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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 946 —<br />

»Gehorche und schweige!« raunte ihm der Graf befehlshaberisch<br />

zu.<br />

Jean verfärbte sich, schlich auf den Zehen in’s Comptoir<br />

und überbrachte Adrian, der sinnend in das kleine<br />

Flämmchen der Blendlaterne sah, die Schlüssel mit zitternder<br />

Hand.<br />

»Meinen Wolfspelz!«<br />

Jean holte auch diesen und warf ihn seinem Gebieter<br />

um. »Es ist sehr kalt, gnädiger Herr,« sagte er, »der<br />

Doktor würde einen so späten Ausgang gewiß nicht gestatten.«<br />

»Jetzt nimm den großen Henkelkorb, der die neuen<br />

Garnproben enthält. Leere ihn und bringe ihn an die<br />

Tenne.«<br />

Adrian schritt schon die Treppe hinunter, entriegelte<br />

die Hausthür und ging auf die Tenne zu, wo die Leichen<br />

der Kinder, die in seinem <strong>Die</strong>nst umgekommen<br />

waren, den Schlummer <strong>des</strong> ewigen Friedens schliefen.<br />

Auf den bleichen Gesichtern der Kleinen spielte<br />

der Schimmer der silbernen Gestirne, die am dunkeln<br />

Nachthimmel flammten.<br />

»Wollen Ew. Gnaden die armen Würmer begraben<br />

<strong>oder</strong> sie eigenhändig ihren Ältern vor die Hausthüren<br />

legen?« stotterte der Kammerdiener, dem die Zähne<br />

vor Frost und Furcht klapperten und der seine Zusage<br />

längst schon bereute.

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