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Business Monat Holz 2023

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JÄNNER <strong>2023</strong><br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XV, NR. 1, 19. JÄNNER <strong>2023</strong>, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK, PEXELS.COM<br />

ZUKUNFT GESTALTEN<br />

Warum wir in puncto <strong>Holz</strong><br />

vorwärts zu den Wurzeln denken müssen<br />

DER ZEIT<br />

VORAUS<br />

Wie die steirische<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

ihrer Vorreiterrolle<br />

gerecht wird<br />

HOLZ<br />

SPEZIAL


EDITORIAL<br />

WEIT MEHR<br />

ALS NUR EIN ROHSTOFF<br />

Für die Steiermark hat<br />

die Ressource <strong>Holz</strong> eine<br />

besonders große Bedeutung.<br />

Über 60% der Steiermark<br />

sind bewaldet. Von der<br />

Auspflanzung der Setzlinge<br />

über die Sägeindustrie und die<br />

<strong>Holz</strong>verarbeitung bis hin zur<br />

Nutzung als nachhaltige Energiequelle<br />

am Ende des Produktzyklus<br />

ist <strong>Holz</strong> ein enormer<br />

Wirtschaftsfaktor für unser<br />

Bundesland. Aber das ist noch<br />

nicht alles. Ein bewirtschafteter<br />

Wald ist ebenso ein ungemein<br />

effizientes Mittel für den Klimaschutz,<br />

denn ein Festmeter<br />

<strong>Holz</strong> bindet eine Tonne CO 2<br />

.<br />

Diese Bedeutung gehört<br />

noch mehr als bisher hervorgehoben.<br />

Daher freut es<br />

mich besonders, dass wir bereits<br />

zum siebenten Mal in<br />

Kooperation mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

eine Ausgabe publizieren,<br />

die sich ganz dem Thema<br />

<strong>Holz</strong> widmet und auf die Vielseitigkeit<br />

des so wichtigen heimischen<br />

Rohstoffs eingeht.<br />

Wir holen Vordenker, Macher<br />

NICOLE NIEDERL<br />

Geschäftsführung<br />

und Visionäre vor den Vorhang,<br />

zeigen auf, wie Investitionen<br />

und Innovationen den<br />

<strong>Holz</strong>-Standort Steiermark zusätzlich<br />

stärken, und ergründen,<br />

wie <strong>Holz</strong> unser Leben<br />

noch lebenswerter macht.<br />

Viel Vergnügen bei diesem<br />

Einblick in die faszinierende<br />

Welt des <strong>Holz</strong>es!<br />

ES IST ZEIT<br />

ZU HANDELN<br />

LISSI STOIMAIER<br />

Chefredakteurin<br />

© THOMAS LUEF, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE<br />

Es ist nicht wenig Zeit,<br />

die wir haben, sondern<br />

es ist viel Zeit, die wir<br />

nicht nützen.“ Dieses Zitat des<br />

Philosophen Lucius Annaeus<br />

Seneca ist rund 2.000 Jahre<br />

alt, könnte aber kaum aktueller<br />

sein. Denn hinsichtlich des<br />

Klimawandels gilt es heute<br />

mehr denn je, vom Denken ins<br />

Tun zu kommen. Und dieses<br />

Tun hängt nicht davon ab, wie<br />

viele Stunden, Tage oder Wochen<br />

uns tatsächlich zur Verfügung<br />

stehen, sondern wie<br />

wir mit unserer Zeit umgehen<br />

und sie nützen.<br />

Sinnvoll genutzt – und das<br />

jetzt und nicht erst morgen –<br />

gehört unser Wald und damit<br />

verbunden der wertvolle Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong>. Ein Naturprodukt,<br />

das die Menschheitsgeschichte<br />

begleitet, seitdem wir denken<br />

können. Aus gutem Grund,<br />

zählt es doch zu den vielfältigsten<br />

und nachhaltigsten<br />

Rohstoffen überhaupt. Sie wollen<br />

einen Beweis dafür? Dann<br />

brauchen Sie nur in Ruhe die<br />

folgenden Seiten dieses Magazins<br />

lesen. Ich verspreche Ihnen,<br />

es erwartet Sie in dieser<br />

Spezialausgabe des BUSINESS<br />

MONAT zum Schwerpunkt<br />

<strong>Holz</strong> eine wahre Leistungsschau<br />

der steirischen <strong>Holz</strong>branche<br />

in ihrer ganzen<br />

Vielfalt und all ihren Vorreiterrollen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel<br />

Freude und eine aufschlussreiche<br />

Zeit beim Lesen!<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

3


EDITORIAL<br />

DAS UNSICHTBARE SEHEN<br />

Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />

– allerorts<br />

wird fieberhaft nach<br />

Lösungen gesucht, um auf<br />

die Herausforderungen des<br />

Klimawandels zu reagieren.<br />

In Österreich und vor allem<br />

in der Steiermark müssen<br />

wir uns nach Lösungen nicht<br />

weit umschauen. Sie wachsen<br />

zahlreich, nachhaltig und verlässlich<br />

seit Jahrtausenden in<br />

unseren Wäldern. <strong>Holz</strong>, der<br />

sorgsame Umgang mit dem<br />

Rohstoff und die innovativen<br />

Möglichkeiten der Nutzung<br />

spielen eine zentrale Rolle im<br />

Klimaschutz. Und bringt überdies<br />

angenehme Nebeneffekte<br />

mit sich.<br />

CHRISTIAN HAMMER, MSc<br />

Geschäftsführer pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

© THOMAS LUEF<br />

Die Stärkung der Region<br />

wäre so einer. Wir müssen<br />

nicht weit vor unsere Haustür<br />

gehen, um die vielfältigen<br />

Produkte des Waldes einsammeln<br />

zu können. Was bei uns<br />

wächst, wird bei uns verarbeitet<br />

– das ist Regionalität<br />

im besten Sinne, schafft Arbeitsplätze<br />

und sorgt für kurze<br />

Transportwege. Bis zu 99 Prozent<br />

des Baumes werden dabei<br />

verwendet, wir finden die Erzeugnisse<br />

sichtbar wieder, in<br />

Möbeln, <strong>Holz</strong>bauten, Alltagsgegenständen,<br />

aber auch un-<br />

sichtbar, in allen Bereichen des<br />

Lebens.<br />

Im BUSINESS MONAT<br />

mit dem Schwerpunkt HOLZ<br />

möchten wir sowohl das sichtbare<br />

als auch das unsichtbare<br />

<strong>Holz</strong> wieder deutlich vor Augen<br />

führen. Mit Beispielen von<br />

Unternehmergeist, hellen Ideen<br />

und tief wurzelnder Tradition<br />

wird augenscheinlich, auf<br />

welches Potenzial wir in der<br />

Steiermark zugreifen können.<br />

Nutzen wir es gemeinsam –<br />

unserer Zukunft zuliebe.<br />

IMPRESSUM:<br />

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.<br />

E-Mail: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />

REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Sophie Spiehs. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter,<br />

Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Christopher Smretschnig. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan. BACK-OFFICE: Julia Kahofer.<br />

ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at.<br />

LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock, pexels.com<br />

Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.<br />

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />

erscheint am 17. Februar <strong>2023</strong><br />

4<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


WÄRMEGENUSS<br />

STATT ENERGIEVERDRUSS.<br />

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10<br />

24<br />

18<br />

52<br />

INHALT<br />

8 DATEN UND FAKTEN<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft in<br />

der Steiermark.<br />

10 NEUES HOLZZEITALTER<br />

<strong>Holz</strong> begleitet uns, seitdem wir<br />

denken können. Ein Blick in die<br />

Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft.<br />

14 QUO VADIS?<br />

Was können <strong>Holz</strong> und Wald?<br />

Expertinnen und Experten<br />

haben die Antworten.<br />

18 SIEBEN AUF EINEN<br />

STREICH<br />

Sieben Stärken, sieben Trends,<br />

sieben Zukunftsbaumarten:<br />

eine Trendvorschau.<br />

20 ECHTE WALDPROFIS<br />

Einblick in die Forstliche<br />

Ausbildungsstätte Pichl im<br />

Mürztal, wo echte Waldprofis<br />

ausgebildet werden.<br />

22 NEUE DYNAMIK<br />

Der Klimakrise und dem Krieg<br />

in der Ukraine zum Trotz sind die<br />

heimischen Forstunternehmen<br />

auf Wachstumskurs.<br />

24 LAND DER<br />

WALDBESITZER:INNEN<br />

Fast 40.000 Waldbesitzer:innen<br />

gibt es in der Steiermark – viele<br />

davon Privatpersonen.<br />

Ein Überblick über Rechte<br />

und Pflichten.<br />

28 KLIMARETTER<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />

leistet gelebten Klimaschutz<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

30 IM AUFWIND<br />

Der <strong>Holz</strong>cluster Steiermark<br />

setzt auf Innovation und<br />

Wissensaustausch, um die<br />

Forschungsquote zu erhöhen.<br />

34 AUF HOLZ BAUEN<br />

Der <strong>Holz</strong>bau hat in Sachen<br />

Klimaschutz die Nase vorne. Ein<br />

<strong>Holz</strong>baumeister erklärt, warum.<br />

36 WELTPREMIERE<br />

Das neue Brettsperrholzwerk<br />

von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> am<br />

Standort in Leoben ist eine<br />

wahre Pionierleistung.<br />

40 DAS NEUE RAUMKLIMA<br />

Warum der natürliche Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> auch im Designbereich nicht<br />

mehr wegzudenken – Architekt<br />

Guido R. Strohecker gibt die<br />

Antworten.<br />

© SHUTTERSTOCK, THOMAS LUEF, COMMOD FOCUS/TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY, MARIJA KANIZAJ<br />

6<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


40<br />

<strong>Holz</strong>Megastore<br />

Größte Auswahl, bester Service!<br />

Entspannen mit Accoya<br />

48 TEIL DER BESTEN<br />

Die Steirischen Tischler zählen zu den besten ihrer<br />

Zunft – nicht nur in Österreich, sondern weltweit!<br />

Wolfgang Ramminger ist die aktuelle Nummer 3<br />

der Welt.<br />

52 AT ITS BEST<br />

Von der Verarbeitung bis zu Designstücken zeigen<br />

steirische Best-Practice-Beispiele, wie vielseitig <strong>Holz</strong><br />

in der heimischen Wirtschaft zum Einsatz kommt.<br />

56 JUBILÄUM EINER BRANCHE<br />

Seit 150 Jahren wird die Austropapier ihrer<br />

Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz,<br />

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gerecht.<br />

58 NATUR WIEDER ERLERNEN<br />

Die steirische Jägerschaft setzt auf eine nahe an der<br />

Natur orientierte Auseinandersetzung mit der Jagd,<br />

der Landwirtschaft und dem Tod von Tieren.<br />

60 MEIBIZ<br />

Mit einem innovativen Konzept bringt Casarista<br />

frischen Wind in die Branche. Casarista-Gründer<br />

Georg Walchshofer im Word-Rap.<br />

62 WOOD COUTURE<br />

Wenn <strong>Holz</strong> auf Design trifft, dann entstehen<br />

<strong>Holz</strong>objekte für Individualisten und Ästheten.<br />

68 BIZOCIETY<br />

76 HEADS AND NEWS<br />

82 FRAUENPOWER<br />

Maritta Hasler lebt und liebt <strong>Holz</strong>. Mit ihrem<br />

Unternehmen Haslerhaus bringt sie diese Leidenschaft<br />

in die Eigenheime der Steirerinnen und Steirer.<br />

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A-8051 Graz • Anton Kleinoscheg-Strasse 41<br />

Tel. +43 316 6078 - 0 • verkauf@heholz.at<br />

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Tel. +43 722929 81973 - 0 •<br />

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DATEN FAKTEN<br />

Bäume stehen in<br />

steirischen Wäldern.<br />

850 Mio.<br />

Bäume entfallen<br />

auf jeden Steirer.<br />

700<br />

1 pro 100<br />

Bei verstärkter <strong>Holz</strong>verwendung besteht ein großes Potenzial an zusätzlichen<br />

„Green Jobs“. Durch 100 Erntefestmeter zusätzlich verarbeitetes <strong>Holz</strong> entsteht<br />

ein weiterer Arbeitsplatz entlang der Wertschöpfungskette.<br />

5 Mrd.<br />

571 ha<br />

beträgt der jährliche<br />

Zuwachs des steirischen<br />

Waldes (ca. 800<br />

Fußballfelder).<br />

Euro beträgt der Produktionswert der steirischen<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft. Das entspricht einem<br />

Sechstel der steirischen Wirtschaftsleistung.<br />

55.000<br />

Menschen sind in der steirischen<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft tätig.<br />

8<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft in der Steiermark: Zahlen und Fakten<br />

über einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren unseres<br />

Bundeslandes im Überblick.<br />

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, ILLUSTRATIONEN: BEIGESTELLT, QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK<br />

Alle4 Minuten<br />

wächst in steirischen Wäldern <strong>Holz</strong> für ein Einfamilienhaus<br />

nach, das entspricht 1 Kubikmeter pro 3 Sekunden.<br />

Mit 61,4 %<br />

Bewaldung ist die Steiermark das waldreichste Bundesland.<br />

90 %<br />

ÜBER<br />

der <strong>Holz</strong>ernte werden in<br />

Österreich verarbeitet.<br />

Somit bleibt die gesamte<br />

Wertschöpfung im Land<br />

bzw. in der Region.<br />

40 t<br />

CO 2<br />

kann ein <strong>Holz</strong>haus<br />

im Schnitt verhindern.<br />

700.000<br />

<strong>Holz</strong>häuser könnten mit dem in Österreich<br />

innerhalb eines Jahres nachwachsenden <strong>Holz</strong><br />

gebaut werden.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

9


AM ANFANG WAR<br />

DAS HOLZ<br />

Abertausende Generationen, die auf und mit <strong>Holz</strong> bauen, können nicht<br />

irren – das Naturprodukt begleitet uns, seitdem wir denken können. Aus der<br />

Vergangenheit und Tradition lässt sich einiges für aktuelle Herausforderungen<br />

wie den Klimawandel lernen. Und die Forschung feilt längst an Plänen,<br />

wie <strong>Holz</strong> den fossilen Rohstoffen den Rang ablaufen kann.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ,<br />

FOTOS: THOMAS LUEF, MARTIN SCHÖNBAUER, STEIERMARK TOURISMUS/SARAH VALDA, LUNGHAMMER/TU GRAZ, UMJ/ÖFM, SHUTTERSTOCK<br />

Der Werkstoff <strong>Holz</strong><br />

begleitet uns durch<br />

die Menschheitsgeschichte,<br />

seit uns<br />

die Evolution mit der Fähigkeit<br />

ausstattete, die Natur um<br />

uns herum nutzbar zu machen.<br />

Über die Jahrtausende haben<br />

wir die Techniken, mit der wir<br />

das <strong>Holz</strong> be- und verarbeiten,<br />

immer weiter verfeinert. Unsere<br />

frühen Vorfahren würden staunen,<br />

könnten sie sehen, welche<br />

Hightech-Produkte wir mittlerweile<br />

aus dem Wald herausholen.<br />

Nicht zuletzt aufgrund des<br />

Klimawandels wird immer deutlicher,<br />

welche große Zukunft<br />

das <strong>Holz</strong> in sich birgt. Aber auch<br />

eine mindestens so spannende<br />

Vergangenheit.<br />

DAS LANGE, LANGE<br />

HOLZZEITALTER<br />

„Wenn man den Verlauf der<br />

Menschheitsgeschichte von Beginn<br />

bis in die Jetztzeit überblickt,<br />

dann kann man sagen,<br />

dass wir als Spezies großteils in<br />

einem <strong>Holz</strong>zeitalter gelebt haben.<br />

Das gilt auch für die bekannten<br />

Bronze-, Stein- und Eisenzeitalter<br />

– der Großteil der<br />

Bauten und Gebrauchsgegenstände<br />

war auch dort hauptsächlich<br />

von <strong>Holz</strong> geprägt“, sagt<br />

Klaus Seelos. Seit 39 Jahren ist<br />

er im Freilichtmuseum Stübing<br />

tätig, wo er sich unter anderem<br />

um die Bewahrung und Instandhaltung<br />

von bäuerlichen Gebäuden<br />

mit großer Geschichte<br />

kümmert. Das älteste Gebäude<br />

datiert auf das Jahr 1452: ein Getreidekasten,<br />

dessen <strong>Holz</strong>wände<br />

nie gestrichen oder in irgendeiner<br />

anderen Art behandelt worden<br />

sind. Ein eindrucksvolles<br />

Zeugnis für die Langlebigkeit<br />

von <strong>Holz</strong>. Und für seine Omnipräsenz,<br />

denn von frühzeitlichen<br />

Pfahlbauten angefangen<br />

begegnet es uns als Baustoff in<br />

der Geschichte immer wieder.<br />

10<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Auch im Brauchtum hat <strong>Holz</strong><br />

einen Fixplatz eingenommen.<br />

„Quer durch den Alpenraum<br />

finden sich Beispiele, wie im<br />

Brauchtum die Lebensenergie<br />

des Baums auf den Menschen<br />

übertragen wird. Man denke an<br />

das Frisch-und-Gsund-Schlagen<br />

mit dem Birkenzweig oder<br />

an die Palmbuschen zu Ostern“,<br />

zählt Seelos auf. <strong>Holz</strong> hat<br />

nicht nur an den Feiertagen, sondern<br />

auch im Alltag schon immer<br />

eine gewichtige Rolle gespielt<br />

– als Brennmaterial, als<br />

Schutz in der Verwendung bei<br />

Zäunen, als Lebensraum. Über<br />

die Jahrtausende sammelte sich<br />

dadurch profundes Wissen über<br />

die Beschaffenheit und die Verwendungsmöglichkeiten<br />

des<br />

Materials an. „Die Menschen erkannten,<br />

dass sich verschiedene<br />

Hölzer für verschiedene Anwendungen<br />

eignen. Das Birnenholz<br />

beispielsweise lässt sich idealerweise<br />

für Wasserradlager einsetzen,<br />

Tannen eignen sich für Unterwasserbauten“,<br />

sagt Seelos. In<br />

der historischen Verwendung,<br />

so betont er, wurde <strong>Holz</strong> übrigens<br />

nie behandelt, sondern immer<br />

naturbelassen verarbeitet.<br />

<strong>Holz</strong> zu streichen kam erst relativ<br />

spät in Mode, verleimt wurde<br />

es lange mit Naturprodukten<br />

wie Knochenleim oder Kasein.<br />

„Es gab sozusagen keinen Müll“,<br />

sagt Seelos.<br />

BESSERE BILANZ<br />

Seinem persönlichen Motto<br />

„Vorwärts zu den Wurzeln“<br />

zufolge lasse sich aus dem historischen<br />

Rückblick auf unseren<br />

Umgang mit <strong>Holz</strong> viel für<br />

die Zukunft entnehmen. In Stübing<br />

werden die <strong>Holz</strong>bauten daher<br />

auch nicht erhalten, weil<br />

sie so alt sind, sondern um daraus<br />

zu lernen: wie die Wirtschaft<br />

des Kreislaufs ideal ablaufen<br />

kann, wie die uns zur<br />

Verfügung stehenden Rohstoffe<br />

so genutzt werden können,<br />

dass sie auch noch für nachfolgende<br />

Generationen erhalten<br />

bleiben. Seelos fordert in diesem<br />

Zusammenhang auf, umzudenken<br />

– einfacher zu denken.<br />

„Man muss nicht einen Gartenzaun<br />

mit 80 Zentimeter Betonfundament<br />

aufstellen, wenn es<br />

mit <strong>Holz</strong> genauso gut umgesetzt<br />

werden kann. Für denselben Effekt<br />

schafft man mit dem Einsatz<br />

von <strong>Holz</strong> eine wesentlich bessere<br />

CO 2 -Bilanz, während der Beton<br />

nach Ende der Nutzungszeit<br />

erst wieder mühsam entsorgt<br />

werden muss“, sagt Seelos. Er<br />

plädiert dafür, den Bauherren<br />

die Scheu vor dem <strong>Holz</strong> zu nehmen<br />

und ihnen stattdessen die<br />

vielfältigen Vorteile des Werkstoffes<br />

vor Augen zu führen. „Für<br />

die meisten bedeutet <strong>Holz</strong>, dass<br />

es unbedingt gestrichen werden<br />

muss, weil es ein anfälliger<br />

Werkstoff wäre, der sonst nicht<br />

lange halten würde. In Stübing<br />

beweisen wir Tag für Tag das<br />

Gegenteil.“<br />

GAMECHANGER HOLZ<br />

Diese Denk- und Handlungsweise<br />

kann Christian Hammer,<br />

Geschäftsführer von pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark, nur unterschreiben.<br />

Als waldreichstes Bundesland<br />

Österreichs wurde <strong>Holz</strong> in<br />

der Steiermark schon immer ein<br />

großer Stellenwert zugeschrieben.<br />

„<strong>Holz</strong> ist nicht nur wirtschaftlich<br />

ein enorm wichtiger<br />

und konstanter Faktor, sondern<br />

Klaus Seelos,<br />

Verwalter Freilichtmuseum Stübing<br />

Christian Hammer, Geschäftsführer<br />

von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Ulrich Hirn, Leiter Institut für Biobasierte<br />

Produkte und Papiertechnik an der TU Graz<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

11


Das hält! Schon seit Hunderten und<br />

Tausenden Jahren setzen Menschen<br />

auf die Qualität von <strong>Holz</strong>.<br />

Ideal für moderne Bauwerke: Mit dem<br />

<strong>Holz</strong>bau haben wir die Chance, uns aus<br />

der Klimakrise „herauszubauen“.<br />

Blick nach vorne: An der TU Graz beschäftigt<br />

man sich im Forschungsbereich intensiv mit<br />

den wundersamen Eigenschaften von <strong>Holz</strong>.<br />

Wälder und der daraus gewonnene<br />

und stetig nachwachsende<br />

Rohstoff sind wichtiger denn je.<br />

Durch Investitionen und Innovationen<br />

zeigt sich erst die Vielfalt<br />

des Rohstoffes. <strong>Holz</strong> wird so zum<br />

Gamechanger schlechthin.“<br />

Hammer ergänzt: „Der <strong>Holz</strong>bau<br />

und die generelle <strong>Holz</strong>verwendung<br />

ist eine Chance für die<br />

Klimawende. Anders als bei Beton<br />

und Stahl wird bei der Produktion<br />

von <strong>Holz</strong> kein CO 2 freigesetzt –<br />

sondern absorbiert, wodurch unsere<br />

Atmosphäre entlastet wird.<br />

Wie kein anderes Baumaterial ist<br />

<strong>Holz</strong> zudem erneuerbar und benötigt<br />

weniger Energie sowohl in<br />

der Produktion und im Transport<br />

als auch im Hinblick auf den Energieverbrauch<br />

des Gebäudes. Mit<br />

dem <strong>Holz</strong>bau haben wir die Chance,<br />

uns aus der Klimakrise ,herauszubauen‘.“<br />

Mit den wundersamen Eigenschaften<br />

des <strong>Holz</strong>es beschäftigt<br />

sich auch die Forschung immer<br />

eingehender. Ulrich Hirn vom Institut<br />

für Biobasierte Produkte<br />

und Papiertechnik an der TU Graz<br />

wird beim Aufzählen der vielen<br />

Verwendungsmöglichkeiten, die<br />

moderne Techniken dem <strong>Holz</strong><br />

entlockt haben, gar nicht mehr<br />

fertig: „<strong>Holz</strong> und andere pflanzliche<br />

Materialien sind der Kernpunkt<br />

unserer Forschung. Wir<br />

arbeiten an holzbasierten Materialien,<br />

die in der Papierherstellung,<br />

in Verpackungsmaterialien, in Fasern,<br />

aber auch in Materialien zur<br />

Energiespeicherung und in der<br />

chemischen Industrie verwendet<br />

werden.“ Möglich machen das die<br />

Bestandteile, aus denen sich <strong>Holz</strong><br />

zusammensetzt – vorwiegend Zellulose,<br />

Hemizellulose und Lignin.<br />

Daraus lassen sich mit dem richtigen<br />

Know-how Verbindungen<br />

und Stoffe erzeugen, die vielseitigst<br />

eingesetzt werden können.<br />

BIOBASIERTE<br />

MATERIALIEN<br />

Ein aktuell besonders gefragtes<br />

Einsatzgebiet betrifft den Versuch,<br />

den erdölbasierten Kunststoff mit<br />

alternativen Stoffen aus <strong>Holz</strong> zu<br />

ersetzen. „Plastik ist schlecht abbaubar,<br />

findet sich als Mikroplastik<br />

in unserer Umwelt wieder<br />

und bringt dazu noch die CO 2 -<br />

Problematik mit sich. Die Zeit ist<br />

reif geworden, sich nach Alternativen<br />

umzusehen“, sagt Hirn.<br />

Die Zeichen der Zeit spielen seinen<br />

Forschungsbemühungen in<br />

die Hände: Angesichts der Dringlichkeit<br />

der Lage werden von der<br />

Industrie und der Politik zunehmend<br />

Forschungsgelder für Programme<br />

rund um biobasierte<br />

Materialien lockergemacht. Förderprogramme<br />

für Klimaschutz<br />

und Kreislaufwirtschaft laufen auf<br />

nationaler Ebene sowie bei der<br />

EU, um den Technologiewandel<br />

voranzutreiben. Chancen bieten<br />

sich auf dem Gebiet nicht wenige.<br />

Die Chance, die Hirn verfolgt,<br />

bezeichnet er als „holzbasierte<br />

Bioraffinerien“: Basierend<br />

auf der Grundchemie des<br />

Werkstoffes sucht er nach Synthesewegen,<br />

um daraus andere<br />

technisch wichtige Stoffe<br />

und Materialien zu entwickeln.<br />

„Das ist alles nicht neu, schon<br />

seit 100 Jahren wird etwa Alkohol<br />

aus reiner Zellstoffproduktion<br />

gewonnen. Aber jetzt<br />

ist das Thema in den Fokus gerückt,<br />

jetzt gibt es verstärkte<br />

Forschungsanstrengungen“, sagt<br />

Hirn. Aber auch bei bewährten<br />

Produkten ist Innovations-<br />

12<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


potenzial gegeben: etwa beim<br />

Papier in der Verpackungsindustrie,<br />

das immer noch den<br />

Löwenanteil der <strong>Holz</strong>verarbeitung<br />

ausmacht. Um dem<br />

Trend nach umweltfreundlichen<br />

Materialien noch mehr<br />

Schub zu verleihen, arbeitet<br />

Hirn an der laufenden Weiterentwicklung<br />

der Eigenschaften<br />

von Papier. Zum Beispiel<br />

wird es durch biobasierte Beschichtungen<br />

fettdicht, luftdicht<br />

oder aromadicht. Zellstofffasern<br />

helfen, auch dank<br />

der Technologie des Fasergusses<br />

Schritt für Schritt erdölbasierte<br />

Materialien zu ersetzen.<br />

NICHTS<br />

VERSCHWENDEN<br />

Als dritten vielversprechenden<br />

Bestandteil von <strong>Holz</strong><br />

führt Hirn die Hemizellulose<br />

ins Treffen: kurzkettige Zuckerverbindungen,<br />

die aus dem <strong>Holz</strong><br />

extrahiert werden können. Sie<br />

finden zunehmend Einsatz als<br />

Rohstoff für z.B. Ethanol- oder<br />

Milchsäureherstellung sowie in<br />

der Lebensmittelindustrie und<br />

helfen dabei, wertvolle Ressourcen<br />

zu schonen.<br />

Dass so ein chemischer Extraktionsprozess<br />

auch immer ein energieintensiver<br />

ist, räumt Hirn<br />

ein – laut ihm aber auch kein<br />

Nachteil, denn praktischerweise<br />

liefert das <strong>Holz</strong> in der Zellstoffherstellung<br />

die benötigte Prozesswärme<br />

dafür gleich mit. Was davon<br />

nicht für die chemischen<br />

Prozesse notwendig ist, wird zur<br />

Stromerzeugung verwendet, die<br />

Restwärme kann dann noch für<br />

die Fernwärme ausgekoppelt werden<br />

– nichts wird verschwendet<br />

in der holzbasierten Bioraffinerie.<br />

KRAFT DES HOLZES<br />

Ein perfektes Beispiel für<br />

Kreislaufwirtschaft, findet auch<br />

Christian Hammer. Für ihn ist<br />

die Verwendung von <strong>Holz</strong> in all<br />

seinen Ausprägungen der dringend<br />

benötigte Gegenentwurf<br />

zur Wegwerfgesellschaft: „Mir ist<br />

lieber, es wird ein hochwertiger<br />

Kasten oder ein Bett aus <strong>Holz</strong> gekauft,<br />

das auch mehrmals mitsiedeln<br />

kann, anstatt Billigprodukte<br />

aus dem Ausland zu verwenden.<br />

Dafür steht regionales <strong>Holz</strong> in all<br />

seiner Vielfalt.“ Eine neue Regionalität,<br />

die mit der Kraft des<br />

<strong>Holz</strong>es nicht nur die heimische<br />

Wirtschaft mit 55.000 Arbeitsplätzen<br />

stützt, sondern sich aktiv<br />

der wohl größten Herausforderung<br />

unserer Zeit – dem Klimawandel<br />

– entgegensetzt. „Wir<br />

müssen aus der Vergangenheit<br />

lernen und die Zukunft bewusst<br />

gestalten. Nur so kann ein erfolgreicher<br />

Wandel gelingen“, betont<br />

Hammer.<br />

PLANER PUR<br />

IN PERFEKTIO<br />

<strong>Holz</strong>fenster STYRIALINE<br />

von Gaulhofer<br />

Das edle Designfenster in <strong>Holz</strong> definiert<br />

flächenbündige Fensterform völlig neu.<br />

Mit der STYRIALINE realisiert Gaulhofer<br />

bisher ungeahnte Harmonie für Interior<br />

und Fassadengestaltung.<br />

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QUO<br />

VADIS?<br />

Was können <strong>Holz</strong> und Wald? Wo liegen aktuell die Schwerpunkte?<br />

Und wohin geht der Weg in Zukunft? Der BUSINESS MONAT wollte<br />

es genau wissen und hat bei Expertinnen und Experten nachgefragt.<br />

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTOS: LEBENSRESSORT/KRUG, STROBL, THOMAS LUEF, TU GRAZ, BEIGESTELLT<br />

14<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ANNA KLEISSNER<br />

Ökonomin und Geschäftsführerin von Econmove<br />

BEDEUTUNG ERKENNEN<br />

Unsere Wälder sind nicht nur Lebens- und Erholungsraum,<br />

sondern auch ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor. Dass der Rohstoff <strong>Holz</strong> für die<br />

Steiermark mindestens gleich wichtig ist wie<br />

traditionelle steirische Schlüsselsektoren wie<br />

die Metallerzeugung und -bearbeitung oder<br />

die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen,<br />

wird aufgrund der Komplexität des<br />

Wertschöpfungsnetzwerks <strong>Holz</strong> jedoch nur<br />

allzu leicht übersehen. Dieses reicht nämlich<br />

von der Forstwirtschaft über die Säge-, Plattenund<br />

Papierindustrie bis hin zum Tischler oder<br />

der Erzeugung von Energie<br />

und umfasst auch eine Vielzahl<br />

von Dienstleistungen wie die Ausbildung<br />

oder Forschung.<br />

Österreichweit steht die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

für jeden 17. Euro, der an Wertschöpfung<br />

generiert wird. Nochmals höher liegt der<br />

Anteil in der Steiermark, wo jeder 14. erwirtschaftete<br />

Euro unmittelbar oder mittelbar mit<br />

dem Rohstoff <strong>Holz</strong> zusammenhängt.<br />

Darüber hinaus ist <strong>Holz</strong> auch beschäftigungsintensiv:<br />

In Österreich können derzeit<br />

rund 300.000 Arbeitsplätze<br />

mit dem Rohstoff <strong>Holz</strong> in Verbindung<br />

gebracht werden. Davon<br />

entfallen mehr als 55.000 Jobs<br />

auf die Steiermark.<br />

Die Vielseitigkeit dieses nachwachsenden<br />

Rohstoffes und seine besondere Bedeutung,<br />

die ihm in Zusammenhang mit dem Klimaschutz<br />

und der Energiewende zukommt,<br />

lassen keinen Zweifel: <strong>Holz</strong> bleibt eine Zukunftsbranche<br />

und bietet weiteres Wachstumspotenzial!<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT<br />

