Business Monat Holz 2023
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JÄNNER <strong>2023</strong><br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XV, NR. 1, 19. JÄNNER <strong>2023</strong>, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK, PEXELS.COM<br />
ZUKUNFT GESTALTEN<br />
Warum wir in puncto <strong>Holz</strong><br />
vorwärts zu den Wurzeln denken müssen<br />
DER ZEIT<br />
VORAUS<br />
Wie die steirische<br />
<strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
ihrer Vorreiterrolle<br />
gerecht wird<br />
HOLZ<br />
SPEZIAL
EDITORIAL<br />
WEIT MEHR<br />
ALS NUR EIN ROHSTOFF<br />
Für die Steiermark hat<br />
die Ressource <strong>Holz</strong> eine<br />
besonders große Bedeutung.<br />
Über 60% der Steiermark<br />
sind bewaldet. Von der<br />
Auspflanzung der Setzlinge<br />
über die Sägeindustrie und die<br />
<strong>Holz</strong>verarbeitung bis hin zur<br />
Nutzung als nachhaltige Energiequelle<br />
am Ende des Produktzyklus<br />
ist <strong>Holz</strong> ein enormer<br />
Wirtschaftsfaktor für unser<br />
Bundesland. Aber das ist noch<br />
nicht alles. Ein bewirtschafteter<br />
Wald ist ebenso ein ungemein<br />
effizientes Mittel für den Klimaschutz,<br />
denn ein Festmeter<br />
<strong>Holz</strong> bindet eine Tonne CO 2<br />
.<br />
Diese Bedeutung gehört<br />
noch mehr als bisher hervorgehoben.<br />
Daher freut es<br />
mich besonders, dass wir bereits<br />
zum siebenten Mal in<br />
Kooperation mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
eine Ausgabe publizieren,<br />
die sich ganz dem Thema<br />
<strong>Holz</strong> widmet und auf die Vielseitigkeit<br />
des so wichtigen heimischen<br />
Rohstoffs eingeht.<br />
Wir holen Vordenker, Macher<br />
NICOLE NIEDERL<br />
Geschäftsführung<br />
und Visionäre vor den Vorhang,<br />
zeigen auf, wie Investitionen<br />
und Innovationen den<br />
<strong>Holz</strong>-Standort Steiermark zusätzlich<br />
stärken, und ergründen,<br />
wie <strong>Holz</strong> unser Leben<br />
noch lebenswerter macht.<br />
Viel Vergnügen bei diesem<br />
Einblick in die faszinierende<br />
Welt des <strong>Holz</strong>es!<br />
ES IST ZEIT<br />
ZU HANDELN<br />
LISSI STOIMAIER<br />
Chefredakteurin<br />
© THOMAS LUEF, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE<br />
Es ist nicht wenig Zeit,<br />
die wir haben, sondern<br />
es ist viel Zeit, die wir<br />
nicht nützen.“ Dieses Zitat des<br />
Philosophen Lucius Annaeus<br />
Seneca ist rund 2.000 Jahre<br />
alt, könnte aber kaum aktueller<br />
sein. Denn hinsichtlich des<br />
Klimawandels gilt es heute<br />
mehr denn je, vom Denken ins<br />
Tun zu kommen. Und dieses<br />
Tun hängt nicht davon ab, wie<br />
viele Stunden, Tage oder Wochen<br />
uns tatsächlich zur Verfügung<br />
stehen, sondern wie<br />
wir mit unserer Zeit umgehen<br />
und sie nützen.<br />
Sinnvoll genutzt – und das<br />
jetzt und nicht erst morgen –<br />
gehört unser Wald und damit<br />
verbunden der wertvolle Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong>. Ein Naturprodukt,<br />
das die Menschheitsgeschichte<br />
begleitet, seitdem wir denken<br />
können. Aus gutem Grund,<br />
zählt es doch zu den vielfältigsten<br />
und nachhaltigsten<br />
Rohstoffen überhaupt. Sie wollen<br />
einen Beweis dafür? Dann<br />
brauchen Sie nur in Ruhe die<br />
folgenden Seiten dieses Magazins<br />
lesen. Ich verspreche Ihnen,<br />
es erwartet Sie in dieser<br />
Spezialausgabe des BUSINESS<br />
MONAT zum Schwerpunkt<br />
<strong>Holz</strong> eine wahre Leistungsschau<br />
der steirischen <strong>Holz</strong>branche<br />
in ihrer ganzen<br />
Vielfalt und all ihren Vorreiterrollen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel<br />
Freude und eine aufschlussreiche<br />
Zeit beim Lesen!<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
3
EDITORIAL<br />
DAS UNSICHTBARE SEHEN<br />
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />
– allerorts<br />
wird fieberhaft nach<br />
Lösungen gesucht, um auf<br />
die Herausforderungen des<br />
Klimawandels zu reagieren.<br />
In Österreich und vor allem<br />
in der Steiermark müssen<br />
wir uns nach Lösungen nicht<br />
weit umschauen. Sie wachsen<br />
zahlreich, nachhaltig und verlässlich<br />
seit Jahrtausenden in<br />
unseren Wäldern. <strong>Holz</strong>, der<br />
sorgsame Umgang mit dem<br />
Rohstoff und die innovativen<br />
Möglichkeiten der Nutzung<br />
spielen eine zentrale Rolle im<br />
Klimaschutz. Und bringt überdies<br />
angenehme Nebeneffekte<br />
mit sich.<br />
CHRISTIAN HAMMER, MSc<br />
Geschäftsführer pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
PAUL LANG<br />
Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
© THOMAS LUEF<br />
Die Stärkung der Region<br />
wäre so einer. Wir müssen<br />
nicht weit vor unsere Haustür<br />
gehen, um die vielfältigen<br />
Produkte des Waldes einsammeln<br />
zu können. Was bei uns<br />
wächst, wird bei uns verarbeitet<br />
– das ist Regionalität<br />
im besten Sinne, schafft Arbeitsplätze<br />
und sorgt für kurze<br />
Transportwege. Bis zu 99 Prozent<br />
des Baumes werden dabei<br />
verwendet, wir finden die Erzeugnisse<br />
sichtbar wieder, in<br />
Möbeln, <strong>Holz</strong>bauten, Alltagsgegenständen,<br />
aber auch un-<br />
sichtbar, in allen Bereichen des<br />
Lebens.<br />
Im BUSINESS MONAT<br />
mit dem Schwerpunkt HOLZ<br />
möchten wir sowohl das sichtbare<br />
als auch das unsichtbare<br />
<strong>Holz</strong> wieder deutlich vor Augen<br />
führen. Mit Beispielen von<br />
Unternehmergeist, hellen Ideen<br />
und tief wurzelnder Tradition<br />
wird augenscheinlich, auf<br />
welches Potenzial wir in der<br />
Steiermark zugreifen können.<br />
Nutzen wir es gemeinsam –<br />
unserer Zukunft zuliebe.<br />
IMPRESSUM:<br />
EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at.<br />
E-Mail: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />
REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Sophie Spiehs. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter,<br />
Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Christopher Smretschnig. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan. BACK-OFFICE: Julia Kahofer.<br />
ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at.<br />
LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock, pexels.com<br />
Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.<br />
DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />
erscheint am 17. Februar <strong>2023</strong><br />
4<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
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10<br />
24<br />
18<br />
52<br />
INHALT<br />
8 DATEN UND FAKTEN<br />
Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft in<br />
der Steiermark.<br />
10 NEUES HOLZZEITALTER<br />
<strong>Holz</strong> begleitet uns, seitdem wir<br />
denken können. Ein Blick in die<br />
Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft.<br />
14 QUO VADIS?<br />
Was können <strong>Holz</strong> und Wald?<br />
Expertinnen und Experten<br />
haben die Antworten.<br />
18 SIEBEN AUF EINEN<br />
STREICH<br />
Sieben Stärken, sieben Trends,<br />
sieben Zukunftsbaumarten:<br />
eine Trendvorschau.<br />
20 ECHTE WALDPROFIS<br />
Einblick in die Forstliche<br />
Ausbildungsstätte Pichl im<br />
Mürztal, wo echte Waldprofis<br />
ausgebildet werden.<br />
22 NEUE DYNAMIK<br />
Der Klimakrise und dem Krieg<br />
in der Ukraine zum Trotz sind die<br />
heimischen Forstunternehmen<br />
auf Wachstumskurs.<br />
24 LAND DER<br />
WALDBESITZER:INNEN<br />
Fast 40.000 Waldbesitzer:innen<br />
gibt es in der Steiermark – viele<br />
davon Privatpersonen.<br />
Ein Überblick über Rechte<br />
und Pflichten.<br />
28 KLIMARETTER<br />
Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />
leistet gelebten Klimaschutz<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
30 IM AUFWIND<br />
Der <strong>Holz</strong>cluster Steiermark<br />
setzt auf Innovation und<br />
Wissensaustausch, um die<br />
Forschungsquote zu erhöhen.<br />
34 AUF HOLZ BAUEN<br />
Der <strong>Holz</strong>bau hat in Sachen<br />
Klimaschutz die Nase vorne. Ein<br />
<strong>Holz</strong>baumeister erklärt, warum.<br />
36 WELTPREMIERE<br />
Das neue Brettsperrholzwerk<br />
von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> am<br />
Standort in Leoben ist eine<br />
wahre Pionierleistung.<br />
40 DAS NEUE RAUMKLIMA<br />
Warum der natürliche Baustoff<br />
<strong>Holz</strong> auch im Designbereich nicht<br />
mehr wegzudenken – Architekt<br />
Guido R. Strohecker gibt die<br />
Antworten.<br />
© SHUTTERSTOCK, THOMAS LUEF, COMMOD FOCUS/TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY, MARIJA KANIZAJ<br />
6<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
40<br />
<strong>Holz</strong>Megastore<br />
Größte Auswahl, bester Service!<br />
Entspannen mit Accoya<br />
48 TEIL DER BESTEN<br />
Die Steirischen Tischler zählen zu den besten ihrer<br />
Zunft – nicht nur in Österreich, sondern weltweit!<br />
Wolfgang Ramminger ist die aktuelle Nummer 3<br />
der Welt.<br />
52 AT ITS BEST<br />
Von der Verarbeitung bis zu Designstücken zeigen<br />
steirische Best-Practice-Beispiele, wie vielseitig <strong>Holz</strong><br />
in der heimischen Wirtschaft zum Einsatz kommt.<br />
56 JUBILÄUM EINER BRANCHE<br />
Seit 150 Jahren wird die Austropapier ihrer<br />
Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz,<br />
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gerecht.<br />
58 NATUR WIEDER ERLERNEN<br />
Die steirische Jägerschaft setzt auf eine nahe an der<br />
Natur orientierte Auseinandersetzung mit der Jagd,<br />
der Landwirtschaft und dem Tod von Tieren.<br />
60 MEIBIZ<br />
Mit einem innovativen Konzept bringt Casarista<br />
frischen Wind in die Branche. Casarista-Gründer<br />
Georg Walchshofer im Word-Rap.<br />
62 WOOD COUTURE<br />
Wenn <strong>Holz</strong> auf Design trifft, dann entstehen<br />
<strong>Holz</strong>objekte für Individualisten und Ästheten.<br />
68 BIZOCIETY<br />
76 HEADS AND NEWS<br />
82 FRAUENPOWER<br />
Maritta Hasler lebt und liebt <strong>Holz</strong>. Mit ihrem<br />
Unternehmen Haslerhaus bringt sie diese Leidenschaft<br />
in die Eigenheime der Steirerinnen und Steirer.<br />
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DATEN FAKTEN<br />
Bäume stehen in<br />
steirischen Wäldern.<br />
850 Mio.<br />
Bäume entfallen<br />
auf jeden Steirer.<br />
700<br />
1 pro 100<br />
Bei verstärkter <strong>Holz</strong>verwendung besteht ein großes Potenzial an zusätzlichen<br />
„Green Jobs“. Durch 100 Erntefestmeter zusätzlich verarbeitetes <strong>Holz</strong> entsteht<br />
ein weiterer Arbeitsplatz entlang der Wertschöpfungskette.<br />
5 Mrd.<br />
571 ha<br />
beträgt der jährliche<br />
Zuwachs des steirischen<br />
Waldes (ca. 800<br />
Fußballfelder).<br />
Euro beträgt der Produktionswert der steirischen<br />
Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft. Das entspricht einem<br />
Sechstel der steirischen Wirtschaftsleistung.<br />
55.000<br />
Menschen sind in der steirischen<br />
Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft tätig.<br />
8<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft in der Steiermark: Zahlen und Fakten<br />
über einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren unseres<br />
Bundeslandes im Überblick.<br />
REDAKTION: LISSI STOIMAIER, ILLUSTRATIONEN: BEIGESTELLT, QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK<br />
Alle4 Minuten<br />
wächst in steirischen Wäldern <strong>Holz</strong> für ein Einfamilienhaus<br />
nach, das entspricht 1 Kubikmeter pro 3 Sekunden.<br />
Mit 61,4 %<br />
Bewaldung ist die Steiermark das waldreichste Bundesland.<br />
90 %<br />
ÜBER<br />
der <strong>Holz</strong>ernte werden in<br />
Österreich verarbeitet.<br />
Somit bleibt die gesamte<br />
Wertschöpfung im Land<br />
bzw. in der Region.<br />
40 t<br />
CO 2<br />
kann ein <strong>Holz</strong>haus<br />
im Schnitt verhindern.<br />
700.000<br />
<strong>Holz</strong>häuser könnten mit dem in Österreich<br />
innerhalb eines Jahres nachwachsenden <strong>Holz</strong><br />
gebaut werden.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
9
AM ANFANG WAR<br />
DAS HOLZ<br />
Abertausende Generationen, die auf und mit <strong>Holz</strong> bauen, können nicht<br />
irren – das Naturprodukt begleitet uns, seitdem wir denken können. Aus der<br />
Vergangenheit und Tradition lässt sich einiges für aktuelle Herausforderungen<br />
wie den Klimawandel lernen. Und die Forschung feilt längst an Plänen,<br />
wie <strong>Holz</strong> den fossilen Rohstoffen den Rang ablaufen kann.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ,<br />
FOTOS: THOMAS LUEF, MARTIN SCHÖNBAUER, STEIERMARK TOURISMUS/SARAH VALDA, LUNGHAMMER/TU GRAZ, UMJ/ÖFM, SHUTTERSTOCK<br />
Der Werkstoff <strong>Holz</strong><br />
begleitet uns durch<br />
die Menschheitsgeschichte,<br />
seit uns<br />
die Evolution mit der Fähigkeit<br />
ausstattete, die Natur um<br />
uns herum nutzbar zu machen.<br />
Über die Jahrtausende haben<br />
wir die Techniken, mit der wir<br />
das <strong>Holz</strong> be- und verarbeiten,<br />
immer weiter verfeinert. Unsere<br />
frühen Vorfahren würden staunen,<br />
könnten sie sehen, welche<br />
Hightech-Produkte wir mittlerweile<br />
aus dem Wald herausholen.<br />
Nicht zuletzt aufgrund des<br />
Klimawandels wird immer deutlicher,<br />
welche große Zukunft<br />
das <strong>Holz</strong> in sich birgt. Aber auch<br />
eine mindestens so spannende<br />
Vergangenheit.<br />
DAS LANGE, LANGE<br />
HOLZZEITALTER<br />
„Wenn man den Verlauf der<br />
Menschheitsgeschichte von Beginn<br />
bis in die Jetztzeit überblickt,<br />
dann kann man sagen,<br />
dass wir als Spezies großteils in<br />
einem <strong>Holz</strong>zeitalter gelebt haben.<br />
Das gilt auch für die bekannten<br />
Bronze-, Stein- und Eisenzeitalter<br />
– der Großteil der<br />
Bauten und Gebrauchsgegenstände<br />
war auch dort hauptsächlich<br />
von <strong>Holz</strong> geprägt“, sagt<br />
Klaus Seelos. Seit 39 Jahren ist<br />
er im Freilichtmuseum Stübing<br />
tätig, wo er sich unter anderem<br />
um die Bewahrung und Instandhaltung<br />
von bäuerlichen Gebäuden<br />
mit großer Geschichte<br />
kümmert. Das älteste Gebäude<br />
datiert auf das Jahr 1452: ein Getreidekasten,<br />
dessen <strong>Holz</strong>wände<br />
nie gestrichen oder in irgendeiner<br />
anderen Art behandelt worden<br />
sind. Ein eindrucksvolles<br />
Zeugnis für die Langlebigkeit<br />
von <strong>Holz</strong>. Und für seine Omnipräsenz,<br />
denn von frühzeitlichen<br />
Pfahlbauten angefangen<br />
begegnet es uns als Baustoff in<br />
der Geschichte immer wieder.<br />
10<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Auch im Brauchtum hat <strong>Holz</strong><br />
einen Fixplatz eingenommen.<br />
„Quer durch den Alpenraum<br />
finden sich Beispiele, wie im<br />
Brauchtum die Lebensenergie<br />
des Baums auf den Menschen<br />
übertragen wird. Man denke an<br />
das Frisch-und-Gsund-Schlagen<br />
mit dem Birkenzweig oder<br />
an die Palmbuschen zu Ostern“,<br />
zählt Seelos auf. <strong>Holz</strong> hat<br />
nicht nur an den Feiertagen, sondern<br />
auch im Alltag schon immer<br />
eine gewichtige Rolle gespielt<br />
– als Brennmaterial, als<br />
Schutz in der Verwendung bei<br />
Zäunen, als Lebensraum. Über<br />
die Jahrtausende sammelte sich<br />
dadurch profundes Wissen über<br />
die Beschaffenheit und die Verwendungsmöglichkeiten<br />
des<br />
Materials an. „Die Menschen erkannten,<br />
dass sich verschiedene<br />
Hölzer für verschiedene Anwendungen<br />
eignen. Das Birnenholz<br />
beispielsweise lässt sich idealerweise<br />
für Wasserradlager einsetzen,<br />
Tannen eignen sich für Unterwasserbauten“,<br />
sagt Seelos. In<br />
der historischen Verwendung,<br />
so betont er, wurde <strong>Holz</strong> übrigens<br />
nie behandelt, sondern immer<br />
naturbelassen verarbeitet.<br />
<strong>Holz</strong> zu streichen kam erst relativ<br />
spät in Mode, verleimt wurde<br />
es lange mit Naturprodukten<br />
wie Knochenleim oder Kasein.<br />
„Es gab sozusagen keinen Müll“,<br />
sagt Seelos.<br />
BESSERE BILANZ<br />
Seinem persönlichen Motto<br />
„Vorwärts zu den Wurzeln“<br />
zufolge lasse sich aus dem historischen<br />
Rückblick auf unseren<br />
Umgang mit <strong>Holz</strong> viel für<br />
die Zukunft entnehmen. In Stübing<br />
werden die <strong>Holz</strong>bauten daher<br />
auch nicht erhalten, weil<br />
sie so alt sind, sondern um daraus<br />
zu lernen: wie die Wirtschaft<br />
des Kreislaufs ideal ablaufen<br />
kann, wie die uns zur<br />
Verfügung stehenden Rohstoffe<br />
so genutzt werden können,<br />
dass sie auch noch für nachfolgende<br />
Generationen erhalten<br />
bleiben. Seelos fordert in diesem<br />
Zusammenhang auf, umzudenken<br />
– einfacher zu denken.<br />
„Man muss nicht einen Gartenzaun<br />
mit 80 Zentimeter Betonfundament<br />
aufstellen, wenn es<br />
mit <strong>Holz</strong> genauso gut umgesetzt<br />
werden kann. Für denselben Effekt<br />
schafft man mit dem Einsatz<br />
von <strong>Holz</strong> eine wesentlich bessere<br />
CO 2 -Bilanz, während der Beton<br />
nach Ende der Nutzungszeit<br />
erst wieder mühsam entsorgt<br />
werden muss“, sagt Seelos. Er<br />
plädiert dafür, den Bauherren<br />
die Scheu vor dem <strong>Holz</strong> zu nehmen<br />
und ihnen stattdessen die<br />
vielfältigen Vorteile des Werkstoffes<br />
vor Augen zu führen. „Für<br />
die meisten bedeutet <strong>Holz</strong>, dass<br />
es unbedingt gestrichen werden<br />
muss, weil es ein anfälliger<br />
Werkstoff wäre, der sonst nicht<br />
lange halten würde. In Stübing<br />
beweisen wir Tag für Tag das<br />
Gegenteil.“<br />
GAMECHANGER HOLZ<br />
Diese Denk- und Handlungsweise<br />
kann Christian Hammer,<br />
Geschäftsführer von pro<strong>Holz</strong><br />
Steiermark, nur unterschreiben.<br />
Als waldreichstes Bundesland<br />
Österreichs wurde <strong>Holz</strong> in<br />
der Steiermark schon immer ein<br />
großer Stellenwert zugeschrieben.<br />
„<strong>Holz</strong> ist nicht nur wirtschaftlich<br />
ein enorm wichtiger<br />
und konstanter Faktor, sondern<br />
Klaus Seelos,<br />
Verwalter Freilichtmuseum Stübing<br />
Christian Hammer, Geschäftsführer<br />
von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
Ulrich Hirn, Leiter Institut für Biobasierte<br />
Produkte und Papiertechnik an der TU Graz<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
11
Das hält! Schon seit Hunderten und<br />
Tausenden Jahren setzen Menschen<br />
auf die Qualität von <strong>Holz</strong>.<br />
Ideal für moderne Bauwerke: Mit dem<br />
<strong>Holz</strong>bau haben wir die Chance, uns aus<br />
der Klimakrise „herauszubauen“.<br />
Blick nach vorne: An der TU Graz beschäftigt<br />
man sich im Forschungsbereich intensiv mit<br />
den wundersamen Eigenschaften von <strong>Holz</strong>.<br />
Wälder und der daraus gewonnene<br />
und stetig nachwachsende<br />
Rohstoff sind wichtiger denn je.<br />
Durch Investitionen und Innovationen<br />
zeigt sich erst die Vielfalt<br />
des Rohstoffes. <strong>Holz</strong> wird so zum<br />
Gamechanger schlechthin.“<br />
Hammer ergänzt: „Der <strong>Holz</strong>bau<br />
und die generelle <strong>Holz</strong>verwendung<br />
ist eine Chance für die<br />
Klimawende. Anders als bei Beton<br />
und Stahl wird bei der Produktion<br />
von <strong>Holz</strong> kein CO 2 freigesetzt –<br />
sondern absorbiert, wodurch unsere<br />
Atmosphäre entlastet wird.<br />
Wie kein anderes Baumaterial ist<br />
<strong>Holz</strong> zudem erneuerbar und benötigt<br />
weniger Energie sowohl in<br />
der Produktion und im Transport<br />
als auch im Hinblick auf den Energieverbrauch<br />
des Gebäudes. Mit<br />
dem <strong>Holz</strong>bau haben wir die Chance,<br />
uns aus der Klimakrise ,herauszubauen‘.“<br />
Mit den wundersamen Eigenschaften<br />
des <strong>Holz</strong>es beschäftigt<br />
sich auch die Forschung immer<br />
eingehender. Ulrich Hirn vom Institut<br />
für Biobasierte Produkte<br />
und Papiertechnik an der TU Graz<br />
wird beim Aufzählen der vielen<br />
Verwendungsmöglichkeiten, die<br />
moderne Techniken dem <strong>Holz</strong><br />
entlockt haben, gar nicht mehr<br />
fertig: „<strong>Holz</strong> und andere pflanzliche<br />
Materialien sind der Kernpunkt<br />
unserer Forschung. Wir<br />
arbeiten an holzbasierten Materialien,<br />
die in der Papierherstellung,<br />
in Verpackungsmaterialien, in Fasern,<br />
aber auch in Materialien zur<br />
Energiespeicherung und in der<br />
chemischen Industrie verwendet<br />
werden.“ Möglich machen das die<br />
Bestandteile, aus denen sich <strong>Holz</strong><br />
zusammensetzt – vorwiegend Zellulose,<br />
Hemizellulose und Lignin.<br />
Daraus lassen sich mit dem richtigen<br />
Know-how Verbindungen<br />
und Stoffe erzeugen, die vielseitigst<br />
eingesetzt werden können.<br />
BIOBASIERTE<br />
MATERIALIEN<br />
Ein aktuell besonders gefragtes<br />
Einsatzgebiet betrifft den Versuch,<br />
den erdölbasierten Kunststoff mit<br />
alternativen Stoffen aus <strong>Holz</strong> zu<br />
ersetzen. „Plastik ist schlecht abbaubar,<br />
findet sich als Mikroplastik<br />
in unserer Umwelt wieder<br />
und bringt dazu noch die CO 2 -<br />
Problematik mit sich. Die Zeit ist<br />
reif geworden, sich nach Alternativen<br />
umzusehen“, sagt Hirn.<br />
Die Zeichen der Zeit spielen seinen<br />
Forschungsbemühungen in<br />
die Hände: Angesichts der Dringlichkeit<br />
der Lage werden von der<br />
Industrie und der Politik zunehmend<br />
Forschungsgelder für Programme<br />
rund um biobasierte<br />
Materialien lockergemacht. Förderprogramme<br />
für Klimaschutz<br />
und Kreislaufwirtschaft laufen auf<br />
nationaler Ebene sowie bei der<br />
EU, um den Technologiewandel<br />
voranzutreiben. Chancen bieten<br />
sich auf dem Gebiet nicht wenige.<br />
Die Chance, die Hirn verfolgt,<br />
bezeichnet er als „holzbasierte<br />
Bioraffinerien“: Basierend<br />
auf der Grundchemie des<br />
Werkstoffes sucht er nach Synthesewegen,<br />
um daraus andere<br />
technisch wichtige Stoffe<br />
und Materialien zu entwickeln.<br />
„Das ist alles nicht neu, schon<br />
seit 100 Jahren wird etwa Alkohol<br />
aus reiner Zellstoffproduktion<br />
gewonnen. Aber jetzt<br />
ist das Thema in den Fokus gerückt,<br />
jetzt gibt es verstärkte<br />
Forschungsanstrengungen“, sagt<br />
Hirn. Aber auch bei bewährten<br />
Produkten ist Innovations-<br />
12<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
potenzial gegeben: etwa beim<br />
Papier in der Verpackungsindustrie,<br />
das immer noch den<br />
Löwenanteil der <strong>Holz</strong>verarbeitung<br />
ausmacht. Um dem<br />
Trend nach umweltfreundlichen<br />
Materialien noch mehr<br />
Schub zu verleihen, arbeitet<br />
Hirn an der laufenden Weiterentwicklung<br />
der Eigenschaften<br />
von Papier. Zum Beispiel<br />
wird es durch biobasierte Beschichtungen<br />
fettdicht, luftdicht<br />
oder aromadicht. Zellstofffasern<br />
helfen, auch dank<br />
der Technologie des Fasergusses<br />
Schritt für Schritt erdölbasierte<br />
Materialien zu ersetzen.<br />
NICHTS<br />
VERSCHWENDEN<br />
Als dritten vielversprechenden<br />
Bestandteil von <strong>Holz</strong><br />
führt Hirn die Hemizellulose<br />
ins Treffen: kurzkettige Zuckerverbindungen,<br />
die aus dem <strong>Holz</strong><br />
extrahiert werden können. Sie<br />
finden zunehmend Einsatz als<br />
Rohstoff für z.B. Ethanol- oder<br />
Milchsäureherstellung sowie in<br />
der Lebensmittelindustrie und<br />
helfen dabei, wertvolle Ressourcen<br />
zu schonen.<br />
Dass so ein chemischer Extraktionsprozess<br />
auch immer ein energieintensiver<br />
ist, räumt Hirn<br />
ein – laut ihm aber auch kein<br />
Nachteil, denn praktischerweise<br />
liefert das <strong>Holz</strong> in der Zellstoffherstellung<br />
die benötigte Prozesswärme<br />
dafür gleich mit. Was davon<br />
nicht für die chemischen<br />
Prozesse notwendig ist, wird zur<br />
Stromerzeugung verwendet, die<br />
Restwärme kann dann noch für<br />
die Fernwärme ausgekoppelt werden<br />
– nichts wird verschwendet<br />
in der holzbasierten Bioraffinerie.<br />
KRAFT DES HOLZES<br />
Ein perfektes Beispiel für<br />
Kreislaufwirtschaft, findet auch<br />
Christian Hammer. Für ihn ist<br />
die Verwendung von <strong>Holz</strong> in all<br />
seinen Ausprägungen der dringend<br />
benötigte Gegenentwurf<br />
zur Wegwerfgesellschaft: „Mir ist<br />
lieber, es wird ein hochwertiger<br />
Kasten oder ein Bett aus <strong>Holz</strong> gekauft,<br />
das auch mehrmals mitsiedeln<br />
kann, anstatt Billigprodukte<br />
aus dem Ausland zu verwenden.<br />
Dafür steht regionales <strong>Holz</strong> in all<br />
seiner Vielfalt.“ Eine neue Regionalität,<br />
die mit der Kraft des<br />
<strong>Holz</strong>es nicht nur die heimische<br />
Wirtschaft mit 55.000 Arbeitsplätzen<br />
stützt, sondern sich aktiv<br />
der wohl größten Herausforderung<br />
unserer Zeit – dem Klimawandel<br />
– entgegensetzt. „Wir<br />
müssen aus der Vergangenheit<br />
lernen und die Zukunft bewusst<br />
gestalten. Nur so kann ein erfolgreicher<br />
Wandel gelingen“, betont<br />
Hammer.<br />
PLANER PUR<br />
IN PERFEKTIO<br />
<strong>Holz</strong>fenster STYRIALINE<br />
von Gaulhofer<br />
Das edle Designfenster in <strong>Holz</strong> definiert<br />
flächenbündige Fensterform völlig neu.<br />
Mit der STYRIALINE realisiert Gaulhofer<br />
bisher ungeahnte Harmonie für Interior<br />
und Fassadengestaltung.<br />
www.gaulhofer.com
QUO<br />
VADIS?<br />
Was können <strong>Holz</strong> und Wald? Wo liegen aktuell die Schwerpunkte?<br />
Und wohin geht der Weg in Zukunft? Der BUSINESS MONAT wollte<br />
es genau wissen und hat bei Expertinnen und Experten nachgefragt.<br />
REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTOS: LEBENSRESSORT/KRUG, STROBL, THOMAS LUEF, TU GRAZ, BEIGESTELLT<br />
14<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
ANNA KLEISSNER<br />
Ökonomin und Geschäftsführerin von Econmove<br />
BEDEUTUNG ERKENNEN<br />
Unsere Wälder sind nicht nur Lebens- und Erholungsraum,<br />
sondern auch ein bedeutender<br />
Wirtschaftsfaktor. Dass der Rohstoff <strong>Holz</strong> für die<br />
Steiermark mindestens gleich wichtig ist wie<br />
traditionelle steirische Schlüsselsektoren wie<br />
die Metallerzeugung und -bearbeitung oder<br />
die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen,<br />
wird aufgrund der Komplexität des<br />
Wertschöpfungsnetzwerks <strong>Holz</strong> jedoch nur<br />
allzu leicht übersehen. Dieses reicht nämlich<br />
