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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Dabei hatten sie den sich krümmenden Felsenweg zu<br />

den Fabrikgebäuden erstiegen und das alte, vollkommen<br />

erhaltene Eingangsthor <strong>des</strong> ehemaligen Grafenschlosses<br />

erreicht. Sloboda blieb stehen und betrachtete<br />

aufmerksam die gothischen Steinschnörkel und das<br />

colossale Wappenschild, von zwei Löwen gehalten, in<br />

deren geöffneten Rachen Sperlinge ihre Nester gebaut<br />

hatten.<br />

»Es fällt Ihnen gewiß auf,« sagte Adrian, »daß Sie<br />

über dem Eingangsthore einer Spinnfabrik ein gräfliches<br />

Wappen von uralter Herkunft erblicken. Andere<br />

Zeiten, andere Sitten, meine Herren, könnte man hier<br />

sagen! Ehemals stand hier ein stattliches Feudalschloß,<br />

deren Besitzer mächtige Herren waren und sich rühmen<br />

durften, es an Reichthum jedem Fürsten gleich<br />

zu thun. Unglückliche Ereignisse, Stürme der Zeit, die<br />

Niemand voraussehen, Niemand abwenden kann, brachen<br />

die festen Mauern auch dieses Schlosses, und damit<br />

wenigstens sein unzerstörbar fester Grund etwas<br />

nütze, ward vor mehreren Jahren auf die Trümmer<br />

der alten Burg die Fabrik erbaut, die besser, als die<br />

früheren Bewohner <strong>des</strong> Schlosses, Wasser, Wald und<br />

Sumpf, welche sie rings umgeben, sich auf nutzbare<br />

Weise zinsbar zu machen versteht.«<br />

»So etwas kommt häufig vor in unsern Tagen,« versetzte<br />

der Maulwurffänger. »Es scheint überhaupt die<br />

Aufgabe der neuen Zeit zu sein, alle Ungleichheiten,<br />

an denen die Vergangenheit krankte, nach und nach

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