Die Steiermark war und ist mit einem Waldanteil von<br />

62 Prozent das grüne Herz Österreichs. Daher wurde es Vertretern<br />

der <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette schon früh klar, dass<br />

es nicht ausreicht, den Wald nur gesund zu erhalten<br />

und zu pflegen. Der Wald ist die Basis für<br />

die Wertschöpfung, die in der Steiermark<br />

generiert wird. Wir brauchen diesen Lebensraum<br />

für Sauerstoff und Wasser,<br />

aber auch für die Rohstoffgewinnung.<br />

In anderen Worten: <strong>Holz</strong> wird der Rohstoff<br />

sein, der uns zum klimaneutralen<br />

Bauen verhilft, der Arbeitsplätze langfristig<br />

in den Regionen generiert und sichert und der in Zukunft<br />

erdölbasierte Produkte ersetzen wird.<br />

<strong>Holz</strong> muss daher in seinem Einsatzbereich bestärkt werden.<br />

Das war auch der Gründungsgedanke von pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark vor 30 Jahren. Ein Einsatz, der heutzutage wichtiger<br />

ist als je zuvor, denn der Klimawandel verlangt den<br />

Wäldern viel ab. Daher gilt es jetzt, Waldbesitzer und Bewirtschafter<br />

zu erreichen, um sie bei der Pflege und beim Umbau<br />

zu begleiten. Wir zeigen Vorbilder aus anderen Ländern<br />

auf, informieren über neue Technologien und finden Antworten<br />

auf die Fragen, die wir heute lösen müssen, um ein<br />

Morgen zu ermöglichen.<br />

MILENA STAVRIC<br />

Professorin am Institut für Architektur und Medien an der TU Graz<br />

AUSBILDUNG SETZT AUF HOLZ<br />

Ein Umdenken zum Thema Baumaterialien<br />

und neue Wege in der Bauindustrie<br />

zu finden hat an der TU Graz schon lange<br />

einen hohen Stellenwert. Gemeinsam<br />

mit unseren Studierenden setzen wir regelmäßig<br />

Projekte rund um das Thema<br />

<strong>Holz</strong>bau um einige davon gemeinsam mit<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark. Dabei lernen die jungen<br />

Leute nicht nur, wie man Entwürfe für<br />

den <strong>Holz</strong>bau aufs Papier bringt, sondern<br />

sind auch hautnah bei der Fertigung der<br />

Objekte dabei.<br />

Dass das Interesse seitens der Studierenden<br />

steigt, merkt man auch daran,<br />

dass immer mehr Studierende für Masterarbeiten<br />

ein Thema mit nachhaltigen<br />

Materialien wie etwa <strong>Holz</strong> wählen. Aktuell<br />

betreue ich sogar zwölf Masterarbeiten<br />

in diesem Gebiet. Gerade erst abgegeben<br />

wurde das Masterprojekt „lann. Arch“. Es<br />

beschäftigt sich mit der<br />

Beziehung zwischen Naturschutz<br />

und Architektur<br />

– mit einem speziellen Fokus<br />

auf Nachhaltigkeit, um so eine<br />

Bewusstseinsbildung für Biodiversität zu<br />

schaffen. Als konkretes Projekt wird ein<br />

25 Meter hoher Aussichtsturm aus Robinien<br />

geplant und bis Ende des Jahres im<br />

Naturschutzgebiet in Lannach gebaut.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

15


HANS SEITINGER<br />

Nachhaltigkeitslandesrat<br />

DIREKT VOR UNSERER HAUSTÜRE<br />

„<strong>Holz</strong> ist genial!“ Diesen<br />

Slogan kennt vermutlich<br />

jeder, aber erst,<br />

wenn man ein wenig darüber<br />

nachdenkt, erschließt<br />

sich seine gesamte Tiefe. Es gibt<br />

auf diesem Planeten kaum ein Material mit so<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Papier, Karton,<br />

Möbel, Baustoffe, Spielzeuge, Häuser und<br />

Musikinstrumente, ja sogar T-Shirts und Autoteile<br />

werden mittlerweile aus <strong>Holz</strong> produziert.<br />

Und darüber hinaus ist <strong>Holz</strong> ein wertvoller<br />

Energielieferant. Das Beste daran: All das gelingt<br />

mit einem nachhaltigen, nachwachsenden<br />

und klimafreundlichen Rohstoff, der direkt<br />

vor unserer Haustüre wächst und damit auch<br />

allein in der Steiermark über 55.000 Arbeitsplätze<br />

sichert.<br />

Als Landesregierung wissen wir um diesen<br />

Schatz, der die Steiermark zum Grünen Herz<br />

Österreichs macht. Damit das auch in Zukunft<br />

so bleibt, setzen wir zahlreiche Maßnahmen.<br />

So fördern wir etwa die <strong>Holz</strong>bau-Forschung,<br />

unterstützen den Einsatz von Biomasse und<br />

sorgen mit der sogenannten „dynamischen<br />

Waldtypisierung“ für klimafitte Wälder, die<br />

auch für nachfolgende Generationen die Basis<br />

für ein nachhaltiges Wirtschaften bilden.<br />

SIMONE SCHMIEDTBAUER<br />

Abgeordnete zum Europäischen Parlament<br />

AUF INTERNATIONALER EBENE<br />

Unsere Wälder und damit der nachhaltige Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> sind entscheidend für die Wende hin<br />

zu einem unabhängigeren, grüneren und innovativeren<br />

Europa. Wir brauchen multifunktionale,<br />

nachhaltig bewirtschaftete Wälder, wenn wir unsere<br />

Energieversorgung künftig selbst in die Hand<br />

nehmen und zugleich unsere Klima- und Umweltschutzziele<br />

erreichen wollen. Das zeigt sich auch<br />

auf europäischer Ebene mit zahlreichen Initiativen<br />

im Bereich der Forstpolitik. Bei diesen Vorhaben<br />

wird entscheidend sein, dass wir unsere Wälder nützen.<br />

Wir dürfen sie nicht nur schützen und zu Kohlenstoffmuseen<br />

verkommen<br />

lassen. Ich setze mich in Brüssel<br />

für eine starke Forstwirtschaft<br />

und eine starke <strong>Holz</strong>branche ein,<br />

denn die Themen Klimaschutz, Energie<br />

und Kreislaufwirtschaft können<br />

ohne den Faktor Wald und den nachhaltigen Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> nicht diskutiert werden. Unsere Wälder<br />

sind als nachhaltige Quelle für Baustoffe und Energie,<br />

als grüne Lunge unseres Kontinents oder als<br />

Naherholungsgebiet wahre Trümpfe und die Antwort<br />

auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen.<br />

16<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


<strong>Holz</strong><br />

Traum<br />

Job<br />

Aktuell sind in der HASSLACHER Building Solutions GmbH<br />

in Preding folgende Stellen frei<br />

Trainee Projektabwicklung <strong>Holz</strong>bau<br />

Bautechnischer Zeichner<br />

Statiker/Bauingenieur<br />

Technischer<br />

Vertriebsmitarbeitereiter<br />

Projektleiter<br />

Technischer<br />

Projektvertrieb<br />

im Außendienst<br />

(Alle m/w/d)<br />

Was Sie bei uns erwartet<br />

Sicherer Job in ihrer Nähe<br />

Ganzjahresbeschäftigung<br />

Arbeit mit einem natürlichen Rohstoff<br />

Viele Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Betriebseigene Kantine<br />

Komm ins HASSLACHER Team!<br />

HASSLACHER Building Solutions GmbH<br />

Preding | Steiermark | Austria<br />

Judith Murauer | +43 4769 22 49-0<br />

hasslacher.com/karriere<br />

hasslacher.com/karriere


NEUE HELDEN<br />

BRAUCHT DAS LAND –<br />

SIEBEN AUF EINEN STREICH!<br />

Erinnern Sie sich noch an diese Zeile aus dem Märchen der Gebrüder Grimm? Der Protagonist wurde<br />

für seine angebliche Heldentat bewundert. Dabei wissen wir heute: Es war alles nur Fake! Der wahre<br />

und einzige Held, der wirklich „sieben auf einen Streich“ schafft, ist nur einer, nämlich HOLZ.<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />

Sieben Stärken – sieben Trends – sieben<br />

Zukunftsbaumarten unserer<br />

Wälder: Eine Symbiose im Spannungsfeld<br />

zwischen Klima, Green Tech<br />

und Ästhetik, die von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

mit einem umfangreichen Leistungsportfolio<br />

wesentlich mitgestaltet wird. Hier<br />

ein kurzer Ein- und Ausblick in eine Zukunftsmaterie.<br />

WISSEN AN DIE NÄCHSTE<br />

GENERATION VERMITTELN<br />

Wie begeistert man Kinder, Jugendliche<br />

und Pädagogen von Wald und <strong>Holz</strong>?<br />

Ganz einfach: Man entwickelt innovative<br />

Lehr- und Lernmaterialien, setzt in Schulworkshops<br />

gemeinsam mit den Schülern<br />

spannende Experimente um und gibt in<br />

Fortbildungen Wissen direkt an die Lehrenden<br />

weiter. Das und vieles mehr zählt zum<br />

vielseitigen Spektrum des „<strong>Holz</strong> macht<br />

Schule“-Teams von pro<strong>Holz</strong> Steiermark, das<br />

eng mit der Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark zusammenarbeitet.<br />

MENSCHEN BEWEGEN<br />

Interessante Fakten und zukunftsweisendes<br />

Wissen werden aber nicht<br />

nur an die Kids weitergegeben. Oder<br />

hätten Sie gewusst, dass die Waldfläche<br />

in Österreich immer größer wird<br />

oder wie und warum heimische <strong>Holz</strong>produkte<br />

jetzt wirklich das Klima beeinflussen?<br />

Antworten auf diese und<br />

viele andere Fragen gibt das Team von<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark auf der Webseite<br />

(www.proholz-stmk.at), im Rahmen der<br />

pro<strong>Holz</strong>-Akademie, bei Veranstaltungen<br />

oder in verschiedenen digitalen und gedruckten<br />

Medien. Ziel ist, die Steirer rund<br />

um <strong>Holz</strong> zu informieren, Trends aufzuzeigen<br />

und wichtige Branchen-Entwicklungen<br />

zu verfolgen.<br />

HOLZBAU-FACHWISSEN<br />

WEITERGEBEN<br />

Eine spezielle Informationsschiene bietet<br />

pro<strong>Holz</strong> für alle Bauverantwortlichen<br />

an: Seit Jänner <strong>2023</strong> gibt es in der Steiermark<br />

wieder eine <strong>Holz</strong>bau-Fachberatung,<br />

die bei größeren <strong>Holz</strong>bau-Vorhaben mit<br />

Rat und Tat zur Seite steht.<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Geschäftsführer<br />

Christian Hammer ist überzeugt: „Das<br />

Leistungsportfolio von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

wird analog zu den Trends laufend<br />

weiterentwickelt und ergänzt. Somit sind<br />

wir bestens für die Zukunft gerüstet und<br />

werden diese im Sinne der <strong>Holz</strong>branche<br />

aktiv mitgestalten.“<br />

Wo die Reise hingehen kann, zeigt die<br />

nebenstehende Grafik. Sie verknüpft<br />

klimafitte Zukunftsbaumarten mit<br />

aktuellen Entwicklungen und gibt Orientierung,<br />

welche Rolle der Bau- und<br />

Werkstoff <strong>Holz</strong> dabei spielt.<br />

18<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


URBAN WIE<br />

DIE TANNE<br />

Die Urbanisierung nimmt<br />

ihren Lauf. Nachdem<br />

(Tannen-)<strong>Holz</strong> ein sehr<br />

leichter Baustoff ist, ist er<br />

ideal für die Aufstockung<br />

von Gebäuden. Somit<br />

wird der Flächenfraß in<br />

und rund um die Ballungszentren<br />

gestoppt.<br />

REGIONAL WIE DIE<br />

„STEIRISCHE EICHE“<br />

Wir spüren eine zunehmende<br />

Rückbesinnung auf die Region.<br />

Produkte aus heimischem<br />

<strong>Holz</strong> sorgen für regionale<br />

Wertschöpfung und Wohlstand.<br />

URBANISIERUNG<br />

INDIVIDUALISIERUNG<br />

BRANDED ARCHITECTURE<br />

NEUE ÄSTHETISCHE FORMEN<br />

VERTICAL VILLAGE<br />

WOODSCRAPER<br />

NEUE REGIONALITÄT<br />

FURNEARTURE<br />

WERTSCHÖPFUNG<br />

NEW LOCAL<br />

DEKARBONISIERUNG<br />

HOLZ ALS CO 2<br />

-SPEICHER<br />

KLIMAAFFIN<br />

WIE DIE ROBINIE<br />

Bäume nehmen beim<br />

Wachsen CO 2<br />

auf. Dieses<br />

bleibt so lange im <strong>Holz</strong><br />

gespeichert, bis es<br />

verbrennt oder verrottet.<br />

Damit senken <strong>Holz</strong>produkte<br />

den CO 2<br />

-Anteil<br />

in der Atmosphäre und<br />

folgen dem Trend der<br />

Dekarbonisierung.<br />

F & E<br />

GREEN TECH<br />

EINSATZ NEUER HOLZARTEN<br />

SCHNELLES BAUEN<br />

FERTIGTEILHÄUSER<br />

NEO-ÖKOLOGIE<br />

PLANT-BASED PRODUKTE<br />

SLOW ARCHITECTURE<br />

HOCH ENTWICKELT WIE<br />

DER GÖTTERBAUM<br />

Die Steiermark zählt zu den weltweiten<br />

Vorreitern, was die Entwicklung von<br />

Bau- und Werkstoffen aus <strong>Holz</strong> betrifft<br />

(unter anderem aus dem „Götterbaum“).<br />

Der Trend zu Green Tech ist in der <strong>Holz</strong>branche<br />

bereits jetzt gelebter Alltag.<br />

INDIVIDUELL WIE DIE SCHWARZNUSS<br />

MODULARES BAUEN<br />

Individualisierung und Branded Architecture spielen eine<br />

immer größere Rolle. <strong>Holz</strong> sorgt mit neuen ästhetischen<br />

Formen und natürlichen farblichen Nuancen für Vielfalt in der<br />

Gestaltung – zum Beispiel mit dunklem Nussholz.<br />

KLIMAFREUNDLICHE BAU- UND WERKSTOFFE<br />

RECYCLING VON GEBÄUDEN<br />

NACHWACHSEND WIE<br />

DIE DOUGLASIE<br />

Trends in Richtung Kreislaufwirtschaft,<br />

Slow Architecture oder die<br />

Recyclingfähigkeit von Gebäuden<br />

sorgen für einen verstärkten Einsatz<br />

von nachwachsenden<br />

Bau- und Werkstoffen<br />

wie <strong>Holz</strong>.<br />

BEWÄHRT WIE<br />

DIE FICHTE<br />

Kurze Bauzeiten liegen<br />

im Trend. Dank vorgefertigter<br />

<strong>Holz</strong>-Elemente<br />

(meist aus Fichte)<br />

können Gebäude auf<br />

der Baustelle rasch<br />

umgesetzt werden.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

19


PICHL KANN WALD<br />

Axt, Zugsäge und Brennsterz waren gestern. Heute werden in der Forstlichen Ausbildungsstätte<br />

Pichl im Mürztal echte Waldprofis mit umfangreichem Wissen über Wald und Natur ausgebildet.<br />

Die Türe steht aber auch allen Waldinteressierten offen.<br />

FOTOS: ROMAN MUSCH, ADOBE STOCK, BEIGESTELLT<br />

„Unser breites<br />

Kursangebot<br />

orientiert sich am<br />

Bekenntnis zu<br />

einer ökosozialen<br />

Waldwirtschaft.“<br />

STEFAN ZWETTLER<br />

Leiter der Abteilung Forst und Energie<br />

in der LK Steiermark<br />

Was darf man sich unter dem Slogan<br />

„Pichl kann Wald“ vorstellen?<br />

Stefan Zwettler: Die Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark betreibt seit 75 Jahren<br />

im Schloss Pichl, in St. Barbara im<br />

Mürztal, eine forstliche Ausbildungsstätte.<br />

Der angeschlossene 350 Hektar große<br />

Waldbesitz wird als Lehr- und Versuchsforst<br />

genutzt. Durch die Arbeit mit<br />

dem Wald im Echtbetrieb verfügt unser<br />

Lehrpersonal über ein umfangreiches<br />

praktisches Fachwissen, das wir mit Engagement<br />

und Begeisterung an unsere<br />

Kursteilnehmer:innen weitergeben. Unsere<br />

internationalen Kontakte und Projekte<br />

gehen über den europäischen Raum hinaus<br />

und reichen bis Japan.<br />

Was ist Ihnen im Zusammenhang<br />

von Wissensweitergabe und Wald<br />

besonders wichtig?<br />

Stefan Zwettler: Man muss den Wald<br />

beobachten und die vielfältigen Zusammenhänge<br />

verstehen lernen. Der Wald<br />

ist Lebensraum, Hort der Artenvielfalt,<br />

erfüllt wichtige Funktionen, schützt vor<br />

Naturgefahren, liefert den natürlichen<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> und ist dem Klimawandel<br />

ausgesetzt. Mit der Bewirtschaftung der<br />

Wälder gestalten wir Vielfalt, schaffen<br />

Einkommen, schützen Eigentum, sichern<br />

Ökosystemleistungen, gestalten den Lebensraum<br />

für Wildtiere u. v. m. Um diese<br />

Vielfalt unter einen Hut zu bekommen,<br />

lehren und vertreten wir eine klimafitte<br />

ökosoziale Waldwirtschaft. Im Zusammenhang<br />

mit dem Klimawandel ist die<br />

richtige Baumartenwahl bei der Aufforstung<br />

ein besonderer Ausbildungsschwerpunkt.<br />

Das Interesse am Wald nimmt zu,<br />

lässt sich das mit Zahlen belegen?<br />

Stefan Zwettler: Im Schnitt nehmen pro<br />

Jahr rund 3.500 Personen an unseren Ausund<br />

Weiterbildungsprogrammen teil. Darunter<br />

finden sich Schulkinder und Fachschüler<br />

genauso wie Männer und Frauen<br />

aus den verschiedensten Berufsgruppen<br />

wie Forstpersonal, Arbeitskräfte,<br />

Waldeigentümer:innen, Lehrer:innen,<br />

Akademiker:innen, Personen mit wissenschaftlichem<br />

Hintergrund und/oder Interesse<br />

am Wald. Rund 1.000 Personen werden<br />

zum Thema „Sichere Waldarbeit“ im<br />

Umgang mit Motorsäge und Arbeitsgeräten<br />

geschult.<br />

Welche Berufsmöglichkeiten eröffnen<br />

sich mit einer Ausbildung in der FAST<br />

Pichl?<br />

Martin Krondorfer: Wir führen im<br />

Auftrag der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle<br />

Steiermark einerseits die<br />

Facharbeiter:innenausbildung für die<br />

Bereiche Forst, Forstgarten-, Forstpflege<br />

20<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Weiterbildung für alle am Wald<br />

Interessierte?<br />

Martin Krondorfer: Das Erkennen von<br />

Pilzen, die Verwendung von Kräutern, die<br />

traditionelle Verarbeitung von <strong>Holz</strong>produkten<br />

zu Schindeln, Bundzäunen und<br />

Rundholzbauten ist eine der Weiterbildungsschienen.<br />

Das lebenslange Lernen<br />

ist auch für den „Waldprofi“ wichtig. Neue<br />

technische Entwicklungen, die Themen<br />

Unfallverhütung, neue digitale Planungsgrundlagen<br />

und die Anpassung an den<br />

Klimawandel fordern auch gut ausgebildete<br />

Waldbesitzer:innen oder deren Angestellte.<br />

AUSBILDUNGS-<br />

DATEN<br />

PRO JAHR<br />

3.500 Kursteilnehmer:innen,<br />

18 % Frauenanteil<br />

200 Veranstaltungen<br />

rund um den Wald<br />

140 Forstfacharbeiter:innen<br />

20 Forstwirtschaftsmeister:innen<br />

1.000 Teilnehmer:innen<br />

zur sicheren Waldarbeit<br />

Onlineplattform<br />

„Digitaler Waldmontag“<br />

3.500 Personen<br />

Weitere Infos unter<br />

www.fastpichl.at<br />

und Biomasse durch. Andererseits ist aufbauend<br />

auf diese Ausbildungsmöglichkeit<br />

die Weiterqualifizierung zum/r Meister:in<br />

der Forstwirtschaft möglich. Die Ausbildungsformen<br />

zum/r Forstfacharbeiter:in<br />

findet auf dem zweiten Bildungsweg statt,<br />

das heißt neben einer branchenfremden<br />

oder -nahen Ausbildung kann nach einer<br />

dreijährigen praktischen Tätigkeit<br />

im Wald diese Ausbildung innerhalb von<br />

fünf Wochen abgeschlossen werden. Die<br />

Meisterausbildung in der Forstwirtschaft<br />

dauert elf Wochen und bildet das Rüstzeug<br />

zur eigenständigen Bewirtschaftung<br />

von Forstbetrieben bis 1.000 Hektar. Die<br />

Ausbildung zum Forstschutzorgan ist in<br />

der Meisterausbildung integriert.<br />

Die Jugend für den Wald begeistern,<br />

gibt es dazu Möglichkeiten?<br />

Martin Krondorfer: Die Ausbildung<br />

von qualifizierten Waldpädagog:innen<br />

bildet bei uns einen besonderen Schwerpunkt.<br />

Jährlich werden circa 40 Frauen<br />

und Männer in einem Zertifikatslehrgang<br />

ausgebildet. Die umfangreichen Zusammenhänge<br />

von Wald als Lebensraum<br />

für Tier und Pflanzenarten bis hin zur<br />

nachhaltigen <strong>Holz</strong>nutzung können so mit<br />

Herz, Hand und Hirn an die unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen von Jung bis Alt<br />

weitergeben werden.<br />

Frauen und Waldwirtschaft,<br />

gibt es dazu einen Bezug?<br />

Martin Krondorfer: Vor 20 Jahren war<br />

der Frauenanteil in der Aus- und Weiterbildung<br />

an der FAST Pichl verschwindend<br />

gering. Das hat sich Gott sei Dank<br />

verändert. Durch verschiedenste Programme<br />

wie etwa die Waldspaziergänge,<br />

Wald in Frauenhänden, Fem4Forest konnte<br />

der Frauenanteil bis dato auf circa 18 %<br />

gehoben werden. Waldwirtschaft, auch<br />

wenn es auf den ersten Blick harte Arbeit<br />

im Wald bedeutet, ist nicht mehr nur der<br />

Männerwelt vorbehalten. Frauen, die mit<br />

der Motorsäge Bäume fällen, mit einem<br />

Forsttraktor <strong>Holz</strong> zur Straße rücken oder<br />

Krananhänger bedienen, sind heute keine<br />

Seltenheit mehr.<br />

„Die Transmission<br />

von theoretischem<br />

Wissen in die<br />

praktische<br />

Umsetzung<br />

macht uns als<br />

Bildungshaus<br />

besonders<br />

interessant.“<br />

MARTIN KRONDORFER<br />

Leiter der FAST Pichl<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

21


NEUE DYNAMIK<br />

IM FORST<br />

Der Klimakrise und dem Krieg in der Ukraine zum Trotz sind die heimischen Forstunternehmen auf<br />

Wachstumskurs. Branchenvertreter Peter Konrad will die Qualifizierung der Betriebe weiter forcieren.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: KÄRNTNER MESSEN/ZANGERLE, SHUTTERSTOCK<br />

Nicht nur die Klimakrise mit zunehmenden<br />

Schadholzereignissen<br />

wie Stürme und Borkenkäfer,<br />

sondern auch der Krieg in der Ukraine hat<br />

direkte und herausfordernde Auswirkungen<br />

auf die Forstarbeit hierzulande. Die<br />

österreichischen Forstunternehmer bekommen<br />

die Energieproblematik auf sehr<br />

heftige Weise zu spüren. Da geht es nicht<br />

nur um die Energiekosten, um die Preise<br />

für die Wärme, die <strong>Holz</strong> als Energieträger<br />

spendet, sondern auch um andere enorme<br />

Mehrkosten: Die Betriebsmittelpreise<br />

sind explodiert. Die eingesetzten Maschinen<br />

werden mit Diesel betrieben, daher<br />

gibt es hier massive Auswirkungen. Aber<br />

auch Ersatz- und Verschleißteile sind<br />

massiv teurer geworden. „Wir haben als<br />

Unternehmer die erste Abfederungsmaßnahme<br />

getroffen: die Anpassung der Aufarbeitungspreise.<br />

Gleichzeitig haben wir<br />

nach intensiven Beratungen durch den<br />

Fachverband der gewerblichen Dienstleister<br />

für unsere Branche eine zusätzliche<br />

Entlastung der Dieselkosten durch die österreichische<br />

Bundesregierung erreicht,<br />

um diese Mehrkosten abzufedern“, sagt<br />

Peter Konrad, Bundesvorsitzender der<br />

Forstunternehmer im Fachverband der<br />

gewerblichen Dienstleister (WKÖ) und<br />

Präsident des Österreichischen Forstunternehmerverbandes.<br />

LICHTBLICKE<br />

Immerhin schwäche sich die Preisentwicklung<br />

beim <strong>Holz</strong> derzeit ab. Konrad<br />

sieht gegenwärtig eine „Seitwärtsbewegung“,<br />

nachdem die Coronakrise auch den<br />

<strong>Holz</strong>preis rasant nach oben klettern ließ,<br />

weil mehr privat investiert worden sei. Es<br />

wurden vermehrt Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

in Angriff genommen,<br />

und das erfreulicherweise mit <strong>Holz</strong>.<br />

„Der Export ist aufgrund unserer guten<br />

österreichischen weiterverarbeitenden<br />

<strong>Holz</strong>industrie stark angestiegen, speziell<br />

in Amerika war die Nachfrage nach <strong>Holz</strong><br />

extrem hoch“, berichtet Peter Konrad. Aktuell<br />

seien die Preise für einen Festmeter<br />

Rundholz wieder gesunken. Die Gründe:<br />

der gestiegene Schadholzanteil, verursacht<br />

durch Stürme und Borkenkäfer, die<br />

aktuelle wirtschaftliche und politisch unsichere<br />

Lage, zudem wurden die Zinsen<br />

erhöht und die Bautätigkeit habe nachgelassen.<br />

Lichtblicke gibt es aber mit einer<br />

erhöhten Nachfrage nach Biomasse und<br />

Pellets.<br />

„Durch die aktuellen Unsicherheiten<br />

fragen sich viele, ob sie noch Heizöl bekommen<br />

oder wie die Preise für Strom<br />

und Gas sich weiterentwickeln – dadurch<br />

explodieren auch die Brennholz-Preise.<br />

Immer mehr Haushalte rüsten auf Pellets-Heizungen,<br />

<strong>Holz</strong>öfen, Biomasse und<br />

Fernwärmeanschluss um. Der Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> ist ein Teil der Energiewende und<br />

-unabhängigkeit“, ist Konrad zuversichtlich.<br />

22<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Peter Konrad, Bundesvorsitzender der<br />

österreichischen Forstunternehmer, Forstunternehmer Gottfried Wutte mit Lehrling<br />

Jakob Susic und Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer (v. l.) bei der<br />

Verleihung der Anerkennungsurkunde: „Lehrbetriebe vor den Vorhang holen.“<br />

WAS FORST-<br />

UNTERNEHMEN TUN<br />

Sie beschäftigen sich mit<br />

• Hightech-<strong>Holz</strong>ernte- und -bringungs maschinen<br />

• GPS, Internet und Datenkommunikation<br />

• Planung und Umsetzung von<br />

Durchforstungs- und Pflegearbeiten im Wald<br />

• Auswahl und Markierung jener Bäume,<br />

die entnommen werden sollen<br />

• Kommunikation mit Waldbesitzern und Förstern<br />

• Waldbewirtschaftung, Sicherheit und<br />

Schutz im Wald<br />

• Elektronischen Bordsystemen<br />

• Hydraulik von Forstspezialmaschinen<br />

• Mechanik und Reparaturen<br />

• Wartung und Instandhaltung der Geräte<br />

• (motor)manueller <strong>Holz</strong>ernte<br />

• Einsatzplanung und Arbeitsverfahren<br />

• Biodiversität und Ökologie<br />

• den Folgen des Klimawandels<br />

Info: www.wko.at/stmk/dienstleister<br />

LEHRBERUF FORSTTECHNIKER<br />

Trotz dieser aktuell widrigen Rahmenbedingungen<br />

sind die heimischen Forstdienstleister<br />

auf einem guten Weg – und<br />

gut ausgelastet. Und ihre Zahl ist in stetem<br />

Wachstum begriffen: Waren es 2016<br />

noch 4.200 Unternehmen, sind es heuer<br />

österreichweit bereits 5.200, in der Steiermark<br />

sind es 982. Damit kamen in Österreich<br />

in den letzten sechs Jahren jährlich<br />

über 165 Forstunternehmen dazu.<br />

„Die Arbeit im Wald ist gefragt, die<br />

Sägeindustrie feierte 2021 Rekorde. Wenngleich<br />

heuer weniger investiert worden<br />

ist, wird der <strong>Holz</strong>bau gewinnen, davon<br />

bin ich überzeugt. In puncto Ökologie und<br />

Umweltschutz ist <strong>Holz</strong> einfach das beste<br />

Material“, sagt Konrad.<br />

Der <strong>Holz</strong>bau ist besonders in der Steiermark<br />

führend. „Derzeit liegt die <strong>Holz</strong>-<br />

Quote im mehrstöckigen Wohnbau bei<br />

fast 30 Prozent – darauf sind wir in der<br />

Steiermark besonders stolz. Der Rohstoff<br />

wird hier produziert, geerntet, direkt weiterverarbeitet<br />

und im Wohnbau sinnvoll<br />

eingesetzt. Der Begriff Nachhaltigkeit<br />

kommt übrigens aus der Forstwirtschaft,<br />

„Wir<br />

brauchen<br />

noch mehr<br />

Ausbildungsbetriebe,<br />

um die Qualifizierung<br />

weiter zu erhöhen.“<br />

PETER KONRAD<br />

Bundesvorsitzender der<br />

österreichischen Forstunternehmer<br />

auch wenn sich diesen Begriff mittlerweile<br />

viele Branchen angeeignet haben.<br />

Er bedeutet, nie mehr zu ernten, als nach-<br />

wachsen kann“, erklärt Konrad. In Österreich<br />

werden im Schnitt zwischen 17 und<br />

18 Millionen Festmeter <strong>Holz</strong> pro Jahr geerntet,<br />

27 Millionen wachsen jährlich<br />

nach. Allein in der Steiermark sind es fünf<br />

Millionen Festmeter <strong>Holz</strong> und sieben bis<br />

acht Millionen wachsen nach.<br />

Seit 2016 gibt es die Forsttechniklehre.<br />

„Eine fundierte Ausbildung ist in dieser<br />

nicht ungefährlichen Branche enorm<br />

wichtig, auch um die Unfallzahlen möglichst<br />

niedrig zu halten. Die gestiegene<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter hat bereits<br />

eine neue positive Dynamik in den Wald<br />

gebracht. Doch wir brauchen noch mehr<br />

Ausbildungsbetriebe, um die Qualifizierung<br />

weiter zu erhöhen. Von der Wirtschaftskammer<br />

gibt es zudem viel Unterstützung<br />

und Mittel für diese Betriebe.<br />

Und: Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden,<br />

werden die Gewinner in der Zukunft<br />

sein, denn es werden immer mehr Fachkräfte<br />

gesucht“, weiß Peter Konrad.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