von der Forstwirtschaft über die Säge-, Plattenund<br />
Papierindustrie bis hin zum Tischler oder<br />
der Erzeugung von Energie<br />
und umfasst auch eine Vielzahl<br />
von Dienstleistungen wie die Ausbildung<br />
oder Forschung.<br />
Österreichweit steht die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
für jeden 17. Euro, der an Wertschöpfung<br />
generiert wird. Nochmals höher liegt der<br />
Anteil in der Steiermark, wo jeder 14. erwirtschaftete<br />
Euro unmittelbar oder mittelbar mit<br />
dem Rohstoff <strong>Holz</strong> zusammenhängt.<br />
Darüber hinaus ist <strong>Holz</strong> auch beschäftigungsintensiv:<br />
In Österreich können derzeit<br />
rund 300.000 Arbeitsplätze<br />
mit dem Rohstoff <strong>Holz</strong> in Verbindung<br />
gebracht werden. Davon<br />
entfallen mehr als 55.000 Jobs<br />
auf die Steiermark.<br />
Die Vielseitigkeit dieses nachwachsenden<br />
Rohstoffes und seine besondere Bedeutung,<br />
die ihm in Zusammenhang mit dem Klimaschutz<br />
und der Energiewende zukommt,<br />
lassen keinen Zweifel: <strong>Holz</strong> bleibt eine Zukunftsbranche<br />
und bietet weiteres Wachstumspotenzial!<br />
PAUL LANG<br />
Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT<br />
Die Steiermark war und ist mit einem Waldanteil von<br />
62 Prozent das grüne Herz Österreichs. Daher wurde es Vertretern<br />
der <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette schon früh klar, dass<br />
es nicht ausreicht, den Wald nur gesund zu erhalten<br />
und zu pflegen. Der Wald ist die Basis für<br />
die Wertschöpfung, die in der Steiermark<br />
generiert wird. Wir brauchen diesen Lebensraum<br />
für Sauerstoff und Wasser,<br />
aber auch für die Rohstoffgewinnung.<br />
In anderen Worten: <strong>Holz</strong> wird der Rohstoff<br />
sein, der uns zum klimaneutralen<br />
Bauen verhilft, der Arbeitsplätze langfristig<br />
in den Regionen generiert und sichert und der in Zukunft<br />
erdölbasierte Produkte ersetzen wird.<br />
<strong>Holz</strong> muss daher in seinem Einsatzbereich bestärkt werden.<br />
Das war auch der Gründungsgedanke von pro<strong>Holz</strong><br />
Steiermark vor 30 Jahren. Ein Einsatz, der heutzutage wichtiger<br />
ist als je zuvor, denn der Klimawandel verlangt den<br />
Wäldern viel ab. Daher gilt es jetzt, Waldbesitzer und Bewirtschafter<br />
zu erreichen, um sie bei der Pflege und beim Umbau<br />
zu begleiten. Wir zeigen Vorbilder aus anderen Ländern<br />
auf, informieren über neue Technologien und finden Antworten<br />
auf die Fragen, die wir heute lösen müssen, um ein<br />
Morgen zu ermöglichen.<br />
MILENA STAVRIC<br />
Professorin am Institut für Architektur und Medien an der TU Graz<br />
AUSBILDUNG SETZT AUF HOLZ<br />
Ein Umdenken zum Thema Baumaterialien<br />
und neue Wege in der Bauindustrie<br />
zu finden hat an der TU Graz schon lange<br />
einen hohen Stellenwert. Gemeinsam<br />
mit unseren Studierenden setzen wir regelmäßig<br />
Projekte rund um das Thema<br />
<strong>Holz</strong>bau um einige davon gemeinsam mit<br />
pro<strong>Holz</strong> Steiermark. Dabei lernen die jungen<br />
Leute nicht nur, wie man Entwürfe für<br />
den <strong>Holz</strong>bau aufs Papier bringt, sondern<br />
sind auch hautnah bei der Fertigung der<br />
Objekte dabei.<br />
Dass das Interesse seitens der Studierenden<br />
steigt, merkt man auch daran,<br />
dass immer mehr Studierende für Masterarbeiten<br />
ein Thema mit nachhaltigen<br />
Materialien wie etwa <strong>Holz</strong> wählen. Aktuell<br />
betreue ich sogar zwölf Masterarbeiten<br />
in diesem Gebiet. Gerade erst abgegeben<br />
wurde das Masterprojekt „lann. Arch“. Es<br />
beschäftigt sich mit der<br />
Beziehung zwischen Naturschutz<br />
und Architektur<br />
– mit einem speziellen Fokus<br />
auf Nachhaltigkeit, um so eine<br />
Bewusstseinsbildung für Biodiversität zu<br />
schaffen. Als konkretes Projekt wird ein<br />
25 Meter hoher Aussichtsturm aus Robinien<br />
geplant und bis Ende des Jahres im<br />
Naturschutzgebiet in Lannach gebaut.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
15
HANS SEITINGER<br />
Nachhaltigkeitslandesrat<br />
DIREKT VOR UNSERER HAUSTÜRE<br />
„<strong>Holz</strong> ist genial!“ Diesen<br />
Slogan kennt vermutlich<br />
jeder, aber erst,<br />
wenn man ein wenig darüber<br />
nachdenkt, erschließt<br />
sich seine gesamte Tiefe. Es gibt<br />
auf diesem Planeten kaum ein Material mit so<br />
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Papier, Karton,<br />
Möbel, Baustoffe, Spielzeuge, Häuser und<br />
Musikinstrumente, ja sogar T-Shirts und Autoteile<br />
werden mittlerweile aus <strong>Holz</strong> produziert.<br />
Und darüber hinaus ist <strong>Holz</strong> ein wertvoller<br />
Energielieferant. Das Beste daran: All das gelingt<br />
mit einem nachhaltigen, nachwachsenden<br />
und klimafreundlichen Rohstoff, der direkt<br />
vor unserer Haustüre wächst und damit auch<br />
allein in der Steiermark über 55.000 Arbeitsplätze<br />
sichert.<br />
Als Landesregierung wissen wir um diesen<br />
Schatz, der die Steiermark zum Grünen Herz<br />
Österreichs macht. Damit das auch in Zukunft<br />
so bleibt, setzen wir zahlreiche Maßnahmen.<br />
So fördern wir etwa die <strong>Holz</strong>bau-Forschung,<br />
unterstützen den Einsatz von Biomasse und<br />
sorgen mit der sogenannten „dynamischen<br />
Waldtypisierung“ für klimafitte Wälder, die<br />
auch für nachfolgende Generationen die Basis<br />
für ein nachhaltiges Wirtschaften bilden.<br />
SIMONE SCHMIEDTBAUER<br />
Abgeordnete zum Europäischen Parlament<br />
AUF INTERNATIONALER EBENE<br />
Unsere Wälder und damit der nachhaltige Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong> sind entscheidend für die Wende hin<br />
zu einem unabhängigeren, grüneren und innovativeren<br />
Europa. Wir brauchen multifunktionale,<br />
nachhaltig bewirtschaftete Wälder, wenn wir unsere<br />
Energieversorgung künftig selbst in die Hand<br />
nehmen und zugleich unsere Klima- und Umweltschutzziele<br />
erreichen wollen. Das zeigt sich auch<br />
auf europäischer Ebene mit zahlreichen Initiativen<br />
im Bereich der Forstpolitik. Bei diesen Vorhaben<br />
wird entscheidend sein, dass wir unsere Wälder nützen.<br />
Wir dürfen sie nicht nur schützen und zu Kohlenstoffmuseen<br />
verkommen<br />
lassen. Ich setze mich in Brüssel<br />
für eine starke Forstwirtschaft<br />
und eine starke <strong>Holz</strong>branche ein,<br />
denn die Themen Klimaschutz, Energie<br />
und Kreislaufwirtschaft können<br />
ohne den Faktor Wald und den nachhaltigen Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong> nicht diskutiert werden. Unsere Wälder<br />
sind als nachhaltige Quelle für Baustoffe und Energie,<br />
als grüne Lunge unseres Kontinents oder als<br />
Naherholungsgebiet wahre Trümpfe und die Antwort<br />
auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen.<br />
16<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
<strong>Holz</strong><br />
Traum<br />
Job<br />
Aktuell sind in der HASSLACHER Building Solutions GmbH<br />
in Preding folgende Stellen frei<br />
Trainee Projektabwicklung <strong>Holz</strong>bau<br />
Bautechnischer Zeichner<br />
Statiker/Bauingenieur<br />
Technischer<br />
Vertriebsmitarbeitereiter<br />
Projektleiter<br />
Technischer<br />
Projektvertrieb<br />
im Außendienst<br />
(Alle m/w/d)<br />
Was Sie bei uns erwartet<br />
Sicherer Job in ihrer Nähe<br />
Ganzjahresbeschäftigung<br />
Arbeit mit einem natürlichen Rohstoff<br />
Viele Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
Betriebseigene Kantine<br />
Komm ins HASSLACHER Team!<br />
HASSLACHER Building Solutions GmbH<br />
Preding | Steiermark | Austria<br />
Judith Murauer | +43 4769 22 49-0<br />
hasslacher.com/karriere<br />
hasslacher.com/karriere
NEUE HELDEN<br />
BRAUCHT DAS LAND –<br />
SIEBEN AUF EINEN STREICH!<br />
Erinnern Sie sich noch an diese Zeile aus dem Märchen der Gebrüder Grimm? Der Protagonist wurde<br />
für seine angebliche Heldentat bewundert. Dabei wissen wir heute: Es war alles nur Fake! Der wahre<br />
und einzige Held, der wirklich „sieben auf einen Streich“ schafft, ist nur einer, nämlich HOLZ.<br />
FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />
Sieben Stärken – sieben Trends – sieben<br />
Zukunftsbaumarten unserer<br />
Wälder: Eine Symbiose im Spannungsfeld<br />
zwischen Klima, Green Tech<br />
und Ästhetik, die von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
mit einem umfangreichen Leistungsportfolio<br />
wesentlich mitgestaltet wird. Hier<br />
ein kurzer Ein- und Ausblick in eine Zukunftsmaterie.<br />
WISSEN AN DIE NÄCHSTE<br />
GENERATION VERMITTELN<br />
Wie begeistert man Kinder, Jugendliche<br />
und Pädagogen von Wald und <strong>Holz</strong>?<br />
Ganz einfach: Man entwickelt innovative<br />
Lehr- und Lernmaterialien, setzt in Schulworkshops<br />
gemeinsam mit den Schülern<br />
spannende Experimente um und gibt in<br />
Fortbildungen Wissen direkt an die Lehrenden<br />
weiter. Das und vieles mehr zählt zum<br />
vielseitigen Spektrum des „<strong>Holz</strong> macht<br />
Schule“-Teams von pro<strong>Holz</strong> Steiermark, das<br />
eng mit der Pädagogischen Hochschule<br />
Steiermark zusammenarbeitet.<br />
MENSCHEN BEWEGEN<br />
Interessante Fakten und zukunftsweisendes<br />
Wissen werden aber nicht<br />
nur an die Kids weitergegeben. Oder<br />
hätten Sie gewusst, dass die Waldfläche<br />
in Österreich immer größer wird<br />
oder wie und warum heimische <strong>Holz</strong>produkte<br />
jetzt wirklich das Klima beeinflussen?<br />
Antworten auf diese und<br />
viele andere Fragen gibt das Team von<br />
pro<strong>Holz</strong> Steiermark auf der Webseite<br />
(www.proholz-stmk.at), im Rahmen der<br />
pro<strong>Holz</strong>-Akademie, bei Veranstaltungen<br />
oder in verschiedenen digitalen und gedruckten<br />
Medien. Ziel ist, die Steirer rund<br />
um <strong>Holz</strong> zu informieren, Trends aufzuzeigen<br />
und wichtige Branchen-Entwicklungen<br />
zu verfolgen.<br />
HOLZBAU-FACHWISSEN<br />
WEITERGEBEN<br />
Eine spezielle Informationsschiene bietet<br />
pro<strong>Holz</strong> für alle Bauverantwortlichen<br />
an: Seit Jänner <strong>2023</strong> gibt es in der Steiermark<br />
wieder eine <strong>Holz</strong>bau-Fachberatung,<br />
die bei größeren <strong>Holz</strong>bau-Vorhaben mit<br />
Rat und Tat zur Seite steht.<br />
pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Geschäftsführer<br />
Christian Hammer ist überzeugt: „Das<br />
Leistungsportfolio von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
wird analog zu den Trends laufend<br />
weiterentwickelt und ergänzt. Somit sind<br />
wir bestens für die Zukunft gerüstet und<br />
werden diese im Sinne der <strong>Holz</strong>branche<br />
aktiv mitgestalten.“<br />
Wo die Reise hingehen kann, zeigt die<br />
nebenstehende Grafik. Sie verknüpft<br />
klimafitte Zukunftsbaumarten mit<br />
aktuellen Entwicklungen und gibt Orientierung,<br />
welche Rolle der Bau- und<br />
Werkstoff <strong>Holz</strong> dabei spielt.<br />
18<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
URBAN WIE<br />
DIE TANNE<br />
Die Urbanisierung nimmt<br />
ihren Lauf. Nachdem<br />
(Tannen-)<strong>Holz</strong> ein sehr<br />
leichter Baustoff ist, ist er<br />
ideal für die Aufstockung<br />
von Gebäuden. Somit<br />
wird der Flächenfraß in<br />
und rund um die Ballungszentren<br />
gestoppt.<br />
REGIONAL WIE DIE<br />
„STEIRISCHE EICHE“<br />
Wir spüren eine zunehmende<br />
Rückbesinnung auf die Region.<br />
Produkte aus heimischem<br />
<strong>Holz</strong> sorgen für regionale<br />
Wertschöpfung und Wohlstand.<br />
URBANISIERUNG<br />
INDIVIDUALISIERUNG<br />
BRANDED ARCHITECTURE<br />
NEUE ÄSTHETISCHE FORMEN<br />
VERTICAL VILLAGE<br />
WOODSCRAPER<br />
NEUE REGIONALITÄT<br />
FURNEARTURE<br />
WERTSCHÖPFUNG<br />
NEW LOCAL<br />
DEKARBONISIERUNG<br />
HOLZ ALS CO 2<br />
-SPEICHER<br />
KLIMAAFFIN<br />
WIE DIE ROBINIE<br />
Bäume nehmen beim<br />
Wachsen CO 2<br />
auf. Dieses<br />
bleibt so lange im <strong>Holz</strong><br />
gespeichert, bis es<br />
verbrennt oder verrottet.<br />
Damit senken <strong>Holz</strong>produkte<br />
den CO 2<br />
-Anteil<br />
in der Atmosphäre und<br />
folgen dem Trend der<br />
Dekarbonisierung.<br />
F & E<br />
GREEN TECH<br />
EINSATZ NEUER HOLZARTEN<br />
SCHNELLES BAUEN<br />
FERTIGTEILHÄUSER<br />
NEO-ÖKOLOGIE<br />
PLANT-BASED PRODUKTE<br />
SLOW ARCHITECTURE<br />
HOCH ENTWICKELT WIE<br />
DER GÖTTERBAUM<br />
Die Steiermark zählt zu den weltweiten<br />
Vorreitern, was die Entwicklung von<br />
Bau- und Werkstoffen aus <strong>Holz</strong> betrifft<br />
(unter anderem aus dem „Götterbaum“).<br />
Der Trend zu Green Tech ist in der <strong>Holz</strong>branche<br />
bereits jetzt gelebter Alltag.<br />
INDIVIDUELL WIE DIE SCHWARZNUSS<br />
MODULARES BAUEN<br />
Individualisierung und Branded Architecture spielen eine<br />
immer größere Rolle. <strong>Holz</strong> sorgt mit neuen ästhetischen<br />
Formen und natürlichen farblichen Nuancen für Vielfalt in der<br />
Gestaltung – zum Beispiel mit dunklem Nussholz.<br />
KLIMAFREUNDLICHE BAU- UND WERKSTOFFE<br />
RECYCLING VON GEBÄUDEN<br />
NACHWACHSEND WIE<br />
DIE DOUGLASIE<br />
Trends in Richtung Kreislaufwirtschaft,<br />
Slow Architecture oder die<br />
Recyclingfähigkeit von Gebäuden<br />
sorgen für einen verstärkten Einsatz<br />
von nachwachsenden<br />
Bau- und Werkstoffen<br />
wie <strong>Holz</strong>.<br />
BEWÄHRT WIE<br />
DIE FICHTE<br />
Kurze Bauzeiten liegen<br />
im Trend. Dank vorgefertigter<br />
<strong>Holz</strong>-Elemente<br />
(meist aus Fichte)<br />
können Gebäude auf<br />
der Baustelle rasch<br />
umgesetzt werden.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
19
PICHL KANN WALD<br />
Axt, Zugsäge und Brennsterz waren gestern. Heute werden in der Forstlichen Ausbildungsstätte<br />
Pichl im Mürztal echte Waldprofis mit umfangreichem Wissen über Wald und Natur ausgebildet.<br />
Die Türe steht aber auch allen Waldinteressierten offen.<br />
FOTOS: ROMAN MUSCH, ADOBE STOCK, BEIGESTELLT<br />
„Unser breites<br />
Kursangebot<br />
orientiert sich am<br />
Bekenntnis zu<br />
einer ökosozialen<br />
Waldwirtschaft.“<br />
STEFAN ZWETTLER<br />
Leiter der Abteilung Forst und Energie<br />
in der LK Steiermark<br />
Was darf man sich unter dem Slogan<br />
„Pichl kann Wald“ vorstellen?<br />
Stefan Zwettler: Die Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark betreibt seit 75 Jahren<br />
im Schloss Pichl, in St. Barbara im<br />
Mürztal, eine forstliche Ausbildungsstätte.<br />
Der angeschlossene 350 Hektar große<br />
Waldbesitz wird als Lehr- und Versuchsforst<br />
genutzt. Durch die Arbeit mit<br />
dem Wald im Echtbetrieb verfügt unser<br />
Lehrpersonal über ein umfangreiches<br />
praktisches Fachwissen, das wir mit Engagement<br />
und Begeisterung an unsere<br />
Kursteilnehmer:innen weitergeben. Unsere<br />
internationalen Kontakte und Projekte<br />
gehen über den europäischen Raum hinaus<br />
und reichen bis Japan.<br />
Was ist Ihnen im Zusammenhang<br />
von Wissensweitergabe und Wald<br />
besonders wichtig?<br />
Stefan Zwettler: Man muss den Wald<br />
beobachten und die vielfältigen Zusammenhänge<br />
verstehen lernen. Der Wald<br />
ist Lebensraum, Hort der Artenvielfalt,<br />
erfüllt wichtige Funktionen, schützt vor<br />
Naturgefahren, liefert den natürlichen<br />
Rohstoff <strong>Holz</strong> und ist dem Klimawandel<br />
ausgesetzt. Mit der Bewirtschaftung der<br />
Wälder gestalten wir Vielfalt, schaffen<br />
Einkommen, schützen Eigentum, sichern<br />
Ökosystemleistungen, gestalten den Lebensraum<br />
für Wildtiere u. v. m. Um diese<br />
Vielfalt unter einen Hut zu bekommen,<br />
lehren und vertreten wir eine klimafitte<br />
ökosoziale Waldwirtschaft. Im Zusammenhang<br />
mit dem Klimawandel ist die<br />
richtige Baumartenwahl bei der Aufforstung<br />
ein besonderer Ausbildungsschwerpunkt.<br />
Das Interesse am Wald nimmt zu,<br />
lässt sich das mit Zahlen belegen?<br />
Stefan Zwettler: Im Schnitt nehmen pro<br />
Jahr rund 3.500 Personen an unseren Ausund<br />
Weiterbildungsprogrammen teil. Darunter<br />
finden sich Schulkinder und Fachschüler<br />
genauso wie Männer und Frauen<br />
aus den verschiedensten Berufsgruppen<br />
wie Forstpersonal, Arbeitskräfte,<br />
Waldeigentümer:innen, Lehrer:innen,<br />
Akademiker:innen, Personen mit wissenschaftlichem<br />
Hintergrund und/oder Interesse<br />
am Wald. Rund 1.000 Personen werden<br />
zum Thema „Sichere Waldarbeit“ im<br />
Umgang mit Motorsäge und Arbeitsgeräten<br />
geschult.<br />
Welche Berufsmöglichkeiten eröffnen<br />
sich mit einer Ausbildung in der FAST<br />
Pichl?<br />
Martin Krondorfer: Wir führen im<br />
Auftrag der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle<br />
Steiermark einerseits die<br />
Facharbeiter:innenausbildung für die<br />
Bereiche Forst, Forstgarten-, Forstpflege<br />
20<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Weiterbildung für alle am Wald<br />
Interessierte?<br />
Martin Krondorfer: Das Erkennen von<br />
Pilzen, die Verwendung von Kräutern, die<br />
traditionelle Verarbeitung von <strong>Holz</strong>produkten<br />
zu Schindeln, Bundzäunen und<br />
Rundholzbauten ist eine der Weiterbildungsschienen.<br />
Das lebenslange Lernen<br />
ist auch für den „Waldprofi“ wichtig. Neue<br />
technische Entwicklungen, die Themen<br />
Unfallverhütung, neue digitale Planungsgrundlagen<br />
und die Anpassung an den<br />
Klimawandel fordern auch gut ausgebildete<br />
Waldbesitzer:innen oder deren Angestellte.<br />
AUSBILDUNGS-<br />
DATEN<br />
PRO JAHR<br />
3.500 Kursteilnehmer:innen,<br />
18 % Frauenanteil<br />
200 Veranstaltungen<br />
rund um den Wald<br />
140 Forstfacharbeiter:innen<br />
20 Forstwirtschaftsmeister:innen<br />
1.000 Teilnehmer:innen<br />
zur sicheren Waldarbeit<br />
Onlineplattform<br />
„Digitaler Waldmontag“<br />
3.500 Personen<br />
Weitere Infos unter<br />
www.fastpichl.at<br />
und Biomasse durch. Andererseits ist aufbauend<br />
auf diese Ausbildungsmöglichkeit<br />
die Weiterqualifizierung zum/r Meister:in<br />
der Forstwirtschaft möglich. Die Ausbildungsformen<br />
zum/r Forstfacharbeiter:in<br />
findet auf dem zweiten Bildungsweg statt,<br />
das heißt neben einer branchenfremden<br />
oder -nahen Ausbildung kann nach einer<br />
dreijährigen praktischen Tätigkeit<br />
im Wald diese Ausbildung innerhalb von<br />
fünf Wochen abgeschlossen werden. Die<br />
Meisterausbildung in der Forstwirtschaft<br />
dauert elf Wochen und bildet das Rüstzeug<br />
zur eigenständigen Bewirtschaftung<br />
von Forstbetrieben bis 1.000 Hektar. Die<br />
Ausbildung zum Forstschutzorgan ist in<br />
der Meisterausbildung integriert.<br />
Die Jugend für den Wald begeistern,<br />
gibt es dazu Möglichkeiten?<br />
Martin Krondorfer: Die Ausbildung<br />
von qualifizierten Waldpädagog:innen<br />
bildet bei uns einen besonderen Schwerpunkt.<br />
Jährlich werden circa 40 Frauen<br />
und Männer in einem Zertifikatslehrgang<br />
ausgebildet. Die umfangreichen Zusammenhänge<br />
von Wald als Lebensraum<br />
für Tier und Pflanzenarten bis hin zur<br />
nachhaltigen <strong>Holz</strong>nutzung können so mit<br />
Herz, Hand und Hirn an die unterschiedlichsten<br />
Zielgruppen von Jung bis Alt<br />
weitergeben werden.<br />
Frauen und Waldwirtschaft,<br />
gibt es dazu einen Bezug?<br />
Martin Krondorfer: Vor 20 Jahren war<br />
der Frauenanteil in der Aus- und Weiterbildung<br />
an der FAST Pichl verschwindend<br />
gering. Das hat sich Gott sei Dank<br />
verändert. Durch verschiedenste Programme<br />
wie etwa die Waldspaziergänge,<br />
Wald in Frauenhänden, Fem4Forest konnte<br />
der Frauenanteil bis dato auf circa 18 %<br />
gehoben werden. Waldwirtschaft, auch<br />
wenn es auf den ersten Blick harte Arbeit<br />
im Wald bedeutet, ist nicht mehr nur der<br />
Männerwelt vorbehalten. Frauen, die mit<br />
der Motorsäge Bäume fällen, mit einem<br />
Forsttraktor <strong>Holz</strong> zur Straße rücken oder<br />
Krananhänger bedienen, sind heute keine<br />
Seltenheit mehr.<br />
„Die Transmission<br />
von theoretischem<br />
Wissen in die<br />
praktische<br />
Umsetzung<br />
macht uns als<br />
Bildungshaus<br />
besonders<br />
interessant.“<br />
MARTIN KRONDORFER<br />
Leiter der FAST Pichl<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
21
NEUE DYNAMIK<br />
IM FORST<br />
Der Klimakrise und dem Krieg in der Ukraine zum Trotz sind die heimischen Forstunternehmen auf<br />
Wachstumskurs. Branchenvertreter Peter Konrad will die Qualifizierung der Betriebe weiter forcieren.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: KÄRNTNER MESSEN/ZANGERLE, SHUTTERSTOCK<br />
Nicht nur die Klimakrise mit zunehmenden<br />
Schadholzereignissen<br />
wie Stürme und Borkenkäfer,<br />
sondern auch der Krieg in der Ukraine hat<br />
direkte und herausfordernde Auswirkungen<br />
auf die Forstarbeit hierzulande. Die<br />
österreichischen Forstunternehmer bekommen<br />
die Energieproblematik auf sehr<br />
heftige Weise zu spüren. Da geht es nicht<br />
nur um die Energiekosten, um die Preise<br />
für die Wärme, die <strong>Holz</strong> als Energieträger<br />
spendet, sondern auch um andere enorme<br />
Mehrkosten: Die Betriebsmittelpreise<br />
sind explodiert. Die eingesetzten Maschinen<br />
werden mit Diesel betrieben, daher<br />
gibt es hier massive Auswirkungen. Aber<br />
auch Ersatz- und Verschleißteile sind<br />
massiv teurer geworden. „Wir haben als<br />
Unternehmer die erste Abfederungsmaßnahme<br />
getroffen: die Anpassung der Aufarbeitungspreise.<br />
Gleichzeitig haben wir<br />
nach intensiven Beratungen durch den<br />
Fachverband der gewerblichen Dienstleister<br />
für unsere Branche eine zusätzliche<br />
Entlastung der Dieselkosten durch die österreichische<br />
Bundesregierung erreicht,<br />
um diese Mehrkosten abzufedern“, sagt<br />
Peter Konrad, Bundesvorsitzender der<br />
Forstunternehmer im Fachverband der<br />
gewerblichen Dienstleister (WKÖ) und<br />
Präsident des Österreichischen Forstunternehmerverbandes.<br />
LICHTBLICKE<br />
Immerhin schwäche sich die Preisentwicklung<br />
beim <strong>Holz</strong> derzeit ab. Konrad<br />
sieht gegenwärtig eine „Seitwärtsbewegung“,<br />
nachdem die Coronakrise auch den<br />
<strong>Holz</strong>preis rasant nach oben klettern ließ,<br />
weil mehr privat investiert worden sei. Es<br />
wurden vermehrt Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
in Angriff genommen,<br />
und das erfreulicherweise mit <strong>Holz</strong>.<br />
„Der Export ist aufgrund unserer guten<br />
österreichischen weiterverarbeitenden<br />
<strong>Holz</strong>industrie stark angestiegen, speziell<br />
in Amerika war die Nachfrage nach <strong>Holz</strong><br />
extrem hoch“, berichtet Peter Konrad. Aktuell<br />
seien die Preise für einen Festmeter<br />
Rundholz wieder gesunken. Die Gründe:<br />
der gestiegene Schadholzanteil, verursacht<br />
durch Stürme und Borkenkäfer, die<br />
aktuelle wirtschaftliche und politisch unsichere<br />
Lage, zudem wurden die Zinsen<br />
erhöht und die Bautätigkeit habe nachgelassen.<br />
Lichtblicke gibt es aber mit einer<br />
erhöhten Nachfrage nach Biomasse und<br />
Pellets.<br />
„Durch die aktuellen Unsicherheiten<br />
fragen sich viele, ob sie noch Heizöl bekommen<br />
oder wie die Preise für Strom<br />
und Gas sich weiterentwickeln – dadurch<br />
explodieren auch die Brennholz-Preise.<br />
Immer mehr Haushalte rüsten auf Pellets-Heizungen,<br />
<strong>Holz</strong>öfen, Biomasse und<br />
Fernwärmeanschluss um. Der Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong> ist ein Teil der Energiewende und<br />
-unabhängigkeit“, ist Konrad zuversichtlich.<br />
22<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Peter Konrad, Bundesvorsitzender der<br />
österreichischen Forstunternehmer, Forstunternehmer Gottfried Wutte mit Lehrling<br />
Jakob Susic und Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer (v. l.) bei der<br />
Verleihung der Anerkennungsurkunde: „Lehrbetriebe vor den Vorhang holen.“<br />
WAS FORST-<br />
UNTERNEHMEN TUN<br />
Sie beschäftigen sich mit<br />
• Hightech-<strong>Holz</strong>ernte- und -bringungs maschinen<br />
• GPS, Internet und Datenkommunikation<br />
• Planung und Umsetzung von<br />
Durchforstungs- und Pflegearbeiten im Wald<br />
• Auswahl und Markierung jener Bäume,<br />
die entnommen werden sollen<br />
• Kommunikation mit Waldbesitzern und Förstern<br />
• Waldbewirtschaftung, Sicherheit und<br />
Schutz im Wald<br />
• Elektronischen Bordsystemen<br />
• Hydraulik von Forstspezialmaschinen<br />
• Mechanik und Reparaturen<br />
• Wartung und Instandhaltung der Geräte<br />
• (motor)manueller <strong>Holz</strong>ernte<br />
• Einsatzplanung und Arbeitsverfahren<br />
• Biodiversität und Ökologie<br />
• den Folgen des Klimawandels<br />
Info: www.wko.at/stmk/dienstleister<br />
LEHRBERUF FORSTTECHNIKER<br />
Trotz dieser aktuell widrigen Rahmenbedingungen<br />
sind die heimischen Forstdienstleister<br />
auf einem guten Weg – und<br />
gut ausgelastet. Und ihre Zahl ist in stetem<br />
Wachstum begriffen: Waren es 2016<br />
noch 4.200 Unternehmen, sind es heuer<br />
österreichweit bereits 5.200, in der Steiermark<br />
sind es 982. Damit kamen in Österreich<br />
in den letzten sechs Jahren jährlich<br />
über 165 Forstunternehmen dazu.<br />
„Die Arbeit im Wald ist gefragt, die<br />
Sägeindustrie feierte 2021 Rekorde. Wenngleich<br />
heuer weniger investiert worden<br />
ist, wird der <strong>Holz</strong>bau gewinnen, davon<br />
bin ich überzeugt. In puncto Ökologie und<br />
Umweltschutz ist <strong>Holz</strong> einfach das beste<br />
Material“, sagt Konrad.<br />
Der <strong>Holz</strong>bau ist besonders in der Steiermark<br />
führend. „Derzeit liegt die <strong>Holz</strong>-<br />
Quote im mehrstöckigen Wohnbau bei<br />
fast 30 Prozent – darauf sind wir in der<br />
Steiermark besonders stolz. Der Rohstoff<br />
wird hier produziert, geerntet, direkt weiterverarbeitet<br />
und im Wohnbau sinnvoll<br />
eingesetzt. Der Begriff Nachhaltigkeit<br />
kommt übrigens aus der Forstwirtschaft,<br />
„Wir<br />
brauchen<br />
noch mehr<br />
Ausbildungsbetriebe,<br />
um die Qualifizierung<br />
weiter zu erhöhen.“<br />
PETER KONRAD<br />
Bundesvorsitzender der<br />
österreichischen Forstunternehmer<br />
auch wenn sich diesen Begriff mittlerweile<br />
viele Branchen angeeignet haben.<br />
Er bedeutet, nie mehr zu ernten, als nach-<br />
wachsen kann“, erklärt Konrad. In Österreich<br />
werden im Schnitt zwischen 17 und<br />
18 Millionen Festmeter <strong>Holz</strong> pro Jahr geerntet,<br />
