf die Analyse der kritischen Anlagenbereiche geachtet werden.<br />

Domino-Effekte müssen ebenso wie Abschirmeffekte in Verbindung mit den potenziellen<br />

TÜV Pfalz Anlagen und Betriebstechnik GmbH<br />

Fachabteilung Anlagensicherheit<br />

Stand: 10. Dezember 2003 Bericht-Rev-A_Teil-1

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