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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 903 —<br />

Direktor dieser Truppe verschwunden, die Gesellschaft<br />

löste sich fluchend, Jeder den Andern seinem eigenen<br />

Schicksal überlassend, auf, und so befand sich auch<br />

Johannes ohne Herrn, ohne Brod, ohne Verdienst! Er<br />

bettelte sich von Dorf zu Dorf, suchte bei den Bauern<br />

ein Unterkommen, ward aber überall abgewiesen, da<br />

er keine Zeugnisse seines Wohlverhaltens, seiner Fähigkeiten<br />

aufweisen konnte, und sein eigenes naives<br />

Geständniß, er habe zuletzt bei Schauspielern gedient,<br />

in den Augen dieser Leute eine sehr schlechte Empfehlung<br />

war. – Sein großmüthiger Wohlthäter entdeckte<br />

bald bildungsfähige Anlagen in Johannes und beförderte<br />

ihn nach einigen Monaten, die er als Laufbursche<br />

in seinem Hause zubrachte, zum Comptoirdiener. Zugleich<br />

ließ er ihm Unterricht im Schreiben und Rechnen<br />

geben und freute sich der guten und schnellen<br />

Fortschritte seines Findlings. Später trat er als Commis<br />

in seine <strong>Die</strong>nste, so wie er auch nur den uneigennützigen<br />

Empfehlungen dieses redlichen Mannes<br />

es verdankte, daß er Mäkler werden und mit einem<br />

hübschen braven, aber armen Mädchen ziemlich früh<br />

ein glückliches Ehebündniß schließen konnte. Doch all’<br />

dieses unerwartete Glück zerstörte der frühzeitige Tod<br />

meiner armen Mutter!«<br />

»Also doch Johannes,« sprach Aurel in Nachdenken<br />

versunken. »Johannes Klütken – ein verlaufenes Kind,<br />

– ohne Vater und Mutter –«

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