27 Millionen wachsen jährlich<br />
nach. Allein in der Steiermark sind es fünf<br />
Millionen Festmeter <strong>Holz</strong> und sieben bis<br />
acht Millionen wachsen nach.<br />
Seit 2016 gibt es die Forsttechniklehre.<br />
„Eine fundierte Ausbildung ist in dieser<br />
nicht ungefährlichen Branche enorm<br />
wichtig, auch um die Unfallzahlen möglichst<br />
niedrig zu halten. Die gestiegene<br />
Qualifizierung der Mitarbeiter hat bereits<br />
eine neue positive Dynamik in den Wald<br />
gebracht. Doch wir brauchen noch mehr<br />
Ausbildungsbetriebe, um die Qualifizierung<br />
weiter zu erhöhen. Von der Wirtschaftskammer<br />
gibt es zudem viel Unterstützung<br />
und Mittel für diese Betriebe.<br />
Und: Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden,<br />
werden die Gewinner in der Zukunft<br />
sein, denn es werden immer mehr Fachkräfte<br />
gesucht“, weiß Peter Konrad.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
23
LAND DER<br />
WALDBESITZER:INNEN<br />
Fast 40.000 Waldbesitzer:innen gibt es in der Steiermark – viele davon Privatpersonen. Diese haben Rechte<br />
und Pflichten. Welche das sind und warum die Einhaltung der Pflichten auch Einfluss auf den Klimaschutz<br />
hat, erklären wir hier.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, LANDWIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK, LANDESFORSTDIREKTION , SHUTTERSTOCK<br />
Manchmal kann es<br />
schnell – und auch<br />
ungeplant – passieren<br />
und plötzlich ist man<br />
durch ein Erbe oder durch den<br />
Erwerb eines Grundstückes,<br />
zu dem ein Wald gehört, im Besitz<br />
eines Stückchen Waldes.<br />
Prinzipiell eine schöne Sache,<br />
sind Wälder doch wunderbare<br />
Naherholungsgebiete, Kraftorte<br />
und Lebensräume für<br />
Tiere. Was vielen aber nicht<br />
bewusst ist: dass mit dem Besitz<br />
auch wichtige Rechte und<br />
Pflichten einhergehen. Denn<br />
Wälder sind noch viel mehr:<br />
nämlich Wirtschaftsfaktor<br />
und Klimaschützer, daher gehören<br />
sie gepflegt.<br />
In der Steiermark, dem wald -<br />
reichsten Bundesland Österreichs,<br />
gibt es fast 40.000<br />
Waldbesitzer:innen. Ein Groß -<br />
teil davon Kleinwaldbesitzer:-<br />
innen wie Familie Wurzer.<br />
Mit dem Kauf ihres Grundstückes<br />
in der Oststeiermark<br />
wurden auch sie stolze Eigentümer<br />
eines Waldes, der<br />
zum Grundstück dazugehört.<br />
1,5 Hektar voller Bäume, Herausforderungen<br />
und Chancen.<br />
KLEINER WALD, GROSSE<br />
VERANTWORTUNG<br />
Mit Begriffen wie Waldpflege,<br />
Baumernte oder Aufforstung<br />
hatte die Familie davor<br />
nichts zu tun, aber ganz<br />
nach dem Motto „Learning by<br />
Doing“ haben sich Nora und<br />
Philipp Wurzer an das Abenteuer<br />
Wald gewagt. Anfängliche<br />
Unterstützung bekamen<br />
sie dabei von Forstexpert:innen<br />
sowie Bekannten, die bereits<br />
länger im Besitz eines Waldes<br />
waren. Die Forstabteilung der<br />
Landwirtschaftskammer Steiermark,<br />
der Waldverband oder<br />
Forstbetriebsgemeinschaften<br />
sind beispielsweise Anlaufstellen,<br />
an die sich Privatpersonen<br />
mit Fragen wenden können.<br />
Der Wald als Lebens- und Erholungsraum: Nora Wurzer mit<br />
ihren Kindern Annika und Julian in ihrem eigenen Wald
„Wir nutzen unseren Wald<br />
oft zum Spazierengehen mit<br />
den Kindern und zum Erkunden<br />
der Natur. Wir sind uns<br />
aber auch unserer Rolle, den<br />
Wald richtig zu nutzen und zu<br />
pflegen, sehr bewusst“, erklärt<br />
Nora Wurzer. Und das machen<br />
sie mit großer Leidenschaft.<br />
Mittlerweile hat sich die Familie<br />
auch technisch aufgerüstet,<br />
um sich die Arbeit im<br />
Wald zu erleichtern. Mit dem<br />
eigenen Traktor sowie einer<br />
Forstseilwinde können so umgestürzte<br />
Bäume leichter entfernt<br />
werden. „Es ist unsere<br />
Aufgabe, den Wald langfristig<br />
gesund zu halten, damit dieser<br />
stabil bleibt, den Klimaanforderungen<br />
gewachsen ist<br />
und den Wert behält. Und diese<br />
Aufgabe nehmen wir sehr<br />
ernst“, ergänzt Nora Wurzer.<br />
FÜR DIE GENERATIONEN<br />
NACH UNS<br />
Ferdinand Attems kennen<br />
viele durch seine Tätigkeit als<br />
Der Wald ist für Rechtsanwalt Ferdinand Attems ein<br />
Wirtschaftsfaktor, aber auch Ort, wo er gerne Zeit mit seiner<br />
Frau Barbara und den Kindern Sophia und Leopold verbringt.<br />
Rechtsanwalt in seiner Kanzlei<br />
in der Grazer Weinzöttlstraße.<br />
Besprechungen, Verhandlungen<br />
und Termine<br />
stehen bei ihm auf der Tagesordnung.<br />
Mit Forstarbeit im<br />
Wald bringen ihn nur wenige<br />
in Verbindung. Dabei ist das<br />
neben der Juristik seine zweite<br />
große Leidenschaft. Schon<br />
als Kind konnte er im Familienbetrieb<br />
„Forstverwaltung<br />
Attems“ erste Erfahrungen in<br />
dem Bereich sammeln. Heute<br />
verantwortet er gemeinsam<br />
mit seiner Mutter ein Waldfläche<br />
von rund 330 Hektar im<br />
Norden von Graz – ein großer<br />
Wald, der viele Aufgaben<br />
mit sich bringt. „Diese beginnen<br />
bei der regelmäßigen Kontrolle<br />
der Bestände und gehen<br />
über die <strong>Holz</strong>einschlagsplanung<br />
bis zur Organisation des<br />
Abtransports sowie der Planung<br />
der Aufforstung.“ Um<br />
bestens dafür gewappnet zu<br />
sein, hat Attems neben dem<br />
Jus-Studium die Ausbildungen<br />
zum landwirtschaftlichen<br />
Facharbeiter beziehungsweise<br />
zum Meister der Forstwirtschaft<br />
sowie die Ausbildung<br />
zum Aufsichtsjäger gemacht<br />
„Mein Wissen rund um den<br />
Wald lässt sich ideal mit meinem<br />
Job als Rechtsanwalt verbinden.<br />
So werde ich immer<br />
wieder aus ganz Österreich bei<br />
rechtlichen Fragen rund um<br />
den Forst, <strong>Holz</strong>lieferverträge<br />
oder Jagdrecht kontaktiert.“<br />
Als zweifacher Vater ist es<br />
Attems vor allem wichtig, den<br />
Wald nachhaltig zu bewirtschaften.<br />
„Wälder sind einfach<br />
Alleskönner. Sie sind Wirtschaftsraum,<br />
Lebensraum<br />
und Klimaschützer. Daher gilt<br />
es diese heute schon für die<br />
nachkommenden Generationen<br />
zu erhalten.“ Sooft es geht,<br />
genießt der Rechtsanwalt die<br />
Naturverbundenheit gemeinsam<br />
mit seiner Familie. „Im<br />
Wald unterwegs zu sein, ist<br />
der beste Ausgleich zur Hektik<br />
im Alltag. Wer das nicht<br />
glaubt, dem empfehle ich, es<br />
einfach einmal auszuprobieren.“<br />
EIGENTUM<br />
VERPFLICHTET<br />
Familie Wurzer und Ferdinand<br />
Attems – zwei Beispielen<br />
von vielen Beispielen privater<br />
Waldbesitzer:innen, die sich<br />
mit viel Einsatz um ihre Flächen<br />
kümmern. Und es werden<br />
immer mehr. Denn das<br />
steirische Waldgebiet nimmt<br />
jedes Jahr um eine Fläche von<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
25
Josef Krogger, Forstreferent<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark<br />
Michael Luidold, Leiter<br />
der Landesforstdirektion<br />
INITIATIVE<br />
WALDSTARK<br />
Der Aufwand der Bewirtschaftung<br />
schreckt viele Kleinwaldbesitzer<br />
davon ab, sich näher<br />
mit den Aufgaben rund<br />
um die Forstwirtschaft<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Die Initiative Waldstark unterstützt<br />
Waldbesitzer bei der richtigen<br />
Bewirtschaftung ihres Waldes.<br />
Mit gezielter Beratung soll der<br />
„grüne Schatz“ zukunfts- und<br />
klimafit gemacht werden.<br />
Unterstützung für Waldbesitzer<br />
Sie haben Fragen zu forstlichen<br />
Themen oder brauchen Beratung<br />
bei der Aufforstung:<br />
stmk.lko.at/forst<br />
Beratung zu rechtlichen Fragen<br />
erhalten Sie unter:<br />
agrar.steiermark.at<br />
Zum Thema am Laufenden bleiben<br />
Sie unter: www.waldstark.at<br />
rund 800 Fußballfeldern zu.<br />
Allen Neo-Waldbesitzern stehen<br />
auch die steirischen Försterinnen<br />
und Förster beratend<br />
zur Seite. So wie die Teams der<br />
Landesforstdirektion und der<br />
Landwirtschaftskammer Steiermark.<br />
„Es ist wichtig, dass sich<br />
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,<br />
aber auch Waldnutzer<br />
ihrer Verantwortung bewusst<br />
sind – ihrer Verantwortung gegenüber<br />
dem Naturraum und<br />
dem Klimaschutz-Faktor, den<br />
der Wald mit sich bringt, aber<br />
auch gegenüber der wirtschaftlichen<br />
Komponente. Der Wald<br />
als Arbeitsplatz und Quelle einer<br />
nachwachsenden Ressource<br />
gehört geschützt“, erklärt Forstreferent<br />
Josef Krogger. Er unterstützt<br />
gemeinsam mit seinen<br />
Kolleginnen und Kollegen von<br />
der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark<br />
alle, die selbst (noch) kein Fachwissen<br />
zum Thema Waldpflege<br />
haben, und weiß genau, was die<br />
ersten Schritte sind, wenn man<br />
plötzlich in den Besitz eines<br />
Waldes kommt.<br />
STEP BY STEP<br />
„Schritt 1 wäre die Ermittlung<br />
der genauen Grenzen. Wenn Sie<br />
einen Wald gekauft oder geerbt<br />
haben, gilt es, zuerst herauszufinden,<br />
wo die Waldfläche liegt<br />
und wo die genauen Grenzen<br />
sind. Dazu empfiehlt es sich,<br />
die Einlagenzahl und die Grundstücksnummer<br />
Ihres Waldes herauszufinden.<br />
Diese können Sie<br />
bei Ihrem Notar, beim Gemeindeamt<br />
– dort, wo das Waldstück<br />
liegt – oder beim zuständigen<br />
Bezirksgericht erfahren.<br />
Ein Grundbuchauszug ist dabei<br />
auch hilfreich“, rät der Experte.<br />
Der nächste Schritt wäre eine<br />
Erhebung des Ist-Zustandes. Dafür<br />
kommen die Experten gerne<br />
vor Ort vorbei und begehen gemeinsam<br />
mit den Besitzern den<br />
Wald. Dabei sieht man sich genau<br />
den Status quo der Bäume<br />
an. Sind sie gesund? Haben<br />
die Bäume genug Platz? Besteht<br />
Handlungsbedarf, ist jedoch die<br />
Arbeit der Forstarbeiter gefragt.<br />
„Wenn man selbst nicht Hand<br />
anlegen will, kann man sich Expertenunterstützung<br />
holen.“<br />
Die geernteten Bäume werden<br />
dann weiter in Sägewerke,<br />
Papierfabriken oder Heizanlagen<br />
gebracht. Lässt sich damit<br />
Geld verdienen? „Ja! Einrichtungen<br />
wie das Sägewerk zahlen für<br />
das <strong>Holz</strong>. Wird jedoch die Unterstützung<br />
von Forstarbeiten<br />
angefordert, müssen die auch<br />
dementsprechend entlohnt werden.“<br />
WAS DEN WALD<br />
STARK MACHT<br />
Laut Landesforstdirektor<br />
Michael Luidold gibt es drei<br />
Säulen, die es braucht, um einen<br />
Wald stark zu machen.<br />
Erstens: Vielfalt. „Die richtige<br />
Baumart am richtigen<br />
Standort und eine große Baumartenvielfalt<br />
streuen das Risiko<br />
und wappnen den Wald<br />
für die Herausforderungen<br />
des Klimawandels. So richten<br />
Stürme, Trockenheit und<br />
Schädlinge weniger Schaden<br />
an.“<br />
Zweitens: Pflege. „Mit<br />
nachhaltiger Pflege bleibt der<br />
Wald gesund und wird klimafit.<br />
Pflege bedeutet, das ökologische<br />
Gleichgewicht des Waldes<br />
in Balance zu halten, damit<br />
gesunde Bäume gedeihen können,<br />
Schädlinge keine Chance<br />
haben und das Ökosystem<br />
dem Klimawandel gewachsen<br />
ist.“<br />
Und drittens: <strong>Holz</strong>verwendung.<br />
„<strong>Holz</strong> aus heimischen<br />
Wäldern zu verwenden,<br />
schützt das Klima und fördert<br />
die Gesundheit. Wird <strong>Holz</strong><br />
beispielsweise für Möbel oder<br />
Gebäude genutzt, bleibt das<br />
CO 2<br />
langfristig im <strong>Holz</strong> gebunden<br />
und ‚entlastet‘ in diesem<br />
Zeitraum die Atmosphäre.“<br />
26<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
ÜBERBLICK – RECHTE UND PFLICHTEN ALS WALDBESITZER:IN<br />
Wann ist ein Wald ein Wald?<br />
Erst eine Fläche von über 1.000 Quadratmetern,<br />
die mit Waldbäumen bewachsen ist, zählt man<br />
als Wald. Ein durchschnittlich großes Fußballfeld<br />
im Vergleich hat 7.000 Quadratmeter. Darüber<br />
hinaus muss ein Wald im Durchschnitt mindestens<br />
10 Meter breit sein und es müssen darin<br />
typische Waldbäume wie etwa Fichten oder Buchen<br />
stehen.<br />
Welche Gesetze betreffen einen?<br />
Viele Menschen, die einen Wald erwerben<br />
oder erben, wissen gar nicht, welche Pflichten<br />
und Rechte sich daraus ergeben. Denn als<br />
Waldbesitzer:in unterliegt man automatisch<br />
dem Forstrecht, das in Österreich durch das<br />
Forstgesetz geregelt ist.<br />
Muss man im Wald neue Bäume<br />
pflanzen, wenn man <strong>Holz</strong> erntet?<br />
Ja, Waldbesitzer:innen müssen dafür sorgen,<br />
dass für jeden Baum, der geerntet wird, mindestens<br />
ein neuer Baum nachwächst. Dies geschieht<br />
entweder durch Aufforstung oder durch<br />
Naturverjüngung. Bei einer Naturverjüngung<br />
werfen die Bäume, die bereits im Wald stehen,<br />
ihre Samen ab und so können neue Bäume<br />
wachsen.<br />
Was sollte man bei Schädlingen tun?<br />
Wenn man als Waldbesitzer:in im Wald eine<br />
größere Menge an Forstschädlingen entdeckt,<br />
wie etwa Bäume, die vom Borkenkäfer befallen<br />
sind, muss man das der Behörde melden, denn<br />
die Schädlinge bedrohen auch Nachbarwälder.<br />
Auf was ist bei der Ernte zu achten?<br />
<strong>Holz</strong> muss man so ernten, dass der Waldboden<br />
und andere Bäume möglichst wenig beschädigt<br />
werden. Wenn während der <strong>Holz</strong>ernte<br />
für andere Menschen eine Gefahr bestehen<br />
könnte, müssen Waldbesitzer:innen außerdem<br />
Sperrtafeln, auf denen „Forstliches Sperrgebiet“<br />
steht, aufstellen.<br />
Darf man das <strong>Holz</strong> über<br />
fremde Waldteile abtransportieren?<br />
Waldeigentümer:innen sind berechtigt, <strong>Holz</strong><br />
auch über fremden Boden zu transportieren<br />
und dieses dort im Bedarfsfall auch zu lagern.<br />
Über die Notwendigkeit und die Art und Weise<br />
der Bringung sollten sich dabei beide Parteien<br />
einig sein.<br />
Wer darf meinen Wald betreten?<br />
Jede:r darf den Wald zu Erholungszwecken betreten<br />
und sich dort frei aufhalten. Dies betrifft<br />
auch Waldgelände abseits von Wanderwegen<br />
und Forststraßen. Nicht betreten werden dürfen<br />
jedoch Waldflächen mit forstbetrieblichen<br />
Einrichtungen wie Forstgärten, <strong>Holz</strong>lager oder<br />
Ähnlichem.<br />
Darf man in Wäldern<br />
radfahren und reiten?<br />
Das Radfahren oder Reiten ist im Wald und auf<br />
Forststraßen nur auf eigens dafür gekennzeichneten<br />
Strecken erlaubt. Auch das Rodeln auf<br />
Forststraßen oder Waldflächen ist nur mit Zustimmung<br />
der Waldbesitzer:in erlaubt.<br />
Darf ich in meinem Wald<br />
ein Lagerfeuer machen?<br />
Die Entzündung eines Feuers im Wald oder in<br />
Waldnähe (Gefährdungsbereich) ist für unbefugte<br />
Personen verboten. Hierzu zählt auch<br />
das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden<br />
Gegenständen wie Zigaretten oder<br />
Zündhölzern.<br />
Wer kann den Wald<br />
für einen bewirtschaften?<br />
Es ist wichtig, dass ein Wald stabil und gesund<br />
gehalten wird. Für alle, die selbst keine<br />
Zeit, kein Interesse oder kein ausreichendes<br />
Fachwissen haben den Wald selbst zu bewirtschaften,<br />
gibt es Vereinigungen und Organisationen,<br />
die diese Aufgabe übernehmen. Eine<br />
Liste mit Ansprechpartnern finden Sie unter<br />
www.waldstark.at<br />
Gibt es Förderungen<br />
für Waldbewirtschaftung?<br />
Der Waldfonds der Republik Österreich bietet<br />
Förderungen für verschiedenste Maßnahmen<br />
rund um den Wald an, so auch für die Errichtung<br />
klimafitter Wälder. Dabei werden unter anderem<br />
Waldpflegemaßnahmen, Maßnahmen gegen<br />
Wildschäden und Maßnahmen zur Erhaltung<br />
und Verbesserung der genetischen Ressourcen<br />
des Waldes gefördert. Die Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark (stmk.lko.at) hat in Kooperation<br />
mit der Landesforstdirektion Steiermark eine<br />
Fachbeilage rund um das Thema Förderungen<br />
im Forstbereich ausgearbeitet.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
27
WIE HOLZ DAS<br />
KLIMA RETTET<br />
Die steirische <strong>Holz</strong>industrie mit holzverarbeitender Industrie und Sägeindustrie leistet gelebten Klimaschutz<br />
und Nachhaltigkeit: Die <strong>Holz</strong>industrie produziert aus dem idealen CO 2<br />
-Speicher <strong>Holz</strong> ständig einen „zweiten<br />
Wald“.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />
Monika Zechner (l.) und Brigitte Marold:<br />
„Die Unternehmen der <strong>Holz</strong>industrie sind seit<br />
Generationen Familienbetriebe und tragen zum<br />
Wohlstand in den ländlichen Regionen bei.“<br />
Als nachwachsender<br />
Rohstoff weist <strong>Holz</strong><br />
eine hervorragende<br />
Ökobilanz auf, die schon im<br />
Herstellungsprozess den Spitzenplatz<br />
unter den Baumaterialien<br />
einnimmt. Auch über die<br />
gesamte Lebensdauer eines<br />
Hauses liegt <strong>Holz</strong> bei Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung<br />
weit vorne. Für die <strong>Holz</strong>industrie<br />
ist von grundlegender<br />
Bedeutung, den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />
aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung<br />
zu beziehen. Gefällte<br />
Bäume werden permanent<br />
nachgeforstet, sodass das grüne<br />
Waldpotenzial als lebendige<br />
Rohstoffquelle erhalten bleibt.<br />
Insgesamt wachsen sogar mehr<br />
Bäume nach, als die <strong>Holz</strong>bauwirtschaft<br />
benötigt.<br />
Die <strong>Holz</strong>verwendung verlängert<br />
die Kohlenstoffspeicherung<br />
in <strong>Holz</strong>produkten und im<br />
<strong>Holz</strong>bau. „Unsere Unternehmen<br />
fertigen aus <strong>Holz</strong> ganz unterschiedliche<br />
CO 2<br />
-Speicher,<br />
zum Beispiel <strong>Holz</strong>hochhäuser<br />
von bis zu 100 Metern Höhe,<br />
weitgespannte Hallendächer,<br />
hochwertige Möbel, Parkettböden,<br />
<strong>Holz</strong>werkstoffe, Türen<br />
und Fenster. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />
produziert ständig einen ,zweiten<br />
Wald‘ und verhindert damit<br />
CO 2<br />
-Emissionen“, sagen Monika<br />
Zechner, Obfrau der Fachgruppe<br />
<strong>Holz</strong>industrie in der WK-<br />
Steiermark, und <strong>Holz</strong>industrie-Geschäftsführerin<br />
Brigitte<br />
Marold. <strong>Holz</strong> muss nicht hergestellt<br />
werden, es wächst in der<br />
Natur. <strong>Holz</strong> ist wiederverwertbar,<br />
bleibt also im natürlichen<br />
stofflichen Kreislauf und ersetzt<br />
CO 2<br />
- sowie energieintensive<br />
Materialien und Produkte aus<br />
fossilen Rohstoffen.<br />
HOHE WERTSCHÖPFUNG<br />
Die <strong>Holz</strong>industrie ist eine<br />
der Leitindustrien der steirischen<br />
Wirtschaft. Rund 220<br />
der steirischen holzverarbeitenden<br />
Unternehmen sind aktiv<br />
in der Sägeindustrie, in der<br />
Möbel-Fenster-Fertigteilhausund<br />
Parkettherstellung sowie<br />
in weiteren holzverarbeitenden<br />
Bereichen tätig. Die Unternehmen<br />
der steirischen <strong>Holz</strong>industrie<br />
beschäftigen rund 6.000<br />
Mitarbeiter und stehen für insgesamt<br />
knapp 1,1 Milliarden<br />
Euro Wertschöpfung.<br />
28<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
<strong>Holz</strong> als nachwachsender<br />
Rohstoff hat eine<br />
hervorragende Ökobilanz,<br />
ist ein idealer<br />
CO 2<br />
-Speicher und findet<br />
vielfältige Anwendungen<br />
als Baustoff,<br />
für hochwertige Möbel,<br />
Parkettböden, Fenster<br />
und Türen.<br />
FACHGRUPPE<br />
HOLZINDUSTRIE<br />
STEIERMARK<br />
• 220 aktive Betriebe<br />
beschäftigen rund<br />
6.000 Mitarbeiter.<br />
Die Betriebe der steirischen<br />
<strong>Holz</strong>industrie: klassische<br />
Sägewerke (meist familiengeführt),<br />
Großsägewerke,<br />
Hersteller von Fertigteilhäusern,<br />
Parkett, Fenstern<br />
und Möbeln.<br />
• Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />
erwirtschaftet eine<br />
Wertschöpfung von<br />
1,1 Milliarden Euro.<br />
• 60 Prozent der weltweit<br />
eingesetzten <strong>Holz</strong>baustoffe<br />
stammen aus Österreich.<br />
• 60 Prozent der in Österreich<br />
produzierten Sägeprodukte<br />
gehen in den Export.<br />
• Obfrau: Monika Zechner<br />
• Geschäftsführerin:<br />
Brigitte Marold<br />
www.holzindustriesteiermark.at<br />
HOLZ –DEIN JOB:<br />
MEINHOLZJOB.AT<br />
Ein Großteil der Unternehmen<br />
der <strong>Holz</strong>industrie sind<br />
seit Generationen Familienbetriebe<br />
und fest in ihren Heimatregionen<br />
verwurzelt. Ihre Produkte<br />
exportieren sie weltweit<br />
und tragen damit zu wichtigen<br />
wie hochqualifizierten Arbeitsplätzen<br />
und Wohlstand in den<br />
ländlichen Regionen bei.<br />
Innovative Unternehmen<br />
der <strong>Holz</strong>industrie haben von<br />
Österreich aus den <strong>Holz</strong>bau<br />
in der ganzen Welt revolutioniert,<br />
indem sie den <strong>Holz</strong>baustoff<br />
Brettsperrholz, auch<br />
CLT (Cross Laminated Timber)<br />
genannt, mitentwickelt<br />
und weltweit etabliert haben.<br />
Heute ist dieser <strong>Holz</strong>baustoff<br />
die Grundlage für vielfältige<br />
Anwendungen im Bauwesen,<br />
besonders im mehrgeschoßigen<br />
<strong>Holz</strong>bau. Alleine 60 Prozent<br />
der weltweit eingesetzten<br />
<strong>Holz</strong>baustoffe stammen aus<br />
Österreich.<br />
Bei der Digitalisierung zeigt<br />
sich der <strong>Holz</strong>bau zukunftsorientiert<br />
– mit Building Information<br />
Modeling (BIM) werden<br />
neue Maßstäbe in der Vernetzung<br />
von Informationen sowie<br />
in Planungs- und Entscheidungsprozessen<br />
gesetzt.<br />
60 PROZENT EXPORT<br />
Ein wichtiges Teilsegment<br />
der <strong>Holz</strong>industrie ist die Sägeindustrie,<br />
sie umfasst rund 177<br />
Betriebe in der Steiermark. Die<br />
meisten sind über Generationen<br />
hinweg in Familienhand<br />
und zeigen ein breites Spektrum<br />
an Unternehmen: von<br />
Weltmarktführern über zahlreiche<br />
mittelständische bis<br />
hin zu Kleinunternehmen. Die<br />
heimische Sägeindustrie gehört<br />
zu den führenden Industriezweigen<br />
der Welt. Rund 60<br />
Prozent der in Österreich produzierten<br />
Sägeprodukte werden<br />
exportiert.<br />
Sie ist wichtiger Partner für<br />
die Forstwirtschaft und unterstützt<br />
maßgeblich bei der Aufarbeitung<br />
von klimageschädigtem<br />
<strong>Holz</strong>. Als Rohmateriallieferant<br />
ist sie zentral für zahlreiche<br />
holzverarbeitende Industrieund<br />
Handwerksbetriebe sowie<br />
Ausgangspunkt für viele Verwendungsmöglichkeiten<br />
von<br />
<strong>Holz</strong>bauprodukten, aber auch<br />
Verpackungsholz und die Pellets-Produkte<br />
sind wesentliche<br />
Produkte des täglichen Bedarfs<br />
in Mitteleuropa.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
29
HOLZFORSCHUNG<br />
IM AUFWIND<br />
Der <strong>Holz</strong>cluster Steiermark will den Rückstand der <strong>Holz</strong>branche bei der Forschungsquote mit vollem Einsatz<br />
verringern. Innovationen rund um den vielseitigen Werkstoff <strong>Holz</strong> und Wissensaustausch sollen dabei helfen.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: CHRISTOF HÜTTER, HOLZCLUSTER STEIERMARK/DANIELA SCHMID<br />
CHRISTIAN TIPPELREITHER<br />
Geschäftsführer des<br />
steirischen <strong>Holz</strong>clusters<br />
Am Weg von Graz nach Klagenfurt<br />
kaum zu übersehen: die riesige,<br />
fast 30 m lange Verkehrszeichenbrücke<br />
aus heimischem Fichtenholz. Das<br />
Pilotprojekt der ASFINAG nahe der Autobahnabfahrt<br />
Völkermarkt Ost wurde zur<br />
Jahresmitte 2022 aufgestellt, federführend<br />
bei der Umsetzung war Hasslacher <strong>Holz</strong>bausysteme.<br />
Ein Paradebeispiel dafür, wie<br />
<strong>Holz</strong> innovativ eingesetzt werden kann und<br />
auch wie nachhaltig: 35 Tonnen CO 2<br />
sollen<br />
allein mit dieser Konstruktion eingespart<br />
werden.<br />
Für Christian Tippelreither, Geschäftsführer<br />
beim <strong>Holz</strong>cluster Steiermark, zeigt<br />
das Autobahnprojekt die Vielseitigkeit des<br />
Rohstoffs <strong>Holz</strong>: „Wir wollen das Innovationspotenzial<br />
bei den Betrieben, die sich<br />
mit <strong>Holz</strong> beschäftigen, noch weiter heben.<br />
Dazu gehört auch, die Forschungsquote<br />
entlang der Wertschöpfungskette auszubauen.<br />
Die steirische Wirtschaft erreicht<br />
bereits eine Forschungsquote von über<br />
5,15 Prozent. Da hinkt die <strong>Holz</strong>branche noch<br />
hinterher.“<br />
VERNETZER DER BRANCHE<br />
Aufgrund dieses Aufholbedarfs positioniert<br />
sich der <strong>Holz</strong>cluster zunehmend als<br />
Vernetzer der Branche mit der Wissenschaft.<br />
„Wir sehen uns als Innovationstreiber und<br />
Marktöffner, indem wir versuchen, <strong>Holz</strong> in<br />
innovative, neue Anwendungen zu bringen,<br />
und so auch andere Branchen von der Verwendung<br />
überzeugen“, sagt Tippelreither.<br />
Die Bemühungen um die Vernetzung wurden<br />
nicht zuletzt beim Europäischen Forum<br />
Alpbach sichtbar, wo der steirische <strong>Holz</strong>cluster<br />
beim ersten offiziellen Auftritt des<br />
österreichweiten Netzwerks „Bioeconomy<br />
Austria“ einen Programmpunkt zu diesem<br />
Thema gestaltete (siehe Infobox).<br />
„Wir konnten bereits mit Forschungsprojekten<br />
zu <strong>Holz</strong>anwendungen im Mobilitätssektor<br />
die Kompetenzen in der Steiermark<br />
bündeln. Unsere Aufgabe ist es nun,<br />
weiterzudenken“, sagte Martin Karner von<br />
den Weitzer Woodsolutions, der von Beginn<br />
an Teil der Reise war. Am hochkarätig<br />
besetzten Podium nahm zudem auch Alexander<br />
Prix, der Innovationsma nager von<br />
Siemens Mobility, Platz.. Der stieß ins selbe<br />
Horn: „Mit dem neu entwickelten Hochgeschwindigkeitszug<br />
haben wir es mithilfe<br />
von neuen Technologien geschafft, inzwischen<br />
35 Prozent weniger Energie zu verbrauchen.<br />
<strong>Holz</strong>-Leichtbau kann eine Lösung<br />
für die aktuellen Herausforderungen<br />
wie Reduktion von CO 2<br />
-Emissionen, kurze<br />
Lieferwege und regionale Wertschöpfungsketten<br />
bieten“, so Prix. Es werde ersichtlich,<br />
wie neue Technologien, neue Denkansätze<br />
und eine konsequente Umsetzung zu<br />
erheblichem Mehrwert führen könne – das<br />
Thema <strong>Holz</strong> ist für Prix genau ein solcher<br />
innovativer Ansatz.<br />
30<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Vernetzer der Branche: der erste offizielle Auftritt des Netzwerks „Bioeconomy Austria“ beim Forum Alpbach<br />
NICHT STEHEN BLEIBEN<br />
„Go Green“ lautet dementsprechend<br />
auch eines der Mottos der Förderaktion<br />
„Spitzen!Leistung <strong>Holz</strong> 2022+“, die im Oktober<br />
vergangenen Jahres neu aufgelegt<br />