23


LAND DER<br />

WALDBESITZER:INNEN<br />

Fast 40.000 Waldbesitzer:innen gibt es in der Steiermark – viele davon Privatpersonen. Diese haben Rechte<br />

und Pflichten. Welche das sind und warum die Einhaltung der Pflichten auch Einfluss auf den Klimaschutz<br />

hat, erklären wir hier.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, LANDWIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK, LANDESFORSTDIREKTION , SHUTTERSTOCK<br />

Manchmal kann es<br />

schnell – und auch<br />

ungeplant – passieren<br />

und plötzlich ist man<br />

durch ein Erbe oder durch den<br />

Erwerb eines Grundstückes,<br />

zu dem ein Wald gehört, im Besitz<br />

eines Stückchen Waldes.<br />

Prinzipiell eine schöne Sache,<br />

sind Wälder doch wunderbare<br />

Naherholungsgebiete, Kraftorte<br />

und Lebensräume für<br />

Tiere. Was vielen aber nicht<br />

bewusst ist: dass mit dem Besitz<br />

auch wichtige Rechte und<br />

Pflichten einhergehen. Denn<br />

Wälder sind noch viel mehr:<br />

nämlich Wirtschaftsfaktor<br />

und Klimaschützer, daher gehören<br />

sie gepflegt.<br />

In der Steiermark, dem wald -<br />

reichsten Bundesland Österreichs,<br />

gibt es fast 40.000<br />

Waldbesitzer:innen. Ein Groß -<br />

teil davon Kleinwaldbesitzer:-<br />

innen wie Familie Wurzer.<br />

Mit dem Kauf ihres Grundstückes<br />

in der Oststeiermark<br />

wurden auch sie stolze Eigentümer<br />

eines Waldes, der<br />

zum Grundstück dazugehört.<br />

1,5 Hektar voller Bäume, Herausforderungen<br />

und Chancen.<br />

KLEINER WALD, GROSSE<br />

VERANTWORTUNG<br />

Mit Begriffen wie Waldpflege,<br />

Baumernte oder Aufforstung<br />

hatte die Familie davor<br />

nichts zu tun, aber ganz<br />

nach dem Motto „Learning by<br />

Doing“ haben sich Nora und<br />

Philipp Wurzer an das Abenteuer<br />

Wald gewagt. Anfängliche<br />

Unterstützung bekamen<br />

sie dabei von Forstexpert:innen<br />

sowie Bekannten, die bereits<br />

länger im Besitz eines Waldes<br />

waren. Die Forstabteilung der<br />

Landwirtschaftskammer Steiermark,<br />

der Waldverband oder<br />

Forstbetriebsgemeinschaften<br />

sind beispielsweise Anlaufstellen,<br />

an die sich Privatpersonen<br />

mit Fragen wenden können.<br />

Der Wald als Lebens- und Erholungsraum: Nora Wurzer mit<br />

ihren Kindern Annika und Julian in ihrem eigenen Wald


„Wir nutzen unseren Wald<br />

oft zum Spazierengehen mit<br />

den Kindern und zum Erkunden<br />

der Natur. Wir sind uns<br />

aber auch unserer Rolle, den<br />

Wald richtig zu nutzen und zu<br />

pflegen, sehr bewusst“, erklärt<br />

Nora Wurzer. Und das machen<br />

sie mit großer Leidenschaft.<br />

Mittlerweile hat sich die Familie<br />

auch technisch aufgerüstet,<br />

um sich die Arbeit im<br />

Wald zu erleichtern. Mit dem<br />

eigenen Traktor sowie einer<br />

Forstseilwinde können so umgestürzte<br />

Bäume leichter entfernt<br />

werden. „Es ist unsere<br />

Aufgabe, den Wald langfristig<br />

gesund zu halten, damit dieser<br />

stabil bleibt, den Klimaanforderungen<br />

gewachsen ist<br />

und den Wert behält. Und diese<br />

Aufgabe nehmen wir sehr<br />

ernst“, ergänzt Nora Wurzer.<br />

FÜR DIE GENERATIONEN<br />

NACH UNS<br />

Ferdinand Attems kennen<br />

viele durch seine Tätigkeit als<br />

Der Wald ist für Rechtsanwalt Ferdinand Attems ein<br />

Wirtschaftsfaktor, aber auch Ort, wo er gerne Zeit mit seiner<br />

Frau Barbara und den Kindern Sophia und Leopold verbringt.<br />

Rechtsanwalt in seiner Kanzlei<br />

in der Grazer Weinzöttlstraße.<br />

Besprechungen, Verhandlungen<br />

und Termine<br />

stehen bei ihm auf der Tagesordnung.<br />

Mit Forstarbeit im<br />

Wald bringen ihn nur wenige<br />

in Verbindung. Dabei ist das<br />

neben der Juristik seine zweite<br />

große Leidenschaft. Schon<br />

als Kind konnte er im Familienbetrieb<br />

„Forstverwaltung<br />

Attems“ erste Erfahrungen in<br />

dem Bereich sammeln. Heute<br />

verantwortet er gemeinsam<br />

mit seiner Mutter ein Waldfläche<br />

von rund 330 Hektar im<br />

Norden von Graz – ein großer<br />

Wald, der viele Aufgaben<br />

mit sich bringt. „Diese beginnen<br />

bei der regelmäßigen Kontrolle<br />

der Bestände und gehen<br />

über die <strong>Holz</strong>einschlagsplanung<br />

bis zur Organisation des<br />

Abtransports sowie der Planung<br />

der Aufforstung.“ Um<br />

bestens dafür gewappnet zu<br />

sein, hat Attems neben dem<br />

Jus-Studium die Ausbildungen<br />

zum landwirtschaftlichen<br />

Facharbeiter beziehungsweise<br />

zum Meister der Forstwirtschaft<br />

sowie die Ausbildung<br />

zum Aufsichtsjäger gemacht<br />

„Mein Wissen rund um den<br />

Wald lässt sich ideal mit meinem<br />

Job als Rechtsanwalt verbinden.<br />

So werde ich immer<br />

wieder aus ganz Österreich bei<br />

rechtlichen Fragen rund um<br />

den Forst, <strong>Holz</strong>lieferverträge<br />

oder Jagdrecht kontaktiert.“<br />

Als zweifacher Vater ist es<br />

Attems vor allem wichtig, den<br />

Wald nachhaltig zu bewirtschaften.<br />

„Wälder sind einfach<br />

Alleskönner. Sie sind Wirtschaftsraum,<br />

Lebensraum<br />

und Klimaschützer. Daher gilt<br />

es diese heute schon für die<br />

nachkommenden Generationen<br />

zu erhalten.“ Sooft es geht,<br />

genießt der Rechtsanwalt die<br />

Naturverbundenheit gemeinsam<br />

mit seiner Familie. „Im<br />

Wald unterwegs zu sein, ist<br />

der beste Ausgleich zur Hektik<br />

im Alltag. Wer das nicht<br />

glaubt, dem empfehle ich, es<br />

einfach einmal auszuprobieren.“<br />

EIGENTUM<br />

VERPFLICHTET<br />

Familie Wurzer und Ferdinand<br />

Attems – zwei Beispielen<br />

von vielen Beispielen privater<br />

Waldbesitzer:innen, die sich<br />

mit viel Einsatz um ihre Flächen<br />

kümmern. Und es werden<br />

immer mehr. Denn das<br />

steirische Waldgebiet nimmt<br />

jedes Jahr um eine Fläche von<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

25


Josef Krogger, Forstreferent<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark<br />

Michael Luidold, Leiter<br />

der Landesforstdirektion<br />

INITIATIVE<br />

WALDSTARK<br />

Der Aufwand der Bewirtschaftung<br />

schreckt viele Kleinwaldbesitzer<br />

davon ab, sich näher<br />

mit den Aufgaben rund<br />

um die Forstwirtschaft<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Die Initiative Waldstark unterstützt<br />

Waldbesitzer bei der richtigen<br />

Bewirtschaftung ihres Waldes.<br />

Mit gezielter Beratung soll der<br />

„grüne Schatz“ zukunfts- und<br />

klimafit gemacht werden.<br />

Unterstützung für Waldbesitzer<br />

Sie haben Fragen zu forstlichen<br />

Themen oder brauchen Beratung<br />

bei der Aufforstung:<br />

stmk.lko.at/forst<br />

Beratung zu rechtlichen Fragen<br />

erhalten Sie unter:<br />

agrar.steiermark.at<br />

Zum Thema am Laufenden bleiben<br />

Sie unter: www.waldstark.at<br />

rund 800 Fußballfeldern zu.<br />

Allen Neo-Waldbesitzern stehen<br />

auch die steirischen Försterinnen<br />

und Förster beratend<br />

zur Seite. So wie die Teams der<br />

Landesforstdirektion und der<br />

Landwirtschaftskammer Steiermark.<br />

„Es ist wichtig, dass sich<br />

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,<br />

aber auch Waldnutzer<br />

ihrer Verantwortung bewusst<br />

sind – ihrer Verantwortung gegenüber<br />

dem Naturraum und<br />

dem Klimaschutz-Faktor, den<br />

der Wald mit sich bringt, aber<br />

auch gegenüber der wirtschaftlichen<br />

Komponente. Der Wald<br />

als Arbeitsplatz und Quelle einer<br />

nachwachsenden Ressource<br />

gehört geschützt“, erklärt Forstreferent<br />

Josef Krogger. Er unterstützt<br />

gemeinsam mit seinen<br />

Kolleginnen und Kollegen von<br />

der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark<br />

alle, die selbst (noch) kein Fachwissen<br />

zum Thema Waldpflege<br />

haben, und weiß genau, was die<br />

ersten Schritte sind, wenn man<br />

plötzlich in den Besitz eines<br />

Waldes kommt.<br />

STEP BY STEP<br />

„Schritt 1 wäre die Ermittlung<br />

der genauen Grenzen. Wenn Sie<br />

einen Wald gekauft oder geerbt<br />

haben, gilt es, zuerst herauszufinden,<br />

wo die Waldfläche liegt<br />

und wo die genauen Grenzen<br />

sind. Dazu empfiehlt es sich,<br />

die Einlagenzahl und die Grundstücksnummer<br />

Ihres Waldes herauszufinden.<br />

Diese können Sie<br />

bei Ihrem Notar, beim Gemeindeamt<br />

– dort, wo das Waldstück<br />

liegt – oder beim zuständigen<br />

Bezirksgericht erfahren.<br />

Ein Grundbuchauszug ist dabei<br />

auch hilfreich“, rät der Experte.<br />

Der nächste Schritt wäre eine<br />

Erhebung des Ist-Zustandes. Dafür<br />

kommen die Experten gerne<br />

vor Ort vorbei und begehen gemeinsam<br />

mit den Besitzern den<br />

Wald. Dabei sieht man sich genau<br />

den Status quo der Bäume<br />

an. Sind sie gesund? Haben<br />

die Bäume genug Platz? Besteht<br />

Handlungsbedarf, ist jedoch die<br />

Arbeit der Forstarbeiter gefragt.<br />

„Wenn man selbst nicht Hand<br />

anlegen will, kann man sich Expertenunterstützung<br />

holen.“<br />

Die geernteten Bäume werden<br />

dann weiter in Sägewerke,<br />

Papierfabriken oder Heizanlagen<br />

gebracht. Lässt sich damit<br />

Geld verdienen? „Ja! Einrichtungen<br />

wie das Sägewerk zahlen für<br />

das <strong>Holz</strong>. Wird jedoch die Unterstützung<br />

von Forstarbeiten<br />

angefordert, müssen die auch<br />

dementsprechend entlohnt werden.“<br />

WAS DEN WALD<br />

STARK MACHT<br />

Laut Landesforstdirektor<br />

Michael Luidold gibt es drei<br />

Säulen, die es braucht, um einen<br />

Wald stark zu machen.<br />

Erstens: Vielfalt. „Die richtige<br />

Baumart am richtigen<br />

Standort und eine große Baumartenvielfalt<br />

streuen das Risiko<br />

und wappnen den Wald<br />

für die Herausforderungen<br />

des Klimawandels. So richten<br />

Stürme, Trockenheit und<br />

Schädlinge weniger Schaden<br />

an.“<br />

Zweitens: Pflege. „Mit<br />

nachhaltiger Pflege bleibt der<br />

Wald gesund und wird klimafit.<br />

Pflege bedeutet, das ökologische<br />

Gleichgewicht des Waldes<br />

in Balance zu halten, damit<br />

gesunde Bäume gedeihen können,<br />

Schädlinge keine Chance<br />

haben und das Ökosystem<br />

dem Klimawandel gewachsen<br />

ist.“<br />

Und drittens: <strong>Holz</strong>verwendung.<br />

„<strong>Holz</strong> aus heimischen<br />

Wäldern zu verwenden,<br />

schützt das Klima und fördert<br />

die Gesundheit. Wird <strong>Holz</strong><br />

beispielsweise für Möbel oder<br />

Gebäude genutzt, bleibt das<br />

CO 2<br />

langfristig im <strong>Holz</strong> gebunden<br />

und ‚entlastet‘ in diesem<br />

Zeitraum die Atmosphäre.“<br />

26<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ÜBERBLICK – RECHTE UND PFLICHTEN ALS WALDBESITZER:IN<br />

Wann ist ein Wald ein Wald?<br />

Erst eine Fläche von über 1.000 Quadratmetern,<br />

die mit Waldbäumen bewachsen ist, zählt man<br />

als Wald. Ein durchschnittlich großes Fußballfeld<br />

im Vergleich hat 7.000 Quadratmeter. Darüber<br />

hinaus muss ein Wald im Durchschnitt mindestens<br />

10 Meter breit sein und es müssen darin<br />

typische Waldbäume wie etwa Fichten oder Buchen<br />

stehen.<br />

Welche Gesetze betreffen einen?<br />

Viele Menschen, die einen Wald erwerben<br />

oder erben, wissen gar nicht, welche Pflichten<br />

und Rechte sich daraus ergeben. Denn als<br />

Waldbesitzer:in unterliegt man automatisch<br />

dem Forstrecht, das in Österreich durch das<br />

Forstgesetz geregelt ist.<br />

Muss man im Wald neue Bäume<br />

pflanzen, wenn man <strong>Holz</strong> erntet?<br />

Ja, Waldbesitzer:innen müssen dafür sorgen,<br />

dass für jeden Baum, der geerntet wird, mindestens<br />

ein neuer Baum nachwächst. Dies geschieht<br />

entweder durch Aufforstung oder durch<br />

Naturverjüngung. Bei einer Naturverjüngung<br />

werfen die Bäume, die bereits im Wald stehen,<br />

ihre Samen ab und so können neue Bäume<br />

wachsen.<br />

Was sollte man bei Schädlingen tun?<br />

Wenn man als Waldbesitzer:in im Wald eine<br />

größere Menge an Forstschädlingen entdeckt,<br />

wie etwa Bäume, die vom Borkenkäfer befallen<br />

sind, muss man das der Behörde melden, denn<br />

die Schädlinge bedrohen auch Nachbarwälder.<br />

Auf was ist bei der Ernte zu achten?<br />

<strong>Holz</strong> muss man so ernten, dass der Waldboden<br />

und andere Bäume möglichst wenig beschädigt<br />

werden. Wenn während der <strong>Holz</strong>ernte<br />

für andere Menschen eine Gefahr bestehen<br />

könnte, müssen Waldbesitzer:innen außerdem<br />

Sperrtafeln, auf denen „Forstliches Sperrgebiet“<br />

steht, aufstellen.<br />

Darf man das <strong>Holz</strong> über<br />

fremde Waldteile abtransportieren?<br />

Waldeigentümer:innen sind berechtigt, <strong>Holz</strong><br />

auch über fremden Boden zu transportieren<br />

und dieses dort im Bedarfsfall auch zu lagern.<br />

Über die Notwendigkeit und die Art und Weise<br />

der Bringung sollten sich dabei beide Parteien<br />

einig sein.<br />

Wer darf meinen Wald betreten?<br />

Jede:r darf den Wald zu Erholungszwecken betreten<br />

und sich dort frei aufhalten. Dies betrifft<br />

auch Waldgelände abseits von Wanderwegen<br />

und Forststraßen. Nicht betreten werden dürfen<br />

jedoch Waldflächen mit forstbetrieblichen<br />

Einrichtungen wie Forstgärten, <strong>Holz</strong>lager oder<br />

Ähnlichem.<br />

Darf man in Wäldern<br />

radfahren und reiten?<br />

Das Radfahren oder Reiten ist im Wald und auf<br />

Forststraßen nur auf eigens dafür gekennzeichneten<br />

Strecken erlaubt. Auch das Rodeln auf<br />

Forststraßen oder Waldflächen ist nur mit Zustimmung<br />

der Waldbesitzer:in erlaubt.<br />

Darf ich in meinem Wald<br />

ein Lagerfeuer machen?<br />

Die Entzündung eines Feuers im Wald oder in<br />

Waldnähe (Gefährdungsbereich) ist für unbefugte<br />

Personen verboten. Hierzu zählt auch<br />

das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden<br />

Gegenständen wie Zigaretten oder<br />

Zündhölzern.<br />

Wer kann den Wald<br />

für einen bewirtschaften?<br />

Es ist wichtig, dass ein Wald stabil und gesund<br />

gehalten wird. Für alle, die selbst keine<br />

Zeit, kein Interesse oder kein ausreichendes<br />

Fachwissen haben den Wald selbst zu bewirtschaften,<br />

gibt es Vereinigungen und Organisationen,<br />

die diese Aufgabe übernehmen. Eine<br />

Liste mit Ansprechpartnern finden Sie unter<br />

www.waldstark.at<br />

Gibt es Förderungen<br />

für Waldbewirtschaftung?<br />

Der Waldfonds der Republik Österreich bietet<br />

Förderungen für verschiedenste Maßnahmen<br />

rund um den Wald an, so auch für die Errichtung<br />

klimafitter Wälder. Dabei werden unter anderem<br />

Waldpflegemaßnahmen, Maßnahmen gegen<br />

Wildschäden und Maßnahmen zur Erhaltung<br />

und Verbesserung der genetischen Ressourcen<br />

des Waldes gefördert. Die Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark (stmk.lko.at) hat in Kooperation<br />

mit der Landesforstdirektion Steiermark eine<br />

Fachbeilage rund um das Thema Förderungen<br />

im Forstbereich ausgearbeitet.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

27


WIE HOLZ DAS<br />

KLIMA RETTET<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie mit holzverarbeitender Industrie und Sägeindustrie leistet gelebten Klimaschutz<br />

und Nachhaltigkeit: Die <strong>Holz</strong>industrie produziert aus dem idealen CO 2<br />

-Speicher <strong>Holz</strong> ständig einen „zweiten<br />

Wald“.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

Monika Zechner (l.) und Brigitte Marold:<br />

„Die Unternehmen der <strong>Holz</strong>industrie sind seit<br />

Generationen Familienbetriebe und tragen zum<br />

Wohlstand in den ländlichen Regionen bei.“<br />

Als nachwachsender<br />

Rohstoff weist <strong>Holz</strong><br />

eine hervorragende<br />

Ökobilanz auf, die schon im<br />

Herstellungsprozess den Spitzenplatz<br />

unter den Baumaterialien<br />

einnimmt. Auch über die<br />

gesamte Lebensdauer eines<br />

Hauses liegt <strong>Holz</strong> bei Nachhaltigkeit<br />

und Ressourcenschonung<br />

weit vorne. Für die <strong>Holz</strong>industrie<br />

ist von grundlegender<br />

Bedeutung, den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />

zu beziehen. Gefällte<br />

Bäume werden permanent<br />

nachgeforstet, sodass das grüne<br />

Waldpotenzial als lebendige<br />

Rohstoffquelle erhalten bleibt.<br />

Insgesamt wachsen sogar mehr<br />

Bäume nach, als die <strong>Holz</strong>bauwirtschaft<br />

benötigt.<br />

Die <strong>Holz</strong>verwendung verlängert<br />

die Kohlenstoffspeicherung<br />

in <strong>Holz</strong>produkten und im<br />

<strong>Holz</strong>bau. „Unsere Unternehmen<br />

fertigen aus <strong>Holz</strong> ganz unterschiedliche<br />

CO 2<br />

-Speicher,<br />

zum Beispiel <strong>Holz</strong>hochhäuser<br />

von bis zu 100 Metern Höhe,<br />

weitgespannte Hallendächer,<br />

hochwertige Möbel, Parkettböden,<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe, Türen<br />

und Fenster. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

produziert ständig einen ,zweiten<br />

Wald‘ und verhindert damit<br />

CO 2<br />

-Emissionen“, sagen Monika<br />

Zechner, Obfrau der Fachgruppe<br />

<strong>Holz</strong>industrie in der WK-<br />

Steiermark, und <strong>Holz</strong>industrie-Geschäftsführerin<br />

Brigitte<br />

Marold. <strong>Holz</strong> muss nicht hergestellt<br />

werden, es wächst in der<br />

Natur. <strong>Holz</strong> ist wiederverwertbar,<br />

bleibt also im natürlichen<br />

stofflichen Kreislauf und ersetzt<br />

CO 2<br />

- sowie energieintensive<br />

Materialien und Produkte aus<br />

fossilen Rohstoffen.<br />

HOHE WERTSCHÖPFUNG<br />

Die <strong>Holz</strong>industrie ist eine<br />

der Leitindustrien der steirischen<br />

Wirtschaft. Rund 220<br />

der steirischen holzverarbeitenden<br />

Unternehmen sind aktiv<br />

in der Sägeindustrie, in der<br />

Möbel-Fenster-Fertigteilhausund<br />

Parkettherstellung sowie<br />

in weiteren holzverarbeitenden<br />

Bereichen tätig. Die Unternehmen<br />

der steirischen <strong>Holz</strong>industrie<br />

beschäftigen rund 6.000<br />

Mitarbeiter und stehen für insgesamt<br />

knapp 1,1 Milliarden<br />

Euro Wertschöpfung.<br />

28<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


<strong>Holz</strong> als nachwachsender<br />

Rohstoff hat eine<br />

hervorragende Ökobilanz,<br />

ist ein idealer<br />

CO 2<br />

-Speicher und findet<br />

vielfältige Anwendungen<br />

als Baustoff,<br />

für hochwertige Möbel,<br />

Parkettböden, Fenster<br />

und Türen.<br />

FACHGRUPPE<br />

HOLZINDUSTRIE<br />

STEIERMARK<br />

• 220 aktive Betriebe<br />

beschäftigen rund<br />

6.000 Mitarbeiter.<br />

Die Betriebe der steirischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie: klassische<br />

Sägewerke (meist familiengeführt),<br />

Großsägewerke,<br />

Hersteller von Fertigteilhäusern,<br />

Parkett, Fenstern<br />

und Möbeln.<br />

• Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />

erwirtschaftet eine<br />

Wertschöpfung von<br />

1,1 Milliarden Euro.<br />

• 60 Prozent der weltweit<br />

eingesetzten <strong>Holz</strong>baustoffe<br />

stammen aus Österreich.<br />

• 60 Prozent der in Österreich<br />

produzierten Sägeprodukte<br />

gehen in den Export.<br />

• Obfrau: Monika Zechner<br />

• Geschäftsführerin:<br />

Brigitte Marold<br />

www.holzindustriesteiermark.at<br />

HOLZ –DEIN JOB:<br />

MEINHOLZJOB.AT<br />

Ein Großteil der Unternehmen<br />

der <strong>Holz</strong>industrie sind<br />

seit Generationen Familienbetriebe<br />

und fest in ihren Heimatregionen<br />

verwurzelt. Ihre Produkte<br />

exportieren sie weltweit<br />

und tragen damit zu wichtigen<br />

wie hochqualifizierten Arbeitsplätzen<br />

und Wohlstand in den<br />

ländlichen Regionen bei.<br />

Innovative Unternehmen<br />

der <strong>Holz</strong>industrie haben von<br />

Österreich aus den <strong>Holz</strong>bau<br />

in der ganzen Welt revolutioniert,<br />

indem sie den <strong>Holz</strong>baustoff<br />

Brettsperrholz, auch<br />

CLT (Cross Laminated Timber)<br />

genannt, mitentwickelt<br />

und weltweit etabliert haben.<br />

Heute ist dieser <strong>Holz</strong>baustoff<br />

die Grundlage für vielfältige<br />

Anwendungen im Bauwesen,<br />

besonders im mehrgeschoßigen<br />

<strong>Holz</strong>bau. Alleine 60 Prozent<br />

der weltweit eingesetzten<br />

<strong>Holz</strong>baustoffe stammen aus<br />

Österreich.<br />

Bei der Digitalisierung zeigt<br />

sich der <strong>Holz</strong>bau zukunftsorientiert<br />

– mit Building Information<br />

Modeling (BIM) werden<br />

neue Maßstäbe in der Vernetzung<br />

von Informationen sowie<br />

in Planungs- und Entscheidungsprozessen<br />

gesetzt.<br />

60 PROZENT EXPORT<br />

Ein wichtiges Teilsegment<br />

der <strong>Holz</strong>industrie ist die Sägeindustrie,<br />

sie umfasst rund 177<br />

Betriebe in der Steiermark. Die<br />

meisten sind über Generationen<br />

hinweg in Familienhand<br />

und zeigen ein breites Spektrum<br />

an Unternehmen: von<br />

Weltmarktführern über zahlreiche<br />

mittelständische bis<br />

hin zu Kleinunternehmen. Die<br />

heimische Sägeindustrie gehört<br />

zu den führenden Industriezweigen<br />

der Welt. Rund 60<br />

Prozent der in Österreich produzierten<br />

Sägeprodukte werden<br />

exportiert.<br />

Sie ist wichtiger Partner für<br />

die Forstwirtschaft und unterstützt<br />

maßgeblich bei der Aufarbeitung<br />

von klimageschädigtem<br />

<strong>Holz</strong>. Als Rohmateriallieferant<br />

ist sie zentral für zahlreiche<br />

holzverarbeitende Industrieund<br />

Handwerksbetriebe sowie<br />

Ausgangspunkt für viele Verwendungsmöglichkeiten<br />

von<br />

<strong>Holz</strong>bauprodukten, aber auch<br />

Verpackungsholz und die Pellets-Produkte<br />

sind wesentliche<br />

Produkte des täglichen Bedarfs<br />

in Mitteleuropa.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

29


HOLZFORSCHUNG<br />

IM AUFWIND<br />

Der <strong>Holz</strong>cluster Steiermark will den Rückstand der <strong>Holz</strong>branche bei der Forschungsquote mit vollem Einsatz<br />

verringern. Innovationen rund um den vielseitigen Werkstoff <strong>Holz</strong> und Wissensaustausch sollen dabei helfen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: CHRISTOF HÜTTER, HOLZCLUSTER STEIERMARK/DANIELA SCHMID<br />

CHRISTIAN TIPPELREITHER<br />

Geschäftsführer des<br />

steirischen <strong>Holz</strong>clusters<br />

Am Weg von Graz nach Klagenfurt<br />

kaum zu übersehen: die riesige,<br />

fast 30 m lange Verkehrszeichenbrücke<br />

aus heimischem Fichtenholz. Das<br />

Pilotprojekt der ASFINAG nahe der Autobahnabfahrt<br />

Völkermarkt Ost wurde zur<br />

Jahresmitte 2022 aufgestellt, federführend<br />

bei der Umsetzung war Hasslacher <strong>Holz</strong>bausysteme.<br />

Ein Paradebeispiel dafür, wie<br />

<strong>Holz</strong> innovativ eingesetzt werden kann und<br />

auch wie nachhaltig: 35 Tonnen CO 2<br />

sollen<br />

allein mit dieser Konstruktion eingespart<br />

werden.<br />

Für Christian Tippelreither, Geschäftsführer<br />

beim <strong>Holz</strong>cluster Steiermark, zeigt<br />

das Autobahnprojekt die Vielseitigkeit des<br />

Rohstoffs <strong>Holz</strong>: „Wir wollen das Innovationspotenzial<br />

bei den Betrieben, die sich<br />

mit <strong>Holz</strong> beschäftigen, noch weiter heben.<br />

Dazu gehört auch, die Forschungsquote<br />

entlang der Wertschöpfungskette auszubauen.<br />

Die steirische Wirtschaft erreicht<br />

bereits eine Forschungsquote von über<br />

5,15 Prozent. Da hinkt die <strong>Holz</strong>branche noch<br />

hinterher.“<br />

VERNETZER DER BRANCHE<br />

Aufgrund dieses Aufholbedarfs positioniert<br />

sich der <strong>Holz</strong>cluster zunehmend als<br />

Vernetzer der Branche mit der Wissenschaft.<br />

„Wir sehen uns als Innovationstreiber und<br />

Marktöffner, indem wir versuchen, <strong>Holz</strong> in<br />

innovative, neue Anwendungen zu bringen,<br />

und so auch andere Branchen von der Verwendung<br />

überzeugen“, sagt Tippelreither.<br />

Die Bemühungen um die Vernetzung wurden<br />

nicht zuletzt beim Europäischen Forum<br />

Alpbach sichtbar, wo der steirische <strong>Holz</strong>cluster<br />

beim ersten offiziellen Auftritt des<br />

österreichweiten Netzwerks „Bioeconomy<br />

Austria“ einen Programmpunkt zu diesem<br />

Thema gestaltete (siehe Infobox).<br />

„Wir konnten bereits mit Forschungsprojekten<br />

zu <strong>Holz</strong>anwendungen im Mobilitätssektor<br />

die Kompetenzen in der Steiermark<br />

bündeln. Unsere Aufgabe ist es nun,<br />

weiterzudenken“, sagte Martin Karner von<br />

den Weitzer Woodsolutions, der von Beginn<br />

an Teil der Reise war. Am hochkarätig<br />

besetzten Podium nahm zudem auch Alexander<br />

Prix, der Innovationsma nager von<br />

Siemens Mobility, Platz.. Der stieß ins selbe<br />

Horn: „Mit dem neu entwickelten Hochgeschwindigkeitszug<br />

haben wir es mithilfe<br />

von neuen Technologien geschafft, inzwischen<br />

35 Prozent weniger Energie zu verbrauchen.<br />

<strong>Holz</strong>-Leichtbau kann eine Lösung<br />

für die aktuellen Herausforderungen<br />

wie Reduktion von CO 2<br />

-Emissionen, kurze<br />

Lieferwege und regionale Wertschöpfungsketten<br />

bieten“, so Prix. Es werde ersichtlich,<br />

wie neue Technologien, neue Denkansätze<br />

und eine konsequente Umsetzung zu<br />

erheblichem Mehrwert führen könne – das<br />

Thema <strong>Holz</strong> ist für Prix genau ein solcher<br />

innovativer Ansatz.<br />

30<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Vernetzer der Branche: der erste offizielle Auftritt des Netzwerks „Bioeconomy Austria“ beim Forum Alpbach<br />

