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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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an diesem Tage, wie auch später nicht sogleich zur Ausführung<br />

kamen, indem andere Ereignisse dazwischen<br />

traten und Allem eine andere Wendung gaben.<br />

Tiefer in seinem Wesen als Martell konnte Niemand<br />

erschüttert sein. Dennoch wußte er sich zu mäßigen<br />

und erhielt, wie er wünschte, im Namen seiner Mitgenossen<br />

zum zweiten Male den Ehrenposten eines Sprechers.<br />

In der zehnten Stunde endlich verließen sämmtliche<br />

Arbeiter die Fabrik, um von Adrian den Lohn in Empfang<br />

zu nehmen. Vollbrecht eilte ihnen der Abrede gemäß<br />

voraus, um die Ankommenden dem Herrn zu melden.<br />

Damit kein nutzloser, nur störender Zudrang entstehen<br />

möge, war beschlossen worden, daß bis auf die<br />

zehn Abgeordneten, die man erwählt hatte, Niemand<br />

an der Verhandlung mit Adrian Theil nehmen sollte.<br />

Es schieden sich daher die Nichtbetheiligten einstweilen<br />

in einzelne Gruppen, die müßig theils in der Nähe<br />

<strong>des</strong> Hauses, theils auf dem See hin und wieder gingen.<br />

Martell war sehr bleich, als er an das Schiebefenster<br />

trat, aus welchem der Millionär an drei tausend<br />

seiner <strong>Sclaven</strong> mit zögernder Hand den kargen Zehrpfennig<br />

für wenige Tage mit verdrießlicher Miene und<br />

falschem Auge reichen wollte. <strong>Die</strong> scharfkantige, hohe<br />

Stirn, der feste Mund mit dem ironischen Schmerzenszuge,<br />

das düstere Auge und der starke schwarze<br />

Haarwuchs, <strong>des</strong>sen natürliches Gelock ihm finster und<br />

drohend in die Stirn hing, gaben Martell das Ansehen

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