wurde. Damit sollen Maßnahmen, die zur<br />
systematischen Verbesserung der Nachhaltigkeit<br />
und digitalen Transformation<br />
– Stichwort „Go Digital“ – in steirischen<br />
Betrieben der Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
führen sollen gefördert werden (siehe Infobox).<br />
Der <strong>Holz</strong>cluster fokussiert zunehmend<br />
auf das Thema Bioökonomie und<br />
will dabei Wissen austauschen, Synergien<br />
nutzbar machen, Kreisläufe schließen und<br />
gemeinsame Projekte entlang der Wertschöpfungskette<br />
entwickeln und umsetzen.<br />
„Die Möglichkeiten sind vielfältig, von<br />
Konsumgütern für den täglichen Gebrauch<br />
über Maschinenbauteile bis hin zum Ersatz<br />
von Stahlkonstruktionen – <strong>Holz</strong> hat großes<br />
Potenzial“, sagt Tippelreither. Auch in der<br />
Mobilitätsbranche: „Eines unserer Stärkefelder,<br />
da dürfen wir jetzt nicht stehen bleiben.“<br />
<strong>Holz</strong> hat großes<br />
Potenzial – von<br />
Konsumgütern<br />
für den täglichen<br />
Gebrauch über<br />
Maschinenbauteile<br />
bis zum Ersatz von<br />
Stahlkonstruktionen<br />
BIOECONOMY AUSTRIA<br />
Die Plattform des Waldfonds der Republik<br />
Österreich bringt Unternehmen, Forschung, Politik<br />
und Gesellschaft zusammen und legt das Fundament<br />
für einen nationalen Bioökonomie-Cluster.<br />
Als Leuchtturmprojekt der Bioökonomiestrategie<br />
des Bundes soll in den nächsten drei Jahren ein<br />
breit getragenes Netzwerk zur Förderung der regionalen<br />
Wirtschaft sowie der Zusammenarbeit<br />
entlang der gemeinsamen Wertschöpfungsketten<br />
aufgebaut werden. „Bioeconomy Austria“ ermöglicht<br />
diesen Austausch von Informationen und<br />
Know-how. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
werden gemeinsam<br />
Wege gesucht, Abfälle<br />
zu vermeiden und fossile Rohstoffe<br />
durch nachwachsende<br />
Alternativen zu ersetzen.<br />
Infos unter<br />
SPITZEN!LEISTUNG<br />
HOLZ 2022+<br />
Das Ziel von „Spitzen!Leistung <strong>Holz</strong> 2022+“<br />
ist, es insbesondere High-Potential-Unternehmen<br />
zu fördern, bei denen Beratungsprojekte hohe<br />
Wirkungen erzielen können und ein positiver wirtschaftlicher<br />
Impact durch Veränderungen ihrer<br />
strategischen Ambitionen in Richtung Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit zu erwarten ist.<br />
Die Förderung steht sowohl KMUs als auch Großunternehmen<br />
mit Sitz oder Produktionsstandort<br />
in der Steiermark zur Verfügung, sofern die Regeln<br />
zur De-minimis-Beihilfe erfüllt sind. Teilnehmende<br />
Unternehmen erhalten 75 % der Kosten für externe<br />
Beratungsdienstleistungen gefördert, 25 % müssen<br />
in Form von Eigenmitteln<br />
eingebracht werden. Interessierte<br />
Unternehmen können<br />
sich zwischen „Be Digital“<br />
oder „Be Green“ entscheiden.<br />
Infos unter<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
31
FROM WOOD<br />
TO WONDERS<br />
Im Segment <strong>Holz</strong>produkte baut die Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie ihre Marktführerschaft sukzessive aus.<br />
Mit Innovation, Nachhaltigkeit und Investitionen von über 70 Millionen Euro in den Standort Preding.<br />
Doch das ist erst der Anfang, so Geschäftsführer Manfred Steinwiedder.<br />
TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTO: MARIJA KANIZAJ<br />
Was setzt Hasslacher Preding<br />
<strong>Holz</strong>industrie als zweitgrößtes<br />
<strong>Holz</strong>industrieunternehmen<br />
in der Steiermark und größter<br />
Konstruktionsvollholzproduzent in<br />
Österreich um?<br />
Jährlich werden 500.000 fm Rundholz<br />
zu 320.000m³ Schnittholz, 130.000 m³<br />
Konstruktionsvollholz, 110.000 m³ Hobelware<br />
wie etwa Profilbretter, Latten und<br />
Terrassenholz, 110.000 t Pellets sowie<br />
1,5 Millionen Stück Sonderpaletten und<br />
Verpackungslösungen für die regionale<br />
Industrie verarbeitet.<br />
Dekarbonisierung ist ein wichtiges<br />
Thema, was kann der Baustoff <strong>Holz</strong><br />
dazu beitragen?<br />
38 Prozent der weltweiten CO 2<br />
-Emissionen<br />
gehen auf die Bau- und Gebäudewirtschaft<br />
zurück. Mittlerweile hat Brettsperrholz<br />
den <strong>Holz</strong>bau revolutioniert und<br />
ist der Schlüssel zum Einsatz von <strong>Holz</strong><br />
beim vielgeschoßigen Bauen. Gebäude<br />
aus <strong>Holz</strong> bringen den Wald in die Stadt.<br />
Sie wirken als Kohlenstoffspeicher wie<br />
ein zweiter Wald und nur so kann Kohlenstoff<br />
auf lange Sicht gespeichert werden.<br />
Worauf setzt die Hasslacher Gruppe als<br />
global agierender Innovationsführer im<br />
Bereich intelligenter Systemlösungen<br />
für modernen <strong>Holz</strong>bau verstärkt?<br />
Unsere innovativen <strong>Holz</strong>baustoffe vereinen<br />
eine hohe Tragfähigkeit mit geringem Gewicht<br />
und eröffnen Planer:innen neue Gestaltungsspielräume.<br />
Klar definierte technische<br />
Eigenschaften der Produkte ermöglichen die<br />
optimierte Dimensionierung von Bauteilen.<br />
Wir unterstützen unsere Kund:innen bei der<br />
Lösung ihrer Anforderungen im modernen<br />
<strong>Holz</strong>bau. Dabei nutzen wir modernste Produktions-<br />
und Digitaltechnologien.<br />
32<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Innovation beginnt mit Investitionen<br />
in die Zukunft. Wie viel wurde in den<br />
letzten Jahren in die Modernisierung<br />
investiert?<br />
In den letzten drei Jahren haben wir<br />
am Standort in Preding rund 70 Millionen<br />
Euro investiert und sind nun ein noch attraktiverer<br />
Abnehmer von regionalem<br />
Sägerundholz und Energieholz. Mit dem<br />
Investitionsvolumen wurde etwa die Rundund<br />
Schnittholzsortierung neu gebaut und<br />
ebenso in eine neue Sägelinie investiert.<br />
Weiters wurden neue Schnittholztrockenkammern,<br />
eine neue Hobellinie, eine neue<br />
Biomasseheizung sowie ein neues Biomassekraftwerk<br />
umgesetzt.<br />
Der Ausbau der hochmodernen<br />
Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />
ist aber noch nicht beendet?<br />
Unser neuer Lkw-Terminal am neusten<br />
Stand der Technik wurde gerade in Betrieb<br />
genommen. Bis Ende <strong>2023</strong> wird das neue Bürogebäude<br />
für rund 50 Arbeitsplätze samt Multifunktionsraum,<br />
großzügigen Begegnungszonen<br />
und Kantine für die Mitarbeiter:innen – natürlich<br />
als <strong>Holz</strong>bau – umgesetzt.<br />
Das sichert wiederum zukunftssichere<br />
Arbeitsplätze und Lehrlingsausbildungen<br />
in der Steiermark.<br />
In der Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />
sind aktuell 270 Mitarbeiter:innen beschäftigt.<br />
Bereits im nächsten Jahr bieten wir zusätzliche<br />
Arbeitsplätze, vor allem auch für<br />
<strong>Holz</strong>techniker, Projektleiter und Statiker in<br />
einem perfekten Umfeld. Wir bieten zukunftsorientierte<br />
Lehrberufe wie <strong>Holz</strong>- & Sägetechniker,<br />
Elektrotechniker, Mechatroniker und<br />
Metalltechniker.<br />
Die Hasslacher Preding <strong>Holz</strong>industrie<br />
produziert maßgefertigte Verpackungslösungen,<br />
Kisten und Paletten. Ist diese<br />
Produktion in der Steiermark noch<br />
wirtschaftlich machbar?<br />
Durch die Regionalität und unsere hohe<br />
Kunden- und Lösungsorientierung im Zusammenspiel<br />
mit kurzen und schnellen Lieferwegen<br />
sind wir einer der führenden Anbieter<br />
am Markt und deshalb ein klares Ja!<br />
Ihr Unternehmen erhielt die<br />
Auszeichnung „klimaaktiv – Kompetenz<br />
im Klimaschutz“. Wie platzieren Sie<br />
nachhaltige Maßnahmen?<br />
Wir reduzieren den Energieeinsatz, agieren<br />
nachhaltig, sind energieautark und achten<br />
auch auf Kleinigkeiten wie den Ersatz alter<br />
Leuchtkörper oder den Einsatz von E-Staplern<br />
etc.<br />
Besser im System: ULTIMATE und Rigidur<br />
H Gipsfaserplatten - zwei starke Partner<br />
• innovative leichte Dämm- und Beplankungslösungen<br />
• sichere, geprüfte und schlanke Konstruktionen<br />
• für optimal kombinierten Wärme-, Schall- und Brandschutz sowie<br />
• hohe mechanische und optische Anforderungen<br />
saint-gobain.at
HOLZBAU HILFT<br />
DEM KLIMASCHUTZ<br />
Im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien, digitaler Logistik und durchdachter Planung<br />
hat der <strong>Holz</strong>bau in Sachen Klimaschutz die Nase vorne. Ein <strong>Holz</strong>baumeister erklärt, warum.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK<br />
Wir wissen es<br />
längst, aber<br />
die Energiekrise<br />
hat es<br />
uns wieder schonungslos gezeigt:<br />
Ohne die Energiewende<br />
können wir den Klimawandel<br />
nicht abbremsen, ohne die<br />
Energiewende bleiben wir weiterhin<br />
von den fossilen Rohstoffen<br />
abhängig. Die Zeichen<br />
stehen also auf erneuerbaren<br />
Energien: Wind, Wasser, Photovoltaik.<br />
Besonders Letzteres<br />
lässt sich in den <strong>Holz</strong>bau gut in-<br />
tegrieren. „Erneuerbare Energie<br />
in Verbindung mit <strong>Holz</strong>bau<br />
eignet sich bestens. Photovoltaikanlagen<br />
werden meist<br />
auf Dächern/Dachtragwerken<br />
platziert. Steildächer und darunterliegende<br />
Dachstühle<br />
eigenen sich hervorragend als<br />
Tragwerk und bieten quasi das<br />
Fundament für Photovoltaikanlagen.<br />
Aber auch bei Fassaden<br />
und Balkongeländern eignen<br />
sich PV-Anlagen in Verbindung<br />
mit <strong>Holz</strong>konstruktionen“,<br />
sagt Engelbert Schrempf.<br />
Der <strong>Holz</strong>baumeister von <strong>Holz</strong>bau<br />
Austria bestätigt, dass sich<br />
in dieser Branche ein Trend<br />
für den Einsatz von erneuerbaren<br />
Energiequellen abzeichnet.<br />
Das betreffe vor allem vorgefertigte<br />
<strong>Holz</strong>fassadenelemente<br />
und Balkonelemente mit integrierten<br />
PV-Modulen: „Die<br />
Installation dieser Anlagen<br />
ist einfach und leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Energiewende.<br />
Darüber hinaus werden<br />
sie durch Förderbeiträge<br />
aller Länder unterstützt“, sagt<br />
Schrempf über die Vorteile der<br />
Technologie.<br />
34<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
<strong>Holz</strong>baumeister Engelbert Schrempf, Landesinnungsmeister<br />
Oskar Beer und Innungsgeschäftsführer Bernd Haintz (v. l.)<br />
Nachteile in Verbindung mit<br />
der <strong>Holz</strong>bauweise gebe es laut<br />
ihm kaum. Die Anbringung einer<br />
Photovoltaikanlage bringe<br />
jedoch einige kleine Herausforderungen<br />
bei bestehenden Dächern<br />
mit sich. Die zusätzliche<br />
Auflast der Anlage muss von<br />
einem <strong>Holz</strong>baumeister oder Ziviltechniker<br />
statisch geprüft<br />
und falls notwendig auch neu<br />
bemessen werden. Da jedoch<br />
aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit<br />
und der dunklen<br />
Farbe der PV-Anlagen weniger<br />
Schneelast auf Dächern zu liegen<br />
kommt, können diese meist<br />
auch ohne zusätzliche Verstärkung<br />
installiert werden.
AKTIVER BEITRAG<br />
Auch der <strong>Holz</strong>bau an sich ist<br />
ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz,<br />
wie Schrempf darlegt –<br />
solange man mit <strong>Holz</strong> aus der<br />
Region arbeitet, kurze Transportwege<br />
einhält und schon im<br />
Planungsprozess den sorgsamen<br />
Umgang mit Ressourcen mitdenkt.<br />
„<strong>Holz</strong> ist regional in Österreich<br />
verfügbar. Idealerweise<br />
wählt der Bauherr ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
aus seiner Region.<br />
Die Logistik wird dabei einen<br />
wesentlichen Beitrag dazu<br />
leisten müssen. <strong>Holz</strong> wird beginnend<br />
vom Wald bis zum Endprodukt<br />
mehrmals transportiert“,<br />
gibt Schrempf zu bedenken. „In<br />
Österreich ist das kein Problem.<br />
Da haben wir kurze Wege, wir<br />
haben die stärkste <strong>Holz</strong>industrie<br />
im Lande und bereits viele<br />
Transportwege auf Schiene. Beginnend<br />
von Rundholz bis hin<br />
zum Schnittholz wird vieles bereits<br />
mit der Bahn transportiert.<br />
Kurzfristig lasse sich mit der Digitalisierung<br />
des Logistikprozesses<br />
eine ordentliche Routenplanung<br />
vom Wald bis zum <strong>Holz</strong>bau<br />
realisieren. Längerfristig werde<br />
man über die zusätzliche Elektrifizierung<br />
der Fuhrparks nachdenken<br />
müssen.<br />
Schrempf sieht aber noch<br />
weitere Hebel, um die gesamte<br />
Ökologie im Bauwesen weiter<br />
zu verbessern. Da wäre etwa<br />
die Stärkung der gesamten Wertschöpfungskette<br />
<strong>Holz</strong>: „Beginnend<br />
von unseren Waldbesitzern,<br />
Land- und Forstwirten sowie der<br />
<strong>Holz</strong>industrie und den holzverarbeitenden<br />
Betrieben. Wir sind<br />
gemeinsam mitverantwortlich<br />
für eine ordentliche Waldbewirtschaftung,<br />
wir benötigen in Zukunft<br />
mehr Alternativen zum<br />
bewährten Fichtenholz, um den<br />
<strong>Holz</strong>bau noch mehr zu stärken.<br />
Die Baubuche beispielsweise hat<br />
bereits einige Anwendungen im<br />
<strong>Holz</strong>bau gefunden.“ Einst oftmals<br />
nur als Brennstoff verwendet<br />
verfügt die Baubuche über<br />
ausgezeichnete Festigkeitsklassen<br />
welches ein schlankes Bauen<br />
mit <strong>Holz</strong> erlaubt. Auch dass der<br />
<strong>Holz</strong>bau genauso für klimaschonende<br />
Heizmethoden gut geeignet<br />
ist, wird vom Fachmann bestätigt.<br />
PERFEKTE KOMBINATION<br />
Beim Thema Heizen drängt<br />
sich die Frage auf, ob im <strong>Holz</strong>bau<br />
besondere Brandschutzvorkehrung<br />
mitzudenken sind, wenn<br />
man sich von fossilen Brennstoffen<br />
wie Gas oder Öl verabschieden<br />
will und stattdessen Pelletsoder<br />
Hackschnitzelheizungen<br />
setzt. „Durch geschickte Verknüpfung<br />
von Materialisierung<br />
und konstruktiven Vorkehrungen<br />
wie etwa ein ausreichender<br />
Abstand zu tragenden <strong>Holz</strong>bauteilen<br />
lassen sich alle Heizsysteme<br />
mit dem <strong>Holz</strong>bau kombinieren.<br />
Zudem gibt es bereits<br />
ausreichende Brandschutzrichtlinien,<br />
an welchen sich der Architekt<br />
und Planer orientieren<br />
kann“, sagt Schrempf. Sein Fazit:<br />
<strong>Holz</strong>bau und erneuerbare Energiesysteme<br />
wie Hackgut, Pellets<br />
und Kachelöfen passen perfekt<br />
zusammen.<br />
Weitergedacht ließe sich sagen:<br />
<strong>Holz</strong>bau und Klimaschutz<br />
passen perfekt zusammen. „Der<br />
Bausektor ist für einen großen<br />
Anteil am Primärenergieverbrauch<br />
und die damit verbundenen<br />
Emissionen verantwortlich.<br />
Durch vermehrten Einsatz<br />
von <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />
könnte der CO 2<br />
-Fußabdruck des<br />
Bausektors langfristig gesenkt<br />
werden“, sind sich der Innungsgeschäftsführer<br />
des steirischen<br />
<strong>Holz</strong>baus, Bernd Haintz, und<br />
Oskar Beer, der Landesinnungsmeister<br />
für den steirischen <strong>Holz</strong>bau,<br />
einig.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
35
Weltpremiere für den <strong>Holz</strong>bau<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong>, einer der Marktführer in der Herstellung von Brettschichtholz und Vorreiter bei<br />
Brettsperrholz, hat sich beim Einsatz des nachhaltigen Baumaterials <strong>Holz</strong> auch selbst ehrgeizige Ziele gesetzt:<br />
Das neue Brettsperrholzwerk am Standort in Leoben, das im April in Betrieb geht, ist weltweit der erste<br />
Industriegebäudekomplex dieser Größenordnung mit einem PEFC-Projektzertifikat – eine Pionierleistung.<br />
<strong>Holz</strong> ist mit Abstand<br />
das nachhaltigste<br />
Baumaterial: Es<br />
wächst nach, ist<br />
regional nachhaltig verfügbar,<br />
ersetzt vielfach die in ihrer<br />
Herstellung CO 2<br />
-intensiven<br />
konventionellen Baustoffe und<br />
MAYR-MELNHOF<br />
HOLZ<br />
1.660 Mitarbeitende<br />
PEFC-multisite-zertifiziert<br />
Firmenzentrale: Leoben<br />
5 Sägewerke (Leoben, Paskov,<br />
Insjön, Blyberg, Mora)<br />
5 <strong>Holz</strong>-Weiterverarbeitungen<br />
(Leoben ab April <strong>2023</strong>, Gaishorn,<br />
Reuthe, Wismar, Olsberg)<br />
verursacht durch das Konzept<br />
der kaskadischen Nutzung wenig<br />
Abfall. Dem nicht genug: Es<br />
ist ein wesentliches Werkzeug<br />
im Kampf gegen den Klimawandel.<br />
Kein anderes Baumaterial<br />
benötigt zu seiner Herstellung<br />
so wenig Energie wie <strong>Holz</strong> und<br />
bindet das klimaschädliche<br />
Treibhausgas CO 2<br />
, indem es den<br />
Kohlenstoff lebenslang im <strong>Holz</strong>produkt<br />
speichert. Die besten<br />
Gründe also, so viel wie möglich<br />
in <strong>Holz</strong> zu bauen. Nicht zu<br />
vergessen sind die ästhetischen<br />
und bauphysikalischen Vorteile<br />
von <strong>Holz</strong> sowie die Zeit- und<br />
Kostenersparnis durch den<br />
hohen Vorfertigungsgrad der<br />
<strong>Holz</strong>bauelemente.<br />
ÖKOLOGISCHER<br />
INDUSTRIEHALLENBAU<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> hat den<br />
<strong>Holz</strong>bau nun auch large- scale<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
auf den Boden gebracht:<br />
Das neue Brettsperrholzwerk<br />
in Leoben mit vorgelagertem<br />
Hochleistungsnachsortier- und<br />
Hobelwerk sowie einem vollautomatisierten<br />
Hochregal lager<br />
für die Schnittholzlagerung fungiert<br />
als absolutes Vorzeigeobjekt<br />
für den ökologischen Industriehallenbau<br />
weltweit. Mit<br />
seinem Umfang setzt das Bauprojekt<br />
einen neuen internationalen<br />
Qualitätsstandard für zukünftige<br />
<strong>Holz</strong>bauten sämtlicher<br />
Größenordnungen.<br />
ZERTIFIZIERTE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Das Nachhaltigkeitsprinzip<br />
ist bei Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />
selbstverständlich. Alle Standorte<br />
sowie die <strong>Holz</strong>bauprodukte<br />
sind bereits PEFC-multisite-zertifiziert<br />
(CoC – Chain of Custody,<br />
Programme for the Endorsement<br />
of Forest Certification<br />
Schemes). <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>produkte<br />
mit dem PEFC-Gütesiegel<br />
stammen aus dokumentierter,<br />
nachhaltiger Waldbewirtschaftung:<br />
Kontrollierte Bezugsquellen,<br />
stabile und langjährige<br />
Partnerschaften mit Lieferanten,<br />
kurze Transportwege sowie<br />
die restlose Verwertung jedes<br />
Baumstammes sind oberstes<br />
Gebot. Es lag also nahe, sich<br />
auch um eine entsprechende<br />
Zertifizierung für die neuen<br />
Produktionshallen in Leoben zu<br />
bemühen. Der Projektumfang<br />
für die Zertifizierung des neuen<br />
Werks beinhaltet den tragenden<br />
<strong>Holz</strong>bau (Wand-, Dachund<br />
Deckenkonstruktion), die<br />
Fassadenkonstruktion sowie<br />
den Flachdachaufbau. Insgesamt<br />
wurden mehr als 11.500 m³<br />
PEFC-zertifizierte <strong>Holz</strong>elemente<br />
verbaut, produziert an den<br />
Standorten der Mayr-Melnhof<br />
<strong>Holz</strong> Gruppe, und damit rund<br />
11.500 Tonnen klimaschädliches<br />
CO 2<br />
gebunden.<br />
70 NEUE GREEN-JOBS<br />
Die Produktion von Brettsperrholz<br />
im direkten Anschluss<br />
an das Sägewerk in<br />
Leoben wird im April aufgenommen.<br />
Im Vollbetrieb werden<br />
rund 70 Green-Jobs in einer<br />
der modernsten Produktionen<br />
der Welt geschaffen sein.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © KLAUS MORGENSTERN, ZEPP-CAM-GRAZ<br />
36<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
HOLZ MACHT SCHULE(N)<br />
Einladend, flexibel und <strong>Holz</strong>, wohin man<br />
sieht. Die Volksschule in St. Marein im<br />
Mürztal ist ein Vorzeigeprojekt, wenn<br />
es um den Einsatz von <strong>Holz</strong> geht. <strong>Holz</strong>oberflächen,<br />
verputzte Wände und sorgfältig gewählte<br />
Farben schaffen ein angenehmes Umfeld, ohne<br />
jedoch abzulenken. Der Baukörper ist als <strong>Holz</strong>bau<br />
konzipiert, die Decken wurden als <strong>Holz</strong>rippendecke<br />
mit aufgeleimten BSH-Rippen<br />
gefertigt, wodurch auch große Spannweiten in<br />
den Klassen überbrückt werden konnten. Im<br />
ganzen Gebäude kommen Lärchenholzfenster<br />
zum Einsatz. All diese Elemente machen den<br />
zweigeschoßigen Baukörper, der unter anderem<br />
acht Klassen, Gruppenräume, Marktplatz,<br />
Bibliothek und Sanitärbereiche umfasst, zu einem<br />
beeindruckenden Best-Practice-Beispiel<br />
für den Einsatz von <strong>Holz</strong> im schulischen Bereich.<br />
Eine Bildungseinrichtung muss<br />
heute auch einladend sein und<br />
Wohlfühlatmosphäre ausstrahlen<br />
– denn nur so regt sie kreative Prozesse<br />
an und schafft eine lernfördernde Umgebung.<br />
Dafür eignet sich das ökologische<br />
Baumaterial <strong>Holz</strong> mit seinen haptisch und<br />
optisch ansprechenden Oberflächen besonders<br />
gut. PEFC-zertifizierte <strong>Holz</strong>bauprodukte<br />
von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> finden<br />
sich in vielen Schul- und Bildungsgebäuden,<br />
national und international.<br />
NEUBAU VOLKSSCHULE<br />
ST. MAREIN IM MÜRZTAL<br />
Planungsbeginn: 2016<br />
Fertigstellung: 2018<br />
Bauherr: Marktgemeinde St. Marein/Mürztal<br />
Planung: Hohensinn Architektur ZT GmbH<br />
<strong>Holz</strong>bau: Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
Auszeichnung: <strong>Holz</strong>baupreis Steiermark 2021<br />
Material: 390 m 3 Brettsperrholz MM crosslam<br />
für Wände, Decken und Dach<br />
© PIERER.NET<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
37
BERLIN GOES<br />
MODUL („HOMEB“)<br />
HOMEB-Schulbauoffensive:<br />
ab 2021 bis 2026<br />
Bauherr: Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung & Wohnen Berlin<br />
Planung: nkbak<br />
Generalunternehmer + <strong>Holz</strong>modulbau:<br />
Kaufmann Bausysteme GmbH<br />
Die Berliner Schulbauoffensive 2021–<br />
2026 setzt bei 32 Schulbauten auf die<br />
effiziente Bauweise der HOMEBs<br />
(„<strong>Holz</strong>modul-Ergänzungsbauten“). Drei der<br />
bereits umgesetzten und sehr gelungenen<br />
Beispiele sind die Grundschulen Bernhard-<br />
Grzimek, Alt Lankwitz und Birkengrund.<br />
Zum Einsatz kamen vorgefertigte <strong>Holz</strong>raummodule<br />
von Kaufmann Bausysteme. Das Unternehmen<br />
agiert als Generalunternehmer<br />
für alle <strong>Holz</strong>modul-Schulbauten. Für jede<br />
der drei Schulen wurden rund 500 m³ MMcrosslam-Brettsperrholz<br />
von Mayr-Melnhof<br />
<strong>Holz</strong> in haptisch angenehmer und optisch ansprechender<br />
Sichtqualität als Wandelemente<br />
verbaut.<br />
Der Vorteil der <strong>Holz</strong>modulbauweise liegt<br />
im sehr schnellen Aufbau des Rohbaus. Mit<br />
vorgefertigten und standardisierten <strong>Holz</strong>modulen<br />
kann die Bauzeit gegenüber einer<br />
traditionellen Bauweise halbiert werden. Zu<br />
produzierende Bauteile, die für alle Bauten<br />
identisch hergestellt werden können – wie<br />
Wände, Decken etc. –, sind bei einer parallelen<br />
Ausführung mehrerer Standorte nicht<br />
mehr standortspezifisch, sondern flexibel<br />
einsetzbar. Einbauten wie Fenster, Sanitäranlagen,<br />
Haustechnik und Heizkörper werden<br />
im Werk vorinstalliert. So müssen die Module<br />
auf der Baustelle nur noch montiert werden.<br />
© THOMAS MAYER<br />
38<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
ERWEITERUNG VOLKS-<br />
SCHULE GAISHORN<br />
Planungsbeginn: 2019<br />
Fertigstellung: 2020<br />
Bauherr: Marktgemeinde Gaishorn<br />
Planung: Koppelhuber und Partner ZT OG<br />
<strong>Holz</strong>bau: Pitzer-Huber GmbH<br />
Material: rund 290 m 3 Brettsperrholz MM<br />
crosslam für Wände und Decken<br />
© MARKTGEMEINDE GAISHORN<br />
Hell, freundlich und mit Wohlfühlatmosphäre<br />
– pädagogisch und technisch auf<br />
dem neuesten Stand präsentiert sich die<br />
neu adaptierte Volksschule in Gaishorn im Bezirk<br />
Liezen. 3,6 Millionen Euro wurden in die Hand<br />
genommen, um eine hochmoderne Schule für den<br />
Ort zu bauen. Das Ergebnis: Neben den zwei hellen<br />
und freundlichen Klassenzimmern laden noch<br />
ein technisch voll ausgestatteter Werkraum, eine<br />
Reserveklasse und zwei moderne Marktplätze<br />
samt Schulbücherei in der derzeit zweistufig geführten<br />
Volksschule zum Lernen ein. Beim Bau<br />
wurde aber auch vorausgedacht, denn für die geplante<br />
Nachmittagsbetreuung wurden bereits alle<br />
Vorbereitungen getroffen und ein eigener Raum<br />
samt Küche errichtet.<br />
Ein Vorteil für den gesamten Ort ist, dass der<br />
generalsanierte Mehrzwecksaal nicht nur den<br />
Volksschulkindern, sondern auch den Gaishorner<br />
Vereinen zur Verfügung steht.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
39
DAS NEUE<br />
RAUMKLIMA<br />
<strong>Holz</strong> ist ungebrochen hoch im Kurs! Warum der natürliche Baustoff auch im Designbereich nicht mehr<br />
wegzudenken ist und wie man durch ihn auch nachhaltig sparen kann – Architekt Guido R. Strohecker<br />
gibt die Antworten.<br />
<strong>Holz</strong> ist teuer. Ein Satz,<br />
den man in der Baubranche<br />
seit letzem<br />
Jahr ständig hört. Fakt ist: Ja,<br />
die Rohstoffpreise sind durch<br />
die vergangenen Krisenjahre<br />
durch die Decke geschossen.<br />
Dennoch ist und bleibt das Baumaterial<br />
gerade bei Architekten<br />
ungebrochen beliebt. „Wer jetzt<br />
in <strong>Holz</strong> investiert, kann vor<br />
allem langfristig profitieren.<br />
Genau das ist ja auch unsere<br />
Aufgabe, nachhaltige Bauwerke<br />
zu entwickeln, die über Generationen<br />
hin bestehen und optimal<br />
genutzt werden können –<br />
fernab von<br />
schnellen<br />
Bautrends<br />
und Massenwohnbauten“,<br />
erklärt Architekt<br />
Guido R. Strohecker.<br />
Der Erfinder der VillaVOON<br />
(siehe Infobox) plant und entwickelt<br />
mit seinem Team von<br />
Strohecker + Partner Architects<br />
neue Bauweisen und -stoffe.<br />
„Die Baubranche ist der größte<br />
CO 2<br />
-Produzent und somit<br />
der Hauptschuldige in Sachen<br />
Umweltverschmutzung. Es ist<br />
unsere Aufgabe, dem entgegenzusteuern,<br />
darum haben<br />
wir auch die Initiative<br />
architects4climate ins Leben<br />
gerufen“, betont er. Warum und<br />
wie aber nicht nur das Klima,<br />
sondern auch jeder Bauherr direkt<br />
von <strong>Holz</strong>bauweisen profitiert?<br />
Der Überblick!<br />
MEHR KOSTEN-<br />
KONTROLLE<br />
„<strong>Holz</strong> dämmt<br />
ausgezeichnet.<br />
Dementsprechend<br />
kann<br />
man etwa<br />
bei Massivholzwänden<br />
ganz auf zusätzliche<br />
Dämmung verzichten“,<br />
erklärt Strohecker. Außerdem<br />
punktet der natürlich gewachsene<br />