NICHT STEHEN BLEIBEN<br />

„Go Green“ lautet dementsprechend<br />

auch eines der Mottos der Förderaktion<br />

„Spitzen!Leistung <strong>Holz</strong> 2022+“, die im Oktober<br />

vergangenen Jahres neu aufgelegt<br />

wurde. Damit sollen Maßnahmen, die zur<br />

systematischen Verbesserung der Nachhaltigkeit<br />

und digitalen Transformation<br />

– Stichwort „Go Digital“ – in steirischen<br />

Betrieben der Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

führen sollen gefördert werden (siehe Infobox).<br />

Der <strong>Holz</strong>cluster fokussiert zunehmend<br />

auf das Thema Bioökonomie und<br />

will dabei Wissen austauschen, Synergien<br />

nutzbar machen, Kreisläufe schließen und<br />

gemeinsame Projekte entlang der Wertschöpfungskette<br />

entwickeln und umsetzen.<br />

„Die Möglichkeiten sind vielfältig, von<br />

Konsumgütern für den täglichen Gebrauch<br />

über Maschinenbauteile bis hin zum Ersatz<br />

von Stahlkonstruktionen – <strong>Holz</strong> hat großes<br />

Potenzial“, sagt Tippelreither. Auch in der<br />

Mobilitätsbranche: „Eines unserer Stärkefelder,<br />

da dürfen wir jetzt nicht stehen bleiben.“<br />

<strong>Holz</strong> hat großes<br />

Potenzial – von<br />

Konsumgütern<br />

für den täglichen<br />

Gebrauch über<br />

Maschinenbauteile<br />

bis zum Ersatz von<br />

Stahlkonstruktionen<br />

BIOECONOMY AUSTRIA<br />

Die Plattform des Waldfonds der Republik<br />

Österreich bringt Unternehmen, Forschung, Politik<br />

und Gesellschaft zusammen und legt das Fundament<br />

für einen nationalen Bioökonomie-Cluster.<br />

Als Leuchtturmprojekt der Bioökonomiestrategie<br />

des Bundes soll in den nächsten drei Jahren ein<br />

breit getragenes Netzwerk zur Förderung der regionalen<br />

Wirtschaft sowie der Zusammenarbeit<br />

entlang der gemeinsamen Wertschöpfungsketten<br />

aufgebaut werden. „Bioeconomy Austria“ ermöglicht<br />

diesen Austausch von Informationen und<br />

Know-how. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

werden gemeinsam<br />

Wege gesucht, Abfälle<br />

zu vermeiden und fossile Rohstoffe<br />

durch nachwachsende<br />

Alternativen zu ersetzen.<br />

Infos unter<br />

SPITZEN!LEISTUNG<br />

HOLZ 2022+<br />

Das Ziel von „Spitzen!Leistung <strong>Holz</strong> 2022+“<br />

ist, es insbesondere High-Potential-Unternehmen<br />

zu fördern, bei denen Beratungsprojekte hohe<br />

Wirkungen erzielen können und ein positiver wirtschaftlicher<br />

Impact durch Veränderungen ihrer<br />

strategischen Ambitionen in Richtung Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit zu erwarten ist.<br />

Die Förderung steht sowohl KMUs als auch Großunternehmen<br />

mit Sitz oder Produktionsstandort<br />

in der Steiermark zur Verfügung, sofern die Regeln<br />

zur De-minimis-Beihilfe erfüllt sind. Teilnehmende<br />

Unternehmen erhalten 75 % der Kosten für externe<br />

Beratungsdienstleistungen gefördert, 25 % müssen<br />

in Form von Eigenmitteln<br />

eingebracht werden. Interessierte<br />

Unternehmen können<br />

sich zwischen „Be Digital“<br />

oder „Be Green“ entscheiden.<br />

Infos unter<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

31


FROM WOOD<br />

TO WONDERS<br />

Im Segment <strong>Holz</strong>produkte baut die Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie ihre Marktführerschaft sukzessive aus.<br />

Mit Innovation, Nachhaltigkeit und Investitionen von über 70 Millionen Euro in den Standort Preding.<br />

Doch das ist erst der Anfang, so Geschäftsführer Manfred Steinwiedder.<br />

TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTO: MARIJA KANIZAJ<br />

Was setzt Hasslacher Preding<br />

<strong>Holz</strong>industrie als zweitgrößtes<br />

<strong>Holz</strong>industrieunternehmen<br />

in der Steiermark und größter<br />

Konstruktionsvollholzproduzent in<br />

Österreich um?<br />

Jährlich werden 500.000 fm Rundholz<br />

zu 320.000m³ Schnittholz, 130.000 m³<br />

Konstruktionsvollholz, 110.000 m³ Hobelware<br />

wie etwa Profilbretter, Latten und<br />

Terrassenholz, 110.000 t Pellets sowie<br />

1,5 Millionen Stück Sonderpaletten und<br />

Verpackungslösungen für die regionale<br />

Industrie verarbeitet.<br />

Dekarbonisierung ist ein wichtiges<br />

Thema, was kann der Baustoff <strong>Holz</strong><br />

dazu beitragen?<br />

38 Prozent der weltweiten CO 2<br />

-Emissionen<br />

gehen auf die Bau- und Gebäudewirtschaft<br />

zurück. Mittlerweile hat Brettsperrholz<br />

den <strong>Holz</strong>bau revolutioniert und<br />

ist der Schlüssel zum Einsatz von <strong>Holz</strong><br />

beim vielgeschoßigen Bauen. Gebäude<br />

aus <strong>Holz</strong> bringen den Wald in die Stadt.<br />

Sie wirken als Kohlenstoffspeicher wie<br />

ein zweiter Wald und nur so kann Kohlenstoff<br />

auf lange Sicht gespeichert werden.<br />

Worauf setzt die Hasslacher Gruppe als<br />

global agierender Innovationsführer im<br />

Bereich intelligenter Systemlösungen<br />

für modernen <strong>Holz</strong>bau verstärkt?<br />

Unsere innovativen <strong>Holz</strong>baustoffe vereinen<br />

eine hohe Tragfähigkeit mit geringem Gewicht<br />

und eröffnen Planer:innen neue Gestaltungsspielräume.<br />

Klar definierte technische<br />

Eigenschaften der Produkte ermöglichen die<br />

optimierte Dimensionierung von Bauteilen.<br />

Wir unterstützen unsere Kund:innen bei der<br />

Lösung ihrer Anforderungen im modernen<br />

<strong>Holz</strong>bau. Dabei nutzen wir modernste Produktions-<br />

und Digitaltechnologien.<br />

32<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Innovation beginnt mit Investitionen<br />

in die Zukunft. Wie viel wurde in den<br />

letzten Jahren in die Modernisierung<br />

investiert?<br />

In den letzten drei Jahren haben wir<br />

am Standort in Preding rund 70 Millionen<br />

Euro investiert und sind nun ein noch attraktiverer<br />

Abnehmer von regionalem<br />

Sägerundholz und Energieholz. Mit dem<br />

Investitionsvolumen wurde etwa die Rundund<br />

Schnittholzsortierung neu gebaut und<br />

ebenso in eine neue Sägelinie investiert.<br />

Weiters wurden neue Schnittholztrockenkammern,<br />

eine neue Hobellinie, eine neue<br />

Biomasseheizung sowie ein neues Biomassekraftwerk<br />

umgesetzt.<br />

Der Ausbau der hochmodernen<br />

Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />

ist aber noch nicht beendet?<br />

Unser neuer Lkw-Terminal am neusten<br />

Stand der Technik wurde gerade in Betrieb<br />

genommen. Bis Ende <strong>2023</strong> wird das neue Bürogebäude<br />

für rund 50 Arbeitsplätze samt Multifunktionsraum,<br />

großzügigen Begegnungszonen<br />

und Kantine für die Mitarbeiter:innen – natürlich<br />

als <strong>Holz</strong>bau – umgesetzt.<br />

Das sichert wiederum zukunftssichere<br />

Arbeitsplätze und Lehrlingsausbildungen<br />

in der Steiermark.<br />

In der Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />

sind aktuell 270 Mitarbeiter:innen beschäftigt.<br />

Bereits im nächsten Jahr bieten wir zusätzliche<br />

Arbeitsplätze, vor allem auch für<br />

<strong>Holz</strong>techniker, Projektleiter und Statiker in<br />

einem perfekten Umfeld. Wir bieten zukunftsorientierte<br />

Lehrberufe wie <strong>Holz</strong>- & Sägetechniker,<br />

Elektrotechniker, Mechatroniker und<br />

Metalltechniker.<br />

Die Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />

produziert maßgefertigte Verpackungslösungen,<br />

Kisten und Paletten. Ist diese<br />

Produktion in der Steiermark noch<br />

wirtschaftlich machbar?<br />

Durch die Regionalität und unsere hohe<br />

Kunden- und Lösungsorientierung im Zusammenspiel<br />

mit kurzen und schnellen Lieferwegen<br />

sind wir einer der führenden Anbieter<br />

am Markt und deshalb ein klares Ja!<br />

Ihr Unternehmen erhielt die<br />

Auszeichnung „klimaaktiv – Kompetenz<br />

im Klimaschutz“. Wie platzieren Sie<br />

nachhaltige Maßnahmen?<br />

Wir reduzieren den Energieeinsatz, agieren<br />

nachhaltig, sind energieautark und achten<br />

auch auf Kleinigkeiten wie den Ersatz alter<br />

Leuchtkörper oder den Einsatz von E-Staplern<br />

etc.<br />

Besser im System: ULTIMATE und Rigidur<br />

H Gipsfaserplatten - zwei starke Partner<br />

• innovative leichte Dämm- und Beplankungslösungen<br />

• sichere, geprüfte und schlanke Konstruktionen<br />

• für optimal kombinierten Wärme-, Schall- und Brandschutz sowie<br />

• hohe mechanische und optische Anforderungen<br />

saint-gobain.at


HOLZBAU HILFT<br />

DEM KLIMASCHUTZ<br />

Im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien, digitaler Logistik und durchdachter Planung<br />

hat der <strong>Holz</strong>bau in Sachen Klimaschutz die Nase vorne. Ein <strong>Holz</strong>baumeister erklärt, warum.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK<br />

Wir wissen es<br />

längst, aber<br />

die Energiekrise<br />

hat es<br />

uns wieder schonungslos gezeigt:<br />

Ohne die Energiewende<br />

können wir den Klimawandel<br />

nicht abbremsen, ohne die<br />

Energiewende bleiben wir weiterhin<br />

von den fossilen Rohstoffen<br />

abhängig. Die Zeichen<br />

stehen also auf erneuerbaren<br />

Energien: Wind, Wasser, Photovoltaik.<br />

Besonders Letzteres<br />

lässt sich in den <strong>Holz</strong>bau gut in-<br />

tegrieren. „Erneuerbare Energie<br />

in Verbindung mit <strong>Holz</strong>bau<br />

eignet sich bestens. Photovoltaikanlagen<br />

werden meist<br />

auf Dächern/Dachtragwerken<br />

platziert. Steildächer und darunterliegende<br />

Dachstühle<br />

eigenen sich hervorragend als<br />

Tragwerk und bieten quasi das<br />

Fundament für Photovoltaikanlagen.<br />

Aber auch bei Fassaden<br />

und Balkongeländern eignen<br />

sich PV-Anlagen in Verbindung<br />

mit <strong>Holz</strong>konstruktionen“,<br />

sagt Engelbert Schrempf.<br />

Der <strong>Holz</strong>baumeister von <strong>Holz</strong>bau<br />

Austria bestätigt, dass sich<br />

in dieser Branche ein Trend<br />

für den Einsatz von erneuerbaren<br />

Energiequellen abzeichnet.<br />

Das betreffe vor allem vorgefertigte<br />

<strong>Holz</strong>fassadenelemente<br />

und Balkonelemente mit integrierten<br />

PV-Modulen: „Die<br />

Installation dieser Anlagen<br />

ist einfach und leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Energiewende.<br />

Darüber hinaus werden<br />

sie durch Förderbeiträge<br />

aller Länder unterstützt“, sagt<br />

Schrempf über die Vorteile der<br />

Technologie.<br />

34<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

<strong>Holz</strong>baumeister Engelbert Schrempf, Landesinnungsmeister<br />

Oskar Beer und Innungsgeschäftsführer Bernd Haintz (v. l.)<br />

Nachteile in Verbindung mit<br />

der <strong>Holz</strong>bauweise gebe es laut<br />

ihm kaum. Die Anbringung einer<br />

Photovoltaikanlage bringe<br />

jedoch einige kleine Herausforderungen<br />

bei bestehenden Dächern<br />

mit sich. Die zusätzliche<br />

Auflast der Anlage muss von<br />

einem <strong>Holz</strong>baumeister oder Ziviltechniker<br />

statisch geprüft<br />

und falls notwendig auch neu<br />

bemessen werden. Da jedoch<br />

aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit<br />

und der dunklen<br />

Farbe der PV-Anlagen weniger<br />

Schneelast auf Dächern zu liegen<br />

kommt, können diese meist<br />

auch ohne zusätzliche Verstärkung<br />

installiert werden.


AKTIVER BEITRAG<br />

Auch der <strong>Holz</strong>bau an sich ist<br />

ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz,<br />

wie Schrempf darlegt –<br />

solange man mit <strong>Holz</strong> aus der<br />

Region arbeitet, kurze Transportwege<br />

einhält und schon im<br />

Planungsprozess den sorgsamen<br />

Umgang mit Ressourcen mitdenkt.<br />

„<strong>Holz</strong> ist regional in Österreich<br />

verfügbar. Idealerweise<br />

wählt der Bauherr ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

aus seiner Region.<br />

Die Logistik wird dabei einen<br />

wesentlichen Beitrag dazu<br />

leisten müssen. <strong>Holz</strong> wird beginnend<br />

vom Wald bis zum Endprodukt<br />

mehrmals transportiert“,<br />

gibt Schrempf zu bedenken. „In<br />

Österreich ist das kein Problem.<br />

Da haben wir kurze Wege, wir<br />

haben die stärkste <strong>Holz</strong>industrie<br />

im Lande und bereits viele<br />

Transportwege auf Schiene. Beginnend<br />

von Rundholz bis hin<br />

zum Schnittholz wird vieles bereits<br />

mit der Bahn transportiert.<br />

Kurzfristig lasse sich mit der Digitalisierung<br />

des Logistikprozesses<br />

eine ordentliche Routenplanung<br />

vom Wald bis zum <strong>Holz</strong>bau<br />

realisieren. Längerfristig werde<br />

man über die zusätzliche Elektrifizierung<br />

der Fuhrparks nachdenken<br />

müssen.<br />

Schrempf sieht aber noch<br />

weitere Hebel, um die gesamte<br />

Ökologie im Bauwesen weiter<br />

zu verbessern. Da wäre etwa<br />

die Stärkung der gesamten Wertschöpfungskette<br />

<strong>Holz</strong>: „Beginnend<br />

von unseren Waldbesitzern,<br />

Land- und Forstwirten sowie der<br />

<strong>Holz</strong>industrie und den holzverarbeitenden<br />

Betrieben. Wir sind<br />

gemeinsam mitverantwortlich<br />

für eine ordentliche Waldbewirtschaftung,<br />

wir benötigen in Zukunft<br />

mehr Alternativen zum<br />

bewährten Fichtenholz, um den<br />

<strong>Holz</strong>bau noch mehr zu stärken.<br />

Die Baubuche beispielsweise hat<br />

bereits einige Anwendungen im<br />

<strong>Holz</strong>bau gefunden.“ Einst oftmals<br />

nur als Brennstoff verwendet<br />

verfügt die Baubuche über<br />

ausgezeichnete Festigkeitsklassen<br />

welches ein schlankes Bauen<br />

mit <strong>Holz</strong> erlaubt. Auch dass der<br />

<strong>Holz</strong>bau genauso für klimaschonende<br />

Heizmethoden gut geeignet<br />

ist, wird vom Fachmann bestätigt.<br />

PERFEKTE KOMBINATION<br />

Beim Thema Heizen drängt<br />

sich die Frage auf, ob im <strong>Holz</strong>bau<br />

besondere Brandschutzvorkehrung<br />

mitzudenken sind, wenn<br />

man sich von fossilen Brennstoffen<br />

wie Gas oder Öl verabschieden<br />

will und stattdessen Pelletsoder<br />

Hackschnitzelheizungen<br />

setzt. „Durch geschickte Verknüpfung<br />

von Materialisierung<br />

und konstruktiven Vorkehrungen<br />

wie etwa ein ausreichender<br />

Abstand zu tragenden <strong>Holz</strong>bauteilen<br />

lassen sich alle Heizsysteme<br />

mit dem <strong>Holz</strong>bau kombinieren.<br />

Zudem gibt es bereits<br />

ausreichende Brandschutzrichtlinien,<br />

an welchen sich der Architekt<br />

und Planer orientieren<br />

kann“, sagt Schrempf. Sein Fazit:<br />

<strong>Holz</strong>bau und erneuerbare Energiesysteme<br />

wie Hackgut, Pellets<br />

und Kachelöfen passen perfekt<br />

zusammen.<br />

Weitergedacht ließe sich sagen:<br />

<strong>Holz</strong>bau und Klimaschutz<br />

passen perfekt zusammen. „Der<br />

Bausektor ist für einen großen<br />

Anteil am Primärenergieverbrauch<br />

und die damit verbundenen<br />

Emissionen verantwortlich.<br />

Durch vermehrten Einsatz<br />

von <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />

könnte der CO 2<br />

-Fußabdruck des<br />

Bausektors langfristig gesenkt<br />

werden“, sind sich der Innungsgeschäftsführer<br />

des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>baus, Bernd Haintz, und<br />

Oskar Beer, der Landesinnungsmeister<br />

für den steirischen <strong>Holz</strong>bau,<br />

einig.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

35


Weltpremiere für den <strong>Holz</strong>bau<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong>, einer der Marktführer in der Herstellung von Brettschichtholz und Vorreiter bei<br />

Brettsperrholz, hat sich beim Einsatz des nachhaltigen Baumaterials <strong>Holz</strong> auch selbst ehrgeizige Ziele gesetzt:<br />

Das neue Brettsperrholzwerk am Standort in Leoben, das im April in Betrieb geht, ist weltweit der erste<br />

Industriegebäudekomplex dieser Größenordnung mit einem PEFC-Projektzertifikat – eine Pionierleistung.<br />

<strong>Holz</strong> ist mit Abstand<br />

das nachhaltigste<br />

Baumaterial: Es<br />

wächst nach, ist<br />

regional nachhaltig verfügbar,<br />

ersetzt vielfach die in ihrer<br />

Herstellung CO 2<br />

-intensiven<br />

konventionellen Baustoffe und<br />

MAYR-MELNHOF<br />

HOLZ<br />

1.660 Mitarbeitende<br />

PEFC-multisite-zertifiziert<br />

Firmenzentrale: Leoben<br />

5 Sägewerke (Leoben, Paskov,<br />

Insjön, Blyberg, Mora)<br />

5 <strong>Holz</strong>-Weiterverarbeitungen<br />

(Leoben ab April <strong>2023</strong>, Gaishorn,<br />

Reuthe, Wismar, Olsberg)<br />

verursacht durch das Konzept<br />

der kaskadischen Nutzung wenig<br />

Abfall. Dem nicht genug: Es<br />

ist ein wesentliches Werkzeug<br />

im Kampf gegen den Klimawandel.<br />

Kein anderes Baumaterial<br />

benötigt zu seiner Herstellung<br />

so wenig Energie wie <strong>Holz</strong> und<br />

bindet das klimaschädliche<br />

Treibhausgas CO 2<br />

, indem es den<br />

Kohlenstoff lebenslang im <strong>Holz</strong>produkt<br />

speichert. Die besten<br />

Gründe also, so viel wie möglich<br />

in <strong>Holz</strong> zu bauen. Nicht zu<br />

vergessen sind die ästhetischen<br />

und bauphysikalischen Vorteile<br />

von <strong>Holz</strong> sowie die Zeit- und<br />

Kostenersparnis durch den<br />

hohen Vorfertigungsgrad der<br />

<strong>Holz</strong>bauelemente.<br />

ÖKOLOGISCHER<br />

INDUSTRIEHALLENBAU<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> hat den<br />

<strong>Holz</strong>bau nun auch large- scale<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

auf den Boden gebracht:<br />

Das neue Brettsperrholzwerk<br />

in Leoben mit vorgelagertem<br />

Hochleistungsnachsortier- und<br />

Hobelwerk sowie einem vollautomatisierten<br />

Hochregal lager<br />

für die Schnittholzlagerung fungiert<br />

als absolutes Vorzeigeobjekt<br />

für den ökologischen Industriehallenbau<br />

weltweit. Mit<br />

seinem Umfang setzt das Bauprojekt<br />

einen neuen internationalen<br />

Qualitätsstandard für zukünftige<br />

<strong>Holz</strong>bauten sämtlicher<br />

Größenordnungen.<br />

ZERTIFIZIERTE<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Das Nachhaltigkeitsprinzip<br />

ist bei Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

selbstverständlich. Alle Standorte<br />

sowie die <strong>Holz</strong>bauprodukte<br />

sind bereits PEFC-multisite-zertifiziert<br />

(CoC – Chain of Custody,<br />

Programme for the Endorsement<br />

of Forest Certification<br />

Schemes). <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>produkte<br />

mit dem PEFC-Gütesiegel<br />

stammen aus dokumentierter,<br />

nachhaltiger Waldbewirtschaftung:<br />

Kontrollierte Bezugsquellen,<br />

stabile und langjährige<br />

Partnerschaften mit Lieferanten,<br />

kurze Transportwege sowie<br />

die restlose Verwertung jedes<br />

Baumstammes sind oberstes<br />

Gebot. Es lag also nahe, sich<br />

auch um eine entsprechende<br />

Zertifizierung für die neuen<br />

Produktionshallen in Leoben zu<br />

bemühen. Der Projektumfang<br />

für die Zertifizierung des neuen<br />

Werks beinhaltet den tragenden<br />

<strong>Holz</strong>bau (Wand-, Dachund<br />

Deckenkonstruktion), die<br />

Fassadenkonstruktion sowie<br />

den Flachdachaufbau. Insgesamt<br />

wurden mehr als 11.500 m³<br />

PEFC-zertifizierte <strong>Holz</strong>elemente<br />

verbaut, produziert an den<br />

Standorten der Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> Gruppe, und damit rund<br />

11.500 Tonnen klimaschädliches<br />

CO 2<br />

gebunden.<br />

70 NEUE GREEN-JOBS<br />

Die Produktion von Brettsperrholz<br />

im direkten Anschluss<br />

an das Sägewerk in<br />

Leoben wird im April aufgenommen.<br />

Im Vollbetrieb werden<br />

rund 70 Green-Jobs in einer<br />

der modernsten Produktionen<br />

der Welt geschaffen sein.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © KLAUS MORGENSTERN, ZEPP-CAM-GRAZ<br />

36<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


HOLZ MACHT SCHULE(N)<br />

Einladend, flexibel und <strong>Holz</strong>, wohin man<br />

sieht. Die Volksschule in St. Marein im<br />

Mürztal ist ein Vorzeigeprojekt, wenn<br />

es um den Einsatz von <strong>Holz</strong> geht. <strong>Holz</strong>oberflächen,<br />

verputzte Wände und sorgfältig gewählte<br />

Farben schaffen ein angenehmes Umfeld, ohne<br />

jedoch abzulenken. Der Baukörper ist als <strong>Holz</strong>bau<br />

konzipiert, die Decken wurden als <strong>Holz</strong>rippendecke<br />

mit aufgeleimten BSH-Rippen<br />

gefertigt, wodurch auch große Spannweiten in<br />

den Klassen überbrückt werden konnten. Im<br />

ganzen Gebäude kommen Lärchenholzfenster<br />

zum Einsatz. All diese Elemente machen den<br />

zweigeschoßigen Baukörper, der unter anderem<br />

acht Klassen, Gruppenräume, Marktplatz,<br />

Bibliothek und Sanitärbereiche umfasst, zu einem<br />

beeindruckenden Best-Practice-Beispiel<br />

für den Einsatz von <strong>Holz</strong> im schulischen Bereich.<br />

Eine Bildungseinrichtung muss<br />

heute auch einladend sein und<br />

Wohlfühlatmosphäre ausstrahlen<br />

– denn nur so regt sie kreative Prozesse<br />

an und schafft eine lernfördernde Umgebung.<br />

Dafür eignet sich das ökologische<br />

Baumaterial <strong>Holz</strong> mit seinen haptisch und<br />

optisch ansprechenden Oberflächen besonders<br />

gut. PEFC-zertifizierte <strong>Holz</strong>bauprodukte<br />

von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> finden<br />

sich in vielen Schul- und Bildungsgebäuden,<br />

national und international.<br />

NEUBAU VOLKSSCHULE<br />

ST. MAREIN IM MÜRZTAL<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Fertigstellung: 2018<br />

Bauherr: Marktgemeinde St. Marein/Mürztal<br />

Planung: Hohensinn Architektur ZT GmbH<br />

<strong>Holz</strong>bau: Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

Auszeichnung: <strong>Holz</strong>baupreis Steiermark 2021<br />

Material: 390 m 3 Brettsperrholz MM crosslam<br />

für Wände, Decken und Dach<br />

© PIERER.NET<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

37


BERLIN GOES<br />

MODUL („HOMEB“)<br />

HOMEB-Schulbauoffensive:<br />

ab 2021 bis 2026<br />

Bauherr: Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung & Wohnen Berlin<br />

Planung: nkbak<br />

Generalunternehmer + <strong>Holz</strong>modulbau:<br />

Kaufmann Bausysteme GmbH<br />

Die Berliner Schulbauoffensive 2021–<br />

2026 setzt bei 32 Schulbauten auf die<br />

effiziente Bauweise der HOMEBs<br />

(„<strong>Holz</strong>modul-Ergänzungsbauten“). Drei der<br />

bereits umgesetzten und sehr gelungenen<br />

Beispiele sind die Grundschulen Bernhard-<br />

Grzimek, Alt Lankwitz und Birkengrund.<br />

Zum Einsatz kamen vorgefertigte <strong>Holz</strong>raummodule<br />

von Kaufmann Bausysteme. Das Unternehmen<br />

agiert als Generalunternehmer<br />

für alle <strong>Holz</strong>modul-Schulbauten. Für jede<br />

der drei Schulen wurden rund 500 m³ MMcrosslam-Brettsperrholz<br />

von Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> in haptisch angenehmer und optisch ansprechender<br />

Sichtqualität als Wandelemente<br />

verbaut.<br />

Der Vorteil der <strong>Holz</strong>modulbauweise liegt<br />

im sehr schnellen Aufbau des Rohbaus. Mit<br />

vorgefertigten und standardisierten <strong>Holz</strong>modulen<br />

kann die Bauzeit gegenüber einer<br />

traditionellen Bauweise halbiert werden. Zu<br />

produzierende Bauteile, die für alle Bauten<br />

identisch hergestellt werden können – wie<br />

Wände, Decken etc. –, sind bei einer parallelen<br />

Ausführung mehrerer Standorte nicht<br />

mehr standortspezifisch, sondern flexibel<br />

einsetzbar. Einbauten wie Fenster, Sanitäranlagen,<br />

Haustechnik und Heizkörper werden<br />

im Werk vorinstalliert. So müssen die Module<br />

auf der Baustelle nur noch montiert werden.<br />

© THOMAS MAYER<br />

38<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ERWEITERUNG VOLKS-<br />

SCHULE GAISHORN<br />

Planungsbeginn: 2019<br />

Fertigstellung: 2020<br />

Bauherr: Marktgemeinde Gaishorn<br />

Planung: Koppelhuber und Partner ZT OG<br />

<strong>Holz</strong>bau: Pitzer-Huber GmbH<br />

Material: rund 290 m 3 Brettsperrholz MM<br />

crosslam für Wände und Decken<br />

© MARKTGEMEINDE GAISHORN<br />

Hell, freundlich und mit Wohlfühlatmosphäre<br />

– pädagogisch und technisch auf<br />

dem neuesten Stand präsentiert sich die<br />

neu adaptierte Volksschule in Gaishorn im Bezirk<br />

Liezen. 3,6 Millionen Euro wurden in die Hand<br />

genommen, um eine hochmoderne Schule für den<br />

Ort zu bauen. Das Ergebnis: Neben den zwei hellen<br />

und freundlichen Klassenzimmern laden noch<br />

ein technisch voll ausgestatteter Werkraum, eine<br />

Reserveklasse und zwei moderne Marktplätze<br />

samt Schulbücherei in der derzeit zweistufig geführten<br />

Volksschule zum Lernen ein. Beim Bau<br />

wurde aber auch vorausgedacht, denn für die geplante<br />

Nachmittagsbetreuung wurden bereits alle<br />

Vorbereitungen getroffen und ein eigener Raum<br />

samt Küche errichtet.<br />

Ein Vorteil für den gesamten Ort ist, dass der<br />

generalsanierte Mehrzwecksaal nicht nur den<br />

Volksschulkindern, sondern auch den Gaishorner<br />

Vereinen zur Verfügung steht.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

