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Vol. XIII (2007), no 20 - The International Newsletter of Communist ...

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<strong>The</strong> <strong>International</strong> Newletter <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> Studies Online <strong>XIII</strong> (<strong><strong>20</strong>07</strong>), <strong>no</strong> <strong>20</strong> 98<br />

unnuanciert auf den Arbeitersport. Weitere Spaltungen in verschiedenen nationalen<br />

Arbeitersportbewegungen waren daraufhin nicht mehr zu vermeiden.<br />

Zu einer erneuten Wende kam es 1934/35 im Zusammenhang mit der <strong>Vol</strong>ksfront-Politik der<br />

KI. Die RSI strebte – vergeblich – die Vereinigung mit der SASI an und forderte ihre<br />

Landesverbände zu Bündnissen mit allen antifaschistisch eingestellten Sportorganisationen<br />

auf. Der klassenkämpferische Sportdiskurs wich einer pazifistischen Haltung und dem<br />

plötzlichen Bekenntnis zum „olympischen Gedanken“ Pierre de Coubertins. Zugleich<br />

umrahmte der sportideologische Wandel die immer konkreteren Tendenzen des Sowjetsports,<br />

sich in die <strong>of</strong>fiziellen („bürgerlichen“) Fachverbände des internationalen Sports zu<br />

integrieren. Im April 1937 wurde die RSI durch einen Beschluss des Präsidiums der Komintern<br />

aufgelöst.<br />

Die Teilnehmer an RSI-Versammlungen waren nahezu ausnahmslos männliche Mitglieder<br />

kommunistischer Parteien oder Jugendorganisationen, während in den RSI-Verbänden auf<br />

nationaler Ebene die parteilosen Arbeitersportler die Mehrheit bildeten. Innerhalb der RSI-<br />

Führung war die kommunistische Jugendbewegung besonders stark repräsentiert. Als<br />

wichtigste Persönlichkeiten der RSI können der Berliner Fritz Reußner, der Tscheche Karel<br />

Aksamit sowie I. Šeldak (UdSSR) betrachtet werden. Der <strong>of</strong>fizielle Sitz der RSI befand sich bis<br />

1929 in Moskau (im Gebäude der Komintern). Anfang 1930 wurde in Berlin eine Zentrale<br />

eingerichtet, die in engerem Kontakt zur westeuropäischen Arbeitersportbewegung die Politik<br />

der Komintern umsetzen sollte. Dieses Exekutivbüro ging nach der nationalsozialistischen<br />

Machtübernahme zunächst nach Kopenhagen ins Exil, bevor es im Dezember 1935 aus<br />

taktischen Gründen nach Prag wechselte. In der tschechoslowakischen Hautstadt hatten zum<br />

einen die zu diesem Zeitpunkt stärkste RSI-Sektion, zum anderen (seit 1933) die Sozialistische<br />

Arbeitersport-<strong>International</strong>e ihren Sitz. Zusätzlich unterhielt die RSI von 1935 bis 1937 ein<br />

verdeckt arbeitendes Zweigbüro in Paris, das unter dem <strong>of</strong>fiziellen Namen „Comité<br />

international pour la défense de l’idée olympique“ im Zusammenhang mit der internationalen<br />

Protestbewegung gegen die Olympischen Spiele von Berlin 1936 in Erscheinung trat.<br />

Versuche der RSI, eine eigene, politisch definierte „proletarische Körperkultur“ zu<br />

entwickeln, standen in einem Spannungsverhältnis zum Auftrag der Masseneroberung und<br />

ließen sich daher schwer realisieren. <strong>International</strong>e "Spartakiaden" der RSI fanden 1928 in<br />

Moskau und 1931 in Berlin statt. Die ursprünglich für 1933 mit großem Aufwand geplante<br />

Weltspartakiade in Moskau wurde aus politischen Gründen nicht durchgeführt.<br />

Tabelle 1: RSI-Kongresse und Plenarsitzungen.<br />

RSI-Kongresse<br />

1. Kongress 19.-29. Juli 1921 Moskau<br />

2. Kongress 29.-31. Juli 1922 Berlin<br />

3. Kongress 13.-21. Oktober 1924 Moskau<br />

4. Kongress 23.-24. Oktober 1928 Moskau

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