Baustoff durch eine hohe<br />
Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht.<br />
Dementsprechend<br />
reicht ein weniger massives<br />
Fundament. Und auch bei der<br />
Bauzeit selbst kann durch den<br />
Einsatz von <strong>Holz</strong> kräftig gespart<br />
werden. Immerhin werden<br />
bei <strong>Holz</strong>häusern die einzelnen<br />
Teile schon im Werk<br />
präzise vorgefertigt, die am<br />
Ende oft in weni- g e n<br />
Tagen am finalen<br />
Standort<br />
zusammengesetzt<br />
werden.<br />
© SHUTTERSTOCK
© MARIJA KANIZAJ<br />
© STROHECKER & PARTNER ARCHITECTS<br />
Architekt<br />
Guido R. Strohecker<br />
DIE VILLAVOON<br />
MEHR INDIVIDUALITÄT<br />
<strong>Holz</strong> gibt richtig viel Spielraum<br />
für innovative Designs<br />
und Wohnräume. „Es gibt kein<br />
Material, das man mit so einfachen<br />
Mitteln bearbeiten und<br />
in die gewünschte Form bringen<br />
kann. Und vor allem in jede<br />
nur vorstellbare. Bei Beton &<br />
Co. sind uns oft kreative Grenzen<br />
gesetzt. <strong>Holz</strong> hingegen ist<br />
leicht formbar“, so Strohecker.<br />
Dazu kommt noch das optimale<br />
Raumklima, das durch den<br />
natürlichen Baustoff entsteht.<br />
Selbst bei der Fassadengestaltung<br />
gibt es besonders nachhaltige<br />
Gestaltungsweisen:<br />
„Mein Favorit ist eine alte, japanische<br />
Technik, um die<br />
Oberfläche witterungsbeständig<br />
und völlig pilzfrei<br />
zu machen – das Flämmen der<br />
Oberfläche. Durch die Behandlung<br />
mit Feuer entsteht außerdem<br />
eine tiefschwarze Oberfläche.“<br />
Apropos Feuer: Auch<br />
in Sachen Brandschutz ist ein<br />
<strong>Holz</strong>bau bestens gewappnet.<br />
<strong>Holz</strong> bildet auf der Oberfläche<br />
eine Schutzschicht aus Kohle,<br />
die zunächst isolierend wirkt<br />
und ein plötzliches Abfackeln<br />
verhindert. So behindert das<br />
langsame Verkohlen der <strong>Holz</strong>oberfläche<br />
die Sauerstoffzufuhr<br />
ins Innere. Würden nicht<br />
andere brennbare Materialien<br />
das Feuer weiter anheizen, ersticken<br />
die Flammen langsam.<br />
MEHR ZUKUNFT<br />
Der letzte, ganz große Vorteil<br />
vom Baustoff <strong>Holz</strong>? „Wir kennen<br />
ihn in- und auswendig –<br />
und das seit Generationen. Die<br />
ältesten Häuser in der Steiermark<br />
sind aus <strong>Holz</strong> gebaut,<br />
nicht aus Stahl oder Beton. Bisher<br />
ist es also das einzige Material,<br />
über dessen Langlebigkeit<br />
wir uns wirklich sicher sein<br />
können. Während heutzutage<br />
oft 50 Jahre nach dem Bau ein<br />
Haus demoliert wird, trotzen<br />
Fachwerkshäuser seit bis zu<br />
400 Jahren dem Zahn der Zeit“,<br />
so Strohecker. Und selbst wenn<br />
ein <strong>Holz</strong>bau irgendwann ausgedient<br />
haben sollte, können seine<br />
Einzelteile ganz klimaschonend<br />
recycelt werden …<br />
Mit seinem patentierten <strong>Holz</strong>-<br />
Steck-System ist das von Strohecker<br />
& Partner Architects<br />
Designerhaus für jeden individuell<br />
gestaltbar und vor allem<br />
zu 100 % plastikfrei. Eines der<br />
architektonischen Highlights<br />
ist die Raumhöhe von sechs<br />
Metern, die zusätzliche Wohnebenen<br />
ermöglicht, ohne auf<br />
ein einzigartiges Raumgefühl<br />
verzichten zu müssen. Die erste<br />
VillaVOON entsteht aktuell<br />
in St. Stefan/Stainz, außerdem<br />
plant das Architektenteam aktuell<br />
ein Gesundheitszentrum<br />
am Bodensee sowie luxuriöse<br />
Urlaubsdörfer komplett aus<br />
VillaVOONS.<br />
Alle Infos:<br />
www.strohecker-architects.<br />
com und<br />
www.villavoon.com
DIE GROSSE E-INVENTUR<br />
Michael Ranegger,<br />
Projektarchitekt und<br />
Energieconsultant bei<br />
Strohecker & Partner<br />
Architects<br />
WOHIN STECKT<br />
DIE STEIERMARK<br />
IHRE ENERGIE?<br />
Geht es um die Baubranche,<br />
sollte es nicht nur angesichts<br />
des Klimawandels jedenfalls<br />
schon längst nicht mehr in den<br />
nächsten und nächsten Neubau<br />
sein. Vielmehr sollte das<br />
Land beziehungsweise einzelne<br />
Orte einmal in Sachen<br />
Ressourcenverbrauch Inventur<br />
machen. „Was<br />
jeder von uns weiß:<br />
Unsere Gesellschaft muss den<br />
Wandel hin zu einem nachhaltigeren<br />
Umgang mit unserer<br />
Umwelt schaffen und<br />
die Abhängigkeit von fossilen<br />
Brennstoffen und den damit<br />
verbundenen geopolitischen<br />
Problemen massiv reduzieren.<br />
Wer glaubt, wir könnten nicht<br />
im Kleinen mit diesem Wandel<br />
beginnen, irrt. Gerade hier,<br />
in den einzelnen Gemeinden,<br />
Regionen,<br />
liegt ein Schlüssel<br />
zum Energieerfolg“,<br />
erklärt<br />
© MARIJA KANIZAJ<br />
Michael Ranegger, Projektarchitekt<br />
und Energieconsultant<br />
(Strohecker & Partner<br />
Architects). Das gemeinsame<br />
Zusammenspiel aus gebauter<br />
Umwelt, wie einzelner Gebäude,<br />
Quartiere oder Städte, und<br />
nachhaltigen Energieversorgungssystemen<br />
sowie die Optimierung<br />
bestehender Strukturen<br />
sind die wesentlichen<br />
Bausteine für eine lebenswertere<br />
Zukunft. Somit kann das<br />
Ziel nur eine zukunftsfähige,<br />
nachhaltige und klimaresiliente<br />
Region,<br />
Stadt und Gemeinde<br />
sein.<br />
DIE CHECKLISTE<br />
Wo man auf dem Weg in<br />
diese oft genannte klimaneutrale<br />
Zukunft steht und wie viel<br />
Verbesserungspotenzial noch<br />
in der eigenen Umgebung<br />
steckt, kann man durch folgende<br />
Erhebungen klären:<br />
• Analyse von Bestandsgebäuden<br />
mit entsprechenden<br />
Nachnutzungskonzepten<br />
• Sanierungskonzepte und<br />
Maßnahmenvorschläge<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
• Analyse von hochwertigen<br />
Freiflächen mit entsprechenden<br />
Nutzungskonzepten<br />
• Untersuchung von Ortskern-<br />
und Stadtstrukturen<br />
im Hinblick auf klimatische<br />
Einflüsse<br />
• Analyse des Potenzials zur<br />
Einbindung nachhaltiger<br />
Energiesysteme<br />
• Untersuchung von ungenutzten<br />
Wärmepotenzialen<br />
• Optimierungsvorschläge bei<br />
der Nutzung und Vernetzung<br />
von Energiesystemen<br />
© SHUTTERSTOCK
VOLLER ENERGIE<br />
IN EINE SAUBERE ZUKUNFT<br />
Bei Rubner <strong>Holz</strong>industrie werden natürliche Ressourcen besonders effizient genutzt – im eigenen<br />
Biomasseheizwerk, bei der Erzeugung von Qualitätspellets für die Region, über die Photovoltaikanlage<br />
sowie im Bereich E-Mobilität in der Produktion und für die Belegschaft.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie, das<br />
modernste und größte<br />
Säge-, Hobel- und Leimholzwerk<br />
in Ostösterreich, verarbeitet<br />
jährlich rund 400.000<br />
Festmeter Rundholz. Die Produktpalette<br />
umfasst maschinell festigkeitssortierte<br />
Leimbinderlamellen,<br />
Konstruktionsrahmenholz,<br />
prismierte Bretter und – neu –<br />
regional CO 2<br />
-neutrale Pellets.<br />
Pro Jahr werden in Rohrbach<br />
an der Lafnitz rund 40.000 m³<br />
Konstruktionsrahmenholz und<br />
274.000 m³ Schnittholz produziert,<br />
das in <strong>Holz</strong>bauprojekten auf<br />
der ganzen Welt verbaut wird.<br />
© HELDENTHEATER<br />
Energie – vor allem ihre effiziente<br />
und ökologisch sinnvolle<br />
Nutzung – ist das Thema<br />
der Stunde. Als Sägewerk<br />
für den konstruktiven <strong>Holz</strong>bau<br />
sitzt Rubner <strong>Holz</strong>industrie quasi<br />
„an der Quelle“. Geschäftsführer<br />
Albert Weissensteiner<br />
erklärt: „Von dem <strong>Holz</strong>, das bei<br />
uns eintrifft, werden 100 % verarbeitet.“<br />
Mit der Errichtung<br />
eines topmodernen Biomasseheizwerks<br />
und einer Pelletieranlage<br />
gemeinsam mit Bioenergie<br />
Köflach hat Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />
entscheidende Schritte für<br />
die Zukunft gesetzt.<br />
Die Pelletierung der Sägespäne<br />
ist ein noch junger Geschäftsbereich<br />
für Europas führenden<br />
Spezialisten für konstruktives<br />
Rahmenholz. Die getrockneten<br />
Späne aus PEFC-zertifiziertem<br />
Tannen- und Fichtenholz werden<br />
zu 60.000 Tonnen Qualitätspellets<br />
pro Jahr – den<br />
„Steirerpellets“ – verarbeitet. In<br />
ihnen steckt nachweislich mehr<br />
Brennwert als in vielen anderen<br />
Produkten auf dem Markt.<br />
Albert Weissensteiner: „Da wir<br />
80 % des verwerteten Rundholzes<br />
aus einem Umkreis von lediglich<br />
80 km beziehen, sind unsere Pellets<br />
regional sogar CO 2<br />
-neutral.“<br />
Ebenfalls neu und energietechnisch<br />
optimiert sind die vier<br />
Trocknungskanäle und 18 Trockenkammern<br />
für die Trocknung<br />
des Schnittholzes. Die dafür benötigte<br />
Hochtemperaturwärme<br />
wird aus dem eigenen Biomasseheizwerk<br />
mit 8 MW Leistung zugeführt.<br />
Um die Effizienz der Anlagen<br />
zu steigern, wird die warme<br />
Abluft aus dem laufenden Betrieb<br />
genutzt. Die Ventilatoren, Steuerungsventile<br />
und weiteren technischen<br />
Installationen werden mit<br />
selbst erzeugtem Strom aus einer<br />
groß dimensionierten Photovoltaikanlage<br />
mit 2,4 MWp Leistung<br />
betrieben.<br />
Sauberer Strom treibt auch<br />
andere Unternehmensbereiche<br />
an. Neben der Nutzung von E-<br />
Autos, können Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter vergünstigte<br />
E-Bikes beziehen. Für die Manipulation<br />
des Schnittholzes<br />
sind fünf rein elektrisch betriebene<br />
Stapler im Einsatz. Albert<br />
Weissensteiner fasst zusammen:<br />
„Als holzverarbeitendes<br />
Unternehmen tragen wir große<br />
Verantwortung. Für die Region,<br />
in der wir seit Jahrzehnten<br />
verwurzelt sind. Und für den<br />
Lebensraum der zukünftigen<br />
Generationen.“<br />
© RUBNER © DIGITAL PHOTO IMAGE<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie Ges.m.b.H.<br />
Obere Hauptstraße 18<br />
8234 Rohrbach/Lafnitz<br />
Tel.: 03338/23 26<br />
info.rhi@rubner.com<br />
www.rubner.com<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
43
Mit Lieb(e) zum <strong>Holz</strong><br />
Der natürliche Baustoff <strong>Holz</strong> kann in den vielfältigsten Bauvorhaben eingesetzt werden.<br />
Die Experten von LIEB Bau Weiz stehen dabei bei der Realisierung des Wohntraums fachmännisch zur Seite.<br />
1 2<br />
1. Das Herzstück des Hauses. Stiegen werden<br />
dank der hauseigenen Stiegenbauabteilung der<br />
LIEB Bau Weiz zum echten Hingucker.<br />
2. Nachhaltigkeit und Wertbeständigkeit – LIEB<br />
Fertighaus ist der kompetente Partner in der<br />
Umsetzung Ihres individuellen Wohntraums.<br />
3. Flexibel bleiben? Mit den variablen Modulhäusern<br />
der LIEB Bau Weiz kein Problem.<br />
Vom Carport bis zum<br />
mehrgeschoßigen<br />
Wohnbau – <strong>Holz</strong><br />
kommt bei der Umsetzung von<br />
Immobilienprojekten immer<br />
öfter zum Einsatz. Kein Wunder,<br />
der natürliche Rohstoff ist<br />
nicht nur nachhaltig, sondern<br />
sorgt unter anderem auch für<br />
ein unverwechselbares Raumklima.<br />
Das wissen auch die Experten<br />
von LIEB Bau Weiz. Mit<br />
dem steirischen Traditionsunternehmen<br />
kann man sich bei<br />
der Realisierung des persönlichen<br />
Wohntraums ganz auf<br />
jahrzehntelanges Know-how<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen des Bauens verlassen<br />
– von der professionellen<br />
Planung bis zur schlüsselfertigen<br />
Übergabe.<br />
AUF HOLZ BAUEN<br />
Der Geschäftsbereich <strong>Holz</strong>bau<br />
der LIEB Bau Gruppe<br />
ist bei allen Fragen die perfekte<br />
Anlaufstelle. „Im <strong>Holz</strong>bau<br />
haben wir eine vielfältige<br />
Angebots palette – vom<br />
Dachstuhl über Fertigteilhäuser,<br />
Stiegen- und Modulbau<br />
bis hin zum mehrgeschoßigen<br />
Wohnbau“, weiß Prokurist Dominikus<br />
Jantscher, der für die<br />
Spartenleitung <strong>Holz</strong>bau verantwortlich<br />
zeichnet. Von der<br />
individuellen Fachberatung<br />
über die exakte Planung bis hin<br />
zur verlässlichen und termingerechten<br />
Umsetzung bieten<br />
die Experten des <strong>Holz</strong>bau-Teams<br />
bereits mehrfach ausgezeichnete<br />
Handwerkskunst in Kombination<br />
mit modernster Technik.<br />
3<br />
ELEGANZ & QUALITÄT<br />
<strong>Holz</strong> findet auch im Innenbereich<br />
immer öfter Anwendung,<br />
wie zum Beispiel bei Stiegen.<br />
Großteils aus dem Werkstoff<br />
<strong>Holz</strong> gefertigt, gibt es zehn<br />
verschiedene Befestigungsarten<br />
der hochwertigen LIEB<br />
Stiegen. Dank der hauseigenen<br />
Stiegenbauabteilung sowie<br />
unzählige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bieten LIEB Stiegen<br />
nicht nur bewährte Funktionalität,<br />
sondern nehmen<br />
als stilvolles Möbelstück auch<br />
Einfluss auf den Wohncharakter.<br />
Mit einer LIEB Stiege sind<br />
zwei Geschoße nicht bloß verbunden.<br />
Sie verschmelzen zu<br />
einer Symbiose voller Eleganz<br />
und Qualität. In den Schauräumen<br />
in Graz und Wien sowie<br />
der Produktion in Arndorf<br />
können sich Kundinnen<br />
und Kunden gerne ein genaues<br />
Bild über die verschiedensten<br />
Gestaltungsmöglichkeiten der<br />
Wunschstiege machen.<br />
FLEXIBEL BLEIBEN<br />
Auf der Suche nach einem<br />
flexiblen Raumwunder? Dann<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © LIEB BAU, BUCHINGER/BOKU WIEN<br />
44<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
sind die variablen LIEB Modulhäuser genau<br />
das Richtige für Sie! Das Modulhaus gibt es<br />
in verschiedenen Ausprägungen und kann<br />
für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />
geeignet sein – vom Pool- oder Ferienhaus<br />
über ein Einfamilienhaus bis hin zur Praxis<br />
oder Bürovariante. Darüber hinaus sind die<br />
in der hauseigenen Produktionsstätte gefertigten,<br />
massiven <strong>Holz</strong>häuser ungemein rasch<br />
aufgestellt und mobil im Transport. Und<br />
wenn die Lebenssituation sich verändert?<br />
Kein Problem! Denn sie sind auch flexibel in<br />
der Erweiterung.<br />
ALLE INFOS<br />
FINDEN SIE<br />
AUCH UNTER:<br />
liebbauweiz.at<br />
liebfertighaus.at<br />
liebmodulbau.at<br />
liebstiege.at<br />
AUSGEZEICHNETE NEWS<br />
Aktuelle News bestätigen den Erfolg des<br />
Unternehmens. So wird unter anderem die<br />
Fertighaus-Produktion in Hartberg ausgebaut.<br />
Im Rahmen dieses Projektes sollen die<br />
derzeitigen Platzverhältnisse erweitert und<br />
insbesondere die maschinelle Ausrüstung<br />
modernisiert werden. Durch die Investitionen<br />
erhält das Werk unter anderem die Möglichkeit,<br />
umweltfreundliche Dämmplatten<br />
herzustellen.<br />
Andererseits zeugen aktuelle Großprojekte<br />
von der Kompetenz des Traditionsunternehmens<br />
wie etwa der <strong>Holz</strong>bau des neuen Lehrlingscampus<br />
der Wiener Linien, der künftig<br />
rund 480 Lehrlingen Platz bieten soll. „Für<br />
unseren <strong>Holz</strong>bau ist das Projekt das größte<br />
in der Unternehmensgeschichte. Für uns ist<br />
diese Beauftragung daher eine Bestätigung<br />
für die erfolgreiche und zuverlässige Arbeit<br />
unserer Zimmerer in den vergangenen Jahren“,<br />
erklären Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser,<br />
geschäftsführende Gesellschafter<br />
von Lieb Bau Weiz, unisono.<br />
Ein anderes Projekt, an dem der LIEB Trockenbau<br />
beteiligt war, wurde aktuell zum<br />
„besten Hochhaus der Welt“ gewählt. Erst<br />
im Vorjahr zeichneten die Oststeirer für den<br />
Trockenbau von zwei Türmen mit Gestaltung<br />
von Trennwänden und abgehängten<br />
Unterdecken verantwortlich – mit nachhaltigem<br />
Erfolg: Das Pionierprojekt von „Council<br />
on Tall Buildings and Urban Habitat“ (CT-<br />
BUH) wurde unter 34 Einreichungen aus fünf<br />
Kontinenten als „bestes Hochhaus der Welt“<br />
ausgezeichnet. Die Wiener Türme konnten<br />
besonders mit Nachhaltigkeit, herausragender<br />
Gestaltung und Design, inneren Raumqualitäten<br />
sowie städtebaulichen, wirtschaftlichen<br />
und sozialen Aspekten überzeugen.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
45
DIE STEIERMARK FÄHRT<br />
AB AUF<br />
Mit THOMAS AXMANN<br />
und CHRISI KLUG<br />
AUFSTEHEN und<br />
EINSCHALTEN
NOMEN<br />
EST OMEN<br />
Kein Plastik, keine Chemie, kein Metall, selbst der Dämmstoff ist aus <strong>Holz</strong>. Patentierte Verbundelemente<br />
machen es möglich: Reinholz präsentiert das erste 100-Prozent-<strong>Holz</strong>-Haus aus Österreich.<br />
FOTOS: REINHOLZ<br />
Der Murauer <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
Reinhard<br />
Hansmann beschäftigt<br />
sich seit Jahren mit<br />
der Entwicklung einer möglichst<br />
nachhaltigen Bauweise,<br />
um dem Klimawandel entgegenzutreten.<br />
Nun ist es ihm<br />
dank patentierter Verbundelemente<br />
gelungen, ein Haus<br />
zu konzipieren, das aus nichts<br />
anderem als <strong>Holz</strong> besteht.<br />
Der Name ist Programm:<br />
REINHOLZ.<br />
Hansmann griff die traditionelle<br />
Technik der <strong>Holz</strong>-zu-<br />
<strong>Holz</strong>-Verbindungen auf und<br />
entwickelte ein neuartiges<br />
Stecksystem, das ohne Leim,<br />
Metall oder Plastik auskommt.<br />
Und auch ohne unschöne Dübellöcher,<br />
denn die sind kunstvoll<br />
verdeckt.<br />
„Reinholz Pur“ hat 36 bis<br />
50 cm Wanddicke und besteht<br />
aus vier bis fünf Lagen Verbundelement<br />
und mehreren<br />
<strong>Holz</strong>lagen mit Lufteinschlüssen,<br />
die einen hervorragenden<br />
Dämmwert bis 0,19 W/m 2 k ermöglichen.<br />
Die etwas schlankere<br />
Variante „Reinholz Multi“<br />
enthält eine Dämmschicht aus<br />
Reinflock. Reinflock wird aus<br />
Hobelspänen, die bei der Fertigung<br />
anfallen, hergestellt. Im<br />
Unterschied zu sogenannten<br />
„Massivholzhäusern“, die einen<br />
<strong>Holz</strong>anteil von nur 10 bis 20 %<br />
aufweisen, wird ein Reinholz<br />
Haus zu 100 % aus <strong>Holz</strong> gefertigt<br />
und enthält daher weder<br />
Dampfsperren aus Plastik noch<br />
Metalle, Leim oder Schadstoffe.<br />
Im Innenbereich ist neben<br />
Sichtholzverkleidungen in<br />
zahlreichen Variationen auch<br />
Lehmputz mit unterschiedlichen<br />
Strukturen und in 146 Biofarben<br />
möglich. Auch an der<br />
Fassade sind der Fantasie kaum<br />
Grenzen gesetzt: Durch Fräsen<br />
sowie durch Außenputz in jeder<br />
beliebigen Farbe und Struktur<br />
kann ein modernes Erscheinungsbild<br />
erzielt werden.<br />
HOLZ IST EINZIGARTIG<br />
Die Vorteile des Baustoffes<br />
<strong>Holz</strong> sind vielfältig: Es schafft<br />
eine behagliche Wohnatmosphäre,<br />
bietet große Gestaltungsfreiheit,<br />
ist langlebig, erfüllt<br />
beim Brandschutz alle<br />
gesetzlichen Vorschriften und<br />
ist ein hervorragender Wärmeschutz.<br />
Vor allem aber bindet 1 m 3<br />
<strong>Holz</strong> 1 Tonne CO 2<br />
langfristig,<br />
bei einem Reinholz-Haus gibt<br />
das im Schnitt 200 Tonnen<br />
CO 2<br />
. Da das <strong>Holz</strong> aus den nahen<br />
Wäldern im Murtal und<br />
im Lungau stammt, sind die<br />
Transportwege kurz, was zusätzlich<br />
zur Klimafreundlichkeit<br />
beiträgt – kein anderes<br />
Baumaterial benötigt weniger<br />
„graue Energie“ (für Herstellung,<br />
Transport, Lagerung,<br />
Verkauf und Entsorgung). Und<br />
Reinholz bietet alles aus einer<br />
Hand, von der ersten Skizze<br />
bis zur Schlüsselübergabe:<br />
Produziert wird ausschließlich<br />
im Werk Oberwölz, die<br />
Partnerfirmen kommen aus<br />
der Umgebung, um die regionale<br />
Wertschöpfung zu unterstützen<br />
– all das trägt wesentlich<br />
zur Nachhaltigkeit bei.<br />
www.reinholz.at<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
47
STEIRISCHE TISCHLER<br />
SIND TEIL DER BESTEN<br />
Die Steirischen Tischler zählen zu den besten ihrer Zunft – nicht nur in Österreich, sondern weltweit!<br />
Wolfgang Ramminger ist die aktuelle Nummer 3 der Welt.<br />
FOTOS: BERNHARD BERGMANN<br />
Im Oktober wurde Wolfgang<br />
Ramminger bei den diesjährigen<br />
Berufsweltmeisterschaften<br />
WorldSkills in der<br />
Schweiz mit Bronze ausgezeichnet.<br />
Er ist damit Sinnbild des<br />
Qualitätsversprechens, das die<br />
Steirischen Tischler abgeben.<br />
Qualität, die sich lohnt und<br />
leistbar ist.<br />
Denn oft ist die Einrichtung<br />
vom Steirischen Tischler<br />
eine Entscheidung, die getroffen<br />
wird, wenn man aus dem<br />
Gröbsten heraußen ist und der<br />
finanzielle Spielraum wächst.<br />
Nach wie vor wird die Entscheidung<br />
für den Tischler als<br />
eine kostspielige wahrgenommen.<br />
Dabei gilt: Es gibt für jedes<br />
Budget und jeden Einrichtungswunsch<br />
den passenden<br />
Tischler. Der Vergleich bringt<br />
Sicherheit.<br />
DIE BESTEN DER WELT<br />
Ist die Entscheidung auf den<br />
Steirischen Tischler gefallen,<br />
dann darf man mit einer gehörigen<br />
Portion Stolz behaupten,<br />
von den Besten der Welt<br />
zeitlos-schöne und potenzielle<br />
Antiquitäten von morgen ge-<br />
Wolfgang Ramminger<br />
wurde im Oktober bei den<br />
WorldSkills in der Schweiz mit<br />
Bronze ausgezeichnet.<br />
Er ist einer von Tausenden<br />
Steirischen Tischler:innen,<br />
der seine BERUFung<br />
gefunden hat.<br />
48<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
kauft zu haben. Aber generell<br />
darf gesagt werden: Die qualitativ<br />
hochwertigen Möbel aus<br />
regionalen Tischlerbetrieben<br />
liegen voll im Trend. Die Menschen<br />
setzen beim Einrichten<br />
auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.<br />
„Fast Furniture“ gerät<br />
mehr und mehr in Verruf.<br />
„FurNEARture“ – also Möbel<br />
aus der Nähe, geschaffen mit<br />
<strong>Holz</strong> aus regionalen Wäldern –<br />
gewinnen wieder an Bedeutung.<br />
Eine Studie zum ökologischen<br />
Fußabdruck gibt den<br />
Steirischen Tischlern Recht.<br />
Ihre Arbeit macht Sinn – für<br />
tausende steirische Arbeitnehmer,<br />
hunderte Lehrlinge und<br />
die Umwelt.<br />
Qualität zum Wohlfühlen:<br />
Es gibt für jedes Budget und jeden<br />
Einrichtungswunsch die passenden<br />
Tischler:innen.<br />
ARBEIT MIT SINN<br />
Die Tischlerlehre macht<br />
also mehr Sinn denn je. Immer<br />
noch ist es ein Lehrberuf,<br />
der jungen Männern zugeordnet<br />
wird. Aber auch Frauen<br />
sind eingeladen, diesen kreativen<br />
Beruf mit dem schönsten<br />
Werkstoff der Welt zu erlernen.<br />
Mehr Infos:<br />
www.tischler.at<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
49
MASSIVE<br />
VORTEILE<br />
In ehrlicher Handarbeit produziert die deisl<br />
parkettmanufaktur edle Massivholzböden.<br />
Individuelle Ansprüche werden dabei<br />
garantiert gerne erfüllt.<br />
Mit<br />
dem edlen<br />
Massivparkett<br />
werden Wohnräume<br />
zu Lebens(t)räumen.<br />
Mitten im waldreichsten<br />
Bundesland, der<br />
Steiermark, hat sich<br />
ein Familienbetrieb auf die<br />
Produktion von edlem Massivparkett<br />
aus 100 % Natur und<br />
100 % österreichischem <strong>Holz</strong><br />
spezialisiert: die deisl parkettmanufaktur.<br />
Qualität und Individualität<br />
hatten dabei von<br />
Anfang an höchste Prämisse.<br />
Ein Anfang, der mit einer Frau<br />
in Kanada sowie der ambitionierten<br />
Suche eines Mannes<br />
nach der perfekten Lösung zu<br />
tun hatte.<br />
LEISTBARE QUALITÄT<br />
Die besagte Frau war auf<br />
der Suche nach einem Boden<br />
durch und durch aus echtem<br />
<strong>Holz</strong>. Das Problem dabei:<br />
Dies zu einem vernünftigen<br />
Preis zu bekommen. Wegen<br />
eben dieser Frau begann Firmengründer<br />
Manfred Deisl<br />
damit, nach einer Lösung zu<br />
suchen, bei der tatsächlich alles<br />
stimmen sollte. Und das ist<br />
ihm – nach langem Suchen –<br />
schließlich gelungen. Er entwickelte<br />
Massivholzdielen mit<br />
allen Vorzügen eines massiven<br />
<strong>Holz</strong>bodens, die sich gleichzeitig<br />
aber wie ein Fertigparkett<br />
verlegen lassen.<br />
Heute zählen die größtenteils<br />
handgefertigten Böden<br />
aus der deisl parkettmanufaktur<br />
zum Feinsten, was die europäische<br />
Parkettszene zu bieten<br />
hat.<br />
EHRLICHE HANDARBEIT<br />
In zweiter Generation<br />
führen nun Carolin und<br />
Michael Deisl das Unternehmen<br />
mit genauso viel Leidenschaft<br />
und Liebe zum Detail.<br />
Aber Firmengründer<br />
Manfred Deisl packt immer<br />
noch gerne in der Produktion<br />
mit an, in der vieles in echter<br />
Handarbeit entsteht. Masse
Setzen mit<br />
viel Liebe auf <strong>Holz</strong><br />
und Qualität: Carolin<br />
und Michael Deisl<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © OLIVER WOLF, DEISL PARKETTMANUFAKTUR<br />
vom Fließband sucht man hier<br />
vergeblich. Denn die Produkte<br />
der deisl parkettmanufaktur<br />
entstehen aus massivem Hartholz.<br />
Im Gegensatz dazu besteht<br />
bei Mehrschicht-Parkett<br />
aus der Industrie meist nur die<br />
einige Millimeter dicke Deckschicht<br />
aus Hartholz. Ein Unterschied,<br />
der zählt. Genauso<br />
wie der Ablauf in der Fertigung.<br />
„Böden werden nur nach<br />
Auftrag produziert. Ein Fertigwarenlager<br />
gibt es bei uns<br />
nicht. Das garantiert, dass alle<br />
individuellen Ansprüche erfüllt<br />
werden können“, erklären<br />
Carolin und Michael Deisl.<br />
Beliebt sind die Böden daher<br />
auch bei Renovierungen oder<br />
zur Einhaltung des Denkmalschutzes.<br />
FÜR JEDEN ANLASS<br />
Vom steirischen Kindergarten<br />
über den privaten Wohnbau<br />
bis zum Landestheater in<br />
Salzburg sind die Böden gefragt.<br />
Durch die flexible Produktion<br />
sind Bestellungen in<br />
den unterschiedlichsten Größen<br />
und Varianten möglich.<br />
Effizient ist der Familienbetrieb<br />
aber auch in puncto Umweltschutz<br />
und legt daher<br />
größten Wert auf effiziente<br />
Rohstoffnutzung und Verwertung.<br />
„Nicht nur unsere Anlagen<br />
entsprechen dem modernen<br />
Standard, es werden die<br />
unvermeidbaren <strong>Holz</strong>abfälle<br />
dazu verwendet, um die Trockenkammern<br />
und die Klimahalle<br />
zu beheizen. Wir haben<br />
uns von Anfang an der höchstmöglichen<br />
Nutzung des wichtigen<br />
Rohstoffes <strong>Holz</strong> verschrieben.“<br />
DEISL<br />
PARKETT-<br />
MANUFAKTUR<br />
Manfred Deisl GmbH<br />
Selzthalerstraße 37<br />
8940 Liezen<br />
Tel.: 03612/22 310-0<br />
office@parkettmanufaktur.com<br />
www.parkettmanufaktur.com<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
51
HOLZ<br />
AT ITS BEST<br />
Von der Verarbeitung bis zu Designstücken zeigen steirische Best-Practice-Beispiele,<br />
wie vielseitig <strong>Holz</strong> in der heimischen Wirtschaft zum Einsatz kommt.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER<br />