39


DAS NEUE<br />

RAUMKLIMA<br />

<strong>Holz</strong> ist ungebrochen hoch im Kurs! Warum der natürliche Baustoff auch im Designbereich nicht mehr<br />

wegzudenken ist und wie man durch ihn auch nachhaltig sparen kann – Architekt Guido R. Strohecker<br />

gibt die Antworten.<br />

<strong>Holz</strong> ist teuer. Ein Satz,<br />

den man in der Baubranche<br />

seit letzem<br />

Jahr ständig hört. Fakt ist: Ja,<br />

die Rohstoffpreise sind durch<br />

die vergangenen Krisenjahre<br />

durch die Decke geschossen.<br />

Dennoch ist und bleibt das Baumaterial<br />

gerade bei Architekten<br />

ungebrochen beliebt. „Wer jetzt<br />

in <strong>Holz</strong> investiert, kann vor<br />

allem langfristig profitieren.<br />

Genau das ist ja auch unsere<br />

Aufgabe, nachhaltige Bauwerke<br />

zu entwickeln, die über Generationen<br />

hin bestehen und optimal<br />

genutzt werden können –<br />

fernab von<br />

schnellen<br />

Bautrends<br />

und Massenwohnbauten“,<br />

erklärt Architekt<br />

Guido R. Strohecker.<br />

Der Erfinder der VillaVOON<br />

(siehe Infobox) plant und entwickelt<br />

mit seinem Team von<br />

Strohecker + Partner Architects<br />

neue Bauweisen und -stoffe.<br />

„Die Baubranche ist der größte<br />

CO 2<br />

-Produzent und somit<br />

der Hauptschuldige in Sachen<br />

Umweltverschmutzung. Es ist<br />

unsere Aufgabe, dem entgegenzusteuern,<br />

darum haben<br />

wir auch die Initiative<br />

architects4climate ins Leben<br />

gerufen“, betont er. Warum und<br />

wie aber nicht nur das Klima,<br />

sondern auch jeder Bauherr direkt<br />

von <strong>Holz</strong>bauweisen profitiert?<br />

Der Überblick!<br />

MEHR KOSTEN-<br />

KONTROLLE<br />

„<strong>Holz</strong> dämmt<br />

ausgezeichnet.<br />

Dementsprechend<br />

kann<br />

man etwa<br />

bei Massivholzwänden<br />

ganz auf zusätzliche<br />

Dämmung verzichten“,<br />

erklärt Strohecker. Außerdem<br />

punktet der natürlich gewachsene<br />

Baustoff durch eine hohe<br />

Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht.<br />

Dementsprechend<br />

reicht ein weniger massives<br />

Fundament. Und auch bei der<br />

Bauzeit selbst kann durch den<br />

Einsatz von <strong>Holz</strong> kräftig gespart<br />

werden. Immerhin werden<br />

bei <strong>Holz</strong>häusern die einzelnen<br />

Teile schon im Werk<br />

präzise vorgefertigt, die am<br />

Ende oft in weni- g e n<br />

Tagen am finalen<br />

Standort<br />

zusammengesetzt<br />

werden.<br />

© SHUTTERSTOCK


© MARIJA KANIZAJ<br />

© STROHECKER & PARTNER ARCHITECTS<br />

Architekt<br />

Guido R. Strohecker<br />

DIE VILLAVOON<br />

MEHR INDIVIDUALITÄT<br />

<strong>Holz</strong> gibt richtig viel Spielraum<br />

für innovative Designs<br />

und Wohnräume. „Es gibt kein<br />

Material, das man mit so einfachen<br />

Mitteln bearbeiten und<br />

in die gewünschte Form bringen<br />

kann. Und vor allem in jede<br />

nur vorstellbare. Bei Beton &<br />

Co. sind uns oft kreative Grenzen<br />

gesetzt. <strong>Holz</strong> hingegen ist<br />

leicht formbar“, so Strohecker.<br />

Dazu kommt noch das optimale<br />

Raumklima, das durch den<br />

natürlichen Baustoff entsteht.<br />

Selbst bei der Fassadengestaltung<br />

gibt es besonders nachhaltige<br />

Gestaltungsweisen:<br />

„Mein Favorit ist eine alte, japanische<br />

Technik, um die<br />

Oberfläche witterungsbeständig<br />

und völlig pilzfrei<br />

zu machen – das Flämmen der<br />

Oberfläche. Durch die Behandlung<br />

mit Feuer entsteht außerdem<br />

eine tiefschwarze Oberfläche.“<br />

Apropos Feuer: Auch<br />

in Sachen Brandschutz ist ein<br />

<strong>Holz</strong>bau bestens gewappnet.<br />

<strong>Holz</strong> bildet auf der Oberfläche<br />

eine Schutzschicht aus Kohle,<br />

die zunächst isolierend wirkt<br />

und ein plötzliches Abfackeln<br />

verhindert. So behindert das<br />

langsame Verkohlen der <strong>Holz</strong>oberfläche<br />

die Sauerstoffzufuhr<br />

ins Innere. Würden nicht<br />

andere brennbare Materialien<br />

das Feuer weiter anheizen, ersticken<br />

die Flammen langsam.<br />

MEHR ZUKUNFT<br />

Der letzte, ganz große Vorteil<br />

vom Baustoff <strong>Holz</strong>? „Wir kennen<br />

ihn in- und auswendig –<br />

und das seit Generationen. Die<br />

ältesten Häuser in der Steiermark<br />

sind aus <strong>Holz</strong> gebaut,<br />

nicht aus Stahl oder Beton. Bisher<br />

ist es also das einzige Material,<br />

über dessen Langlebigkeit<br />

wir uns wirklich sicher sein<br />

können. Während heutzutage<br />

oft 50 Jahre nach dem Bau ein<br />

Haus demoliert wird, trotzen<br />

Fachwerkshäuser seit bis zu<br />

400 Jahren dem Zahn der Zeit“,<br />

so Strohecker. Und selbst wenn<br />

ein <strong>Holz</strong>bau irgendwann ausgedient<br />

haben sollte, können seine<br />

Einzelteile ganz klimaschonend<br />

recycelt werden …<br />

Mit seinem patentierten <strong>Holz</strong>-<br />

Steck-System ist das von Strohecker<br />

& Partner Architects<br />

Designerhaus für jeden individuell<br />

gestaltbar und vor allem<br />

zu 100 % plastikfrei. Eines der<br />

architektonischen Highlights<br />

ist die Raumhöhe von sechs<br />

Metern, die zusätzliche Wohnebenen<br />

ermöglicht, ohne auf<br />

ein einzigartiges Raumgefühl<br />

verzichten zu müssen. Die erste<br />

VillaVOON entsteht aktuell<br />

in St. Stefan/Stainz, außerdem<br />

plant das Architektenteam aktuell<br />

ein Gesundheitszentrum<br />

am Bodensee sowie luxuriöse<br />

Urlaubsdörfer komplett aus<br />

VillaVOONS.<br />

Alle Infos:<br />

www.strohecker-architects.<br />

com und<br />

www.villavoon.com


DIE GROSSE E-INVENTUR<br />

Michael Ranegger,<br />

Projektarchitekt und<br />

Energieconsultant bei<br />

Strohecker & Partner<br />

Architects<br />

WOHIN STECKT<br />

DIE STEIERMARK<br />

IHRE ENERGIE?<br />

Geht es um die Baubranche,<br />

sollte es nicht nur angesichts<br />

des Klimawandels jedenfalls<br />

schon längst nicht mehr in den<br />

nächsten und nächsten Neubau<br />

sein. Vielmehr sollte das<br />

Land beziehungsweise einzelne<br />

Orte einmal in Sachen<br />

Ressourcenverbrauch Inventur<br />

machen. „Was<br />

jeder von uns weiß:<br />

Unsere Gesellschaft muss den<br />

Wandel hin zu einem nachhaltigeren<br />

Umgang mit unserer<br />

Umwelt schaffen und<br />

die Abhängigkeit von fossilen<br />

Brennstoffen und den damit<br />

verbundenen geopolitischen<br />

Problemen massiv reduzieren.<br />

Wer glaubt, wir könnten nicht<br />

im Kleinen mit diesem Wandel<br />

beginnen, irrt. Gerade hier,<br />

in den einzelnen Gemeinden,<br />

Regionen,<br />

liegt ein Schlüssel<br />

zum Energieerfolg“,<br />

erklärt<br />

© MARIJA KANIZAJ<br />

Michael Ranegger, Projektarchitekt<br />

und Energieconsultant<br />

(Strohecker & Partner<br />

Architects). Das gemeinsame<br />

Zusammenspiel aus gebauter<br />

Umwelt, wie einzelner Gebäude,<br />

Quartiere oder Städte, und<br />

nachhaltigen Energieversorgungssystemen<br />

sowie die Optimierung<br />

bestehender Strukturen<br />

sind die wesentlichen<br />

Bausteine für eine lebenswertere<br />

Zukunft. Somit kann das<br />

Ziel nur eine zukunftsfähige,<br />

nachhaltige und klimaresiliente<br />

Region,<br />

Stadt und Gemeinde<br />

sein.<br />

DIE CHECKLISTE<br />

Wo man auf dem Weg in<br />

diese oft genannte klimaneutrale<br />

Zukunft steht und wie viel<br />

Verbesserungspotenzial noch<br />

in der eigenen Umgebung<br />

steckt, kann man durch folgende<br />

Erhebungen klären:<br />

• Analyse von Bestandsgebäuden<br />

mit entsprechenden<br />

Nachnutzungskonzepten<br />

• Sanierungskonzepte und<br />

Maßnahmenvorschläge<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

• Analyse von hochwertigen<br />

Freiflächen mit entsprechenden<br />

Nutzungskonzepten<br />

• Untersuchung von Ortskern-<br />

und Stadtstrukturen<br />

im Hinblick auf klimatische<br />

Einflüsse<br />

• Analyse des Potenzials zur<br />

Einbindung nachhaltiger<br />

Energiesysteme<br />

• Untersuchung von ungenutzten<br />

Wärmepotenzialen<br />

• Optimierungsvorschläge bei<br />

der Nutzung und Vernetzung<br />

von Energiesystemen<br />

© SHUTTERSTOCK


VOLLER ENERGIE<br />

IN EINE SAUBERE ZUKUNFT<br />

Bei Rubner <strong>Holz</strong>industrie werden natürliche Ressourcen besonders effizient genutzt – im eigenen<br />

Biomasseheizwerk, bei der Erzeugung von Qualitätspellets für die Region, über die Photovoltaikanlage<br />

sowie im Bereich E-Mobilität in der Produktion und für die Belegschaft.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie, das<br />

modernste und größte<br />

Säge-, Hobel- und Leimholzwerk<br />

in Ostösterreich, verarbeitet<br />

jährlich rund 400.000<br />

Festmeter Rundholz. Die Produktpalette<br />

umfasst maschinell festigkeitssortierte<br />

Leimbinderlamellen,<br />

Konstruktionsrahmenholz,<br />

prismierte Bretter und – neu –<br />

regional CO 2<br />

-neutrale Pellets.<br />

Pro Jahr werden in Rohrbach<br />

an der Lafnitz rund 40.000 m³<br />

Konstruktionsrahmenholz und<br />

274.000 m³ Schnittholz produziert,<br />

das in <strong>Holz</strong>bauprojekten auf<br />

der ganzen Welt verbaut wird.<br />

© HELDENTHEATER<br />

Energie – vor allem ihre effiziente<br />

und ökologisch sinnvolle<br />

Nutzung – ist das Thema<br />

der Stunde. Als Sägewerk<br />

für den konstruktiven <strong>Holz</strong>bau<br />

sitzt Rubner <strong>Holz</strong>industrie quasi<br />

„an der Quelle“. Geschäftsführer<br />

Albert Weissensteiner<br />

erklärt: „Von dem <strong>Holz</strong>, das bei<br />

uns eintrifft, werden 100 % verarbeitet.“<br />

Mit der Errichtung<br />

eines topmodernen Biomasseheizwerks<br />

und einer Pelletieranlage<br />

gemeinsam mit Bioenergie<br />

Köflach hat Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />

entscheidende Schritte für<br />

die Zukunft gesetzt.<br />

Die Pelletierung der Sägespäne<br />

ist ein noch junger Geschäftsbereich<br />

für Europas führenden<br />

Spezialisten für konstruktives<br />

Rahmenholz. Die getrockneten<br />

Späne aus PEFC-zertifiziertem<br />

Tannen- und Fichtenholz werden<br />

zu 60.000 Tonnen Qualitätspellets<br />

pro Jahr – den<br />

„Steirerpellets“ – verarbeitet. In<br />

ihnen steckt nachweislich mehr<br />

Brennwert als in vielen anderen<br />

Produkten auf dem Markt.<br />

Albert Weissensteiner: „Da wir<br />

80 % des verwerteten Rundholzes<br />

aus einem Umkreis von lediglich<br />

80 km beziehen, sind unsere Pellets<br />

regional sogar CO 2<br />

-neutral.“<br />

Ebenfalls neu und energietechnisch<br />

optimiert sind die vier<br />

Trocknungskanäle und 18 Trockenkammern<br />

für die Trocknung<br />

des Schnittholzes. Die dafür benötigte<br />

Hochtemperaturwärme<br />

wird aus dem eigenen Biomasseheizwerk<br />

mit 8 MW Leistung zugeführt.<br />

Um die Effizienz der Anlagen<br />

zu steigern, wird die warme<br />

Abluft aus dem laufenden Betrieb<br />

genutzt. Die Ventilatoren, Steuerungsventile<br />

und weiteren technischen<br />

Installationen werden mit<br />

selbst erzeugtem Strom aus einer<br />

groß dimensionierten Photovoltaikanlage<br />

mit 2,4 MWp Leistung<br />

betrieben.<br />

Sauberer Strom treibt auch<br />

andere Unternehmensbereiche<br />

an. Neben der Nutzung von E-<br />

Autos, können Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter vergünstigte<br />

E-Bikes beziehen. Für die Manipulation<br />

des Schnittholzes<br />

sind fünf rein elektrisch betriebene<br />

Stapler im Einsatz. Albert<br />

Weissensteiner fasst zusammen:<br />

„Als holzverarbeitendes<br />

Unternehmen tragen wir große<br />

Verantwortung. Für die Region,<br />

in der wir seit Jahrzehnten<br />

verwurzelt sind. Und für den<br />

Lebensraum der zukünftigen<br />

Generationen.“<br />

© RUBNER © DIGITAL PHOTO IMAGE<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie Ges.m.b.H.<br />

Obere Hauptstraße 18<br />

8234 Rohrbach/Lafnitz<br />

Tel.: 03338/23 26<br />

info.rhi@rubner.com<br />

www.rubner.com<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

43


Mit Lieb(e) zum <strong>Holz</strong><br />

Der natürliche Baustoff <strong>Holz</strong> kann in den vielfältigsten Bauvorhaben eingesetzt werden.<br />

Die Experten von LIEB Bau Weiz stehen dabei bei der Realisierung des Wohntraums fachmännisch zur Seite.<br />

1 2<br />

1. Das Herzstück des Hauses. Stiegen werden<br />

dank der hauseigenen Stiegenbauabteilung der<br />

LIEB Bau Weiz zum echten Hingucker.<br />

2. Nachhaltigkeit und Wertbeständigkeit – LIEB<br />

Fertighaus ist der kompetente Partner in der<br />

Umsetzung Ihres individuellen Wohntraums.<br />

3. Flexibel bleiben? Mit den variablen Modulhäusern<br />

der LIEB Bau Weiz kein Problem.<br />

Vom Carport bis zum<br />

mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau – <strong>Holz</strong><br />

kommt bei der Umsetzung von<br />

Immobilienprojekten immer<br />

öfter zum Einsatz. Kein Wunder,<br />

der natürliche Rohstoff ist<br />

nicht nur nachhaltig, sondern<br />

sorgt unter anderem auch für<br />

ein unverwechselbares Raumklima.<br />

Das wissen auch die Experten<br />

von LIEB Bau Weiz. Mit<br />

dem steirischen Traditionsunternehmen<br />

kann man sich bei<br />

der Realisierung des persönlichen<br />

Wohntraums ganz auf<br />

jahrzehntelanges Know-how<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen des Bauens verlassen<br />

– von der professionellen<br />

Planung bis zur schlüsselfertigen<br />

Übergabe.<br />

AUF HOLZ BAUEN<br />

Der Geschäftsbereich <strong>Holz</strong>bau<br />

der LIEB Bau Gruppe<br />

ist bei allen Fragen die perfekte<br />

Anlaufstelle. „Im <strong>Holz</strong>bau<br />

haben wir eine vielfältige<br />

Angebots palette – vom<br />

Dachstuhl über Fertigteilhäuser,<br />

Stiegen- und Modulbau<br />

bis hin zum mehrgeschoßigen<br />

Wohnbau“, weiß Prokurist Dominikus<br />

Jantscher, der für die<br />

Spartenleitung <strong>Holz</strong>bau verantwortlich<br />

zeichnet. Von der<br />

individuellen Fachberatung<br />

über die exakte Planung bis hin<br />

zur verlässlichen und termingerechten<br />

Umsetzung bieten<br />

die Experten des <strong>Holz</strong>bau-Teams<br />

bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

Handwerkskunst in Kombination<br />

mit modernster Technik.<br />

3<br />

ELEGANZ & QUALITÄT<br />

<strong>Holz</strong> findet auch im Innenbereich<br />

immer öfter Anwendung,<br />

wie zum Beispiel bei Stiegen.<br />

Großteils aus dem Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong> gefertigt, gibt es zehn<br />

verschiedene Befestigungsarten<br />

der hochwertigen LIEB<br />

Stiegen. Dank der hauseigenen<br />

Stiegenbauabteilung sowie<br />

unzählige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bieten LIEB Stiegen<br />

nicht nur bewährte Funktionalität,<br />

sondern nehmen<br />

als stilvolles Möbelstück auch<br />

Einfluss auf den Wohncharakter.<br />

Mit einer LIEB Stiege sind<br />

zwei Geschoße nicht bloß verbunden.<br />

Sie verschmelzen zu<br />

einer Symbiose voller Eleganz<br />

und Qualität. In den Schauräumen<br />

in Graz und Wien sowie<br />

der Produktion in Arndorf<br />

können sich Kundinnen<br />

und Kunden gerne ein genaues<br />

Bild über die verschiedensten<br />

Gestaltungsmöglichkeiten der<br />

Wunschstiege machen.<br />

FLEXIBEL BLEIBEN<br />

Auf der Suche nach einem<br />

flexiblen Raumwunder? Dann<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © LIEB BAU, BUCHINGER/BOKU WIEN<br />

44<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


sind die variablen LIEB Modulhäuser genau<br />

das Richtige für Sie! Das Modulhaus gibt es<br />

in verschiedenen Ausprägungen und kann<br />

für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />

geeignet sein – vom Pool- oder Ferienhaus<br />

über ein Einfamilienhaus bis hin zur Praxis<br />

oder Bürovariante. Darüber hinaus sind die<br />

in der hauseigenen Produktionsstätte gefertigten,<br />

massiven <strong>Holz</strong>häuser ungemein rasch<br />

aufgestellt und mobil im Transport. Und<br />

wenn die Lebenssituation sich verändert?<br />

Kein Problem! Denn sie sind auch flexibel in<br />

der Erweiterung.<br />

ALLE INFOS<br />

FINDEN SIE<br />

AUCH UNTER:<br />

liebbauweiz.at<br />

liebfertighaus.at<br />

liebmodulbau.at<br />

liebstiege.at<br />

AUSGEZEICHNETE NEWS<br />

Aktuelle News bestätigen den Erfolg des<br />

Unternehmens. So wird unter anderem die<br />

Fertighaus-Produktion in Hartberg ausgebaut.<br />

Im Rahmen dieses Projektes sollen die<br />

derzeitigen Platzverhältnisse erweitert und<br />

insbesondere die maschinelle Ausrüstung<br />

modernisiert werden. Durch die Investitionen<br />

erhält das Werk unter anderem die Möglichkeit,<br />

umweltfreundliche Dämmplatten<br />

herzustellen.<br />

Andererseits zeugen aktuelle Großprojekte<br />

von der Kompetenz des Traditionsunternehmens<br />

wie etwa der <strong>Holz</strong>bau des neuen Lehrlingscampus<br />

der Wiener Linien, der künftig<br />

rund 480 Lehrlingen Platz bieten soll. „Für<br />

unseren <strong>Holz</strong>bau ist das Projekt das größte<br />

in der Unternehmensgeschichte. Für uns ist<br />

diese Beauftragung daher eine Bestätigung<br />

für die erfolgreiche und zuverlässige Arbeit<br />

unserer Zimmerer in den vergangenen Jahren“,<br />

erklären Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser,<br />

geschäftsführende Gesellschafter<br />

von Lieb Bau Weiz, unisono.<br />

Ein anderes Projekt, an dem der LIEB Trockenbau<br />

beteiligt war, wurde aktuell zum<br />

„besten Hochhaus der Welt“ gewählt. Erst<br />

im Vorjahr zeichneten die Oststeirer für den<br />

Trockenbau von zwei Türmen mit Gestaltung<br />

von Trennwänden und abgehängten<br />

Unterdecken verantwortlich – mit nachhaltigem<br />

Erfolg: Das Pionierprojekt von „Council<br />

on Tall Buildings and Urban Habitat“ (CT-<br />

BUH) wurde unter 34 Einreichungen aus fünf<br />

Kontinenten als „bestes Hochhaus der Welt“<br />

ausgezeichnet. Die Wiener Türme konnten<br />

besonders mit Nachhaltigkeit, herausragender<br />

Gestaltung und Design, inneren Raumqualitäten<br />

sowie städtebaulichen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Aspekten überzeugen.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

45


DIE STEIERMARK FÄHRT<br />

AB AUF<br />

Mit THOMAS AXMANN<br />

und CHRISI KLUG<br />

AUFSTEHEN und<br />

EINSCHALTEN


NOMEN<br />

EST OMEN<br />

Kein Plastik, keine Chemie, kein Metall, selbst der Dämmstoff ist aus <strong>Holz</strong>. Patentierte Verbundelemente<br />

machen es möglich: Reinholz präsentiert das erste 100-Prozent-<strong>Holz</strong>-Haus aus Österreich.<br />

FOTOS: REINHOLZ<br />

Der Murauer <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

Reinhard<br />

Hansmann beschäftigt<br />

sich seit Jahren mit<br />

der Entwicklung einer möglichst<br />

nachhaltigen Bauweise,<br />

um dem Klimawandel entgegenzutreten.<br />

Nun ist es ihm<br />

dank patentierter Verbundelemente<br />

gelungen, ein Haus<br />

zu konzipieren, das aus nichts<br />

anderem als <strong>Holz</strong> besteht.<br />

Der Name ist Programm:<br />

REINHOLZ.<br />

Hansmann griff die traditionelle<br />

Technik der <strong>Holz</strong>-zu-<br />

<strong>Holz</strong>-Verbindungen auf und<br />

entwickelte ein neuartiges<br />

Stecksystem, das ohne Leim,<br />

Metall oder Plastik auskommt.<br />

Und auch ohne unschöne Dübellöcher,<br />

denn die sind kunstvoll<br />

verdeckt.<br />

„Reinholz Pur“ hat 36 bis<br />

50 cm Wanddicke und besteht<br />

aus vier bis fünf Lagen Verbundelement<br />

und mehreren<br />

<strong>Holz</strong>lagen mit Lufteinschlüssen,<br />

die einen hervorragenden<br />

Dämmwert bis 0,19 W/m 2 k ermöglichen.<br />

Die etwas schlankere<br />

Variante „Reinholz Multi“<br />

enthält eine Dämmschicht aus<br />

Reinflock. Reinflock wird aus<br />

Hobelspänen, die bei der Fertigung<br />

anfallen, hergestellt. Im<br />

Unterschied zu sogenannten<br />

„Massivholzhäusern“, die einen<br />

<strong>Holz</strong>anteil von nur 10 bis 20 %<br />

aufweisen, wird ein Reinholz<br />

Haus zu 100 % aus <strong>Holz</strong> gefertigt<br />

und enthält daher weder<br />

Dampfsperren aus Plastik noch<br />

Metalle, Leim oder Schadstoffe.<br />

Im Innenbereich ist neben<br />

Sichtholzverkleidungen in<br />

zahlreichen Variationen auch<br />

Lehmputz mit unterschiedlichen<br />

Strukturen und in 146 Biofarben<br />

möglich. Auch an der<br />

Fassade sind der Fantasie kaum<br />

Grenzen gesetzt: Durch Fräsen<br />

sowie durch Außenputz in jeder<br />

beliebigen Farbe und Struktur<br />

kann ein modernes Erscheinungsbild<br />

erzielt werden.<br />

HOLZ IST EINZIGARTIG<br />

Die Vorteile des Baustoffes<br />

<strong>Holz</strong> sind vielfältig: Es schafft<br />

eine behagliche Wohnatmosphäre,<br />

bietet große Gestaltungsfreiheit,<br />

ist langlebig, erfüllt<br />

beim Brandschutz alle<br />

gesetzlichen Vorschriften und<br />

ist ein hervorragender Wärmeschutz.<br />

Vor allem aber bindet 1 m 3<br />

<strong>Holz</strong> 1 Tonne CO 2<br />

langfristig,<br />

bei einem Reinholz-Haus gibt<br />

das im Schnitt 200 Tonnen<br />

CO 2<br />

. Da das <strong>Holz</strong> aus den nahen<br />

Wäldern im Murtal und<br />

im Lungau stammt, sind die<br />

Transportwege kurz, was zusätzlich<br />

zur Klimafreundlichkeit<br />

beiträgt – kein anderes<br />

Baumaterial benötigt weniger<br />

„graue Energie“ (für Herstellung,<br />

Transport, Lagerung,<br />

Verkauf und Entsorgung). Und<br />

Reinholz bietet alles aus einer<br />

Hand, von der ersten Skizze<br />

bis zur Schlüsselübergabe:<br />

Produziert wird ausschließlich<br />

im Werk Oberwölz, die<br />

Partnerfirmen kommen aus<br />

der Umgebung, um die regionale<br />

Wertschöpfung zu unterstützen<br />

– all das trägt wesentlich<br />

zur Nachhaltigkeit bei.<br />

www.reinholz.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

47


STEIRISCHE TISCHLER<br />

SIND TEIL DER BESTEN<br />

Die Steirischen Tischler zählen zu den besten ihrer Zunft – nicht nur in Österreich, sondern weltweit!<br />

Wolfgang Ramminger ist die aktuelle Nummer 3 der Welt.<br />

FOTOS: BERNHARD BERGMANN<br />

Im Oktober wurde Wolfgang<br />

Ramminger bei den diesjährigen<br />

Berufsweltmeisterschaften<br />

WorldSkills in der<br />

Schweiz mit Bronze ausgezeichnet.<br />

Er ist damit Sinnbild des<br />

Qualitätsversprechens, das die<br />

Steirischen Tischler abgeben.<br />

Qualität, die sich lohnt und<br />

leistbar ist.<br />

Denn oft ist die Einrichtung<br />

vom Steirischen Tischler<br />

eine Entscheidung, die getroffen<br />

wird, wenn man aus dem<br />

Gröbsten heraußen ist und der<br />

finanzielle Spielraum wächst.<br />

Nach wie vor wird die Entscheidung<br />

für den Tischler als<br />

eine kostspielige wahrgenommen.<br />

Dabei gilt: Es gibt für jedes<br />

Budget und jeden Einrichtungswunsch<br />

den passenden<br />

Tischler. Der Vergleich bringt<br />

Sicherheit.<br />

DIE BESTEN DER WELT<br />

Ist die Entscheidung auf den<br />

Steirischen Tischler gefallen,<br />

dann darf man mit einer gehörigen<br />

Portion Stolz behaupten,<br />

von den Besten der Welt<br />

zeitlos-schöne und potenzielle<br />

Antiquitäten von morgen ge-<br />

Wolfgang Ramminger<br />

wurde im Oktober bei den<br />

WorldSkills in der Schweiz mit<br />

Bronze ausgezeichnet.<br />

Er ist einer von Tausenden<br />

Steirischen Tischler:innen,<br />

der seine BERUFung<br />

gefunden hat.<br />

48<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


kauft zu haben. Aber generell<br />

darf gesagt werden: Die qualitativ<br />

hochwertigen Möbel aus<br />

regionalen Tischlerbetrieben<br />

liegen voll im Trend. Die Menschen<br />

setzen beim Einrichten<br />

auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.<br />

„Fast Furniture“ gerät<br />

mehr und mehr in Verruf.<br />

„FurNEARture“ – also Möbel<br />

aus der Nähe, geschaffen mit<br />

<strong>Holz</strong> aus regionalen Wäldern –<br />

gewinnen wieder an Bedeutung.<br />

Eine Studie zum ökologischen<br />

Fußabdruck gibt den<br />

Steirischen Tischlern Recht.<br />

Ihre Arbeit macht Sinn – für<br />

tausende steirische Arbeitnehmer,<br />

hunderte Lehrlinge und<br />

die Umwelt.<br />

Qualität zum Wohlfühlen:<br />

Es gibt für jedes Budget und jeden<br />

Einrichtungswunsch die passenden<br />

Tischler:innen.<br />

ARBEIT MIT SINN<br />

Die Tischlerlehre macht<br />

also mehr Sinn denn je. Immer<br />

noch ist es ein Lehrberuf,<br />

der jungen Männern zugeordnet<br />

wird. Aber auch Frauen<br />

sind eingeladen, diesen kreativen<br />

Beruf mit dem schönsten<br />

Werkstoff der Welt zu erlernen.<br />

Mehr Infos:<br />

www.tischler.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

49


MASSIVE<br />

VORTEILE<br />

In ehrlicher Handarbeit produziert die deisl<br />

parkettmanufaktur edle Massivholzböden.<br />

Individuelle Ansprüche werden dabei<br />

garantiert gerne erfüllt.<br />

Mit<br />

dem edlen<br />

Massivparkett<br />

werden Wohnräume<br />

zu Lebens(t)räumen.<br />

Mitten im waldreichsten<br />

Bundesland, der<br />

Steiermark, hat sich<br />

ein Familienbetrieb auf die<br />

Produktion von edlem Massivparkett<br />

aus 100 % Natur und<br />

100 % österreichischem <strong>Holz</strong><br />

spezialisiert: die deisl parkettmanufaktur.<br />

Qualität und Individualität<br />

hatten dabei von<br />

Anfang an höchste Prämisse.<br />

Ein Anfang, der mit einer Frau<br />

in Kanada sowie der ambitionierten<br />

Suche eines Mannes<br />

nach der perfekten Lösung zu<br />

tun hatte.<br />

LEISTBARE QUALITÄT<br />

Die besagte Frau war auf<br />

der Suche nach einem Boden<br />

durch und durch aus echtem<br />

<strong>Holz</strong>. Das Problem dabei:<br />

Dies zu einem vernünftigen<br />

Preis zu bekommen. Wegen<br />

eben dieser Frau begann Firmengründer<br />

Manfred Deisl<br />

damit, nach einer Lösung zu<br />

suchen, bei der tatsächlich alles<br />

stimmen sollte. Und das ist<br />

ihm – nach langem Suchen –<br />

schließlich gelungen. Er entwickelte<br />

Massivholzdielen mit<br />

allen Vorzügen eines massiven<br />

<strong>Holz</strong>bodens, die sich gleichzeitig<br />

aber wie ein Fertigparkett<br />

verlegen lassen.<br />

Heute zählen die größtenteils<br />

handgefertigten Böden<br />

aus der deisl parkettmanufaktur<br />

zum Feinsten, was die europäische<br />

Parkettszene zu bieten<br />

hat.<br />

EHRLICHE HANDARBEIT<br />

In zweiter Generation<br />

führen nun Carolin und<br />

Michael Deisl das Unternehmen<br />

mit genauso viel Leidenschaft<br />

und Liebe zum Detail.<br />

Aber Firmengründer<br />

Manfred Deisl packt immer<br />

noch gerne in der Produktion<br />

mit an, in der vieles in echter<br />

Handarbeit entsteht. Masse


Setzen mit<br />

viel Liebe auf <strong>Holz</strong><br />

und Qualität: Carolin<br />

und Michael Deisl<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © OLIVER WOLF, DEISL PARKETTMANUFAKTUR<br />

vom Fließband sucht man hier<br />

vergeblich. Denn die Produkte<br />

der deisl parkettmanufaktur<br />

entstehen aus massivem Hartholz.<br />

Im Gegensatz dazu besteht<br />

bei Mehrschicht-Parkett<br />

aus der Industrie meist nur die<br />

einige Millimeter dicke Deckschicht<br />

aus Hartholz. Ein Unterschied,<br />

der zählt. Genauso<br />

wie der Ablauf in der Fertigung.<br />

„Böden werden nur nach<br />

Auftrag produziert. Ein Fertigwarenlager<br />

gibt es bei uns<br />

nicht. Das garantiert, dass alle<br />

individuellen Ansprüche erfüllt<br />

werden können“, erklären<br />

Carolin und Michael Deisl.<br />

Beliebt sind die Böden daher<br />

auch bei Renovierungen oder<br />

zur Einhaltung des Denkmalschutzes.<br />

FÜR JEDEN ANLASS<br />

Vom steirischen Kindergarten<br />

über den privaten Wohnbau<br />

bis zum Landestheater in<br />

Salzburg sind die Böden gefragt.<br />

Durch die flexible Produktion<br />

sind Bestellungen in<br />

den unterschiedlichsten Größen<br />

und Varianten möglich.<br />

Effizient ist der Familienbetrieb<br />

aber auch in puncto Umweltschutz<br />

und legt daher<br />

größten Wert auf effiziente<br />

Rohstoffnutzung und Verwertung.<br />

„Nicht nur unsere Anlagen<br />

entsprechen dem modernen<br />

Standard, es werden die<br />

unvermeidbaren <strong>Holz</strong>abfälle<br />

dazu verwendet, um die Trockenkammern<br />

und die Klimahalle<br />

zu beheizen. Wir haben<br />

uns von Anfang an der höchstmöglichen<br />

Nutzung des wichtigen<br />

Rohstoffes <strong>Holz</strong> verschrieben.“<br />

DEISL<br />

PARKETT-<br />

MANUFAKTUR<br />

Manfred Deisl GmbH<br />

Selzthalerstraße 37<br />

8940 Liezen<br />

Tel.: 03612/22 310-0<br />

office@parkettmanufaktur.com<br />

www.parkettmanufaktur.com<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

51


HOLZ<br />

AT ITS BEST<br />

Von der Verarbeitung bis zu Designstücken zeigen steirische Best-Practice-Beispiele,<br />

wie vielseitig <strong>Holz</strong> in der heimischen Wirtschaft zum Einsatz kommt.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER<br />

© COMMOD FOCUS/TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Das erste mitwachsende Modulhaus am Markt wird seit rund zehn Jahren<br />

stark nachgefragt. Commod House ist ökologisch, flexibel und wertbeständig.<br />

Vom innovativen Geschäftsmodell über die Kundeninteraktion bis hin<br />

zum Marktauftritt zeigt das junge Unternehmen völlig neue Ansätze vor.<br />

Das Haus „Commod Focus“ hat es in der Kategorie „small country house“ der<br />

überaus renommierten Best of Year Awards 2022 unter die Top 5 geschafft<br />

und wurde im Dezember 2022 in New York als „Honoree“ ausgezeichnet.<br />

Vergeben werden die Awards vom Interior Design Magazine. Interior Design’s<br />

Best of Year ist das erste Designpreisprogramm der Designbranche, das die<br />

bedeutendsten Arbeiten des Jahres ehrt und Designer, Architekten und<br />

Hersteller aus der ganzen Welt auszeichnet.<br />

www.commod-house.com<br />

52<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


VIELSEITIGE OASE<br />

Den Wohnraum vergrößern, einen<br />

Rückzugsort im Garten schaffen, Homeoffice,<br />

Platz für Gäste … die innovative <strong>Holz</strong>oase von<br />

Feldgrill ist nicht nur aufgrund ihrer Vielseitigkeit<br />

beliebt – auch das Design kann sich sehen<br />

lassen. Sie sind vom Boden über die Wände bis<br />

zu den Decken in der „Thoma <strong>Holz</strong> 100“-Bauweise<br />

ausgeführt und bestehen demnach zu<br />

100 % aus Mondholz, ganz ohne die Zuführung<br />

von Leim oder Chemie. Größe, Ausführung und<br />

Nutzung sind dabei individuell frei wählbar.<br />

Einsatz in der Hotellerie<br />

Der Ruf eilt ihr Voraus, denn auch die Hotellerie<br />

ist bereits auf die Oase gekommen. So sind<br />

auch immer mehr Betriebe aus dem Tourismus<br />

daran interessiert, mithilfe der <strong>Holz</strong>oase ihren<br />

Gästen ein besonderes Erlebnis zu bieten. Geplant,<br />

produziert, aufgestellt … und schon hat<br />

man einen Platz geschaffen, der ganz im Sinne<br />

der Ruhe und Erholung steht – ein Raum im<br />

Grünen, oder aber im Winter auch im Weißen.<br />

Den <strong>Holz</strong>oasen-Komfort kann man in der<br />

Muster-<strong>Holz</strong>oase testen!<br />

www.feldgrill-bau.at<br />

© HELDENTHEATER, BEIGESTELLT<br />

WIR KOMPONIEREN MÖBEL<br />

Aus der Liebe zum <strong>Holz</strong> und Handwerk komponieren wir<br />

Ihr persönliches Meisterwerk für die Ewigkeit –<br />

regional und nachhaltig!<br />

TISCHLEREI BERNHARD LENZ<br />

Ringstraße 66 | 8344 Bad Gleichenberg | office@tischlerei-lenz.at i l | Tel.: +43 3159 22 25 | www.tischlerei-lenz.at<br />

