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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 870 —<br />

›es wird schon Tag und Stunde kommen, Herr Johannes,<br />

wo wir zusammen Abrechnung halten können.<br />

Hoffentlich sind wir dann ohne Zeugen und mithin ungestört<br />

und weigert sich der gewissenhafte Herr dann<br />

abermals, mir gerecht zu werden, so kenne ich ein<br />

untrügliches Mittel, mir auf eigne Faust Gerechtigkeit<br />

zu verschaffen!‹<br />

»Johannes lächelte blos zu dieser Drohung, Lugauge<br />

winkte den beiden Schweigsamen und verließ mit ihnen<br />

das Bauernhaus. Im Fortgehen schleuderte er mir<br />

noch unter grinsendem Lachen einen boshaften Blick<br />

zu, der mich lange im Traume noch erschreckte und<br />

mir ein namenloses Entsetzen einflößte.<br />

»Als diese drei Männer endlich im finstern Föhrenwalde<br />

verschwanden, athmete mein Vater erst frei auf.<br />

›Gott Lob und Dank,‹ rief er mich zärtlich umarmend<br />

aus, ›jetzt erst bist Du vollkommen mein, theures, heißgeliebtes<br />

Kind; von nun an kann ich wieder ganz Dein<br />

sorgender treuer Vater sein! Keine Gewalt auf Erden<br />

soll uns wieder scheiden, als der Tod!‹<br />

»In diesem Augenblick klirrte neben uns eine Scheibe,<br />

daß die Stücken zur Erde fielen und pfeifend schlug<br />

eine Büchsenkugel in den geschwärzten Tragbalken<br />

der Decke, daß einige braune Splitter umherflogen. Ich<br />

schrie entsetzt laut auf und barg mein Gesicht an der<br />

Brust <strong>des</strong> Vaters. <strong>Die</strong>ser that, als sei nichts geschehen.<br />

›Unvorsichtigkeit eines Jägerburschen,‹ sagte er, ›der<br />

mit Schießgewehr noch nicht umzugehen weiß!‹ – Ich

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