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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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ahnte aber wohl, aus wessen Büchse diese mahnende<br />

Kugel ausgesendet worden war.<br />

»Ohne die traurigen Erinnerungen an grauenvolle<br />

hirnverrückende Momente der Vergangenheit hätte<br />

ich jetzt ein zufriedenes, ja glückliches Leben führen<br />

können. <strong>Die</strong> völlige Abgeschiedenheit, die rauschende<br />

Waldeinsamkeit, der Harzduft der Kiefern und Tannen,<br />

die zauberischen Sonnenuntergänge, welche die<br />

unabsehbare Waldung in goldenes, funkenflimmern<strong>des</strong><br />

Ätherlicht tauchten – das Brausen der nächtlichen<br />

Stürme, in denen die Geisterstimme der Haide erklang<br />

– dies Alles entsprach meinen Neigungen und sympathisirte<br />

mit meiner traurig-feierlichen Stimmung. Auch<br />

Altgewohntes fehlte nicht ganz, da ich außer dem kleinen<br />

Eichhörnchen, das mich immer mit seinen zierlichen<br />

Sprüngen erheiterte, auch einige meiner geliebten<br />

Bücher aus dem brennenden Schlosse gerettet hatte.<br />

»Von den Folgen dieses Bran<strong>des</strong> hörten wir nichts.<br />

Wir waren weit genug von dem Schauplatz <strong>des</strong> furchtbaren<br />

Ereignisses entfernt, um in größter Ruhe auch<br />

die außerordentlichsten Ereignisse abwarten zu können.<br />

Zeitungen und fliegende Blätter verirrten sich<br />

nicht zu uns, nur von ab- und zugehenden Köhlern<br />

<strong>oder</strong> Kienrußhändlern drang bisweilen eine Neuigkeit<br />

aus der bewegten Welt <strong>des</strong> bewohnten Lan<strong>des</strong> in unsre<br />

Einsamkeit.

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