_Tischlerei_Lenz_Fussleiste.indd 1 20.12.22 12:19


© BEIGESTELLT<br />

WOHLFÜHLFAKTOR HOLZ<br />

Einrichtungsplanung beginnt lange vor<br />

dem Hausbau. Denn wer sich den Traum vom<br />

eigenen Haus erfüllt, merkt schnell: Der Wohlfühlfaktor<br />

entsteht nicht von selbst. Das weiß<br />

auch Einrichtungsplaner Martin Wohlgemuth,<br />

der mit Rat und Tat bei der Verwirklichung des<br />

Wohntraumes zur Seite steht und dabei auch<br />

gerne auf <strong>Holz</strong> setzt. „Jedes Detail, jede Raumlösung<br />

sollte schon mit dem Bauvorhaben gut<br />

durchdacht sein, denn nur wer langfristig plant,<br />

wird nachhaltig glücklich wohnen.“<br />

www.wohlgemuth-einrichten.at<br />

© EOS-FOTOGRAFIE.AT<br />

COMMOD Focus<br />

in New York<br />

ausgezeichnet!<br />

Alle Infos zu diesem<br />

<strong>Holz</strong>modulhaus unter<br />

commod-house.com


INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT<br />

Das vergangene Jahr stand für<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie in Rohrbach an<br />

der Lafnitz, dem modernsten und größten<br />

Säge-, Hobel- und Leimholzwerk<br />

in Ostösterreich, ganz im Zeichen<br />

umfangreicher Investitionen. Ziel war es,<br />

das Unternehmen zukunftsfit aufzustellen<br />

– fürs Geschäft, für die Region und<br />

die Umwelt. Insgesamt 15 Millionen Euro<br />

wurden mit Bioenergie Köflach in die<br />

Errichtung eines Biomasseheizwerks<br />

und einer Pelletieranlage investiert. Damit<br />

werden am Standort 60.000 Tonnen<br />

zertifizierte und regional CO 2<br />

-neutrale<br />

Qualitätspellets ausschließlich aus PEFCzertifiziertem<br />

Tannen- und Fichtenholz<br />

zu produziert. Rund drei Millionen Euro<br />

beträgt das Investitionsvolumen für die<br />

Erweiterung und energietechnische<br />

Optimierung der vier Trocknungskanäle<br />

und 18 Trockenkammern, in denen jährlich<br />

rund 274.000 m 3 Schnittholz für die<br />

weitere Produktion vorbereitet werden.<br />

Somit können 100 % des Schnittholzes<br />

selbst getrocknet werden. Für rund<br />

500.000 Euro wurde eine Photovoltaikanlage<br />

mit 2,4 MWp Leistung installiert,<br />

die in etwa ein Viertel des Strombedarfs<br />

des gesamten Unternehmens abdeckt,<br />

was dem Betrieb der Trocknungsanlagen<br />

entspricht. Die Investition von<br />

ca. 300.000 Euro in einen neuen Wurzelreduzierer<br />

steigert die Effizienz im<br />

Bereich der Rundholzanlieferung.<br />

© HELDENTHEATER<br />

ALBERT WEISSENSTEINER<br />

Geschäftsführer Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />

VINTAGE TRIFFT INDIVIDUALITÄT<br />

Jeder Mensch hat seinen individuellen Geschmack damit seine eigene<br />

Vorstellung, woraus sich eine heimelige Raumatmosphäre ergibt. Wenn es<br />

um Gemütlichkeit geht, steht das Wohnzimmer im Mittelpunkt des Wohnens<br />

und soll so gestaltet sein, dass es in Stil, Farbe und Material Ihren Vorstellungen<br />

entspricht.<br />

Die Stärke von kleinen Betrieben ist, dass sie sich oftmals viel flexibler auf die<br />

Wünsche ihrer Kunden einstellen können. Bei der Tischlerei Lenz in Bad Gleichenberg<br />

ist in letzter Zeit besonders der Retrolook gefragt. Sie verwenden<br />

dafür auch bestehende Elemente, die inklusive alter Garnituren und Stereoanlagen<br />

wieder in Schuss gebracht werden.<br />

www.tischlerei-lenz.at<br />

MIT HOLZ ALS UNVERZICHTBARES LADENBAU-ELEMENT<br />

Die Store Makers von umdasch sind<br />

vertrauter Partner, wenn es um<br />

spannende Ladenbau-Lösungen<br />

geht. In der Tischlerei in Gleinstätten<br />

sorgen rund 80 Mitarbeiter dafür,<br />

dass sämtliche <strong>Holz</strong>elemente in hoher<br />

Qualität produziert und pünktlich in<br />

den Stores montiert werden.<br />

© BEIGESTELLT<br />

umdasch Store Makers Leibnitz GmbH<br />

Gleinstätten 152, 8443 Gleinstätten<br />

T +43 3452 7000<br />

leibnitz@umdasch.com


STIMME FÜR<br />

NACHHALTIGKEIT UND<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

150 Jahre Austropapier! Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen<br />

Windmühlen. Dieses Sprichwort ist so alt wie Austropapier selbst und trifft die Philosophie der Vereinigung<br />

der Österreichischen Papierindustrie und ihrer 23 Mitglieder auf den Punkt.<br />

FOTOS: LUNGHAMMER.AT, ZELLSTOFF PÖLS/ TOM LEITNER, AUSTROPAPIER/ANDREA SOJKA<br />

„Die Österreichische<br />

Papierindustrie ist eine<br />

Vorreiterin in Sachen Klimaschutz,<br />

Nachhaltigkeit<br />

und Kreislaufwirtschaft.<br />

Der Zusammenhalt<br />

innerhalb der Branche ist<br />

im Jubiläumsjahr stärker<br />

denn je.“<br />

SIGRID ECKHARDT<br />

Austropapier-Geschäftsführerin<br />

Am 28. Mai 1872 wurde im damals<br />

neu gebauten Palais Eschenbach<br />

in Wien der Grundstein dafür<br />

gelegt, in der Österreichischen Papierindustrie<br />

künftig an einem Strang zu<br />

ziehen und jedwede Herausforderung<br />

gemeinsam zu meistern. Diese Entscheidung<br />

hat sich als goldrichtig erwiesen.<br />

Seit 150 Jahren arbeiten die nunmehr 23<br />

Mitglieder und ihre fast 8.000 Beschäftigten<br />

unermüdlich an höchster Qualität<br />

bei den Produkten, umfangreichen Umweltschutzmaßnahmen<br />

und nachhaltigen<br />

Produktionsprozessen. In den letzten Jahren<br />

stand vermehrt die Dekarbonisierung<br />

sowie die stetige Steigerung von erneuerbaren<br />

Energieträgern mit dem finalen<br />

Ziel des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen<br />

im Fokus.<br />

LEUCHTTURMBRANCHE<br />

DER BIOÖKONOMIE<br />

Die Österreichische Papierindustrie<br />

hat sich zu einer wahren Leuchtturmbranche<br />

der Bioökonomie entwickelt und<br />

erzeugt inzwischen mehr Energie, als sie<br />

selbst verbraucht. Insbesondere Reststoffe<br />

wie Klärschlämme oder Rinde sind<br />

wertvolle biogene Energieträger und machen<br />

bereits 60 Prozent der verwendeten<br />

Brennstoffe aus. Der Energie-Überschuss<br />

einiger Werke wird in die lokalen Netze<br />

gespeist und versorgt insgesamt rund<br />

100.000 Haushalte in Österreich. Das entspricht<br />

in etwa der Bevölkerung der Stadt<br />

Linz.<br />

Die 23 Austropapier-Mitglieder bekennen<br />

sich voll und ganz zu den Klimazielen<br />

der EU. Sie tragen aktiv zur CO 2<br />

-Reduktion<br />

bei und haben ihre Emissionen<br />

in den letzten Jahrzehnten um 40 Prozent<br />

gesenkt. Darüber hinaus investiert<br />

die Branche jedes Jahr über 100 Millionen<br />

Euro in Umweltschutzmaßnahmen.<br />

Die Investitionen der heimischen Papierund<br />

Zellstoffindustrie in modernste Anlagen<br />

mit KWK-Kraftwerken und Kläranlagen<br />

haben die heimische Branche zu<br />

einer Vorreiterin in Sachen Bioökonomie<br />

gemacht und tragen erheblich dazu bei,<br />

56<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Das Projekt „Papier<br />

macht Schule“<br />

bringt Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

das Thema Papier<br />

kreativ näher.<br />

2021 wurden in Österreich<br />

mehr als 5 Millionen<br />

Tonnen grafisches<br />

Papier, Verpackungs- und<br />

Spezialpapier produziert.<br />

die heimische Luft- und Wasserqualität<br />

hoch zu halten.<br />

me besser entwickeln können. Bei der<br />

anderen Hälfte handelt es sich um Restholz<br />

aus der Sägeindustrie, das beim Zuschnitt<br />

der Stämme zu Brettern in Form<br />

von Hackschnitzeln übrigbleibt.<br />

PAPIER SCHAFFT WELTREKORD<br />

Eine besonders schöne Auszeichnung<br />

hat das Austropapier-CSR-Projekt „Papier<br />

macht Schule“ im Jubiläumsjahr bekommen.<br />

Die Aktion wurde ins Leben gerufen,<br />

um Kindern und Jugendlichen den<br />

nachwachsenden Rohstoff <strong>Holz</strong> und den<br />

Weg hin zu Papiererzeugnissen näherzubringen.<br />

Mit der längsten Papierbaumkette<br />

der Welt und exakt 18.100 handbemalten<br />

Exponaten hat es ein engagierter<br />

Lehrer aus Gratkorn geschafft, in das re-<br />

VERANTWORTUNGSVOLLER<br />

UMGANG MIT DEM ROHSTOFF<br />

<strong>Holz</strong> ist der bedeutendste natürliche<br />

Rohstoff beim Wandel hin zu einer nachhaltigen<br />

und klimafreundlichen Wirtschaftsform.<br />

Um auch zukünftig die Rohstoffversorgung<br />

aus dem heimischen<br />

Wald zu sichern, sind gezielte Maßnahmen<br />

für einen klimafitten Wald notwendig.<br />

Sämtliches <strong>Holz</strong>, das an den österreichischen<br />

Standorten weiterverarbeitet<br />

wird, stammt zu 100 Prozent aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft. Zur Hälfte kommt<br />

es aus der Waldpflege und wird entnommen,<br />

damit sich die verbliebenen Bäunommierte<br />

Guinness Buch der Rekorde<br />

aufgenommen zu werden, das in über 100<br />

Ländern und mehr als 20 Sprachen erscheint.<br />

Sehr stolz ist die gesamte Branche<br />

auch auf das eigene Ausbildungszentrum<br />

(ABZ) in Steyrermühl, das Jahr für Jahr<br />

top ausgebildete Papiertechniker:innen<br />

hervorbringt und damit dem hohen Bedarf<br />

an Fachkräften Rechnung trägt.<br />

Ohne gut ausgebildete und motivierte<br />

Mitarbeiter:innen würden alle Bemühungen<br />

rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

nicht denselben Effekt erzielen<br />

und die Österreichische Papierindustrie<br />

auch nach 150 Jahren nicht so geeint und<br />

optimistisch in die Zukunft blicken können.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

57


DIE JAGD, DAS FLEISCH<br />

UND DER TOD<br />

Die steirische Jägerschaft zeigt sich besorgt über eine „Radikalisierung des Tierschutzes<br />

durch hauptberufliche Aktivisten“. Eine nahe an der Natur orientierte Auseinandersetzung<br />

um Jagd, Landwirtschaft und den Tod von Tieren sei nötig.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: SABINE FLIESER-JUST, BEIGESTELLT<br />

Durch ein auf Youtube<br />

veröffentlichtes<br />

Video, getarnt<br />

als objektive Berichterstattung<br />

im Stil einer<br />

Nachrichtensendung, entfacht<br />

eine Tierschutzorganisation<br />

einen Sturm an menschenverachtenden<br />

Hasspostings, der<br />

sich derzeit über die sozialen<br />

Medien und andere Kanäle<br />

entlädt. Im scheinbar objektiven<br />

Dokumentationsstil werden<br />

Behauptungen als Tatsachen<br />

hingestellt und mit subtil<br />

wirkendem Videomaterial<br />

kombiniert“, zeigt sich Marion<br />

Kranabitl-Sarkleti, Geschäftsführerin<br />

der Steirischen Jägerschaft,<br />

ent- und getäuscht vom<br />

Vorgehen der Tierschützer.<br />

Kranabitl-Sarkleti rückt<br />

die Jagd in einen tiefer führenden<br />

historischen Kontext:<br />

„Die Jagd liegt in der Wiege<br />

der Menschheit. Das Töten<br />

von Tieren, um sie zu essen,<br />

ist eine der ursprünglichsten<br />

Handlungen des Menschen,<br />

die bis heute in Form einer<br />

hochtechnisierten Bereitstellung<br />

von Fleisch als Lebensmittel<br />

den Menschen begleitet.“<br />

Tiere würden gezüchtet,<br />

aufgezogen, getötet und als<br />

Lebensmittel für eine fleischhungrige<br />

Gesellschaft bereitgehalten<br />

– in unterschiedlichster<br />

und fast unüberschaubarer<br />

Produktvielfalt.<br />

Für jedes dieser hochwertigen<br />

Produkte würden Tiere<br />

getötet. „Das Sonntagsschnitzel<br />

auf dem Teller der Steirerinnen<br />

und Steirer ist nichts<br />

anderes als ein dafür getötetes<br />

und bereitgestelltes Schwein“,<br />

stellt Kranabitl-Sarkleti klar.<br />

58<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


SCHLEICHEND AUS<br />

DEM BLICKFELD<br />

Früher sei das Schwein im<br />

Bauernhof nebenan geschlachtet<br />

worden, gemeinsam wurde<br />

jedes Stück dieses wertvollen<br />

Teiles der menschlichen Ernährung<br />

verarbeitet, verwertet<br />

und gegessen. Jedem der Beteiligten<br />

war bewusst, hier wurde<br />

ein Tier getötet, gibt Kranabitl-<br />

Sarkleti zu bedenken und meint<br />

weiter: „Und das Tier ist nicht<br />

schlagartig und in den Bruchteilen<br />

einer Sekunde gestorben,<br />

wie wenn ein Lichtschalter ausgeknipst<br />

wird. Nein, ein kurzes<br />

Zappeln, ein kurzes Sichwehren<br />

gegen den unmittelbar danach<br />

eintretenden Tod war immer<br />

und ist auch heute noch<br />

Teil des Todes. Eines Todes, den<br />

der Fleischesser und -genießer<br />

nicht sieht und auch nicht mehr<br />

sehen wollte.“<br />

Dem Konsumenten sei der<br />

Tod schleichend aus dem Blickfeld<br />

geräumt worden – auf einer<br />

weißen Unterlage, gehüllt<br />

in glänzende Folie kommt das<br />

zartrosa Schnitzel im Supermarkt<br />

unschuldiger daher als<br />

das eben im Hof geschlachtete,<br />

vorher noch kurz quiekende,<br />

zuckende Schwein, das sich weder<br />

für das Frankfurter Würstel<br />

noch für die Streichwurst oder<br />

das Schweinsrückensteak in<br />

Pfefferrahmsauce freiwillig zum<br />

Sterben hinlegt.<br />

EHRLICHE JAGD<br />

Der realistische Blick auf die<br />

Jagd nimmt den Tod als reale<br />

MARION KRANABITL-<br />

SARKLETI<br />

Geschäftsführerin der<br />

Steirischen Jägerschaft<br />

Tatsache jenseits der konsumistischen<br />

Inszenierung wahr: Die<br />

Jagd tötet – das ist ein unbestrittenes<br />

Faktum, betont Kranabitl-<br />

Sarkleti. Sie tue dies nicht nur<br />

aufgrund eines gesetzlichen<br />

Auftrages, sondern eines gewährleisteten,<br />

unmittelbar mit<br />

dem Eigentum an Grund und<br />

Boden bestehenden Rechts und<br />

als Teil der ländlichen Wertschöpfungskette<br />

mit dem örtlichen<br />

Bauern und dem Jäger als<br />

regionale Fleischproduzenten.<br />

„Und sie tut dies unmittelbar<br />

und dafür umso ehrlicher. Versteckt<br />

den Tod nicht hinter dem<br />

weitab vom Supermarkt liegenden<br />

Schlachthof, von dem<br />

der spätere Konsument möglichst<br />

nichts hören und schon<br />

gar nicht das Blut riechen will“,<br />

bekennt Kranabitl-Sarkleti, die<br />

bedauert, dass viele Menschen<br />

die Natur mit ihren komplexen<br />

Zusammenhängen nicht mehr<br />

kennen würden, kein Sensorium<br />

für die Geschehnisse dort<br />

mehr hätten.<br />

EINZIGARTIGES<br />

ZUKUNFTSPROJEKT<br />

Das fehlende Sensorium einer<br />

zunehmend im urbanen<br />

Raum lebenden Gesellschaft<br />

war ausschlaggebend für ein<br />

einzigartiges Zukunftsprojekt,<br />

das die Steirische Landesjägerschaft<br />

seit mittlerweile fast zwei<br />

Jahren in Mixnitz für naturinteressierte<br />

Menschen bereitstellt:<br />

Die Naturwelten Steiermark<br />

bieten auf einem über 2 Hektar<br />

großen Freiareal Naturwissen<br />

Die Naturwelten Steiermark in Mixnitz<br />

bieten Naturwissen für alle, die die<br />

Sprache der Natur wieder<br />

erlernen oder besser<br />

verstehen lernen<br />

wollen.<br />

für alle, die die Sprache der Natur<br />

wieder erlernen oder besser<br />

verstehen lernen wollen. Dreißig<br />

exklusive und im deutschsprachigen<br />

Raum einzigartige<br />

Erlebnisstationen bieten Lachen<br />

mit Mehrwert, denn der Humor<br />

spielt bei allen Stationen eine<br />

wichtige Rolle. „Darum bietet<br />

sich der Besuch der Naturwelten<br />

Steiermark für alle Altersklassen<br />

an. Lachen tut jeder<br />

gerne und wenn es dabei auch<br />

noch spannende Details über<br />

unsere Natur vor der Haustür<br />

gibt, bietet der Besuch der<br />

Naturwelten einen absoluten<br />

Mehrwert, der auch noch voll<br />

im Trend liegt.“<br />

Bewusst wird in den Naturwelten<br />

Steiermark nicht mit<br />

dem erhobenen Zeigefinger<br />

über die Dos und Don’ts referiert,<br />

sondern auf sympathische<br />

und interessante Weise zum<br />

Mitmachen eingeladen, unserer<br />

Natur gutzutun, anstatt ihr noch<br />

mehr zu schaden. Gleichzeitig<br />

werden die Wechselwirkungen<br />

zwischen Natur, Kulturlandschaft<br />

und Einfluss der Nutzung<br />

durch den Menschen anschaulich<br />

und verständlich erklärt.<br />

Jeder von uns kann einen<br />

wertvollen Beitrag leisten, damit<br />

uns unsere Natur besser<br />

aushält. Und jeder, der gerne<br />

draußen ist, kann das bestätigen:<br />

Die Vielfalt unserer Natur<br />

ist ein Wunder vor der Haustür,<br />

dass jedes Bemühen wert ist.<br />

Info:<br />

www.naturweltensteiermark.com<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

59


Mei Biz<br />

Persönlichkeiten<br />

im Gespräch<br />

GEORG WALCHSHOFER<br />

Wunsch-Möbel per Mausklick – mit einem innovativen Konzept bringt Casarista<br />

frischen Wind in die Branche. Casarista-Gründer Georg Walchshofer im Word-Rap.<br />

Geboren:<br />

18.02.1986<br />

Ausbildung:<br />

Studium der Industrielogistik auf<br />

der Montanuniversität Leoben<br />

Werdegang:<br />

Während des Master-Studiums bei<br />

den ADA Möbelwerken im Bereich<br />

Produktion & Logistik begonnen.<br />

Dort mehrere Stationen durchlaufen<br />

und am Schluss als Vorstand der ADA-<br />

Gruppe das Unternehmen verlassen<br />

und Casarista gegründet (2020).<br />

Familienstand:<br />

verheiratet, 2 Kinder (13 und 11 Jahre alt)<br />

Social Networks:<br />

LinkedIn & Instagram<br />

Hobbys:<br />

jede Form von geselligem<br />

Beisammensein<br />

Lieblingsessen:<br />

ein ordentliches Steak und dazu<br />

eine gute Flasche Wein<br />

Lektüre:<br />

Fachbücher & Branchen-Zeitschriften<br />

Musik:<br />

von Oldies bis Techno ist alles dabei<br />

Letzter Urlaub:<br />

Italien-Rundreise<br />

Sehnsuchtsort:<br />

Thailand<br />

Marke, die mir imponiert:<br />

Porsche (bleibt sich treu und<br />

entwickelt sich trotzdem weiter)<br />

Satz, den ich nicht mehr hören kann:<br />

Die anderen machen das auch so.<br />

Was mich nervt:<br />

unnötig lange Besprechungen<br />

Motto:<br />

Wenn es keinen Spaß macht,<br />

macht es auch keinen Sinn.<br />

Werte, die mir wichtig sind:<br />

Authentizität, Mut, Ehrlichkeit und<br />

sich selbst treu bleiben<br />

Mit wem ich mich gerne einmal<br />

unterhalten würde: Jan Marsalek<br />

Nr.-1-Zukunftsfrage:<br />

Wie hält die Gesellschaft den<br />

sozialen Frieden aufrecht?<br />

Wofür ich bedingungslos eintrete:<br />

Freiheit und Selbstbestimmtheit<br />

Was mir Sorgen macht:<br />

die abnehmende Eigenverantwortung<br />

in der Gesellschaft<br />

3 Worte zu meinem Unternehmen:<br />

individuell, cool, hochwertig<br />

3 Worte zu meinem Führungsstil:<br />

menschlich, fair, motivierend<br />

Was ich von meinen Mitarbeitern<br />

erwarte:<br />

Loyalität, Identifikation mit dem<br />

Unternehmen und Leistungsbereitschaft<br />

Anderer Beruf, der mir Spaß<br />

machen würde:<br />

Politiker<br />

Top-3-Internet-Links:<br />

casarista.com,<br />

booking.com,<br />

diepresse.com<br />

© CHRIS ZENZ, CASARISTA<br />

60<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


ZUM<br />

UNTERNEHMEN<br />

Casarista ist die junge<br />

Möbelmarke aus Graz für<br />

individualisierbare Maßmöbel.<br />

Dank dem einfach zu<br />

bedienenden Online-3D-<br />

Konfigurator wird man<br />

hier spielerisch selbst zum<br />

Designer und durch die<br />

persönliche Beratung,<br />

bestes Kundenservice, kurze<br />

Lieferzeiten und faire Preise<br />

wird ein perfektes Einkaufserlebnis<br />

geschaffen.<br />

Seit der Gründung 2020<br />

wuchs Casarista sehr schnell<br />

im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum und hat mittlerweile<br />

weitere Standorte<br />

in Berlin, München und<br />

Köln bezogen.<br />

Baumeister Ing.<br />

Gerhard Feldgrill<br />

© Harald Eisenberger, Andreas Schweighofer, Heldentheater, beigestellt<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Stressfrei bauen seit 75 Jahren – von der Planung bis<br />

zum schlüsselfertigen Haus bietet Feldgrill Bau alles<br />

aus einer Hand. Erfahrung, Kundenorientierung und<br />

der Einsatz von hochwertigen Baustoffen haben dabei<br />

Tradition.<br />

Bei der Verwirklichung des Traumhauses ist es wichtig, einen verlässlichen Partner zu haben, der bei<br />

einem Bauprojekt für Entlastung sorgt. „Leicht, einfach und unkompliziert“ ist dabei das Credo von<br />

Feldgrill Bau. Gegründet 1946, sorgt der Traditionsbetrieb aus Passail seit 75 Jahren mit Fachwissen,<br />

Erfahrung und Kompetenz für die Verwirklichung von Bauträumen – und ist dabei Ansprechpartner<br />

für alles. Der Leistungsumfang reicht von der Planung über Renovierungen bis zum schlüsselfertigen<br />

Haus. Mit einem Netz an heimischen Partnern werden individuelle Wohnträume so zur Realität.<br />

Einfach einen Termin vereinbaren und sich beraten lassen!<br />

SERVICE & LEISTUNGEN<br />

Baumeister | Zimmerei | Planungsbüro | Schlüsselfertige Bauvorhaben | Sanierungsarbeiten |<br />

<strong>Holz</strong>bauwerke | Errichtung von Gewerbebauten | Renovierungsarbeiten | Zubauten | Umbauarbeiten<br />

Gerhard Feldgrill Gesellschaft m.b.H. & Co KG<br />

Untergasse 15 | 8162 Passail | Tel.: 03179/23 227 | E-Mail: office@feldgrill-bau.at<br />

www.feldgrill-bau.at


100 PROZENT<br />

BAUMMODE<br />

Modedesigner Emanuel Burger geht<br />

mit seinem Label „Wood Fashion“ einen<br />

Schritt in Sachen Nachhaltigkeit weiter.<br />

Für seine Mode werden aus steirischem<br />

<strong>Holz</strong> feine Lyocellfasern gewonnen, das<br />

ist ein <strong>Holz</strong>Stoff aus den Zellulosefasern<br />

von entrindeten Bäumen. Damit ist die<br />

Kleidung von „Wood Fashion“ ein reines<br />

Naturprodukt aus botanischen Fasern.<br />

www.wood-fashion.at<br />

Wagt man einen<br />

Blick in die Zukunft<br />

der Modeindustrie,<br />

dann werden wir<br />

großteils Kleidung mithilfe<br />

von Bakterien, Pilzen und<br />

<strong>Holz</strong> herstellen. Und ja, diese<br />

nachhaltige Zukunft der Textilgewinnung<br />

beginnt schon<br />

heute. Eine neue Generation<br />

textiler Produzent:innen geht<br />

nämlich jetzt noch ein Level<br />

weiter und ebnet den Weg<br />

für eine grüne Zukunft – mit<br />

biofabrizierten Materialien,<br />

die aus Wäldern oder vom<br />

Meeresboden gewonnen werden.<br />

Anstatt Pflanzen, Tierhäute<br />

oder Erdöl zu Textilien<br />

zu verarbeiten, können Stoffe<br />

mithilfe von Bakterien, Hefe,<br />

Algen und Pilzen hergestellt<br />

werden.<br />

Inzwischen ist die Modewelt<br />

aufgewacht, setzt<br />

verstärkt auf innovative,<br />

biologisch abbaubare Materialien.<br />

Und es könnte dringender<br />

nicht sein – angesichts<br />

schwindender Ressourcen<br />

und steigender Umweltbelastung.<br />

Langfristige Alternativen<br />

zu Baumwolle, Polyester,<br />

Leder und Co. sind also gefragter<br />

denn je und die neue nachhaltige<br />

Zukunft. Unternehmen<br />

und Modedesigner:innen<br />

auf der ganzen Welt sind dabei,<br />

die Modeindustrie durch<br />

Biofabrikate in eine grünere<br />

Richtung zu lenken. Wie<br />

etwa mit der Lederalternative<br />

Myzel – das feine Wurzelgeflecht<br />

von Pilzen. Es ist vegan<br />

und benötigt für sein Wachstum<br />

auch nur einen Bruchteil<br />

der Zeit, des Wassers und der<br />

Nahrungsmittel im Vergleich<br />

zu den Ressourcen, die für die<br />

Aufzucht von Rindern eingesetzt<br />

werden.<br />

BIOCOUTURE AUS<br />

STEIRISCHEN BÄUMEN<br />

62<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


HOLZ<br />

COUTURE<br />

Wenn <strong>Holz</strong> auf Design trifft, dann entstehen<br />

<strong>Holz</strong>objekte für Individualisten und Ästheten.<br />

Doch der nachhaltige Werkstoff aus der Steiermark<br />

kann mehr: als biofabriziertes Material etwa<br />

die Modewelt revolutionieren.<br />

TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTOS: HERSTELLER, PEXELS<br />

