Swissmechanic_Journal_2022-08

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Soziale Netzwerke – ein Meer von Möglichkeiten Konsumentinnen und Konsumenten sowie potenzielle Geschäftspartner/innen sind heute nur noch einen Klick weit entfernt und können viel leichter und effizienter erreicht werden als zuvor. Für KMU ist das äusserst erfreulich. Sie können für wenig Geld weltweit Bekanntheit erlangen und so mit den grossen Unternehmen konkurrieren, ohne astronomische Summen in Werbekampagnen investieren zu müssen. Quellen: KMU-Portal des SECO, schwedin.ch Während sie anfangs noch als flüchtige Modeerscheinung oder als ausschliesslich Jugendlichen vorbehaltene Plattformen wahrgenommen wurden, sind soziale Netzwerke in nur wenigen Jahren zu einem Phänomen geworden, dem sich niemand entziehen kann und das alle Gesellschaftsschichten einschliesst. Diese virtuellen Communities bieten Unternehmen eine grosse Anzahl an potenziellen Kundinnen und Kunden. Es gibt viele verschiedene soziale Netzwerke, doch bestimmte Optionen stehen prinzipiell bei allen zur Verfügung: • die Möglichkeit, einen Account oder ein Profil mit einer Reihe persönlicher Informationen anzulegen. • die Möglichkeit, diese Informationen sowie Fotos und Videos mit der Community zu teilen. • die Möglichkeit, andere Mitglieder des Netzwerks als «Freunde» oder «Follower» hinzuzufügen. • die Möglichkeit, eine Gruppe zu gründen oder eine Seite zu erstellen sowie Events zu organisieren. • die Möglichkeit, integrierte Anwendungen anderer Softwarehersteller zu nutzen. Für ein KMU ist es jedoch unmöglich, auf vielen Plattformen gleichzeitig vertreten zu sein, sofern es keine Vollzeitstellen speziell für diese Aufgabe einrichtet. Manchmal ist es besser, auf eine Präsenz zu verzichten, anstatt die eigene Website mit einem Dutzend Symbolen von sozialen Netzwerken zu schmücken, die dann zu leeren oder nicht gepflegten Seiten führen. Daher sollte man sich erkundigen, welche Netzwerke am besten zur Branche und zur Zielgruppe des jeweiligen Unternehmens passen. Für eine gute Kommunikation im Internet ist es unerlässlich, dass man wirkungsvoll mit sozialen Netzwerken umgehen kann. Denn in Abhängigkeit davon, wie diese Medien genutzt werden, entstehen für die Kommunikation des Unternehmens positive oder negative Folgen. Das Besondere am Internet ist, dass es wie ein leistungsstarker Resonanzkasten funktioniert, also sowohl Gutes als auch Schlechtes verstärkt. Eine ungeschickte oder fehlerhafte Unternehmenskommunikation kann somit sehr schnell im Web die Runde machen und sich am Ende gegen ihre Urheber richten. Welche Social-Media-Plattform eignet sich für welche Ziele und Zielgruppen? Barbara Schwede, Gründerin & Beraterin für strategische Kommunikation, hat auf ihrem Blog eine topaktuelle und übersichtliche Zusammenstellung publiziert, die aufzeigt, welche Social-Media-Plattformen sich für welche Zielgruppen und Ziele eignen (vgl. Seite 27). Zum Blog von Barbara Schwede: schwedin.ch/blog
