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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 857 —<br />

dunkle Warnungsstimme hält mich ab, daß ich es nicht<br />

thue! Aber verderben, ganz elend, wohl gar wahnsinnig<br />

werden aus Mangel an dem Allernothwendigsten<br />

mag ich ihn doch nicht sehen! Geben Sie daher Befehl,<br />

lieber Herr Vollbrecht, daß morgen früh der rückständige<br />

Lohn nebst dem auf die erste Arbeitswoche im<br />

neuen Jahr fallenden Martell in’s Haus geschickt werde!<br />

Sie werden mir morgen Bericht erstatten, wie der<br />

Spinner diese Aufmerksamkeit aufgenommen hat und<br />

wie sein geistiges Befinden ist. Gesunde Feiertage!«<br />

Vollbrecht verabschiedete sich. »Also doch noch eine<br />

Regung von Menschlichkeit?« sagte er im Fortgehen.<br />

»Oder wäre es das unerklärliche, geheimnißvolle Band<br />

<strong>des</strong> Blutes, das den herzlosen Egoisten zu einem Schritte<br />

<strong>des</strong> Mitleids zwingt, den er aus freiem Willen niemals<br />

gethan hätte? – Wahrlich, mich verlangt zu wissen,<br />

mit welchem Blicke Martell das Geld empfangen<br />

wird! –«<br />

Adrian öffnete jetzt die erhaltenen Briefe. Sie enthielten<br />

höflich gefaßte, glatte und süße Glückwünsche<br />

zum Fest und nahenden Jahreswechsel, und waren<br />

außerdem noch von sehr reichen und kostbaren<br />

Geschenken begleitet, die Adalbert nebst Gattin dem<br />

lieben, kranken Bruder zum Andenken überschickten.<br />

Der Kranke freute sich wirklich einen Augenblick darüber,<br />

ließ in einem Anfall kindischer Laune die Geschenke<br />

vor sich auf dem Tische ausbreiten, an Ermangelung<br />

eines Tannenbaums die goldnen Kronleuchter

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