© COMMOD FOCUS/TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Das erste mitwachsende Modulhaus am Markt wird seit rund zehn Jahren<br />
stark nachgefragt. Commod House ist ökologisch, flexibel und wertbeständig.<br />
Vom innovativen Geschäftsmodell über die Kundeninteraktion bis hin<br />
zum Marktauftritt zeigt das junge Unternehmen völlig neue Ansätze vor.<br />
Das Haus „Commod Focus“ hat es in der Kategorie „small country house“ der<br />
überaus renommierten Best of Year Awards 2022 unter die Top 5 geschafft<br />
und wurde im Dezember 2022 in New York als „Honoree“ ausgezeichnet.<br />
Vergeben werden die Awards vom Interior Design Magazine. Interior Design’s<br />
Best of Year ist das erste Designpreisprogramm der Designbranche, das die<br />
bedeutendsten Arbeiten des Jahres ehrt und Designer, Architekten und<br />
Hersteller aus der ganzen Welt auszeichnet.<br />
www.commod-house.com<br />
52<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
VIELSEITIGE OASE<br />
Den Wohnraum vergrößern, einen<br />
Rückzugsort im Garten schaffen, Homeoffice,<br />
Platz für Gäste … die innovative <strong>Holz</strong>oase von<br />
Feldgrill ist nicht nur aufgrund ihrer Vielseitigkeit<br />
beliebt – auch das Design kann sich sehen<br />
lassen. Sie sind vom Boden über die Wände bis<br />
zu den Decken in der „Thoma <strong>Holz</strong> 100“-Bauweise<br />
ausgeführt und bestehen demnach zu<br />
100 % aus Mondholz, ganz ohne die Zuführung<br />
von Leim oder Chemie. Größe, Ausführung und<br />
Nutzung sind dabei individuell frei wählbar.<br />
Einsatz in der Hotellerie<br />
Der Ruf eilt ihr Voraus, denn auch die Hotellerie<br />
ist bereits auf die Oase gekommen. So sind<br />
auch immer mehr Betriebe aus dem Tourismus<br />
daran interessiert, mithilfe der <strong>Holz</strong>oase ihren<br />
Gästen ein besonderes Erlebnis zu bieten. Geplant,<br />
produziert, aufgestellt … und schon hat<br />
man einen Platz geschaffen, der ganz im Sinne<br />
der Ruhe und Erholung steht – ein Raum im<br />
Grünen, oder aber im Winter auch im Weißen.<br />
Den <strong>Holz</strong>oasen-Komfort kann man in der<br />
Muster-<strong>Holz</strong>oase testen!<br />
www.feldgrill-bau.at<br />
© HELDENTHEATER, BEIGESTELLT<br />
WIR KOMPONIEREN MÖBEL<br />
Aus der Liebe zum <strong>Holz</strong> und Handwerk komponieren wir<br />
Ihr persönliches Meisterwerk für die Ewigkeit –<br />
regional und nachhaltig!<br />
TISCHLEREI BERNHARD LENZ<br />
Ringstraße 66 | 8344 Bad Gleichenberg | office@tischlerei-lenz.at i l | Tel.: +43 3159 22 25 | www.tischlerei-lenz.at<br />
_Tischlerei_Lenz_Fussleiste.indd 1 20.12.22 12:19
© BEIGESTELLT<br />
WOHLFÜHLFAKTOR HOLZ<br />
Einrichtungsplanung beginnt lange vor<br />
dem Hausbau. Denn wer sich den Traum vom<br />
eigenen Haus erfüllt, merkt schnell: Der Wohlfühlfaktor<br />
entsteht nicht von selbst. Das weiß<br />
auch Einrichtungsplaner Martin Wohlgemuth,<br />
der mit Rat und Tat bei der Verwirklichung des<br />
Wohntraumes zur Seite steht und dabei auch<br />
gerne auf <strong>Holz</strong> setzt. „Jedes Detail, jede Raumlösung<br />
sollte schon mit dem Bauvorhaben gut<br />
durchdacht sein, denn nur wer langfristig plant,<br />
wird nachhaltig glücklich wohnen.“<br />
www.wohlgemuth-einrichten.at<br />
© EOS-FOTOGRAFIE.AT<br />
COMMOD Focus<br />
in New York<br />
ausgezeichnet!<br />
Alle Infos zu diesem<br />
<strong>Holz</strong>modulhaus unter<br />
commod-house.com
INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT<br />
Das vergangene Jahr stand für<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie in Rohrbach an<br />
der Lafnitz, dem modernsten und größten<br />
Säge-, Hobel- und Leimholzwerk<br />
in Ostösterreich, ganz im Zeichen<br />
umfangreicher Investitionen. Ziel war es,<br />
das Unternehmen zukunftsfit aufzustellen<br />
– fürs Geschäft, für die Region und<br />
die Umwelt. Insgesamt 15 Millionen Euro<br />
wurden mit Bioenergie Köflach in die<br />
Errichtung eines Biomasseheizwerks<br />
und einer Pelletieranlage investiert. Damit<br />
werden am Standort 60.000 Tonnen<br />
zertifizierte und regional CO 2<br />
-neutrale<br />
Qualitätspellets ausschließlich aus PEFCzertifiziertem<br />
Tannen- und Fichtenholz<br />
zu produziert. Rund drei Millionen Euro<br />
beträgt das Investitionsvolumen für die<br />
Erweiterung und energietechnische<br />
Optimierung der vier Trocknungskanäle<br />
und 18 Trockenkammern, in denen jährlich<br />
rund 274.000 m 3 Schnittholz für die<br />
weitere Produktion vorbereitet werden.<br />
Somit können 100 % des Schnittholzes<br />
selbst getrocknet werden. Für rund<br />
500.000 Euro wurde eine Photovoltaikanlage<br />
mit 2,4 MWp Leistung installiert,<br />
die in etwa ein Viertel des Strombedarfs<br />
des gesamten Unternehmens abdeckt,<br />
was dem Betrieb der Trocknungsanlagen<br />
entspricht. Die Investition von<br />
ca. 300.000 Euro in einen neuen Wurzelreduzierer<br />
steigert die Effizienz im<br />
Bereich der Rundholzanlieferung.<br />
© HELDENTHEATER<br />
ALBERT WEISSENSTEINER<br />
Geschäftsführer Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />
VINTAGE TRIFFT INDIVIDUALITÄT<br />
Jeder Mensch hat seinen individuellen Geschmack damit seine eigene<br />
Vorstellung, woraus sich eine heimelige Raumatmosphäre ergibt. Wenn es<br />
um Gemütlichkeit geht, steht das Wohnzimmer im Mittelpunkt des Wohnens<br />
und soll so gestaltet sein, dass es in Stil, Farbe und Material Ihren Vorstellungen<br />
entspricht.<br />
Die Stärke von kleinen Betrieben ist, dass sie sich oftmals viel flexibler auf die<br />
Wünsche ihrer Kunden einstellen können. Bei der Tischlerei Lenz in Bad Gleichenberg<br />
ist in letzter Zeit besonders der Retrolook gefragt. Sie verwenden<br />
dafür auch bestehende Elemente, die inklusive alter Garnituren und Stereoanlagen<br />
wieder in Schuss gebracht werden.<br />
www.tischlerei-lenz.at<br />
MIT HOLZ ALS UNVERZICHTBARES LADENBAU-ELEMENT<br />
Die Store Makers von umdasch sind<br />
vertrauter Partner, wenn es um<br />
spannende Ladenbau-Lösungen<br />
geht. In der Tischlerei in Gleinstätten<br />
sorgen rund 80 Mitarbeiter dafür,<br />
dass sämtliche <strong>Holz</strong>elemente in hoher<br />
Qualität produziert und pünktlich in<br />
den Stores montiert werden.<br />
© BEIGESTELLT<br />
umdasch Store Makers Leibnitz GmbH<br />
Gleinstätten 152, 8443 Gleinstätten<br />
T +43 3452 7000<br />
leibnitz@umdasch.com
STIMME FÜR<br />
NACHHALTIGKEIT UND<br />
UMWELTSCHUTZ<br />
150 Jahre Austropapier! Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen<br />
Windmühlen. Dieses Sprichwort ist so alt wie Austropapier selbst und trifft die Philosophie der Vereinigung<br />
der Österreichischen Papierindustrie und ihrer 23 Mitglieder auf den Punkt.<br />
FOTOS: LUNGHAMMER.AT, ZELLSTOFF PÖLS/ TOM LEITNER, AUSTROPAPIER/ANDREA SOJKA<br />
„Die Österreichische<br />
Papierindustrie ist eine<br />
Vorreiterin in Sachen Klimaschutz,<br />
Nachhaltigkeit<br />
und Kreislaufwirtschaft.<br />
Der Zusammenhalt<br />
innerhalb der Branche ist<br />
im Jubiläumsjahr stärker<br />
denn je.“<br />
SIGRID ECKHARDT<br />
Austropapier-Geschäftsführerin<br />
Am 28. Mai 1872 wurde im damals<br />
neu gebauten Palais Eschenbach<br />
in Wien der Grundstein dafür<br />
gelegt, in der Österreichischen Papierindustrie<br />
künftig an einem Strang zu<br />
ziehen und jedwede Herausforderung<br />
gemeinsam zu meistern. Diese Entscheidung<br />
hat sich als goldrichtig erwiesen.<br />
Seit 150 Jahren arbeiten die nunmehr 23<br />
Mitglieder und ihre fast 8.000 Beschäftigten<br />
unermüdlich an höchster Qualität<br />
bei den Produkten, umfangreichen Umweltschutzmaßnahmen<br />
und nachhaltigen<br />
Produktionsprozessen. In den letzten Jahren<br />
stand vermehrt die Dekarbonisierung<br />
sowie die stetige Steigerung von erneuerbaren<br />
Energieträgern mit dem finalen<br />
Ziel des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen<br />
im Fokus.<br />
LEUCHTTURMBRANCHE<br />
DER BIOÖKONOMIE<br />
Die Österreichische Papierindustrie<br />
hat sich zu einer wahren Leuchtturmbranche<br />
der Bioökonomie entwickelt und<br />
erzeugt inzwischen mehr Energie, als sie<br />
selbst verbraucht. Insbesondere Reststoffe<br />
wie Klärschlämme oder Rinde sind<br />
wertvolle biogene Energieträger und machen<br />
bereits 60 Prozent der verwendeten<br />
Brennstoffe aus. Der Energie-Überschuss<br />
einiger Werke wird in die lokalen Netze<br />
gespeist und versorgt insgesamt rund<br />
100.000 Haushalte in Österreich. Das entspricht<br />
in etwa der Bevölkerung der Stadt<br />
Linz.<br />
Die 23 Austropapier-Mitglieder bekennen<br />
sich voll und ganz zu den Klimazielen<br />
der EU. Sie tragen aktiv zur CO 2<br />
-Reduktion<br />
bei und haben ihre Emissionen<br />
in den letzten Jahrzehnten um 40 Prozent<br />
gesenkt. Darüber hinaus investiert<br />
die Branche jedes Jahr über 100 Millionen<br />
Euro in Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Die Investitionen der heimischen Papierund<br />
Zellstoffindustrie in modernste Anlagen<br />
mit KWK-Kraftwerken und Kläranlagen<br />
haben die heimische Branche zu<br />
einer Vorreiterin in Sachen Bioökonomie<br />
gemacht und tragen erheblich dazu bei,<br />
56<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Das Projekt „Papier<br />
macht Schule“<br />
bringt Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
das Thema Papier<br />
kreativ näher.<br />
2021 wurden in Österreich<br />
mehr als 5 Millionen<br />
Tonnen grafisches<br />
Papier, Verpackungs- und<br />
Spezialpapier produziert.<br />
die heimische Luft- und Wasserqualität<br />
hoch zu halten.<br />
me besser entwickeln können. Bei der<br />
anderen Hälfte handelt es sich um Restholz<br />
aus der Sägeindustrie, das beim Zuschnitt<br />
der Stämme zu Brettern in Form<br />
von Hackschnitzeln übrigbleibt.<br />
PAPIER SCHAFFT WELTREKORD<br />
Eine besonders schöne Auszeichnung<br />
hat das Austropapier-CSR-Projekt „Papier<br />
macht Schule“ im Jubiläumsjahr bekommen.<br />
Die Aktion wurde ins Leben gerufen,<br />
um Kindern und Jugendlichen den<br />
nachwachsenden Rohstoff <strong>Holz</strong> und den<br />
Weg hin zu Papiererzeugnissen näherzubringen.<br />
Mit der längsten Papierbaumkette<br />
der Welt und exakt 18.100 handbemalten<br />
Exponaten hat es ein engagierter<br />
Lehrer aus Gratkorn geschafft, in das re-<br />
VERANTWORTUNGSVOLLER<br />
UMGANG MIT DEM ROHSTOFF<br />
<strong>Holz</strong> ist der bedeutendste natürliche<br />
Rohstoff beim Wandel hin zu einer nachhaltigen<br />
und klimafreundlichen Wirtschaftsform.<br />
Um auch zukünftig die Rohstoffversorgung<br />
aus dem heimischen<br />
Wald zu sichern, sind gezielte Maßnahmen<br />
für einen klimafitten Wald notwendig.<br />
Sämtliches <strong>Holz</strong>, das an den österreichischen<br />
Standorten weiterverarbeitet<br />
wird, stammt zu 100 Prozent aus nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft. Zur Hälfte kommt<br />
es aus der Waldpflege und wird entnommen,<br />
damit sich die verbliebenen Bäunommierte<br />
Guinness Buch der Rekorde<br />
aufgenommen zu werden, das in über 100<br />
Ländern und mehr als 20 Sprachen erscheint.<br />
Sehr stolz ist die gesamte Branche<br />
auch auf das eigene Ausbildungszentrum<br />
(ABZ) in Steyrermühl, das Jahr für Jahr<br />
top ausgebildete Papiertechniker:innen<br />
hervorbringt und damit dem hohen Bedarf<br />
an Fachkräften Rechnung trägt.<br />
Ohne gut ausgebildete und motivierte<br />
Mitarbeiter:innen würden alle Bemühungen<br />
rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
nicht denselben Effekt erzielen<br />
und die Österreichische Papierindustrie<br />
auch nach 150 Jahren nicht so geeint und<br />
optimistisch in die Zukunft blicken können.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
57
DIE JAGD, DAS FLEISCH<br />
UND DER TOD<br />
Die steirische Jägerschaft zeigt sich besorgt über eine „Radikalisierung des Tierschutzes<br />
durch hauptberufliche Aktivisten“. Eine nahe an der Natur orientierte Auseinandersetzung<br />
um Jagd, Landwirtschaft und den Tod von Tieren sei nötig.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: SABINE FLIESER-JUST, BEIGESTELLT<br />
Durch ein auf Youtube<br />
veröffentlichtes<br />
Video, getarnt<br />
als objektive Berichterstattung<br />
im Stil einer<br />
Nachrichtensendung, entfacht<br />
eine Tierschutzorganisation<br />
einen Sturm an menschenverachtenden<br />
Hasspostings, der<br />
sich derzeit über die sozialen<br />
Medien und andere Kanäle<br />
entlädt. Im scheinbar objektiven<br />
Dokumentationsstil werden<br />
Behauptungen als Tatsachen<br />
hingestellt und mit subtil<br />
wirkendem Videomaterial<br />
kombiniert“, zeigt sich Marion<br />
Kranabitl-Sarkleti, Geschäftsführerin<br />
der Steirischen Jägerschaft,<br />
ent- und getäuscht vom<br />
Vorgehen der Tierschützer.<br />
Kranabitl-Sarkleti rückt<br />
die Jagd in einen tiefer führenden<br />
historischen Kontext:<br />
„Die Jagd liegt in der Wiege<br />
der Menschheit. Das Töten<br />
von Tieren, um sie zu essen,<br />
ist eine der ursprünglichsten<br />
Handlungen des Menschen,<br />
die bis heute in Form einer<br />
hochtechnisierten Bereitstellung<br />
von Fleisch als Lebensmittel<br />
den Menschen begleitet.“<br />
Tiere würden gezüchtet,<br />
aufgezogen, getötet und als<br />
Lebensmittel für eine fleischhungrige<br />
Gesellschaft bereitgehalten<br />
– in unterschiedlichster<br />
und fast unüberschaubarer<br />
Produktvielfalt.<br />
Für jedes dieser hochwertigen<br />
Produkte würden Tiere<br />
getötet. „Das Sonntagsschnitzel<br />
auf dem Teller der Steirerinnen<br />
und Steirer ist nichts<br />
anderes als ein dafür getötetes<br />
und bereitgestelltes Schwein“,<br />
stellt Kranabitl-Sarkleti klar.<br />
58<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
SCHLEICHEND AUS<br />
DEM BLICKFELD<br />
Früher sei das Schwein im<br />
Bauernhof nebenan geschlachtet<br />
worden, gemeinsam wurde<br />
jedes Stück dieses wertvollen<br />
Teiles der menschlichen Ernährung<br />
verarbeitet, verwertet<br />
und gegessen. Jedem der Beteiligten<br />
war bewusst, hier wurde<br />
ein Tier getötet, gibt Kranabitl-<br />
Sarkleti zu bedenken und meint<br />
weiter: „Und das Tier ist nicht<br />
schlagartig und in den Bruchteilen<br />
einer Sekunde gestorben,<br />
wie wenn ein Lichtschalter ausgeknipst<br />
wird. Nein, ein kurzes<br />
Zappeln, ein kurzes Sichwehren<br />
gegen den unmittelbar danach<br />
eintretenden Tod war immer<br />
und ist auch heute noch<br />
Teil des Todes. Eines Todes, den<br />
der Fleischesser und -genießer<br />
nicht sieht und auch nicht mehr<br />
sehen wollte.“<br />
Dem Konsumenten sei der<br />
Tod schleichend aus dem Blickfeld<br />
geräumt worden – auf einer<br />
weißen Unterlage, gehüllt<br />
in glänzende Folie kommt das<br />
zartrosa Schnitzel im Supermarkt<br />
unschuldiger daher als<br />
das eben im Hof geschlachtete,<br />
vorher noch kurz quiekende,<br />
zuckende Schwein, das sich weder<br />
für das Frankfurter Würstel<br />
noch für die Streichwurst oder<br />
das Schweinsrückensteak in<br />
Pfefferrahmsauce freiwillig zum<br />
Sterben hinlegt.<br />
EHRLICHE JAGD<br />
Der realistische Blick auf die<br />
Jagd nimmt den Tod als reale<br />
MARION KRANABITL-<br />
SARKLETI<br />
Geschäftsführerin der<br />
Steirischen Jägerschaft<br />
Tatsache jenseits der konsumistischen<br />
Inszenierung wahr: Die<br />
Jagd tötet – das ist ein unbestrittenes<br />
Faktum, betont Kranabitl-<br />
Sarkleti. Sie tue dies nicht nur<br />
aufgrund eines gesetzlichen<br />
Auftrages, sondern eines gewährleisteten,<br />
unmittelbar mit<br />
dem Eigentum an Grund und<br />
Boden bestehenden Rechts und<br />
als Teil der ländlichen Wertschöpfungskette<br />
mit dem örtlichen<br />
Bauern und dem Jäger als<br />
regionale Fleischproduzenten.<br />
„Und sie tut dies unmittelbar<br />
und dafür umso ehrlicher. Versteckt<br />
den Tod nicht hinter dem<br />
weitab vom Supermarkt liegenden<br />
Schlachthof, von dem<br />
der spätere Konsument möglichst<br />
nichts hören und schon<br />
gar nicht das Blut riechen will“,<br />
bekennt Kranabitl-Sarkleti, die<br />
bedauert, dass viele Menschen<br />
die Natur mit ihren komplexen<br />
Zusammenhängen nicht mehr<br />
kennen würden, kein Sensorium<br />
für die Geschehnisse dort<br />
mehr hätten.<br />
EINZIGARTIGES<br />
ZUKUNFTSPROJEKT<br />
Das fehlende Sensorium einer<br />
zunehmend im urbanen<br />
Raum lebenden Gesellschaft<br />
war ausschlaggebend für ein<br />
einzigartiges Zukunftsprojekt,<br />
das die Steirische Landesjägerschaft<br />
seit mittlerweile fast zwei<br />
Jahren in Mixnitz für naturinteressierte<br />
Menschen bereitstellt:<br />
Die Naturwelten Steiermark<br />
bieten auf einem über 2 Hektar<br />
großen Freiareal Naturwissen<br />
Die Naturwelten Steiermark in Mixnitz<br />
bieten Naturwissen für alle, die die<br />
Sprache der Natur wieder<br />
erlernen oder besser<br />
verstehen lernen<br />
wollen.<br />
für alle, die die Sprache der Natur<br />
wieder erlernen oder besser<br />
verstehen lernen wollen. Dreißig<br />
exklusive und im deutschsprachigen<br />
Raum einzigartige<br />
Erlebnisstationen bieten Lachen<br />
mit Mehrwert, denn der Humor<br />
spielt bei allen Stationen eine<br />
wichtige Rolle. „Darum bietet<br />
sich der Besuch der Naturwelten<br />
Steiermark für alle Altersklassen<br />
an. Lachen tut jeder<br />
gerne und wenn es dabei auch<br />
noch spannende Details über<br />
unsere Natur vor der Haustür<br />
gibt, bietet der Besuch der<br />
Naturwelten einen absoluten<br />
Mehrwert, der auch noch voll<br />
im Trend liegt.“<br />
Bewusst wird in den Naturwelten<br />
Steiermark nicht mit<br />
dem erhobenen Zeigefinger<br />
über die Dos und Don’ts referiert,<br />
sondern auf sympathische<br />
und interessante Weise zum<br />
Mitmachen eingeladen, unserer<br />
Natur gutzutun, anstatt ihr noch<br />
mehr zu schaden. Gleichzeitig<br />
werden die Wechselwirkungen<br />
zwischen Natur, Kulturlandschaft<br />
und Einfluss der Nutzung<br />
durch den Menschen anschaulich<br />
und verständlich erklärt.<br />
Jeder von uns kann einen<br />
wertvollen Beitrag leisten, damit<br />
uns unsere Natur besser<br />
aushält. Und jeder, der gerne<br />
draußen ist, kann das bestätigen:<br />
Die Vielfalt unserer Natur<br />
ist ein Wunder vor der Haustür,<br />
dass jedes Bemühen wert ist.<br />
Info:<br />
www.naturweltensteiermark.com<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
59
Mei Biz<br />
Persönlichkeiten<br />
im Gespräch<br />
GEORG WALCHSHOFER<br />
Wunsch-Möbel per Mausklick – mit einem innovativen Konzept bringt Casarista<br />
frischen Wind in die Branche. Casarista-Gründer Georg Walchshofer im Word-Rap.<br />
Geboren:<br />
18.02.1986<br />
Ausbildung:<br />
Studium der Industrielogistik auf<br />
der Montanuniversität Leoben<br />
Werdegang:<br />
Während des Master-Studiums bei<br />
den ADA Möbelwerken im Bereich<br />
Produktion & Logistik begonnen.<br />
Dort mehrere Stationen durchlaufen<br />
und am Schluss als Vorstand der ADA-<br />
Gruppe das Unternehmen verlassen<br />
und Casarista gegründet (2020).<br />
Familienstand:<br />
verheiratet, 2 Kinder (13 und 11 Jahre alt)<br />
Social Networks:<br />
LinkedIn & Instagram<br />
Hobbys:<br />
jede Form von geselligem<br />
Beisammensein<br />
Lieblingsessen:<br />
ein ordentliches Steak und dazu<br />
eine gute Flasche Wein<br />
Lektüre:<br />
Fachbücher & Branchen-Zeitschriften<br />
Musik:<br />
von Oldies bis Techno ist alles dabei<br />
Letzter Urlaub:<br />
Italien-Rundreise<br />
Sehnsuchtsort:<br />
Thailand<br />
Marke, die mir imponiert:<br />
Porsche (bleibt sich treu und<br />
entwickelt sich trotzdem weiter)<br />
Satz, den ich nicht mehr hören kann:<br />
Die anderen machen das auch so.<br />
Was mich nervt:<br />
unnötig lange Besprechungen<br />
Motto:<br />
Wenn es keinen Spaß macht,<br />
macht es auch keinen Sinn.<br />
Werte, die mir wichtig sind:<br />
Authentizität, Mut, Ehrlichkeit und<br />
sich selbst treu bleiben<br />
Mit wem ich mich gerne einmal<br />
unterhalten würde: Jan Marsalek<br />
Nr.-1-Zukunftsfrage:<br />
Wie hält die Gesellschaft den<br />
sozialen Frieden aufrecht?<br />
Wofür ich bedingungslos eintrete:<br />
Freiheit und Selbstbestimmtheit<br />
Was mir Sorgen macht:<br />
die abnehmende Eigenverantwortung<br />
in der Gesellschaft<br />
3 Worte zu meinem Unternehmen:<br />
individuell, cool, hochwertig<br />
3 Worte zu meinem Führungsstil:<br />
menschlich, fair, motivierend<br />
Was ich von meinen Mitarbeitern<br />
erwarte:<br />
Loyalität, Identifikation mit dem<br />
Unternehmen und Leistungsbereitschaft<br />
Anderer Beruf, der mir Spaß<br />
machen würde:<br />
Politiker<br />
Top-3-Internet-Links:<br />
casarista.com,<br />
booking.com,<br />
diepresse.com<br />
© CHRIS ZENZ, CASARISTA<br />
60<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
ZUM<br />
UNTERNEHMEN<br />
Casarista ist die junge<br />
Möbelmarke aus Graz für<br />
individualisierbare Maßmöbel.<br />
Dank dem einfach zu<br />
bedienenden Online-3D-<br />
Konfigurator wird man<br />
hier spielerisch selbst zum<br />
Designer und durch die<br />
persönliche Beratung,<br />
bestes Kundenservice, kurze<br />
Lieferzeiten und faire Preise<br />
wird ein perfektes Einkaufserlebnis<br />
geschaffen.<br />
Seit der Gründung 2020<br />
wuchs Casarista sehr schnell<br />
im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum und hat mittlerweile<br />
weitere Standorte<br />
in Berlin, München und<br />
Köln bezogen.<br />
Baumeister Ing.<br />
Gerhard Feldgrill<br />
© Harald Eisenberger, Andreas Schweighofer, Heldentheater, beigestellt<br />
ALLES AUS EINER HAND<br />
Stressfrei bauen seit 75 Jahren – von der Planung bis<br />
zum schlüsselfertigen Haus bietet Feldgrill Bau alles<br />
aus einer Hand. Erfahrung, Kundenorientierung und<br />
der Einsatz von hochwertigen Baustoffen haben dabei<br />
Tradition.<br />
Bei der Verwirklichung des Traumhauses ist es wichtig, einen verlässlichen Partner zu haben, der bei<br />
einem Bauprojekt für Entlastung sorgt. „Leicht, einfach und unkompliziert“ ist dabei das Credo von<br />
Feldgrill Bau. Gegründet 1946, sorgt der Traditionsbetrieb aus Passail seit 75 Jahren mit Fachwissen,<br />
Erfahrung und Kompetenz für die Verwirklichung von Bauträumen – und ist dabei Ansprechpartner<br />
für alles. Der Leistungsumfang reicht von der Planung über Renovierungen bis zum schlüsselfertigen<br />
Haus. Mit einem Netz an heimischen Partnern werden individuelle Wohnträume so zur Realität.<br />
Einfach einen Termin vereinbaren und sich beraten lassen!<br />
SERVICE & LEISTUNGEN<br />
Baumeister | Zimmerei | Planungsbüro | Schlüsselfertige Bauvorhaben | Sanierungsarbeiten |<br />
<strong>Holz</strong>bauwerke | Errichtung von Gewerbebauten | Renovierungsarbeiten | Zubauten | Umbauarbeiten<br />
Gerhard Feldgrill Gesellschaft m.b.H. & Co KG<br />
Untergasse 15 | 8162 Passail | Tel.: 03179/23 227 | E-Mail: office@feldgrill-bau.at<br />
www.feldgrill-bau.at
100 PROZENT<br />
BAUMMODE<br />
Modedesigner Emanuel Burger geht<br />
mit seinem Label „Wood Fashion“ einen<br />
Schritt in Sachen Nachhaltigkeit weiter.<br />
Für seine Mode werden aus steirischem<br />
<strong>Holz</strong> feine Lyocellfasern gewonnen, das<br />
ist ein <strong>Holz</strong>Stoff aus den Zellulosefasern<br />
von entrindeten Bäumen. Damit ist die<br />
Kleidung von „Wood Fashion“ ein reines<br />
Naturprodukt aus botanischen Fasern.<br />
www.wood-fashion.at<br />
Wagt man einen<br />
Blick in die Zukunft<br />
der Modeindustrie,<br />
dann werden wir<br />
großteils Kleidung mithilfe<br />
von Bakterien, Pilzen und<br />
<strong>Holz</strong> herstellen. Und ja, diese<br />
nachhaltige Zukunft der Textilgewinnung<br />
beginnt schon<br />
heute. Eine neue Generation<br />
textiler Produzent:innen geht<br />
nämlich jetzt noch ein Level<br />
weiter und ebnet den Weg<br />
für eine grüne Zukunft – mit<br />
biofabrizierten Materialien,<br />
die aus Wäldern oder vom<br />
Meeresboden gewonnen werden.<br />
Anstatt Pflanzen, Tierhäute<br />
oder Erdöl zu Textilien<br />
zu verarbeiten, können Stoffe<br />
mithilfe von Bakterien, Hefe,<br />
Algen und Pilzen hergestellt<br />
werden.<br />
Inzwischen ist die Modewelt<br />
aufgewacht, setzt<br />
verstärkt auf innovative,<br />
biologisch abbaubare Materialien.<br />
Und es könnte dringender<br />
nicht sein – angesichts<br />
schwindender Ressourcen<br />
und steigender Umweltbelastung.<br />
Langfristige Alternativen<br />
zu Baumwolle, Polyester,<br />
Leder und Co. sind also gefragter<br />
denn je und die neue nachhaltige<br />
Zukunft. Unternehmen<br />
und Modedesigner:innen<br />
auf der ganzen Welt sind dabei,<br />
die Modeindustrie durch<br />
Biofabrikate in eine grünere<br />
Richtung zu lenken. Wie<br />
etwa mit der Lederalternative<br />
Myzel – das feine Wurzelgeflecht<br />
von Pilzen. Es ist vegan<br />
und benötigt für sein Wachstum<br />
auch nur einen Bruchteil<br />
der Zeit, des Wassers und der<br />
Nahrungsmittel im Vergleich<br />
zu den Ressourcen, die für die<br />
Aufzucht von Rindern eingesetzt<br />
werden.<br />
BIOCOUTURE AUS<br />
STEIRISCHEN BÄUMEN<br />
62<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
HOLZ<br />
COUTURE<br />
Wenn <strong>Holz</strong> auf Design trifft, dann entstehen<br />
<strong>Holz</strong>objekte für Individualisten und Ästheten.<br />
Doch der nachhaltige Werkstoff aus der Steiermark<br />
kann mehr: als biofabriziertes Material etwa<br />
die Modewelt revolutionieren.<br />
TEXT: YVONNE HÖLZL, FOTOS: HERSTELLER, PEXELS<br />
Biocouture-Innovationen<br />
mittels Bäumen? Auch eine<br />
Möglichkeit! <strong>Holz</strong> gehört zum<br />
nachwachsenden Rohstoff<br />
und bei nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern wird für<br />
jeden gefällten Baum ein neuer<br />
gepflanzt. Aktuell werden<br />
sogar aus steirischem <strong>Holz</strong><br />
feine Lyocellfasern gewonnen,<br />
also ein <strong>Holz</strong>Stoff aus den<br />
Zellulosefasern von entrindeten<br />
Bäumen. So macht es etwa<br />
das österreichische Modelabel<br />
„Wood Fashion“ von Designer<br />
Emanuel Burger, der dafür<br />
vorrangig <strong>Holz</strong> aus der Steiermark<br />
und den Nachbarländern<br />
einsetzt. Die Verarbeitung ist<br />
also ressourcenschonender als<br />
bei anderen Textilien. Immerhin<br />
kennen wir bei herkömmlicher<br />
Mode aus Baumwolle<br />
oder Synthetikfasern den<br />
enormen Wasserverbrauch,<br />
die Umweltverschmutzung<br />
durch die eingesetzte Chemie,<br />
die großen Monokultur-<br />
Felder, die in den ärmeren Regionen<br />
der Welt in direkter<br />
Konkurrenz mit Flächen für<br />
die Nahrungsmittelproduktion<br />
