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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 879 —<br />

Der Zeidler duldet nie Uneingeweihte in seinem Revier,<br />

am wenigsten zur Zeit <strong>des</strong> Schwärmens, da ihre<br />

Gegenwart, dem Volksglauben zufolge, den neu eingefaßten<br />

Schwärmen Unglück bringen soll.<br />

»So ging mein Vater mit dem kleinen lachenden<br />

braunlockigen Johannes, der mir noch von weitem<br />

manches Kußhändchen zuwarf, allein in die Haide.<br />

Was bis zum späten Abend im öden Dickicht geschehen<br />

sein mag an jenem unheilvollen Tage, weiß nur Gott<br />

allein! Wir armen Zurückgebliebenen, die wir sorglos<br />

der Heimkehrenden warteten, wir haben über das<br />

Geschehene nur Vermuthungen zusammenstellen können.<br />

Wir ahnten nichts Böses, wir saßen arbeitend am<br />

blumengeschmückten Fenster und freuten uns der warmen<br />

hellen Luft, <strong>des</strong> sonnigen windstillen Tages. Bis<br />

in die sinkende Nacht beschlich uns kein ängstlicher<br />

Gedanke, da Johannes in der Haide eben so heimisch<br />

war, wie auf seinem Hofe. Erst als die Schatten erloschen<br />

waren und die Nacht ihre grauen Dämmerungen<br />

in trüben Nebeln über die Wälder breitete, begann<br />

mein Herz ängstlich zu schlagen, und unruhig nach Vater<br />

und Sohn zu verlangen.<br />

»Noch immer hoffte ich, daß die Zögernden unversehrt<br />

heimkehren würden, denn ich kannte die Gewohnheiten<br />

meines Vaters, in Folge deren er oft sogar

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