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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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behaupten zu können, daß jener Ihnen so furchtbare<br />

Mensch, jener Wolfszahn noch lebt.«<br />

Herta ließ einen langen Blick voll Angst und Erwartung<br />

auf ihren Neffen fallen.<br />

»Ich kenne ihn, wenn mich nicht Alles täuscht, theure<br />

Tante, und seiner Bekanntschaft allein habe ich es<br />

zu danken, daß ich Sie wiederfand und Sie den unwürdigen<br />

Verhältnissen glücklich entriß, in welche Sie<br />

langjähriges Unglück gebracht hatte. Man nannte ihn<br />

damals Blutrüssel, aber die Beschreibung seines Aussehens,<br />

sein Wolfsgebiß, sein glotzen<strong>des</strong> boshaftes Auge<br />

charakterisiren ihn zu deutlich, als daß ich Ihren Wolfszahn<br />

mit einem Andern verwechseln könnte.«<br />

»Und gesetzt, dieser widerliche und vielleicht verbrecherische<br />

Mensch lebte wirklich noch,« entgegnete<br />

Herta, »was kann uns dies jetzt interessiren?«<br />

»Sind Sie nie wieder mit ihm zusammengetroffen in<br />

Ihrem spätern Leben?« fragte Aurel sie unterbrechend.<br />

»Nein,« sagte Herta, »ich selbst sah ihn niemals wieder,<br />

Emma aber behauptete, noch einmal mit ihm verkehrt<br />

zu haben.«<br />

»Damals, als Sie aus Mangel diesen Siegelring an<br />

den Trödler verkauften <strong>oder</strong> verkaufen ließen!« rief<br />

Aurel lebhaft und zog eine Kapsel aus seiner Brusttasche,<br />

in der er das ihm so theure Kleinod jetzt aufbewahrte.<br />

Herta empfing die Kapsel mit dem feingearbeiteten<br />

Ringe.

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