Biocouture-Innovationen<br />

mittels Bäumen? Auch eine<br />

Möglichkeit! <strong>Holz</strong> gehört zum<br />

nachwachsenden Rohstoff<br />

und bei nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern wird für<br />

jeden gefällten Baum ein neuer<br />

gepflanzt. Aktuell werden<br />

sogar aus steirischem <strong>Holz</strong><br />

feine Lyocellfasern gewonnen,<br />

also ein <strong>Holz</strong>Stoff aus den<br />

Zellulosefasern von entrindeten<br />

Bäumen. So macht es etwa<br />

das österreichische Modelabel<br />

„Wood Fashion“ von Designer<br />

Emanuel Burger, der dafür<br />

vorrangig <strong>Holz</strong> aus der Steiermark<br />

und den Nachbarländern<br />

einsetzt. Die Verarbeitung ist<br />

also ressourcenschonender als<br />

bei anderen Textilien. Immerhin<br />

kennen wir bei herkömmlicher<br />

Mode aus Baumwolle<br />

oder Synthetikfasern den<br />

enormen Wasserverbrauch,<br />

die Umweltverschmutzung<br />

durch die eingesetzte Chemie,<br />

die großen Monokultur-<br />

Felder, die in den ärmeren Regionen<br />

der Welt in direkter<br />

Konkurrenz mit Flächen für<br />

die Nahrungsmittelproduktion<br />

stehen. Damit ist die Kleidung<br />

von „Wood Fashion“ ein<br />

reines Naturprodukt aus botanischen<br />

Fasern, die ohne lange<br />

Transportwege in Österreich<br />

entsteht. Und am Ende trägt<br />

man 100 Prozent Baum.<br />

HOLZDESIGN<br />

MADE IN STYRIA<br />

Wie vielfach einsetzbar<br />

<strong>Holz</strong> im Designbereich ist,<br />

zeigen immer mehr regionale<br />

Labels aus der Steiermark, die<br />

sich damit ein neues Standbein<br />

und <strong>Business</strong>idee aufgebaut<br />

haben – vom Brillendesign<br />

über Uhren bis hin zu<br />

Modeaccessoires ist vieles<br />

möglich. Gestatten: Beeindruckende<br />

<strong>Holz</strong>designs made in<br />

Styria!<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong> 63


HOLZBLICK<br />

Die Brillenmodelle des Labels „Edelweyes“<br />

überzeugen durch klare Linienführung<br />

mit konturbetonter Vollendung. Sie zeigen sich<br />

modisch-zielsicher und punkten mit stabiler<br />

Form. Materialien wie hochwertiges Acetat, Aluminium<br />

und Horn werden mit den charakteristischen<br />

<strong>Holz</strong>bügeln kombiniert und kommen<br />

mit geringem Gewicht daher. Und die spezielle<br />

Kreation der <strong>Holz</strong>bügel garantiert<br />

angenehmen Tragekomfort.<br />

www.edelweyes.at<br />

WALDKUNSTWERKE<br />

Im Mürztal avanciert <strong>Holz</strong> zu einzigartigen<br />

Kunstwerken für die eigenen vier Wände.<br />

Walter Hermann von „Harmonie in <strong>Holz</strong>“<br />

machte das Drechseln zu seiner Leidenschaft<br />

und wandelt seither heimische Obst- und<br />

Waldhölzer in kreative Vasen, Schüsseln und<br />

Kelche, die noch dazu schön anzusehen sind<br />

und jeden Raum aufwerten.<br />

www.harmonie-in-holz.at<br />

SCHMUCKE<br />

HOLZSTÜCKE<br />

Die „Astwerk“-Schmuckmanufaktur im<br />

idyllischen Trathütten, unweit von Deutschlandsberg,<br />

kreiert und fertigt Schmuckstücke<br />

aus dem wahrscheinlich besten Werkstoff:<br />

<strong>Holz</strong>. Jeder Arbeitsschritt passiert händisch,<br />

jedes <strong>Holz</strong>element wird per Hand geschnitten,<br />

gebohrt, geschliffen und geölt. Das Resultat<br />

kann sich sehen lassen: nachhaltige Schmuckstücke,<br />

die mit Liebe zum <strong>Holz</strong> und viel<br />

Kreativität hergestellt werden.<br />

www.holzschmuck-astwerk.at<br />

BAUMKLANG<br />

Ein Baum, der Musik in sich hat und auf<br />

Messen in Mailand bis Hamburg für genaues<br />

Hinhören sorgt: der „iTree“! Entwickelt wurde das<br />

Phonomöbel von Feldbacher Architekten des<br />

KMKG-Studio und umgesetzt von der Tischlerei<br />

Lenz, die sich wiederum auf die Produktion<br />

hochwertiger Audiomöbel spezialisiert hat.<br />

Selbst hat die Tischlerei etwa auch den „Klanggeber<br />

Space 075“ ins Leben gerufen: ein portabler<br />

Klanggeber für Smartphones, der außerdem<br />

noch dazu durch das verwendete<br />

Zirbenholz herrlich duftet.<br />

www.tischlerei-lenz.at<br />

ZEIT FÜR HOLZ<br />

Nachhaltigkeit, Genuss und die<br />

Leidenschaft für Neues sind die<br />

treibenden Kräfte hinter dem Label<br />

„Waidzeit“, das aus alten Eichenfässern<br />

wunderschöne Uhren, Brillen<br />

und Schmuckstücke entstehen<br />

lässt. Ein einzigartiges Verfahren<br />

ermöglicht es den Wein- und<br />

Whiskyliebhabern sowie Bierfans,<br />

exquisite Designs zu genießen und<br />

gleichzeitig zu einer nachhaltigen<br />

Zukunft beizutragen.<br />

www.waidzeit.eu<br />

64<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


der<br />

Reto<br />

Steirische Regionen zeigen auf –<br />

die neuesten Investitionen und<br />

Innovationen im Überblick.<br />

im<br />

FEBRUAR/MÄRZ 2022<br />

Die schönsten Seiten<br />

des Landes<br />

SÜSSE REZEPTE<br />

THINK GREEN<br />

HEISSE ÖFEN<br />

November 2022 | € 3,90<br />

11. Jahrgang | Nr. 9<br />

9 190001 019826<br />

09<br />

019826<br />

10<br />

DESIGNERSTÜCKE<br />

AUS HOLZ<br />

Wer sich ein Designerstück aus <strong>Holz</strong><br />

wünscht, das noch dazu praktisch wie<br />

schick jedes Outfit abrundet, der sollte sich<br />

die <strong>Holz</strong>taschen von Baumann genauer<br />

ansehen. Mit dem <strong>Holz</strong> aus heimischen Wäldern<br />

werden in Mureck mit viel Detailliebe<br />

<strong>Holz</strong>handtaschen und weitere trendige Designerstücke<br />

aus <strong>Holz</strong> gefertigt. Die Produkte,<br />

die bereits mit Designpreisen ausgezeichnet<br />

wurden, zeichnen sich durch feinste Qualität<br />

und sorgfältige Verarbeitung aus. Wahrlich<br />

ein Must-have für Individualisten.<br />

www.holzschmuck-baumann.at<br />

HOLZACCESSOIRES<br />

FÜR JEDEN GESCHMACK<br />

Accessoires, Schmuckstücke und<br />

besondere Geschenkideen – das<br />

Leibnitzer <strong>Holz</strong>schmuck-Label „eydl Wood<br />

Jewelry“ bietet in seinem umfangreichen<br />

Onlineshop <strong>Holz</strong>schmuckstücke für jeden<br />

Geschmack und Anlass und bringt damit<br />

<strong>Holz</strong> auf sein nächstes Level. Ganze trendige<br />

Themenwelten eröffnen <strong>Holz</strong>kreationen mit<br />

dem gewissen Etwas: Ketten, Anhänger, Armbänder,<br />

Ohrringe und vieles mehr.<br />

www.eydl.shop<br />

KRAFTPROBE<br />

TATKRAFT<br />

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STEIRERIN<br />

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UMDENKEN<br />

Lösungen sind die<br />

Lösung! Genetiker Markus<br />

Hengstschläger im Interview<br />

RESSOURCE<br />

MENSCH<br />

Das wichtigste Kapital<br />

eines Unternehmens<br />

KRAFT<br />

der Steiermark<br />

Das steirische Lifestyle-Magazin „DIE STEIRERIN“<br />

sucht für sein Team eine/n:<br />

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STEIRERIN<br />

66<br />

SEX-<br />

FRAGEN<br />

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Jänner <strong>2023</strong> | € 3,90<br />

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TÄTIGKEITSBEREICHE:<br />

• Die Betreuung bestehender Anzeigenkunden<br />

• Das Akquirieren von Neukunden<br />

• Die Erstellung von Angeboten & Entwicklung von Werbekonzepten<br />

ANFORDERUNGSPROFIL:<br />

• Sie sind kommunikativ & kreativ<br />

• Sie sind teamfähig, verhandlungsgeschickt & organisationsfähig<br />

• Sie sind mobil & flexibel<br />

• Sie arbeiten eigenverantwortlich & ergebnisorientiert<br />

• Sie konnten idealerweise bereits Erfahrung in der Medienbranche<br />

sammeln<br />

WIR BIETEN:<br />

• Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung, eine Zusammenarbeit ist auch<br />

auf Basis eines Werkvertrags möglich.<br />

• Für diese Position bieten wir ein jährliches Bruttomindestgehalt von<br />

€ 21.000,– (bei Vollzeitbeschäftigung) zzgl. 10 % Provision auf den<br />

Netto-Umsatz, basierend auf dem angeführten Anforderungsprofil.<br />

Entsprechende Berufserfahrung und Qualifikationen werden zusätzlich<br />

berücksichtigt. Planumsatz im ersten Jahr netto € 250.000,–<br />

• Wenn Sie nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen und<br />

Interesse daran haben in einem dynamischen Umfeld mitzuwirken,<br />

freuen wir uns, Sie bald kennenzulernen.<br />

Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild senden Sie uns bitte per E-Mail an: office@diesteirerin.at<br />

oder per Post an: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz<br />

www.diesteirerin.at


RICHTIG<br />

GUT<br />

VERSICHERT<br />

Mit den Versicherungen ist es ja so eine Sache: Meist weiß man gar<br />

nicht, welche man hat, welche wichtig sind und welche man gar nicht bräuchte.<br />

Hier können Versicherungsmakler:innen helfen.<br />

TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: ALEXANDRA B., SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

Silvia Rainer,<br />

Versicherungsmaklerin aus Liezen<br />

Oft sind die vor Jahren abgeschlossenen<br />

Versicherungen nicht<br />

mehr aktuell oder mit zu hohen<br />

Prämien belastet. Gerade in Zeiten wie<br />

diesen wären viele jedoch froh, unnötige<br />

Kosten einsparen zu können. Damit<br />

man sich nicht selbst in den „Versicherungsdschungel“<br />

einlesen muss, stehen<br />

Versicherungsmakler:innen für Beratung<br />

und Gesamtüberblick zur Verfügung. Sie<br />

beraten unabhängig und individuell und<br />

finden mit den Kund:innen gemeinsam die<br />

optimale Versicherungslösung. Sie agieren<br />

nicht weisungsgebunden, unabhängig<br />

von allen Versicherungen und bieten das<br />

beste Preis-Leistungs-Verhältnis an. Silvia<br />

Rainer aus Liezen und Christian Hofer<br />

aus Weiz geben stellvertretend für die<br />

steirischen Versicherungsmakler:innen<br />

Antworten auf die dringendsten Fragen.<br />

BUSINESS MONAT: Wo liegen die<br />

Vorteile, wenn man professionelle<br />

Versicherungsberatung in Anspruch<br />

nimmt?<br />

Silvia Rainer: Wir Versi cherungsmakler:innen<br />

bieten nicht nur neue Versicherungen<br />

an, sondern verschaffen uns<br />

eine Übersicht über alle bestehenden<br />

Versicherungsverträge und die sich daraus<br />

ergebenden Leistungsbestände sowie<br />

Prämiengesamtkosten.<br />

Wo gibt es Möglichkeiten,<br />

Geld zu sparen?<br />

Rainer: Ziel sollte sein, eventuelle Doppelversicherungen<br />

– auch mit dem/der<br />

Partner:in – zu vermeiden sowie eine ausführliche<br />

Risikoprüfung durchzuführen:<br />

Was brauche ich in meiner Lebensphase,<br />

wo kann ich einsparen?<br />

Warum ist gerade jetzt<br />

ein guter Zeitpunkt?<br />

Christian Hofer: Wegen der vermehrt<br />

auftretenden Unwetterereignisse und der<br />

aktuellen Situation am internationalen<br />

Wirtschaftsmarkt sind Versicherungen<br />

gezwungen, ihre Prämien zu erhöhen. Daher<br />

ist es sinnvoll, Verträge so schnell wie<br />

möglich anzupassen, um etwaigen Preissteigerungen<br />

zuvorzukommen!<br />

Welche Versicherungen sollten<br />

dabei besonders im Fokus liegen?<br />

Rainer: Bei Unfall- oder Krankenversicherungen<br />

sollte man Familienrabatte<br />

nutzen. Bei der Rechtsschutzversi-<br />

66<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


cherung ist ein:e Partner:in auch immer<br />

automatisch mitversichert. Kfz-Prämien<br />

ändern sich ständig, die gilt es zu beobachten.<br />

Und auch die Versicherung des Eigenheims<br />

bzw. Haushalts ist zu checken.<br />

Sind die Kinder schon in Ausbildung oder<br />

vielleicht bereits ausgezogen?<br />

Hofer: Sehr gefragte und empfehlenswerte<br />

Angebote gibt es aktuell bei den<br />

Krankenversicherungen. Aufgrund der<br />

steigenden Zinsen wird auch das Bausparen<br />

wieder attraktiver, hier ist es möglich,<br />

Einstiegszinssätze von bis zu 3 Prozent zu<br />

bekommen.<br />

Wie sieht es in puncto<br />

Lebensversicherung aus?<br />

Rainer: Auch hier ist eine Zusammenlegung<br />

von mehreren Produkten<br />

sinnvoll, das sollte man genau überprüfen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt<br />

sind auch Absicherungen von Krediten<br />

– ist diese überhaupt noch notwendig<br />

für mich? Mit einer Checklist, die wir<br />

Versicherungsmakler:innen gemeinsam<br />

mit unseren Kund:innen erstellen, lässt<br />

sich eine genaue Bestandsaufnahme machen<br />

und in weiterer Folge bestimmt einige<br />

Euro einsparen.<br />

STEIRISCHE<br />

VERSICHERUNGSMAKLER<br />

Online finden Sie Ihre steirischen<br />

Versicherungsmakler:innen in Ihrer Nähe:<br />

www.versicherungsmakler-stmk.at<br />

(Menüpunkt „Informationen für Kunden“)<br />

Warum Versicherungsmakler:innen?<br />

• Sie agieren nicht weisungsgebunden und<br />

unabhängig von allen Versicherungen<br />

• Sie sind den Kund:innen verpflichtet<br />

• Sie haben einen Gesamtüberblick über die<br />

komplexe Versicherungslandschaft<br />

• Sie unterstützen im Schadenfall und agieren<br />

stets auf der Seite der Kund:innen<br />

• Sie sind über sich ständig ändernde<br />

Rahmenbedingungen und neue Produkte<br />

informiert<br />

• Sie kennen Nischen- und Spezialprodukte und<br />

haben Sonderlösungen parat<br />

• Sie garantieren das beste Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis<br />

• Sie analysieren mit den Kund:innen das Risiko<br />

und konzipieren ein maßgeschneidertes Produkt<br />

• Sie bieten ein Rundum-Service (Risikoanalyse,<br />

Angebotsvergleich, Abwicklung der<br />

Formalitäten, Fristenüberwachung, Prüfung der<br />

Polizzen und Rechnungen, Unterstützung bei<br />

Auszahlungen etc.)<br />

Christian Hofer,<br />

Versicherungsmakler aus Weiz<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

67


BIZOCIETY<br />

1 2 3<br />

MEDIENEMPFANG<br />

Erstmals seit drei Jahren fand wieder der traditionelle<br />

Neujahrsempfang des Landes Steiermark<br />

für Vertreterinnen und Vertreter der heimischen<br />

Medienlandschaft und Kommunikationsverantwortliche<br />

aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und<br />

Interessenvertretungen statt. Landeshauptmann<br />

Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Anton Lang konnten dazu im Weißen Saal<br />

der Grazer Burg mehr als 100 Gäste begrüßen.<br />

4 5<br />

NEUJAHRS-<br />

EMPFANG WKO<br />

STEIERMARK<br />

„<strong>2023</strong> müssen wir vom<br />

Reden ins Tun kommen“<br />

Nach drei Jahren coronabedingter<br />

Pause traf sich<br />

das „Who is Who“ der steirischen<br />

Wirtschaft und Politik<br />

wieder beim traditionellen<br />

Neujahrsempfang der WKO<br />

Steiermark. Ein geselliger<br />

Jahresauftakt, den Präsident<br />

Josef Herk auch für klare<br />

Worte nutzte: „<strong>2023</strong> muss<br />

das Jahr sein, in dem wir<br />

Entscheidungen treffen und<br />

endlich auch umsetzen.“<br />

Damit gemeint: planbare<br />

Energiepreise, effizientere<br />

und vor allem schnellere Behördenverfahren<br />

sowie eine<br />

offene und ehrliche Debatte<br />

über (notwendige) Anpassungen<br />

beim Pensionsantrittsalter.<br />

1<br />

2<br />

1. Landeshauptmann Christopher Drexler<br />

(r.) und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Anton Lang<br />

2. Landesrätin Ursula Lackner, Klubobfrau<br />

Barbara Riener und Gepapictures-Geschäftsführerin<br />

Ingrid<br />

Gerencser (v. l.)<br />

3. Pressesprecher Markus Poleschinski<br />

und Landesrätin Barbara Eibinger-<br />

Miedl<br />

4. Landesrätin Doris Kampus und<br />

Kronen-Zeitung-CvD Gerald Schwaiger<br />

5. Rund 100 Gäste kamen zum traditionellen<br />

Medienempfang des Landes<br />

Steiermark.<br />

3<br />

1. Josef Herk wünschte „Profit Neujahr“.<br />

2. WKO-Führungsspitze rund um<br />

Präsident Josef Herk (r.): Direktor<br />

Karl-Heinz Dernoscheg mit den<br />

Vizepräsidenten Andreas Herz,<br />

Gabi Lechner und Herbert Ritter<br />

(v. l.)<br />

3. Rund 250 prominente Gäste aus<br />

Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />

folgten der Einladung der WKO<br />

Steiermark zum traditionellen<br />

Neujahrsempfang.<br />

© FOTO FISCHER, MORGENSTERN © LAND STEIERMARK/BINDER<br />

68<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


IV-NEUJAHRS-<br />

EMPFANG<br />

„Was uns wirklich weiterhilft, sind<br />

realistische, konstruktive Szenarien<br />

und vor allem konkrete,<br />

ideologiefreie Lösungen. Und das<br />

tägliche konsequente harte Arbeiten<br />

an diesen Lösungen“, betonte<br />

IV-Steiermark-Präsident Stefan<br />

Stolitzka in seiner Rede anlässlich<br />

des Neujahrsempfangs der Industriellenvereinigung<br />

Steiermark<br />

in der Aula der Alten Universität.<br />

Unter den rund 200 Gästen waren<br />

zahlreiche Vertreterinnen und<br />

Vertreter der steirischen Industrie,<br />

die Mitglieder der steirischen<br />

Landesregierung, Präsidenten<br />

und Direktoren der Sozialpartner,<br />

Vertreterinnen und Vertreter aus<br />

Wissenschaft und Medien.<br />

1 2<br />

3 4<br />

© ERWIN SCHERIAU © MARIJA KANIZAJ<br />

1. IV-Österreich-Präsident Georg Knill (l.) und IV-Steiermark-<br />

Präsident Stefan Stolitzka<br />

2. Das IV-Präsidium: Nina Pildner-Steinburg, Stefan Stolitzka,<br />

Franz Kainersdorfer und Franz Mayr-Melnhof-Saurau (v. l.)<br />

ANTENNE-<br />

GRAWE-<br />

PUNSCH<br />

Der Adventpunsch von<br />

Grawe und Antenne<br />

Steiermark gehört zu<br />

Weihnachten wie Kekse<br />

und Sternspritzer. Nach<br />

zweijähriger Pause konnte<br />

nun endlich wieder<br />

eingeladen werden. Wie<br />

gewohnt stand auch dieses<br />

Jahr der gute Zweck<br />

im Mittelpunkt. Zahlreiche<br />

Gäste folgten der Einladung<br />

von Grawe-Generaldirektor<br />

Klaus Scheitegel<br />

und Antenne-Steiermark-<br />

Geschäftsführer Gottfried<br />

Bichler zum geselligen<br />

Beisammensein. In diesem<br />

Jahr gingen die Spenden<br />

und Erlöse an den Verein<br />

Rainbows Steiermark, der<br />

seit mittlerweile 31 Jahren<br />

Kinder und Jugendliche in<br />

schweren familiären Situationen<br />

unterstützt.<br />

1<br />

3<br />

5<br />

4<br />

3. Landesrätin Juliane Bogner-Strauß und Unternehmer Jürgen<br />

Roth<br />

4. Junge-Industrie-Vorstand Julia Aichhorn und Dominik Santner<br />

mit stv. Geschäftsführerin der IV Steiermark Nina Zechner (M.)<br />

2<br />

1. Styria-Media-Group-<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Markus Mair (l.), Landesrätin<br />

Ursula Lackner und<br />

Antenne-Boss Gottfried<br />

Bichler<br />

2. Citypark-Centermanager<br />

Waldemar Zelinka,<br />

Shopping-Nord-Centerleiterin<br />

Heike Heinisser<br />

und DIS-AG-Niederlassungsleiterin<br />

Karin<br />

Wagner (v. l.)<br />

3. Casino-Graz-Direktor<br />

Manuel Haderer (l.) und<br />

Casino-Graz-Marketingchef<br />

Stefan Bachernegg<br />

4. Der ehemalige Grawe-<br />

Chef Franz Harnoncourt-Unverzagt<br />

(l.) und<br />

Grawe-Vorstandsvorsitzender<br />

Klaus Scheitegel<br />

5. Groß war der Andrang<br />

beim Grawe-Antenne-<br />

Punsch, der nach zwei<br />

Jahren Pause endlich wieder<br />

stattfinden konnte.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

69


MIT APP GEGEN<br />

LEBENSMITTEL-<br />

VERSCHWENDUNG<br />

Too Good To Go hat sich mit seiner <strong>Business</strong>-<br />

Idee gegen Lebensmittelverschwendung<br />

einem Thema verschrieben, das mittlerweile<br />

große Ausmaße annimmt. Die 2016 in Dänemark<br />

gelaunchte App ermöglicht es Unternehmen<br />

wie Bäckereien, Restaurants, Cafés,<br />

Hotels und Supermärkten, überschüssige<br />

Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis<br />

an EndkundInnen zu verkaufen. Sabine Beer,<br />

Head of Marketing bei Too Good To Go Österreich,<br />

präsentierte im Rahmen des 345. Marketing<br />

Clubabends im Schlossberghotel Graz<br />

spannende Details rund um eine der größten<br />

Apps gegen Lebensmittelverschwendung,<br />

die mittlerweile 1,5 Millionen User und<br />

6.200 Partnerbetriebe wie Spar, Hofer, Metro,<br />

Hilton, Sorger und Ikea gewinnen konnte.<br />

1<br />

2 3<br />

1. Thomas Foscht (Präsident<br />

des Marketing Club Graz) mit<br />

der Vortragenden Sabine Beer<br />

(Too Good To Go) und dem<br />

Moderator des Abends Richard<br />

Kaufmann (Spar)<br />

2. Reinhard Granec (Europharma),<br />

Bernd Lierzer (Magna) und Rolf<br />

Hadolt (Global Express)<br />

3. Gerhard Hofbauer (Caritas),<br />

Christina Schönbacher (ams<br />

osram) und Christian Taucher<br />

(Caritas)<br />

4. Karl-Heinz Krois (Kühne +<br />

Nagel), Karin Ploder und<br />

Andreas Jaklitsch (beide Rotes<br />

Kreuz)<br />

5. Gerhard F. Kroell (Madison)<br />

und Gerhard Weswaldi (Energie<br />

Steiermark)<br />

6. Karin Kostwein (Gaulhofer)<br />

und Daniel Katschner (Wilfling<br />

Reklamebau)<br />

7. Bernd Walter (Wo&Wo), Philipp<br />

Töscher (Energie Graz) und<br />

Andreas Rath (ORF Steiermark)<br />

8. Petra Zehetleitner-Ruderer<br />

(Raiffeisen), Petronella<br />

Johs-Krasser (JKG) und<br />

Angela Kohlroser (Kohlroser<br />

Kachelöfen)<br />

9. Lukas Stoppacher, Daniel<br />

Kreimer (beide Uni Graz) und<br />

Leonhard Kehl (Kehl Pricing)<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8 9<br />

5<br />

© OLIVER WOLF<br />

70<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


TOP-NACHFOLGER:INNEN BEIM<br />

FOLLOW ME AWARD<br />

Die Wirtschaftskammer Steiermark verlieh im November 2022 den Follow me<br />

Award an die beliebtesten Nachfolger:innen des Landes. Diese wurden von der<br />

Bevölkerung mittels Voting gewählt.<br />

© WKO, CESCUTTI, GUIDO LIENHART, WKO STEIERMARK<br />

Die Stimmabgabe<br />

für den Award war<br />

den ganzen Oktober<br />

lang ein Mal<br />

pro Tag möglich – entweder<br />

online oder offline (Unterschriftenlisten).<br />

Es gibt dabei<br />

zwei Kategorien: familieninterne<br />

und -externe Übergabe.<br />

Insgesamt wurden fast 30.000<br />

Stimmen gesammelt.<br />

Katrin Hierzer sicherte sich<br />

nicht nur den 1. Platz in der Kategorie<br />

familienexterne Nachfolge,<br />

sondern mit 6.853 persönlichen<br />

Unterschriften und<br />

974 Onlinevotes auch den Gesamtsieg.<br />

Nominiert wurde sie<br />

von der WKO Regionalstelle<br />

Südoststeiermark. Deren Leiter<br />

Thomas Heuberger nennt<br />

als einen Grund für die Nominierung:<br />

„Gerade in erfolgreichen<br />

Betrieben könnte die<br />

Gefahr herrschen, dass zu wenig<br />

Platz für die nächste Generation<br />

bleibt. Frau Kögler und Frau<br />

Hierzer beweisen eindrucksvoll<br />

das Gegenteil: Eine erfolgreiche<br />

Übergabe kann so ‚einfach‘ sein,<br />

wenn die Menschen sich respektieren<br />

und die Stärken der<br />

jeweils anderen Person zu schätzen<br />

wissen.“ (Mehr zu Hierzers<br />

Altstadtladen in Feldbach lesen<br />

Sie auf den nächsten Seiten.)<br />

Den zweiten Platz in dieser Kategorie<br />

belegte Markus Trafella<br />

von der Handwerks-Bäckerei<br />

Trafella in Öblarn mit 5.285<br />

Stimmen. In der Handwerks-Bäckerei<br />

Trafella wird Brotbacken<br />

als HANDwerk hochgehalten.<br />

„Endlich wieder ein Brot wie<br />

früher: Das ist ein schönes Kompliment,<br />

das ich immer wieder<br />

höre!“, so Trafella.<br />

In der Kategorie familieninterne<br />

Nachfolge hat Sigrid Strassegger<br />

mit dem Unternehmen<br />

„Äpfel in Form“ aus Eggersdorf<br />

bei Graz mit 7.721 Stimmen den<br />

ersten Platz erreicht. Sie hat das<br />

Unternehmen von ihrer Mutter<br />

übernommen. „Ich bin stolz auf<br />

meine jetzige Position, weil das<br />

Produkt des Herzapfels etwas<br />

Einzigartiges ist, für das ich jetzt<br />

verantwortlich sein darf.“ Für<br />

die herzförmigen Äpfel gibt es<br />

ein weltweites Patent, bis dorthin<br />

war es jedoch ein jahrelanger<br />

Weg.<br />

Auf den zweiten Platz in dieser<br />

Kategorie reihte sich Elmar<br />

Mochart von Mochart Installationstechnik<br />

aus Köflach mit<br />

2.667 Stimmen ein. Elmar Mochart<br />

hat für den Betrieb, den<br />

er von seinen Eltern übernommen<br />

hat, eine klare Vision: „Dass<br />

ein Haus keine Betriebskosten<br />

mehr verursacht, sondern sich<br />

völlig eigenständig mit Energie<br />

versorgt.“ Besonders gefällt ihm<br />

an seinem innovativen Umfeld,<br />

„dass bei kniffligen Aufgaben die<br />

besten Lösungen immer wieder<br />

im eigenen Team entstehen.<br />

WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />

Gabriele Lechner zeigt<br />

sich von dem Erfolg des heurigen<br />

Follow me Awards beeindruckt:<br />

„Die überwältigenden Zahlen<br />

zeigen, wie gut diese Betriebe<br />

regional verankert sind. Ich freue<br />

mich sehr, dass die erfolgreichen<br />

Betriebsnachfolge-Geschichten<br />

eine so breite Öffentlichkeit erreicht<br />

haben, und ich hoffe darauf,<br />

dass noch mehr diesen<br />

Beispielen folgen.“ Rund 6.400<br />

Arbeiterbetriebe stehen in der<br />

Steiermark allein bis zum Jahr<br />

2029 zur Nachfolge an. Von deren<br />

erfolgreichen Weiterführung<br />

hängen um die 80.000 Arbeitsplätze<br />

ab. Aus diesem Grund<br />

wurde die Nachfolgeinitiative<br />

„Follow me“ ins Leben gerufen.<br />

Diese hilft, Übergeber:innen und<br />

potenzielle Übernehmer:innen<br />

zusammenzubringen und unterstützt<br />

gemeinsam mit dem steiermarkweiten<br />

Partnernetzwerk<br />

beim gesamten Nachfolgeprozess.<br />

followme.nachfolgen.at<br />

TRÄGER PREMIUMPARTNER LEADPARTNER<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

71


WIE IN EINER<br />

ANDEREN ZEIT<br />

Katrin Hierzer, Gesamtgewinnerin des Follow me Award, spricht im Interview<br />

über ihr Geschäft, ihr herzliches Verhältnis zu Geschäftspartnerin Beatrix Kögler<br />

und den besonderen Zauber der Altstadtgasse.<br />

TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: THOMAS LUEF<br />

BUSINESS MONAT: Wie ist die<br />

Betriebsübernahme abgelaufen?<br />

Katrin Hierzer: Ich habe bereits vor einigen<br />

Jahren meine zweite Lehre bei Beatrix<br />

Kögler im Altstadtladen gemacht. Nachdem<br />

ich sie abgeschlossen hatte, haben sich unsere<br />

Wege getrennt. Ich habe geheiratet und<br />

eine Familie gegründet, wir sind aber immer<br />

in Kontakt geblieben. 2020 war ich dann mit<br />

meinem Mann im Altstadtladen zum Weihnachtseinkauf.<br />

Frau Kögler hat mir dort gesagt,<br />

dass sie sich nach einer Nachfolgerin<br />

umschaut. Daheim hat mein Mann gesagt:<br />

„Wär’ das nichts für dich? Du hast doch immer<br />

gesagt, dass es dort so schön war.“ Ich<br />

habe dann darüber nachgedacht, weil ich<br />

mir nicht sicher war, ob ich das schaffen<br />

würde. Dann habe ich Frau Kögler angerufen,<br />

und sie war überglücklich über meinen<br />

Vorschlag. Dann bin ich für ein paar Stunden<br />

pro Woche ins Geschäft zurückgekommen<br />

und wir haben geschaut, ob unsere Zusammenarbeit<br />

immer noch so gut funktioniert.<br />

Und seitdem klappt es wunderbar, die WKO<br />

hat uns dann im Rahmen des „Follow me“-<br />

Programms perfekt beraten und seit 1.1.2022<br />

bin ich offiziell Teilhaberin. Frau Kögler steht<br />

mir zur Seite, bis meine Kinder ein bisschen<br />

älter sind. Ich bin froh, bei all den neuen Herausforderungen<br />

noch eine Mentorin an meiner<br />

Seite zu haben.<br />

Wie ist der Altstadtladen entstanden?<br />

Das Geschäft ist ein Lebenswerk, das Beatrix<br />

und Robert Kögler aufgebaut haben. 1987<br />

kauften die beiden ein altes Ackerbürgerhaus<br />

aus dem 16. Jahrhundert samt Hinterhof<br />

und Garten am Feldbacher Hauptplatz.<br />

Man erkennt noch heute die an das Bürgerhaus<br />

anschließenden Keller, Stallungen und<br />

Werkstätten. Ziel war es, das Alte zu erhalten,<br />

Neues anzupassen und durch viel Grün<br />

eine idyllische Atmosphäre zu schaffen. So<br />

entstand die Feldbacher Altstadtgasse, in<br />

der heute neben dem Altstadtladen das Restaurant<br />

„La Piazzetta“, „Sissis Weinbar“, „Sir<br />

Robert’s Teehaus“, die Weihnachtsausstellung<br />

und die Steuerberatung „Schwarz &<br />

Partner”-Platz finden. Die Köglers wohnen<br />

nach wie vor im 1. Stock, so wie es früher<br />

auch üblich war.<br />

Was ist das Besondere am Altstadtladen?<br />

Ich glaube, so etwas wie bei uns gibt es<br />

kein zweites Mal. Wenn man die Altstadtgasse<br />

betritt, ist man wie in einer anderen Zeit,<br />

auch die Zeit vergeht langsamer. Es ist nicht<br />

nur das Geschäft, sondern das Gesamtkonzept<br />

der Läden miteinander. Man kann einfach<br />

abschalten, gustieren, nette Gespräche<br />

führen. Wir Geschäftsinhaber:innen sind<br />

auch untereinander gut vernetzt, man verweist<br />

Kund:innen weiter. Und nach Feier-<br />

72<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


abend gehen wir auch selber gern in eins<br />

der angrenzenden Lokale, um den Tag Revue<br />

passieren zu lassen. Und einfach die<br />

ganze Atmosphäre: Die Köglers pflegen den<br />

üppigen Blumenschmuck in der Gasse, es<br />

gibt einen Brunnen. Man hat richtig den Eindruck,<br />

man kommt raus aus der Stadt und<br />

rein ins Grüne. Und im Laden haben wir immer<br />

Zeit, mit den Kund:innen ein paar Worte<br />

zu wechseln, auch wenn es mal ein bisschen<br />

stressig ist. Die Leute wissen die Beratung<br />

bei uns zu schätzen.<br />

Welches Sortiment bietet der Laden?<br />

Auf 230 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />

gibt es bei „Besonderes zum Verschenken,<br />

Sammeln und Wohlfühlen“: Porzellan, die berühmten<br />

Hummel-Figuren, Dekoratives für<br />

den Wohn-, Büro- und Gartenbereich, Praktisches<br />

für Heim und Küche, Geschenksund<br />

Kinderbücher, Liebes für die Jüngsten,<br />

Tauf- und Geburtsgeschenke, Schmuck und<br />

Papeterie. Wir versuchen, stark mit Emotionen<br />

zu arbeiten. Im 1. Stock befindet sich<br />

ganzjährig unsere Weihnachtswelt, in der<br />

man Weihnachten entdecken kann, wie es<br />

früher war, mit Kunsthandwerk, <strong>Holz</strong>schnitzereien,<br />

Thun-Engeln und Adventkalendern.<br />

Es gibt auch einen Onlineshop unter www.<br />

robea.at (der Name kommt von Robert und<br />

Beatrix Kögler).<br />

Wer hat Sie für den Follow me Award<br />

angemeldet und wie war dann der<br />

Ablauf?<br />

Die WKO Regionalstelle Südoststeiermark<br />

hat uns nominiert. Im Oktober haben<br />

wir angefangen, Unterschriften zu sammeln,<br />

persönlich und online. Wir haben insgesamt<br />

7.827 Stimmen bekommen, das ist echt ein<br />

Wahnsinn. Es haben aber auch so viele mitgeholfen,<br />

sonst hätten wir das nicht geschafft.<br />

Es gab ganz viele Kund:innen, die extra gekommen<br />

sind und unterschreiben wollten,<br />

und wir haben natürlich auch Kund:innen<br />

angesprochen, wir waren auch in der Region<br />

unterwegs. Die Gemeinde Feldbach hat das<br />

Voting auf Facebook publik gemacht. Auch<br />

unsere Nachbarbetriebe in der Altstadtgasse<br />

haben mitgeholfen, unsere Familien haben<br />

Unterschriften gesammelt und waren unterwegs,<br />

die WKO-Regionalstelle hat uns unterstützt.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle bei<br />

allen Mitwirkenden bedanken, ich bin wirklich<br />

sehr gerührt.<br />

Werden Sie jetzt häufig auf den Gewinn<br />

angesprochen?<br />

Ja, schon. Der Altstadtladen war zwar vorher<br />

schon bekannt, aber viele kommen jetzt<br />

extra zum Gratulieren oder um den Preis<br />

anzuschauen. Der steht im Geschäft neben<br />

dem Cheer Award von Frau Kögler. Die Nominierung<br />

an sich war eigentlich schon der<br />

Hauptgewinn, weil der Laden jetzt in aller<br />

Munde ist.<br />

Was würden Sie angehenden<br />

Jungunternehmer:innen raten?<br />

Einfach trauen! Bevor ich diesen Anruf gemacht<br />

habe, habe ich mir schon Gedanken<br />

gemacht. Was, wenn Frau Kögler sagt: „Nein,<br />

schau, das ist nichts für dich.“ Aber der Anruf<br />

hat sie dann so glücklich gemacht! Fragen<br />

kostet nichts. Alles andere kommt von allein,<br />

man muss einfach mal anfangen. Und aus<br />

meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine<br />

Mentorin natürlich viel hilft. Frau Kögler ist<br />

wie eine Mutter zu mir, schon damals während<br />

der Lehrzeit. Ob privat oder beruflich,<br />

sie hat immer ein offenes Ohr für mich – mit<br />

so jemandem an der Seite ist der Sprung in<br />

die Selbstständigkeit einfacher, das gibt viel<br />

Mut.<br />

ALTSTADTLADEN<br />

Katrin Hierzer und Beatrix Kögler<br />

Hauptplatz 12, 8330 Feldbach<br />

Tel.: 0664/59 48 548 und 0664/61 40 471<br />

info@altstadtladen.at<br />

www.altstadtladen.at<br />

www.facebook.com/Altstadtladen<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

