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Konjunkturprognose Frühjahr 2021

Konjunkturausblick der privaten Banken

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Konjunkturausblick der<br />

privaten Banken<br />

Wie stark wird die Erholung nach<br />

der Pandemie?<br />

3. März <strong>2021</strong>


Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik<br />

Stefan Schneider<br />

Chief German Economist,<br />

Head of German Macroeconomics,<br />

DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT,<br />

Frankfurt a. M. - Vorsitzender -<br />

Carsten Mumm<br />

Chefvolkswirt, DONNER & REUSCHEL<br />

Aktiengesellschaft, Hamburg<br />

Burkhard Allgeier<br />

Dr. Klaus Bauknecht<br />

Chief Investment Officer, Chief Economist<br />

H&A Global Investment Management<br />

GmbH, Frankfurt a. M.<br />

Chefvolkswirt, IKB Deutsche<br />

Industriebank AG, Düsseldorf<br />

Dr. Andreas Rees<br />

Stefan Schilbe<br />

Chefvolkswirt Deutschland,<br />

UniCredit Bank AG, Frankfurt a. M.<br />

Chefvolkswirt, Leiter Economic Research,<br />

HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Düsseldorf<br />

Dr. Jan Bottermann<br />

Carsten Brzeski<br />

Dr. Cyrus de la Rubia<br />

Dr. Felix Hüfner<br />

Chefvolkswirt, NATIONAL-BANK<br />

Aktiengesellschaft, Essen<br />

Chefvolkswirt,<br />

ING-DiBa AG, Frankfurt a. M.<br />

Chefvolkswirt, Leiter Economics<br />

Hamburg Commercial Bank AG, Hamburg<br />

Chefvolkswirt Deutschland,<br />

UBS Europe SE, Frankfurt a. M.<br />

Dr. Holger Schmieding<br />

Dr. Dirk Schumacher<br />

Für den Bankenverband<br />

Dr. Christian Ossig<br />

Chefvolkswirt, Joh. Berenberg,<br />

Gossler & Co. KG, London<br />

Senior European Economist and Managing<br />

Director, NATIXIS Zweigniederlassung<br />

Deutschland, Frankfurt a. M.<br />

Hauptgeschäftsführer,<br />

Bundesverband deutscher Banken, Berlin<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

2<br />

Carsten Klude<br />

Dr. Jörg Krämer<br />

Chefvolkswirt, M.M. Warburg & CO<br />

(AG & Co.) KGaA, Hamburg<br />

Chefvolkswirt, COMMERZBANK<br />

Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M.<br />

Markus Becker-Melching<br />

Volker Hofmann<br />

Chief Operating Officer,<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

Leiter Volkswirtschaft,<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Konjunkturausblick der privaten Banken<br />

Wie stark wird die Erholung<br />

nach der Pandemie?<br />

Wirtschaftslage und Ausblick<br />

Lage der Banken und<br />

Finanzierung der Wirtschaft


Wirtschaftslage<br />

Stefan Schneider<br />

Chief German Economist,<br />

Head of German Macroeconomics,<br />

DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT<br />

und<br />

Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsund<br />

Währungspolitik des Bankenverbandes


Weltwirtschaft<br />

Wirtschaftswachstum weltweit<br />

8<br />

Ölpreisschock<br />

6<br />

Finanzkrise<br />

5,5 %<br />

4,1 %<br />

Weltweit<br />

• Aufschwung vom Pandemieverlauf abhängig<br />

• Impulse: Geld- u. Fiskalpolitik, Nachholeffekte<br />

%<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

2010 - 2019:<br />

3,7 % p. a.<br />

USA und China als Motor<br />

• Lebhafte Entwicklung in China setzt sich fort<br />

• Prognosen für USA zuletzt deutlich angehoben<br />

• USA (<strong>2021</strong>/2022): 5,6 % | 3,8 %<br />

China (<strong>2021</strong>/2022): 8,8 % | 5,6 %<br />

Euroraum hinkt hinterher<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

-3,5 %<br />

-4<br />

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020<br />

Quelle: IWF, <strong>2021</strong> und 2022 Prognose des Bankenverbandes.<br />

• Besonders tiefer Einbruch 2020 (-6,8 %)<br />

• Double-dip-recession<br />

• Prognose (2020/<strong>2021</strong>): 4,4 % | 4,2 %<br />

5<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Preisentwicklung im Euroraum<br />

