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Vol. XIII (2007), no 20 - The International Newsletter of Communist ...

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<strong>The</strong> <strong>International</strong> Newletter <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> Studies Online <strong>XIII</strong> (<strong><strong>20</strong>07</strong>), <strong>no</strong> <strong>20</strong> 142<br />

von Willy Brandt, Heinrich Mann, George Orwell, Octavio Paz und anderen belegen. Jedoch<br />

weder dies, <strong>no</strong>ch Widerstand und Heroismus im Kampf gegen Hitler machten den »Verrat an<br />

der eigenen Sache« ungeschehen. Vor allem nach Öffnung der Archive sollten nun derartige<br />

Formen der Zusammenarbeit und der Unterordnung von Politikern, die geradewegs in die<br />

Barbarei führten, mit allen Konsequenzen in Augenschein ge<strong>no</strong>mmen werden. Die hier<br />

<strong>of</strong>fengelegten Praktiken dienten u.a. George Orwell als literarische Vorlage für seine<br />

Schreckensvision künftiger weltumspannender Kartelle der Unterdrückung in "1984".<br />

Die antifaschistische kollektive Erinnerung ist von der Vergangenheitspolitik der<br />

kommunistischen Nomenklatura in Moskau und der Parteiführung der KPD und später der SED<br />

instrumentalisiert worden. Mit dem Erscheinen dieses Bandes wird man es nicht mehr<br />

"vergessen" oder als Episode abtun können, daß es Stalin und die Kominternführung selbst<br />

waren, die auf jedes antifaschistische Engagement verzichteten und die kommunistische<br />

Bewegung an der Zusammenarbeit der Sowjetunion mit Hitler ausrichteten. Die Kontinuität<br />

des kommunistischen Widerstands "von oben" müssen genauso in Frage gestellt werden wie<br />

die antifaschistische Tradition der DDR.<br />

Für einen neuen Diskurs ohne jede Komplizität mit der alten Politik ...<br />

Als Zeichen seines "Erwachens" aus dem traumatischen Schock des Hitler-Stalin-Paktes<br />

formulierte Walter Benjamin in seinen <strong>The</strong>sen über den Begriff der Geschichte einen<br />

bewegenden Appell für einen neuen Diskurs über Geschichte. Er müsse davon ausgehen, "daß<br />

der sture Fortschrittsglaube dieser Politiker, ihr Vertrauen in ihre 'Massenbasis' und schließlich<br />

ihre servile Ei<strong>no</strong>rdnung in einen unkontrollierbaren Apparat drei Seiten derselben Sache<br />

gewesen sind." So schwer es auch fiele, müsse im eigenen Denken jede Vorstellung von<br />

Geschichte abgestreift werden, die sie zum Komplizen des inneren Verrats einer solchen<br />

Politik mache.

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