26.12.2012 Aufrufe

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 998 —<br />

Stimme hat aufgehört, in das Ohr meines Herzens zu<br />

schreien!«<br />

Sie legte sich wieder zurück, strich sich die Haare<br />

aus dem Gesicht und faltete die abgemagerten Hände<br />

über die Brust. Ihr Blick war ruhig, sanft und matt geworden,<br />

die nervöse Spannung ihrer Gesichtsmuskeln<br />

wich einer demüthigen Ergebung.<br />

Jürge ging bewegt und von eigenthümlicher Furcht<br />

geschüttelt den frühen Gästen entgegen, in denen er<br />

auch wirklich unsere Bekannten begrüßte. Ohne große<br />

Einleitung führte er sie alle gleich an das Lager seiner<br />

sterbenden Mutter.<br />

Maja erkannte Sloboda auf den ersten Blick.<br />

»Ihr seid der Vater Haideröschens,« sagte sie mit fester<br />

Stimme und streckte dem Wenden die Hand entgegen,<br />

während ein schmerzliches Lächeln über die bleichen<br />

Züge lief. »Setzt Euch zu mir – und auch Du, junger<br />

Bursche, der Du ihr so ähnlich siehst!«<br />

Aurel und dem Maulwurffänger schien sie keine besondere<br />

Aufmerksamkeit schenken zu wollen, doch<br />

ließ sie es geschehen, daß auch sie zu Füßen ihres Sterbelagers<br />

Platz nehmen durften. Lene dagegen mußte<br />

das Zimmer verlassen und ihr Sohn darauf die Thür<br />

verriegeln.<br />

Nachdem dies geschehen war, richtete Maja geraume<br />

Zeit ihre dunkeln Augen auf Sloboda, ohne das erwartungsvolle<br />

bange Schweigen der Anwesenden zu<br />

unterbrechen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!