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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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durchschritt es wiederholt mit großen Schritten. Endlich<br />

zog er die Klingel. Der Kammerdiener erschien und<br />

rieb sich schlaftrunken die Augen.<br />

»So müde, Jean?« fragte der Graf mit ungemeiner<br />

Freundlichkeit. »Das ist mir unlieb. Ich hatte Dir noch<br />

ein spätes Geschäft zugedacht.«<br />

Jean war durch diese Anrede vollkommen munter<br />

geworden. Er verbeugte sich und antwortete:<br />

»Der gnädigste Herr Graf dürfen nur befehlen.«<br />

»Ich hätte eine Bitte an Dich, lieber Jean. Aber Du<br />

mußt verschwiegen sein!«<br />

»Wie das Grab, gnädigster Herr Graf!«<br />

»Auch gegen Vollbrecht!«<br />

»Gegen mich selbst, wenn Ew. Gnaden befehlen!«<br />

»Wenn Du mein Vertrauen, das ich Dir in diesem Augenblicke<br />

schenken will, rechtfertigst, werde ich Deinen<br />

Sohn – still, still, ich kenne Deine kleinen verliebten<br />

Abenteuer, ohne Dich deßhalb zu schelten! – Deinen<br />

Sohn also werde ich erziehen lassen und Dir eine<br />

lebenslängliche Pension von dreihundert Thalern aussetzen.<br />

Was meinst Du?«<br />

»Der gnädigste Herr Graf sind der großmüthigste<br />

Mann auf Erden!«<br />

»Ich werde es sein, wenn Du schweigst!« sagte Adrian<br />

nochmals mit einem bedeutenden, eben so freundlichen<br />

als drohenden Blick. »Zünde jetzt die Blendlaterne<br />

an und hole die Schlüssel zur Fabrik.«<br />

»Jetzt? Ew. Gnaden wollten –«

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