Inflationsrate im Euroraum<br />

Änderung harmonisierter Verbraucherpreisindex (in % ggü. Vj.)<br />

Rückkehr der Inflation?<br />

2,5<br />

• Anziehende Inflationserwartungen<br />

steigende Bondrenditen (USA, Euroraum)<br />

2,0<br />

• Zusammenwirken extrem expansiver Geld- und<br />

+1,6 %<br />

Fiskalpolitik<br />

1,5<br />

+1,4 %<br />

• „Zentralbanken-Put“ (u. a. neue Fed-Strategie)<br />

%<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Kerninflation<br />

(ohne Energie u.<br />

Nahrungsmittel) +0,3 %<br />

+1,1 %<br />

+1,2 %<br />

Prognose der Chefvolkswirte<br />

• Mehrere Sondereffekte (temporär)<br />

• Produktionslücke (Outputgap)<br />

• Kein Lohndruck<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

-0,5<br />

Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep<br />

2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022<br />

Quelle: Macrobond und eigene Berechnungen.<br />

• Langfristige Faktoren (internationale Arbeitsteilung.<br />

Digitalisierung)<br />

• Prognose für DE (<strong>2021</strong>/22): 2,0 % | 1,7 %<br />

6<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Konjunktur in Deutschland<br />

Weiterhin Chancen auf kräftige Erholung<br />

Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />

Reales BIP (saison- und kalenderbereinigt)<br />

Deutliche Delle zum Jahresbeginn<br />

112<br />

Prognose<br />

10<br />

• Lockdown bremst privaten Verbrauch aus<br />

110<br />

108<br />

106<br />

Indexverlauf<br />

(linke Skala)<br />

JD 2018:<br />

1,3 %<br />

JD 2019:<br />

0,6 %<br />

JD <strong>2021</strong>:<br />

3,8 %<br />

JD 2022:<br />

4,1 %<br />

8<br />

6<br />

4<br />

• Schleppender Impfstart<br />

• Industrie dank anziehendem Welthandels<br />

weiterhin robust<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

Veränderung<br />

ggü. Vorquartal<br />

(rechte Skala)<br />

JD 2020:<br />

-5,3 %<br />

Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1<br />

2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022<br />

Quelle: Macrobond und eigene Berechnungen.<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

% ggü. Vorquartal<br />

Ab <strong>Frühjahr</strong> wieder auf Wachstumskurs<br />

• Kräftige Erholung im Sommer (Welthandel,<br />

Öffnung und Nachholeffekte)<br />

• Hohe Wachstumsrate 2022 insb. wegen des<br />

statistischen Überhangs (rd. 2,6 %)<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

7<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Exporte und Konsum als Stützen der Erholung<br />

Ausrüstungsinvestitionen steigen vergleichsweise verhalten<br />

Sparquote der privaten Haushalte<br />

Ersparnis in % des verfügbaren Einkommens zuzüglich Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche<br />

(Quartalsdaten, saisonbereinigt)<br />

Zentrale Stützen: Exporte und Konsum<br />

• Wiederbelebung des Welthandels<br />

20<br />

18<br />

Sparquote im Jahresdurchschnitt<br />

2013: 9,3 %<br />

2014: 9,8 %<br />

2015: 10,1 %<br />

• Nachholeffekte beim privaten Konsum<br />

deutlicher Rückgang der Sparquote<br />

2020 <strong>2021</strong> 2022<br />

16,2 % 13 % 11 %<br />

%<br />

16<br />

2016: 10,2 %<br />

2017: 10,6 %<br />

14<br />

2018: 10,9 %<br />

2019: 10,9 %<br />

12<br />

10<br />

8<br />

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt.<br />

Verhaltene Investitionsentwicklung<br />

• Ausrüstungsinvestitionen<br />

2020 <strong>2021</strong> 2022<br />

-12,1 % +7,8 % +5,6 %<br />

• Gemessen an BIP-Prognose relativ<br />

schwach<br />

• Kräftige Aufschwungsphasen in der Vergangenheit<br />

zweistellige Wachstumsraten<br />

bei den Investitionen<br />

03.03.<strong>2021</strong> Bundesverband deutscher Banken<br />

8


Lage der Banken und<br />

Finanzierung der Wirtschaft<br />

Dr. Christian Ossig<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Bundesverband deutscher Banken