Marketing / Kommunikationskanäle Social Media 27 Plattform Zielgruppe Mögliche Ziele Vorteile Nachteile Facebook Ab 18 / B2C (B2B) Branding, Entertainment, Traffic, Dialog, Customer Service, Know-how, Sales, Employer Branding, Kollaboration, Event- Organisation, (E-Commerce, Stellenanzeigen, Payment) Twitter B2B, Medien, Politik, Nischen, Forschung, Social Media, Meinungsführer:innen (int. auch B2C), höhere Bildung/Einkommen Traffic, Dialog, Service, fachlicher Austausch, Know-how, Employer Branding Massenmedium, zahlreiche Medien- und Postarten, bestes Targeting, Viralität, hohe Frequenz, gute Community-Management-Features, detaillierte Statistiken Nischenkommunikation, Community-Feeling, Viralität, Kuratierung, hohe Interaktionen bei streitbaren Personenaccounts Tiefe organische Reichweiten ( = pay to play), Algorithmus, schlechter Kundendienst, permanente Änderungen «Sperrige» Plattform, kritische, anspruchsvolle User:innen, Kürze, Twitter-Sprache, niedrige Interaktionen bei Firmenaccounts Instagram Unter 35 (70 %) Branding, Inspiration (Sales über Ads), Live-Content, Behind the Scenes Junge Zielgruppen, stark wachsend, hohes Engagement Hohe Anforderungen an Bildmaterial TikTok Unter 35 (65 %) Branding, Entertainment, Employer Branding Videos können direkt auf dem Mobile bearbeitet werden, Desktop upload, wichtige Plattform für Teen-Brands, hohes Engagement Content nur sehr kurzfristig verfügbar, hohes Blamagepotential, viel Aufwand für schmale Zielgruppe Blog «Leser:innen», Informationssucher:innen, Fachleute, Freaks und Geeks Know-how-Führung, Branding, CEO, Customer Service, Employer-Branding, Werbeeinkommen (Dialog) LinkedIn Professionals, B2B Employer Branding, Branding, Traffic, Know-how-Führerschaft, Networking Unabhängigkeit, Platz!, Content Hub, lange Sichtbarkeit der Inhalte Fachliche Auseinandersetzungen, hohe Reichweiten, Foren / Gruppen, Targeting auf Berufsgruppen / Hierarchiestufen Hohe Anforderungen an journalistische Textqualität, langfristiges Konzept, zeitintensiv, muss gestreut werden Hohe Kosten für Paid Xing Professionals, B2B im deutschsprachigen Raum Employer Branding, Branding, Traffic, Know-how-Führerschaft, Networking Youtube Alle Branding, Entertainment, Knowhow, SEO, evtl. Dialog Pinterest Frauen (80%), stark wachsend: Millennials, starkes Interesse an «schönen Dingen» E-Commerce-Treiber, Inspiration Snapchat 60 % zwischen 18 und 34 Branding, Entertainment, Live- Content, Behind the Scenes Tripadvisor Reisende, Restaurantbetreiber:innen, international CRM, Weiterempfehlungsmanagement, Sales Holiday Check Reisende, eher deutschsprachig CRM, Weiterempfehlungsmanagement, Sales Eigene Community Nach Bedarf Innovation, Community-Feeling, Branding, Dialog, Customer Service, Know-how, Traffic, Sales, Kollaboration In KMU D, CH und A stark verbreitet, gute Positionierung Eigener Channel, «Suchmaschine» (SEO) Starke Kombi mit E-Commerce im Bereich Mode, Design, Living, Lifestyle, lange Sichtbarkeit der Inhalte Authentischer, aktueller Content, Live-Feeling (kein Anspruch auf Perfektion) Hohe Sichtbarkeit von positiven Bewertungen, für Hotels/Restaurants Pflicht! Hohe Sichtbarkeit von positiven Bewertungen, für Hotels Pflicht! Hohe Steuerbarkeit, eigenes Branding, eigene Features, Unabhängigkeit Schlechte Features fürs Community Management, technisch schwierig einzubinden, verliert stark an Bedeutung Keine Community Management- Features, begrenztes Targeting Inhalte sind aufwändig zu produzieren und verschwinden schnell wieder (24 h), User:innen interagieren nicht gerne mit Firmen Unklarheit in Bezug auf Fake- Bewertungen Unklarheit in Bezug auf Fake- Bewertungen Hoher Aufwand, User:innen müssen abgeholt und immer wieder motiviert werden, aufwändiges Community Management © Barbara Schwede | schwedin.ch | v2.3 | Nov <strong>2022</strong>
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