1 - Deutscher Fluglärmdienst eV
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Teil-Gutachten 1 / Nr. TPA/03/AS/2320/01-1<br />
Qualitätssichernde Bewertung einer Untersuchung von flugbetrieblichen Auswirkungen<br />
auf die Sicherheit von Betriebsanlagen und den Arbeitsschutz der Firmen<br />
TICONA und InfraServ in Kelsterbach Seite 21 von 85<br />
2.3.3 Methodische Ansätze im RWTÜV-Gutachten<br />
Der methodische Ansatz im vorliegenden RWTÜV-Gutachten geht vom DOE-Standard<br />
[DOE-1996] aus.<br />
Für die Bestimmung der Absturzwahrscheinlichkeit wird eine Methode angewandt (DOE-<br />
Standard), von der der RWTÜV selbst aussagt (vgl. Kap 4.2.1, Seite 19), dass diese<br />
„insgesamt“ eine „obere (konservative) Abschätzung“ darstellt.<br />
Bei der Bewertung der Absturzeinwirkungen (Einwirkungsfläche), vgl. Kap. 4.2.1, wird<br />
einmal vom Raster des DOE-Standards von 1 Square-Mile ausgegangen, wenngleich der<br />
DOE-Standard eine differenziertere Vorgehensweise vorschreibt (siehe hierzu Anlage 10<br />
zu diesem Teil-Gutachten).<br />
In Kap. 4.2.3 werden alternative Methoden zur Bestimmung der primären Schadensfläche<br />
diskutiert. Der RWTÜV kommt zum Schluss, „dass diese Abschätzungsmethoden allesamt<br />
ganz beträchtliche Modellunsicherheiten aufweisen …die nicht das am Absturzort<br />
vorhandene Gefahrenpotenzial und dessen Aktivierung berücksichtigen. Würden …<br />
konservative Abschätzungen angewandt ergäbe dies … eine derart große Schadensfläche<br />
… und damit ein Gesamtszenario, welches den weitgehenden Totalverlust der<br />
wesentlichen Werksanlagen … entspräche 3) “.<br />
Für die Analyse der mit einem Flugzeugabsturz verbundenen Auswirkungsbetrachtungen<br />
wurde daher im RWTÜV-Gutachten eine „voraussichtlich minimale Schadensfläche“<br />
bestimmt (5.000 m 2 ), für die eine vollständige Freisetzung des Stoffinventars mit<br />
nachfolgender Explosion, Brand und Ausbreitung toxischer Stoffe angenommen wurde.<br />
Die methodischen Ansätze zur Analyse der Aktivierung des stofflichen sowie des<br />
verfahrenstechnischen Gefahrenpotentials und die darauf aufbauenden Methoden zur<br />
Berechnung der Auswirkungen (vgl. Kap. 5.2.3) sind insgesamt als konservativ einzustufen<br />
und entsprechen, auch wenn nicht alle vorhandene Stoffpotenziale berücksichtigt wurden,<br />
der Vorgehensweise zur Ermittlung von „worst-case“ Betrachtungen.<br />
Die Vorgehensweise zur Behandlung des Domino-Effekts (vgl. Kap. 5.2.4) ist qualitativ und<br />
baut argumentativ auf einer kombinatorischen Verkettung der in Kap. 5.2.3 betrachteten<br />
Einzelereignisse auf. Eine systematische Analyse verschiedener Ablaufszenarien fehlt<br />
ebenso wie die Unterscheidung verschiedener Absturzorte innerhalb und außerhalb des<br />
Anlagengeländes.<br />
Die Methoden zur Beurteilung der Auswirkungen auf Personen, Umwelt und<br />
Investitionsgüter (Anlagen) innerhalb und außerhalb des Werkgeländes entsprechen<br />
3)<br />
Zitat: RWTÜV-Gutachten, Kap. 4.2.3, Seite 26<br />
TÜV Pfalz Anlagen und Betriebstechnik GmbH<br />
Fachabteilung Anlagensicherheit<br />
Stand: 10. Dezember 2003 Bericht-Rev-A_Teil-1