Unternehmensinsolvenzen<br />

Anstieg der Insolvenzen: wann und wie stark?<br />

Anzahl der Insolvenzverfahren in Deutschland<br />

Quartalswerte<br />

10000<br />

Unternehmensinsolvenzen<br />

• 2019: 18.749<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

Sep. 2020: 1.065 (Q3: 3.485)<br />

Okt. 2020: 1.084<br />

Nov. 2020: 1.046<br />

Bundesbank: gut 6.000<br />

pro Quartal (<strong>2021</strong>)<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022<br />

Quelle: Macrobond, Bankenverband.<br />

2020: voraussichtlich 16.000<br />

• Institut der deutschen Wirtschaft (IW):<br />

knapp 24.000 (<strong>2021</strong>)<br />

Beurteilung der Chefvolkswirte<br />

• Gewisse „Normalisierung“<br />

• Gesamtwirtschaftlich verkraftbar<br />

• Staatliche Hilfe dämpfen den Anstieg<br />

• Anstieg wird sich zeitlich strecken<br />

• Bankensektor insgesamt stabil<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

10<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Kreditvergabe in Deutschland<br />

Finanzierungsbedingungen für Unternehmen sind stabil<br />

Kredite an inländische Unternehmen und wirtschaftlich Selbstständige<br />

Stand jeweils zum Quartalsende; ohne Wohnungsbau sowie ohne Finanzierungsinstitutionen<br />

und Versicherungen<br />

1,025<br />

1,000<br />

0,975<br />

Kreditnachfrage<br />

• Q3 und Q4 2020 weniger Nachfrage aus<br />

Liquiditätsgründen<br />

• Investitionen aktuell schwach<br />

• Höhere Verschuldungsquote der Unternehmen<br />

Bill. €<br />

0,950<br />

0,925<br />

0,900<br />

0,875<br />

0,850<br />

0,825<br />

0,800<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong><br />

Quelle: Macrobond.<br />

Kreditangebot<br />

• Nach wie vor sehr günstige Konditionen<br />

• Kreditvergabekonditionen in DE zuletzt nur<br />

geringfügig gestrafft<br />

Herausforderung<br />

• Aufbruch nach der Pandemie u. Bewältigung des<br />

Strukturwandels mehr Investitionen nötig<br />

• Sonderlast der Banken reduzieren Kreditvergabekapazitäten<br />

stärken<br />

Bundesverband deutscher Banken<br />

11<br />

03.03.<strong>2021</strong>


Sonderlasten der Banken<br />

Negativzinsen und Bankenabgabe<br />

Staffelzins<br />

Verdoppelung des Multiplikators:<br />

- fast 50 % der Überschussliquidität freigestellt<br />

- immer noch Zinszahlung von 9 Mrd. € p. a.<br />

Bankenabgabe (Bankenabwicklungsfonds)<br />

• Ursprüngliche Zielausstattung: 55 Mrd. € (2023);<br />

Bankenabgabe (2016): 6,4 Mrd. €<br />

• Geldpolitisch getriebenes Einlagewachstum<br />

Bankenabgabe 2020 auf rd. 9 Mrd. € gestiegen;<br />

<strong>2021</strong> voraussichtlich etwa 10 Mrd. €<br />

ABER:<br />

• Höherer Einlagenanstieg macht Banken nicht risikoreicher<br />

(Banken haben Risiken sogar abgebaut)<br />

• Abwicklungsfonds dient nicht primär der<br />

Einlagensicherung<br />

Ursprüngliches Zielvolumen fixieren<br />

03.03.<strong>2021</strong> Bundesverband deutscher Banken<br />

12

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