stehen. Damit ist die Kleidung<br />
von „Wood Fashion“ ein<br />
reines Naturprodukt aus botanischen<br />
Fasern, die ohne lange<br />
Transportwege in Österreich<br />
entsteht. Und am Ende trägt<br />
man 100 Prozent Baum.<br />
HOLZDESIGN<br />
MADE IN STYRIA<br />
Wie vielfach einsetzbar<br />
<strong>Holz</strong> im Designbereich ist,<br />
zeigen immer mehr regionale<br />
Labels aus der Steiermark, die<br />
sich damit ein neues Standbein<br />
und <strong>Business</strong>idee aufgebaut<br />
haben – vom Brillendesign<br />
über Uhren bis hin zu<br />
Modeaccessoires ist vieles<br />
möglich. Gestatten: Beeindruckende<br />
<strong>Holz</strong>designs made in<br />
Styria!<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong> 63
HOLZBLICK<br />
Die Brillenmodelle des Labels „Edelweyes“<br />
überzeugen durch klare Linienführung<br />
mit konturbetonter Vollendung. Sie zeigen sich<br />
modisch-zielsicher und punkten mit stabiler<br />
Form. Materialien wie hochwertiges Acetat, Aluminium<br />
und Horn werden mit den charakteristischen<br />
<strong>Holz</strong>bügeln kombiniert und kommen<br />
mit geringem Gewicht daher. Und die spezielle<br />
Kreation der <strong>Holz</strong>bügel garantiert<br />
angenehmen Tragekomfort.<br />
www.edelweyes.at<br />
WALDKUNSTWERKE<br />
Im Mürztal avanciert <strong>Holz</strong> zu einzigartigen<br />
Kunstwerken für die eigenen vier Wände.<br />
Walter Hermann von „Harmonie in <strong>Holz</strong>“<br />
machte das Drechseln zu seiner Leidenschaft<br />
und wandelt seither heimische Obst- und<br />
Waldhölzer in kreative Vasen, Schüsseln und<br />
Kelche, die noch dazu schön anzusehen sind<br />
und jeden Raum aufwerten.<br />
www.harmonie-in-holz.at<br />
SCHMUCKE<br />
HOLZSTÜCKE<br />
Die „Astwerk“-Schmuckmanufaktur im<br />
idyllischen Trathütten, unweit von Deutschlandsberg,<br />
kreiert und fertigt Schmuckstücke<br />
aus dem wahrscheinlich besten Werkstoff:<br />
<strong>Holz</strong>. Jeder Arbeitsschritt passiert händisch,<br />
jedes <strong>Holz</strong>element wird per Hand geschnitten,<br />
gebohrt, geschliffen und geölt. Das Resultat<br />
kann sich sehen lassen: nachhaltige Schmuckstücke,<br />
die mit Liebe zum <strong>Holz</strong> und viel<br />
Kreativität hergestellt werden.<br />
www.holzschmuck-astwerk.at<br />
BAUMKLANG<br />
Ein Baum, der Musik in sich hat und auf<br />
Messen in Mailand bis Hamburg für genaues<br />
Hinhören sorgt: der „iTree“! Entwickelt wurde das<br />
Phonomöbel von Feldbacher Architekten des<br />
KMKG-Studio und umgesetzt von der Tischlerei<br />
Lenz, die sich wiederum auf die Produktion<br />
hochwertiger Audiomöbel spezialisiert hat.<br />
Selbst hat die Tischlerei etwa auch den „Klanggeber<br />
Space 075“ ins Leben gerufen: ein portabler<br />
Klanggeber für Smartphones, der außerdem<br />
noch dazu durch das verwendete<br />
Zirbenholz herrlich duftet.<br />
www.tischlerei-lenz.at<br />
ZEIT FÜR HOLZ<br />
Nachhaltigkeit, Genuss und die<br />
Leidenschaft für Neues sind die<br />
treibenden Kräfte hinter dem Label<br />
„Waidzeit“, das aus alten Eichenfässern<br />
wunderschöne Uhren, Brillen<br />
und Schmuckstücke entstehen<br />
lässt. Ein einzigartiges Verfahren<br />
ermöglicht es den Wein- und<br />
Whiskyliebhabern sowie Bierfans,<br />
exquisite Designs zu genießen und<br />
gleichzeitig zu einer nachhaltigen<br />
Zukunft beizutragen.<br />
www.waidzeit.eu<br />
64<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
der<br />
Reto<br />
Steirische Regionen zeigen auf –<br />
die neuesten Investitionen und<br />
Innovationen im Überblick.<br />
im<br />
FEBRUAR/MÄRZ 2022<br />
Die schönsten Seiten<br />
des Landes<br />
SÜSSE REZEPTE<br />
THINK GREEN<br />
HEISSE ÖFEN<br />
November 2022 | € 3,90<br />
11. Jahrgang | Nr. 9<br />
9 190001 019826<br />
09<br />
019826<br />
10<br />
DESIGNERSTÜCKE<br />
AUS HOLZ<br />
Wer sich ein Designerstück aus <strong>Holz</strong><br />
wünscht, das noch dazu praktisch wie<br />
schick jedes Outfit abrundet, der sollte sich<br />
die <strong>Holz</strong>taschen von Baumann genauer<br />
ansehen. Mit dem <strong>Holz</strong> aus heimischen Wäldern<br />
werden in Mureck mit viel Detailliebe<br />
<strong>Holz</strong>handtaschen und weitere trendige Designerstücke<br />
aus <strong>Holz</strong> gefertigt. Die Produkte,<br />
die bereits mit Designpreisen ausgezeichnet<br />
wurden, zeichnen sich durch feinste Qualität<br />
und sorgfältige Verarbeitung aus. Wahrlich<br />
ein Must-have für Individualisten.<br />
www.holzschmuck-baumann.at<br />
HOLZACCESSOIRES<br />
FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Accessoires, Schmuckstücke und<br />
besondere Geschenkideen – das<br />
Leibnitzer <strong>Holz</strong>schmuck-Label „eydl Wood<br />
Jewelry“ bietet in seinem umfangreichen<br />
Onlineshop <strong>Holz</strong>schmuckstücke für jeden<br />
Geschmack und Anlass und bringt damit<br />
<strong>Holz</strong> auf sein nächstes Level. Ganze trendige<br />
Themenwelten eröffnen <strong>Holz</strong>kreationen mit<br />
dem gewissen Etwas: Ketten, Anhänger, Armbänder,<br />
Ohrringe und vieles mehr.<br />
www.eydl.shop<br />
KRAFTPROBE<br />
TATKRAFT<br />
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UMDENKEN<br />
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Hengstschläger im Interview<br />
RESSOURCE<br />
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Das wichtigste Kapital<br />
eines Unternehmens<br />
KRAFT<br />
der Steiermark<br />
Das steirische Lifestyle-Magazin „DIE STEIRERIN“<br />
sucht für sein Team eine/n:<br />
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66<br />
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• Sie sind kommunikativ & kreativ<br />
• Sie sind teamfähig, verhandlungsgeschickt & organisationsfähig<br />
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auf Basis eines Werkvertrags möglich.<br />
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Netto-Umsatz, basierend auf dem angeführten Anforderungsprofil.<br />
Entsprechende Berufserfahrung und Qualifikationen werden zusätzlich<br />
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freuen wir uns, Sie bald kennenzulernen.<br />
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RICHTIG<br />
GUT<br />
VERSICHERT<br />
Mit den Versicherungen ist es ja so eine Sache: Meist weiß man gar<br />
nicht, welche man hat, welche wichtig sind und welche man gar nicht bräuchte.<br />
Hier können Versicherungsmakler:innen helfen.<br />
TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: ALEXANDRA B., SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />
Silvia Rainer,<br />
Versicherungsmaklerin aus Liezen<br />
Oft sind die vor Jahren abgeschlossenen<br />
Versicherungen nicht<br />
mehr aktuell oder mit zu hohen<br />
Prämien belastet. Gerade in Zeiten wie<br />
diesen wären viele jedoch froh, unnötige<br />
Kosten einsparen zu können. Damit<br />
man sich nicht selbst in den „Versicherungsdschungel“<br />
einlesen muss, stehen<br />
Versicherungsmakler:innen für Beratung<br />
und Gesamtüberblick zur Verfügung. Sie<br />
beraten unabhängig und individuell und<br />
finden mit den Kund:innen gemeinsam die<br />
optimale Versicherungslösung. Sie agieren<br />
nicht weisungsgebunden, unabhängig<br />
von allen Versicherungen und bieten das<br />
beste Preis-Leistungs-Verhältnis an. Silvia<br />
Rainer aus Liezen und Christian Hofer<br />
aus Weiz geben stellvertretend für die<br />
steirischen Versicherungsmakler:innen<br />
Antworten auf die dringendsten Fragen.<br />
BUSINESS MONAT: Wo liegen die<br />
Vorteile, wenn man professionelle<br />
Versicherungsberatung in Anspruch<br />
nimmt?<br />
Silvia Rainer: Wir Versi cherungsmakler:innen<br />
bieten nicht nur neue Versicherungen<br />
an, sondern verschaffen uns<br />
eine Übersicht über alle bestehenden<br />
Versicherungsverträge und die sich daraus<br />
ergebenden Leistungsbestände sowie<br />
Prämiengesamtkosten.<br />
Wo gibt es Möglichkeiten,<br />
Geld zu sparen?<br />
Rainer: Ziel sollte sein, eventuelle Doppelversicherungen<br />
– auch mit dem/der<br />
Partner:in – zu vermeiden sowie eine ausführliche<br />
Risikoprüfung durchzuführen:<br />
Was brauche ich in meiner Lebensphase,<br />
wo kann ich einsparen?<br />
Warum ist gerade jetzt<br />
ein guter Zeitpunkt?<br />
Christian Hofer: Wegen der vermehrt<br />
auftretenden Unwetterereignisse und der<br />
aktuellen Situation am internationalen<br />
Wirtschaftsmarkt sind Versicherungen<br />
gezwungen, ihre Prämien zu erhöhen. Daher<br />
ist es sinnvoll, Verträge so schnell wie<br />
möglich anzupassen, um etwaigen Preissteigerungen<br />
zuvorzukommen!<br />
Welche Versicherungen sollten<br />
dabei besonders im Fokus liegen?<br />
Rainer: Bei Unfall- oder Krankenversicherungen<br />
sollte man Familienrabatte<br />
nutzen. Bei der Rechtsschutzversi-<br />
66<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
cherung ist ein:e Partner:in auch immer<br />
automatisch mitversichert. Kfz-Prämien<br />
ändern sich ständig, die gilt es zu beobachten.<br />
Und auch die Versicherung des Eigenheims<br />
bzw. Haushalts ist zu checken.<br />
Sind die Kinder schon in Ausbildung oder<br />
vielleicht bereits ausgezogen?<br />
Hofer: Sehr gefragte und empfehlenswerte<br />
Angebote gibt es aktuell bei den<br />
Krankenversicherungen. Aufgrund der<br />
steigenden Zinsen wird auch das Bausparen<br />
wieder attraktiver, hier ist es möglich,<br />
Einstiegszinssätze von bis zu 3 Prozent zu<br />
bekommen.<br />
Wie sieht es in puncto<br />
Lebensversicherung aus?<br />
Rainer: Auch hier ist eine Zusammenlegung<br />
von mehreren Produkten<br />
sinnvoll, das sollte man genau überprüfen.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt<br />
sind auch Absicherungen von Krediten<br />
– ist diese überhaupt noch notwendig<br />
für mich? Mit einer Checklist, die wir<br />
Versicherungsmakler:innen gemeinsam<br />
mit unseren Kund:innen erstellen, lässt<br />
sich eine genaue Bestandsaufnahme machen<br />
und in weiterer Folge bestimmt einige<br />
Euro einsparen.<br />
STEIRISCHE<br />
VERSICHERUNGSMAKLER<br />
Online finden Sie Ihre steirischen<br />
Versicherungsmakler:innen in Ihrer Nähe:<br />
www.versicherungsmakler-stmk.at<br />
(Menüpunkt „Informationen für Kunden“)<br />
Warum Versicherungsmakler:innen?<br />
• Sie agieren nicht weisungsgebunden und<br />
unabhängig von allen Versicherungen<br />
• Sie sind den Kund:innen verpflichtet<br />
• Sie haben einen Gesamtüberblick über die<br />
komplexe Versicherungslandschaft<br />
• Sie unterstützen im Schadenfall und agieren<br />
stets auf der Seite der Kund:innen<br />
• Sie sind über sich ständig ändernde<br />
Rahmenbedingungen und neue Produkte<br />
informiert<br />
• Sie kennen Nischen- und Spezialprodukte und<br />
haben Sonderlösungen parat<br />
• Sie garantieren das beste Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis<br />
• Sie analysieren mit den Kund:innen das Risiko<br />
und konzipieren ein maßgeschneidertes Produkt<br />
• Sie bieten ein Rundum-Service (Risikoanalyse,<br />
Angebotsvergleich, Abwicklung der<br />
Formalitäten, Fristenüberwachung, Prüfung der<br />
Polizzen und Rechnungen, Unterstützung bei<br />
Auszahlungen etc.)<br />
Christian Hofer,<br />
Versicherungsmakler aus Weiz<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
67
BIZOCIETY<br />
1 2 3<br />
MEDIENEMPFANG<br />
Erstmals seit drei Jahren fand wieder der traditionelle<br />
Neujahrsempfang des Landes Steiermark<br />
für Vertreterinnen und Vertreter der heimischen<br />
Medienlandschaft und Kommunikationsverantwortliche<br />
aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und<br />
Interessenvertretungen statt. Landeshauptmann<br />
Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Anton Lang konnten dazu im Weißen Saal<br />
der Grazer Burg mehr als 100 Gäste begrüßen.<br />
4 5<br />
NEUJAHRS-<br />
EMPFANG WKO<br />
STEIERMARK<br />
„<strong>2023</strong> müssen wir vom<br />
Reden ins Tun kommen“<br />
Nach drei Jahren coronabedingter<br />
Pause traf sich<br />
das „Who is Who“ der steirischen<br />
Wirtschaft und Politik<br />
wieder beim traditionellen<br />
Neujahrsempfang der WKO<br />
Steiermark. Ein geselliger<br />
Jahresauftakt, den Präsident<br />
Josef Herk auch für klare<br />
Worte nutzte: „<strong>2023</strong> muss<br />
das Jahr sein, in dem wir<br />
Entscheidungen treffen und<br />
endlich auch umsetzen.“<br />
Damit gemeint: planbare<br />
Energiepreise, effizientere<br />
und vor allem schnellere Behördenverfahren<br />
sowie eine<br />
offene und ehrliche Debatte<br />
über (notwendige) Anpassungen<br />
beim Pensionsantrittsalter.<br />
1<br />
2<br />
1. Landeshauptmann Christopher Drexler<br />
(r.) und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Anton Lang<br />
2. Landesrätin Ursula Lackner, Klubobfrau<br />
Barbara Riener und Gepapictures-Geschäftsführerin<br />
Ingrid<br />
Gerencser (v. l.)<br />
3. Pressesprecher Markus Poleschinski<br />
und Landesrätin Barbara Eibinger-<br />
Miedl<br />
4. Landesrätin Doris Kampus und<br />
Kronen-Zeitung-CvD Gerald Schwaiger<br />
5. Rund 100 Gäste kamen zum traditionellen<br />
Medienempfang des Landes<br />
Steiermark.<br />
3<br />
1. Josef Herk wünschte „Profit Neujahr“.<br />
2. WKO-Führungsspitze rund um<br />
Präsident Josef Herk (r.): Direktor<br />
Karl-Heinz Dernoscheg mit den<br />
Vizepräsidenten Andreas Herz,<br />
Gabi Lechner und Herbert Ritter<br />
(v. l.)<br />
3. Rund 250 prominente Gäste aus<br />
Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />
folgten der Einladung der WKO<br />
Steiermark zum traditionellen<br />
Neujahrsempfang.<br />
© FOTO FISCHER, MORGENSTERN © LAND STEIERMARK/BINDER<br />
68<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
IV-NEUJAHRS-<br />
EMPFANG<br />
„Was uns wirklich weiterhilft, sind<br />
realistische, konstruktive Szenarien<br />
und vor allem konkrete,<br />
ideologiefreie Lösungen. Und das<br />
tägliche konsequente harte Arbeiten<br />
an diesen Lösungen“, betonte<br />
IV-Steiermark-Präsident Stefan<br />
Stolitzka in seiner Rede anlässlich<br />
des Neujahrsempfangs der Industriellenvereinigung<br />
Steiermark<br />
in der Aula der Alten Universität.<br />
Unter den rund 200 Gästen waren<br />
zahlreiche Vertreterinnen und<br />
Vertreter der steirischen Industrie,<br />
die Mitglieder der steirischen<br />
Landesregierung, Präsidenten<br />
und Direktoren der Sozialpartner,<br />
Vertreterinnen und Vertreter aus<br />
Wissenschaft und Medien.<br />
1 2<br />
3 4<br />
© ERWIN SCHERIAU © MARIJA KANIZAJ<br />
1. IV-Österreich-Präsident Georg Knill (l.) und IV-Steiermark-<br />
Präsident Stefan Stolitzka<br />
2. Das IV-Präsidium: Nina Pildner-Steinburg, Stefan Stolitzka,<br />
Franz Kainersdorfer und Franz Mayr-Melnhof-Saurau (v. l.)<br />
ANTENNE-<br />
GRAWE-<br />
PUNSCH<br />
Der Adventpunsch von<br />
Grawe und Antenne<br />
Steiermark gehört zu<br />
Weihnachten wie Kekse<br />
und Sternspritzer. Nach<br />
zweijähriger Pause konnte<br />
nun endlich wieder<br />
eingeladen werden. Wie<br />
gewohnt stand auch dieses<br />
Jahr der gute Zweck<br />
im Mittelpunkt. Zahlreiche<br />
Gäste folgten der Einladung<br />
von Grawe-Generaldirektor<br />
Klaus Scheitegel<br />
und Antenne-Steiermark-<br />
Geschäftsführer Gottfried<br />
Bichler zum geselligen<br />
Beisammensein. In diesem<br />
Jahr gingen die Spenden<br />
und Erlöse an den Verein<br />
Rainbows Steiermark, der<br />
seit mittlerweile 31 Jahren<br />
Kinder und Jugendliche in<br />
schweren familiären Situationen<br />
unterstützt.<br />
1<br />
3<br />
5<br />
4<br />
3. Landesrätin Juliane Bogner-Strauß und Unternehmer Jürgen<br />
Roth<br />
4. Junge-Industrie-Vorstand Julia Aichhorn und Dominik Santner<br />
mit stv. Geschäftsführerin der IV Steiermark Nina Zechner (M.)<br />
2<br />
1. Styria-Media-Group-<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Markus Mair (l.), Landesrätin<br />
Ursula Lackner und<br />
Antenne-Boss Gottfried<br />
Bichler<br />
2. Citypark-Centermanager<br />
Waldemar Zelinka,<br />
Shopping-Nord-Centerleiterin<br />
Heike Heinisser<br />
und DIS-AG-Niederlassungsleiterin<br />
Karin<br />
Wagner (v. l.)<br />
3. Casino-Graz-Direktor<br />
Manuel Haderer (l.) und<br />
Casino-Graz-Marketingchef<br />
Stefan Bachernegg<br />
4. Der ehemalige Grawe-<br />
Chef Franz Harnoncourt-Unverzagt<br />
(l.) und<br />
Grawe-Vorstandsvorsitzender<br />
Klaus Scheitegel<br />
5. Groß war der Andrang<br />
beim Grawe-Antenne-<br />
Punsch, der nach zwei<br />
Jahren Pause endlich wieder<br />
stattfinden konnte.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
69
MIT APP GEGEN<br />
LEBENSMITTEL-<br />
VERSCHWENDUNG<br />
Too Good To Go hat sich mit seiner <strong>Business</strong>-<br />
Idee gegen Lebensmittelverschwendung<br />
einem Thema verschrieben, das mittlerweile<br />
große Ausmaße annimmt. Die 2016 in Dänemark<br />
gelaunchte App ermöglicht es Unternehmen<br />
wie Bäckereien, Restaurants, Cafés,<br />
Hotels und Supermärkten, überschüssige<br />
Lebensmittel zu einem vergünstigten Preis<br />
an EndkundInnen zu verkaufen. Sabine Beer,<br />
Head of Marketing bei Too Good To Go Österreich,<br />
präsentierte im Rahmen des 345. Marketing<br />
Clubabends im Schlossberghotel Graz<br />
spannende Details rund um eine der größten<br />
Apps gegen Lebensmittelverschwendung,<br />
die mittlerweile 1,5 Millionen User und<br />
6.200 Partnerbetriebe wie Spar, Hofer, Metro,<br />
Hilton, Sorger und Ikea gewinnen konnte.<br />
1<br />
2 3<br />
1. Thomas Foscht (Präsident<br />
des Marketing Club Graz) mit<br />
der Vortragenden Sabine Beer<br />
(Too Good To Go) und dem<br />
Moderator des Abends Richard<br />
Kaufmann (Spar)<br />
2. Reinhard Granec (Europharma),<br />
Bernd Lierzer (Magna) und Rolf<br />
Hadolt (Global Express)<br />
3. Gerhard Hofbauer (Caritas),<br />
Christina Schönbacher (ams<br />
osram) und Christian Taucher<br />
(Caritas)<br />
4. Karl-Heinz Krois (Kühne +<br />
Nagel), Karin Ploder und<br />
Andreas Jaklitsch (beide Rotes<br />
Kreuz)<br />
5. Gerhard F. Kroell (Madison)<br />
und Gerhard Weswaldi (Energie<br />
Steiermark)<br />
6. Karin Kostwein (Gaulhofer)<br />
und Daniel Katschner (Wilfling<br />
Reklamebau)<br />
7. Bernd Walter (Wo&Wo), Philipp<br />
Töscher (Energie Graz) und<br />
Andreas Rath (ORF Steiermark)<br />
8. Petra Zehetleitner-Ruderer<br />
(Raiffeisen), Petronella<br />
Johs-Krasser (JKG) und<br />
Angela Kohlroser (Kohlroser<br />
Kachelöfen)<br />
9. Lukas Stoppacher, Daniel<br />
Kreimer (beide Uni Graz) und<br />
Leonhard Kehl (Kehl Pricing)<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8 9<br />
5<br />
© OLIVER WOLF<br />
70<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
TOP-NACHFOLGER:INNEN BEIM<br />
FOLLOW ME AWARD<br />
Die Wirtschaftskammer Steiermark verlieh im November 2022 den Follow me<br />
Award an die beliebtesten Nachfolger:innen des Landes. Diese wurden von der<br />
Bevölkerung mittels Voting gewählt.<br />
© WKO, CESCUTTI, GUIDO LIENHART, WKO STEIERMARK<br />
Die Stimmabgabe<br />
für den Award war<br />
den ganzen Oktober<br />
lang ein Mal<br />
pro Tag möglich – entweder<br />
online oder offline (Unterschriftenlisten).<br />
Es gibt dabei<br />
zwei Kategorien: familieninterne<br />
und -externe Übergabe.<br />
Insgesamt wurden fast 30.000<br />
Stimmen gesammelt.<br />
Katrin Hierzer sicherte sich<br />
nicht nur den 1. Platz in der Kategorie<br />
familienexterne Nachfolge,<br />
sondern mit 6.853 persönlichen<br />
Unterschriften und<br />
974 Onlinevotes auch den Gesamtsieg.<br />
Nominiert wurde sie<br />
von der WKO Regionalstelle<br />
Südoststeiermark. Deren Leiter<br />
Thomas Heuberger nennt<br />
als einen Grund für die Nominierung:<br />
„Gerade in erfolgreichen<br />
Betrieben könnte die<br />
Gefahr herrschen, dass zu wenig<br />
Platz für die nächste Generation<br />
bleibt. Frau Kögler und Frau<br />
Hierzer beweisen eindrucksvoll<br />
das Gegenteil: Eine erfolgreiche<br />
Übergabe kann so ‚einfach‘ sein,<br />
wenn die Menschen sich respektieren<br />
und die Stärken der<br />
jeweils anderen Person zu schätzen<br />
wissen.“ (Mehr zu Hierzers<br />
Altstadtladen in Feldbach lesen<br />
Sie auf den nächsten Seiten.)<br />
Den zweiten Platz in dieser Kategorie<br />
belegte Markus Trafella<br />
von der Handwerks-Bäckerei<br />
Trafella in Öblarn mit 5.285<br />
Stimmen. In der Handwerks-Bäckerei<br />
Trafella wird Brotbacken<br />
als HANDwerk hochgehalten.<br />
„Endlich wieder ein Brot wie<br />
früher: Das ist ein schönes Kompliment,<br />
das ich immer wieder<br />
höre!“, so Trafella.<br />
In der Kategorie familieninterne<br />
Nachfolge hat Sigrid Strassegger<br />
mit dem Unternehmen<br />
„Äpfel in Form“ aus Eggersdorf<br />
bei Graz mit 7.721 Stimmen den<br />
ersten Platz erreicht. Sie hat das<br />
Unternehmen von ihrer Mutter<br />
übernommen. „Ich bin stolz auf<br />
meine jetzige Position, weil das<br />
Produkt des Herzapfels etwas<br />
Einzigartiges ist, für das ich jetzt<br />
verantwortlich sein darf.“ Für<br />
die herzförmigen Äpfel gibt es<br />
ein weltweites Patent, bis dorthin<br />
war es jedoch ein jahrelanger<br />
Weg.<br />
Auf den zweiten Platz in dieser<br />
Kategorie reihte sich Elmar<br />
Mochart von Mochart Installationstechnik<br />
aus Köflach mit<br />
2.667 Stimmen ein. Elmar Mochart<br />
hat für den Betrieb, den<br />
er von seinen Eltern übernommen<br />
hat, eine klare Vision: „Dass<br />
ein Haus keine Betriebskosten<br />
mehr verursacht, sondern sich<br />
völlig eigenständig mit Energie<br />
versorgt.“ Besonders gefällt ihm<br />
an seinem innovativen Umfeld,<br />
„dass bei kniffligen Aufgaben die<br />
besten Lösungen immer wieder<br />
im eigenen Team entstehen.<br />
WKO-Steiermark-Vizepräsidentin<br />
Gabriele Lechner zeigt<br />
sich von dem Erfolg des heurigen<br />
Follow me Awards beeindruckt:<br />
„Die überwältigenden Zahlen<br />
zeigen, wie gut diese Betriebe<br />
regional verankert sind. Ich freue<br />
mich sehr, dass die erfolgreichen<br />
Betriebsnachfolge-Geschichten<br />
eine so breite Öffentlichkeit erreicht<br />
haben, und ich hoffe darauf,<br />
dass noch mehr diesen<br />
Beispielen folgen.“ Rund 6.400<br />
Arbeiterbetriebe stehen in der<br />
Steiermark allein bis zum Jahr<br />
2029 zur Nachfolge an. Von deren<br />
erfolgreichen Weiterführung<br />
hängen um die 80.000 Arbeitsplätze<br />
ab. Aus diesem Grund<br />
wurde die Nachfolgeinitiative<br />
„Follow me“ ins Leben gerufen.<br />
Diese hilft, Übergeber:innen und<br />
potenzielle Übernehmer:innen<br />
zusammenzubringen und unterstützt<br />
gemeinsam mit dem steiermarkweiten<br />
Partnernetzwerk<br />
beim gesamten Nachfolgeprozess.<br />
followme.nachfolgen.at<br />
TRÄGER PREMIUMPARTNER LEADPARTNER<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
71
WIE IN EINER<br />
ANDEREN ZEIT<br />
Katrin Hierzer, Gesamtgewinnerin des Follow me Award, spricht im Interview<br />
über ihr Geschäft, ihr herzliches Verhältnis zu Geschäftspartnerin Beatrix Kögler<br />
und den besonderen Zauber der Altstadtgasse.<br />
TEXT: BETINA PETSCHAUER, FOTOS: THOMAS LUEF<br />
BUSINESS MONAT: Wie ist die<br />
Betriebsübernahme abgelaufen?<br />
Katrin Hierzer: Ich habe bereits vor einigen<br />
Jahren meine zweite Lehre bei Beatrix<br />
Kögler im Altstadtladen gemacht. Nachdem<br />
ich sie abgeschlossen hatte, haben sich unsere<br />
Wege getrennt. Ich habe geheiratet und<br />
eine Familie gegründet, wir sind aber immer<br />
in Kontakt geblieben. 2020 war ich dann mit<br />
meinem Mann im Altstadtladen zum Weihnachtseinkauf.<br />
Frau Kögler hat mir dort gesagt,<br />
dass sie sich nach einer Nachfolgerin<br />
umschaut. Daheim hat mein Mann gesagt:<br />
„Wär’ das nichts für dich? Du hast doch immer<br />
gesagt, dass es dort so schön war.“ Ich<br />
habe dann darüber nachgedacht, weil ich<br />
mir nicht sicher war, ob ich das schaffen<br />
würde. Dann habe ich Frau Kögler angerufen,<br />
und sie war überglücklich über meinen<br />
Vorschlag. Dann bin ich für ein paar Stunden<br />
pro Woche ins Geschäft zurückgekommen<br />
und wir haben geschaut, ob unsere Zusammenarbeit<br />
immer noch so gut funktioniert.<br />
Und seitdem klappt es wunderbar, die WKO<br />
hat uns dann im Rahmen des „Follow me“-<br />
Programms perfekt beraten und seit 1.1.2022<br />
bin ich offiziell Teilhaberin. Frau Kögler steht<br />
mir zur Seite, bis meine Kinder ein bisschen<br />
älter sind. Ich bin froh, bei all den neuen Herausforderungen<br />
noch eine Mentorin an meiner<br />
Seite zu haben.<br />
Wie ist der Altstadtladen entstanden?<br />
Das Geschäft ist ein Lebenswerk, das Beatrix<br />
und Robert Kögler aufgebaut haben. 1987<br />
kauften die beiden ein altes Ackerbürgerhaus<br />
aus dem 16. Jahrhundert samt Hinterhof<br />
und Garten am Feldbacher Hauptplatz.<br />
Man erkennt noch heute die an das Bürgerhaus<br />
anschließenden Keller, Stallungen und<br />
Werkstätten. Ziel war es, das Alte zu erhalten,<br />
Neues anzupassen und durch viel Grün<br />
eine idyllische Atmosphäre zu schaffen. So<br />
entstand die Feldbacher Altstadtgasse, in<br />
der heute neben dem Altstadtladen das Restaurant<br />
„La Piazzetta“, „Sissis Weinbar“, „Sir<br />
Robert’s Teehaus“, die Weihnachtsausstellung<br />
und die Steuerberatung „Schwarz &<br />
Partner”-Platz finden. Die Köglers wohnen<br />
nach wie vor im 1. Stock, so wie es früher<br />
auch üblich war.<br />
Was ist das Besondere am Altstadtladen?<br />
Ich glaube, so etwas wie bei uns gibt es<br />
kein zweites Mal. Wenn man die Altstadtgasse<br />
betritt, ist man wie in einer anderen Zeit,<br />
auch die Zeit vergeht langsamer. Es ist nicht<br />
nur das Geschäft, sondern das Gesamtkonzept<br />
der Läden miteinander. Man kann einfach<br />
abschalten, gustieren, nette Gespräche<br />
führen. Wir Geschäftsinhaber:innen sind<br />
auch untereinander gut vernetzt, man verweist<br />
Kund:innen weiter. Und nach Feier-<br />
72<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
abend gehen wir auch selber gern in eins<br />
der angrenzenden Lokale, um den Tag Revue<br />
passieren zu lassen. Und einfach die<br />
ganze Atmosphäre: Die Köglers pflegen den<br />
üppigen Blumenschmuck in der Gasse, es<br />
gibt einen Brunnen. Man hat richtig den Eindruck,<br />
man kommt raus aus der Stadt und<br />
rein ins Grüne. Und im Laden haben wir immer<br />
Zeit, mit den Kund:innen ein paar Worte<br />
zu wechseln, auch wenn es mal ein bisschen<br />
stressig ist. Die Leute wissen die Beratung<br />
bei uns zu schätzen.<br />
Welches Sortiment bietet der Laden?<br />
Auf 230 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
gibt es bei „Besonderes zum Verschenken,<br />
