Vol. XIII (2007), no 20 - The International Newsletter of Communist ...
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<strong>The</strong> <strong>International</strong> Newletter <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> Studies Online <strong>XIII</strong> (<strong><strong>20</strong>07</strong>), <strong>no</strong> <strong>20</strong> <strong>20</strong><br />
Vladimir Petrovič Kozlov, Moskau:<br />
Ergebnisse und Perspektiven der Erstellung russischer<br />
Dokumentenpublikationen.<br />
Der Beitrag wurde minimal gekürzt. Die Erstveröffentlichung dieses Artikels in russischer<br />
Sprache erfolgte in "Novaja i Novejšaja Istorija" Nr. 4 (<strong>20</strong>06), S. 27-34. Übersetzung: Gleb<br />
Albert, Köln.<br />
Zunächst eine vorangestellte Erläuterung: Die im Folgenden geschilderten Sachverhalte<br />
betreffen sowohl die Archivinstitutionen der Russischen Föderation als auch die<br />
Organisationen der Russischen Akademie der Wissenschaften (Rossijskaja Akademija Nauk,<br />
RAN) und andere Forschungs- und Lehrorganisationen. Seit den 1990er Jahren allerdings<br />
übernahm das Rosarchiv die Koordination und in zunehmender Weise die Organisationsarbeit<br />
zur Vorbereitung von Dokumentenpublikationen. Dies geschah dadurch, daß das Rosarchiv, als<br />
Verwalter von Rußlands mächtigstem Informationsmassiv, in den 1990er Jahren im zunächst<br />
spontanen, später organisierten Deklassifizierungsprozeß der vorher unzugänglichen Masse an<br />
Dokumenten eine Führungsrolle übernahm. 3 Die Einführung dieser Dokumente in den<br />
Forschungsdiskurs, unter anderem durch Vorbereitung und Veröffentlichung von<br />
Dokumentenpublikationen, verlangte eine gewisse Reglementierung sowie eine Koordination<br />
verschiedener Institutionen.<br />
Den organisatorischen Beginn dieses Vorhabens markierte der erste Einheitsplan zur<br />
Vorbereitung und Veröffentlichung von Dokumentenpublikationen für die Jahre 1992 bis <strong>20</strong>02,<br />
welcher im Jahre 1992 vom Büro der Abteilung für Geschichte der RAN und dem Kollegium des<br />
Rosarchiv festgelegt wurde. Dieser Plan beinhaltete 157 Titel für Dokumenteneditionen,<br />
gegliedert in 15 thematische Abschnitte, welche die russische und internationale Geschichte<br />
von dem Mittelalter an bis zum <strong>20</strong>. Jahrhundert umfaßten.<br />
Heute kommt man nicht umhin, Elemente einer Politisierung im Hinblick auf die <strong>The</strong>matik<br />
einer Reihe in diesem Plan aufgeführter Publikationen festzustellen, vor allem die Geschichte<br />
des <strong>20</strong>. Jahrhunderts betreffend. Allerdings zielte dieser Plan auch darauf ab, neue, früher<br />
unzugängliche Dokumentenkomplexe zu erschließen, denen aus ideologischen Gründen bis<br />
dato keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde.<br />
Es war jedoch nicht dieser Umstand, der den Beteiligten zum Zeitpunkt der Beschlußfassung<br />
Sorgen bereitete. Zahlreiche Mitglieder des Kollegiums des Rosarchiv und des Büros der<br />
Abteilung für Geschichte der RAN äußerten ihre aufrichtigen Zweifel an der Realisierbarkeit<br />
dieses Vorhabens. Gründe für solche Zweifel gab es. So erschienen in Rußland zur Sowjetzeit<br />
im Durchschnitt 15-<strong>20</strong> Archiveditionen im Jahr, und - berücksichtigt man die Veröffentlichung<br />
der Zentralen Staatsarchive der UdSSR - sogar 25-30. Am Anfang der 1990er Jahre jedoch<br />
wurden den Archiven und den Forschungs- und Lehrinstitutionen infolge der<br />
3<br />
Siehe hierzu: Kozlov, V.P.: "Problemy dostupa v archivy i ich ispol'zovanija", Novaja i Novejšaja Istorija<br />
(<strong>20</strong>03), 5.