73


ERBEN & SCHENKEN –<br />

ABER RICHTIG!<br />

Nach der erfolgreichen Premiere<br />

im Vorjahr wollen wir Sie auch<br />

heuer wieder mit unserem Vorsorgeratgeber<br />

bei der Klärung essenzieller<br />

Fragen im Leben mit hilfreichen Informationen<br />

begleiten – rechtlich, steuerlich,<br />

finanziell und persönlich.<br />

Wir reden über Altersvorsorge, wie man<br />

vererbt oder schenkt und dabei möglichst<br />

Steuern spart und Streit vermeidet.<br />

Denn eines ist klar: Für jede und jeden<br />

kommt früher oder später die Zeit, in der<br />

man sich mit der eigenen Alters- und<br />

Ablebensvorsorge beschäftigen muss.<br />

Daher ist es wichtig, vorzudenken und<br />

vorzuplanen.<br />

Und genau das wollen wir in Zusammenarbeit<br />

mit Profis wie der Notariatskammer<br />

für Steiermark sowie der Kammer<br />

der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

Steiermark mit diesem Ratgeber bieten.<br />

Wir geben Antworten auf Fragen wie<br />

„Welche Steuern fallen bei einer Schenkung<br />

an?“, „Welche Form muss ein Testament<br />

haben, um rechtlich gültig zu<br />

sein?“ und „Was muss man bei der finanziellen<br />

Vorsorge beachten?“.<br />

Zusätzlich finden Sie die wichtigsten<br />

Adressen von steirischen Experten angeführt,<br />

um einen Überblick über die<br />

richtigen Ansprechpartner zu haben.<br />

In diesem Sinne bieten wir Ihnen mit dem<br />

STEIRERIN Vorsorgeratgeber ein<br />

Allround-Nachschlagewerk zu diesen<br />

wichtigen Themen.<br />

Ihre Nicole Niederl<br />

Geschäftsführung<br />

Steirerin Verlags GmbH & Co KG


HIER DEN STEIRERIN<br />

VORSORGE-RATGEBER ONLINE LESEN


HEADS & NEWS<br />

Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

4<br />

1 Export-Rekord<br />

Die steirische Exportwirtschaft erzielte im<br />

ersten Halbjahr 2022 einen neuen Rekord.<br />

Die heimischen Warenexporte stiegen von<br />

Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr<br />

um 11,2 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro.<br />

Damit wurde der bisherige Höchststand<br />

für ein erstes Halbjahr aus dem Jahr 2019<br />

(13,4 Milliarden Euro) deutlich übertroffen.<br />

Foto: Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark Josef Herk, Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl und Präsident<br />

der Industriellenvereinigung Steiermark Stefan<br />

Stolitzka (v. l.)<br />

2 Beratungswochen<br />

Die Folgen von Krieg, Pandemie und Energiekrise<br />

strapazieren nicht nur Wirtschaft und<br />

Finanzmärkte, sondern sind längst mitten<br />

in der Gesellschaft angekommen. Teuerung<br />

und Inflation, aber auch Zinserhöhungen<br />

und neue Richtlinien bei Kreditvergaben sorgen<br />

für Verunsicherung. Die Steiermärkische<br />

Sparkasse macht diese Verunsicherung mit<br />

Jahresanfang zum (Gesprächs-)Thema. Bis<br />

Ende Februar <strong>2023</strong> lädt das Finanzinstitut<br />

zu den Beratungswochen. In persönlichen<br />

Gesprächen klären Kundenbetreuer:innen<br />

offene Fragen zu Finanzierung, Vorsorge<br />

und Veranlagung. Foto: Peter Strohmaier,<br />

Vertriebsdirektor Retailvertrieb Steiermark,<br />

und Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender<br />

Steiermärkische Sparkasse (v. l.)<br />

3 Kinderwünsche erfüllt<br />

Im Dezember setzten sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Merkur Versicherung<br />

wieder einmal für die gute Sache<br />

ein: In Kooperation mit ausgewählten Kinder-<br />

und Jugendhilfsorganisationen wurden<br />

224 Weihnachtswünsche erfüllt. Im Rahmen<br />

eines exklusiven Konzerts am Merkur Campus<br />

mit dem Cellisten Friedrich Kleinhapl,<br />

begleitet von Kim Barbier, wurde zusätzlich<br />

Geld für Licht ins Dunkel gesammelt. Foto:<br />

Cellist Friedrich Kleinhapl (l.) und Ingo Hofmann,<br />

CEO der Merkur Versicherung.<br />

4 Interaktive Jobworld<br />

Der Bedarf an Versicherungsberatern steigt<br />

kontinuierlich. Gute Mitarbeiter zu finden,<br />

wird zu einer immer größeren Herausforderung.<br />

Um auch künftig geeignete Persönlichkeiten<br />

für eine Karriere zu begeistern, setzt<br />

die Wiener Städtische ihren erfolgreichen<br />

Weg im Recruiting mit einem weiteren Gamification<br />

Tool fort. In der interaktiven<br />

Wiener-Städtischen-Jobworld erfahren Interessierte<br />

alles rund um den Job im Versicherungsvertrieb,<br />

das Unternehmen selbst<br />

sowie die Karriereperspektiven. Im zugehörigen<br />

Jobgame kann man sich gleich selbst<br />

als Versicherungsberater ausprobieren und<br />

anschließend online bewerben. www.guterjob.at<br />

5 Grawe Award<br />

Der Grawe Award 2022 wurde heuer im Bereich<br />

„Sport“ verliehen und geht an Larissa<br />

Höfler, Hanna Pai und Paula Pfurtscheller,<br />

drei junge Sportakrobatinnen vom Allgemeinen<br />

Turnverein Graz (ATG), für ihren herausragenden<br />

3. Platz bei der Weltmeisterschaft<br />

der Sportakrobatik in Baku im März<br />

des Jahres 2022. Foto: Vorstandsvorsitzender<br />

Othmar Ederer, Ehrenpräsident Franz<br />

Harnoncourt-Unverzagt, Wolfgang Schaller<br />

(ORF Steiermark), Hanna Pai (ATG), Paula<br />

Pfurtscheller (ATG), Larissa Höfler (ATG),<br />

Generaldirektor Klaus Scheitegel, Zentralbetriebsratsmitglied<br />

Ursula Wipfler und<br />

Ernst Sittinger (Kleine Zeitung, v. l.)<br />

6 Häuslbauermesse <strong>2023</strong><br />

Die Häuslbauermesse Graz <strong>2023</strong> (19. bis<br />

22. Jänner) ist die größte Baufachmesse im<br />

Süden Österreichs. Mehr als 400 Ausstel-<br />

© MARIJA KANIZAJ, GRAWE/SOPHIE ZECHNER, DANIELA JUWAN, WIENER STÄDTISCHE, MARGIT KUNDIGRABER, WERNER KRUG, NEUROTH, TENZ, BEIGESTELLT<br />

76<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


6 8<br />

7<br />

ler präsentieren auf der Messe<br />

ihre Produkte, Dienstleistungen<br />

und Informationen rund um die<br />

Themenbereiche Renovieren,<br />

Sanieren, Bauen und Energie.<br />

Das Angebotsspektrum umfasst<br />

dabei unter anderem Beratung,<br />

Planung, Bauen und Immobilien,<br />

Innenausbau, Baustoffe, Fenster,<br />

Türen und Tore, Heizung,<br />

Sanitär und Energie, Haushalt,<br />

Garten und Sicherheitstechnik<br />

sowie auch Finanzierung und<br />

Versicherung.<br />

7 Lächeln schenken<br />

Um Kindern und auch<br />

Senior*innen ein Lächeln zu<br />

schenken, hat Österreichs führender<br />

Hörakustiker Neuroth<br />

heuer zu Weihnachten 10.000<br />

Euro an die „CliniClowns“ gespendet.<br />

Diese statteten im Zuge<br />

der Spendenübergabe auch den<br />

Neuroth-Mitarbeiter*innen im<br />

Supply Center Lebring einen<br />

Überraschungsbesuch ab. „Die<br />

CliniClowns geben schwerkranken<br />

Menschen besondere<br />

Lichtblicke – kleine Momente<br />

der Verbundenheit und Freude.<br />

Das unterstützen wir sehr gerne!“,<br />

sagt Michael Paul, CFO der<br />

Neuroth-Gruppe, der die Spende<br />

gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />

von Neuroth Österreich,<br />

Ronny Bauer, kürzlich offiziell<br />

überreicht hat.<br />

8 Schrauben für<br />

den Wiederaufbau<br />

Nach derzeitigem Stand sind in<br />

der Ukraine rund 130.000 Häuser,<br />

2.400 Schulen sowie 400 Betriebe<br />

teilweise oder ganz zerstört.<br />

750 Milliarden US-Dollar<br />

wären nötig, um die Ukraine wieder<br />

aufzubauen. Um einen Schritt<br />

in die Zukunft zu setzen und der<br />

krisengeplagten Region zu helfen,<br />

spendet der steirische Schraubenhersteller<br />

Tenz 7,2 Milli onen<br />

Schrauben. In Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesanstalt Technisches<br />

Hilfswerk Deutschland<br />

wird das Material jenen zur Verfügung<br />

gestellt, die es am dringendsten<br />

benötigen.<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

77


1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

3<br />

1 Neue Vereinigung<br />

Bei der internationalen Forstfrauenkonferenz<br />

Ende 2022 in Bled/Slowenien haben<br />

Forstfrauen aus sechs europäischen<br />

Ländern die Gründung des internationalen<br />

Dachverbands „Women in Forestry International“<br />

(WOFO) bekannt gegeben. Die Vereinigung<br />

möchte Frauen in der Forst- und<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft auf nationaler und internationaler<br />

Ebene vernetzen, als Ansprechpartnerin<br />

für Politik, Medien und Unternehmen<br />

auftreten sowie Forschung und Projekte zu<br />

Frauen im Forstbereich initiieren und unterstützen.<br />

Foto: Lesya Loyko (Ukraine), Nike<br />

Krajnc (Slowenien), Ragnhildur Freysteinsdóttir<br />

(Island), Iza Pigan (Polen), Dagmar<br />

Karisch-Gierer (Österreich) und Maren Ammer<br />

(Deutschland, v. l.)<br />

2 Rektorswahl<br />

Der Universitätsrat der Montanuniversität<br />

Leoben hat in seiner Sitzung vom 15. Dezember<br />

2022 Peter Moser (Foto) einstimmig zum<br />

neuen Rektor gewählt. Moser, der bereits<br />

seit 2011 als Vizerektor für Infrastruktur<br />

und Internationalisierung tätig war, folgt<br />

damit Wilfried Eichlseder, der die Geschicke<br />

der Leobener Universität seit Oktober 2011<br />

geleitet hatte.<br />

3 Bockbeat<br />

Nach dreijähriger Pause war der Dom im<br />

Berg in Graz wieder Schauplatz für ein<br />

besonderes Spektakel und exklusives Gettogether,<br />

das in Kooperation mit „Kraft.Das<br />

Murtal“ über die Bühne ging. Die Brauerei<br />

Murau setzte ihr frisch gebrautes Bockbier<br />

gewohnt kunstvoll in Szene und überraschte<br />

mit kreativen Inszenierungen abseits des<br />

klassischen Fassanstichs. Auf der Bühne<br />

ging es sportlich zu, denn „Kraft.Das<br />

Murtal“-Sprecher Florian Hampel durfte<br />

kräftig in die Pedale eines „Murauer Bier“-<br />

Fahrrades treten, um den 2022er-Jahrgang<br />

des Bockbieres auf diesem Wege zum Fließen<br />

zu bringen.<br />

4 Hochleistungsholz<br />

Accoya, das Hochleistungsholz für den<br />

Außenbereich, ist barfußfreundlich, pflegeleicht,<br />

formstabil und nachhaltig produziert.<br />

Es ist besonders wartungsarm und<br />

selbst die hohe Feuchtigkeit im Bereich von<br />

Pools oder Schwimmteichen stellt kein Problem<br />

für das High-tech-<strong>Holz</strong> dar. Dank der<br />

vom Hersteller garantierten Haltbarkeit<br />

von mindestens 25 Jahren kann man sich<br />

auf der Terrasse entspannt zurücklehnen.<br />

Mit der Variante Accoya Colour Grey umgeht<br />

man den natürlichen Prozess der Vergrauung<br />

und hat von Beginn an ein <strong>Holz</strong> in<br />

einem schönen Grauton, der über Jahre besteht.<br />

Erhältlich bei Hechenblaickner: www.<br />

heholz.at<br />

5 SDG-Guide<br />

Nachhaltiges Wirtschaften wird für heimische<br />

Unternehmen ab sofort einfacher.<br />

Die nachhaltige Unternehmensberatung<br />

Pro Sustainability und das Global Compact<br />

Network Austria haben einen kostenlosen<br />

Guide erstellt, mit dem Unternehmen die<br />

17 Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDGs) in<br />

vier Schritten umsetzen können: SDGs verstehen,<br />

Priorisierung und Zielsetzung, Integration<br />

der SDGs in das Kerngeschäft und<br />

Berichterstattung. Der Guide steht online<br />

zum Download bereit.<br />

© MAX HANDLOS, HECHENBLAICKNER, MURAUER BIER, MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN, PRO SUSTAINABILITY, BEIGESTELLT<br />

78<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


Bock auf<br />

Schaf<br />

anbraten?<br />

Einlass: 18.30 Uhr, Eröffnung: 20.00 Uhr<br />

Dresscode: Tracht oder Abendkleidung<br />

Karten<br />

erhältlich ab<br />

11. 1. <strong>2023</strong><br />

• Steirischer Bauernbund<br />

• Ö-Ticket (limitiertes Kontingent)<br />

aus Brauchtum, Tracht und modernem<br />

Zeitgeist begeistert Jahr für Jahr aufs<br />

Neue – auch wir lassen uns gerne<br />

begeistern. Wir sind seit vielen Jahren<br />

Partner des Bauernbundballes und<br />

freuen uns auch heuer wieder mit<br />

unseren Kunden und Mitarbeitern eine<br />

unvergessliche Ballnacht zu feiern.<br />

DI Peter Schaller<br />

PORR-Niederlassungsleiter Steiermark<br />

„Der Bauernbundball verbindet<br />

Menschen unterschiedlicher<br />

Generationen sowie Leute aus Stadt<br />

und Land. Dabei bietet sich eine<br />

wunderbare Gelegenheit, Brauchtum<br />

und Tradition beim gemeinsamen<br />

Feiern zu leben – Werte, die auch in der<br />

GRAWE seit jeher tief verankert sind.<br />

Aus diesem Grund freuen wir uns sehr,<br />

auch beim 72. Bauernbundball wieder<br />

als Hauptsponsor aufzutreten und<br />

wünschen allen Gästen viel<br />

Spaß beim Tanzen, Feiern<br />

und Genießen!“<br />

Mag. Klaus Scheitegel<br />

GRAWE Generaldirektor<br />

[© Ralph König]<br />

Mit dabei …


1<br />

2 3<br />

4<br />

5<br />

1 Frauen in der Steiermark<br />

Im Jahr 2021 wurde die Steirische Gleichstellungsstrategie<br />

mit neun strategischen Handlungsfeldern<br />

und 26 Zielen verabschiedet. Zur<br />

Erreichung dieser Ziele sind dabei Zahlen, Daten<br />

und Fakten zur Darstellung der Lebensrealitäten<br />

von Frauen und Männern unerlässlich.<br />

Das statistische Heft zu „Gleichstellung in Zahlen“<br />

beleuchtet die gesellschaftliche Entwicklung<br />

im Hinblick auf die neun Handlungsfelder<br />

der Steirischen Gleichstellungsstrategie mit statistischen<br />

Daten.<br />

Foto: Frauenländesrätin Juliane Bogner-<br />

Strauß (M.) präsentierte gemeinsam mit<br />

Sozial landesrätin Doris Kampus und Landesstatistiker<br />

Martin Mayer (A17) das statistische<br />

Heft „Gleichstellung in Zahlen“.<br />

2 Gaulhofer ausgezeichnet<br />

Gaulhofer-CEO Thomas Braschel konnte sich<br />

über den German Design Award in der Kategorie<br />

„Excellent Product Design – Building and<br />

Elements“ für die neue <strong>Holz</strong>-Fenstergeneration<br />

„Styrialine“ freuen. Er zeigt sich stolz auf das<br />

gesamte Team: „Ein schönes Gefühl für mich<br />

und für uns alle bei Gaulhofer. Es ist ein Preis,<br />

auf den wir besonders stolz sein dürfen, da er<br />

unsere Profilschärfung bestätigt.“ Im Projekt<br />

stecken zwei Jahre Entwicklungsarbeit.<br />

3 Winter-Pressekonferenz<br />

Bei der Winter-Pressekonferenz des Tourismusverband<br />

Hochsteiermark wurden die<br />

winterlichen Vorzüge der Region präsentiert –<br />

und die konnten sich sehen lassen. Denn die<br />

hochsteirischen Winterlandschaften begeistern<br />

Rennläufer und Wiedereinsteiger, Pistenzwerge<br />

und Genusscarver gleichermaßen. Sechs größere<br />

und sechs kleinere Familienskigebiete<br />

gelten als veritabler Geheimtipp, wenn es um<br />

naturbelassene, rasch erreichbare und finanziell<br />

leistbare Wintersportregionen geht.<br />

4 WIR hilft<br />

Die jüngsten Herausforderungen zeigen auf,<br />

dass in bewegten Zeiten der gesellschaftliche<br />

Zusammenhalt besonders wichtig ist. Raiffeisen<br />

Steiermark hat dazu mit Partnern den<br />

Sozialfonds „WIR hilft – für gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt“ ins Leben gerufen. Durch die<br />

Kooperation mit der Caritas Steiermark und<br />

der Industriellenvereinigung (IV) Steiermark<br />

konnte einigen Härtefällen im Bundesland<br />

geholfen werden. Mittlerweile liegen eine Viertelmillion<br />

Euro im Topf. Foto: Rainer Stelzer<br />

(RLB-Vorstand), Martin Schaller (RLB-Generaldirektor),<br />

Josef Hainzl (Präsident), Ariane<br />

Pfleger (RLB-Vorstand) und Florian Stryeck<br />

(RLB-Vorstand, v. l.)<br />

5 Exzellenzsiegel<br />

Der Süden Österreichs, das Green Tech<br />

Valley, ist europaweit Vorbild: Für die<br />

besonders starke Entwicklung des Ökosystems<br />

in den letzten Jahren wurde der<br />

Standort aus 300 Finalisten und Gewinnern<br />

der letzten 15 Jahre von der EU zu<br />

einem der „All-Time“-Regiostars gekürt.<br />

Die Auszeichnung wurde in Portugal von<br />

EU-Kommissarin Elisa Ferreira für die<br />

vom Cluster bewirkte, innovative Regionalentwicklung<br />

überreicht. Foto: EU-Kommissarin<br />

Elisa Ferreira, Cluster-Geschäftsführer<br />

Bernhard Puttinger und Ministerin<br />

für Regionalentwicklung in Portugal Ana<br />

Abrunhosa (v. l.)<br />

6 Online-Softwarelösung<br />

Tausende Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

haben täglich mit zeitaufwendigen,<br />

komplizierten und unproduktiven Administrationsaufgaben<br />

zu tun. Die vier Gründer<br />

des steirischen Start-ups „rechnoklick“<br />

haben diese Problematik erkannt und eine<br />

bedienerfreundliche Online-Applikation<br />

für die Angebots- und Rechnungslegung<br />

entwickelt. Mit rechnoklick können zahlreiche<br />

administrative Aufgaben deutlich<br />

erleichtert werden.<br />

© LAND STEIERMARK, TV HOCHSTEIERMARK, RLB STEIERMARK, JERÓNIMO HEITOR COELHO/GREEN TECH VALLEY CLUSTER, RECHNOKLICK, BRAU UNION, BEIGESTELLT<br />

80<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


6 7<br />

8<br />

7 Eröffnung<br />

Die Agentur M-Effekt ist mit Sicherheit keine<br />

Unbekannte im Thermen- und Vulkanland.<br />

Nun wagte die Marketing- und Beratungsagentur<br />

aus Fürstenfeld mit der Eröffnung<br />

eines zweiten Standorts einen großen Schritt<br />

Richtung Zukunft. „Feldbach ist ein fruchtbarer<br />

Boden für spannende Projekte und ein<br />

attraktiver Standort für Unternehmer:innen“,<br />

freut sich Gründerin Michaela Eibel auf die<br />

neue Herausforderung. Foto: LAbg. Franz<br />

Fartek, Künstler Michael Potzinger, Standortleiterin<br />

Conny Wagner, Agenturchefin Michaela<br />

Eibel, Bgm. Josef Ober und Thermen- &<br />

Vulkanlandvorsitzende Sonja Skalnik (v. l.)<br />

8 Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Die Brau Union Österreich setzt Nachhaltigkeitsprojekte<br />

in allen Geschäftsbereichen um,<br />

von den Rohstoffen auf den Feldern über die<br />

Produktionsstandorte bis hin zu den Kunden<br />

und Konsumenten, um die Heimat der Rohstoffe<br />

und des Bieres zu erhalten. Im Rahmen<br />

einer Gala im Palais Niederösterreich wurde<br />

die Brau Union Österreich bereits zum vierten<br />

Mal in Folge für den wertvollen Beitrag zum<br />

Umwelt- und Klimaschutz geehrt. Foto: Peter<br />

Lieber, Präsident des Österreichischen Gewerbevereins,<br />

Gabriela Maria Straka, Director<br />

Corporate Affairs & ESG Sustainability, Norbert<br />

Lux, Initiator Green Brand (v. l.)<br />

Die Steiermark steht auf die Muntermacher<br />

Die Antenne Steiermark Muntermacher Thomas Axmann und Chrisi Klug liefern montags bis freitags von 5 bis 9 Uhr<br />

alles, was zum Aufstehen wichtig ist: Verkehr, Wetter, News und die Lieblings-Hits der Steirer:innen.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ<br />

War der Wecker wieder einmal gemein?<br />

Diese beiden renken es<br />

jedenfalls wieder ein! Wenn ab 5 Uhr<br />

der Schmäh on air wieder rennt, ist der<br />

Steiermark der morgendliche Startvorteil<br />

sicher. Denn egal ob via Radio, Smart<br />

Speaker oder App: Axi und Chrisi holen<br />

die Steirer:innen besser aus dem Bett und<br />

sorgen direkt für einen wirklich guten<br />

Morgen!<br />

BEIM MUNTERMACHER-DUO GILT:<br />

Die 20-Minuten-Regel! Axi und Chrisi tragen<br />

Sorge, dass die Steirer:innen zum Aufstehen<br />

alles erfahren, was für sie wichtig ist.<br />

„In 20 Minuten müssen unsere Hörer:innen<br />

die Lieblings-Hits der Steiermark für die<br />

Extraportion Motivation hören, mindestens<br />

einmal lachen und einmal erfahren, ob die<br />

Welt noch steht!“, so Sehrfrühaufsteher<br />

Thomas Axmann. „Bisher ist die Welt immer<br />

noch gestanden“, lacht er und ergänzt<br />

im Ernst: „In der Früh ist ein verlässlicher<br />

Tagesbegleiter für die Steirer:innen am<br />

wichtigsten.“<br />

Bei aller Aktualität und Unterhaltung<br />

darf der Service nicht zu kurz kommen.<br />

Dank viertelstündlichem Wetter- und Verkehrsupdate<br />

geht’s für die Steirer:innen<br />

richtig gekleidet aus dem Haus und ohne<br />

böse Überraschungen von A nach B. Auf<br />

diesen schnellsten regionalen Service, immer<br />

fünf Minuten früher informiert, ist Verlass.<br />

Mit direkten Verbindungen zu Polizei,<br />

Tunnelwarten und der Asfinag und einem<br />

ständigen Auge auf die steirischen Verkehrskarten<br />

haben wir die Verkehrslage für<br />

die Steirer:innen bestens im Blick!<br />

Wecken die<br />

Steiermark<br />

wie keine<br />

anderen:<br />

Thomas<br />

Axmann und<br />

Chrisi Klug<br />

Verkehrsinfo oder den Wetterbericht verpasst?<br />

Mit der Antenne Steiermark APP<br />

sind alle Serviceinhalte immer und überall<br />

abrufbar!<br />

www.antenne.at<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

81


FRAUENPOWER<br />

HOLZ AUS LEIDENSCHAFT<br />

Maritta Hasler lebt und liebt <strong>Holz</strong>. Mit ihrem Unternehmen Haslerhaus bringt sie diese Leidenschaft<br />

sowie regionale Qualität in die Eigenheime der Steirerinnen und Steirer.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: HASLERHAUS<br />

Alles begann mit einem Sägewerk –<br />

gegründet vom Großvater im Jahr<br />

1954. Als dieser 1968 mit der Produktion<br />

von Fertigteilhäusern aus <strong>Holz</strong> begann,<br />

war er Pionier in der Branche. Diesen<br />

Tatendrang und die Liebe zum heimischen<br />

<strong>Holz</strong> hat Maritta Hasler schon als Kind<br />

mitbekommen. Kein Wunder, liegt die<br />

Faszination für <strong>Holz</strong> bei den Haslers auch<br />

wahrlich in der Familie. Auch Vater Thomas<br />

übernahm schon sehr früh das Unternehmen.<br />

Da verwundert es nicht, dass<br />

für die Steirerin die Wahl der Ausbildung<br />

schon früh klar war. Nach dem Abschluss<br />

der HTL für Bautechnik, folgte das Studium<br />

des Bauingenieurwesens. Und damit<br />

nicht genug. Um wirklich die volle Bandbreite<br />

des Wissens zu haben und so die<br />

Kundinnen und Kunden bestens beraten<br />

und betreuen zu können, hat sie zusätzlich<br />

auch die Meisterprüfungen zum Baumeister<br />

und zum <strong>Holz</strong>baumeister gemacht. Seit<br />

2012 ist sie in der Baubranche im In- und<br />

Ausland tätig und seit 2022 leitet sie nun<br />

bereits in dritter Generation gemeinsam<br />

mit ihrem Vater den Familienbetrieb in<br />

Pöls-Oberkurzheim. Einfamilienhäuser,<br />

Wirtschaftsgebäude, Zubauten, Dachstühle<br />

oder Gauben, von klassisch bis modern<br />

– der architektonischen Vielfalt sind mit<br />

<strong>Holz</strong> kaum Grenzen gesetzt. Anfragen für<br />

Projekte kommen aus ganz Österreich.<br />

BESONDERER BAUSTOFF<br />

„Der Baustoff <strong>Holz</strong> schafft bei Gebäuden<br />

ein ganz spezielles Raumklima. Er vermittelt<br />

Wärme, Wohlbehagen und Gemütlichkeit.<br />

Da lebt es sich gleich ganz anders in<br />

den eigenen vier Wänden“, weiß Hasler.<br />

Bemerkbar ist der Wunsch der Menschen<br />

nach dem Mehr am Wohn-Wohlfühlfaktor<br />

an der stetig steigenden Nachfrage.<br />

„Qualitativ ist ein Fertighaus beziehungsweise<br />

ein <strong>Holz</strong>haus einem Massivhaus<br />

gleich zu setzen. Durch das angenehme<br />

Wohnklima und die Nachhaltigkeit ergeben<br />

sich sogar Vorteile.“<br />

UND DAS SCHÖNSTE AM BERUF<br />

IST …?<br />

„Wenn ein Projekt abgeschlossen wird<br />

und man sieht, was wir gemeinsam mit<br />

unseren sehr erfahrenen und äußerst fleißigen<br />

Mitarbeitern geschaffen haben, und<br />

sich unsere Kunden über das Ergebnis<br />

freuen.“<br />

82<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong>


PARTNER <br />

BÜRO- UND LAGERFLÄCHEN<br />

Neue BÜROFLÄCHEN - Bezugsfertig Q3 2024<br />

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BAUSTUFE VI<br />

www.technopark-raaba.at


Geschaffen für<br />

nachhaltige<br />

Individualisten.<br />

100 PROZENT NATUR.<br />

SEIT GENERATIONEN MIT HOLZ LANGFRISTIG PROFITIEREN.<br />

Staatlich befugte und beeidete<br />

Ziviltechniker GmbH<br />

Generalplanung<br />

Jakominiplatz 1 | 8010 Graz<br />

T. +43 316 474616<br />

E. office@strohecker-architects.com<br />

www.strohecker-architects.com

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