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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 968 —<br />

»Hier, Martell, nimm!« sagte er vornehm kalt. »Du<br />

verdienst es zwar nicht, daß ich so freundlich mit Dir<br />

verkehre, denn Du hast mich letzthin an den Feiertagen,<br />

wo ich Dein so väterlich gedachte, durch Deine<br />

harte und lieblose Antwort recht sehr beleidigt. Aber<br />

ich will Nachsicht haben und Dir Dein Unrecht nicht<br />

weiter nachtragen.«<br />

Adrian hielt das Geld aus dem Fenster, doch Martell<br />

rührte keine Hand, um es in Empfang zu nehmen.<br />

Langsam erhob er seinen strafenden Blick zu dem Grafen,<br />

und indem ein schreckliches Lächeln seine todtenbleichen<br />

Züge überzitterte, versetzte er:<br />

»Lassen Sie uns erst Abrechnung halten mit einander,<br />

Herr am Stein, ehe Sie mich ablohnen. Sie wissen<br />

nicht, was ich zu fordern habe.«<br />

»Das steht genau verzeichnet auf der Liste.«<br />

»Mein Verdienst an der Maschine, ja, gnädiger Herr,<br />

was Sie mir aber außerdem noch schuldig sind, das<br />

weiß nur ich allein!«<br />

Adrian warf einen sonderbar stechenden Blick auf<br />

den Spinner im zerrissenen Kittel, doch schwieg er.<br />

»Zuvörderst,« fuhr Martell ruhig fort, »zuvörderst<br />

haben Sie mir das Entsetzen zu vergüten, das Ihr<br />

schreckliches Erfindungstalent nicht mir allein, sondern<br />

Ihren sämmtlichen Arbeitern bereitet hat.«<br />

»Eine Liebe ist der andern werth,« sagte Adrian teuflisch<br />

lächelnd.

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