Sammeln und Wohlfühlen“: Porzellan, die berühmten<br />
Hummel-Figuren, Dekoratives für<br />
den Wohn-, Büro- und Gartenbereich, Praktisches<br />
für Heim und Küche, Geschenksund<br />
Kinderbücher, Liebes für die Jüngsten,<br />
Tauf- und Geburtsgeschenke, Schmuck und<br />
Papeterie. Wir versuchen, stark mit Emotionen<br />
zu arbeiten. Im 1. Stock befindet sich<br />
ganzjährig unsere Weihnachtswelt, in der<br />
man Weihnachten entdecken kann, wie es<br />
früher war, mit Kunsthandwerk, <strong>Holz</strong>schnitzereien,<br />
Thun-Engeln und Adventkalendern.<br />
Es gibt auch einen Onlineshop unter www.<br />
robea.at (der Name kommt von Robert und<br />
Beatrix Kögler).<br />
Wer hat Sie für den Follow me Award<br />
angemeldet und wie war dann der<br />
Ablauf?<br />
Die WKO Regionalstelle Südoststeiermark<br />
hat uns nominiert. Im Oktober haben<br />
wir angefangen, Unterschriften zu sammeln,<br />
persönlich und online. Wir haben insgesamt<br />
7.827 Stimmen bekommen, das ist echt ein<br />
Wahnsinn. Es haben aber auch so viele mitgeholfen,<br />
sonst hätten wir das nicht geschafft.<br />
Es gab ganz viele Kund:innen, die extra gekommen<br />
sind und unterschreiben wollten,<br />
und wir haben natürlich auch Kund:innen<br />
angesprochen, wir waren auch in der Region<br />
unterwegs. Die Gemeinde Feldbach hat das<br />
Voting auf Facebook publik gemacht. Auch<br />
unsere Nachbarbetriebe in der Altstadtgasse<br />
haben mitgeholfen, unsere Familien haben<br />
Unterschriften gesammelt und waren unterwegs,<br />
die WKO-Regionalstelle hat uns unterstützt.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle bei<br />
allen Mitwirkenden bedanken, ich bin wirklich<br />
sehr gerührt.<br />
Werden Sie jetzt häufig auf den Gewinn<br />
angesprochen?<br />
Ja, schon. Der Altstadtladen war zwar vorher<br />
schon bekannt, aber viele kommen jetzt<br />
extra zum Gratulieren oder um den Preis<br />
anzuschauen. Der steht im Geschäft neben<br />
dem Cheer Award von Frau Kögler. Die Nominierung<br />
an sich war eigentlich schon der<br />
Hauptgewinn, weil der Laden jetzt in aller<br />
Munde ist.<br />
Was würden Sie angehenden<br />
Jungunternehmer:innen raten?<br />
Einfach trauen! Bevor ich diesen Anruf gemacht<br />
habe, habe ich mir schon Gedanken<br />
gemacht. Was, wenn Frau Kögler sagt: „Nein,<br />
schau, das ist nichts für dich.“ Aber der Anruf<br />
hat sie dann so glücklich gemacht! Fragen<br />
kostet nichts. Alles andere kommt von allein,<br />
man muss einfach mal anfangen. Und aus<br />
meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine<br />
Mentorin natürlich viel hilft. Frau Kögler ist<br />
wie eine Mutter zu mir, schon damals während<br />
der Lehrzeit. Ob privat oder beruflich,<br />
sie hat immer ein offenes Ohr für mich – mit<br />
so jemandem an der Seite ist der Sprung in<br />
die Selbstständigkeit einfacher, das gibt viel<br />
Mut.<br />
ALTSTADTLADEN<br />
Katrin Hierzer und Beatrix Kögler<br />
Hauptplatz 12, 8330 Feldbach<br />
Tel.: 0664/59 48 548 und 0664/61 40 471<br />
info@altstadtladen.at<br />
www.altstadtladen.at<br />
www.facebook.com/Altstadtladen<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
73
ERBEN & SCHENKEN –<br />
ABER RICHTIG!<br />
Nach der erfolgreichen Premiere<br />
im Vorjahr wollen wir Sie auch<br />
heuer wieder mit unserem Vorsorgeratgeber<br />
bei der Klärung essenzieller<br />
Fragen im Leben mit hilfreichen Informationen<br />
begleiten – rechtlich, steuerlich,<br />
finanziell und persönlich.<br />
Wir reden über Altersvorsorge, wie man<br />
vererbt oder schenkt und dabei möglichst<br />
Steuern spart und Streit vermeidet.<br />
Denn eines ist klar: Für jede und jeden<br />
kommt früher oder später die Zeit, in der<br />
man sich mit der eigenen Alters- und<br />
Ablebensvorsorge beschäftigen muss.<br />
Daher ist es wichtig, vorzudenken und<br />
vorzuplanen.<br />
Und genau das wollen wir in Zusammenarbeit<br />
mit Profis wie der Notariatskammer<br />
für Steiermark sowie der Kammer<br />
der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />
Steiermark mit diesem Ratgeber bieten.<br />
Wir geben Antworten auf Fragen wie<br />
„Welche Steuern fallen bei einer Schenkung<br />
an?“, „Welche Form muss ein Testament<br />
haben, um rechtlich gültig zu<br />
sein?“ und „Was muss man bei der finanziellen<br />
Vorsorge beachten?“.<br />
Zusätzlich finden Sie die wichtigsten<br />
Adressen von steirischen Experten angeführt,<br />
um einen Überblick über die<br />
richtigen Ansprechpartner zu haben.<br />
In diesem Sinne bieten wir Ihnen mit dem<br />
STEIRERIN Vorsorgeratgeber ein<br />
Allround-Nachschlagewerk zu diesen<br />
wichtigen Themen.<br />
Ihre Nicole Niederl<br />
Geschäftsführung<br />
Steirerin Verlags GmbH & Co KG
HIER DEN STEIRERIN<br />
VORSORGE-RATGEBER ONLINE LESEN
HEADS & NEWS<br />
Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
4<br />
1 Export-Rekord<br />
Die steirische Exportwirtschaft erzielte im<br />
ersten Halbjahr 2022 einen neuen Rekord.<br />
Die heimischen Warenexporte stiegen von<br />
Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr<br />
um 11,2 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro.<br />
Damit wurde der bisherige Höchststand<br />
für ein erstes Halbjahr aus dem Jahr 2019<br />
(13,4 Milliarden Euro) deutlich übertroffen.<br />
Foto: Präsident der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark Josef Herk, Wirtschaftslandesrätin<br />
Barbara Eibinger-Miedl und Präsident<br />
der Industriellenvereinigung Steiermark Stefan<br />
Stolitzka (v. l.)<br />
2 Beratungswochen<br />
Die Folgen von Krieg, Pandemie und Energiekrise<br />
strapazieren nicht nur Wirtschaft und<br />
Finanzmärkte, sondern sind längst mitten<br />
in der Gesellschaft angekommen. Teuerung<br />
und Inflation, aber auch Zinserhöhungen<br />
und neue Richtlinien bei Kreditvergaben sorgen<br />
für Verunsicherung. Die Steiermärkische<br />
Sparkasse macht diese Verunsicherung mit<br />
Jahresanfang zum (Gesprächs-)Thema. Bis<br />
Ende Februar <strong>2023</strong> lädt das Finanzinstitut<br />
zu den Beratungswochen. In persönlichen<br />
Gesprächen klären Kundenbetreuer:innen<br />
offene Fragen zu Finanzierung, Vorsorge<br />
und Veranlagung. Foto: Peter Strohmaier,<br />
Vertriebsdirektor Retailvertrieb Steiermark,<br />
und Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender<br />
Steiermärkische Sparkasse (v. l.)<br />
3 Kinderwünsche erfüllt<br />
Im Dezember setzten sich die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Merkur Versicherung<br />
wieder einmal für die gute Sache<br />
ein: In Kooperation mit ausgewählten Kinder-<br />
und Jugendhilfsorganisationen wurden<br />
224 Weihnachtswünsche erfüllt. Im Rahmen<br />
eines exklusiven Konzerts am Merkur Campus<br />
mit dem Cellisten Friedrich Kleinhapl,<br />
begleitet von Kim Barbier, wurde zusätzlich<br />
Geld für Licht ins Dunkel gesammelt. Foto:<br />
Cellist Friedrich Kleinhapl (l.) und Ingo Hofmann,<br />
CEO der Merkur Versicherung.<br />
4 Interaktive Jobworld<br />
Der Bedarf an Versicherungsberatern steigt<br />
kontinuierlich. Gute Mitarbeiter zu finden,<br />
wird zu einer immer größeren Herausforderung.<br />
Um auch künftig geeignete Persönlichkeiten<br />
für eine Karriere zu begeistern, setzt<br />
die Wiener Städtische ihren erfolgreichen<br />
Weg im Recruiting mit einem weiteren Gamification<br />
Tool fort. In der interaktiven<br />
Wiener-Städtischen-Jobworld erfahren Interessierte<br />
alles rund um den Job im Versicherungsvertrieb,<br />
das Unternehmen selbst<br />
sowie die Karriereperspektiven. Im zugehörigen<br />
Jobgame kann man sich gleich selbst<br />
als Versicherungsberater ausprobieren und<br />
anschließend online bewerben. www.guterjob.at<br />
5 Grawe Award<br />
Der Grawe Award 2022 wurde heuer im Bereich<br />
„Sport“ verliehen und geht an Larissa<br />
Höfler, Hanna Pai und Paula Pfurtscheller,<br />
drei junge Sportakrobatinnen vom Allgemeinen<br />
Turnverein Graz (ATG), für ihren herausragenden<br />
3. Platz bei der Weltmeisterschaft<br />
der Sportakrobatik in Baku im März<br />
des Jahres 2022. Foto: Vorstandsvorsitzender<br />
Othmar Ederer, Ehrenpräsident Franz<br />
Harnoncourt-Unverzagt, Wolfgang Schaller<br />
(ORF Steiermark), Hanna Pai (ATG), Paula<br />
Pfurtscheller (ATG), Larissa Höfler (ATG),<br />
Generaldirektor Klaus Scheitegel, Zentralbetriebsratsmitglied<br />
Ursula Wipfler und<br />
Ernst Sittinger (Kleine Zeitung, v. l.)<br />
6 Häuslbauermesse <strong>2023</strong><br />
Die Häuslbauermesse Graz <strong>2023</strong> (19. bis<br />
22. Jänner) ist die größte Baufachmesse im<br />
Süden Österreichs. Mehr als 400 Ausstel-<br />
© MARIJA KANIZAJ, GRAWE/SOPHIE ZECHNER, DANIELA JUWAN, WIENER STÄDTISCHE, MARGIT KUNDIGRABER, WERNER KRUG, NEUROTH, TENZ, BEIGESTELLT<br />
76<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
6 8<br />
7<br />
ler präsentieren auf der Messe<br />
ihre Produkte, Dienstleistungen<br />
und Informationen rund um die<br />
Themenbereiche Renovieren,<br />
Sanieren, Bauen und Energie.<br />
Das Angebotsspektrum umfasst<br />
dabei unter anderem Beratung,<br />
Planung, Bauen und Immobilien,<br />
Innenausbau, Baustoffe, Fenster,<br />
Türen und Tore, Heizung,<br />
Sanitär und Energie, Haushalt,<br />
Garten und Sicherheitstechnik<br />
sowie auch Finanzierung und<br />
Versicherung.<br />
7 Lächeln schenken<br />
Um Kindern und auch<br />
Senior*innen ein Lächeln zu<br />
schenken, hat Österreichs führender<br />
Hörakustiker Neuroth<br />
heuer zu Weihnachten 10.000<br />
Euro an die „CliniClowns“ gespendet.<br />
Diese statteten im Zuge<br />
der Spendenübergabe auch den<br />
Neuroth-Mitarbeiter*innen im<br />
Supply Center Lebring einen<br />
Überraschungsbesuch ab. „Die<br />
CliniClowns geben schwerkranken<br />
Menschen besondere<br />
Lichtblicke – kleine Momente<br />
der Verbundenheit und Freude.<br />
Das unterstützen wir sehr gerne!“,<br />
sagt Michael Paul, CFO der<br />
Neuroth-Gruppe, der die Spende<br />
gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />
von Neuroth Österreich,<br />
Ronny Bauer, kürzlich offiziell<br />
überreicht hat.<br />
8 Schrauben für<br />
den Wiederaufbau<br />
Nach derzeitigem Stand sind in<br />
der Ukraine rund 130.000 Häuser,<br />
2.400 Schulen sowie 400 Betriebe<br />
teilweise oder ganz zerstört.<br />
750 Milliarden US-Dollar<br />
wären nötig, um die Ukraine wieder<br />
aufzubauen. Um einen Schritt<br />
in die Zukunft zu setzen und der<br />
krisengeplagten Region zu helfen,<br />
spendet der steirische Schraubenhersteller<br />
Tenz 7,2 Milli onen<br />
Schrauben. In Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk Deutschland<br />
wird das Material jenen zur Verfügung<br />
gestellt, die es am dringendsten<br />
benötigen.<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
77
1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
3<br />
1 Neue Vereinigung<br />
Bei der internationalen Forstfrauenkonferenz<br />
Ende 2022 in Bled/Slowenien haben<br />
Forstfrauen aus sechs europäischen<br />
Ländern die Gründung des internationalen<br />
Dachverbands „Women in Forestry International“<br />
(WOFO) bekannt gegeben. Die Vereinigung<br />
möchte Frauen in der Forst- und<br />
<strong>Holz</strong>wirtschaft auf nationaler und internationaler<br />
Ebene vernetzen, als Ansprechpartnerin<br />
für Politik, Medien und Unternehmen<br />
auftreten sowie Forschung und Projekte zu<br />
Frauen im Forstbereich initiieren und unterstützen.<br />
Foto: Lesya Loyko (Ukraine), Nike<br />
Krajnc (Slowenien), Ragnhildur Freysteinsdóttir<br />
(Island), Iza Pigan (Polen), Dagmar<br />
Karisch-Gierer (Österreich) und Maren Ammer<br />
(Deutschland, v. l.)<br />
2 Rektorswahl<br />
Der Universitätsrat der Montanuniversität<br />
Leoben hat in seiner Sitzung vom 15. Dezember<br />
2022 Peter Moser (Foto) einstimmig zum<br />
neuen Rektor gewählt. Moser, der bereits<br />
seit 2011 als Vizerektor für Infrastruktur<br />
und Internationalisierung tätig war, folgt<br />
damit Wilfried Eichlseder, der die Geschicke<br />
der Leobener Universität seit Oktober 2011<br />
geleitet hatte.<br />
3 Bockbeat<br />
Nach dreijähriger Pause war der Dom im<br />
Berg in Graz wieder Schauplatz für ein<br />
besonderes Spektakel und exklusives Gettogether,<br />
das in Kooperation mit „Kraft.Das<br />
Murtal“ über die Bühne ging. Die Brauerei<br />
Murau setzte ihr frisch gebrautes Bockbier<br />
gewohnt kunstvoll in Szene und überraschte<br />
mit kreativen Inszenierungen abseits des<br />
klassischen Fassanstichs. Auf der Bühne<br />
ging es sportlich zu, denn „Kraft.Das<br />
Murtal“-Sprecher Florian Hampel durfte<br />
kräftig in die Pedale eines „Murauer Bier“-<br />
Fahrrades treten, um den 2022er-Jahrgang<br />
des Bockbieres auf diesem Wege zum Fließen<br />
zu bringen.<br />
4 Hochleistungsholz<br />
Accoya, das Hochleistungsholz für den<br />
Außenbereich, ist barfußfreundlich, pflegeleicht,<br />
formstabil und nachhaltig produziert.<br />
Es ist besonders wartungsarm und<br />
selbst die hohe Feuchtigkeit im Bereich von<br />
Pools oder Schwimmteichen stellt kein Problem<br />
für das High-tech-<strong>Holz</strong> dar. Dank der<br />
vom Hersteller garantierten Haltbarkeit<br />
von mindestens 25 Jahren kann man sich<br />
auf der Terrasse entspannt zurücklehnen.<br />
Mit der Variante Accoya Colour Grey umgeht<br />
man den natürlichen Prozess der Vergrauung<br />
und hat von Beginn an ein <strong>Holz</strong> in<br />
einem schönen Grauton, der über Jahre besteht.<br />
Erhältlich bei Hechenblaickner: www.<br />
heholz.at<br />
5 SDG-Guide<br />
Nachhaltiges Wirtschaften wird für heimische<br />
Unternehmen ab sofort einfacher.<br />
Die nachhaltige Unternehmensberatung<br />
Pro Sustainability und das Global Compact<br />
Network Austria haben einen kostenlosen<br />
Guide erstellt, mit dem Unternehmen die<br />
17 Nachhaltigkeitsziele der UNO (SDGs) in<br />
vier Schritten umsetzen können: SDGs verstehen,<br />
Priorisierung und Zielsetzung, Integration<br />
der SDGs in das Kerngeschäft und<br />
Berichterstattung. Der Guide steht online<br />
zum Download bereit.<br />
© MAX HANDLOS, HECHENBLAICKNER, MURAUER BIER, MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN, PRO SUSTAINABILITY, BEIGESTELLT<br />
78<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
Bock auf<br />
Schaf<br />
anbraten?<br />
Einlass: 18.30 Uhr, Eröffnung: 20.00 Uhr<br />
Dresscode: Tracht oder Abendkleidung<br />
Karten<br />
erhältlich ab<br />
11. 1. <strong>2023</strong><br />
• Steirischer Bauernbund<br />
• Ö-Ticket (limitiertes Kontingent)<br />
aus Brauchtum, Tracht und modernem<br />
Zeitgeist begeistert Jahr für Jahr aufs<br />
Neue – auch wir lassen uns gerne<br />
begeistern. Wir sind seit vielen Jahren<br />
Partner des Bauernbundballes und<br />
freuen uns auch heuer wieder mit<br />
unseren Kunden und Mitarbeitern eine<br />
unvergessliche Ballnacht zu feiern.<br />
DI Peter Schaller<br />
PORR-Niederlassungsleiter Steiermark<br />
„Der Bauernbundball verbindet<br />
Menschen unterschiedlicher<br />
Generationen sowie Leute aus Stadt<br />
und Land. Dabei bietet sich eine<br />
wunderbare Gelegenheit, Brauchtum<br />
und Tradition beim gemeinsamen<br />
Feiern zu leben – Werte, die auch in der<br />
GRAWE seit jeher tief verankert sind.<br />
Aus diesem Grund freuen wir uns sehr,<br />
auch beim 72. Bauernbundball wieder<br />
als Hauptsponsor aufzutreten und<br />
wünschen allen Gästen viel<br />
Spaß beim Tanzen, Feiern<br />
und Genießen!“<br />
Mag. Klaus Scheitegel<br />
GRAWE Generaldirektor<br />
[© Ralph König]<br />
Mit dabei …
1<br />
2 3<br />
4<br />
5<br />
1 Frauen in der Steiermark<br />
Im Jahr 2021 wurde die Steirische Gleichstellungsstrategie<br />
mit neun strategischen Handlungsfeldern<br />
und 26 Zielen verabschiedet. Zur<br />
Erreichung dieser Ziele sind dabei Zahlen, Daten<br />
und Fakten zur Darstellung der Lebensrealitäten<br />
von Frauen und Männern unerlässlich.<br />
Das statistische Heft zu „Gleichstellung in Zahlen“<br />
beleuchtet die gesellschaftliche Entwicklung<br />
im Hinblick auf die neun Handlungsfelder<br />
der Steirischen Gleichstellungsstrategie mit statistischen<br />
Daten.<br />
Foto: Frauenländesrätin Juliane Bogner-<br />
Strauß (M.) präsentierte gemeinsam mit<br />
Sozial landesrätin Doris Kampus und Landesstatistiker<br />
Martin Mayer (A17) das statistische<br />
Heft „Gleichstellung in Zahlen“.<br />
2 Gaulhofer ausgezeichnet<br />
Gaulhofer-CEO Thomas Braschel konnte sich<br />
über den German Design Award in der Kategorie<br />
„Excellent Product Design – Building and<br />
Elements“ für die neue <strong>Holz</strong>-Fenstergeneration<br />
„Styrialine“ freuen. Er zeigt sich stolz auf das<br />
gesamte Team: „Ein schönes Gefühl für mich<br />
und für uns alle bei Gaulhofer. Es ist ein Preis,<br />
auf den wir besonders stolz sein dürfen, da er<br />
unsere Profilschärfung bestätigt.“ Im Projekt<br />
stecken zwei Jahre Entwicklungsarbeit.<br />
3 Winter-Pressekonferenz<br />
Bei der Winter-Pressekonferenz des Tourismusverband<br />
Hochsteiermark wurden die<br />
winterlichen Vorzüge der Region präsentiert –<br />
und die konnten sich sehen lassen. Denn die<br />
hochsteirischen Winterlandschaften begeistern<br />
Rennläufer und Wiedereinsteiger, Pistenzwerge<br />
und Genusscarver gleichermaßen. Sechs größere<br />
und sechs kleinere Familienskigebiete<br />
gelten als veritabler Geheimtipp, wenn es um<br />
naturbelassene, rasch erreichbare und finanziell<br />
leistbare Wintersportregionen geht.<br />
4 WIR hilft<br />
Die jüngsten Herausforderungen zeigen auf,<br />
dass in bewegten Zeiten der gesellschaftliche<br />
Zusammenhalt besonders wichtig ist. Raiffeisen<br />
Steiermark hat dazu mit Partnern den<br />
Sozialfonds „WIR hilft – für gesellschaftlichen<br />
Zusammenhalt“ ins Leben gerufen. Durch die<br />
Kooperation mit der Caritas Steiermark und<br />
der Industriellenvereinigung (IV) Steiermark<br />
konnte einigen Härtefällen im Bundesland<br />
geholfen werden. Mittlerweile liegen eine Viertelmillion<br />
Euro im Topf. Foto: Rainer Stelzer<br />
(RLB-Vorstand), Martin Schaller (RLB-Generaldirektor),<br />
Josef Hainzl (Präsident), Ariane<br />
Pfleger (RLB-Vorstand) und Florian Stryeck<br />
(RLB-Vorstand, v. l.)<br />
5 Exzellenzsiegel<br />
Der Süden Österreichs, das Green Tech<br />
Valley, ist europaweit Vorbild: Für die<br />
besonders starke Entwicklung des Ökosystems<br />
in den letzten Jahren wurde der<br />
Standort aus 300 Finalisten und Gewinnern<br />
der letzten 15 Jahre von der EU zu<br />
einem der „All-Time“-Regiostars gekürt.<br />
Die Auszeichnung wurde in Portugal von<br />
EU-Kommissarin Elisa Ferreira für die<br />
vom Cluster bewirkte, innovative Regionalentwicklung<br />
überreicht. Foto: EU-Kommissarin<br />
Elisa Ferreira, Cluster-Geschäftsführer<br />
Bernhard Puttinger und Ministerin<br />
für Regionalentwicklung in Portugal Ana<br />
Abrunhosa (v. l.)<br />
6 Online-Softwarelösung<br />
Tausende Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
haben täglich mit zeitaufwendigen,<br />
komplizierten und unproduktiven Administrationsaufgaben<br />
zu tun. Die vier Gründer<br />
des steirischen Start-ups „rechnoklick“<br />
haben diese Problematik erkannt und eine<br />
bedienerfreundliche Online-Applikation<br />
für die Angebots- und Rechnungslegung<br />
entwickelt. Mit rechnoklick können zahlreiche<br />
administrative Aufgaben deutlich<br />
erleichtert werden.<br />
© LAND STEIERMARK, TV HOCHSTEIERMARK, RLB STEIERMARK, JERÓNIMO HEITOR COELHO/GREEN TECH VALLEY CLUSTER, RECHNOKLICK, BRAU UNION, BEIGESTELLT<br />
80<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
6 7<br />
8<br />
7 Eröffnung<br />
Die Agentur M-Effekt ist mit Sicherheit keine<br />
Unbekannte im Thermen- und Vulkanland.<br />
Nun wagte die Marketing- und Beratungsagentur<br />
aus Fürstenfeld mit der Eröffnung<br />
eines zweiten Standorts einen großen Schritt<br />
Richtung Zukunft. „Feldbach ist ein fruchtbarer<br />
Boden für spannende Projekte und ein<br />
attraktiver Standort für Unternehmer:innen“,<br />
freut sich Gründerin Michaela Eibel auf die<br />
neue Herausforderung. Foto: LAbg. Franz<br />
Fartek, Künstler Michael Potzinger, Standortleiterin<br />
Conny Wagner, Agenturchefin Michaela<br />
Eibel, Bgm. Josef Ober und Thermen- &<br />
Vulkanlandvorsitzende Sonja Skalnik (v. l.)<br />
8 Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Die Brau Union Österreich setzt Nachhaltigkeitsprojekte<br />
in allen Geschäftsbereichen um,<br />
von den Rohstoffen auf den Feldern über die<br />
Produktionsstandorte bis hin zu den Kunden<br />
und Konsumenten, um die Heimat der Rohstoffe<br />
und des Bieres zu erhalten. Im Rahmen<br />
einer Gala im Palais Niederösterreich wurde<br />
die Brau Union Österreich bereits zum vierten<br />
Mal in Folge für den wertvollen Beitrag zum<br />
Umwelt- und Klimaschutz geehrt. Foto: Peter<br />
Lieber, Präsident des Österreichischen Gewerbevereins,<br />
Gabriela Maria Straka, Director<br />
Corporate Affairs & ESG Sustainability, Norbert<br />
Lux, Initiator Green Brand (v. l.)<br />
Die Steiermark steht auf die Muntermacher<br />
Die Antenne Steiermark Muntermacher Thomas Axmann und Chrisi Klug liefern montags bis freitags von 5 bis 9 Uhr<br />
alles, was zum Aufstehen wichtig ist: Verkehr, Wetter, News und die Lieblings-Hits der Steirer:innen.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ<br />
War der Wecker wieder einmal gemein?<br />
Diese beiden renken es<br />
jedenfalls wieder ein! Wenn ab 5 Uhr<br />
der Schmäh on air wieder rennt, ist der<br />
Steiermark der morgendliche Startvorteil<br />
sicher. Denn egal ob via Radio, Smart<br />
Speaker oder App: Axi und Chrisi holen<br />
die Steirer:innen besser aus dem Bett und<br />
sorgen direkt für einen wirklich guten<br />
Morgen!<br />
BEIM MUNTERMACHER-DUO GILT:<br />
Die 20-Minuten-Regel! Axi und Chrisi tragen<br />
Sorge, dass die Steirer:innen zum Aufstehen<br />
alles erfahren, was für sie wichtig ist.<br />
„In 20 Minuten müssen unsere Hörer:innen<br />
die Lieblings-Hits der Steiermark für die<br />
Extraportion Motivation hören, mindestens<br />
einmal lachen und einmal erfahren, ob die<br />
Welt noch steht!“, so Sehrfrühaufsteher<br />
Thomas Axmann. „Bisher ist die Welt immer<br />
noch gestanden“, lacht er und ergänzt<br />
im Ernst: „In der Früh ist ein verlässlicher<br />
Tagesbegleiter für die Steirer:innen am<br />
wichtigsten.“<br />
Bei aller Aktualität und Unterhaltung<br />
darf der Service nicht zu kurz kommen.<br />
Dank viertelstündlichem Wetter- und Verkehrsupdate<br />
geht’s für die Steirer:innen<br />
richtig gekleidet aus dem Haus und ohne<br />
böse Überraschungen von A nach B. Auf<br />
diesen schnellsten regionalen Service, immer<br />
fünf Minuten früher informiert, ist Verlass.<br />
Mit direkten Verbindungen zu Polizei,<br />
Tunnelwarten und der Asfinag und einem<br />
ständigen Auge auf die steirischen Verkehrskarten<br />
haben wir die Verkehrslage für<br />
die Steirer:innen bestens im Blick!<br />
Wecken die<br />
Steiermark<br />
wie keine<br />
anderen:<br />
Thomas<br />
Axmann und<br />
Chrisi Klug<br />
Verkehrsinfo oder den Wetterbericht verpasst?<br />
Mit der Antenne Steiermark APP<br />
sind alle Serviceinhalte immer und überall<br />
abrufbar!<br />
www.antenne.at<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong><br />
81
FRAUENPOWER<br />
HOLZ AUS LEIDENSCHAFT<br />
Maritta Hasler lebt und liebt <strong>Holz</strong>. Mit ihrem Unternehmen Haslerhaus bringt sie diese Leidenschaft<br />
sowie regionale Qualität in die Eigenheime der Steirerinnen und Steirer.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: HASLERHAUS<br />
Alles begann mit einem Sägewerk –<br />
gegründet vom Großvater im Jahr<br />
1954. Als dieser 1968 mit der Produktion<br />
von Fertigteilhäusern aus <strong>Holz</strong> begann,<br />
war er Pionier in der Branche. Diesen<br />
Tatendrang und die Liebe zum heimischen<br />
<strong>Holz</strong> hat Maritta Hasler schon als Kind<br />
mitbekommen. Kein Wunder, liegt die<br />
Faszination für <strong>Holz</strong> bei den Haslers auch<br />
wahrlich in der Familie. Auch Vater Thomas<br />
übernahm schon sehr früh das Unternehmen.<br />
Da verwundert es nicht, dass<br />
für die Steirerin die Wahl der Ausbildung<br />
schon früh klar war. Nach dem Abschluss<br />
der HTL für Bautechnik, folgte das Studium<br />
des Bauingenieurwesens. Und damit<br />
nicht genug. Um wirklich die volle Bandbreite<br />
des Wissens zu haben und so die<br />
Kundinnen und Kunden bestens beraten<br />
und betreuen zu können, hat sie zusätzlich<br />
auch die Meisterprüfungen zum Baumeister<br />
und zum <strong>Holz</strong>baumeister gemacht. Seit<br />
2012 ist sie in der Baubranche im In- und<br />
Ausland tätig und seit 2022 leitet sie nun<br />
bereits in dritter Generation gemeinsam<br />
mit ihrem Vater den Familienbetrieb in<br />
Pöls-Oberkurzheim. Einfamilienhäuser,<br />
Wirtschaftsgebäude, Zubauten, Dachstühle<br />
oder Gauben, von klassisch bis modern<br />
– der architektonischen Vielfalt sind mit<br />
<strong>Holz</strong> kaum Grenzen gesetzt. Anfragen für<br />
Projekte kommen aus ganz Österreich.<br />
BESONDERER BAUSTOFF<br />
„Der Baustoff <strong>Holz</strong> schafft bei Gebäuden<br />
ein ganz spezielles Raumklima. Er vermittelt<br />
Wärme, Wohlbehagen und Gemütlichkeit.<br />
Da lebt es sich gleich ganz anders in<br />
den eigenen vier Wänden“, weiß Hasler.<br />
Bemerkbar ist der Wunsch der Menschen<br />
nach dem Mehr am Wohn-Wohlfühlfaktor<br />
an der stetig steigenden Nachfrage.<br />
„Qualitativ ist ein Fertighaus beziehungsweise<br />
ein <strong>Holz</strong>haus einem Massivhaus<br />
gleich zu setzen. Durch das angenehme<br />
Wohnklima und die Nachhaltigkeit ergeben<br />
sich sogar Vorteile.“<br />
UND DAS SCHÖNSTE AM BERUF<br />
IST …?<br />
„Wenn ein Projekt abgeschlossen wird<br />
und man sieht, was wir gemeinsam mit<br />
unseren sehr erfahrenen und äußerst fleißigen<br />
Mitarbeitern geschaffen haben, und<br />
sich unsere Kunden über das Ergebnis<br />
freuen.“<br />
82<br />
BUSINESS <strong>Monat</strong>
PARTNER <br />
BÜRO- UND LAGERFLÄCHEN<br />
Neue BÜROFLÄCHEN - Bezugsfertig Q3 2024<br />
» <br />
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BAUSTUFE VI<br />
www.technopark-raaba.at
Geschaffen für<br />
nachhaltige<br />
Individualisten.<br />
100 PROZENT NATUR.<br />
SEIT GENERATIONEN MIT HOLZ LANGFRISTIG PROFITIEREN.<br />
Staatlich befugte und beeidete<br />
Ziviltechniker GmbH<br />
Generalplanung<br />
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T. +43 316 474616<br />
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