Swissmechanic_Journal_2022-08
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Im Brennpunkt: Energie<br />
Nägeli Swiss AG<br />
6<br />
Optimierte Bauteile produzieren,<br />
Wärme- und Stromkosten senken<br />
Als Spezialistin für tiefgezogene Metallbauteile und für Komponenten aus Faserverbundstoffen<br />
setzt die Nägeli Swiss AG aus Güttingen im Thurgau auf eine Balance von<br />
ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielsetzungen. Das gilt auch für Investitionen<br />
in die Gebäudetechnik.<br />
Die Geschäftsleitung mit Dominik, Niklaus und<br />
Christoph Nägeli vor der neuen 200-Tonnen-<br />
Presse. Bilder: Nägeli Swiss AG<br />
Von Martin Sinzig<br />
«Der Schutz der Umwelt ist eine Haltung,<br />
die auch ohne Strategiepapiere funktioniert»,<br />
sagt Christoph Nägeli, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung der Nägeli Swiss<br />
AG in Güttingen. Das 1941 gegründete<br />
Unternehmen, das heute 20 Angestellte<br />
beschäftigt und in den Sparten Umformtechnik<br />
sowie Faserverbund tätig ist, habe<br />
von Anfang an den sorgsamen Umgang<br />
mit Ressourcen gepflegt.<br />
Die Firma produziert seit über 70 Jahren<br />
am selben Standort. Als im Jahr 2015 die<br />
Fabrikliegenschaft auf Altlasten durch<br />
die Umweltbehörden untersucht wurde,<br />
waren keine Massnahmen notwendig.<br />
Christoph Nägeli sieht das als Bestätigung<br />
dafür, dass bereits die erste Unternehmergeneration<br />
nachhaltig gewirtschaftet<br />
hat.<br />
Ausgewogene Ziele setzen<br />
Diese innere Haltung habe das Unternehmen<br />
später vertieft. Im Rahmen eines<br />
KTI-Projekts befasste sich die Nägeli<br />
Swiss AG mit der sogenannten «Triple-<br />
Budgetierung», einem strategischen Ansatz,<br />
der in der Geschäftstätigkeit sowohl<br />
ökonomische als auch ökologische<br />
und soziale Aspekte gewichtet. «Wir haben<br />
bei diesem Projekt erkannt, dass eine<br />
gute Balance langfristig gültige Entscheide<br />
und nachhaltiges Wirtschaften<br />
fördert», so Nägeli.<br />
Wer die Heiztemperatur in den Büros<br />
senke, sich die Mitarbeitenden dann<br />
aber nicht mehr wohlfühlten, habe nicht<br />
viel erreicht. «Wir sollten alle Auswirkungen<br />
unserer Entscheide beachten und<br />
dürfen dabei den Menschen nicht vergessen»,<br />
betont der Unternehmer.<br />
Eingebaute Effizienz<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit werden im<br />
Betriebsalltag anhand der Produkte<br />
greifbar. Im Metallbereich hat sich Nägeli<br />
Swiss AG als Spezialistin für gestanzte<br />
und tiefgezogene Bauteile aus Stahl,<br />
rostbeständigem Stahl und Buntmetallen<br />
positioniert. Vielfach ist das Unternehmen<br />
schon früh im Entwicklungsprozess<br />
seiner Kunden involviert und<br />
bringt sein Fertigungs-Know-how ein,<br />
um optimale Bauteile zu konstruieren.<br />
Können zum Beispiel mehrere Komponenten<br />
auf eine reduziert werden, lassen<br />
sich damit nicht nur Kosteneinsparungen,<br />
sondern auch ökologische Effekte<br />
erzielen, besonders dann, wenn in der<br />
Folge Grossserien bis zu einer Million<br />
Exem plaren produziert werden.<br />
Ebenso trägt die seit den 1980er-Jahren<br />
aufgebaute Faserverbundsparte<br />
zu Energieeinsparungen bei. Bauteile<br />
aus carbon- oder glasfaserverstärkten<br />
Kunststoffen können dank der hohen<br />
Steifigkeit bei geringem Gewicht die<br />
Effizienz im Einsatz massgeblich steigern.<br />
Anwendungsbeispiele sind Armsysteme<br />
für Pick-and-place-Roboter,