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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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Sie betrachtete ihn lange mit bewegten Zügen und<br />

untersuchte genau, ob er echt sei. Als sie ihn dafür erkennen<br />

mußte, preßte sie die Hände an ihre Brust und<br />

sagte mit zitternder Stimme: »Gott im Himmel, es ist<br />

wirklich sein Ring!«<br />

»Und Sie ließen ihn durch Emma an jenen betrügerischen<br />

Menschen verkaufen?« fragte Aurel abermals.<br />

»<strong>Die</strong>sen Ring? o nie, nie! <strong>Die</strong>sen Ring, ein Geschenk<br />

meiner Mutter, schob ich an den Finger meines Kin<strong>des</strong>,<br />

als es das dritte Jahr zurückgelegt hatte!«<br />

»Ha, so bin ich belogen worden!« rief Aurel aus. »Belogen<br />

um schlimmern Verdacht abzuleiten! –«<br />

»Es will mir vorkommen,« sagte der Maulwurffänger<br />

in seiner trocknen Manier, »als wären wir auf die blutigen<br />

Fußstapfen eines Verbrechers gestoßen, der mir in<br />

einer verhängnißvollen Nacht einst das Licht gehalten<br />

hat, damit ich nicht Hals und Beine brechen sollte. Lassen<br />

Sie uns doch, wenn’s gefällig ist, diese Fußstapfen<br />

etwas genauer betrachten.«<br />

»Gnädige Tante,« nahm Aurel abermals das Wort, »es<br />

sind jetzt zwei Möglichkeiten vorhanden hinsichtlich<br />

<strong>des</strong> kleinen nach Auffindung seines ermordeten Großvaters<br />

verlorenen Johannes. Entweder hauchte auch er<br />

unter Mörder- und Räuberhand sein junges schuldloses<br />

Leben aus, <strong>oder</strong> –«<br />

»– Oder?« fiel Herta erwartungsvoll ein.

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